Ein nützlicher „Hofjude“

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Der gegenwärtigen Fidesz Regierung gelang es, den früher guten Ruf Ungarns zu beflecken. Laut ihrer innerungarischen Propaganda ist das nur den liberalen und linken Medien zu verdanken…

Von Karl Pfeifer

Doch am 4. April hat der Londoner „The Economist“ den kurzen Kommentar „Tamas’s tweets“ ((http://www.economist.com/blogs/easternapproaches/2011/04/twitter_hungary/)) über den Sprachgebrauch des jüdischen Fidesz MEP Tamás Deutsch veröffentlicht. Deutsch schrieb auf Twitter: „Es gibt Mistkerle, es gibt niederträchtige Menschen, es gibt bösartige Irrsinnige, es gibt schreckliche Sperma, es gibt ungustiöse Halunken. Und es gibt Gyurcsány.“ (“Vannak szemét alakok.Vannak aljas emberek.Vannak rosszindulatú örültek.Vannak irtózatos gecik.Vannak gusztustalan rohadékok. És van Gyurcsány.”) Deutsch nannte bei einer anderen Gelegenheit den ehemaligen sozialistischen Ministerpräsidenten auch „szarházi“, einen Dreckskerl.

Die konservative Wiener Tageszeitung „Die Presse“ publizierte am 25. Januar 2011 den Gastkommentar „Der geehrte Fäkal-Antisemit“ ((http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/627995/Der-geehrte-FaekalAntisemit)) über den Journalisten Zsolt Bayer, (der in der Fidesz nahen Tageszeitung „Magyar Hírlap“ einen Beitrag unter dem Titel „Derselbe Gestank“ publizierte, den er so einleitete: „Ein stinkendes Exkrement irgendwo aus England mit einem Namen wie Cohen schreibt, dass ,fauler Gestank aus Ungarn strömt‘, Cohen und Cohn-Bendit und Schiff.“) Am gleichen Tag berichtete der Europäische Jüdische Kongress (EJC): „Prime Minister Orbán agreed with the EJC’s comparison of the New Anti-Semitism, in the form of an attack on Israel and classic anti-Semitism and said both are equally unacceptable.” ((http://www.eurojewcong.org/ejc/gallery.php?id_article=6187))

Laut dem konservativen blog “mandiner” sagte Tamás Deutsch vor den Kameras: “Ich möchte eine unzweideutige Botschaft senden an die westeuropäischen und amerikanischen Journalisten, die unermüdlich die Einhaltung der Menschenrechte in Ungarn beobachten: Ja, ich habe den Mut mich mit meinem Freund Zsolt Bayer photographieren zu lassen und hatte diesen auch in der Vergangenheit. ((http://mandiner.hu/cikk/20110401_orbanbayer))

Er erklärte dies am 30. März 2011 anläßlich der Feier zum 23. Jahrestag der Gründung von Fidesz, in der Gegenwart von Ministerpräsident Viktor Orbán, dessen Freundschaft
mit dem “Fäkal-Antisemiten” Zsolt Bayer beweist, dass jener klassische antisemitische Agitation akzeptiert während Tamás Deutsch ihm und seiner Partei bestätigt, mit Antisemitismus nichts am Hut zu haben.

Fidesz ist Mitglied der Europäischen Volkspartei, zu der auch CDU/CSU und die ÖVP gehören.