Hass säen und Tod ernten

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Mein Name ist Rami Elhanan. Vor 13 Jahren, am Nachmittag des Donnerstags am 4. September 1997 verlor ich bei einem Selbstmordattentat in der Ben-Yehuda-Straße in Jerusalem meine Tochter Samadar. Ein bildhübsches 14jähriges Mädchen…

Rede von Rami ELHANAN רמי אלחנןzum Alternativen Gedenktag der Kämpfer für den Frieden

Meine Samadar war die Enkelin des Friedenskämpfers General Matti Peled, einer von jenen, die den Durchbruch für einen israelisch-palästinensischen Frieden schafften. Und sie wurde ermordet, weil wir nicht klug genug waren, ihre Sicherheit in der Weise von Matti zu bewahren, dem einzigen und möglichen Weg – dem Weg des Friedens und der Versöhnung.
Ich brauche keinen Gedenktag, um mich an Samadari zu erinnern. Ich denke die ganze Zeit an sie – 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag, 60 Sekunden in einer Minute. Ohne Pause, ohne Ruhe seit 13 langen, verwünschten Jahren jetzt – und die Zeit heilt die Wunden nicht…

Aber die israelische Gesellschaft benötigt dringend Gedenktage. Von Jahr zu Jahr wird sie in der Woche nach Pessach in das jährliche Ritual gezogen: vom Holocaust zur Wiedergeburt des Staates, ein Meer von Feierlichkeiten, Sirenen und Liedern – ein ganzes Volk wird in einen Strudel von süchtig machender Traurigkeit gefegt …gegenseitige Umarmungen werden von „Besatzungsliedern“, von „Schwert- und Sichelliedern“ (1) begleitet auf dem Hintergrund von Bildern des Lebens, das abgeschnitten wurde, und auf dem Hintergrund von herzzerreißenden Geschichten …es ist schwierig, das Gefühl zu vermeiden, dass diese Konzentration auf den schmerzlichen Verlust …dafür gedacht ist, unser Gefühl des Opferseins, das der Gerechtigkeit auf unserm Weg und in unserm Kampf uns an unsere Katastrophen erinnert, die wir nicht einem Moment vergessen sollten. Das ist der Sinn unseres Lebens – bewaffnet zu sein und bereit, stark und entschlossen, damit das Schwert nicht aus unserer Hand fällt und unser Leben abgeschnitten wird. (2)

Und wenn all diese große Traurigkeit sich im Rauch des abendlichen Barbecue (3) auflöst, wenn die Israelis zu ihrer täglichen Routine zurückkehren, bleibe ich in großer Traurigkeit zurück. Ich vermisse das alte, gute Land Israel, das nie existierte und ich habe Gefühle der Entfremdung, die von Jahr zu Jahr, von Krieg zu Krieg, von Wahl zur Wahl, von Korruption zu Korruption zunimmt.

Ich denke über die Stationen meines Lebens nach, an die lange Reise, die ich auf dem Weg zur Selbstfindung, meines Israeli-Sein, meines Jüdisch-Seins und meiner Menschlichkeit unternommen habe. Über die Lichtjahre, die ich gereist bin: als junger Mann, der vor 37 Jahren in einer Panzerkompanie auf der andern Seite des Suez-Kanals kämpfte, von dem jungen Vater, der vor 28 Jahren durch die Straßen des bombardierten Beirut ging; es kam mir überhaupt nicht in den Sinn, dass die Dinge auch anders verlaufen könnten. Ich war das reine Produkt eines pädagogischen und politischen Systems, das mich gehirngewaschen und mein Gewissen vergiftet hat und mich und andere meiner Generation als Opfer auf dem Altar des Heimatlandes vorbereitete – ohne überflüssige Fragen, im unschuldigen Glauben, dass wenn wir es nicht tun, dann würden sie ( die Araber) uns – die zweite Generation nach dem Holocaust – ins Mittelmeer werfen.

Seitdem sind fast 40 Jahre vergangen, und jedes Jahr bekommt diese Aufrüstung als Opfer … weiter einen Riss. Die Selbstgerechtigkeit und das Gefühl der Erbärmlichkeit verbreitet sich, und die Mauer, die mich von der anderen Seite der Geschichte trennt, zerbröckelt.

Als Yitzhak Frankenthal mich vor 12 Jahren ins Forum trauernder Familien (Bereaved Family Forum) rief, war ich zum ersten Mal in meinem Leben der bloßen Existenz der anderen Seite ausgesetzt. An diesem Tag – ich schäme mich es zu sagen – begegnete ich das erste Mal in meinem Leben ( ich war 47) Palästinensern als normalen Menschen, die mir sehr ähnlich waren, mit dem selben Schmerz, denselben Tränen und denselben Träumen. Das erste Mal in meinem Leben stand ich der Geschichte, dem Schmerz und der Angst gegenüber und auch dem Edelmut und der Menschlichkeit der „anderen Seite“ – wie man bei uns sagt.

Der Höhepunkt dieser Reise war das Treffen zwischen mir und meinem Bruder , dem „Terroristen“, der sieben Jahre in einem israelischen Gefängnis saß, dem Friedenskämpfer Bassam Aramin, der uns u.a. folgende bewegende Worte schrieb:

„Liebe Nurit und lieber Rami, ich fühle mich an diesem traurigen Tag, dem Jahrestag des Todes eurer schönen Tochter wie ein Bruder von euch. Das ist zweifellos einer der traurigsten Tage. Und seit dem Augenblick, wo wir uns trafen, hatte ich nicht den Mut, euch darüber zu schreiben, aus Sorge, dass ich euren Herzen noch mehr Sorge und Schmerzen bereite. Ich dachte, die Zeit würde diese tiefe Wunde heilen. Aber nachdem ich selbst diesen bitteren Kelch getrunken habe, den Ihr vor mir getrunken habt, als meine Tochter Abi am 16. Januar 2007 ermordet wurde, verstehe ich, dass Eltern niemals vergessen können. Wir leben unser Leben auf besondere Weise, wie es andere nicht kennen und ich hoffe, dass niemand anders – Palästinenser oder Israelis – gezwungen wird, dies kennen zu lernen…“

Heute ist meine Wahrnehmung beider Seiten völlig anders als vor 40 Jahren.

Für mich ist die Linie, die die beiden Seiten trennt, heute nicht zwischen Arabern und Israelis oder Juden und Muslimen. Heute ist die Linie zwischen denen, die Frieden wollen und bereit sind, dafür einen Preis zu zahlen und den übrigen, die das nicht wollen. Sie sind die andere Seite. Und heute besteht diese andere Seite – zu meinem Entsetzen – aus korrupten Politikern und Generälen, die uns führen und sich wie eine Maffiabande benehmen, aus Kriegsverbrechern, … die Hass säen und Tod ernten.

Aber an diesem Abend will ich vor allem zu denen sprechen, die dazwischen sitzen, die auf dem Zaun sitzen und uns vom Rand beobachten, ich möchte zur übersättigten israelischen Öffentlichkeit reden, die nicht den Preis der Besatzung bezahlt, der Öffentlichkeit, die ihren Kopf in den Sand steckt und nichts wissen will, die in einer Seifenblase lebt, TV schaut, in Restaurants isst, in Ferien geht und sich eines guten Lebens erfreut und sich nur nach den eigenen Interessen richtet, geschützt von den Medien, die helfen, die bittere Realität vor ihr zu verbergen, die Realität, die nur wenige Meter von ihrem Leben entfernt liegt: nämlich die Besatzung, der Diebstahl des Landes und der Häuser, die tägliche Schikane, Unterdrückung und Demütigung, die Checkpoints, die verabscheuungswürdige Blockade des Gazastreifens, die Abwässer ( der jüdischen Siedlung) auf den Straßen des palästinensischen Ortes Anata …

An diesem Abend will ich mich besonders an das linke Publikum in allen seinen Schattierungen wenden, an die, die desillusioniert und zornig sind, an die, die mit Teilnahmslosigkeit, mit Verzweiflung und Schwäche belastet sind, an die, die sich in sich selbst verschließen und Freitagabend murren, aber nicht mit uns in diesem schweren Kampf gegen den aggressiven Krankheitserreger der Besatzung engagiert sind, die die Menschlichkeit in uns allen zu zerstören droht. Und an diesem Abend, dem Abend des Gedenktages für die Toten auf beiden Seiten möchte ich sie bitten, sich uns in unserm Krieg gegen dieses fatale Leid anzuschließen. Ich möchte ihnen sagen, wer daneben stehen bleibt ( und nichts tut) ist ein Komplize des Verbrechens! Ich möchte ihnen sagen, dass es viele gibt, die nicht bereit sind, angesichts des Bösen, der Dummheit, fehlender Verantwortlichkeit und Gerechtigkeit zu schweigen.

Ich möchte ihnen von den wahren anonymen Helden unseres dunklen Zeitalters erzählen.

Über jene, die bereit sind, einen hohen persönlichen Preis für ihre Ehrlichkeit und Anständigkeit zu zahlen, und jene, die es wagen, sich mit seltenem und bewundernswertem Mut vor die Bulldozer zu stellen, ‚die Verweigerer’, die nein zum allgegenwärtigen Militarismus sagen, die ‚Kämpfer für den Frieden’, die ihre Waffen wegwerfen zugunsten eines gewaltfreien Widerstandes, die entschlossenen Demonstranten, die jedes Wochenende in Bilin, in Nilin, in Sheikh Jarrah und Silwan gegen den Terror der Polizei und der Armee vorgehen, die Anwälte, die jeden Tag im Ofer-Militärgericht und im Obersten Gericht kämpfen, der heroische Kampf der MachsomWatch-Frauen, die Friedensaktivisten vom Ausland wie die verstorbene Rachel Corrie, die ihr Leben gab, und auch jene, die Verbrechen und Mittäterschaft verraten, von Anat Kam bis Gideon Levy und Akiva Eldar und auch die Friedensorganisationen beider Völker und besonders die trauernden palästinensischen und israelischen Familien, die trotz ihrer Tragödien das Wunder der Versöhnung fertig bringen.

