Der Schmerz der Palästinenser und ihre Verantwortung

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Die Versuche von Seiten der extremen Rechten in Israel, den arabischen Bürgern des Landes zu verbieten, der Nakba zu gedenken, sind bösartig, töricht und zum Scheitern verurteilt. Allerdings sind auch die Initiativen der extremen Linken, die darauf abzielen, den Nakba-Tag zu einem gemeinsamen Gedenktag aller Bürger Israels zu machen, zum Scheitern verurteilt. Israel ist kein binationaler Staat, und bei aller Liberalität und Humanität, ist es schwer, Sieg und Niederlage auf gleiche Weise zu behandeln. Was von der jüdischen Mehrheit gefordert werden kann, ist, der Trauer der Palästinenser respektvoll zu begegnen…

Von Shlomo Avineri

Das Hindernis, dass bislang jedem ernsthaften Versuch in dieser Richtung im Wege gestanden hat, ist die Art und Weise, in der die Nakba im palästinensischen Narrativ dargestellt wird. Liberale Israelis müssen aufrichtig genug sein, sich gerade auch mit dieser Frage auseinanderzusetzen.

Erstens, ist der bloße Begriff „Nakba“, dessen arabische Bedeutung am ehesten „Unglück“ ist – als ob von einer Naturkatastrophe die Rede wäre und nicht vom Ergebnis menschlichen Handelns -, ein Ausweichen vor dem historischen Kontext der Ereignisse. Die „Nakba“ war kein Unglück; sie war das Ergebnis einer militärischen und politischen Niederlage, die von politischen Entscheidungen herrührt, für die es Verantwortliche gab.

Zweitens, hört man – wenngleich innerhalb der arabischen Welt im Allgemeinen und bei den Palästinensern im Besonderen wenig Neigung besteht, sich mit der Shoah zu beschäftigen – mitunter Vergleiche zwischen der Nakba und der Shoah. Dieser Vergleich beruht auf moralischer Abstumpfung: Was den Palästinensern 1947-48 widerfuhr, war das Ergebnis eines Krieges, in dem sie besiegt wurden. Die Shoah war ein systematisch geplanter Massenmord. Die sechs Millionen in der Shoah ermordeten europäischen Juden waren nicht gegen Deutschland in den Krieg gezogen. Die deutschen Juden waren gerade gute deutsche Patrioten, und ein beträchtlicher Teil der osteuropäischen Juden sah in der deutschen Kultur den Gipfel der europäischen Kultur.

Drittens, und dies ist die Hauptsache: Der palästinensische Diskurs setzt sich nicht mit der Tatsache auseinander, dass es arabische politische Entscheidungen waren, die das schlimme Unglück über die palästinensische Öffentlichkeit brachten. Es gibt Hunderte, wenn nicht Tausende von Artikeln und Büchern auf Arabisch, die sich mit dem Krieg von 1948 beschäftigen, und es gibt lehrreiche Analysen zu den Gründen der militärischen Niederlage. Aber bis heute besteht nicht die Bereitschaft dazu, sich mit der einen schlichten Tatsache auseinanderzusetzen: Die Entscheidung, gegen die Teilungsresolution der UNO in den Krieg zu ziehen, war ein schlimmer politischer und moralischer Fehler der arabischen Welt.

Hätten die Palästinenser und die arabischen Staaten den Teilungsbeschluss akzeptiert, wäre Palästina schon seit 1948 ein unabhängiger Staat, und das Problem der Flüchtlinge hätte nie existiert. Nicht die Gründung des Staates Israel schuf das Flüchtlingsproblem, sondern der Krieg der Araber gegen die Gründung des jüdischen Staates in einem Teil des Landes Israel.

