„Die wolle mer net neilasse!“

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Es kann kein Zufall sein, dass die CDU ihren Parteitag nach dem 11.11. begeht…

Von der CDU-Prunksitzung berichtet Ramona Ambs

So ein CDU-Parteitag ist nämlich ein heiteres  Spektakel. Eine Kölner Prunksitzung ist nichts dagegen. Närrische Reden werden beklatscht und ohne Alkohol kann man dem Ganzen kaum standhalten. Reinhard Grindel beispielsweise, ein konservativer CDU-Innenpolitiker aus Norddeutschland, bewies auf dem Parteitag besonderes Gespür für Komik. „Merkel“, so sagte er, „hätte bei der Sarrazin-Debatte mehr betonen sollen, dass wir Probleme mit Migranten nicht übersehen und viele gesetzliche Möglichkeiten haben, diese Probleme wirksam zu bekämpfen.“ Helau!  Der Dreiklang aus „Probleme“, „Migranten“ und „bekämpfen“ darf dieser Tage natürlich in keiner Büttenrede fehlen.

Endlich versteh ich auch, warum bei diesen anderen Sitzungen immer gefragt wird: „wolle mer den neilasse?“ Bisher war mir garnicht bewußt, dass Integrationsgipfel, CDU-Parteitag und Prunksitzung so nahe beieinanderliegen.

Aber Grindels Plot ist ein anderer: Das Problem der Migrationspolitik sei, dass „wir uns unsere Einwanderer nie aussuchen konnten“. Gekommen seien vor allem „Aussiedler Asylbewerber, Familiennachzug, jüdische Zuwanderer, aber keine Fachkräfte.“ Das ist nicht nur lustig. Nein, das ist sogar irre komisch. Unter den jüdischen Zuwanderern waren nämlich beispielsweise durchaus Fachkräfte. Dummerweise nur wurden deren Berufsabschlüsse hier nicht anerkannt. Aber vielleicht lag ja genau darin der Witz. Aber Grindel hat ja zur jüdischen Zuwanderung ohnehin so seine eigenen Ansichten. Die Verschärfung der Zuwanderungsregelungen 2005 auf Betreiben der Länderinnenminister verteidigte er damit, dass man „jüdisches Leben in Deutschland stärken wolle und es deshalb wichtig sei, dass die Zuwanderer auch tatsächlich in den jüdischen Gemeinden integriert werden“. Tätäää tätäää tätäää!

Der Zuzug für Juden aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion war danach nur noch unter strikten Voraussetzungen möglich. Wer nicht nachweisen kann, dass er von einer jüdischen Gemeinde aufgenommen wird, wer über keine deutschen Sprachkenntnisse verfügt und möglicherweise auf Sozialhilfe angewiesen sein wird, den „losse ma net nei“ – so der Beschluss der Länderinnenminister. Sind ja sowieso schon viel zu viele Juden in Deutschland, inzwischen fast 0,2 % der Gesamtbevölkerung. So die Schätzung.

Aber vielleicht setzt sich ja Sarrazins Wunsch durch und dann wird demnächst bei jeder Geburt die Religionszugehörigkeit der Mutter erfasst. Dann weiss man wenigstens, wieviele Judenbengel und Kopftuchmädchen sich hier so rumtreiben. Man muss ja langfristig eine Überfremdung befürchten. Nicht dass man am Ende plötzlich ein Minarett im Garten stehen hat und es bei den Karnevalssitzungen am Ende heisst : Kölle Alaaf-hu-akbar!

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ADK1WMxfH5U[/youtube]

12 Kommentare

  1. Wenn ich mich recht erinnere, erschwerte Deutschland den Zuzug jüdischer Einwanderer aus den ehemaligen GUS-Staaten seinerzeit auf Drängen Israels. Es wanderten bis zum Jahr 2005 mehr Juden nach Deutschland aus als nach Israel.
    Israels demographische Probleme sind bekannt 20 % Araber im Land und deren Anteil wird in den nächsten Jahren noch wachsen. Deshalb war für diesen Staat die Einwanderung von jüdichen Migranten so wichtig.