Je dunkler der Himmel wird, um so sichtbarer werden diese leuchtenden Sterne in der Finsternis.(4) Je unklarer und übler die Unterdrückung wird, um so mehr retten sie mit ihrem Heldentum die Ehre und die Menschlichkeit von uns allen!
Und heute benötigen wir dringend eine Erweiterung der Kreise, die gewaltfrei gegen die Besatzung opponieren! Heute Abend rufe ich von hier und aus der Tiefe meines Herzens: verlasst eure Seifenblase! Liegt der Besatzung, die belästigt, irritiert und schikaniert, ständig in den Ohren und lasst nicht das Dreckspack sich still durchsetzen. Lasst nicht die andere Seite die Zukunft von uns allen stehlen! Lasst nicht die andere Seite länger die Sicherheit der uns verbliebenen Kinder gefährden!

1. Lied der Nahal-Brigade der israelischen Armee
2. Moshe Dayans Nachruf auf Roi Rutenberg 19.4.56
3. Israelis haben am Abend des Unabhängigkeitstages ein Barbecue
4. Martin Luther King

Quelle: דבריו של האב השכול רמי אלחנן: טקס יום זיכרון ישראלי-פלסטיני | לוחמים לשלום | תל אביב ,18.04.201-Sowing hate and reaping death
Übersetzt von Ellen Rohlfs, Mitglied von Tlaxcala, dem internationalen Übersetzernetzwerk für sprachliche Vielfalt.

Abir Aramin, ein palästinensisches Mädchen, wurde im Alter von 10 Jahren von einem israelischen Scharfschützen im Januar 2007 getötet. Smadar Elhanan, ein israelisches Mädchen wurde im Jahr 1997 im Alter von 13 Jahren bei einem Bombenanschlag in Jerusalem getötet. Ihre Väter gründeten Combatants for Peace (Kämpfer für Frieden) und sind aktiv im Elternzirkel-Forum der Familien [Parents Circle – Families Forum (PCFF)], eine Graswurzelorganisation der Hinterbliebenen Palästinenser und Israelis. Die PCFF fördert die Versöhnung als eine Alternative zu Hass und Rache.

74 Kommentare

  1. @Eine Schweizerin@ darauf hoffe ich auch. Hier und anderswo wird – auf dubiosen Quellen sich berufend – Memri schlecht gemacht. Doch gerade Memri berichtet auch über durchaus vernünftige Araber, die Chauvinismus und Islamismus tapfer entgegentreten. Es ist nur so, dass ich fürchte, dass dieser Prozess der Säkularisierung lange dauern wird.
    Die Frage ist, wie lange kann man die Aufmerksamkeit der arabischen Völker von ihren autokratischen Kleptokratien ablenken, indem man auf Palästina hinweist.
    Wenn die Palästinenser auf der Westbank vernünftig koexistieren wollen und ihre Führung das berücksichtigt, dann wird man kurz über lang Lösungen finden müssen, die für beide Seiten annehmbar sind. Solche Kompromisse werden beiden Seiten nützen. Hamas wird da mächtig unter Druck kommen, denn viele Einwohner von Gaza erinnern sich mit Sehnsucht an die Zeit, als sie noch in Israel arbeiten konnten.
    Einige der hier postenden ExtremistInnen scheuen direkte Abmachungen zwischen den Streitparteien „wie der Teufel das Weihwasser“, denn wenn es zu einem modus vivendi kommt, dann entpuppt sich ihr Israel-Bashing als das was es ist.
    Schon jetzt führt Israel auf vielen Gebieten der Technik und Wissenschaft und es ist bereit das mit den Nachbarn – wenn die in Frieden leben wollen – auch zu teilen. Es gibt bereits solche Arbeitsgemeinschaften zwischen jüdischen und arabischen Wissenschaftlern und das würde sich noch viel weiter entwickeln.

  2. @Luise:

    Finde ich jetzt auch seltsam, was Sie da behaupten. Könnte es sein, dass Sie sich hier einen bösen Scherz erlauben? Wenn Ihnen wirklich ernst zumute ist beim Thema Shoa/Holocaust, dann verstehe ich nicht, wie Sie mit diesen Begriff derart unverantwortlich spielen und versuchen, es jemandem in böswilliger Absicht entgegenzuhalten, als hätte er dies oder das gesagt, was nun wirklich nicht der Fall ist. Absolut surreal. *kopfschüttel*

    Oder dann ist Ihr Deutsch sehr schlecht und Sie verstehen hier einiges vom Kontext her grundfalsch. Dafür hätte ich sogar Verständnis, doch müssten Sie das dann auch sagen, damit Sie Nachsicht erwarten können aufgrund Ihrer grammatikalischen und inhaltlichen Verdrehungen.

    Ich würde gern nachvollziehen, was Sie hier wie verstehen und wie Sie zu solchen absolut unlogischen Schlussfolgerungen kommen.

    Lieben Gruß

  3. @Luise:

    Ich hab das ganz anders verstanden und zwar im Sinne von Netiquette. Man solle sich nicht auf das Niveau seines Gegners (in diesem Fall Neonazis) begeben. Dem stimme ich zu.

    Liebe Grüße

  4. @Luise@ lesen müßte man können. ich schrieb: „@Jane@ kann ihre Hand nicht mehr bremsen, wenn es darum geht uns zu erklären, was die arabische Welt will, sie schreibt gleich 8888 Zeichen, was, wenn sie eine Neonazi wäre eine Bedeutung hätte. “
    @Luise@ wenn Sie das so interpretieren, wie sie das tun, dann ist das entweder Ignoranz oder böswillige Unterstellung. Und ich habe keine Zahlen gefälscht, sondern Janes Text kopiert und mit meinem Programm gezählt.
    @Luise@ Mir Holocaustleugnung etc. zu unterstellen ist sehr gewagt, da müßten Sie schon diese Beschuldigung belegen können oder sie qualifizieren sich damit als eine unverschämte Verleumderin.
    Meinen Namen schreibe ich so: K o r o l y. Vielleicht gelingt es Ihnen wenigstens das zu merken?

  5. @Peter Koroly:

    Vielleicht verändert sich die Situation später mal durch eine Säkularisierung. Wirtschaftliche Motive könnten den Hass ablösen oder zumindest teilweise dämpfen. Wenn die Leute merken, dass dadurch das Leben angenehmer und auf einem höheren Standard verläuft … Aber gerade das will die Hamas offenbar verhindern, wie überhaupt der westliche Lebensstil verteufelt wird. Solange die Menschen nicht wirklich frei entscheiden können, sondern dieser Diktion unterworfen sind, bleibt alles beim Alten.

    Lieben Gruß
    Eine Schweizerin

  6. Um des Gags willen fälscht Karoly gerne mal die Zahlen. Aber, was ist so lustig daran, einen Diskussionspartner als Nazi zu bezeichnen?

    Finden Sie sowas witzig, harmlos? Sind Sie Relativierer, Verharmloser? Was ist so witzig?
    Nazi! Mir fällt da Holocaust ein und dann vergeht mir das Lachen.
    Oder sind Sie Holocaust Leugner, Karoly?
    Das sollte erst einmal geklärt werden, bevor diese Diskussion weitergeht.

  7. Bitte an die Moderation: Beschimpfungen wie „Hure“ sind meiner Meinung nach nicht zu tolerieren. Das ist keine Argumentation und sollte nicht gestattet werden. Eine solche Sprache kennzeichnet neonazistische Websites und ich bin erstaunt, dass das hier durchgeht.

  8. @Jane@ kann ihre Hand nicht mehr bremsen, wenn es darum geht uns zu erklären, was die arabische Welt will, sie schreibt gleich 8888 Zeichen, was, wenn sie eine Neonazi wäre eine Bedeutung hätte.

    Und sie jammert, jammert, jammert. Und zeichnet ein manichäisches Bild, auf der einen Seite die friedfertigen Araber, auf der anderen die kriegslüsternen Israeli.

    Wie schaut es tatsächlich aus? Ein paar von mir gekürzte Meldungen zeigen auf, was Jane und ihre Kameraden nicht sehen wollen.

    30 bewaffnete Palästinenser überfielen UN Kindercamp in Gaza und hinterliessen einen Drohbrief an den UNWRA Leiter in Gaza John Ging. Sie legten Feuer und verletzten den Wächter. 23. Mai 2010, 15:36
    Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Die Abteilung für die Rechte palästinensischer Flüchtlinge, die von der radikal-islamischen Hamas-Organisation geleitet wird, hatte dem Hilfswerk jedoch vorgeworfen, „mit kulturellen Mitteln in die Seelen palästinensischer Kinder einzudringen“. Ziel sei es, „ihren Glauben zu zerstören und zu erschüttern, mit Hilfe von Ideen wie Vergebung, Koexistenz und dem Vergessen der Vergangenheit“. Die Hamas hatte im Sommer 2007 die Kontrolle im Gazastreifen gewaltsam an sich gerissen und herrscht seitdem in dem Gebiet. (APA)
    http://derstandard.at/1271377295508/Gazastreifen-Ueberfall-auf-UN-Kindercamp

    Gazastreifen
    Hamas richtete drei Menschen hin
    18. Mai 2010, 11:22
    Ungeachtet der Proteste von Menschenrechtsgruppen – Leichen wurden von Kugeln regelrecht durchsiebt
    Gaza-Stadt – Ungeachtet der Proteste von Menschenrechtsgruppen hat die im Gazastreifen herrschende Hamas drei Menschen hingerichtet. Das Innenministerium der radikalislamischen Organisation teilte mit, es habe sich um überführte Mörder gehandelt. Krankenhauskreisen zufolge wurden die von Kugeln durchsiebten Leichen in einer Klinik in Gaza-Stadt abgeladen.
    http://derstandard.at/1271376899351/Gazastreifen-Hamas-richtete-drei-Menschen-hin

    Hamas zerstörte Häuser im Gazastreifen
    17. Mai 2010, 12:17
    Sieben Gebäude demoliert – Begründung: „Ohne Genehmigung errichtet“
    Gaza/Rafah – Die im Gazastreifen herrschende Hamas-Organisation hat in der südlichen Stadt Rafah mehrere Häuser zerstört. Abdullah al-Nashar, Bürgermeister von Rafah, sagte am Montag, es seien am Vortag in der Stadt im Grenzgebiet zu Ägypten sieben unbewohnte Gebäude demoliert worden.
    Die Häuser seien ohne Genehmigung errichtet worden. Das geräumte Gebiet solle für ein neues Bildungsprojekt genutzt werden. „Wir haben in Einklang mit dem Gesetz gehandelt und diese Häuser entfernt“, sagte Al-Nashar. Er dementierte jedoch Berichte, nach denen 40 Häuser zerstört wurden. (APA)
    http://derstandard.at/1271376820126/Hamas-zerstoerte-Haeuser-im-Gazastreifen