Den Israelis, die nach Versöhnung streben, muss es erlaubt sein, von der arabischen Seite zu fordern, dass sie sich diesen Fragen stellt. So wie es unmöglich ist, die Vertreibung von zwölf Millionen Volksdeutschen aus Osteuropa nach 1945 vom deutschen Überfall auf Polen 1939 abzukoppeln, so unmöglich ist es, von der moralischen Dimension der arabischen Entscheidung, Krieg gegen die Idee der Teilung zu führen, abzusehen: Wenn man in den Krieg zieht und ihn verliert, dann bringt dies Ergebnisse mit sich, selbst wenn man den Sieger nicht von der Verantwortung für seine Taten freisprechen kann.

Wenn wir uns also auf eine Zwei-Staaten-Lösung zubewegen, kann man von der arabischen Seite ein gewisses Maß an Selbstkritik erwarten – etwa in der Art, wie sie S. Yizhars Buch „Hirbet Hizah“ im israelischen Diskurs symbolisiert. Dies würde es den Israelis erheblich erleichtern, Anteil am Schmerz der Palästinenser zu nehmen.

Die Knospen der demokratischen Entwicklung in der arabischen Welt müssen die Hoffnung wecken, dass eines der Ergebnisse dessen, was auf dem Tahrir-Platz vor sich gegangen ist, ein kritischer Diskurs sein wird – der Beginn der Befreiung auch vom Unvermögen, einen kritischen Blick in den Spiegel zu werfen.

Shlomo Avineri ist Emeritus für Politische Wissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Haaretz, 11.05.11, Newsletter der Botschaft des Staates Israel

18 Kommentare

  1. ssawlanut – Gedult eines der wichtigsten Wörter im Hebräischen und in der Jüdischen Gesellschaft.
    Über 2000 Jahren haben wir gewartet um nach Zijon zurückkehren zu können. Der Weg war Steinig, Hart und voller Hindernisse voll mit Schmerz, Leid und Verzweiflung.
    In der Trauer ist auch immer wieder die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft im Land Zijon.
    Heute leben die Juden wieder in Eretz Israel haben einen eigenen Staat und eine eigene Staatlichkeit. Wir sind nicht mehr abhängig vom Wohlwollen der Herrscher unter denen die Juden 2000 Jahren gelitten haben.

    Die Jüdische Relegion ist Friedlich und voller Respekt gegenüber anderen Menschen. Der alte Hillel sagte „Was man dir nicht antuen soll, das tue auch anderen nicht an“ 

    Mit G“ttes hilfe wird es für Juden und Arabern eine friedliche Zukunft in Eretz Israel geben.

    Ssawlanut ssawlanut  

  2. Eigentlich gerne lesend:  “ Ja, genau, die vom Tod in den Gaskammern bedrohten europäischen Juden durften nicht einwandern, dagegen wurden Massen von Arabern ins Land geholt … „Na,na, historisch etwas sehr eng gefasst. (Imo) 

  3. @Redpalestino
    Warum bedeutet 2 Staatenlösung zwangsläufig die Umsiedlung dieser Menschen? Es gibt die Option Gebiete zu tauschen, weiterhin erschließt sich mir nicht warum in einem palästinensischen Staat grundsätzlich keine Juden leben dürfen sollten. (Auch wenn Abbas das glaube ich schon ausgeschlossen hat aber auch er bleibt nicht ewig an der Macht)
    Erklärt mir bitte mal jemand wie Israel im Falle einer „Einstaatenlösung“ seinen jüdischen UND demokratischen Charakter behalten soll?

  4. @Jane
    Was ich gemacht hätte? Ich hätte meine neuen Nachbarn freundlich begrüßt und mich auf das Leben in einem demokratischen Staat gefreut…  Ich bin allerdings auch kein Antisemit. Dafür wäre ich dann aber unter Umständen von meinen arabischen „Brüdern“ erschlagen worden.
    Sie tun einfach so als hätten die Juden, als Sie ins Land kamen nichts besseres zu tun gehabt als friedliebende Araber einfach mal zu vertreiben!
    Aber wie sie schon richtig schreiben herrschte Bürgerkrieg und der ist wohl hauptsächlich von der arabischen Seite zu verschulden gewesen. Das heisst natürlich nicht das es nicht auch jüdische Gruppen gab die Terror ausübten. Im Krieg, zumal in einem Bürgerkrieg ist das aber leider auch nichts ungewöhnliches.

