Weiteres Protestschiff auf dem Weg nach Israel

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Die „Rachel Corrie“, ein weiteres Schiff der „Free Gaza“ Aktion, hatte von Irland abgelegt und wollte sich ursprünglich den inzwischen in den Hafen von Aschdod gebrachten blockadebrechenden Schiffen anschließen. Doch wegen eines „mysteriösen“ Schadens am Ruder des Schiffes, verzögerte sich die Ankunft der „Rachel Corrie“…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 3. Juni 2010

Die Friedensaktivisten an Bord hatten ausdrücklich erklärt, keinen gewaltsamen Widerstand gegen israelische Soldaten leisten zu wollen. Gleichwohl haben deren Sprecher in Rundfunkinterviews bekräftigt, „fest gewillt“ zu sein, den Hafen von Gaza zu erreichen, während israelische Sprecher ebenso überzeugend erklärten, auch die „Rachel Corrie“ nicht nach Gaza durchlassen zu wollen.

Das irische Schiff wurde eigentlich am Samstag vor der Küste Israels erwartet. „Wir wissen nicht, wo die sind“, sagte der Sprecher des israelischen Außenministeriums. Ein Militärsprecher wusste auch nichts genaueres. Im israelischen Rundfunk hieß es, dass man sich bemüht habe, mit dem Schiff direkten Kontakt aufzunehmen, um die Teilnehmer der Fahrt zu interviewen. Doch deren Sprecher in Irland erklärten, dass die „Rachel Corrie“ jeglichen Funkkontakt mit der Außenwelt abgebrochen habe, um es dem israelischen Geheimdienst zu erschweren, das Boot zwischen Libyen und der Türkei irgendwo im Mittelmeer ausfindig zu machen.

Nach Angaben des als unzuverlässig geltenden Informationsdienstes „Debka“, der sich auf Terror- und Geheimdienst Informationen spezialisiert hat, befinde sich die „Rachel Corrie“ nicht auf dem Weg nach Gaza, sondern habe Kurs auf die Türkei genommen. Dort wolle sie weitere Friedensaktivisten, möglicherweise der umstrittenen IHH – Organisation, an Bord nehmen. Weiter hieß dort, dass die Türkei der „Rachel Corrie“ eine Eskorte der türkischen Marine stellen wolle.

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte dazu: „Wir rechnen mit allen Möglichkeiten, wissen aber wirklich nicht, so sich jenes Schiff befindet und wann es sich unseren Gewässern nähern will.“

Der türkische Premierminister Recep Tayip Erdogan hatte am Dienstag im türkischen Parlament zweideutige Drohungen gegen Israel ausgesprochen, falls Israel nicht alle türkischen Passagiere der Mavi Marmara umgehend freilasse und in die Türkei ausreisen lasse, was inzwischen geschehen ist. Er forderte ultimativ von Israel auch ein Ende der Blockade des Gazastreifens. Falls Israel diesen Forderungen nicht nachkommen wolle, würde Israel künftig mit der Türkei „einen starken Feind“ haben. Erdogan erinnerte auch daran, dass die Türkei kein „junger Staat“ sei, anspielend auf das Osmanische Reich, das die gesamte arabische Welt von Bagdad über Palästina und Kairo bis nach Algerien beherrschte. Erdogan erklärte zudem, dass die Türkei Israels „Massaker“ an türkischen Bürgern auf der Mavi Marmara „niemals“ vergessen werde. Die guten Beziehungen der Vergangenheit zwischen beiden Ländern könnten nicht wieder hergestellt werden.

Am Donnerstag verkündete die Türkei eine Stornierung von Projekten, wie zum Beispiel die Verlegung einer Öl- und Wasserpipeline vom Schwarzen Meer durch die Türkei nach Israel. Auch die Idee, Süßwasser vom Süden der Türkei mit Tankschiffen nach Israel zu transportieren sei endgültig verworfen worden. Die Familien der israelischen Diplomaten haben inzwischen die Türkei verlassen. Alle Flugverbindungen zwischen Israel und der Türkei wurden für zwei Wochen abgesagt. Außenminister Avigdor Liberman erklärte jedoch, dass Israel kein Interesse habe, die diplomatischen Beziehungen mit der Türkei abzubrechen. Südafrika hat am Donnerstag seinen Botschafter in Tel Aviv zu Konsultation abberufen.

© Ulrich W. Sahm / haGalil.com

38 Kommentare

  1. Tatsache ist, dass Israel jetzt über das gesamte Videomaterial verfügt, welches die Aktivisten gedreht haben und immer das rausschnippelt, was die Verwundung eigener Soldaten dokumentiert.

    Über die tödlichen Schüsse auf Aktivisten wird nichts veröffentlicht, obwohl es davon sicherlich ebenfalls Videomaterial gibt.

  2. ‚Na klar, Spielzeugwaffen! Die absolut beste Begründung, die ich in den letzten Tagen gelesen habe, mein Kompliment! LOL‘

    Steinschleudern immer wieder im Bild mit Murmeln – ja da kann man schon auf eine solche Idee kommen.

    Das ganze Zeugs ist jedenfalls nicht gerade das, was man unter einer halbwegs schlagkräftigen Bewaffnung versteht, jedenfalls nicht wenn man es mit einem militärisch professionellen Feind zu tun hat.

    Offensichtlich hatten die Passagiere 2 Soldaten als Geiseln genommen und vermutlich war es auch der Plan auf eine solche Art sich nicht einfach das Steuer aus der Hand nehmen zu lassen.

    Mag sein, dass die israelische Armee davon überrascht war und dann nahmen die ´Dinge unkontrolliert ihren Lauf. Scharfe Munition Panik und am Ende mindestens 9 tote Free-Gaza-Aktivisten.

    Hätten die Aktivisten allerdings tatsächlich einen tödlichen Kampf anzetteln wollen, dann hätten sie zweifelsohne über richtige Waffen verfügt.

    Ich sags noch mal – es braucht eine unabhängige transparente Untersuchung. Wenn die Israelis sämtliches Videomaterial, dass ihnen nicht in den Kram passt beschlagnahmen und eine unabhängige Untersuchung verhindern, wirft das jedenfalls kein Gutes Licht auf sie.

  3. ‚Warum waren die Frauen ohne vorherige Information von der Schiffscrew unter Deck eingeschlossen worden?‘

    Wie auch immer man das nennt – Waffen im herkömmlichen Sinn, sind das jedenfalls nicht und die Passagiere selber gaben an, die an die vom Deck gelöst zu haben. Genauso sehen sie auch aus – jedenfalls nicht wie die Ausrüstung einer Gang, die sich aufgemacht hat sich ein Scharmützel mit der israelischen Armee zu liefern, das ist einfach lächerlich. Das soll nicht heißen, dass es nicht zu Situationen gekommen sein kann, in denen sich israelische Soldaten bedroht gesehen haben könnten; allerdings ist das ständige Gerede von ‚den Waffen‘ lächerlich in Anbetracht der Gegenstände, die dafür herhalten sollen.

    Meine Vermutung ist, dass die ganze Aktion vom israelischen Militär ziemlich schlecht geplant war, da es nicht weiter verwunderlich ist, wenn an Bord unter diesen Umständen eine Panik ausbricht und die Soldaten dann nichts als scharfe Munition haben.

    Wenn man bedenkt, dass an Bord zahlreiche Menschen erschossen wurden, dann wundert es nicht, warum die Türen zu Frauen und Kindern verschlossen waren. Wenn ich ein Kind hätte, wäre mir das in einem solchen Fall zweifelsohne auch das liebste.

  4. @ Jane
    vielleicht spricht man ja nicht nur bei Segel-, sondern auch bei Motorschiffen von Takelage…
    Aber ein Schiff, aus dem man einfach Eisenteile, womöglich in größerer Zahl und in kurzer Zeit herausbrechen kann, habe ich noch nicht gesehen.

    Warum waren die Frauen ohne vorherige Information von der Schiffscrew unter Deck eingeschlossen worden? Darf so etwas auf Passagierschiffen überhaupt geschehen? Schließlich sind schon reichlich Fährunglücke geschehen, bei denen auch ohne Einschluss nicht alle von Bord kamen.

  5. ‚Dass ihnen die Waffen so gar nicht suspekt vorkamen‘

    Da waren auch keine ‚Waffen‘.

    Eisenstangen aus der Takelage gebrochen, Steinschleudern die sehr unbenutzt aussahen und neben Murmeln lagen, also wahrscheinlich Kinderspielzeug, Messer, die gibt es überall wo Menschn in großer Zahl mehrere Tage leben, da sie ja bekanntermaßen für alles mögliche gebraucht werden. Ein Soldat hält ein kleines Fläschchen Tränengas in die Kamera.

    Dass sich die Passagiere Nachtsichtgeräte und Schutzwesten trugen ist nun wirklich nicht verwunderlich, denn natürlich konnte man mit einer Konfrontation irgend einer Art, zu irgend einer Tages- oder Nachtzeit rechnen.

    Wenn das die Art der ‚Bewaffnung‘ sein soll, mit der türkische Aktivisten israelische, gut ausgestattete Soldten überwinden wollten, wäre das wirklich lächerlich. Das sind aber allesamt Gegenstände, die nicht notwendigerweise unter ‚Bewaffnung‘ laufen. Hätten die Aktivisten die israelischen Soldaten ernsthaft angreifen wollen, dann hätten sich diese schon gar nicht in Ruhe abseilen können. Es wäre ein leichtes gewesen sie hier zu überwältigen.

    Inzwischen gibt es auch das ein oder andere Video im Internet, dass den Beginn der israelische Operation zeigt, welches die israelische Version, wen wunderts nicht bestätigt. Demnach fingen die Hubschrauber an die Besatzung aus der Luft mit irgendwas zu beschießen und Soldaten seilten sich ab, wobei sich zwei verletzten, die von den Passagieren noch medizinisch versorgt wurden.

    Die meisten Videos, die Journalisten und Passagiere jedoch gemacht haben wurden von den Israelis beschlagnahmt.

