Internet: Soziales Netzwerk für Ultraorthodoxe

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Der 25-jährige Israeli Jakob Swisa hat ein soziales Netzwerk für ultraorthodoxe Juden (Haredim) entwickelt. In „FaceGlat“ können Männer und Frauen getrennt voneinander kommunizieren, Bilder veröffentlichen und sich austauschen…

Von A. Klotz, inn

Es ist ein „koscheres soziales Netzwerk“, wie es in der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ heißt. Mit „FaceGlat“ habe Swisa versucht, technisches Interesse mit den religiösen Bedürfnissen der Haredim zu kombinieren. Ein ganzer Sektor habe keine sozialen Netzwerke nutzen wollen, da eine Vielzahl nicht mit den ultraorthodoxen Werten übereinstimmte.

Geschlechter nutzen die Online-Plattform also getrennt. Selbst Ehepartner können sich auf „FaceGlat“ nicht als Freunde vernetzen. „Sie sehen sich zuhause auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer“, begründet Swisa seine Entscheidung. Eine weitere Funktion des Netzwerks sei ein Filter, mit dem Nutzer Kommentare auf der eigenen Seite löschen können, heißt es in dem Bericht der Tageszeitung. Zudem verhindere ein spezielles System, dass sich Männer beim Frauen-„FaceGlat“ anmelden und umgekehrt.

„Es ist keine Alternative zu ‚Facebook‘, denn es richtet sich nur an eine Teilöffentlichkeit“, sagt Swisa. „Ich bin überzeugt, dass es ultraorthodoxen Männern und Frauen angenehmer ist, Bilder und andere Dinge vor Menschen gleichen Geschlechts zu veröffentlichen.“

Die Internet-Plattform sei aber noch nicht ausgereift. Für die Zukunft seien noch Änderungen geplant. „Wir wollen die Optionen für die Nutzer künftig klarer definieren“, sagt der „FaceGlat“-Erfinder. „Wenn es allerdings Menschen ermutigt, Profile zu gestalten oder ihre Zeit zu verschwenden, anstatt die Torah zu studieren, dann hat es den Sinn verfehlt.“ Passiere das, wolle er das Netzwerk wieder schließen.