  5. @Redpalestino 

    Schalom zusammen

    es ist ein guter Ansatz und sehr Hilfreich wenn sie sagen, das sie sich lösen wollen von der Last der Geschichte ihrer Eltern und Grosseltern.
    Es ist ein sehr interessanter Gedanke über eine dritte Möglichkeit außer der zwei Staatenlösung nach zu denken.  
    Wie war es in den Jahren von 1982 bis 1987 in Israel und bei den Palästinensischen Arabern? 
    Es war für beide Seiten die beste und Friedlichste Zeit seit 100 Jahren. Es gab keine Roadblocks Araber und Juden lebten friedlich zusammen und alle konnte frei durch das ganze Land fahren.

    Es bestehen gute Strukturen für eine Friedliches zusammenleben unter einem Dach. 
    Bei dem seit Jahrzehnten dauernden Kampf gegen einander gibt es keinen wirklichen Gewinner oder Verlierer sondern nur Leid und Trauer für Mütter und Familien.

    Ihr Moslems seit G“tt verpflichtet genauso wie die Juden und es ist bekannt das dieses Land seine Früchte tragt wenn es geheiligt wird. Dieses Land braucht Mizwot damit es Regnet und Blüht und Früchte für die Bewohner hervorbringt.

    Die Juden das Land und G“tt sind in diesem Fall eine Einheit und können nicht getrennt werden. Wer die Juden aus dem Land vertreiben will, der vertreibt die Mizwot und das Land wird wieder ÖD und Wüst wie es vorher war.

    Nur mit den Juden zusammen und gemeinsam gibt es Frieden, Wohlstand und Freiheit für alle.
     

     

  6. Salam und Shalom Freunde,

    erst einmal ein dickes Dankeschön an die Autorin für diesen sachlichen Artikel.
    Es ist unsere moralische und politische Verantwortung die historischen Wahrheiten auszusprechen um einen langfristigen und stabilen Frieden im Nahen Osten zu verwirklichen.
    Dazu gehört es auch die ethnischen Säuberung von Februar 47 bis Mai 48 ins Israelische Bewusstsein zu tragen. Sachlich und ohne Polemik. Darum geht es doch, Frieden und Gerechtigkeit.Um es klar auszusprechen,das Existenzrecht Israels ist genauso zu verteidigen wie jegliches Recht auf leben. Wir sind der festen Ãœberzeugung das jeder Mensch das recht besitzt ein normales und gesundes Leben zu führen. Jeder der eine zwei Staaten Lösung in Betracht zieht dem sagen wir das es nicht anderes bedeutet mehr als 300.000 Menschen umzusiedeln. Das widerspricht jeglicher Menschlicher Vernunft.Wollen wir das wirklich? Lernen wir nicht aus unseren Fehlern? Dem überzeugten Zionisten können wir nur belegbare Historische Ereignisse darlegen die dem offiziellen Gründungs-Mythos widersprechen. In einem Punkt muss ich der Autorin widersprechen. Israel ist ein bin-nationaler Staat. Die meisten wissen es bloss noch nicht oder erkennen die Realität nicht an. Wie auch immer unser Schmerz ist auch euer Schmerz, zusammen zu leiden bedeutet auch gemeinsam zu einer Erkenntnis zu kommen. Die Erkenntnis das Strukturen mittlerweile schon zusammen gehören oder besser gesagt „ohne die andere Seite funktioniert es nicht „.
    Ich hoffe das eine neue Israelische Regierung die Zeichen der Zeit erkennt und mit uns (ihren semitischen Brüdern und Schwestern)  einen neuen Dialog starten. Dem setzt voraus das die Kinder Israels sich ihrer historischen Verantwortung bewusst werden um endlich und darum geht es auch ein echter Teil des Nahen Ostens werden. Wir werden nicht ruhen bis jeder, ob Israelis oder Palästinenser ein normales,freies und gesundes Leben führen kann. Dies ist unsere Historische Aufgabe und Verantwortung der Menschen mit den „zwei Narrativen“. Wir lösen uns von den Geschichten unsere Eltern und Grosseltern und schlagen neue Wege ein. Mit neuen Visionen und Ideen wollen wir aus der Dunkelheit treten und gemeinsam für eine bessere und freie Zukunft kämpfen.