    Nur die, welche vermutlich der ein oder andere hinausschmuggeln konnte, können wir noch zu Gesicht bekommen.

    http://www.youtube.com/watch?v=gAuz6HoqV4g&feature=player_embedded

  6. @LaFa:

    Da haben aber die vorgeschalteten Länder enorm geschlammt bei der Kontrolle der vorherigen Schiffe, vor allem der Mavi Marmari. Dass ihnen die Waffen so gar nicht suspekt vorkamen? Vielleicht waren „sie“ schuld, dass die Israelis nicht damit rechneten, auf derart „unfriedliche“ Weise angegriffen zu werden …

  7. Wie war das 2005 ‚Ende einer Besatzung‘ von Gaza?

    ‚..Gaza ist eine Weltraumkapsel, eine von Menschen überfüllte politische Wüste, ein Volk ohne Land, eineinhalb Millionen Menschen ohne Land, es ist kaum beschreibbar. Nicht mal das afrikanische Somalia ist vergleichbar, ebenfalls ein Volk, das keinen Staat hat, ihn aber immerhin mal gehabt hat. Kein Völkerrechtlicher kann den Gazastrip klassifizieren, keine UNO, kein Haager Gerichtshof keine EU kann das tun.

    …Die 8000 Siedler sind weg. Israel erweist sich einmal mehr als Experiment Station der Welt, es versucht etwas Neues, nie Dagewesenes: Eine Okkupation ohne Okkupanten. Deutsch: Eine Besatzung ohne Besetzer.

    Ein Land bleibt aber auch besetzt, ohne dass es Besetzer im Innern hat. Dadurch, dass es eine hermetische Kontrolle dieses Stückes Erde an allen Grenzen zu Lande, zu Wasser und in der Luft hat, ist das Gebiet weiter der besetzte Gaza Steifen. Auch das Auswärtige Amt spricht weiter von einem „besetzten Gaza Streifen“, in dem Israel noch lange nicht das getan hat, was nach Ende einer Besetzung geschehen muss.

    ..Man kommt in diesen Gaza Strip nur herein, wenn man eine Sondergenehmigung oder eine Registrierung hat – in Israel.

    ..Man muss viele Fragen beim Passchalter im israelischen Erez beantworten, bekommt einen Ausreisestempel und nach der Wiederrückkehr nach Israel wieder einen Einreisestempel. Aber der Besucher fällt in ein juristisches Niemandsland, für das Israel weiter verantwortlich ist.

    Israel kann die Besatzungserantwortung nicht einfach an andere abtreten, solange es dem Gebilde Gaza nicht zur Kraft einer eigenen wirtschaftlichen Existenz verhilft. Aber daran dass es dieses nicht tut, ist schon der James D. Wolfensohn (der ehemalige Präsident der Weltbank) gescheitert, den die US-Regierung ja zur Ankurbelung von Wirtschaftsaufbau im Gaza Streifen eingesetzt hatte. Da es da gar nichts anzukurbeln gab, hat sich James D. Wolfensohn dann irgendwann einfach hier wegbewegt,

    Aber der Durchführung dieser eigenen Existenz auf dem Gaza Streifen und dem Ende der Besatzung steht noch viel im Wege.

    Israel hat z.B. noch die Hand auf dem Personenstandsregister der Gaza Bevölkerung. Will ein Deutscher eine palästinensische Frau hier in Gaza heiraten, muss er diesen Vorsatz wahrmachen – in Israel.

    Die Besatzung besteht weiter, sie hat sich nicht in Luft auflöst. Sie wird jetzt auf Grund der verbrecherisch en Raketen, die da immer wieder nach Sederot hineinknallen, noch verschärft. Es wird jetzt alles an den Grenzen blockiert.

    Ein Papierhersteller erzählt uns in Gaza: Dass seine 20 Container mit Materialien für die Papierbetriebe an der Grenze stehen. Sie kommen nicht nur nicht herein, obwohl die Ware bezahlt ist, er muss auch noch für Stand- und Lagergebühren vor der Grenze zahlen – an Israel.

    ..Wir fahren in Gaza Stadt zu dem Al-Shifa Krankenhaus und daneben zu dem Prinz Najef Onkologie Zentrum. Dort werden wir von Dr. Raed Aljazzar zu mehreren funkelnagelneuen Computertomographen geführt, die aber alle nicht arbeiten können, weil die notwendigen Materialien nicht eingeführt werden können.

    ..Dieses Gebiet wird so stranguliert, dass es kaum noch Betriebe und kaum noch Arbeitsplätze gibt: Von ca 4000 Werkstätten und Handwerksbetrieben mussten 3900 ihren Laden einfach zumachen – es fehlt an allen Materialien.

    ..Aber: Man wird hier niemanden verhungern lassen, aber es wird sonst kein ziviles Leben stattfinden. Die UNRWA, die UNO-Spezialorganisation für die Palästina Flüchtlinge wird immer genug Grundnahrungsmittel nach Gaza bringen können, es wird hier kein Sterben wegen Hungers geben. ‚

    Ausschnitte aus ‚Gaza – Besuch in einem Land, dass es nicht gibt‘ von Rupert Neudeck

    Es sind nicht nur die Bewohner Sderots, die von dem andauernden Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen in all den Jahren zermürbt werden; die Bewohner Gazas leiden auch seit Jahr und Tag an den militärischen Ãœbergriffen, welche durchzführen sich Israel zu jeder Zeit, auch nach Abzug der Siedler, ‚das Recht‘ vorbehielt und wovon es in allen Jahren seit 2000 immer wieder Gebrauch machte, ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung – ganz im Gegenteil.

    ‚ Ungeachtet des internationalen Rechts führt die israelische Armee ihre Angriffe gegen die palästinensische Bevölkerung durch. Mit diesen Angriffen werden im Gazastreifen systematisch die Lebensbedingungen für die Bevölkerung vernichtet. Elektrizitätswerke, Wasserversorgungsanlagen und Treibstoffstationen werden zerstört, Kirchen und Moscheen, bombardiert. Wie der Sonderberichterstatter John Dugard am 21. 1. 2008 im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen berichtete, werden die Militäreinfälle nach Gaza noch immer regelmäßig fortgesetzt, wodurch allein in den letzten zwei Jahren in Gaza 668 Palästinenser getötet wurden. Davon waren mehr als die Hälfte – 359 Menschen – zu dem Zeitpunkt als sie getötet wurden, nicht in Feindseligkeiten involviert. 126 waren Minderjährige, 361 wurden durch Raketen getötet und 29 waren zur Ermordung ins Visier genommen worden.

    Seit der Bombardierung des größten Elektrizitätswerkes Ende Juni 2006 und die nur beschränkt erlaubte Einfuhr von Treibstoff ist die Versorgung mit Strom unregelmäßig. Trinkwasser steht nur noch stundenweise zur Verfügung. Die Folgen sind für die Bewohner von Gaza verheerend. Sie heißen Armut, Krankheit, Seuchen und Tod.

    ..Die israelische Regierung begründet die Militärinvasion damit, dass dies eine Abwehr der Raketen-Angriffe der Hamas auf Israel sei. Wir fragen Sie: Sind Neugeborene, spielende Kinder, alte Menschen oder schwangere Frauen Terroristen? Ganze Familien wurden im Schutt ihrer Wohnhäuser begraben. Auch vor Krankentransportern machte das Militär keinen Halt. Es ist eine Tatsache, dass die israelischen Angriffe ohne Rücksicht auf die Zivilisten erfolgen und dass diese nach der Vierten Genfer Konvention Kriegsverbrechen sind. Israels Maßnahmen verstoßen gegen das humanitäre Völkerrecht.

    Tatsache ist, dass im Dezember 2007 Hamas einen Waffenstillstand vorgeschlagen hat. Im März d. J. hat Hamas das Angebot wiederholt.

    Waffenstillstand bedeutet für die Hamas: Die Palästinenser werden aufhören, Kassam- und Mörsergranaten abzuschießen, die Israelis werden aufhören, in den Gazastreifen einzufallen, sie beenden das gezielte Töten und stoppen die Blockade.

    Tatsache ist auch, dass der Gazastreifen das größte Gefängnis der Erde ist. Alle Übergänge von und nach Gaza werden durch Israel kontrolliert. (zu Ägypten indirekt, bzw. jetzt per Abkommen zwischen Ägypten und Israel komplett geschlossen).

    Israel hat das Recht der Palästinenser auf freie Bewegung zu einem Privileg gemacht, was nach Lust und Laune der Soldaten erteilt wird. Laut UN-Bericht vom 19. Februar 2008 hat Israel 580 feste und 364 bewegliche Checkpoints in der Westbank gebaut, dazu kommen 150 Metallschranken, die an den Toren vieler Städte gebaut wurden. Damit werden ca. 150.000 Menschen gefangen gehalten.

    Tatsache ist, dass Israel seit 1967 über 711.000 Palästinenser in Gefangenschaft genommen hat, und zwar für durchschnittlich 333 Tage. Anders gesagt: Eine halbe Million Jahre haben Palästinenser in israelischen Gefängnissen verbracht.

    ..Tatsache ist, dass seit dem 28 Sept. 2000 die israelische Armee 20,000 Kinder verletzt hat, 1500 davon haben irreparable Verletzungen.‘

    http://www.nabil-rachid.de/briefrateu.html

    Dies war 2008 – es gab keine Kriegserklärung – das war der ‚Nicht-Krieg‘, also das was Israel friedliches ‚Stillehalten‘ nennt in Anbetracht des Beschusses der Kassam-Raketen.

    Eine Bewohnerin von Sderot, deren Sicht wahrscheinlich die einer Minderheit ist schreibt in einem ergreifenden Brief:

    ‚…Es ist fast unmöglich geworden, in Sderot zu leben. In der Nacht zermalmt ZAHAL (israelische Armee) Infrastrukturen und Menschen, und die Wände zittern. Am Morgen kommen die Bomben, jedes Mal technologisch verbessert.

    Jeder, der am Morgen zur Arbeit geht, weiß nicht, ob sein Haus am Abend noch steht. Mittags begraben wir die besten unsrer Söhne, die mit ihrem Leben noch einen “gerechten” Krieg bezahlten. Gegen Abend schaffen wir es, mit immensen Schwierigkeiten, einen Kontakt mit unsern verzweifelten Freunden in Gaza herzustellen. Kein Strom, Kein Wasser, kein Gas, kein Essen, keine Fluchtmöglichkeit. Und nur die Worte der 14-jährigen N., deren Schule zerbombt wurde und deren Klassenkameradin dabei umkam, und sie schreibt uns in klarem Englisch eine Mail, die ihre Mutter irgendwie schicken konnte: „Hilft uns, wir sind doch Menschen“, geht mir nicht aus dem Kopf. Meine Wangen erröten nicht, Fuad. Eine Tonne von gegossenem Blei legt sich schwer auf mein Herz, und das Herz hält’s nicht aus

    ..Es macht mir Angst, meine Stadt zu sehen, wie sie beleuchtet wird und festlich beschmückt, mit israelischen Flaggen überall, und Gruppen von Anfeuerer (cheerleaders) verteilen Blumen auf der Strasse, und Leute hupen vor Freude bei jeder tonnenschweren Bomben, die auf unsre Nachbarn fällt. Der Bürger mit dem strahlenden Gesicht macht mir Angst, wenn er sagt, er sei in seinem Leben noch nie in einem Konzert gewesen, aber die Bombardierung von Gaza sei die schönste Musik, die er je gehört habe. Der Reporter, der ihn interviewt, macht mir Angst, wenn er mit keinem Piepston dem entgegenkommt.

