Fragile Kontakte und soldatische Hilfsbereitschaft

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Die ALTE KASERENE  in Deggendorf nach dem Zweiten Weltkrieg (Teil II)…

Von S. Michael Westerholz/Deggenau

Weil jegliche postalische Mitteilung mit möglichst vielen Freunden, Nachbarn und Bekannten ausgetauscht wurde, schwankte während der alltäglichen Postverteilung in der ALTEN KASERNE  die Stimmung zwischen lautem Jubel und bitteren Tränen: Todesnachrichten überstiegen jene der Überlebenswunder erheblich. An der Nachrichtenbörse teilzunehmen war  unumgänglich  –  die Menschen wollten Gewissheit, weil die Ungewissheit an den Nerven zerrte. So hatten Angehörige des Siegerländers Louis Rosenberg in den USA zwar durch die deutschsprachige New Yorker  Zeitung AUFBAU von dessen Rettung erfahren. Aber die erste exakte Mitteilung bekam sein Sohn Willy Rosenberg in Ayeleth Hashahar  in Palästina erst im Oktober 1945 – persönlich überbracht von einem jüdischen Soldaten, der Louis im Frühsommer noch in Theresienstadt  angetroffen hatte. Wer sich aber alltäglich in der Poststelle  einfand, sehnte  Post herbei und fürchtete sie zugleich, weil kaum eine ohne neue Todesmeldungen war.

So verband sich auch für Louis Rosenberg das Glück persönlicher Kontakte und privat übermittelter Briefe und Gruß-Nachrichten mit dem Leid, Details über bittere Todesnöte und das Sterben vieler Bekannter und Freunde berichten zu müssen, das er persönlich miterlebt hatte. Im späten Winter 1946 durfte der Mainzer Jakob Eis (*1877 in Bingen) in die USA einreisen. Er informierte Rosenbergs Bruder Sally, der unverzüglich zu ihm reiste, über das Leben im Deggendorfer Camp und auch darüber, was Louis Rosenberg und er selbst in Theresienstadt erlitten und erlebt hatten. Gleichzeitig erfuhren die Angehörigen, wer aus dem großen Bekannten-, Freundes- und Verwandtenkreis ums Leben gebracht worden war. Sally Rosenberg notierte das in ohnmächtiger Wut und tiefem Mitleid, verbunden mit der Bitte an seinen Bruder Louis: „So schrecklich es auch ist, wir sind froh, endlich Gewissheit zu haben. Teile uns bitte alles mit, was du weißt! Wir stellen Todesanzeigen in den AUFBAU ein.“

Und nun ergoss sich Ungeheuerliches über die Familie, deren Bekannte und einstige Nachbarn aus dem Siegerland: Rosenberg-Nichte Lotte mit Kind und Mann, die Verschwägerten Adele und  Ida, Schwager Albert und deren Kinder, die siegerländische Familie Seligmann, die sich in Köln niedergelassen hatte und aus  der nur eine Elisabeth und ein Max Seligmann  überlebt hatten, Elisabeth 1887 geboren und mit Louis Rosenberg zusammen in Deggendorf, waren ausgelöscht.  Wieder im Siegerland war im Sommer 1946 Max Seligmann. Der hatte  vier Kinder, den Schwiegersohn, drei Schwiegertöchter und vier Enkel verloren, überdies alle seine Geschwister. Überglücklich erfuhr er, dass seine Cousine Grete (*1908) und deren Mann Willy Lode (*1907) aus Duisburg überlebt hatten. Louis Rosenberg traf sie im DP-Camp 7 Deggendorf. Über Onkel Nathan und Tante Käthchen berichtete Louis Rosenberg, dass sie in Theresienstadt verhungert waren. Fast alle jüdischen Verwandten  aus dem Ortsteil Scheidt von Hamm an der Sieg, waren ermordet:  die Cousins Ludwig mit Frau und Kind, Julius mit Frau und Kind, David. Ex-Nachbar Arthur Herz mit seiner Frau  Erna waren in Auschwitz verschollen, nur deren Sohn war in der Schweiz gerettet worden. Weil sie rechtzeitig ins Ausland entkommen waren, wurden ein Enkel von Onkel Simon, und  von Cousin Julius aus Eitorf an der Sieg die Tochter gerettet – als einzige ihrer einst großen Familien. Tot waren auch Max Klee und Frau aus der Ortschaft Saffig.  Überdies konnte Louis  Rosenberg exakte Erinnerungen über das schreckliche Sterben seines Cousins Moritz aus Saffig an dessen Sohn Karl  in den USA übermitteln.

Die Todesmeldungen, die die Überlebenden niederschrieben,  wurden so zahlreich und in den ausdrücklich erbetenen Details so grausig, dass ein Moritz Meyer aus dem verwandtschaftlichen Umkreis irre wurde und in seinem Zufluchtsort Chikago in ein Psychiatriekrankenhaus gebracht werden musste: Seine Schwägerin (?) Hedwig Meyer, geborene Tobias hatte ganz allein in den Niederlanden überlebt: Ihr Mann und das einzige Kind, eine 18-jährige Toc hter, ihr Bruder Emil mit Frau Lina  und drei Kindern von 15, 17 und 21 Jahren, ihre Schwester Klara und deren Tochter  waren ermordet worden. Ihr Bruder Fritz war in den USA unter furchtbaren Qualen an Lungenkrebs gestorben. Nun zog die arme Frau zu ihrem letzten Verwandten: dem Bruder Sally in Milwaukee. Als man die drei Kinder ihres Bruders Emil abgeholt hatte, war dessen Frau Lina irre geworden. Doch erbarmungslos waren Lina und Emil nach Auschwitz gebracht und vergast worden.  Mittendrin eine nur scheinbar gute Nachricht: Arthur Moses aus Flammersfeld hatte das KZ Nordhausen überlebt, während seine Frau dort gestorben war. Er war mit Furunkeln am ganzen Körper und blutenden Wunden noch in seiner Häftlingskleidung in der  siegerländischen Heimat in Oberpleis/Hennef an der Sieg von einem Bauern aufgenommen worden. Kaum wieder auf den Beinen, lieh der Bauer ihm Geld, mit dem  er unverzüglich den früher einträglichen Viehhandel aufnahm. Arthur Moses ehelichte mehr aus Dankbarkeit denn aus Liebe die Tochter des Bauern und wurde mit ihr glücklich.

Obwohl Louis Rosenberg mit Internas aus dem Camp 7 offenbar sehr zurückhaltend umging, wurde in den USA rasch bekannt, dass sich Dr. Elisabeth („Isa“) Hermanns in Deggendorf das Leben genommen hatte. Diese Tragödie in der Tragödie einer deutschen jüdischen Familie ereignete sich 1947. Doch zwei Jahre nach dem Ende des staatlich  organisierten und  gelenkten Mordes an sechs Millionen Juden  hatten jene, die rechtzeitig entkommen waren, offenbar immer noch nicht voll erfasst, welchem Elend ihre Verwandten, Freunde, Glaubensgenossen in Deutschland und den überfallenen Ländern Europas ausgesetzt worden waren;

  • dass es Lager mit dem einzigen Zweck der zielgerichteten unverzüglichen Ermordung der eintreffenden Juden gegeben hatte, das schlimmste davon in Auschwitz;
  • andere zum Zwecke der Vernichtung durch Arbeit und durch Hunger  wie Flossenbürg und Mauthausen, Buchenwald, Sachsenhausen, Dora Mittelbau und viele weitere;
  • und eines, Theresienstadt, zum Zwecke der Propaganda angeblicher Humanität der Deutschen, dass Ewiggestrige bis heute als „besseres Ghetto“ bezeichnen. Flüchtlinge daraus wie aus fast allen KZ informierten die Welt – aber die hörte nicht zu. Und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz ließ sich in Theresienstadt scheinbar täuschen, kannte die Wahrheit –und schwieg!