    Und die gute Nachricht: Vorgriff auf den Palästinenserstaat
    | 21. Mai 2010, 18:04
    Nördlich von Ramallah wird eine moderne palästinensische Stadt aus dem Boden gestampft
    Rawabi gilt als Symbol für die Bemühungen, die Grundlagen für einen Palästinenserstaat zu schaffen
    Masri betont, er sei ein profitorientierter Unternehmer, lässt aber auch etwas von einer nationalen und gesellschaftlichen Mission anklingen. Nur wenige Palästinenser hätten ein Eigenheim, sagt er, viele junge Paare müssten bei ihren Eltern einziehen. Rawabi soll durch erschwingliche Wohnungen der chronischen Wohnungsnot abhelfen.
    „Es soll aber nicht nur eine Schlafstadt werden“ – durch Entwicklung und Bau werden bis zu 10.000 Menschen beschäftigt, am Ende soll es in Rawabi 5000 permanente Arbeitsplätze geben, etwa in einem Technologiepark. Die Einrichtungen – Schulen, Grünflächen, Cafés, Krankenhaus, Moscheen, Busbahnhof, Tankstellen, Feuerwehrzentrale – sind so verteilt, dass die Distanzen minimal sind. In den Gewerbezonen sind Kinderhorte geplant, damit junge Frauen im Beruf bleiben können. Man strebt ein modernes, für jüngere Leute attraktives Flair mit Öko-Bewusstsein an. „Wir pflanzen zum Beispiel Zierbäume – das ist nicht Teil der palästinensischen Kultur, denn traditionell haben wir hier nur Nutzbäume“. Für die Gebäude wird der in der Region typische Sandstein verwendet, einen bestimmten Architekturstil gibt es aber nicht.
    Schon jetzt haben sich per Internet 7000 Bewerber für die Wohnungen eingetragen. „Wenn alles gutgeht, können die ersten in zweieinhalb Jahren einziehen“, schätzt Masri. Rawabi wird also wahrscheinlich früher fertig sein als der palästinensische Staat. (DER STANDARD, Printausgabe 22./23./24.5.2010)
    http://derstandard.at/1271377234683/Vorgriff-auf-den-Palaestinenserstaat
    .

  9. @Jane:

    Ich würde als Normalunternehmer (zumindest ohne antiisraelische Absichten) grundsätzlich nicht in eine Wirtschaft investieren, welche von der Hamas beherrscht wird. Das hat nichts mit Israel zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Ein Unternehmer ist keine Hilfsorganisation und möchte möglichst sicher investieren. Das verhindert die Politik der Hamas.

  10. ‚Es wirkt so, als wäre es suspekt und geradezu verhext, wenn ein Jude erfolgreich ist. ‚

    Hilfe – Die Kaffesatzleser sind wieder unterwegs.

    Die Palästinenser und die Arabische Welt will nur, dass die Israelis die Besatzung beenden. Sie hat immer wieder vollständige Normalisierung angeboten, insofern Israel das tut, was auch sämtliche UNO-Resolutionen und das Völkerrecht verlangen.

    Träume erklärte und unerklärte Absichten zur gegenseitigen Vernichtung gibt es auf beiden Seiten von manchen Protagonisten. Die Israelis sind allerdings schon seit 40 Jahren dabei ihre schleichend in die Tat umzusetzen.

    Die Realpolitik ist eine andere.

    ‚ Katastrophale Situation der palästinensischen Wirtschaft

    Der jüngste Bericht der Weltbank über die wirtschaftliche Situation in Westbank und Gazastreifen zeigt vor allem eines; der Bericht wurde ohne Berücksichtigung der tatsächlichen politischen Gegebenheiten im Nahen Osten verfasst.

    ‚ Weltbank: Israel hat palästinensische Wirtschaft im „Würgegriff“

    Trotz verstärkter internationaler Unterstützung könne die Wirtschaft in der Westbank nicht angekurbelt werden, da die israelische Besatzungsmacht das besetzte Gebiet weiterhin im „Würgegriff“ halte, erklärte die Weltbank in ihrem jüngsten Wirtschaftsbericht „The Economic Effects of Restricted Access to Land in the West Bank“.

    Israels illegale Siedlungen, die sog. Sicherheitskordons und Hunderte Checkpoints lassen keine ungehinderte Bewegung von Personen und Waren zu und verhindern jeglichen Aufschwung. Gewalt und Vandalismus seitens der Siedler schrecken ebenfalls vor weiteren Investitionen ab.

    Das Bruttosozialprodukt fiel in den Jahren 1999 bis 2007 um 40 Prozent. Investitionen seien kaum noch existent, so sind private Kapitalanlagen in den Jahren 2005 und 2006 auf 15 Prozent gesunken.

    „Die Restriktionen der Bewegungsfreiheit sind die sichtbarsten Hindernisse. 38 Prozent der Westbank werden von Israel und den Siedlungen vereinnahmt. Was der palästinensischen Bevölkerung bleibt sind zersplitterte Enklaven” unterstrich der Bericht.

    Israel hat mehr als 100 Siedlungen in der Westbank errichten lassen. Diese sind illegal und gelten als das Haupthindernis der Friedensverhandlungen. Jedoch habe Israel weiterhin seine Siedlungspolitik vorangetrieben. In Ost-Jerusalem und der Westbank sind in den letzten vier Jahren die Siedlungen um 3.44 Prozent gewachsen. Die Anzahl der Siedler betrage heute 461.000, betonte die Weltbank und machte zugleich auf die anhaltenden Angriffe der Siedler auf die Bevölkerung aufmerksam.

    „Die Siedler zerstören die Wohnungen sowie Oliven- und Obstbäume. Gerade diese stellen die wichtigste Grundlage für die Landwirte und für die palästinensische Wirtschaft dar. Die Siedler zerstören die Infrastruktur wie Straßen, Kanalisation und Telekommunikation. Die Situation schuf einen permanenten Status der Unsicherheit und ist nicht ermutigend für Investitionen“, so der Bericht. …‘

    http://siteresources.worldbank.org/INTWESTBANKGAZA/Resources/EconomicEffectsofRestrictedAccesstoLandintheWestBankOct.21.08.pdf

    Wöchentlicher Update des Vandalismus in den besetzten Gebieten durch die Siedler. Obstplantagen abbrennen, als ‚friedensfördernde Massnahme‘:

    ‚Israeli settlers burn 200 fruit trees in Hebron

    Hebron, May 22, 2010 (Pal Telegraph) – Israeli settlers burned Saturday morning more than 200 fruit trees belonging to Palestinians from the town of Seir, east of Hebron on the West Bank.

    ..The sources noted that the operation of burning was done under the guard of Israeli soldiers, pointing out that the trees belong to the citizens Saber Moussa Jradat, Ali Muhammad Motawer, Saber Abd El-Rahman Shallaldah and his brothers.‘

    http://www.paltelegraph.com/palestine/west-bank/6105-israeli-settlers-burn-200-fruit-trees-in-hebron

    Zähe Bemühungen führen mitunter zu kleinen Erfolgen:

    ‚ Palästinensische Blumenzüchter
    Ein Bouquet aus Gaza zum Valentinstag

    Von Ulrike Putz

    Sie verfütterten wertvolle Nelken an das Vieh: Blumenzüchter im Gaza-Streifen konnten wegen der israelischen Blockade zwei Jahre lang ihre Produkte nicht exportieren. Jetzt liefern sie wieder nach Europa – dank des Engagements der niederländischen Regierung.

    Heschazi züchtet Nelken – aber nicht die, die man im Dutzendpaket beim Blumen-Discounter bekommt. Seine Blumen sind langstielige, edle Gewächse mit vollen roten Blüten, die Heschazis Arbeiter morgens ab 6 Uhr von den Feldern im Süden des Gaza-Streifens holen: Mit der Bestnote Fünf bewertet sind sie auf den Blumengroßmärkten der Niederlande heiß gehandelte Ware.

    Zwei Jahre lang mussten Europas Blumenliebhaber auf Heschazis Nelken verzichten: Nach der Machtübernahme der Hamas im Gaza-Streifen im Sommer 2007 belegte Israel den Küstenstreifen mit einer Blockade. Anfangs konnte die Familie Heschazi noch ab und an Lieferungen über die sporadisch geöffnete Grenze zum Flughafen Tel Aviv schaffen. Im Januar 2008 kam der Export jedoch komplett zum Erliegen.

    ..Dass die Heschazis jetzt seit Saisonbeginn bereits sechs Laster mit einer halben Million Blumen nach Holland exportierten, hat politische Gründe: Die Niederlande haben sich für die palästinensischen Bauern stark gemacht. Die Heschazis und andere Blumen- und Erdbeerfarmer im Gaza-Streifen sind seit 2006 Teil eines niederländischen Entwicklungshilfeprojekts. Statt Geld zu spenden, ermöglicht Den Haag den Palästinensern den Zugang zum Weltmarkt.

    Aus Gaza in deutsche Wohnzimmer

    Das große politische Engagement der Niederländer zeigt, wie ernst sie ihr Projekt nehmen. Seit Beginn der Blockade von Gaza sprachen ihre Diplomaten unermüdlich bei israelischen Regierungsstellen vor. Immer wieder auf der Tagesordnung: Nelken, Rosen, Erdbeeren.