    Es macht mir Angst, dass wir unter der orwellschen gewaschenen Sprache und den Kinderleichen, die extra für uns verwischt werden, die Möglichkeit verlieren, den Andern zu sehen, zu erleben, empathisch zu sein. Mit Hilfe des Codewortes ‚Hammas’ zeichnen uns die Medien einen schrecklichen und kolossalen Dämon ohne Gesicht, ohne Körper, ohne Stimme, anderthalb Millionen Menschen ohne Namen.

    Ein dunkler und tiefer Fluss von Gewalt sickert in die abgestumpften Poren der israelischen Gesellschaft ein, wie eine schwere Krankheit, dieser Fluss wird von Krieg zu Krieg stärker. Er riecht nach nichts, erhat keine Gestalt, aber wir spüren ihn sehr lebendig. Es ist eine Sorte von Euphorie und Kriegslust und Rachsucht und Krafttrunkenheit und Marsliebe und die Auslöschung des hohen jüdischen Leitsatzes: „Freue dich nicht über den Fall deines Feindes!“

    Die Moral ist so verschmutzt, und es scheint, dass keine Wäsche den Fleck je säubern kann. Es ist eine zerbrechliche Demokratie, in der du jedes Wort auf die Waagschale legst, sonst geht’s dir an den Kragen.

    Zum ersten Mal spürte ich, dass der Staat mich wirklich verteidigt, war, als ein Waffenstillstand erreicht wurde.

    Ich trage keine Verantwortung für die Hammas, deshalb frage ich unsere Regierung: Habt ihr jeden Stein aufgehoben, um den Waffenstillstand zu verlängern? Um ein langzeitiges Abkommen zu erreichen? Um das Problem der Belagerung zu lösen? Seid Ihr bis ans Ende der Welt gefahren, um passende Unterhändler zu finden? Und warum habt ihr, ohne mit der Wimper zu zucken, die französische Initiative vom Tisch gefegt, als der Krieg schon begann?

    Und warum verweigert ihr jeden möglichen Vorschlag für Verhandlung? Haben wir das Maß der Bomben noch nicht erreicht, das wir leiden können? Haben wir das Maß der ermordeten palästinensischen Kinder noch nicht erreicht, das die Welt leiden kann?

    Und wer kann uns überhaupt versprechen, dass der Hammas gestürzt werden kann? Haben wir dasselbe nicht an einem andern Ort versucht? Und wer wird an seine Stelle treten? Globale fundamentalistische Organisationen? Die Al-Kaida?

    Und wie sollen aus den Ruinen und dem Hunger und der Kälte und den Toten gemäßigte Stimmen des Friedens sprießen? Wohin führt ihr uns? Was für eine Zukunft verspricht ihr uns hier in Sderot? ..‘

    Von Naomi Tzion

  8. “In der Türkei hassen wir alle Israel. Alle Muslime sind Antizionisten”.

    ???

    Diese Aussage ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten!!!

    Die heutigen antiisraelischen Stimmen richten sich auch nicht direkt gegen Israel, sondern an seine jetzige Regierung. Netanjahu betreibt zur Zeit eine kontraproduktive Politik. Während die Türkei bemüht war den Frieden zwischen Israel und seinen Feinden einzuleiten torpedierte die israelische Regierung diese Bemühungen mit dem Angriff auf Palestina. Die amerikanischen Bemühungen torpediert sie mit dem Ausbau, bzw Neubau von Siedlungen.
    Ich bin muslimischer Türke und kann jedem in diesem Forum versichern, dass die Türken Israel nicht hassen, aber seine aktuelle Politik verurteilen. Gleichzeitig kann man nicht verschweigen, dass es Türken gibt, die Antisemiten sind. Aber gleich davon auszugehen, dass dies für alle Türken gilt ist eine rassistische sterotypisierung die einen negatives Vorbildcharackter hat.

    Alle Aktionen Israels in den vergangenen 3-4 Jahren erwecken den Eindruck, dass Israel noch nicht einmal am Frieden interessiert ist. Diesen Schaden verursacht seine jetzige Regierung. Ich bin mir sicher, dass das israelische Volk sich nach Frieden sehnt und endlich ohne Ängste leben möchte eines Tages von einem Attentäter in die Luft gejagt zu werden. Es gibt Mittel und Wege dieses fast utopische Ziel zu erreichen, aber nicht mit diesen Methoden…

    Nicht zuletzt durch die erniedrigende herabsetzende Behandlung des türkischen Botschafters in Israel sind die türkisch-israelischen Beziehungen sehr angespannt und ich glaube auch nicht, dass mit der aktuellen Regierung die freundschaftlichen Verhältnisse wieder hergestellt werden können. Israel braucht einen Wandel, sowohl in seiner Einstellung als auch in der politische Führung…

  9. @efem
    Absolut richtig mein Freund, die Türkei soll gar nichts so tun, als ob sie den Humanismuss auf ihre Fahne geschrieben hat. Lange war die Türkei faschistisch, heuer géht sie in Richtung Islamismus. Wir Laizisten, meisst Aleviten wie ich es einer bin, lehnt Erdogan mit seinem ganzen Hassapperat ab.

    @Joseph
    Nicht nur Antisemiten, sondern ganz aktiv JudenHASSER. Dein Freund hat Dich nicht angelogen. Nicht alle Muslime sind Antisemiten, Sunniten und Schiiten, wir Aleviten nicht, daher werden wir seit Jahrhunderten verfolgt, begrängt, gelyncht, ermordet und verbrannt….Seit nunmehr über 1000 Jahren geht das nun so. Die Quelle für diesen Hass geht auf die Wahabiten in S.A zurück. Komisch nur, dass gerade diese, Verbündete der USA sind…. ein Schelm, wer Böses dabei denkt….

  10. Und fast könnte man sarkastisch zu dem Schluss kommen, dass fehlender Koriander gut vorbereitet durch Erdogan-Becher substituiert werden konnte.

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,698430,00.html

    Ministerpräsident Erdogans eher lässige Haltung zum Morden im Sudan zeigt das Mitgefühl mit seine muslimischen Mitbrüdern vielleicht deutlicher – ganz zu schweigen von Nichtmuslimen.

    http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2009/nov/11/erdogan-muslims-turkish-sudan-gaza

    Und dass die Damen der Linksfraktion zwar gern berichten, dass ein Krieg entfacht wurde, aber nur in der Lokalpresse, dass sie gar keine Augenzeugen waren, ist auch ganz interessant.

    http://www.nw-news.de/owl/3578674_Inge_Hoeger_Die_haben_auf_unserem_Schiff_einen_Krieg_entfacht.html

    Dass Frauen unter Deck eingeschlossen waren, zeigt umso mehr, wie gut die Idee gewesen wäre, die Schiffe durch Zerstörung der Schiffsschrauben manövrierunfähig zu machen (siehe Mankell): Was wäre passiert, wenn zwischen sechs Schiffen unter Wasser geschossen worden wäre, und dazu Teile der Passagiere des größten Schiffes unter Deck eingeschlossen worden wären? Die Israelis hätten wohl kaum die Zweitschlüssel zum vorherigen Aufschließen gehabt.

    Ob es ausschließlich an Israel liegt, dass so viele auf Hilfe von außen angewiesen sind?
    Wenn die Hamas die wohl eher symbolisch gemeinten Hilfsgüter de Schiffe wirklich abweisen, würde umso mehr klar, dass die Frage, wer die Kontrolle über die Verteilung der Hilfslieferungen hat, von entscheidender Bedeutung ist.

    Wie stellen die Organisatoren sicher, dass der entführte junge Israeli nicht mit einem der Schiffe, die sie ja gern nach Gaza bringen wollen, verschleppt wird?

  11. verzeiht mir bitte rechtschreibfehler und diverse andere grammatikfehler…ist schon sehr spät bzw früh hier 🙂

    deine zitate und ausschnitte sind größtenteils aus jüdischen verlägen, israelischen oder aus deutschen medien, die durch die vergangenheit des holocaust geprägt sind und vielleicht nicht alles objektiv sieht.

    Soweit ich weiß wird die „times“ unter jüdisch-amerikanischer leitung herausgebracht. vorstellbar, dass diese nicht wirklich objektiv sind. haben sie vielleicht ein paar brauchbare artikel sehr geehrter herr?…

    Zitat von Baruch Zion:

    „Man verzeihe uns dennoch, wenn wir nicht in den Chor der Verurteilung einstimmen. Israel hat ein Recht darauf, sich selbst zu verteidigen, und ein ausgeprägtes Interesse daran, die Ankunft von Waffen im Gaza-Streifen zu verhindern. Da übt ein böser Nachbar die Herrschaft über das Gebiet aus, nur eine Kurzstreckenrakete entfernt.““

    zum zitat:
    Verteidigung wogegen?…die Israelische Regierung führt seit jahren einen sehr ausgeglichenen und unfairen krieg im gaza. google -> unfairer krieg. dort sind vier kriterien aufgeführt, z.b. dass es erfolg bzw aussichten auf frieden geben sollte. dass zivilisten nicht mutwillig getötet werden, dass zivile einrichtungen nicht beschädigt werden, usw usw. leider fallen mir nicht alle mehr ein jedoch erfüllt israel alle vier kriterien des unfairen krieges.

    du zählst raketenanschläge gegen israel angeführt von verzweifelten, manipulierten hamas rekruten auf. Diese sind meist blindgänger oder verfehlen ihr ziel um hunderte von metern. Es kommt sehr selten vor, dass israelische bürger daran sterben.
    ISRAELISCHE RAKETEN hingegen sind darauf eingestimmt und sehr gut darauf abgerichtet zivile einrichtungen mit möglichst viel kollerteralschaden anzurichten.

    ich erinnere mich an einige cnn nachrichten und interviews und ausschnitte aus anderen medien, bei denen gezeigt wurde wie palestinensische einrichtungen wie schulen, moscheen oder sonstige öffentliche gebäude regelrecht dem erdboden gleich gemacht worden sind. mit der lächerlichen ausrede, dass sich irgendwelche hamas schützen sich dort verschanzt hätten. 100 zivilisten für einen schlecht ausgebildeten hamas terroristen?

    ich hab diverse israelische botschafter und außenpolitisch angagierte leute gesehn im fernsehen und in interviews, die nicht erklären konnten, wie und warum eigentlich, so viele zivilisten ums leben gekommen waren durch diese israelischen rakten.

    ausser lauter gestottere und vielen emotionslosen „we, israel, are sorry for those dead civilins…really“ konnten diese leute nicht erklären.

    das ist keine rechtfertigung, sondern ein kriegsverbrechen.

    ladungen und hilfsgüter über israelische bodenwege zögern sich meist nicht nur monate hin, sondern verschwinden teilweise auf geheimnisvolle art und weise.
    tut mir leid aber sowas nennt man nich humanitär.