    Diesen Kampf um Frieden und Freiheit können wir nicht alleine führen.

  7. @Jane

    sie haben recht demnach gehören die Arabischen Staaten Angeklagt wegen Ethnischer Säuberung und Ermordung der Orientalischen Juden in den Arabischen Staaten.
    Dazu noch Schadenersatz für das zurückgelassene Vermögen und der Immobilien in den arabischen Staaten.
    Einschließlich der Option auf Rückkehr aller Orientalischen Juden in ihre Heimatländer und der Wiedergutmachung für den zugefügten Schaden.
     

  8. @Jane
     
    „Ethnische Säuberungen erfüllen einige der bei den Nürnberger Prozesse festgelegten Kriterien von Verbrechen gegen die Menschheit.“
     
    Wieso ist dann aus ihrem Munde nie ein kritisches Wort zur Vertreibung hunderttausender Juden zu hören?  Sind sie etwa der Meinung, die Vertreibung von Palästinensern ist ein „Verbrechen gegen die Menschheit“, die Vertreibung von Juden aus arabischen Ländern dagegen irgendwie entschuldbar!?
    „Es gab unzählige Massaker auch an zivilen, friedlichen Palästinensern.“ Nun, wie definieren sie „unzählig“ !?  Waren nicht Massaker an zivilen, friedlichen Juden gerade in dieser Zeit wesentlich typischer? Warum blenden sie das völlig aus?
     
    Aber ähnliche „doppelte Standards“ legen sie ja auch an, wenn sie behaupten „Die Konflikte brachen aus, nachdem die UNO den Teilungsplan vorgelegt hatte, welcher einer neu eingewanderten Minderheit im Land, die Kontrolle über den größeren Teil desselben geben sollte.“
     
    Dabei blenden sie völlig aus, daß es vom Ende der 20er Jahre an vor allem massive arabische Zuwanderung nach „Palästina“ gab – gerade in den 30er Jahren unterstützte die britische Mandatsmacht, die zuvor den allergrößten Teil ihres Mandatsgebietes schon für die Gründung eines weiteren arabischen Reiches abgespalten hatte, entgegen den Vorgaben des Völkerbundmandates die Einwanderung hunderttausender Araber. Ja, genau, die vom Tod in den Gaskammern bedrohten europäischen Juden durften nicht einwandern, dagegen wurden Massen von Arabern ins Land geholt …
     

  9. Die Wahrheit über Hamas
    „Hamas-Mitbegründet Mahmud Zahar sagte am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Maan, dass die Hamas Israel niemals anerkennen wird.
    Er sagte zwar, dass die Hamas einen PA-Staat auf Grundlage der „Grenzen von 1967“ akzeptieren würde, aber Zahar machte deutlich, dass eine Friedensvereinbarung nur als Vorlauf für die Vernichtung Israels dienen wird.
    Zahar war seit 2006 der Hamas-Außenminiser in Gaza; er sagte, die Hamas würde Israel nicht anerkennen, weil das zu tun „das Recht der nächsten Generation das Land zu befreien entziehen“ würde. „Wenn der Palästinenserstaat nicht das ganze Land Israel umfasst, wird die nächste Generation das Land befreien“, sagte Zahar.
    Er fügte an, die Anerkennung Israels würde zu einer de-facto-Streichung des „Rückkehrrechts“ führen; das ist ein Begriff, den die Araber benutzen, wenn sie fordern, dass Israel Millionen Araber nach Haifa, Tel Aviv und den Rest seiner Städte und Gemeinen ziehen lassen soll.“