Die Wissenschaftlerin Ruth Klüger hat dieser widerwärtigen Beschönigung der realen Bedeutung Theresienstadts energisch widersprochen: „Ein Ghetto im normalen Sprachgebrauch ist kein Gefangenenlager von Verschleppten gewesen, sondern ein Stadtteil, in dem Juden wohnten. Theresienstadt hingegen war der Stall, der zum Schlachthof gehörte.“

Wie weit die Deutschen mit ihrer Propagandalüge gingen, beweist eine Postkarte vom 9. Februar 1944,

„Absender

Louis Rosenberg
Theresienstadt
(Protektorat)
Parkstraße 1

an Fräulein Martha Nies,
Weidenau an der Sieg!“

„Wertes Fräulein Nies!
Hoffentlich sind Sie und Ihre werten Angehörigen noch wohlauf. Auch von uns kann ich berichten, dass es mir gut geht. Geflissentliche Postsendungen jeder Art werden hier prompt bestellt…“

Louis Rosenberg hatte sich mit seinem Text an die amtliche Sprachregelung gehalten. Die Wahrheit jenes Tages war laut Erinnerungen von Sophie Ehrlich und Margot Kleinberger, dass es verfaultes Gemüse gab, welches in süßem Senf gekocht worden war. Und dass ein früher angesehener Hannoveraner Chefarzt  sogar Kinder um dieses gesundheitsschädliche Essen anbettelte: „Ich hungere so!“ Realität war auch, dass SS-Wachen eingehende Briefpost nach Geld durchsuchten und dann wegwarfen, Pakete unterschlugen und das Gepäck neu ankommender Häftlinge plünderten. Ein Eindruck auf der Karte besagte, dass Rückantworten nur auf Postkarten erlaubt seien. Rosenberg hat keine bekommen, obwohl Martha Nies und ihre Freundin Montanus, beide mutige Beiständerinnen Rosenbergs und sehr vieler anderer Juden des Siegerlandes in der schlimmsten Zeit der Judenverfolgung noch mehrmals an Rosenberg und andere KZ-Häftlinge schrieben.

Die Hermanns waren in der kleinen Universitätsstadt Bonn eine angesehene Familie gewesen, Vater Dr. Hermann ein erfolgreicher Jurist. Die Tochter Elisabeth (*1910) war mit den Rosenberg  seit ihrer  gemeinsamen Medizin-Studienzeit mit einer Cousine von Louis Rosenberg bekannt. In Deggendorf lebte sie mit ihrer Mutter (?) Toni, die 1878 in Wetzlar geboren worden war. Anfangs hatte Dr. Hermanns sich noch engagiert und zum Beispiel in der CENTER REVUE  um guten Zusammenhalt der Überlebenden und um den Beistand des lokalen UNRRA-Teams 55 für die Schwerstkranken  gekämpft, die in Krankenhäusern und Sanatorien untergebracht waren. Als aber die Zeit verging und nur wenige Einreisen in die USA und in Palästina genehmigt wurden, versank sie in Depressionen. Sie und ein Bruder, der in Belgien überlebt hatte, waren die letzten ihrer Familie. Sally Rosenberg am 23. März 1947: „Dieser Freitod ist uns unbegreiflich (…Sie) hätte Gelegenheit gehabt, wieder nach Absolvierung eines Examens, was allerdings 1 Jahr in Anspruch genommen hätte, ihre Arztpraxis zu eröffnen, zudem hätte sie ja selbst dorten in irgendeiner Stadt sofort eine Praxis aufmachen können, ja in Bonn (…) wie hat sie sich in Theresienstadt als Ärztin benommen, war sie hilfreich und gut?“

Nein, auch die Rosenberg in den USA hatten trotz mittlerweile ausführlicher Schilderungen der KZ-Höllen, die auch Louis Rosenberg nach langer Zeit des Schweigens darüber niedergeschrieben hatte, nicht annähernd die Wirklichkeiten jener Jahre begriffen. Zum Beispiel jene, dass Dr. Elisabeth Hermanns, als sie in Theresienstadt eintraf,  schon längst ihres Doktortitels beraubt und nicht einmal als Heilbehandlerin zugelassen worden war. Und dass sie sofort nach Auschwitz gebracht worden wäre, hätte sie es gewagt, sich als Ärztin  zu betätigen. Zwar waren Sally und Louis Rosenberg wie alle Juden in ihrer siegerländischen Heimat Ziele schier unglaublichen Hasses, kaum erträglicher Gemeinheiten und widerlicher Niedertracht angeblicher Freunde und   entfesselter Nazis in der SA und aufgehetzter Hitler-Jungen gewesen. Doch vor allem Sally verklärte in den USA die früheren Kindheits- und Jugend-  sowie seine erfolgreichen Berufsjahre: Was im Siegerland geschehen war, hielt er immer noch für lokale Auswüchse. Denn er und Louis waren Soldaten im Ersten Weltkrieg gewesen, in dem relativ mehr Juden als Deutsche gefallen waren. Noch 1935 hatten sie ja eine späte  Anerkennung in Form einer Frontkämpfer-Medaille samt Urkunde dafür erhalten, die Reichspräsident von Hindenburg gestiftet hatte.

Auch in den sporadisch und oft auf abenteuerlichen Umwegen ankommenden Briefen an Louis Rosenberg wird das deutlich: Die  angeheiratete Nichte Alice Pese aus Baltimore hatte im Oktober 1945 angefragt, was wohl aus ihren Eltern und aus der Mutter Wally Winkler-Pese  ihres Mannes Kurt geworden sei? Louis teilte ihr mit, er wisse, dass die Eltern von Theresienstadt nach Auschwitz gebracht worden seien.  Bald darauf  bekamen die medizinische Masseurin mit Privatpraxis Alice und der Schmuckvertreter Kurt Winkler-Pese die amtliche Todesmeldung für Alices Eltern. Nun wollten Alice und ihr Mann Kurt von Onkel Louis genau wissen, was passiert war. Doch Rosenbergs Bruder Sally in den USA sorgte sich, den nur 1,57 Meter großen, zierlichen Bruder Louis würden die wiederkehrenden seelischen Belastungen und grausigen Erinnerungen überfordern. Denn natürlich hatte der gewusst, dass der Abschied in Theresienstadt in den meisten Fällen  einer für immer war – Auschwitz war dort als Todeslager bekannt gewesen.