    Der Druck aus Europa wirkte, die Palästinenser erhielten die Genehmigung, erneut zu exportieren. Seit Dezember gelangen die Blumen und Beeren wieder nach Holland – und von dort auch in die deutschen Wohn- und Esszimmer. Dass eine israelische Firma an ihrem Versand mitverdient, mag für Jerusalem ein Argument gewesen sein, den Export zu genehmigen. Ausschlaggebend war es nicht, sagt Hillel Adiri: „Das ist zum allergrößten Teil Verdienst der Niederlande.“ ‚

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,673399,00.html

    ‚ ..Das Erbe

    Die beinah vier Jahrzehnte dauernde Herrschaft über Gaza fügte der dortigen Wirtschaft enormen Schaden zu. Für diesen Landstrich, in dem eine aus Flüchtlingen von 1948 und ihren Nachkommen bestehende Millionen-Bevölkerung eingepfercht lebt, ohne Infrastruktur und ohne natürliche Ressourcen – für dieses Gaza waren die Aussichten nie glänzend. Doch handelt es sich hier nicht bloß um einen Fall wirtschaftlicher Unterentwicklung, sondern vielmehr um einen einzigartig grausamen Fall von absichtlicher Rückentwicklung. Israel hat die Bevölkerung von Gaza zu einem Reservoir billiger Arbeitskräfte und Monopol-Absatzmarkt für israelische Waren gemacht. Die Entwicklung lokaler Industrien wurde aktiv behindert. Das machte es den Palästinensern unmöglich, ihre Unterwerfung unter Israel abzuschütteln und die notwendigen wirtschaftlichen Grundlagen für wirkliche Unabhängigkeit zu legen.

    Gaza ist ein klassischer Fall von kolonialer Ausbeutung im post-kolonialen Zeitalter. Zivile Siedlungen in besetzten Gebieten sind unmoralisch, ungesetzlich und bilden ein unüberwindliches Hindernis für Frieden. Sie sind gleichermaßen das Instrument der Ausbeutung und das Symbol der verhassten Besatzung…‘

    ..Der Widerspruch

    Israel stellt sich gern als Insel der Demokratie mitten in einem Meer autoritärer Regime dar. Indessen hat es in seiner gesamten Geschichte niemals etwas zur Förderung der Demokratie auf der arabischen Seite getan, sondern im Gegenteil einiges dagegen unternommen. Israel hat insgeheim und von langer Hand mit reaktionären arabischen Regimen zusammen gearbeitet, um den palästinensischen Nationalismus zu unterdrücken…‘

    http://test.hagalil.com/2009/02/19/shlaim/

    Zur Abwechslung mal was erfreuliches über erfolgreiche, kluge palästinensische Mädchen:

    ‚Für die Erfindung eines elektronischen Blindenstocks wurden zu Beginn dieser Woche drei 14-jährige Mädchen aus dem Flüchtlingslager Aska bei Nablus mit einem internationalen Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Aseel Abu Aleil, Aseel Alshaar und Noor Alarada gewannen den Jugendwettbewerb für angewandte Elektronik der „Intel Wissenschafts-und Technik-Messe“ in Kalifornien und setzten sich gegen rund 1.500 Konkurrenten aus 50 Ländern durch. Der Stab sendet Infrarotsignale nach unten und nach vorn aus und erkennt Gefahrenstellen in rund 80 Zentimeter Entfernung.

    Die Schülerinnen entwickelten den Blindenstock im Rahmen eines Schulprojekts. Sie sammelten elektronische Ersatzteile von verschiedenen Geschäften in der gesamten Westbank und setzten diese zu einem Stock zusammen.

    Die drei Mädchen sind die ersten Palästinenser, die an diesem Wettbewerb teilgenommen haben. ‚

    Zu googlen dieser Tage bei palaestina.org

  11. @Peter Koroly:

    Die Eifersucht auf Israels wirtschaftlichen Erfolg erinnert mich an 1933, wo dieselbe Motivation den Mob für die Argumente der Nazis köderte. Es wirkt so, als wäre es suspekt und geradezu verhext, wenn ein Jude erfolgreich ist. Das zieht sich durch die ganze Geschichte und erhält abergläubische Dimensionen, die auch heute noch wirken. Leider.

    Lieben Gruß
    Eine Schweizerin

  12. @Serdal@ klar doch Muslimmarkt und Erhard Arendt sind laut Ihrer Lehre seriöse Quellen.
    Und was die angebliche Agression Israels 1967 betrifft, Israel hat die Sperrung des Suezkanals für israelische Schiffe und den von Nasser geforderten und binnen 24 Stunden erreichten Abzug der UNO-Friedenstruppe aus dem Sinai sowie die blutrünstigen Reden nicht als Beweise für einen Friedenswillen betrachtet.
    Was Sie vielleicht beunruhigt, dass Israel nicht die Palästinenser so wie die Türkei die Kurden behandelt. Es behandelt sie auch nicht wie die Russen die muslimischen Tschetschenen behandelt. Dazu hört man aber in der Regel keinen Mucks, denn man möchte es sich nicht mit ihnen verderben. Und wie behandeln die Saudis und die Yemenis die shiitischen Houthis? Es werden in Israel auch keine Christen, die von der Kirche kommen niedergeschossen, wie es Kopten unlängst passiert ist in Ägypten. Es werden auch nicht zehntausende arabische Studenten veranlasst zum Judentum zu konvertieren, wie das in Ägypten geschieht wo jährlich tausende koptische Studenten zum Islam konvertieren, nicht aus Überzeugung, sondern um einen Job zu erhalten.
    Also schauen Sie sich um in der Nachbarschaft Israels, lesen Sie die von arabischen Intellektuellen gefertigten UNO-Berichte Arab Human Development Report und dann werden Sie verstehen, weshalb kein arabischer Israeli auf die Staatsbürgerschaft verzichten will. Weshalb so viele Araber aus den Nachbarländern in Israel leben möchten.
    Wir hören von den Israelbashern zweierlei, einerseits postulieren einige, dass Israel eines der militärisch stärksten Länder der Welt ist, andererseits wird propagiert, dass die israelische Gesellschaft von sich aus auseinanderfällt. Die Israelbasher sollten sich einigen, welche Version sie vertreten.
    In Wirklichkeit sind die Israelbasher erbost über die wissenschaftliche und ökonomischen Erfolge dieses Landes. Israel steht beim Export von medizinischen Geräten und von Computerentwicklungen an führender Stelle in der Welt. Das alles ist für viele Muslime unbegreiflich, sehen sie doch in den Juden noch immer die dhimmi, die Schutzbefohlenen, die sie nicht mehr sind.
    Eine andere Frage, weshalb sind in der arabischen Welt die infamen Protokolle der Weisen (zahristische Fälschung) und Hitlers Mein Kampf noch immer so populär?
    Ich denke, dass kommt daher, weil es eine einfache Erklärung für eine komplizierte Wirklichkeit gibt: Die Juden, oder in Schönsprech die Zionisten sind schuld. Sie beherrschen die Welt. Während die armen arabischen Ölstaaten mit ihren Milliardeneinkommen überhaupt keinen Einfluß haben. So wird das in der arabischen Welt propagiert und viele fallen darauf hinein.

  13. @Jane@ „Die Palästinenser wurden über den Tisch gezogen“?
    Wirklich? Wer hat die PLO-Führung ins Land zurückkehren lassen?
    Hat die palästinensische Elite die Strukturen für einen Staat geschaffen? Nein, das hat sie nicht, sie schuf eine der frechsten Kleptokratien des Nahen Ostens. Es gibt niemand der soviel finanzielle Unterstützung erhielt und ein Großteil dieser verschwand in den Taschen der Anführer. Wissen Sie wieviel Apanage Suha Arafat, die in Paris lebende Witwe Arafats von der PA erhält? Wissen Sie dass ein großer Teil des Zements für den Bau der Siedlungen aus palästinensischen Betrieben kommt?
    Was hat den Hamas mit dem Gazastreifen angefangen, nach der Räumung durch Israel? Hat es was zur Verbesserung der Lebensbedingungen getan? natürlich nicht, denn ihrer Meinung nach, desto schlechter die Lage, umsobesser können sie herrschen. Und hat die von Arafat geplante und befohlenes zweite Intifada das Los der einfachen Leute gebessert oder verschlechtert?
    Sie tun immer so, als ob die palästinensische Elite und Führung keine Politik machen würde, als ob das alles arme Schlucker wären.
    Mit Rabulistik wird „erklärt“, weshalb die PLO nicht ihre Charta von 1968 geändert hat, doch Fakt bleibt, viele innerhalb der PLO träumen noch immer von der Beseitigung Israels.
    Und Jane vergessen Sie nicht die Politik der meisten arabischen Staaten,die mit dem Hinweis auf Palästina von ihrer eigenen brutalen Machtausübung, von den miserablen Lebensbedingungen der eigenen Untertanen ablenken können.

  14. Wie entgegenkommend von diesen Staaten, die Realität zu sehen [Ironie \AUS].
    Bleiben noch genug ohne Realitätssinn (?).
    Wie wäre eine Liste mit den erklärten Todfeinden, die es an Rhetorik in der Richtung nicht mangeln lassen, so zum vervollständigen des Bildes?

  15. Der Knackpunkt war halt, dass die Palästinenser Israel anerkannten, Israel aber nicht Palästina, statt dessen nur die PLO als Vertretung der Palästinenser.

    Von Anfang an war alles zum alleinigen Nachteil der Palästinenser formuliert und Arafat hoffte auf Entgegenkommen, nachdem er so weit entgegengekommen war, wie es weiter ja nicht möglich ist.

    Die adäquate Reaktion Israels, Anerkennung Palästinas in Ãœbereinstimmung mit den UNO-Resolutionen innerhalb der Grünen Linie und für deren Recht auf ein Leben in Frieden und Sicherheit – gab es nicht – und in Anbetracht des danach explodierenden Siedlungsbaus in den besetzten Gebieten gibt es keinen Grund zur Annahme, dass die jeweiligen israelischen Führer (Rabin fiel ja einem Attentat zum Opfer) auch nur die Absicht hatten, die Anerkennung Israels durch die Palästinenser adäquat durch vollständige gegenseitige Anerkennung Palästinas, zu beantworten.

    Es sind die Palästinenser, die auf ganzer Linie über den Tisch gezogen wurden.

  16. Ach Willow – wer braucht da noch eine Quellenangabe. Ich kann Sie Ihnen noch so oft verlinken und Sie werden zweifelsohne, bei allen Bemühungen sich einer solchen Konfrontation zu entziehen in den letzten 17 Jahren des öfteren drüber gestolpert sein, in ihrem Hirn wird sie sich fraglos nichts davon verankern.

    Aber bitte schön, es ist zwar ermüdend, aber wer weiß, vielleicht gibt es ja mal einen Dammbruch bei Ihnen und Sie konfrontieren sich tatsächlich mit Tatsachen, die einfach außerhalb Ihres Weltbildes liegen:

    ‚# 15. Dezember 1988
    Die PLO proklamiert auf dem XIX. Nationalkongreß den Staat Palästina bei Anerkennung der Existenz Israels.