    „Wie wird das Schicksal der fünf Millionen Palästinenser in der Diaspora aussehen?“, fragte Zahar. Er sagte Maan, der Einheits-Deal seiner Gruppe mit der Hamas, zu der die Einhaltung einer Waffenruhe mit Israel gehört, ist „Teil des Widerstands, keine Absage.“
    Gavriel Queenann, Arutz-7, 11. Mai 2011

  10. @Jane 

    nachfolgend spiziell für die Antisemiten Jane und natürlich für alle anderen Leser die die Wahrheit des Konfliktes wissen wollen.
    Das was Jane hier schreibt ist alles Propaganda von Fatah Hamas und allen die dasJüdische Volk vernichten wollen. Es  ist alles  Gelogen,  Falsch  Jane will die Juden Dämonisierung. 

    PLO leader: There is no Palestinian nation; it is an invention to destroy Israel! :: Reader comments http://www.danielpipes.org

    The Forgotten Refugees – 1,000,000 Jews Expelled (Part 1)http://www.youtube.com

    David Project-„The Forgotten Refugees“ – Part 2http://www.youtube.com

    The Forgotten Refugees – 1,000,000 Jews Expelled (Part 3)http://www.youtube.com

    The Forgotten Refugees – 1,000,000 Jews Expelled (Part 4)http://www.youtube.com

    The Forgotten Refugees – 1,000,000 Jews Expelled (Part 5)http://www.youtube.com
    Jewish Naqba النكبة   http://www.youtube.com


  11. Jane, Ihre Argumentation von „kolonialer Hybris“, ist in diesem Zusammenhang gänzlich falsch. Wo ist denn im Falle Israels das koloniale Zentrum (in der postkolonialen Theorie eine zwingende Bedingung, vgl. etwa Homi Bhabha)? Wollen Sie hier ernsthaft eine einheitliche Identität des Kolonisators konstruieren? Ich bitte Sie, bedenken Sie, dass etwa Hunderttausende Jüdinnen und Juden 1948 aus den Nachbarländern fliehen mussten.
    Ich möchte hier einen bedachten Gebrauch solcher wie „kolonial“ oder „Apartheid“ (auch schon von Ihnen gebraucht) anregen, denn so verwässern Sie auch das, was der Begriff eigentlich beschreibt und nicht umsonst haben sich etwa Zusammenschlüsse afro-amerikanischer Studierenden gegen diesen Gebrauch wegen seiner relativierenden Auswirkung ausgesprochen.
    Mir scheint Ihre historische Perspektive dann doch sehr verengt, denn Sie „vergessen“ offensichtlich in Ihrer Darstellung eines „Bürgerkriegs“ den geschichtlichen Kontext (verwiesen sei hier als Beispiel auf die Pogrome von Jaffa, Haifa u.a.). Das ist verkürzend und erweckt den Anschein, es ginge Ihnen um etwas ganz anderes.
    Trotz aller Missstände halte ich es für mehr als unangebracht von „ethnischen Säuberungen“ zu sprechen. Dafür ist die israelische Gesellschaft, wie Sie leicht nachvollziehen können, wenn Sie Ihre Perspektive etwas erweitern, viel zu vielschichtig.

  12. Die gewaltsamen Konflikte, ein Bürgerkrieg zwischen Juden und Arabern und auch die Vertreibung der Palästinenser war schon im Gange, als die Araber Israel den Krieg erklärten. Die Konflikte brachen aus, nachdem die UNO den Teilungsplan vorgelegt hatte, welcher einer neu eingewanderten Minderheit im Land, die Kontrolle über den größeren Teil desselben geben sollte.
     
    Wie würden Sie das finden, wenn jetzt z.Bsp. die UNO den türkischen Bürgern Deutschlands ein Drittel Deutschlands zuschlagen würde – wie kann man denn erwarten – dass die einheimische Bevölkerung das akzeptieren soll. Die Unfähigkeit das zu verstehen kann ich nur als koloniale Hybris betrachten.
     