Schon im ersten Brief seines Bruders Sally vom 21. Oktober 1945 erfuhr Louis vom Tod vieler Verwandter. Ein Onkel und eine Tante darunter, die die Einreisebewilligung in die USA bereits in Händen hatten, sie aber abtraten, weil sie zuvor noch ihr Haus seinem Wert entsprechend verkaufen wollten – eine tödliche  Entscheidung, zumal die Nazis alle Bankkonten von Juden leerraubten und zur Ausreise lediglich einen Betrag von 10 Reichsmark pro Person erlaubten. Auch Louis Rosenbergs Liste der Opfer wuchs  stetig an. Hinzu kam, dass sein Bruder Heinrich in den USA nach furchtbarem Leiden starb und dann ein Schwager Isidor. Louis hatte keine Chance, Kaddisch an deren Gräbern zu sprechen. Auch als  Isidor im November 1946  starb, hatte Louis ihm in seinem langen Todeskampf nicht mit Schemes beistehen können.

Bruder Sally Rosenberg, der im Siegerland ein bekannter, angesehener, sehr reicher und kontaktfreudiger Mann gewesen war, fragte nach Emma Sonnenberg, deren Sohn Julius in New York lebte; er war ein Vetter der Rosenberg. Später wurde geklärt, dass Emma Sonnenberg 1941 von Köln aus nach Lodz deportiert worden war. Dort verlor sich ihre Spur.  Auch dahinter verbirgt sich eine besondere Tragödie:  Warum war Emma, als sich ihr Sohn Julius Sonnenberg mit einigen Angehörigen auf den Weg in die Freiheit Amerikas machte, nicht bei Ihnen? Glaubte sie immer noch an ein baldiges Ende der Verfolgung? Oder mangelte es der Familie schlicht am Geld für das Reiseticket? Willy und Karl David aus Kansas City suchten ihren Vater Heinrich, eine Tochter suchte ihren Vater Franck aus Weidenau, Louis Schwester Franziska und deren Tochter Gretel suchten ihren Schwager, Onkel und Tante Lene und Moritz Hirsch – die Liste wurde mit jedem Schreiben länger, und jeder wusste: Es war die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wer 1947 noch immer nicht fündig geworden war, musste seine Hoffnungen begraben. Von den einst 40 Juden in Louis Rosenbergs  Heimatort Betzdorf an der Sieg sind mindestens  24 Holocaustopfer geworden, darunter acht aus der Familie Tobias. Ruth Tobias, *1931, war die Jüngste, ab dem 2. Lebensjahr auf der Flucht, mit der Mutter in einem Umschulungslager für Palästina in Fürstenwalde gelandet – eine Auswanderungshoffnung, die geradenwegs in den Tod in Auschwitz führte.

Erschütternd der Brief einer Edith Wagner aus Frankfurt am Main vom 22. Mai 1946. Ihre Tante Weil geborene Hony lebte in den USA und war mit Rosenberg-Verwandten bekannt. Sie hatten ihr die Adresse des Louis Rosenberg gegeben.

„Sehr geehrter Herr Rosenberg!

Mit einer sehr großen Bitte komme ich nun heute zu Ihnen und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir wenigstens eine kurze Nachricht über meinen Großvater, der in Theresienstadt war, geben könnten. Wir haben nie etwas von ihm gehört und sind sehr beunruhigt darüber. Meine Mutter hatten wir auch über ein Jahr versteckt und konnten sie dadurch vor der Verschleppung bewahren…“

Es handelte sich also um eine Familie, deren Großvater jüdischer Deutscher war. Seine Tochter war nach dem jüdischen Religionsgesetz keine Jüdin, nach Nazigesetzen aber „Halbjüdin“. Ihre Familie stand zu ihr und nahm das grundsätzlich tötliche Wagnis auf sich, sie zu verstecken. Dass die nichtjüdische Großmutter schon gestorben war, beraubte den Großvater seiner Überlebenschance – er kehrte nie zurück.

Nicht minder tragisch, als Rosenbergs Nichte Alice Pese nach der Mitteilung, dass ihre Eltern ermordet waren, den Onkel bat:  „Haben die lieben Eltern vor ihrer weiteren Deportation (Anm.: von Theresienstadt nach Auschwitz!) Dir nichts gesagt, was Du uns eventuell mündlich übermitteln könntest?“  Zuvor hatten sie sich auch schon brieflich an die überlebende Selma Jung aus Siegen gewandt, die im selben Zug wie die Eltern nach Theresienstadt gebracht worden war. Aber es gab keine Abschiedsworte der Eltern zu berichten. Die überlebende Berlinerin Sophie Ehrlich in ihren Erinnerungen aus Theresienstadt:  „Wenn die Listen derjenigen geschrieben waren, die nach Auschwitz verlegt wurden, gab es keine Kontakte mehr, ausgenommen jene mit den Verladehelferinnen und Verladehelfern. Aber da ging es so laut, hektisch und drängend zu, dass keine Gespräche mehr möglich waren. Brutale  SS-Wachen verhinderten, dass noch Grußbotschaften ausgetauscht wurden.“

Als der Ex-Siegerländer Siegfried Hony sich aus Hartford in den USA meldete, konnte Louis Rosenberg auf mehr Verständnis seiner Situation hoffen: Hony war nämlich in der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 wie fast alle Juden festgenommen und in ein KZ (Dachau?) verschleppt worden. Freigelassen  wurde er nach einigen Wochen dank seiner Versicherung, unverzüglich ausreisen zu wollen. Das war ihm gelungen. „Man kann sagen, dass es an ein Wunder grenzt, dass Sie und diverse andere Glaubensgenossen mit dem Leben davongekommen sind“, schrieb er. Louis hatte ihm mitteilen lassen, dass sein Vater in Theresienstadt gestorben war. Nun flehte er:  „In Anbetracht der damaligen Umstände ist es für uns eine Beruhigung, dass er gestorben ist und nicht, wie viele andere, umgebracht wurde. Lieber Herr Rosenberg, ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir etwas Näheres über den Tod meines Vaters schreiben würden. Wann ist er ungefähr gestorben, war es bald zu Kriegsende? War er länger krank und bettlägerig, hat er viel gelitten, bis er verschieden ist? Hony berichtete auch, dass seine Schwägerin Hahn und deren Sohn aus Betzdorf  Theresienstadt überlebt hatten und heimgefahren waren – er konnte nicht ahnen, dass sie dort die Hölle erwartete: Nachbarn, die sich an ihrem Besitz bereichert hatten und nichts zurückgeben wollten; Hunger; Wohnungsnot inmitten weiter Trümmerlandschaften, allgemeine Ablehnung. „Drei  andere Schwestern von meiner Frau mit Familien sind in Auschwitz umgekommen, desgleichen eine Tante von mir mit Tochter und Enkelkindern.“


Bis 1938 konnte Louis Rosenberg sein Geschäft in Betzdorf an der Sieg halten. Dann vertrieben ihn die Nazis.  (Foto: Mit freundl. Genehmigung von E.H. Zöllner  aus „NICHT VERGESSEN“)

Zu den Toten seiner Familie gehörte auch Tante „Sara“  (der gesetzlich erzwungene Vorname aller Jüdinnen) Rosa Hony aus Hilchenbach, in der Familie liebevoll Röschen genannt: Als 74-jährige wurde sie im Deportationszug, der am 27. Juli 1942 den Bahnhof Siegen verließ, nach Theresienstadt gebracht. Dort starb Röschen Hony bereits einen Monat später. Und auch Stern Herz und seine Frau Lina geborene Hony gehörten dazu: Sie waren in die Niederlande geflohen. Als auch dort die Nazi-Häscher vor der Türe standen, beendete  Herz sein Leben. Seine Frau wurde im Lager Vlugt ermordet. Zwölf unschuldige jüdische Mitbürger aus Hilchenbach wurden Opfer der entfesselten Deutschen, davon sieben aus der Familie Holländer. Ihnen allen wurden dank engagierter Bürger vor ihren einstigen Wohnungen sogenannte „Stolpersteine“ gesetzt, in den Boden eingelassene Messingplatten mit Namen und Daten auf Steinen, unübersehbare Mahnungen!