    @eine schweizerin:

    ich freue mich, dass du dich diesmal wenigstens ein bisschen ausführlicher dazu geäußert hast.

    dazu möchte ich nur deine frage kurz beantworten.
    Unzwar wurden die Schiffe in den häfen, in denen sie ausgelaufen sind, gecheckt, kontrolliert und versiegelt.

    diese häfen waren in der türkei, griechenland (bzw. zypern) und soweit ich weiß wurde die fracht eines schiffes auch in irland bzw england kontrolliert.

    israelische behörden haben bereits bestätigt, dass es ihnen bekannt war, dass diese schiffe gecheckt wurden und nur hilfsgüter an board hatten.

    der regierung ging es einzig und allein um die seeblockade. rein aus prinzip gingen sie hart mit den aktivisten vor.

    @Joseph

    Israel genoß die Freundschaft und partnerschaft der türkei sehr wohl.

    es war eine gegenseitige politische, als auch wirtschaftliche (man siehe die produktion von flugzeugen, bereitstellung von übungsgelände, säuberung von mienen,) beziehung.

    es stimmt. es gibt sehr viele antisemiten in der türkei. jedoch kein allzu großer anteil in der modernen und gut erzogenen gesellschaft. in ländlichen gegenden bzw stark religiöse bürger haben das wohl anders gesehn.

    jedoch gab es einen sehr starken, extremen, umbruch der stimmung in der türkei. der türkische stolz ist „existenzgebend“.
    die leute sehen das nunmal skeptisch und unverantwortlich, wenn aktivisten und hilfsbereite (internationale !) staatsbürger durch ein fremdes heer brutal angegriffen werden und es einige tote gibt.

    EGAL ob es provokant war oder nicht.

    der weltfrieden wurde stark angegriffen.

    klar ist jedoch, dass…

    …der millitärische einsatz israels gegen diese flotte unangemessen war (sogar stark übertrieben).

    der entstandene politische schaden wird kaum noch wiedergutzumachen sein. die zukunft wird zeigen, was für konsequenzen die einzelnen parteien davontragen werden.

    es reicht nunmal leider nicht ausschnitte aus diversen zeitungsartikeln zu posten. diese mögen diversen menschen hier plausibel und glaubwürdig erscheinen, jedoch hat die vergangenheit gezeigt, dass die medien nur ein mittel der manipulation ist.

    mfg

  12. @ LaFu

    Diese selbstgerechte Art von Gutmenschentum find ich sehr interessant. Gut, dass wir alle gemeinsam die Welt verbessern wollen. Zitat:
    „die türkei hat bisher seit mehreren jahren israel mehrere Angebote gemacht und Sitzungen einberufen um den frieden zwischen palestina und israel wiederherzustellen und streitigkeiten zu schlichten.“ Zitat Ende

    Man stelle sich vor Netanyahu macht sich auf dem Weg, um zwischen Öcalan und der Türkei zu vermitteln. Da werden sich bestimmt alle Türken freuen.

    Ich kann ihnen ein Geheimis verraten LAFu. Kein Staat und keine Regierung der Welt würde mit Terroristen verhandeln und sie damit auf „Augenhöhe heben“ aus diesem Grund verhandelt die Türkei nicht mit der PKK, Israel nicht mit der Hamas und die deutsche Reigerung hat nicht mit der RAF!

    Vielleicht zweifeln sie daran, dass die Hamas Terroristen sind, da sie ja frei gewählt wurden?

    In der Hamas Charta steht wohl dass die oberste Priorität die Auslöschung und Umsiedlung des jüdischen Siedlungsgebietes hat. Fahren sie Mal nach Syrien, Iran oder in die meisten arabischen Staaten, da wird bei der Visumsbeantragung gefragt, ob man im „besetzten Palästina“ schon Mal gewesen ist. Das bedeutet das diese Menschen die sie krampfhaft in Augenhöhe zu heben versuchen, einen Rechtsstaat der Mitglied in den Vereinten Nationen ist, die Staatlichkeit aberkennen möchten. Vielleicht aber denken sie, die Hamas wären Freiheitskäpfer?

    Vor einigen Jahren war ich in Jerusalem, in dieser Zeit hat einer von diesen Freiheitkäpfern, in der Kantine einer Religionsschule ein Blutbad unter Kindern angerichtet. Der jüngste der getöteten war gerade mal 6 Jahre alt.

    Da sie wohl Türke sind, gehe ich davon aus, dass die in der türkischen Geschichte bewandert sind. Im Unabhängigkeitskrieg, dass auf den 1. Weltkrieg folgte, kämpften die Türken ja auch gegen die Griechen und Ihnen dürften die Vorfälle bekannt sein. Aber bedenken sie als die Türken nach Anatolien einwanderten, lebten bereits Griechen im Lande. Würde irgendein Türke heute bezweifeln, dass Anatolien den Türken gehört? Warum also sollte ein israelischer Jude bezweifeln dass Israel den Juden gehört? Gibt es da etwa eine Zeitspanne die man im „Land absitzen muss“, damit die Besiedlung rechtens wird?

    Wenn sie der Meinung sind, dass es in der Türkei in den letzten Jahren keinen Antisemitschen Ruck gab und die Türken sehr wohl zwischen Israel Kritik und Antisemitismus unterscheiden können, frag ich sie Warum denn nun seit ca 10 Jahren die Synagogen in der Türkei von der Polizei beschützt werden müssen, wo sie doch nicht einmal im Osmanischen Reich beschützt werden mussten.

    Die Hamas, für die sie Sympathien zu Tage legen, strebt keine zwei Staaten Lösung, keine ein Staat Lösung sondern eine Null Staaten Lösung an, nämlich in Form von einem islamischen Weltreich in Form einer Umma.
    Von einem Volk das sich seit 60 Jahren im permanenten Kreigszustand befindet, kann man erwarten, dass sie ein Wenig paranoid reagieren.

    Im übrigen zu den Medienberichten über die heldenhaften Aktivisten in der türkischen Presse, die die israelischen Soldaten über Board geworfen und verprügelt haben: Warum haben die Israelis denn dieses Schiff nicht einfach mit einem Torpedo versenkt, wenn sie sowieso alle töten wollten, sondern geentert?

    Soviel als Anregung für sie!

  13. Wie wäre es denn Mal mit Lieferung von Hilfsgütern nach Ostanatolien durch die türkische Regierung, den Leuten dort geht es ja auch nicht gerade gut oder? damit meine ich nicht die PKK sondern die normale durchschnittlliche Bevökerung.

    Außerdem hat der Gazastreifen wohl zwei Übergänge, nämlich noch über Ägypten. Warum hat denn unser Erlöser der islamischen Welt Erdogan das wohl vergessen? Einfacher wäre es doch mit den moslemischen Glaubensbrüdern zu verhandeln damit diese Blokade aufgehoben wird. Oder kann man sich in der islamischen Welt besser profilieren, wenn auf Juden gehetzt wird?

    Weiterhin freuen sich natürlich alle in der arabischen Welt, dass der Osmane wieder das Schwert schwingen möchte. Natürlich vergessen sie ,dass eben diese Araber unsere Leute mit Hilfe der Engländer alle vertrieben haben. Ich als Kemalist würde dem Herrn Erdogan einfach „EINE VERZERRTE WAHRNEHMUNG DER REALITÄT“ bescheinigen wollen..

  14. Dass sich Erdogan sich dem Iran annäherd ist doch nur verständlich und aus meiner Sich völlig legitim, ob moralisch verwerflich ist, ist ganz klar mit Ja zu beantworten. Dir Türkei hat mit dem Iran nun auch gar nichts gemein. Die Perser sind größtenteils Schiiten(Krasse Moslemgang mit Selbstgeiselungen und dem ganzen Brimbamborium), die Türken größtenteils Sunniten und Sekular. Eine schleichende Islamisierung dieser eben, ist seit 1980, seit Kenan Evren mit dem Militär die Macht übernommen hat. Die Islamistischen Kräfte wurde durch die Militärjunta aktiv gefördert um einen Gegenspieler zu den Linken zu haben, die traditionell in der Türkei recht stark waren und teilweise noch sind. Diese sind seit den 90er Jahren sehr mächtig geworden, und haben ganze Industrien aufgebaut, und sie werden mächtiger. Der Fokus geht dabei ganz klar gen Osten und Nordosten, nicht gen EU, da will man gar nicht mehr hin, inoffiziell zumindestens.
    Alles in allem ist es wohl eher eine Zweckgemeinschaft, als eine Liebeshochzeit, so wie es mit Israel war, rückblickend.

    Die Türkei und Israel werden sich zusammenraufen und sich wieder an einen Tisch setzen. Noch ist nichts passiert, als ein paar blaue Augen und 9 ein paar tote Türken, die das wohl auch provoziert haben. Trotzden muss das aufgeklärt werden, den Schuldigen der Prozess gemacht werden. Wir haben ein gemeinsames Problem, den Iran, also hört auf zu streiten, und gemeinsam können wir Frieden in Nahost schaffen. Cmon.