    Im übrigen hat das nichts mit ‚purem Hass‘ zu tun. Stellen Sie sich doch mal vor ‚Me‘ – da kommen auf einmal Millionen von Menschen in ihr Heimatland (ganz gleich welcher Regierung unterstellt) und unterbreiten ihnen einen Plan der Annexion von mehr als der Hälfte ihres Landes und vertreiben dann hundert tausende gewaltsam. Es gab unzählige Massaker auch an zivilen, friedlichen Palästinensern.
     
    Wenn das kein Angriffsgrund ist, dann weiß ich auch nicht.
     
    Das war jetzt sicher ziemlich kurz gefasst – es ist aber nun einmal die eine Seite der Medaillie.
     
    Ethnische Säuberungen erfüllen einige der bei den Nürnberger Prozesse festgelegten Kriterien von Verbrechen gegen die Menschheit.

  13. Es gab durchaus Palästinenser die trotz ihrer Friedfertigkeit im Zuge des Krieges von 1948 vertrieben wurden. Das diese Leute das Ganze als große Katastrophe warnehmen ist doch wohl verständlich. Nur geben sie Israel die alleinige Schuld für ihr Unglück, obwohl es die arabischen Staaten und viele ihrer direkten Nachbarn waren, die den Juden aus purem Hass den Krieg erklärt hatten. Weiterhin stört mich, das die Nakba oft in einem Atemzug mit der Shoa genannt wird. Wie absurd das ist liegt wohl auf der Hand…
    @Franz Haupt:
    „sich künstlich zu einem Volk zu machen[…]“
    1. Jedes Volk ist letztenendes irgendwie „künstlich“ und konstruiert, das nur mal nebenbei. Und genau eine solche „künstlichkeit“ wird Israel dauernd von den Antisemiten vorgeworfen. Also wirklich kein gutes Argument…
    2. Mag ja sein das es 1948 noch keine palästinensische „Identität“ gab, heute gibt es sie jedenfalls und mit dieser Tatsache muss man umgehen und ihnen einen Staat zubilligen, sofern sie willens sind einen jüdischen Staat neben ihrem zu akzeptieren.

  14. Der Begriff ‚Nakba‘ drueckt die Tiefe Abneigung der Araber gegen die Tatsache aus, dass es einen juedischen Staat gibt. Sie drueckt die Ignoranz und Verleugnung gegenueber dem Leid der Juden vor und waehrend der Shoah aus, dass die Notwendigkeit von Israels Existenz impliziert.
    Sich kuenstlich zu einem Volk zu machen, welches sich ueber den Hass auf Juden und durch historische Luegen definiert sollte auf der juedischen Seite keinen Respekt finden.
    Es geht hier nicht um den Wunsch nach Selbstebestimmung – sonst wuerde Kritik auch und gerade gegenueber den arabischen Staaten geuebt werden. Es geht um politische Manifestation von Judenhass, ohne den von dem palaestinensischen Selbstempfinden nicht viel uebrig blieb.

  15. Es wird von palästinensischer Seite weder Selbstkritik noch Redlichkeit, weder Vertrauenswürdigkeit noch Realismus geben. Es geht nur darum, Israel zu zerstören. Sie sagen das ganz offen bei jeder Gelegenheit – nur die Welt hört weg.
    Wenn nun noch Terroristen damit beginnen (wollen), ihr Rakete in den West Banks zu installieren, dann fragt man sich, ob jemand z.B. in Europa, der der Hamas applaudiert, noch bei Trost sein kann.

  16. @ Buntus,

    mit dem Lesen hast Du es wohl nicht so. Der Beitrag hier -den ich übrigens sehr sachlich und inhaltlich gut finde- ist von Shlomo Avineri und nicht von Uri Avneri.
    Mit argumentationsresistenten Wagenburgrhetorikern Deiner Couleur braucht Israel ja kaum noch weitere Feinde.

  17. Paliwood. Arafat lässt grüßen. Avnery ist ein Verräter, alisa Osremann aus Deutschland abgehauen um gegen Israel zu stänkern.
    AM YISRAEL CHAY!!!

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