    …1995
    Israel und die PLO unterzeichenen „Oslo2“ Am 14. Oktober 1994 erhalten Yassir Arafat, Schimon Peres und Jitzchak Rabin in Oslo den Friedensnobelpreis.

    http://test.hagalil.com/israel/geschichte/geschichte.htm

    ‚Das Parlament der PLO, der Palästinensische Nationalrat, traf sich im algerischen Exil zu einer Sitzung. Dort riefen die Mitglieder am 15. November 1988 den Staat Palästina aus. „Der Staat Palästina erklärt hiermit, dass er an die Beilegung internationaler und regionaler Konflikte durch friedliche Mittel in Ãœbereinstimmung mit der UN-Charta und den UN-Resolutionen glaubt.“ Viele sehen in der Unabhängigkeitserklärung der Palästinenser die Bereitschaft der PLO, den Staat Israel anzuerkennen.

    Dem neu ausgerufenen Staat Palästina blieb die internationale Anerkennung dagegen verwehrt. ‚

    http://www.bpb.de/themen/CFBREA,0,0,Die_Erste_Intifada_und_das_Friedensabkommen_von_Oslo.html

    ‚Am 20. August unterzeichnen die Verhandlungspartner das »Oslo-Abkommen«, das weltweit mit größtem Staunen aufgenommen wird. Die meisten Israelis sind erleichtert, nur rechte Kreise, darunter die Siedler in Judäa, Samaria und Gaza, greifen es scharf an. Auch bei den Palästinensern findet der Vertrag mehr Befürworter als Gegner.

    Am 13. September 1993 wird das »Rahmenabkommen« in Washington unterzeichnet. Israel erkennt die PLO an; die PLO verpflichtet sich zum Frieden und zum Streichen jener Paragraphen ihrer Charta in denen zur Auslöschung Israels aufgerufen wird. Yitzhak Rabin kommentiert: »Genug der Tränen und des Bluts, jetzt beginnt ein neues Zeitalter.« Und Jassir Arafat erklärt: »Endlich herrscht Frieden im ‚Land des Friedens‘.« Höhepunkt der Zeremonie ist der Händedruck zwischen Rabin und Arafat, bei dem Präsident Clinton zwischen beiden steht, um darüber zu wachen, daß im letzten Augenblick nichts schiefgeht.

    …4. September 1993
    Das Zentralkomitee der Al-Fatah nimmt die Prinzipienerklärung mehrheitlich an. Jordanien und der Golf-Kooperationsrat erklären sich bereit, den Oslo-Prozeß zu unterstützen.

    ..10. September 1993
    Israel und die PLO wechseln Briefe zur gegenseitigen Anerkennung. In letzter Verhandlungsminute erhält Holst die Unterschriften Arafats (PLO) und Rabins (Israel). Das Exekutivkomitee der PLO billigt trotz interner Widerstände den von Yassir Arafat in Tunis vorgelegten Text.

    Arafat am 09.09.1993 an Rabin:
    „Die PLO erkennt das Recht des Staates Israel auf Existenz in Frieden und Sicherheit an.“
    Rabin an Arafat:
    „…die israelische Regierung hat beschlossen, die PLO als die Vertretung des palästinensischen Volkes anzuerkennen.“

    ..13. September 1993
    Unterzeichnung der -> Osloer Prinzipienerklärung in Washington durch -> Mahmoud Abbas (Abu Mazen) und Shimon Peres; historischer Handschlag zwischen Yassir Arafat und Yltzhak Rabin vor dem Weißen Haus. Die Knesset nimmt die Prinzipienerklärung am 23. September 1993 ganz knapp mit 61 von 120 Stimmen an. Der Zentralrat der PLO in Tunis billigt die Prinzipienerklärung 12. Oktober 1993… ‚

    http://test.hagalil.com/israel/geschichte/zeittafel-1992.htm

    Aber nicht nur das – es war Arafat, der im Zuge der Vereinbarungen von Oslo und der Anerkennung durch die PLO den Weg frei machte, damit auch andere Staaten in der arabischen Welt mit Israel Frieden schließen:

    ‚ Ausgerechnet Jassir Arafat, der seine arabischen Brüder bei jedem Gipfeltreffen auf Israels Vernichtung einschwor, leitete die Wende ein. Ausgerechnet er verstieß gegen den feierlichen Beschluß, keine separaten Vereinbarungen mit Israel zu treffen – ein Paradoxon.

    ..„Das Verbot separater Israel-Vereinbarungen wurde uns von der PLO aufgezwungen“, ereifert sich ein kuwaitischer Diplomat, ergänzt jedoch: „Nachdem die PLO das Verbot durchbrochen hat, kann jedes Land selbst über seine Israel-Politik entscheiden.“

    Genau das haben bereits einige getan. Kuwait beendete seinen gegen Israel bestehenden Boykott. Ãœber eine Anerkennung werden die Kuwaitis wohl bald im Parlament diskutieren.

    Auch die Golfstaaten Katar, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate erwägen das Ende ihrer Boykottpolitik. Das Thema könnte schon beim nächsten Treffen des Golf-Kooperationsrats (GCC) auf der Tagesordnung stehen.

    Selbst Saudi-Arabien gerät ins Grübeln: „Israel ist jetzt ein Land wie jedes andere“, erklärte Saudi-König Fahd Frankreichs Verteidigungsminister François Léotard bei dessen Besuch Anfang dieses Monats.

    Dem Wandel eine Chance geben will auch Marokko. König Hassan und Israels Präsident Jizchak Rabin kamen „prinzipiell“ überein, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. „Der wichtigste Schritt ist getan“, erklärt ein Berater des Königs.

    Auch Tunis hat die außenpolitische Wende eingeläutet. Tunesien, das 1957 für Israels Anerkennung eintrat, soll in Paris erste Kontakte geknüpft haben.

    An normalen Beziehungen zu Israel ist auch der Jemen interessiert. Das Land unterhält über ein Büro in London seit 20 Jahren informelle Kontakte zu Jerusalem.

    Die Anerkennung Israels stellten Jordanien, Syrien und der Libanon in direkten Verhandlungen mit den Israelis in Aussicht. Syrien und der Libanon spielen mit dem Gedanken, Israels Anerkennung auf einem arabischen Gipfel zu entscheiden.

    Entschieden verweigern sich Libyen und Irak. Auch der mit dem Iran liierte Sudan ist nicht interessiert.

    Von den 51 in der Islamischen Weltkonferenz (OIC) organisierten Staaten unterhalten nur zehn Länder diplomatische Beziehungen zu Israel. Doch dieses Thema wird beim nächsten OIC-Treffen ganz sicher auf der Tagesordnung stehen.

    Die PLO wird das Thema aufs Tapet bringen – jene Organisation, die über ein Vierteljahrhundert jede Diskussion über eine Anerkennung Israels verhindert hat.

    Dann bleibt – im Westen – nur noch ein Staat, der sich mit Israel besonders schwertut: der Vatikan.

    ISLAMISCHE LÄNDER, DIE ISRAEL ANERKENNEN

    Türkei

    Kirgisien

    Turkmenien

    Tadschikistan

    Ägypten

    Albanien

    Bosnien-Herzegowina

    Aserbeidschan

    Usbekistan ‚

    http://www.focus.de/politik/ausland/israel-die-araber-denken-um_aid_141986.html

  17. Wenn es soooo einfach ist Jane, warum dann keine belastbare Quellenangabe? Vielleicht, weil zwar Viele unterstellen, er hätte es gesagt, er aber in Wirklichkeit immer einen sehr großen Bogen darum gemacht hat!?

    ‘An alle Israelhasser :
    Kannst Du mir den Namen eines palästinensischen Führers sagen, der in den letzten 30 Jahren gesagt hat:
    * „Wir wollen mit Israel Frieden machen“ ?
    * „Wir wollen eine Friedenslösung mit 2 Staaten für 2 Völker“ ?bitte mit genauer Quellenangabe!

    PS: Immerhin, sie fühlen sich angesprochen, wenn ich den Israelhassern eine Frage stelle…

  18. ‚An alle Israelhasser :
    Kannst Du mir den Namen eines palästinensischen Führers sagen, der in den letzten 30 Jahren gesagt hat:
    * „Wir wollen mit Israel Frieden machen“ ?
    * „Wir wollen eine Friedenslösung mit 2 Staaten für 2 Völker“ ?bitte mit genauer Quellenangabe! ‚

    Das ist wirlich kein Problem Willow – Arafat.

    Die Palästinenser können nicht mehr machen, als Israel anzuerkennen um die Voraussetzung für Frieden zu schaffen.
    Seither ist Israel in der BringSchuld.

    Die Gelegenheit 1993 wurde von Israel sabotiert, auch die Oslo Verträge enthielten auf Wunsch Israels bereits unzählige Klauseln, die den Vorwand für weitere Besiedelung schufen und somit nicht wirklich darauf angelegt waren Frieden zu schaffen, jedenfalls nicht zwangsläufig. Das liegt allerdings in Israels Verantwortung. Arafat wurde im Herbst 2000 ja auch vom eigenen Volk angefeindet, weil er sich auf so viele faule Kompromisse mit Israel eingelassen hatte, aber ich glaube Arafat hat die Israelis einfach für wohlwollender gehalten, als sie waren. Im Januar 2001 waren sich Barak und Arafat weitgehend einig, dann haben die Israelis Sharon und damit Gewalt und Unterwerfung gewählt, womit das bereits greifbare Abkommen Makulatur war und seit 2002 liegt die Arabische Friedensinitiative auf dem Tisch, welche auch ausdrücklich von Arafat unterstützt wurde und Israel volle Anerkennung, die Aufnahme wirtschaftlicher und diplomatischer Beziehungen zu 22 arabischen Staaten inklusive des neu geschaffenen Palästinas anbietet.

    Selbstverständlich wäre auch der Nachfolger Arafats, Abbas ein Partner für die ZweiStaatenlösung gewesen, die hat Sharon ausgesessen und sich seinem Lieblingshobby dem Arafat-Bashing hingegeben, bis sich das palästinensische Volk dann nach 12 Jahren fruchtlosen Friedensprozesses für die radikalerer Lösung Hamas entschied. Aber selbst die würden sich bewegen, wenn man denn auch mal ihnen entgegenkäme. Dafür gibt es genügend Anzeichen. Der Gründung eines palästinensischen Staates jenseits der Grünen Linie haben sie jedenfalls schon zugestimmt.