  15. Die Blockade ist eine unerträgliche Barbarei und trägt nichts dazu bei, der Region Frieden zu bringen, im Gegenteil, darüberhinaus ist sie eine Kollektivstrafe an Millionen von Menschen, 50% davon Kinder, das schürt den Hass und darüber braucht man sich nicht zu wundern. Der Korridor, den man beschreiten müsste, um die Situation in eine friedliche zu wenden, wird von Israel nicht beschritten – der sind Verhandlungen und ein Ende jeglicher Besatzung und Bevormundung, was 2005 überhaupt nicht geschah. Ihre eigenen Grenzen können die Israelis ja ruhig sichern. Militärisch kann ihnen keiner das Wasser reichen. Das ist kein Risiko, sondern der einzige vernünftige Weg. Der Vorwand für das Nichtverhandlen ist, dass die Hamas Israel nicht anerkennt. Das ist richtig, aber zuvor hatten die Israelis es mit Arafat, Abbas und Kureih zu tun, und mit denen wollten sie auch nicht verhandeln, obwohl die Israel anerkannten. Außerdem haben die Israelis Palästina ja auch nicht anerkannt – also gleiches Recht, bzw. gleiche Vorbedingungen für alle. Eine mögliche gegenseitige Anerkennung kann genauso gut das Ende eines Prozesses sein.

    Ich kann nicht sagen, welche der beiden Parteien nun letztendlich auf dem Schiff angeblich aus reiner Selbstverteidigung gehandelt hat oder nicht, dafür wird vielleicht eine internationale Untersuchung etwas Licht in die Sache bringen. Tot sind jedenfalls nicht israelische Soldaten, sonder Passagiere des besagten Schiffes.

    Völlig unüberzeugend allerdings sind ‚die Waffen‘, von denen die Israelis dauernd reden. Die Passagiere auf dem Schiff, auf welchem es Tote gab, hatten Stangen aus der Takelage gebrochen um sich zu wehren und genauso sehen die auch aus. Die anderen Gegenstände sind auch nicht gerade das, was man sich unter ‚Bewaffnung‘ vorstellt. Natürlich kann man auch einen Blumentopf in eine tödliche Waffe verwandeln, allerdings ist das kein wirklich sinnvolles Konzept, wenn man es mit modernst ausgestattesten, trainierten Soldaten zu tun hat und dass die israelischen Soldaten gut ausgestattet sind und nicht etwa eine Guirillaqlique aus Neu-Kaledonien (und auch die würde sich besser rüsten), das ist ja nun wirklich hinreichend bekannt.

    Deshalb schenke ich den Deutungen die da kursieren keinerlei Glauben. Wenn die Israelis es nötig haben solche ‚Waffen‘ zu präsentieren, ist das eher ein Hinweis, dass es eben, keine richtigen Waffen gab. Dass Menschen in der Not, sich natürlich aller möglichen Gegenstände bedienen, auch Messer, die auf See zum Beispiel zum Kappen von Tauen gebraucht werden, um sich zu wehren und damit andere auch empfindlich treffen können, ist klar, aber das ist nicht die Strategie von kampfwilligen Terroristen.

    Ob die Soldaten tatsächlich aus reiner Selbstverteidigung handelten und alles taten um zivile Opfer zu vermeiden – ich weiß es nicht und habe Zweifel.

    Letzendlich geht es aber um die Blockade.

    Das ‚Sicherheitsbedürfnis‘ der Israelis scheint in vielerlei Hinsicht ein Vorwand zu sein, denn es gibt keine Erklärung für all die zivilen Güter, die nicht in den Gazastreifen dürfen von Zement, über Koriander und schwarzen Tee, bis zu Kinderschuhen.

    Darüberhinaus kann kein ‚Sicherheitskonzept‘ tragen, dass nicht auch dem Sicherheitsbedürfnis der Palsätinenser Rechnung trägt. Alle Menschen haben ein Sicherheitsbedürfnis und wie es aussieht, werden die Palästinenser so lange keinen Frieden haben, so lange die Israelis sie unter Besatzung halten. Deshalb haben sie alles Recht der Welt sich zu wehren, auch die Asymetrie des Konflikts dafür sorgt, dass sie damit keinen Erfolg haben können.

    Was mich wirklich ärgert ist, dass jetzt immer von den ‚Angeboten‘ gesprochen wird, die Hilfsgüter auf dem Landweg nach Gaza zu bringen und dies angeblich, um das Schmuggeln von Waffen zu unterbinden.

    Natürlich passiert das all die Jahre schon – aber das was auf dem Hilfskonvoi in großen Mengen geladen war und was die Israelis auf Gedeih und Verderb nicht in den Gaza-Streifen lassen wollen ist schlicht und ergreifend

    – BAUMATERIAL – ZEMENT – STAHL – FERTIGHÄUSER –

    Auch jetzt und künftig will die israelische Regierung keinen Zement nach Gaza lassen.

    Dass auf den Flotillen Waffen geschuggelt würden, halte ich für eine an den Haaren herbeigezogene Schutzbehauptung, dafür sind die Teilnehmer und die dahinter stehenden Organisationen viel zu seriös, was übrigens wohl auch auf die IHH zutrifft; jedenfalls haben schon mehrere Organisationen mit gutem Leumund sich gegen die Verunglimpfungen von israelischer Seite an die Adresse der IHH verwahrt. Allein der Umstand, dass die IHH Kontakte zur Hamas hat, sagt gar nichts. Alle Hilfsorganisationen die in Gaza arbeiten haben natürlich Kontakt zu örtlichen Behörden und damit zur Hamas.

    Tatsache ist, dass die Israelis die Flotillen stoppen, weil sie auf Gedeih und Verderb den Wiederaufbau und die Wiederherstellung der Infrastruktur, wie z.Bsp. der Wasserversorgung verhindern wollen und seit dem Gaza-Krieg konsequent verhindern.

    Der größte Teil der Hilfslieferung jetzt, wurde nicht nach Gaza geliefert, das war Zement.

    Den halten die Israelis zurück, der wird aber in allen Artikeln mit keinem Wort erwähnt. Statt dessen wird immer ausgebreitet, dass es abgelaufene Medikamente gab.

    Es geht nicht um Waffen – es geht um Zement!

    ‚Der irische Frachter, der jetzt Kurs auf Gaza nehmen will, hat rund 1200 Tonnen Ladung an Bord, darunter auch 560 Tonnen Zement. Israel lässt bislang keinen Zement in den Gaza-Streifen passieren. Als Grund gibt die Regierung in Jerusalem an, dass die dort herrschende radikalislamische Hamas damit Bunker und Verteidigungsanlagen aufbauen könnte. Zementmangel ist nach Angaben von Hilfsorganisationen eines der größten Hindernisse beim Wiederaufbau des im Gaza-Krieg 2008/2009 zerstörten Gaza-Streifens ‚

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,698821,00.html

    Natürlich geht es auch nicht nur um die Lieferung der Hilfsgüter, sondern auch um eine politische Demonstration um dazu beizutragen, die Blockade zu beenden, daraus machen die Free-Gaza Aktivisten ja auch keinen Hehl. Die Aktionen verfolgen natürlich beides, und das an und für sich mit friedlichen Mitteln. (Wie die Keilerei mit 9 Toten schließlich und endlich zu beurteilen ist, darüber kann man nach derzeitigem Stand kein klares Urteil fällen)

    Ich wünsche den Aktivisten das Beste und vollen Erfolg und freue mich auf den Tag, wenn diese Barbarei endlich ein Ende hat!

  16. STOP THE BOMB ist äußerst besorgt um Gesundheit und Leben des seit 11 Tagen verschwundenen exil-iranischen Künstlers und Filmemachers Daryush Shokof. STOP THE BOMB fordert die zuständigen Behörden in Deutschland auf, alles zu tun, um das Verschwinden Shokofs aufzuklären, und dabei besonders die Möglichkeit einer politisch motivierten Tat iranischer bzw. islamistischer Kräfte zu untersuchen…

    STOP THE BOMB fordert die Bundesregierung auf, zum Fall Shokof öffentlich Stellung zu beziehen und die Sicherheit sowie die Möglichkeit freier politischer wie künstlerischer Betätigung aller vor dem iranischen Terrorregime geflohenen Menschen mit allen zur Verfügung stehenden politischen und polizeilichen Mitteln zu gewährleisten.

    „Die iranischen Vertretungen kontrollieren ein Netzwerk an regimetreuen Agenten und Institutionen, die in Deutschland noch immer ungestört agieren können. Der iranische Botschafter in Berlin, Ali Reza Sheikh Attar, gehört etwa zu den terroristischen iranischen Revolutionsgarden“, so Jonathan Weckerle, Sprecher von STOP THE BOMB.

    Die iranische Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi hat deshalb völlig zu Recht die Verantwortung der deutschen Bundesregierung für die Sicherheit Shokofs betont.[1]

    Am Montag, den 24. Mai 2010 wurde Shokof zuletzt am Kölner Hauptbahnhof gesehen, wo er einen Zug nach Paris besteigen wollte. Weiter bekannt ist nur, dass er keinen seiner Termine in Paris wahrgenommen hat.

    Shokof ist als einer der schärfsten Kritiker der Islamischen Republik unter den iranischen Künstlern im Exil bekannt. In seinen beiden jüngsten Filmen, „Iran-Zendan“ (Iran-Gefängnis) und „Hitler’s Grave“, die am 9. Mai 2010 in Berlin Premiere feierten, werden die Verbrechen und Ideologie des Regimes scharf angegriffen. „In Shokofs Filmen werden zahlreiche tabuisierte Themen aufgegriffen, Folter und Vergewaltigungen in den Gefängnissen werden ebenso gezeigt wie eine Frau, die ihr Kopftuch wegwirft und als Frau aus einer islamischen Familie einen jüdischen Mann heiratet. Shokofs Werke greifen die ideologischen Grundfesten der Islamischen Republik an und sind für die Machthaber im Iran gefährlich. Gerade vor dem Jahrestag der gefälschten Präsidentschaftswahlen ist es möglich, dass das Regime mit einer Aktion gegen einen Kritiker die Opposition im Iran und Exil einzuschüchtern versucht“, so Weckerle.

    Mindestens 162 Morde an Oppositionellen im Exil wurden von den Machthabern in Teheran seit 1979 in Auftrag gegeben.[2] Seit der massiven Protestbewegung des letzten Jahres werden Oppositionelle im Exil verstärkt bedroht und verfolgt, gerade auch in Deutschland.[3]

    So drohte Massoud Jazayeri, stellvertretender Befehlshaber der iranischen Streitkräfte im November 2009, dass viele Demonstranten innerhalb und außerhalb Irans identifiziert wurden und dass man sich zu gegebener Zeit mit ihnen befassen werde. Als Ziele benannte er „aufgeklärte Säkularisten, Journalisten, studentische Aktivisten und Künstler im Ausland“[4].