Sally Rosenberg kommentierte das Unfassbare:  „… ehrlich gesagt, mein lieber Louis, wir sind nicht auf Rosen gebettet, müssen aber dem lieben Gott danken,  dass wir gerettet sind und nicht im Gasofen landeten.“  (3. November 1946). Und schon am 26. Mai 1946: „Wir müssen uns in die traurigen Tatsachen schicken, es war Gottes Wille.“  Louis Rosenberg hingegen, der sich im DP-Camp 7 Deggendorf täglich mit seinen Erinnerungen und mit dem Elend der Überlebenden konfrontiert sah und auch noch drängende, bittende Fragen beantworten sollte, versank immer tiefer in depressive Zustände. Dazu gesellten sich – wie bei den meisten Überlebenden –  Selbstvorwürfe, als sei es Unrecht gewesen, ums Überleben zu kämpfen und durch glückliche, nicht beeinflussbare Umstände davon gekommen zu sein.    

Ein unbeschreibliches Glück waren die seltenen persönlichen Kontakte: Cousine Marion von Kurt und Alice Pese aus Baltimore war Soldatin der US-Army. Sie suchte und fand Louis Rosenberg in Deggendorf und brachte ihm Lebensmittel. Darüber informiert,  schickten alle erreichbaren Verwandten in den USA und Chile sofort Pakete über Marion Pese an Louis. Und dabei waren sie so begeistert von dieser unerwarteten Kontaktmöglichkeit, dass sie sogar Kindersachen mitschickten, die Louis im Camp verschenken sollte. Marion Pese ihrerseits gab der Verwandtschaft ausführlich Bericht über den Zustand des Überlebenden.


In dieser Kleinstadt an der Donau war das DP-Camp 7 Deggendorf untergebracht. (Foto: Sammlung Westerholz)

Als der AUFBAU die erste Liste überlebender Juden veröffentlichte, standen unter den Angaben über Louis Rosenberg jene der Erna Sander  (oder Leser?) geborene Salomon aus Hamm an der Sieg, *1897. Sie war  1942/43 aus Oberhausen nach Theresienstadt verschleppt worden, wo ihr Mann starb. Die auffällig schöne, blonde Frau  durfte 1946 als eine der ersten aus dem DP-Camp 7 Deggendorf nach Palästina einreisen. Da nahm sie sehr viel Post mit,  auch von Louis Rosenberg an seinen Sohn, dessen Frau und die beiden Enkel. Willy Rosenberg wollte nun Beschwichtigungen seines Anwaltes nicht mehr länger hinnehmen und beauftragte einen anderen damit, die Einreise seines Vaters zu beschleunigen. Erst nach fünf Monaten im Camp waren sich Erna Sander (Leser?) und Louis Rosenberg zufällig über den Weg gelaufen – ein freudiges Wiedersehen und ein willkommener Trost:  Hatte er doch seinem Bruder Sally eben zuvor mitteilen müssen, dass die Eltern eines entfernt Verwandten und Freundes aus friedlichen Jahren, Rudi Daniel, tot waren. Rudi  Daniel und seine Frau hatten sich in Frankreich versteckt. Sie hatten Sally Rosenberg  angekündigt, in Bonn nach den Eltern suchen zu wollen. Nun erfuhren sie, dass ihre Mutter Lina in einem Kölner „Judenhaus“ einem Herzschlag erlegen, Daniels Schwester Selma gestorben war und dass man den über 80-jährigen Vater über Theresienstadt nach Auschwitz transportiert hatte.

In der schlimmen Not unsicherer Postverbindungen  waren solche Privatkontakte die Erlösung schlechthin. US-Soldaten, die aus eigenem Entschluss oder angeregt durch  Anfragen aus der Heimat Verbindungen aufnahmen, erkannten natürlich das fürchterliche Elend der Überlebenden. Und da die Ex-Deutschen in den USA  sich häufig trafen und ihre Neuigkeiten aus Deutschland bis ins Letzte miteinander austauschten, erfuhr der Jugendfreund Harry Sally Meyer der Rosenberg aus Hamm an der Sieg, dass Louis Rosenberg im DP-Camp 7 Deggendorf angekommen war. Meyers Schwager Joseph Michel, Jurist und Einwanderer aus Ahrenberg bei Koblenz, gehörte der Mannschaft des US-Anklägers Jackson gegen die Nazi-Hauptverbrecher bei den Nürnberger Prozessen an. Seine Postverbindungen waren erstklassig – und er nützte sie auf Bitten Harry Meyers, Louis Rosenberg Geld zukommen zu lassen. „Ich selbst sowie alle Ihre Verwandten und Freunde machen sich eine Ehre draus, Ihnen behilflich zu sein“, schrieb er nach Deggendorf und erbot sich, jegliche Post von Louis Rosenberg sofort an die gewünschte Adresse weiterzuleiten. Leider hielt er sich strikt an das Verbot, Deutschen begehrte Dollars auszuhändigen – und Louis war Deutscher. So wechselte er das Geld immer in Reichsmark, für die der Empfänger  in Deutschland so gut wie nichts mehr einkaufen konnte.  Leider ging Michel wenige Monate später in die USA zurück.

Ungeliebte US-Schutzwachen

Aber auch die gut gemeinte Bewachung der DP-Camps nervte. Einst wanderten Buchenholz und die Eheleute Sucher  zum Waldhügel „Geiersberg“ mit schöner Aussicht am anderen Ende der Stadt unweit der Donau. Pauline war erkältet, vertrug die strahlende Sonne nicht recht und machte sich deshalb allein auf den Heimweg. Weil ihr Mann nicht gemerkt hatte, dass die jungen Sucher gerne allein gewesen wären,  ärgerte sie sich auch über ihn. Und ein bisschen ängstigten sie Menschen auf den Stadtstraßen. Sorglos passieren konnte sie Deggendorf nie: Wusste man denn, was in den Einheimischen vor sich ging und mehr noch in den Flüchtlingen? Letztere befassten sich teilweise narzisstisch nur mit ihrem eigenen Elend und ganz sicher zuallerletzt mit dem der überlebenden Juden. Die empfanden sie als personifizierte Anklage.