    Herr Koroly – jetzt haben aber Sie den Schaum vor dem Mund.
    Ich finde es gut, wenn fähige Palästinenser dazu beitragen die Lebenssituation ihres Volkes zu verbessern, das ändert aber nichts daran, dass das nicht die Lösung des Problems ist. Die Israelis versuchen das übrigens nach wie vor durch das Hinauszögern von Baugenehmigungen etc. zu verhindern. Herr Fayad findet aber auch international viel Gehör, was die Israelis unter Zugzwang setzt.

    ‚Denn verglichen mit den Zeiten der von Arafat initiierten Intifada haben sich die Lebensverhältnisse gebessert.‘

    Nicht unbedingt, zunächst einmal haben sich die Lebensverhältnisse ja drastisch verschlechtert und zwar unter Sharons Gewaltregime, da gibts jetzt also jede Menge Luft für Verbesserung.

    Die Intifada hat Arafat nicht ausgerufen, Aussagen ranghoher Militärs, die das ausdrücklich belegen, habe ich hier bereits gepostet. Das ist nichts als populistische Propaganda. Den Funken und auch den Beginn der Gewaltexplosion im Jahr 2000 wurde von Israel gelegt, nicht von den Palästinensern und Arafat wollte dies verhindern. Seine Appelle diesbezüglich an Barak verhallten leider ins Leere. Die Proteste unterminierten auch seine Autorität. Die Vorschläge von Camp David waren schlichtweg nicht akzeptabel und negierten wesentliche Punkte der OsloAbkommen, es gab keinen Grund diese zu akzeptieren, das änderte aber nichts daran, dass Arafat weiter verhandelte und 5 Monate später war man in Taba auch nach Aussagen israelischer Unterhändler einem Abkommen so nah, wie nie.

    Mit Sharon war das dann Geschichte.

  19. @koroly
    Warum versuchen Sie ständig die Quellen zu diskreditieren? Erst erheben Sie den Vorwurf Jane sei ein Geschichtsfälscherin und nachdem Sie Ihnen alles belegt (Le Monde, New York Times,…) stellen Sie auf unseriöse Quellen ab (http://test.hagalil.com/2010/05/12/trauer/comment-page-1/#comment-12745). Ihre Quellen sind hingegen sehr seriös und somit überaus neutral (Memri). Dies wird sogar in Wikipedia ausdrücklich bescheinigt.

    Israel ist sicherlich (nach Ihrer Meinung und der israelischen Regierung) auch jetzt noch von der Hamas und allen umliegenden arabischen Ländern in der Existenz bedroht (Liebermann geht noch ein kleines bisschen weiter: „Iran bedroht die ganze Welt.“). Sie vergessen jedoch hierbei zu erwähnen, dass Israel eine von neun Atommächten ist, die ohne weiteres den gesamten Nahen Osten binnen Sekunden in Schutt und Asche legen könnten. Was dem Iran vorgeworfen wird aber in keinster Weise bisher bewiesen werden konnte, hat Israel somit schon vor 43 Jahren in die Tat umgesetzt ohne das die westlichen Ländern Boykotte, Sanktionen oder gar mit Krieg gedroht haben. Ganz abgesehen von den über 200 vorhandenen Atomwaffen, sollte auch ganz nebenbei bemerkt werden, dass Israel über eine der schlagkräftigsten und modernsten Waffentechniken weltweit verfügt.
    So werden die Kriege und das begleitende Massenmorden begründet: Mit der Existenzbedrohung.
    Und Sie unterstützen das mit Händen und Füßen. Einem so kaltblütigen Menschen dem tausende Menschenleben die während der vergangenen 60 Jahren ermordet wurden nichts wert sind, kann man doch gar nicht drohen. Machen Sie sich nicht weiter lächerlich.

  20. An alle Israelhasser :

    Kannst Du mir den Namen eines palästinensischen Führers sagen, der in den letzten 30 Jahren gesagt hat:

    * „Wir wollen mit Israel Frieden machen“ ?
    * „Wir wollen eine Friedenslösung mit 2 Staaten für 2 Völker“ ?

    bitte mit genauer Quellenangabe!

  21. Eine gute Meldung, die ich koshiro, jane und paul empfehle zu lesen: Ein ägyptischer Prof. spricht sich gegen Antisemitismus aus: Egyptian Professor of Hebrew Literature Ibrahim Farid Denounces Endorsement of Antisemitic Myths by Arab Media and Institutions
    In a recent interview, Dr. Ibrahim Farid, professor of Hebrew literature at Ein Shams University in Cairo, rejected The Protocols of the Elders of Zion as a blood libel and myth stemming from a conspiracy against the Jewish people. „These are rumors that belong to the realm of folklore. We cannot take them seriously and treat them as historical fact,“ Farid said.
    Ganzer Artikel auf:
    http://www.memri.org/report/en/0/0/0/0/0/0/4183.htm

  22. @Koshiro@ das ist aber eine furchtbare Drohung, die Sie da ausstoßen, mich nicht mehr ernst zu nehmen. Das ist das größte Kompliment, dass jemand wie Sie mir machen kann. Danke.
    @Jane@ als echte deutsche Kaffeehausrevoluzzerin möchten Sie bis zum letzten Palästinenser gegen die israelischen Kolonialisten kämpfen. Den Lebensstandard zu verbessern, das ist nur was für Europäer. Und somit entlarven Sie sich selbst. Denn verglichen mit den Zeiten der von Arafat initiierten Intifada haben sich die Lebensverhältnisse gebessert.
    Und wenn Sie auch noch so lange schreiben, überzeugen kann das nicht. Und Herr Watzal ist auch nicht glaubwürdig. Watzal, der im Freitag eine begeisterte Rezension über das Buch des russisch-schwedischen Antisemiten, der sich Israel Shamir nennt schrieb, um dann als herauskam, wer dieser Kerl ist, diese zurücknahm, ist eine fragwürdige Quelle.
    Aber machen Sie so weiter @Jane@ kopieren Sie lange Zitate aus so fragwürdigen Quellen wie Muslimmarkt, Arendt, etc und vor allem lassen Sie ihren Computer nie ruhen, um uns zu beweisen, wie schlecht Juden und wie gut und edel Palästinenser seien. Nur so weiter.

  23. //’@Jane@ glauben Sie wirklich, dass Sie mit Geschichtsfälschungen hier durchkommen?…Und dazu sollen hohe – natürlich ungenannte – Offiziere gesagt haben, dass Israel nicht bedroht war. ‚//

    ‚Dass Israel von „angriffsbereiten arabischen Armeen eingekreist“ und Angst um seine Existenz haben musste, gehört somit ins Reich der Mythen. Israelische Politiker wie Militärs haben später bezeugt, tatsächlich bestand für Israel seinerzeit keine akute Kriegsgefahr. Yitzhak Rabin, 1967 Stabschef der Armee, „glaubte nicht, dass Nasser Krieg wollte. Die zwei Divisionen, die er in den Sinai schickte, reichten für eine Offensive nicht aus. Dies wussten er und wir.“ Auch der Likud-Politiker Menachem Begin, damals Mitglied einer Regierung der Nationalen Einheit, äußert sich in seinen Erinnerungen ähnlich. „Wir müssen zu uns selbst ehrlich sein. Wir trafen die Entscheidung, ihn anzugreifen.“ Und der ehemalige Außenminister Abba Eban erinnert sich in seinen Memoiren, „Nasser wollte keinen Krieg, er wollte den Sieg ohne Krieg.“

    Auch General Matti Peled räumt am 3. Juni 1972 im Gespräch mit der französischen Zeitung Le Monde ein, es sei ein „Bluff“ gewesen, die Vision von einer „tödliche Gefahr für Israel“ heraufzubeschwören – das Land habe sich seit 1949 niemals in einer solch prekären Situation befunden. „All jene Geschichten über die große Gefahr, der wir wegen unseres kleinen Gebietes ausgesetzt waren, kamen erst auf, als der Krieg zu Ende war, sie spielten in unseren Ãœberlegungen vor Ausbruch der Feindseligkeiten keine Rolle. Vorzutäuschen, dass die ägyptische Armee, die an unserer Grenze stand, fähig gewesen sei, die Existenz Israels zu gefährden, ist nicht nur eine Beleidigung für jeden, der die Lage analysiert, sondern primär eine Beleidigung der israelischen Armee.“

    Noch einmal sei dazu der spätere Premierminister Begin in den Zeugenstand gerufen, der in der New York Times vom 21. August 1982 schreibt: „Die Truppenkonzentrationen der ägyptischen Armee im Sinai waren kein Beweis dafür, dass Nasser bereit war, uns anzugreifen. Wir müssen uns gegenüber ehrlich sein. Wir entschieden, ihn anzugreifen.“ Und der damalige Luftwaffengeneral Mordechai Hod erinnert sich heute: „16 Jahre Planung gingen in diese entscheidenden 80 Minuten ein. Wir lebten mit dem Plan, wir überschliefen den Plan, wir verzehrten den Plan. Wir perfektionierten ihn ständig.“ Schon Ende 1966 kam es zu einem Treffen zwischen dem Außenministerium, dem Militärgeheimdienst und dem Geheimdienst Mossad, um Szenarien über die Zukunft der Westbank zu besprechen.