  2. @Daniel
    Wie es scheint ist Deutschland für viele Juden (selbst solche in Israel) zur Zeit viel attraktiver als ihr eigenes “gelobtes Land”.
    Dieser Fakt macht so manche anti-deutsche Kampagne von so manchen Hagalil Autoren und Kommentatoren ein bißchen lächerlich…
    ________________________________________________________
    Das ist keine Kampagnen, sondern die Wahrheit und wenn Sie es wollen auch noch wissenschaftlich untermauert:

    http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/reportagen/neue-studie-ebert-stiftung-braune-mitte/?pn=53&qid=44f9c5017b783742a4fa9c551a31995a&bs=10
    Und ja es stimmt, in Düsseldorf hat mir  mal eine Kollegin gesagt, dass sie lieber hier in Düsseldorf ist wegen der permanenten Bedrohungslage rund um Israel. Aber sie sagte nichts von „Wow es ist so toll hier, vor allem die ländlichen Regionen des Südens und tiefen Ostens haben ihr weltoffenes Flair, das einzigartig ist in der Welt, da muss man einfach hin.“
     
     

     

  3. @Daniel

    … hört sich wieder einmal wie „klassischer“ deutscher Hochmut an!
    Ihren ersten Satz glauben Sie wohl selbst nicht, oder?
    Darüber hinaus ist das deutsche Ausbildungssystem nun wirklich nicht das Non-plus-ultra!!!

    PS: Nur kurz: Bei meiner letzten Israel-Reise durfte ich beim Rückflug neben einem deutschen Pärchen Platz nehmen. Das Gespräch, indem sie mir von ihrer „Pilger-Reise“ durch das Heilige Land erzählten, entwickelte sich als einzige Kritik- und antijüdische Tirade. Warum fahren solche Leute dann nach Israel? Um alte Animositäten aufzuwärmen?
    Konklusio daraus (und aus vielen anderen Erfahrungen und Begebenheiten):
    1. Viele Deutsche haben aus Ihrer Vergangenheit nichts oder zu wenig gelernt!
    2. Dieser typische Hang zur deutschen Vermessenheit ist unsympathisch!

  4. @Sebaldius
    Zitat : Es kann schliesslich nicht sein, dass minderqualifizierte Asylsuchende aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion allein auf der Grundlage eines “Judentickets” hierher nach Deutschland kommen und gleich einen Anspruch erheben wollen auf hochqualifizierte Tätigkeiten
    ———————————————

    Nun ich habe auch was zum Karneval beizutragen. Kenne eine Akademikerin aus Osteuropa, die war bei einer deutschen Chefin, die, und nun kommt es, Excel Tabellen mit dem Taschenrechner ausrechnete (aufaddierte.) – die junge Frau mit akad. Abschluss aus Osteuropa zeigte sich daraufin gem. „Wahrnehmung“ rechthaberisch und besserwisserisch und wurde ordnungsgemäß ins Archiv gesteckt und…dann bald nicht mehr weiterbeschäftigt.
    Die junge Akademikerin hat bis heute Probleme einen richtigen Job in Baden-Württemberg zu finden.
    Und wisst Ihr was das Beste an obiger Geschichte ist – sie ist auch noch wirklich wahr!
    Hellau!
     

  5. Die meisten Staaten können eben nicht mit der deutschen Ausbildung mithalten
     
    Gerade Ärztinnen und Ärzte aus der ehemaligen Sowjetunion, aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Rumänien etc. erfreuen sich in vielen Teilen unseres Landes großer Beliebtheit und hohen Ansehens, weil sie kompetent, nicht verderbt geldgeil und menschlich in der ureigensten Bedeutung dieses Wortes sind, nichtzuletzt auch, weil ihre häufig geldgeilen deutschen Kollegen es vorzogen lieber in den USA oder in UK für einen besseren Lohn tätig zu sein.
    Sie, Daniel, betreiben hier mal wieder Anstachelung zum Rassenhass!

  6. Wie es scheint ist Deutschland für viele Juden (selbst solche in Israel)  zur Zeit viel attraktiver als ihr eigenes „gelobtes Land“.
    Dieser Fakt macht so manche anti-deutsche Kampagne von so manchen Hagalil Autoren und Kommentatoren ein bißchen lächerlich!

    PS: Nicht jeder russische oder jüdische Taxifahrer ist ein verhindertes akademisches Genie!
    Die meisten Staaten können eben nicht mit der deutschen Ausbildung mithalten und dieser Unterschied muß bei der Anerkennung berücksichtigt werden. Das hat nichts mit Borniertheit zu tun.