Als  Pauline sich inmitten der breiten, sehr langen Stadtplätze befand, stoppte ein Jeep neben ihr. Zwei US-Polizisten verlangten den Ausweis zu sehen. Den immer bei sich zu tragen war strenge Vorschrift. Doch Paulines Ausweis befand sich in der Tasche ihres Mannes. In der Erinnerung an den hübschen Grasplatz auf dem Waldhügel sagte sie: „He is on the grass!´ Es hörte sich noch dümmer an, als ich es aussprach. Sie machten mir mit Gesten deutlich, dass ich in den Jeep einsteigen müsse. Nach dem Krieg von amerikanischen Polizisten verhaftet zu werden war unerträglich. (…) Einer von ihnen sagte: ´Jetzt kommen Sie hinter Gitter´. Das durfte nicht passieren…. Lagerdirektor Dr. Liebrecht befreite sie aus ihren Ängsten und Ärgern. Kaum hatte sie das Camp erreicht, wusste jedermann, was passiert war. Allerdings standen alle auf ihrer Seite: Wie konnten die Befreier es wagen, sie in dem verhassten Deutschland erneut einzusperren? ((Zur jüd. Geschichte des Siegerlandes und der Tragödie der siegerländischen Juden gibt es vorbildliche Darstellungen  von Dr. Th. Bartolosch, Historiker, Didaktiker und Pädagogiklehrer u.a. an der Uni Siegen, dem Aktivisten der christlich-jüdischen Zusammenarbeit und Träger des Obermayer German Jewish History Award Klaus Dietermann/Nephten, und E.-H. Zöllner/Betzdorf, Vorsitzender des Betzdorfer Geschichte e.V. Sie haben den Juden in Wort und Schrift und mit einer Museumsgründung verbale und aktive Denkmäler gesetzt, Schüler und Jugend ihrer Region für das Thema sensibilisiert und sich zur deutschen Schuld bekannt.))

Glückhafte Begegnungen

Einer der Überlebenden war trotz seines Entsetzens in Winzer und den darauf folgenden Bedrängnissen  in der ALTEN KASERNE alsbald ringsherum glücklich: Menasche Munich Mautner, 1894 im galizischen Landshut geboren und von Wien aus nach Theresienstadt verschleppt. Er war allen Verboten zum Trotz ausgegangen, wann es ihm beliebte. Er hatte sich in der Stadt umgeschaut. Danach hatte der kontaktfreudige Mann jenen US-Offizieren widersprochen, die ihre scharfe Bewachung  mit einer angeblichen Gefährdung durch die Deutschen begründeten. „Als sich später herausstellte, dass von der Bevölkerung, die zum großen Teil katholisch war, nichts zu befürchten ist, bekamen wir für einige Stunden sog. Ausgangsscheine.“

Mautner war ein lebenskluger Mann. Und so nahm er  die Aussagen „von 90 Prozent der Deutschen“, mit denen er in Deggendorf sprach, skeptisch zur Kenntnis,  dass sie „niemals von den Vernichtungslagern gewusst hätten, höchstens von der Verschickung unzuverlässiger Juden.“ Mautners Glück war vollkommen, als unerwartet  „ein strammer US-Soldat in Begleitung eines Offiziers vor mir stand: Mein Sohn!“   Der stolze Vater selbst hatte 1938 mit knapper Not diesem Sohn in Wien noch die Ausreisepapiere verschafft. Und der dankbare Sohn hatte von seinem Stationierungsort Salzburg aus zahlreiche Lager nach dem Vater durchsucht. So energisch, wie einst der Vater um des Sohnes Visum in die USA gekämpft hatte, verschaffte er nun seinem Vater die Einreisegenehmigung unter britischem Schutz nach Haifa in Erez Israel.

Ähnliches Glück hatte auch die Wienerin Lucie Fried aus der großen, sehr gut situierten und fleißigen Familie Teller-Weiss-Brickell-Ringel, die schon vor der Nazibarbarei über das alte k & k. Österreich-Ungarn-Böhmen, in Russland, Polen, den USA und – Japan verbreitet war. Lucie, *1921, arbeitete 1938 schon erfolgreich in einem Damenmodegeschäft in der angesagten Kärntner Straße in Wien. Sie wurde nach Theresienstadt verschleppt. Dort lernte sie den drei Jahre jüngeren Berliner Gerhard Steinhagen kennen. Sie erlitt einen schweren Schock, als Gerhard nach Auschwitz deportiert wurde, kümmerte sich jetzt aber nicht mehr nur um ihre 1881 geborene Mutter Fani, die 1905 geheiratet und neben Lucie zwei ältere Kinder hatte. Sondern sie kümmerte sich nun auch um Gerhards Mutter Frida Steinhagen (*1895) im KZ.

Es ist unklar, warum Lucie nach der Befreiung mit ihrer Mutter mit dem jüdischen Namen Scheindl Feige ins DP-Camp 7 Deggendorf ging. Offenbar hatten Berichte einstiger Wiener, die dort bei der Heimkehr bitterste Enttäuschungen erlitten hatten, sie von der Heimreise abgehalten. Tatsächlich  war das im konkreten Fall ein Glück. Denn Gerhard Steinhagen und seine Mutter überlebten ebenfalls. Er und Lucie trafen sich in Deggendorf wieder. Die beiden Liebenden wanderten mit ihren Müttern nach New  York aus heirateten und wurden glücklich. Ihr Sohn Randy wurde zum berühmten Chirurg, Tochter Renee eine Star-Anwältin ohne Allüren.

Aber das Glück der Lucie Fried, ihrer Mutter Fani, des Gerhard Steinhagen und seiner Mutter potenzierte sich noch einmal: Malke Gutmann und Samuel Brickell hatten neben der Tochter Edith Teller-Brickell einen Sohn Gustl. Dieser in den USA lebende Cousin Lucies  ehelichte dort  die ehemals Hamburger Arzttochter Eva Mosheim, wurde aber ungeachtet dessen als Soldat auch in Europa eingesetzt. Zufällig kam er auf einer Dienstreise ins Deggendorfer DP-Camp und – stand  seiner Tante Fani und der Cousine Lucie gegenüber. „Sie leben“, telegrafierte er sofort an die  gesamte Familie, so dass nun nicht nur dringend notwendige Kontakte hergestellt waren, sondern auch mit Paketen geholfen wurde und sich die Überlebenden rascher erholten. ((M.M. Mautner, Niederschriften in Jad Vashem, Jerusalem, Sign. 01/163. Über Gustl Brickell und Lucie Fried deren Schwester bzw. Cousine Edith Teller Brickell-Interview mit T. Eckstein, Oktober 2002,  in CENTROPA.ORG.))