    STOP THE BOMB, 4.6.2010

    Weitere Informationen zu Daryush Shokof und alle Neuigkeiten finden Sie auf dieser Sonderseite: http://de.stopthebomb.net/de/start/deutschland/shokof.html

  17. Raketenangriffe auf Israel
    Der Süden Israels ist am Donnerstag erneut von Raketenangriffen aus dem Gaza-Streifen heimgesucht worden. Insgesamt vier Kassam-Raketen schossen palästinensische Terroristen am Abend von dort ab.

    Drei davon landeten nahe der Küstenstadt Ashkelon, eine weitere unweit von Sderot. Verletzt wurde dabei niemand.

    (Yedioth Ahronot, 03.06.10)
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    Hamas verhindert weiter Hilfsgüterlieferung
    Die humanitäre Fracht der am Montag gestoppten Flottille wird weiter von Israel aus in den Gaza-Streifen transferiert. Bislang sind 30 Lastwagen mit Kleidung, Decken, Schulranzen, Matratzen, Kindersitzen, Schränken und medizinsicher Ausrüstung beladen worden.

    Einige der von der Flottille transportierten Medikamente haben ihr Verfallsdatum bereits um mehr als ein Jahr überschritten. An Bord der Schiffe wurden auch Textilien in Tarnfarben gefunden, die für die Terroristen der Hamas bestimmt waren.

    Die den Gaza-Streifen beherrschende Terrororganisation verhindert weiter die Einfuhr der humanitären Hilfsgüter, die am Übergang Kerem Shalom verladen wurden. Die Koordinationsstelle der israelischen Armee (COGAT) wird weiter eng mit internationalen Organisationen und der Palästinensischen Autonomiebehörde zusammenarbeiten, um den Transfer von Gütern nach Gaza zu organisieren.

    (Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 03.06.10)

  18. Wer Rachel Corrie war und wie sie ums Leben kam, wissen wir, oder? Eine amerikanische Friedensaktivistin, die unglücklicherweise bei ihrem Protest gegen einen Hausabriss durch einen Bagger getötet wurde (in Wikipedia „Rachel Corrie“ eingeben).

    Wieso das Schiff jetzt offensichtlich umbenannt wurde auf ihren Namen gibt Anlass zu Spekulationen über die Entschlossenheit der Besatzung.

    Die Türkei aber… zusammen mit dem Iran (der, mit Sicherheit anzunehmen koordiniert gleichzeitig mal wieder in seinem Hoheitsgebiet „tätig ist“), hat genau zu dieser Zeit Angriffe gegen kurdische, für Autonomie Kämpfende und unbeteiligte Zivilisten an der Grenze zum und im Nordirak unter Missachtung der Souveranität des Irak gestartet, wobei sie äußerst brutal und unverhältnismäßig vorging. Ein Soldat warf eine Granate auf spielende Kinder, eins starb dabei… sowas nennt sich Terror. Die türkische Luftwaffe bombardierte in mehreren Wellen zwei Stunden lang drei Dörfer, dabei kam zum Glück niemand ums Leben, weil alle Einwohner geflüchtet waren. Bei weiteren Kämpfen starben sinnloserweise auch türkische Soldaten.

    Dass sie also im Glashaus sitzen, wenn sie Israel verbal attackieren, die Türkei und nebenher der Iran, während sie exakt gleichzeitig gravierendste Menschenrechtsverletzungen begehen, sich als Verteidiger der Menschenrechte gerieren, ist den Weltmedien kein Thema.

    URL zu den jetzigen Angriffen der Türkei und des Iran:

    http://de.indymedia.org/2010/06/282751.shtml

  19. „Israel genoß einst große Sympatien und die Freundschaft der Türken.“

    Ahahaha, wer sich nur ein wenig auskennt, genauer: Türken in Deutschland kennt, der weiß, dass es immer nur die Kemalisten und allg. Die Regierung und Militär war, die diese „Freundschaft“ gesucht haben, und noch nie die Mehrheit der muslimischen Bevölkerung in der Türkei. Ein Deutschtürke hat mir schon vor Jahren in einem Gespräch sehr glaubhaft versichert: „In der Türkei hassen wir alle Israel. Alle Muslime sind Antizionisten“.

  20. Israels Position vor dem UN-Menschenrechtsrat

    Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen in Genf, Aharon Leshno Yaar, hat auf der Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats das Vorgehen der israelischen Marine gegen die Gaza-Flottille gerechtfertigt. Dabei ging er auch auf die völkerrechtlichen Aspekte der Seeblockade ein.

    UN-Photo/Patrick Bertschmann

    „Nach internationalem Recht hat Israel das Recht, das Leben seiner Bürger vor den Angriffen der Hamas zu schützen. Folglich hat es Maßnahmen zur Selbstverteidigung ergriffen, einschließlich der Verhängung einer Seeblockade zur Eindämmung der Wiederaufrüstung der Hamas.

    Das internationale Recht sieht vor, dass eine Blockade auf See verhängt werden kann, auch in internationalen Gewässern, solange die Zufahrt zu Häfen und Küsten neutraler Staaten gewährt bleibt.

    Die Marinehandbücher zahlreicher westlicher Staaten erkennen die Seeblockade als eine effektive Maßnahme an und stellen verschiedene Kriterien auf, die eine Blockade rechtskräftig machen; dazu gehört die Anforderung, die Existenz der Blockade gebührend bekannt zu machen. Israel hat die an der Flottille teilnehmenden Schiffe – in Ãœbereinstimmung mit seinen Verpflichtungen nach dem internationalen Recht – wiederholt gewarnt, dass eine Seeblockade vor der Küste Gazas in Kraft sei, und die Schiffe erhielten auch deren genaue Koordinaten. All das geschah im Rahmen der international anerkannten Seekanäle.“

    „Ein Staat darf Maßnahmen einleiten, um eine Blockade durchzusetzen. Gemäß internationalem Recht kann jedes Schiff, dass eine Seeblockade durchbricht oder zu durchbrechen sucht, gekapert oder sogar angegriffen werden. Das US Commander’s Handbook on the Law of Naval Operations legt dar, dass einem Schiff bereits der Versuch der Durchbrechung einer Blockade zugeschrieben wird, sobald es seinen Hafen mit der Absicht verlässt, die Blockade zu umgehen.

    Nach geltendem Völkerrecht kann ein Schiff, das eine Blockade zu durchbrechen sucht, auch in internationalen Gewässern gekapert werden, bevor es in die blockierte Zone einfährt.“

    Die vollständigen Ausführungen gibt es unter dem folgende Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/Foreign+Relations/Israel+and+the+UN/Speeches+-+statements/Amb_Leshno-Yaar_UN_Human_Rights_Council_1-Jun-2010.htm

    (Außenministerium des Staates Israel, 01.06.10)

  21. Kein Staat ist wie Israel
    Von Reuven Merhav

    Es gibt keinen anderen Staat innerhalb der westlichen Welt wie Israel, das eine Last auf seinen Schultern trägt, deren Schwere den Toren Gazas gleichkommt – die Last eines feindlichen Regimes an einer entblößten Grenze, das seine Mitmenschen mit Terror misshandelt, das Mord und Entführung betreibt im Gewand eine armen palästinensischen Samson, dem man zu essen und zu trinken geben muss. Und es gibt keinen anderen Staat, der wie Israel bei dieser Last auch in Krisensituationen den internationalen Medien freien Zugang gewährt – einschließlich derer aus der arabischen Welt, auch derer, die entstellte Dinge verbreiten und das Feuer anheizen – obwohl die Wahrheit jedem bekannt ist: Es herrscht kein Hunger in Gaza, die notwendige Versorgung verläuft ordnungsgemäß, Israel liefert weiter Wasser und Strom, und just in diesen Tagen sind Dutzende von Kranken aus Gaza in staatlichen Krankenhäusern behandelt worden, auf Kosten des israelischen Steuerzahlers.

    Man stelle sich die Dinge anders herum vor: Irgendein Staat gestattet dem Flaggschiff einer Lügen- und Sudelmission, aus einem Hafen in seinem Hoheitsgebiet auszulaufen, an Deck bewaffnete Kämpfer und hochrangige Geistliche, die teils in der Vergangenheit auf frischer Tat beim Waffenschmuggeln an ‚militante’ Organisationen erwischt wurden, deren Waffen gegen Zivilisten gerichtet sind.
    Man stelle sich vor, dass das Schiff mit dem Segen der staatlichen Obrigkeit Kurs auf ein muslimisches oder arabisches Territorium nimmt, in welchem ein territorialer Konflikt stattfindet, der Zugangsbeschränkungen für ungeprüfte Güter notwendig macht. Wie würde die Türkei, ein wichtiger Staat, der weiß, was das Völkerrecht ist, sich verhalten? Schließlich wurde sie selbst in der Vergangenheit von internationalen Elementen angegriffen wegen ihrer berechtigten Sensibilität gegenüber der Souveränität ihrer Grenzen zu Land und zu See. Als jemand, der zur Zeit des Ausbruchs des Zypernkonflikts im Jahr 1975 in der Türkei war, als große türkische Truppenverbände in den Norden der Insel einfielen, wo sie noch heute stehen, kann ich verbürgen, dass die israelische Reaktion auf die Flottille angemessen und kontrolliert war.

    Ich stelle mir vor, wie sich Jordanien und andere arabische Staaten in einer ähnlichen Lage verhalten hätten, und wir alle erinnern uns, wie die PLO-Leute zu uns flüchteten, als der verstorbene König Hussein im September 1970 entscheid, dass er von ihrem Terror genug hatte. Daher beeindrucken mich die Proteste von dort nur schwer. Vergessen wir nicht, dass zwischen den Aufrufen, die Krise friedlich beizulegen, auch ein ägyptisches Angebot zur Hilfe in der Sache gehörte, das allerdings von den Organisatoren der Flottille abgeschmettert wurde.

    Es besteht kein Zweifel, dass wir schweren Angriffen in den Medien ausgesetzt werden, von Feinden, neutralen Instanzen und auch von Freunden. Die bewaffneten Soldaten der Spezialeinheit, die beim Sturmangriff auf Zivilisten, einschließlich von Frauen und Alten, fotografiert wurden, stellen kein herzerquickendes Schauspiel dar. Ein Bild ist mehr wert als Tausend Worte, und ich hoffe, dass die wahren Bilder von Flottillenpassagieren in Aktion, gemeinsam mit einer umfassenden und unermüdlichen Aufklärungskampagne unter Einsatz elektronischer Medien, die in Millionen von Häusern dringen , Israels vorübergehende Not lindern werden.