  7. Aja .. „Kontingentjuden“ .. hört sich für mich nicht wirklich nach menschlicher Wertschätzung an. Gilt auch für „Judenticket“ ..
    Klar gibt es sicher auch Menschen, die auf dem „Judenticket“ einreisen, um im Sozialstaat zu ’schmarotzen‘. Tatsächlich gibt es auch Hartz4-Empfänger, die niemals vorhaben zu arbeiten. Es gibt auch Väter, die ihre Kinder missbrauchen. Jetzt aber alle jüdischen Russlandimmigranten, Hartz4ler und Väter unter einen Generalverdacht zu stellen halte ich nun doch für völlig daneben.
    Und ja – eine hohe Zahl der jüdischen Russlandimmigranten lebt von Leistungen der Sozialkassen .. grösstenteils, weil sie im Rentenalter sind und unter anderem deshalb nicht mehr arbeiten gehen (wollen). Das kann mensch empörend finden – denk aber einfach daran, wieviele  Juden von den (Groß-)Eltern der heutigen Beitragszahlern vergast wurden und so daran gehindert, ihre wohlverdiente Rent zu beziehen. Nimm es einfach als Teil eines gerechten Ausgleichs.
    Nichtanerkennung der Ausbildung – das ist nicht nur ein Problem „Minderqualifizierter Russen“ .. damit müssen alle Nicht-EU-Einwanderer kämpfen .. auch Immigranten aus den USA. Vielleicht sind wir Deuschen da einfach selber zu borniert bzw. Beurteilungs-minderqualifiert.

  8. @ Sebaldius
    Ist es für die Sozialkassen besser, wenn Architekten, Ärzte, Ingenieure Taxi fahren oder ganz arbeitslos sind?
    Wie das klingt: „Anspruch erheben wollen“? In fast allen Medien wird derzeit berichtet, dass die Fachkräfte hier dringend gebraucht werden bzw. würden. Aufwachen!
    In Kanada z. B. gibt es Integrationsprogramme mit Intensiv-Sprachkursen. Die hat man bei uns nach vielen (verlorenen) Jahren endlich auch  entdeckt, allerdings mit langen Wartezeiten. Bitter für die Betroffenen – teuer für das Land.
     

  9. Die Berufsabschlüsse jüdischer Kontingentflüchtlinge werden dann nicht anerkannt, wenn sie den höheren Standards deutscher Qualitätsansprüche nicht genügen.
     
    Es kann schliesslich nicht sein, dass minderqualifizierte Asylsuchende aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion allein auf der Grundlage eines „Judentickets“ hierher nach Deutschland kommen und gleich einen Anspruch erheben wollen auf hochqualifizierte Tätigkeiten, wenn sie dabei noch nicht einmal über deutsche Sprachkenntnisse verfügen.
     
    Man braucht sich ja nur einmal anzusehen, wie gross allein in Berlin der Anteil der Kontingent-Juden ist, der gleich in die Sozialkassen eingewandert ist.

  10. A propos Deutschkenntnisse:
    Eine kurze Recherche über „eingedeutschte“ Wörter aus dem Jiddischen/Hebräischen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_W%C3%B6rter_aus_dem_Hebr%C3%A4ischen

    Dazu passend zum o.a. Thema CDU-„Gipfel“-Parteitag:
    ausgekochte Ganoven, großkotzige Haberer, mauscheln und Kohl reden,
    … um nur ein paar „feine Häppchen“ zu präsentieren!
    Und abschließend dazu: schmusendes (oder mehr?)  Techtelmechtel – am (nicht „ein“samen Gipfel) … Was für ein meschugges Schlamassel?
    Alles koscher? … Die Deutschen haben’s nicht gern, wenn man Tacheles redet!  😉

  11. Die Artikel von Ramona Ambs sind immer wieder witzig zu lesen!

    Liebe Ramona, darf ich mir zu folgendem Zitat „Dann weiss man wenigstens, wieviele Judenbengel und Kopftuchmädchen sich hier so rumtreiben.“ einen kleinen Zusatz erlauben:
    „Dann weiss man wenigstens, wieviele Juden(b)engel und Kopftuchmädchen sich hier so rumtreiben.“  🙂

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