Präsident Truman und General Eisenhower greifen ein

In Winzer, wo sie nach zehn Tagen am 24. Juli 1945 wieder abgeholt wurden, aber auch in der nach langem Zögern erst im September 1945 für die Theresienstädter total geräumten ALTEN KASERNE in Deggendorf, kam es alsbald zu massiven Beschwerden der Juden, weil sie die Unterbringung in Camps erbitterte, die zuvor den Nationalsozialisten gedient hatten. Bereits im August 1945 informierte der US-Jurist und Sonderbotschafter Earl G. Harrison US-Präsident Harry S. Truman über  Ergebnisse seiner  Inspektionen der deutschen und österreichischen DP-Camps, darunter jenem in Deggendorf. Sein Urteil über die US-Militärpolitik war vernichtend:

  • Wegen  der Unterbringung in ungeeigneten, teils historisch belasteten Kasernen oder gar KZ,
  • wegen der gleichzeitigen Einquartierung von Tätern und Opfern,
  • wegen der mangelhaften Versorgung, vor allem der medizinischen, und
  • wegen der Diffamierung von Überlebenden, die von einigen US-Soldaten als Kriminelle beschimpft und so auch behandelt wurden.  Wie weit die Missachtung der Juden im DP-Camp 7 Deggendorf ging, zeigt das Verhalten eines US-Sergeants Brown. Bei Wachaufgaben pendelte er zwischen dem Natternberger Lager für NS-Funktionäre und dem DP-Camp 7 Deggendorf. Er gründete eine Boxmannschaft mit US-Soldaten, jüdischen KZ-Überlebenden und begabten jungen Deutschen, integrierte darin aber auch ungeniert einen SS-Mann. Als die jungen Juden diese Gefühllosigkeit beklagten, fühlte sich e r vor den Kopf gestoßen.

Diese unhaltbare Situation war vermutlich auch dem offenen Antisemitismus des Generals George S. Patton jr. (1885 bis 1945) geschuldet: Seine Soldaten und die anderer US-Einheiten hatten zwar KZ-Häftlinge im Dachauer Stadtgebiet und dem Umland, ferner aus Lagern und Nebenlagern von Flossenbürg über Regensburg und Pocking bis Ganacker und Plattling, sowie aus Todesmärschen um Dachau, Mauthausen, Ebensee und rings um das Deggendorf nahe Mitterfels, Cham  und Roding in Ostbayern befreit. Doch die DP-Camps ließ er mit Stacheldraht umzäunen und machte sie so zu scharf bewachten Gefängnissen, die Deutsche nicht betreten, die eben befreiten Nazi-Opfer aber auch nicht oder nur unter erheblichem bürokratischen Aufwand verlassen durften. Dass sie dazu einen speziellen Ausweis stets bei sich tragen mussten, empfanden Juden als neuerliche Demütigung ähnlich dem verhassten Judenstern. Mignon Langnas, DP-Nummer C 00680 591,  hatte schon während des Krieges den Codenamen „Robert“ für Nazis verwendet. Am 6. Oktober 1945 schrieb sie aus dem Krankenhaus Deggendorf  an eine Cousine:  „Sam ist zu Robert + seiner Familie viel besser wie zu uns“ –  das meinte Uncle Sam und sollte die Zensur überlisten.

Der deutsche Autor Ernst von Salomon war zwei Jahre im US-Internierungslager Deggendorf-Natternberg gefangen. Er berichtete in seinem Roman „Der Fragebogen“:  „Meine Vernehmer sprachen immer wieder einen Vorwurf aus, `Hitler hat zu wenig Juden umgebracht. Das war sein größter FehlerEinmal war ein jüdischer Offizier im Lager, Rechtsanwalt im Zivilleben. Er saß völlig allein an einem Tisch der Offiziersmesse, niemand ging zu ihm, außerdienstlich sprach keiner mit ihm. Er wurde quasi wie ein Schwarzer völlig isoliert.“

Patton schrieb in sein Tagebuch:  „Wenn sie nicht bewacht würden, würden sie nicht in den Lagern bleiben und wie Heuschrecken das Land überziehen. Schließlich müssten sie zusammnengetrieben werden, nachdem einige von ihnen erschossen  und einig Deutsche ermordet  worden wären.“

 Und es war dieser US-General, der sich so äußerte: „Es bleibt viel zu tun, in erster Linie, weil der typische Vertreter  der jüdischen DPs (…) eine Art Untermensch ist, ohne jegliche kulturelle und soziale Bindung unserer Zeit. Ich habe nie eine Gruppe Menschen gesehen, die weniger Intelligenz und Charakter besitzt…“

Seine offen erklärte, in der Führung der Alliierten bekannte Judenfeindschaft gipfelte in dem Satz, andere mögen glauben, „daß es sich bei einer Displaced Person um ein menschliches Wesen handelt, das sie aber nicht ist, insbesondere, was die Juden betrifft, die noch niedriger als Tiere stehen.“

Jetzt war Patton zu einer Belastung, seine Haltung zum Politikum geworden. Der Oberkommandierende General Dwight D. Eisenhower versetzte Patton  nach Bad Nauheim, wo er am 21. Dezember 1945 tödlich verunglückte.

Präsident Truman und auch die britische Regierung übergingen vorerst den Harrison-Vorschlag, DPs in ihren Ländern  aufzunehmen und auch nach Palästina einwandern zu lassen: Immerhin hatte ja Lord Balfour bereits 1917 sowohl den Juden, als auch  Beduinen und Arabern in Palästina je einen eigenen Staat als sichere Heimstatt versprochen. Wer aber in den USA Angehörige hatte, durfte mit einer beschleunigten Einreise rechnen. Das Hochzeitsgeschenk  für die Friedländer war ein Telegramm von Adolfs Schwester Ilse. Seit Wochen hatte sie alle erreichbaren Zeitungen nach Namen von Überlebenden durchsucht – und dann Adolfs Namen im AUFBAU entdeckt. Friedländer entschied: „Wir gehen in die Staaten!“  Seine Frau stimmte zu. Sie wollten nicht länger unter den Menschen leben, die seine Mutter  und ihre Mutter und ihren Bruder ermordet hatten.

Truman verlangte  von der alliierten Militärverwaltung unter Oberbefehlshaber  Eisenhower (1890 bis 1969, nachmals 34. Präsident der USA) Verbesserungen in den DP-Camps. Deren Mängel waren Eisenhower aus eigener Ansicht bekannt: Er hatte nach einem  Welt weiten medialen Entrüstungssturm über die  Menschen unwürdigen Zustände im Camp 7 Deggendorf  sich persönlich in Deggendorf  umgeschaut.  Sein Urteil deckte sich mit jenem der Mignon Langnas  in einem Brief vom 7. Oktober 1945, als sie bei anhaltend hohem Fieber und den Schmerzen des Bauchtyphus  dem Tod näher war als dem Leben:

„Hier ist es bitterkalt – sie haben fast kein Brennmaterial. Entsetzlich. Es geschieht eigentlich sehr wenig für uns. Tausend Personen sind wir, in einer Kaserne untergebracht, auf Strohsäcken – , Riesenzimmer – kalt + kahl + die Ernährung leider auch sehr mangelhaft. In uns allen aber ist ein Hoffen + Gott wird helfen (…) Mamileins Worte klingen in mir: `Du wirst so glücklich sein, dass Dich die ganze Welt beneiden wird´. Und heute ist es so. In meiner Umgebung gibt es keine Mutter, der die Kinder + der Mann am Leben blieben; und kein Kind gibt es in meiner Nähe, dessen Eltern ruhig-normal auf ihren Betten gestorben sind. Darf ich hadern?“  An Cousine Hala, „28. November 1945 (Camp Deggendorf): „Hier im Lager ist es so: wir sind 1200 Menschen in einer scheusslichen Kaserne untergebracht. Es ist hier hässlich, kalt + unfreundlich. Essen haben wir genug – aber man steht unendlich lange bei der Küche angestellt + und alles ist lieblos – so unpersönlich. Die Menschen hier sind so gar nicht nach meinem Geschmack, – mein großer Trost sind Euere geliebten Briefe.“  Tagebuch von Mignon Langnas, 27. bis 31. Oktober 1945 (Städtisches Krankenhaus Deggendorf): „Es regnet in Strömen – aber die großen Fahnen, die am Eingang ins Lager grüßen, sind Trost, sind Sonne: unser Land – unserem Volke! Ach, wenn meine geliebten Eltern das erlebt hätten – Aber das Lager! Der Anblick der alten Leute, die trostlos herumlaufen, sich um Mäntel anstellen, – die Büros mit ihren Beamten! Die Vorsprache bei (Campverwalter) Herrn Bleu – Trude Kornfelds kalte Kammer – oh wie schrecklich!“ ((DP-Camps, WIKIPEDIA, aufgerufen am 21. 2. 2011; Statistik der UNRRA vom 24. August 1946; A. Königseder/J. Wetzel: Lebensmut im Wartesaal, Fischer-Taschenbuch; M. Kleinberger, Transportnummer VIII/1 387 hat überlebt,  Piper Verlag München Zürich 2009; M. Friedländer über Arnold Kirschberg, Tel.-Gespräch am 16. 04. 2011; 142 Briefe an Louis Rosenberg im DP-Camp 7 DEG, bereitgestellt von seiner Nichte Pia Rosenberg, geb. Tvilum, Dänemark, einfühlsam übersetzt von Georg Stockschlaeder/ Gebhardshain. Stockschlaeder erarbeitete und führt ehrenamtlich die mutmaßlich größte, vorbildlich verknüpfte und vernetzte  Datenbank zu jüdischen Deutschen und deren Schicksal. Für diese Dokumentation habe ich  Tel.-Gespräche mit ihm geführt und einzigartige Förderung erhalten.))

Jüdische Selbstverwaltung des DP-Camps 7 Deggendorf

Doch an den Unterbringungen an sich ließ sich nichts ändern – es gab keine Alternativen.Aber den Deggendorfer Juden wurde jene Selbstverwaltung eingeräumt, die sie in Theresienstadt bereits gehabt hatten. Die US-Wachen rückten ab, Drahtzäune verschwanden.  Den abziehenden US-Soldaten des 329. Infanterie-Regiments  gaben die DP einen rauschenden Abschiedsempfang. Louis Löwy (*1920 in München, zuletzt in Prag daheim) sprach vor den 20 Offizieren und vielen Soldaten in Deutsch und Englisch: „Wir sind jetzt endlich frei und müssen  zeigen, dass wir die Freiheit richtig werten können.“ Jüdische Lagerpolizisten unter Leitung eines darin erfahrenen Überlebenden übernahmen den Schutz. Der Name des ersten Leitenden war angeblich SILBERBUCH. Er taucht in keiner Namensliste auf. Hingegen gab es einen Belsora SILBERSTEIN, * 1868 in Freienwalde, aus Berlin nach Theresienstadt verschleppt.


DP-Camp 7 in der Deggendorfer ALTEN KASERNE: Das Freibad stand bis 1949 nur US-Soldaten und den jüdischen KZ-Überlebenden offen. (Foto: Sammlung Westerholz)

Hinsichtlich der Namen und Funktionen gibt es einige Verwirrung: Ein in der Liste der Deggendorfer DP-Camp-Insassen vom 1. Januar 1946 nicht genannter Steinheimer berichtete in den Deggendorfer Geschichtsblättern Nr. 17/1996 über die ersten Tage des Camps:  „Obwohl zu dieser Zeit noch jeder Jude in jedem Deutschen  den Mörder und Vernichter seiner Angehörigen sah, gelang es doch den Bemühungen  der Lagerleitung, beruhigend auf die Lagerinsassen einzuwirken. Ein sehr großes Verdienst hatten dabei Dr. Liebrecht, der damalige Präses des Jüdischen Kommitees in der Alten Kaserne, der später ans Landgericht Deggendorf berufen wurde, sowie der deutsche Kriegsinvalide und KZler Herr Jacobs (…), welcher Chef der Lagerpolizei war.“

Dr. Heinrich Liebrecht war ein 1897 geborener Berliner Jurist. Zusammen mit dem weiter unten genannten Dr. Richard Treitel wurde er an eine Deggendorfer Spruchkammer berufen. Diese Spruchkammern hatten den Auftrag, den Grad der Verwicklung angeklagter Nazis in die Verbrechen des Terrorregimes zu beurteilen. Dieser Teil der Entnazifizierung wurde rasch zur Farce, als sich die Angeklagten alter Seilschaften zur gegenseitigen Entlastung bedienten und viele Pfarrer um eines falsch verstandenen Friedens in ihren Gemeinden willen die bald so genannten „Persilscheine“  ausstellten. Diese wuschen so viele Nazis sozusagen rein, dass die wenigen Widerständler und vielen Opfer rasch neuerlich unter Druck gerieten. So gelang es Menschen wie Literatur-Nobelpreisträger Günther Grass, dem bekanntesten deutschen Kabarettisten Dieter Hildebrandt, dem maßgeblichen deutschen Sprachwissenschaftler und RhetorikerWalter Jens, Generalbundesanwalt Kurt Rebmann, dem langjährigen Chef des Goethe-Instituts Hilmar Hoffmann, Politikwissenschaftler und Autor Iring  Fetcher, Kinderbuchautor James Krüss, Schriftsteller Erich Loest, ja sogar Ex-Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher, aber frühen STERN- und SPIEGEL-Mitarbeitern, ihre NS-Vergangenheit vergessen zu lassen: Viele der erst jüngst entlarvten Nazis, darunter Genscher, bestreiten,je einen Aufnahmeantrag gestellt zu haben, andere scheinen verdrängt zu haben, was sie taten – eine Amnestie für Jugendliche half ihnen dabei. Lagerpolizist Albert Jacobs aus Berlin, * 1884, im Ersten Weltkrieg dekoriert, war schon in Berlin als Verwaltungsfachmann bekannt gewesen.

Einen Einblick in die graue Wirklichkeit der Entnazifizierung gibt der Brief einer Marta Nies aus dem siegerländischen Weidenau an Louis Rosenberg im DP-Camp 7 Deggendorf vom 5. Mai 1947. Nies war Sozialdemokratin und ehrenamtliche Leiterin der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in ihrer Region, die sich nach 1933 zeitweise illegal der verarmten Arbeitslosen angenommen hatte.  Die Familie Rosenberg und andere jüdische Mitbürger hatten ihr vertraut, denn sie hatte sich bis zuletzt den Naziverboten eines privaten Verkehrs mit Juden widersetzt. Die einzige Postkarte Rosenbergs aus Theresienstadt, die ihren Adressaten erreicht hatte, war von Marta Nies wie ein Schatz gehütet worden, auch noch, als ein Freund sie warnte, weil die GESTAPO  ihn vernommen und Einzelheiten zum politischen Verhalten der Marta Nies erkundet hatte.