    Und der Golan: Am Morgen des 5. Juni wird zunächst Ägypten angegriffen und in wenigen Stunden dessen gesamte Luftwaffe zerstört, drei Tage später muss Präsident Nasser einen Waffenstillstand schließen. Bis dahin bleibt es an der syrisch-israelischen Grenze noch ruhig – selbst als die jordanische Armee von Israel überrannt wird, greift Syrien nicht ein. Dann aber kommt es zum großen Schlag: Am 9. Juni erobern israelische Einheiten innerhalb von acht Stunden die Golan-Höhen. Die Syrer hätten in den Monaten zuvor, heißt es zur Rechtfertigung, immer wieder auf die zu ihren Füßen liegenden Kibbuzim geschossen.
    Ein am 27. April 1997 posthum veröffentlichtes Interview mit Verteidigungsminister Moshe Dayan in der Zeitung Yediot Aharonot, das am 22. November 1976 und am 1. Januar 1977 geführt worden ist, lässt auf weitergehende Beweggründe schließen. Dayan erinnert sich in diesem Gespräch, am 8. Juni 1967 sei eine Delegation von Kibbuzmitgliedern nach Jerusalem gekommen, um die Regierung von der Notwendigkeit eines Angriffs auf den Golan zu überzeugen. Die Siedler, so Dayan, hätten geschildert, dass es für die Zwischenfälle an der Waffenstillstandslinie zwischen Syrien und Israel ein gut eingespieltes Szenario gebe: „Wir schickten einen Traktor aufs Feld, dorthin, wo man nichts tun konnte, in die demilitarisierte Zone. Wir wussten, dass die Syrer anfangen würden zu schießen. Wenn sie nicht schossen, sagten wir dem Fahrer, er solle weitermachen, bis es den Syrern zu viel wurde und sie doch zu schießen anfingen. Dann beschossen wir sie mit unserer Artillerie …“
    „Wir dachten, … wir könnten die Waffenstillstandslinien durch militärische Aktionen ändern, ohne Krieg zu führen; mit anderen Worten: Wir dachten, wir könnten ein Stück Land an uns reißen und solange daran festhalten, bis der Feind die Nase voll hat und sagt: behaltet es! Das mag naiv erscheinen, aber Sie müssen bedenken, dass wir keinerlei Erfahrungen als Staat hatten.“

    Entgegen Dayans Behauptung, auf den Golan-Höhen seien lediglich syrische Truppen stationiert gewesen, lebten dort damals etwa 120.000 Syrer. „Die Siedler sahen den guten Boden im Jordantal und am See Genezareth und träumten davon. Erinnern Sie sich, dass zur damaligen Zeit Ackerland einen unschätzbaren Wert darstellte. Bebaubarer Boden war das Wichtigste und Kostbarste.“ Auf die Frage, ob die Kibbuzniks das Land wollten, antwortete Dayan: „Die Syrer auf der anderen Seite waren Soldaten, die auf sie schossen, und dies mochten sie nicht. Ich kann Ihnen mit absoluter Sicherheit sagen, die Delegation, die Premier Eschkol überzeugen wollte, den Golan zu besetzen, dachte nicht an solche Dinge. Die dachten nur an das Land … Ich sah sie und sprach mit ihnen. Die versuchten nicht einmal, ihre Verlangen zu verbergen.“ Von Beginn des Krieges an habe er gewusst, dass Israel zwar ein großes Gebiet erobern würde, um des Friedens willen aber das meiste davon wieder zurückgeben müsse. „Ich sah in die Augen eines Kibbuznik und mir war klar, sollten wir den Golan erobern, würden sie anfangen, Land zu besetzen. Und wenn es dort Siedlungen gibt, kannst du dich nicht zurückziehen. Das war unsere Stärke im Unabhängigkeitskrieg – aber es würde uns nun daran hindern, Frieden zu schließen.“…‘

    Der Freitag, 22.7.2007, Ludwig Watzal

    “Es liegt auf den Schultern des Volkes den Krieg vorzubereiten, aber es liegt bei der Armee diesen Kampf zu führen ­mit dem Ziel ein Israelisches Imperium zu errichten.”
    Moshe Dayan (Israel Defense and Foreign Minister), on February 12 1952. Radio „Israel.“

    „Die einzige Lösung heißt Eretz Israel“ oder wenigstens das westliche Eretz Israel: alles was westlich des Jordan liegt – ohne Araber. Da gibt es keinen Kompromiss in diesem Punkt … wir dürfen kein einziges Dorf, keinen einzigen Stamm übrig lassen.
    Joseph Weitz, Director of the Jewish National Fund, the Zionist agency charged with acquiring Palestinian land, Circa 194. Machover Israca, January 5, 1973 p.2.

    //“Denn der Politiker will in zwei Jahren “von unten” die Vorausetzungen für einen palästinensischen Staat schaffen – ganz im Sinne Israels. Dabei kommt er gut voran. Zwar kann die von ihm geführte Autonomiebehörde ohne ausländische Hilfe nicht überleben. Aber sie kann immer mehr aus eigener Kraft tun. Mit einem Wirtschaftswachstum von sieben Prozent rechnet man für 2010.” //

    Wissen Sie Herr Koroly – die Lebensumtände in der West-Bank sind nach wie vor sehr schlecht von Siedlerwillkür, Apartheidsstraßen, Checkpoints etc. geprägt – ja – aber Israel lässt ein wenig mehr Leben zu.

    Warum tut es das? Wie Sie meinen, um langfristig unter der Kandare einen Staat ‚von unten‘ wachsen zu lassen – dieser gütige zionistische Staat? Ein Hoch auf diese Gnade des gütigen Despoten. Und das ist es, was sie unter ‚Mündigkeit‘ für Palästinenser verstehen – diese Araber, die man natürlich unter der gütigen Führung der Israelis ‚erziehen‘ sollte.

    Es ist das System ‚Zuckerbrot und Peitsche‘ – die Peitsche hat man für Gaza ausgepackt und klammheimlich wirkt man daran auf verwaltungstechnischem Weg Bewohner der West-Bank nach Gaza zu deportieren.

    Alldieweil, lässt man in der West-Bank ein wenig Leben zu, um zu demonstrieren, hier sind die braven Palästinenser, die uns keinen Widerstand leisten. Sehr her – gebt Euren Widerstand auf, dann dürft ihr vielleicht in einer fernen Zukunft als Billiglöhner in den Industriezonen arbeiten, die wir auf Eurem Land geschaffen haben.

    Sehr nett – wirklich – und ganz in Israels Sinne.

  24. „wenn ich schreibe, dass kein zurechnungsfähiger arabischer Israeli “hinübergehen” will, dann ist das keine Verallgemeinerung“
    Neinnein, natürlich nicht. ‚Kein‘ oder ‚alle‘ sind nie verallgemeinernd. Und die zwar in der Minderheit befindlichen, aber vorhandenen Araber, die in Umfragen sagen, daß sie doch nichts dagegen hätten, sind halt nicht ‚zurechnungsfähig‘, wie Gutachter Dr. Koroly in jedem Einzelfall festgestellt hat.

    Danke dafür, daß Sie so etwas wie oben schreiben. Das enbindet mich von der Verantwortung, Sie ernstzunehmen.

  25. @Jane@ Heute berichtet die FAZ über den palästinensischen Ministerpräsidenten Salam FAYAD, der den Staatsaufbau aus eigener Kraft predigt. „Denn der Politiker will in zwei Jahren „von unten“ die Vorausetzungen für einen palästinensischen Staat schaffen – ganz im Sinne Israels. Dabei kommt er gut voran. Zwar kann die von ihm geführte Autonomiebehörde ohne ausländische Hilfe nicht überleben. Aber sie kann immer mehr aus eigener Kraft tun. Mit einem Wirtschaftswachstum von sieben Prozent rechnet man für 2010.“
    @Jane@ und sie faseln da etwas über das von Israel unmündig gemachte Volk“. Was nicht in ihre enge voreingenomme ideologische Schublade paßt, wird von Ihnen entweder geleugnet oder nicht zur Kenntnis genommen.

  26. @Jane@ glauben Sie wirklich, dass Sie mit Geschichtsfälschungen hier durchkommen? Israel war; wenn man Ihnen glauben könnte; 1967 nicht bedroht. Es wurde der Suezkanal für israelische Schiffe gesperrt, Nasser verlangte, dass die UNO Friedenstruppe aus dem Sinai gezogen werde und die UNO hat schon am nächsten Tag ihre Truppe abgezogen. Und dazu sollen hohe – natürlich ungenannte – Offiziere gesagt haben, dass Israel nicht bedroht war.
    Manchmal denke ich, Sie sind eine Monomanin, welche die Realität nicht an sich herankommen läßt und in einem fort nur Propagandasprüche wiederholt.
    Also kehren Sie zur Realität zurück – wenn Sie dazu fähig sind – und dann können wir weiterdiskutieren. Sie können aber auch ihre elend lange Mantra wie tibetanische Mönche es tun wiederholen. Das langweilt.

  27. Mit anderen Worten: Israel ist nach wie vor nicht dazu bereit, sich mit den von Arafat angebotenen 78% des Landes zufriedenzu geben. Und Arafat war nie dazu bereit vor seinem Volk weniger als 20 % zu vertreten.

  28. Der Text der Palästinensischen Nationalcharta in der Fassung aus dem Jahre 1968 enthält viele Abschnitte, die zur Zerstörung Israels aufrufen.
    In einem Briefwechsel zwischen Jassir Arafat und Jitzhak Rabin, der im Zusammenhang mit dem Interimsabkommen über das Westjordanland und den Gazastreifen stattfand, erklärte sich Arafat bereit, diese Abschnitte zu entfernen.
    Die Ermordung Rabins verzögerte die Entwicklung, doch am 26. April 1996 votierte der Palästinensische Nationalrat für die Löschung oder Berichtigung aller dieser Abschnitte und bestimmte, dass ein neuer Text verfasst werden sollte. Ein Brief von Arafat an den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton im Jahre 1998 listete alle betroffenen Abschnitte auf und ein Treffen des Palästinensischen Nationalrats billigte diese Auflistung. Ein öffentliches Treffen der Mitglieder der PLO, des Nationalrats (PNC) und des PLO-Zentralrats (PCC) bestätigten in Anwesenheit von Clinton den Brief ebenfalls.
    http://test.hagalil.com/98/12/plo-charta.htm
    Die Staatsgründung war für 1999 angesetzt, Arafat hat verschoben, auf Bitte von Peres und Clinton, da Netanyahu zu keinem Entgegenkommen bereit war.
    Es wurde kein neuer Text für die Nationalcharta verfasst, da die Neufassung die Verfassung des neuen Staates sein sollte.

    Die israelische Rechte nimmt dies immer wieder zum Anlass für Kontroversen. Kritiker der palästinensischen Organisationen behaupten, dass die Tatsache, dass keine Veränderungen durchgeführt wurden, die Unaufrichtigkeit der palästinensischen Seite beweise. Darauf wurde wiederum geantwortet, dass die Verfassung des zukünftigen Staates Palästina die Charta ersetzen würde und der veröffentlichte Verfassungsentwurf folgenden Abschnitt in Bezug auf das Staatsgebiet enthält: „es ist eine unteilbare Einheit, basierend auf den Grenzen vom 4. Juni 1967“.