    Ein besondere Aktion, jenseits der Brandlöschung, ist sowohl unter den israelischen Arabern als auch unseren Nachbarn nötig, insbesondere innerhalb der türkischen Bevölkerung und unseren vielen Freunden dort – angesichts der erklärten Feindseligkeit ihres Ministerpräsidenten.

    Unsere Feinde werden wir nicht überzeugen können – aber sowohl in der Region als auch in der Welt können wir Schäden minimieren, wenn wir vernünftig handeln: wahre Bilder zur richtigen Zeit vorlegen und Kanäle öffentlichen Einflusses mit den diplomatischen verbinden.

    Wir müssen uns nur daran erinnern, was im September 2005 geschah, als Israel sich einseitig und vollständig aus dem Gaza-Streifen zurückzog. Es beweis damals deutlich seinen Unwillen, über Hunderttausende Araber zu herrschen, seine Entschlossenheit zu einer intelligenten und angemessenen Politik und seine Friedensbereitschaft, trotz aller Schwierigkeiten. Das ist eine beispielhafte Errungenschaft, die bleibt und den schlagenden Beweis für die Fähigkeit einer demokratisch gewählten Regierung liefert, schwere Entscheidungen zu fällen sowohl mit einer entscheidenden Tat wie dem Rückzug aus dem Gaza-Streifen als auch bei einer wichtigen taktischen Tat wie der Verhinderung von Provokation an den Toren Gazas.

    Reuven Merhav ist Vorstandsmitglied des Rats für Frieden und Sicherheit und war Generaldirektor des israelischen Außenministeriums.

    (Yedioth Ahronot, 01.06.10)

  22. Internationale Pressestimmen
    In der englischsprachigen Presse ist in den letzten Tagen eine Reihe von Kommentaren erschienen, die der Aktion der israelischen Marine gegen die Gaza-Flottille Verständnis entgegenbringen.

    The Chicago Tribune, 01.06.10:

    „Die Sache verwandelt sich in ein diplomatisches Debakel für Israel. Ägypten hat am Montag seine Grenze zu Gaza geöffnet, um die Kritik an seiner Rolle beim israelischen Embargo abzuwenden. Das ist eine Einladung zum Waffenschmuggel. Mehr Schiffe steuern auf die internationalen Gewässer nahe Gaza zu, offenbar um eine weitere Konfrontation zu provozieren.

    Man verzeihe uns dennoch, wenn wir nicht in den Chor der Verurteilung einstimmen. Israel hat ein Recht darauf, sich selbst zu verteidigen, und ein ausgeprägtes Interesse daran, die Ankunft von Waffen im Gaza-Streifen zu verhindern. Da übt ein böser Nachbar die Herrschaft über das Gebiet aus, nur eine Kurzstreckenrakete entfernt.“

    http://articles.chicagotribune.com/2010-06-01/news/ct-edit-gaza-20100601_1_ship-carrying-humanitarian-supplies-hamas-gazans

    The Guardian, 01.06.10:

    „Dass ein Nobelpreisträger an Bord war, ist irrelevant. Dass elektrische Rollstühle zur Ladung gehörten, ist irrelevant. Dass die Gazaer sehr unter der jahrelangen Blockade ihres Landes leiden, ist schlecht und bedauerlich – aber im Kontext dieses besonderen Vorfalls ebenfalls irrelevant. Israel hat den Aktivisten unzählige Warnungen übermittelt, ihre Fahrt nicht fortzusetzen, ohne die Fracht ihrer Schiffe prüfen zu lassen; Israel hat wiederholt angeboten, die Hilfsgüter hineinzulassen, so lange die Aktivisten sie der Armee zur Inspektion übergeben würden.“

    http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2010/jun/01/israel-no-choice-gaza-flotilla

    The Washington Times, 01.06.10:

    „Die anfängliche Raserei von Anprangerungen der Operation, bei der neun Menschen starben – mit Ausdrücken wie Piraterie, Gemetzel, Völkermord usw. -, schwindet im kalten Licht der Fakten dahin. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Navi Pillay behauptete, Israels Operation sei ohne juristische Rechtfertigung, was nur ihre Unkenntnis des Seerechts unterstreicht. Marinen stoppen, entern und durchsuchen routinemäßig Schiffe, und Israel hat seit Jahren Blockadebrecher auf dem Weg nach Gaza aufgehalten. Der Unterschied diesmal ist, dass die ‚Friedensaktivisten’ an Bord bewaffnet und kampflustig waren.“

    „In der Zwischenzeit greifen die Extremisten in Gaza weiter Zivilisten in Israel mit Mörsergranaten und Raketen an, und jüngst wurde ein Terroranschlag mit einem sprengstoffgeladenen Eselskarren versucht. Die Welt wartet auf Worte der Entrüstung von Seiten der Vereinten Nationen.“

    http://www.washingtontimes.com/news/2010/jun/1/the-freedom-flotilla-fraud/

    The New Republic, 01.06.10:

    “Das Recht ist auf Israels Seite. Die Moral und die Geschichte sind auf Israels Seite. Die, die auf der Seite der Hamas stehen, sind in Wirklichkeit Feinde der Zivilisation.“

    http://www.tnr.com/blog/the-spine/75249/the-great-flotilla-debate-the-facts-are-israels-side?id=5dkXlSUhNNEC9CcZAhzupyot0epglhwPTk50e03DlG0xeieGGinJrySlTG0XObHo

    The Miami Herald, 02.06.10:

    „Abermals ist Israel in die absurde Position geraten, sich selbst dafür verteidigen zu müssen, sich selbst zu verteidigen. Dafür sollte es sich nie entschuldigen müssen.“

    http://www.miamiherald.com/2010/06/02/1658973/israels-action.html

    The Times, 03.06.10:

    „Die türkische Wohlfahrtsorganisation im Zentrum der Razzia israelischer Truppen auf dem Hilfsschiff im Mittelmeer ist gestern Abend stark unter Beschuss geraten wegen ihrer angeblichen Verbindungen zu militanten Organisationen.

    Entgegen ihrer Behauptung, eine völlig friedfertige Organisation zu sein, hat die Stiftung für Menschenrechte, Freiheit und humanitäre Hilfe (IHH) eine Geschichte der Involvierung in den islamischen Extremismus auf der ganzen Welt und wird mit einem versuchten Bombenanschlag auf einen Flughafen in den USA in Verbindung gebracht.“

    http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/middle_east/article7142977.ece

    Unter dem folgenden Link lassen sich weitere Pressestimmen zum Thema aufrufen: http://botschaftisrael.wordpress.com/2010/06/01/lesenswerte-artikel-zur-gaza-flottille/

  23. Hamas verweigert Einfuhr von Hilfsgütern

    Bis zum Dienstag hat Israel bereits 25 Lastwagen mit verschiedenen Hilfsgütern beladen, die sich an Bord der gestoppten Gaza-Flottille befanden. Darunter befinden sich abgelaufene Medikamente, Kleidung, Decken, medizinische Ausrüstung und Spielzeug. Einige der Waren lagern noch im Hafen von Ashdod. Die Koordinationsstelle der israelischen Armee arbeitet mit den internationalen Hilfsorganisationen im Gaza-Streifen zusammen, die auf der anderen Seite der Grenze die Lieferung der Waren erwarten.

    Bedauerlicherweise hat die Terrororganisation Hamas die Annahme der Fracht verweigert, weswegen die Lastwagen mit den Hilfsgütern nicht in den Gaza-Streifen einfahren konnten. Offensichtlich stoppt die Hamas tatsächlich den Transfer humanitärer Hilfe; ihre Verweigerungshaltung begründet hat die Terrororganisation noch nicht.

    Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) sorgen täglich für die Lieferung von 100 Lastwagenladungen Hilfsgüter nach Gaza und organisieren die Ausreise von Personen aus medizinischen, religiösen, geschäftlichen und diplomatischen Gründen.

    (Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, 02.06.10)

  24. Erdogan plante schon lange den Schulterschluss mit dem Iran. Er wendet sich systematisch vom Westen ab. Er hat dafür nur einen Vorwang gesucht.

    Dieses Schiff war bereits mit Gesängen a la „Tod den Juden“ losgefahren. Ohne jede Frage wollte man einen Zwischenfall provozieren. Man kann den Israelis allenfalls vorwerfen, dass sie dumm genug waren, den Islamisten diesen Gefallen auch noch zu tun.

  25. natürlich kann man sich darüber streiten, ob die aktion, so wie sie verlaufen ist, wirklich klug war. der diplomatische schaden scheint ja wirklich enorm zu sein. aber: die schuld daran, dass jetzt wieder weltweit ein sturm der entrüstung gegen israel losbricht hat nicht, wie in den kommentaren fälschlicherweise behauptet, die israelische regierung. weil es nämlich völlig egal ist, was israel tut oder lässt, israel wird immer für alles verantwortlich gemacht. deswegen, das ist meine vermutung, fährt israel diplomatisch auch so einen rambokurs. weil die genau wissen, dass sie eh immer nur verlieren können, und die nase gestrichen davon voll haben, kompromisse einzugehn, obwohl dann eh wieder alle nur auf israel rumhacken.

  26. Wahrscheinlich wollte Israel ein Exempel statuieren; wenn es nur darum gegangen wäre, die Flotille an ihrer Fahrt zu hindern, hätte man auch einfach auf die Schiffsschraube zielen können.

    Die Soldaten, welche man auf dem von Israel freigegebenen Video sieht, sind allesamt maskiert.

    Es ist kein Wunder, dass die Türken aufgebracht sind. Schließlich sind die meisten der Toten Türken. Die Ladung der Schiffe wurde in der Tat in der Türkei und noch einmal in Griechenland vollständig inspiziert. Die IHH, die türkische Hilfsorganisation wird nun von Israel ins PR Visier genommen. Die IHH ist allerdings eine bei den Vereinten Nationen eingetragene Hilfsorganisation, die sich vollkommen friedlichen Zielen verpflichtet sieht und Spenden aus allen möglichen Bevölkerungsschichten, mitnichten islamistischen, erhält. Weiterhin hat sie mit ihrer Präsenz im Gaza-Streifen natürlich Kontakte zur Hamas. Das haben zweifelsohne alle Hilfsorganisationen, die in Gaza präsent sind. Die stellen schließlich die Regierung und die Verwaltung.