Nun schrieb sie Rosenberg  voll Bitternis, dass die britischen Besatzungstruppen auf Versöhnung der Bevölkerung untereinander drängten, auch unter  den Hilfsorganisationen wie Caritas, Innere Mission und eben der AWO.  Marta Nies hatte also an einer Feier der Wohlfahrtsverbände teilgenommen.  „Wie ich aber von den anderen Verbänden die ehemaligen Nazis alle sah, mit denen ich dauernd Streit gehabt hatte wegen der Rassenverfolgung, musste ich mich furchtbar zusammennehmen; gegen eine Frau Weber konnte ich nicht anders, als ich musste sie fragen, sollen wir hier singen: Bomben auf Engelland? Denn das konnte sie bei jeder Sondermeldung so gut mitsingen. Dem Engländer mag die Versöhnung leicht fallen. Er hat die Biester in ihrer Raubgier nicht kennengelernt. (…) Ich habe das Gefühl, dass wir zum langsamen Verrecken verurteilt sind. Mein Bruder Ernst hatte die Nazizeit Beschuss (…) im April (1946 war er so enttäuscht, dass den Nazis nichts passierte, im Gegenteil der Engländer mit denen Geburtstag feiert. (…) Die bei den Nazis den großen Ton angaben und heute Schwarzhändler sind, sitzen oft noch bei der Behörde und haben die Verteilung von den paar Sachen, die es gibt. Uns hat der Amerikaner zwei Fahrräder mitgenommen, die Nazis haben ihre behalten. Mein Bruder hat einen Antrag auf eines (Fahrrad) gestellt, aber die Nazis bekommen sie. Er stellte einen Antrag auf Zulassung von einem Motorrad, der Kreispropaganda-Redner Hitlers fährt auf einem Leichtmotorrad, aber den Marxisten kann man das nicht zulassen(…).“

Steinheimer berichtet dann über die Kulturveranstaltungen in Degggendorf, die schon im Oktober 1945 im restaurierten Theatersaal des ALTEN KASERNE begannen und die sowohl von den DP, als auch von Offiziellen der Militärregierung und der Stadt gerne besucht wurden. Dass sie auch der Stadtbevölkerung zugänglich gewesen seien, wie Steinheimer schrieb, wurde von keinem einheimischen Zeitzeugen bestätigt. „Das Hauptverdienst an diesen Veranstaltungen hatten der ehemalige KZler Hans Deutsch  aus Wien und meine Wenigkeit.“ (Anmerkung: Deutsch hieß Eugen, später Eugene. In keiner mir vorliegenden Niederschrift einstiger DP aus dem Camp 7 Deggendorf wird Steinheimer genannt.)

Steinheimer kramt weiter in seinen Erinnerungen: Dass es zu einer guten Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung und dem DP-Camp gekommen sei, dürften sich der spätere Campchef Josef Königer, der ehemalige Bankprokurist, Gebäudeverwalter, schließlich Buchhalter und Referent der Wirtschaftsabteilung, Alfred Nichtenhauser, und der Chef der Lagerpolizei, Maurycy (Morris)Wassermann aus Krakau, * 1920, auf die Fahnen schreiben. Wassermann war später Hauptmann im israelischen Generalstab. Nichtenhauser, *1898, stammte aus Bielitz.

 

Für den 5. Juni 1946 sind ein Direktor W. V. Burkhantz, sein Stellvertreter Palme und deren Driver/Fahrer J. McQuisten zur Visitation angetreten.  Am  24. Dezember 1946 repräsentierten  der Leiter Abraham Cohen, ferner  Mr. Mizrach und  Mr. Josef Koeniger das UNRRA-Team 55  im DP-Camp 7 Deggendorf. Koeniger war 1903 im damals noch österreichisch-böhmischen Olbersdorf geboren und nach der Besetzung Tschechiens 1938 dort auch festgenommen worden. Mit ihm leitete der 1894 geborene Wiener Adolf Blau zeitweise DP-Camp 7 Deggendorf. Blaus Frau Else, *1899, lebte ebenfalls in Deggendorf, ferner die Wiener Gertrude Blau-Kwasniewski, * 1925, und Herbert Blau, *1931, angeblich mit Adolf Blau verwandt.

Aufgrund von Erlebnissen mit nicht immer loyalen jüdischen Lagerpolizisten in den östlichen Ghettos waren jüdische  Beschützer allerdings bei sehr vielen Überlebenden teilweise verhasst. Margot Kleinberger:  „Einige jüdische Hilfskräfte arbeiteten mit der GESTAPO oder den SS-Schindern zusammen. Das war bitter, aber verständlich – sie glaubten, sich so eher retten zu können; ein Irrtum: Wenn´s den Peinigern gefiel, wurden auch diese Unglücklichen auf Transport ins Gas geschickt!“

 Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten funktionierte die Selbstverwaltung. Die Leitung hatte das „Jewish Committee“ (Sekretariat, Kantine, Kaffeehaus). Die Abteilungen hießen Arbeitszentrale, Raumwirtschaft, Kultur, Auswanderung, Schulwesen, Rechtsabteilung, Polizei, Wirtschafts-, Technische Abteilung, Gesundheitswesen, Beschaffung mit jeweiligen Untergruppierungen. So wurden sehr viele Mitarbeiter beschäftigt, die froh waren, sich mit sinnvollen Aufgaben ablenken zu können. Denn die lange, bange Warterei auf Aus-, bzw. Einwanderungsgenehmigungen, sowie auf Mitteilungen über den Verbleib von Verwandten zermürbten.

In der DEGGENDORF CENTER REVUE Nr. 5 vom 12. Januar 1946 berichtete Paul Stux für die Technische Abteilung des Camps,

  • weil Bau und Technik der ALTEN KASERNE in einem schlechten Zustand seien, sei nun ein Programm für die Instandhaltungs-, Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten ausgearbeitet worden;
  • die Leistungsfähigkeit der Hochdruck-Dampfkesselanlage sei erhöht worden;
  • im neuen Bad gebe es nun  18 Duschen und zwei Wannen, im Alters-, im Kinderheim und im Spital neue Badezimmer und Badeeinrichtungen.
  • Im Kinderheim und im Spital gebe es nun Zentralheizung und Warmwasserzufuhr,
  • die Sanitäranlagen seien erneuert,
  • Einwinterungsarbeiten vorangetrieben worden.
  • Die Insassen bildeten Gruppen von Maurern, Zimmerern, Tischlern, Dachdeckern, Spenglern, Schlossern, Glasern, Malern, Elektrikern, Wasser- und Heizungsbauern und Ofensetzern. Seit August 1945 waren durchschnittlich 200 Handwerker eingesetzt, an manchen Tagen bis zu 400. Seit Beginn des Jahres 1946 wurden die Großräume zu Familienwohnungen umgebaut, vor allem aber die Einrichtung des Kinderblocks vervollständigt. ((R. Salamander: Ein Leben aufs Neu, Wien 1995, S. 7; Salamander-Interview am 11. Mai 1998 im BR-Alpha-Forum. E. von Salomon-Zitat  als Benutzerkommentar am 11. 06. 2010 zum Bericht in der Washington Post online:  Polen schufen Israel. Die Zeitungen im DP-Camp 7 Deggendorf sind im Besitz des Autors.))–>

–> Fortsetzung

3 Kommentare

  1. hallo, ich suche die familie rosenberg aus kruft-eifel,und

    wilhelm
    und paula sternfeld geb. rosenberg aus kruft marie-louise naglo

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