    Viele Gaza-Aktivisten sind mittlerweile wieder nach Hause gekommen und wir werden dann sicherlich in den kommenden Tagen auch ihre Zeugenaussagen hören.

    16 unabhängige Journalisten, die die Flotille begleiteten, sind allerdings bislang nicht freigelassen worden. Sie befinden sich im Gefängnis in Beersheva.

    Letztendlich bräuchte es eine unabhängige, internationale Untersuchung, um den Vorgang zu klären; das wird von den USA und Europa unterstützt.

    Wer nichts zu verstecken hat, sollte auch ein Interesse an einer transparenten und unabhängigen Untersuchung haben.

    Israel hat schon klargestellt, dass es keine Untersuchung zulassen werde.

  27. @LaFu:

    Also auf die angeblichen Kontrollen durch andere Länder (meinen Sie damit die Türkei? gg) hätte ich mich auch nicht verlassen. DAS wäre dumm gewesen!

    Schauen Sie sich doch die diversen Filmaufnahmen zu den Geschehnissen an Bord an! Sind das keine Beweise?!

    Ich denke, nächstes Mal wird Israel besser vorbereitet sein und nicht von Friedensaktivisten ausgehen. Das war ihr eigentlicher Fehler, zu glauben, dass die Leute relativ harmlos sind und die Kontrolle letzten Endes friedlich verlaufen würde.

    @Inan:

    Ich hoffe, die Gemäßigten in der Türkei werden dagegensteuern. Wenn Europa erstmal merkt, dass die Türkei ihre Vermittlerrolle zwischen der islamischen Welt und Europa zugunsten der Islamisten aufgegeben hat, wird die Türkei dafür in wirtschaftlich-politischer Weise abgestraft. Europa wird nicht mehr in die Türkei investieren, weil die Türkei nicht mehr als vertrauenswürdiger Partner erscheint. Das werden wiederum andere Länder nutzen. Es wird sich eine neue Front bilden, um ein Gegengewicht zu der durch die Türkei erstarkten islamistischen Welt zu schaffen. Israel wird sich ganz sicher auf Dauer gesehen auf der Seite von Europa wiederfinden, denn Europa fürchtet die Islamisierung viel mehr, als sie Israel ablehnt. Schon jetzt erheben sich Stimmen in Europa für Israel und das vor allem wegen der Türkei, welche Europa viel mehr vor den Kopf stößt mit ihren Drohgebärden. Außerdem hat sich die Türkei keine Freunde gemacht in Deutschland, als sie eigene Schulen in Deutschland einrichten wollte. Das islamistische Getue geht Europa absolut gegen den Strich. Israel wirkt vernünftiger hinsichtlich der demokratischen, empanzipatorischen, säkularisierten Einstellung. Wenn die Türkei erstmal spürt, dass Europa gegensteuert, wird es zur Vernunft gezwungen, so meine Hoffnung. Wenn die Türkei wegfällt, ist Europa erst recht auf Israel als einzigen säkularisierten Standpunkt im Nahen Osten angewiesen.

    Liebe Grüße

  28. so einfach wird das nicht sein.

    wann zum letzten Mal in der weltgeschichte ist es vorgekommen, dass türkische Staatsbürger durch ein anderes Heer getötet wurden.

    die türkei hat bisher seit mehreren jahren israel mehrere angebote gemacht und sitzungen einberufen um den frieden zwischen palestina und israel wiederherzustellen und streitigkeiten zu schlichten.
    diese angebote wurden jedes mal seitens israel abgelehnt.

    israel wird extremen schaden davontragen von ihren egoistischen und unbedachten taten.

  29. Ich schrieb 31-5.10-Israel wird nachgeben.Gazza-Blockade wird aufgehoben.Uno wird zur Beobachtung zugelassen.
    Israel war dumm,man hätte doch die Schiffe bis Gazza begleiten könnnen,dabei klar gesagt hätte:Wir israel wollen ,dass die Hilfsgüter an Gazza abgegeben wird.Aber die Ladungen der Schiffe wird durch israelische Soldaten erledigt,um Waffen sw zu entdecken.Was sauber ist kann in Begleitung durch Soldaten nach Gazza gebracht werden.Jede Partei hätte sein Gesicht bewahrt.Nun,hat Israel sein besten Freund verloren.AAber die Freundschaft der Türken kann isreal schnell zürück gewinnen:Einfach in dem man mit Palästinär ehrlich verhandelt und ihnen eigene Staat in Aussicht stellt.Hamas muss auch dabei ruhiger werden.Ehrliche Israel wird von den Türken auch unterstütz.
    Frieden für alle.

  30. Liebe Schweizerin und diverse andere nicht-informierte liebe Kommentarposter. Eine kleine Gedankenanregung für euch (bevor ihr postet)…

    Erst zur Schweizerin. Unzwar hat dieses Ereignis doch nicht die Türkei, sondern der Israelische Staat ausgelöst.

    Die Schiffe waren bereits in diversen internationalen Häfen untersucht worden und das war dem israelischen Militärkommando bewusst.

    Diese Aktion auf internationalen Gewässern durchzuführen anstatt auf die durchquerung eigener Gewässer zu warten, war besonders idiotisch. Unbedingt rechtswidrig war der Einsatz nicht, obwohl er als Piraterie angesehn werden kann. Jedoch kann man solch einen Einsatz rechtfertigen, wenn der Verdacht auf eine „böswillige“ Art der Aufhebung einer Blockade (Gaza-Blockade) besteht.

    Was nicht zu rechtfertigen ist, ist jedoch die hohe Anzahl der Toten und die eingesetzte Bruatlität selbst nach dem Hissen der weißen Flagge.

    Selbstverteidigung? Beschuss? Brutalität?
    So will man sich in Tel Aviv rechtfertigen? Jedoch versteh ich nicht ganz wieso die komplette Weltbevölkerung den Versuch dieser „Rechtfertigung“ seitens Israeliten und zahlreichen manipulierten jüdischen Medien glaubt und ich nun diverse dumme und unüberlegte Kommentare diverser Menschen (vgl. „Eine Schweizerin“ 2 Kommentare über meinem) lesen muss.
    Dass die Aktivisten sich skeptisch gegenüber dem israelischen Militär verhalten ist klar. Dass man sich körperlich wehrt bevor einem passiv eine Kugel durch den Kopf gejagt wird kann ich auch nachempfinden.

    JEDOCH VERSTEH ICH NICHT GANZ, und hier is die Schlüsselfrage, warum das best gepanzerte, best trainierteste und best finanzierteste Elitekommando (bzw. einer der besten der Besten) der Welt solche schwerwiegenden Probleme mit der Besatzung von paar Schiffen mit unbewaffneten Aktiven hat.

    WENN die israelische Marine wirklich nicht gegen paar Steinschleuderattacken und Stockhieben ankommt dann würde ich als Kanzler das Geld lieber woanders investieren.

  31. Das wars dann wohl. Es wird keine Türkisch-Israelische Freundschaft mehr geben. Noch einer, der nicht mehr mit Israel spielen möchte. Schade, so enden über 500 Jahre Verständnis, Toleranz und Respekt füreinander. Innerhalb weniger Monate wird etwas zerstört, was 5 Jahrzehnte angedauert und sich entwickelt hat, hatte, ich vergaß.

    Sie sind enttäuscht über die Türkei? Ich habe so viele Enttäuschungen hinter mir bezüglich des Nahen Ostens, dass Sie das sicherlich auch überleben werden. Es ist sehr schwer, der türkischen, meist muslimischen Bevölkerung zu vermitteln, dass Muslime im Gazastreifen leiden, und sie selber nichts dagegen tun können. Das spiegelt die Ohnmacht der Menschen in islamischen Ländern und dass ihre eigenen Regierungen in ihren Augen so schwach sind, sich gegen Israel zu „wehren“. Dabei ist das kein islamisches Problem mit Israel, sondern ein arabisches Problem, auch kein Türkisches. Erdogan nimmt sich Palestina an, weil es sont wohl keiner tut, und die Araber sind eh unfähig irgendwas auf die Beine zu stellen. Er nutzt die Gunst der Stunde, um sich zu profilieren. Was er dabei vergisst ist, dass die Türkei selber Probleme im Inneren hat. Das mit Israel kommt doch irgendwie gelegen, finden Sie nicht. In Kürze sind auch Wahlen in der Türkei, und was soll der Schwachsinn mit türkischer Eskorte? Anscheind legt es die Türkei wirklich darauf an. Mal sehen, wie die Nato auf einen Angriff Israels auf türkische Schiffe in Internationalen Gewässern aufnimmt…welch Schreckensszenario. Kaum auszumalen, wohin das führen kann. Der gesamte Nahe Osten wäre verseucht mit chemischen, biologischen und atomaren Kampfmitteln. Welch eine Zukunft, und das alles für ne handvoll Dollars ? 😉

  32. Israel verspielt mit der jetzigen Regierung alle Sympatien weltweit. Ehrlich gesagt verstehe ich die momentane Regierung in Israel nicht. Anstatt Schadensbegrenzung zu betreiben, die Möglichkeit für Frieden zu ergreifen, torpediert Israel alle Friedensbemühungen.

    Israel braucht eine neue Regierung, eine Regierung, die die einst guten Beziehungen mit der Türkei wiederherstellt. Die Türkei ist das Land, dass alle nötigen Sympatien und das Vertrauen sowohl der Palestinenser als auch der restlichen Araber genießt, um den Frieden mit Israel zu vermitteln.

    Israel genoß einst große Sympatien und die Freundschaft der Türken. Dies wurde nicht über Nacht erreicht, aber die jetzige Regierung schafft es innerhalb einer Legislaturperiode nicht nur einen guten Freund zu verstimmen und aufzubringen, sondern auch eine Flut der Entrüstung weltweit auszulösen.

    Wenn man also jemanden sucht, über den man enttäuscht sein kann, dann sollte man sich an die israelische Regierung wenden und von dieser enttäuscht sein.

  33. Was mich interssieren würde:

    Wohin klarierten denn die Schiffe der „Hilfsflottillie“ offiziell nach den Schiffs- und Frachtpapieren aus? Welche (zumindestens ) europäische Hafen-, Export- oder Zollbehörde akzeptiert den Frachtbriefe nach Gaza direkt?

    Gruß

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