  29. All den Hamasbegeisterten Postern ins Stammbuch geschrieben:
    Wenn Israel wegen Hausbau ohne Genehmigung ein Haus demoliert, gibt es großes Geschrei.
    Nun hat Hamas in Rafah (Gazastreifen an der Grenze zu Ägypten) Häuser demoliert und all die Hamasfreunde erheben nicht ihre Stimme. Das beweist, was ich schon seit langer Zeit behaupte, sie haben nichts übrig für die Palästinenser, sie empfinden nur Befriedigung, wenn sie Israel „kritisieren“, d.h. wenn sie Israelbashing betreiben.
    Lesen Sie: Hamas destroys dozens of homes in southern Gaza
    By RIZEK ABDEL JAWAD (AP)
    http://www.google.com/hostednews/ap/article/ALeqM5i9hjnsHoq-6wtLVvjTQkKLn2G8eQD9FO41100

  30. ‚Bedeutung und Wandel der Arabischen Friedensinitiative

    Einleitung

    Die Arabische Friedensinitiative (im Original: Arab Peace Initiative, API) wurde von der Arabischen Liga im März 2002 verabschiedet. Die Initiative beinhaltet das Angebot, dass, sollte sich Israel auf die Grenzen von 1967 zurückziehen und einen unabhängigen palästinensischen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt anerkennen, die arabischen Staaten zur „Normalisierung“ ihrer Beziehungen mit Israel bereit seien. Zudem fordert sie eine Lösung der Flüchtlingsfrage in Ãœbereinstimmung mit der UN-Resolution 194. Die API ist kein Friedensplan und sie als „Initiative“ zu bezeichnen könnte missverständlich sein. Sie ist eher eine Absichtserklärung – wenn auch eine sehr bedeutsame – und gilt als eine der wichtigsten arabischen Erklärungen seit der Gründung Israels im Jahr 1948. 1

    Obwohl die Initiative einen umfassenden und dauerhaften Frieden im Nahen Osten verspricht, hat sie Israel bislang nicht dazu bewegen können, die Besetzung der arabischen Gebiete zu beenden und der Gründung eines lebensfähigen palästinensischen Staates zuzustimmen. Zwar haben viele Stimmen aus der arabischen Welt in den vergangenen Monaten dazu aufgerufen, die API zurückzuziehen. Jedoch sind solche Aufrufe eher als Ausdruck der Frustration über Israels Reaktion auf die API und die Fortsetzung seiner Politik in den besetzten Gebieten zu verstehen denn als eine wirkliche Abkehr von den Inhalten der Initiative. Denn im Grunde ist die API nichts anderes als die kollektive Bekräftigung dessen, was von einzelnen Mitgliedstaaten der Arabischen Liga (AL) bereits anerkannt und umgesetzt wurde. Vor diesem Hintergrund sind Aufrufe, die Initiative zurückzuziehen, vernachlässigbar.

    …Hamas will ihre Positionen zur API erst dann offiziell festlegen, wenn die Initiative von Israel akzeptiert wurde. Was Hamas heute schon akzeptiert, ist die in der API geäußerte Forderung nach einem palästinensischen Staat auf den im Jahr 1967 von Israel besetzten Gebieten. Zu den Streitpunkten gehören neben der Frage nach dem Rückkehrrecht der Flüchtlinge auch die in der Initiative explizit geforderte Anerkennung des Staates Israel – was ein innerhalb der Hamas kontrovers diskutiertes Thema ist. Folgt man der herrschenden Meinung in den arabischen Staaten, wird sich die Hamas trotz allem im Rahmen des arabischen Konsenses bewegen, sobald sich erste Erfolge bei der Implementierung der API zeigen. Dies allerdings hängt vorrangig vom Verhalten Israels ab.

    ..Israels indifferente Haltung gegenüber der Initiative verringert keineswegs ihre Bedeutung. Nach Jahrzehnten der innerarabischen Zwietracht und einem Wettlauf um bilaterale Lösungen und Abkommen mit Israel, hat es die API geschafft, die arabischen Staaten auf eine gemeinsame Vision von einem Frieden, der ein Mindestmaß an international anerkannten palästinensischen und arabischen Rechten absichert, einzustimmen. Die API präsentiert einen ausgewogenen Lösungsansatz, der die Interessen aller Parteien, Israel eingeschlossen, berücksichtigt. Daher ist es ihr auch gelungen, internationale Zustimmung und Unterstützung zu gewinnen.

    In seiner Rede vor Kandidaten für die israelischen Parlamentswahlen im Frühjahr 2009 fasste Akiva Eldar, renommierter Journalist bei Haaretz, die Entscheidung vor der Israel stehe in klare Worte: „Sie können die Initiative unterstützen, so wie sie sie auch ablehnen dürfen. Allerdings können die um das Vertrauen der Wähler ringenden zionistischen Parteien dem mit Abstand aussichtsreichsten diplomatischen Entwurf, den Israel je von den Arabern erhalten hat, nicht ausweichen. Jeder Kandidat muss eine eindeutige Position beziehen, ob die Regierung die Initiative annehmen oder ablehnen wird. Anders formuliert, was ziehen Sie eher vor: zusammen mit 22 arabischen Staaten eine Front gegen den Iran und seine Agenten zu errichten oder zusammen mit den Siedlern eine Front gegen den Rest der Welt?“

    ..Mit anderen Worten: nun ist Israel am Zug. ..‘

    http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/09/Beilage/006.html

  31. „keine Versöhnung mit Israel; keine Verhandlungen mit Israel, keine Anerkennung Israels sowie die Wahrung der Rechte der Palästinenser…“

    Das ist lange her und seither hat sich viel getan. Darüberhinaus hat Israel 1967 angegriffen, es war ein Präventivkrieg und führende israelische Militärs räumten später ein, dass es gar keine reale Bedrohung gegeben hätte – das sei nur ein medialer Bluff gewesen.

    Wie dem auch sei: Es geht nicht an, dass Millionen von Menschen auf Dauer entrechtet und unterdrückt werden, weil Nasser vor über 40 Jahren mal ein paar Truppen aufmarschieren ließ, oder weil arabische Führer vor über 40 Jahren Israel nicht anerkennen wollten.
    Inzwischen wollten es schon alle – nur Israel will seine Grenzen nicht akzeptieren.
    Tatsache ist, dass niemand Israel zwingt die Gebiete zu besetzen und es wird auch nicht irgendwie schwächer oder angreifbarer, wenn es damit aufhört, lediglich rechtmäßiger.

    Sie wollen, dass alles beim alten bleibt und mit so einer Argumentation tut es das auch. Ich finde das verantwortungslos.

    Die ewige Mär von der Selbstverteidigung ist doch ein Witz – es ist Selbstbereicherung und nicht Selbstverteidigung und selbst der Konflikt ist zu einem guten Business geworden.

    Die arabischen Herrscher können Israel gegenüber gar keine freundliche Haltung einnehmen, so lange die Palästinenser in diesem entrechteten Zustand leben, denn natürlich fühlen die Menschen in den Ländern dort mehr mit Ihnen, als das bei Ihnen der Fall wäre. Aber diese Länder wollen im Grunde genommen ihre Ruhe haben und sind Israel darüber hinaus militärisch heillos unterlegen. Ein Ende der Besatzung würde daran gar nichts ändern. Es würde aber die „Stimmung im Volk“ beruhigen und den Weg für neue Entwicklungen öffnen.

    Mit der Denke, wie Sie sie an den Tag legen, und welche leider symptomatisch für den Prozess ist – ist das jedenfalls ausgeschlossen.

    Nocheinmal – auch wenn das Posting wieder länger wird: Ja, es hat lange gedauert. Der Gründung Israels ging eine ethnische Säuberung in großem Stil voraus (Morris) und es ist verständlich, dass die Palästinenser ihre Heimat nicht von heute auf morgen aufgegeben haben – niemand würde das tun. Das ist kein Grund ihnen und ihren Kindern und ihren Kindeskindern dies auf alle Ewigkeit heimzuzahlen.

    Sie haben aber Israel anerkannt – indirekt bereits 1988 und offiziell mit Brief und Siegel 1993 – Ihnen passt das halt genauso wenig in den Kram, wie maßgeblichen Kreisen in Israel, für die das wohl eher ein Störfaktor bezüglich ihrer eigenen Agenda war.
    Da braucht es den Konflikt, am Verhandlungstisch hat Israel gar nichts zu gewinnen (außer Frieden), daher bleibt es ihm fern und setzt auf ein dauerhaft apartheidähnliches Konglomerat.

    Das kann nicht gut gehen und irgendwann fliegt ihnen das um die Ohren, aber nicht weil sie von bösen Antisemiten umzingelt wären, sondern weil sie sich darin eingerichtet haben, ein anderes Volk komplett zu entmündigen.
    Wie sollte sowas jemals gut werden?

  32. @Jane@ ich habe weder Zeit noch Kraft auf Ihre 8.500 Zeichen ebenso lang zu antworten. Das würden die meisten Leser auch nicht wollen. Daher antworte ich auch nur auf ein Kernstück Ihrer Argumentation, was der Besatzung 1967 voranging und was folgte:

    Die Fakten sprechen für sich: 1967 sperrte Nasser den Suez-Kanal für israelische Schiffe, er forderte die UNO-Friedenstruppen auf den Sinai zu verlassen und drohte Israel mit Krieg. Israel versuchte auf diplomatischen Weg eine Lösung zu finden. Als sich herausstellte, dass dies nicht geht, hat es nach ein paar Wochen Warten, zugeschlagen.
    Nach der Besetzung der Westbank und von Gaza wäre Israel – mit Ausnahme von Jerusalem, wo die bis zum Juni 1967 dort im Ostteil herrschenden Jordanier keinen einzigen Juden wohnen ließen und Juden nicht gestatteten ihre heiligen Stätten zu besuchen – bereit gewesen, alle im Laufe dieses Krieges besetzten Gebiete zu räumen.

    Die Antwort kam postwendend als im August 1967, die arabischen Staaten auf einer Gipfelkonferenz in Khartoum das Programm der berühmten drei „Nein“ verabschiedete:
    „Die Könige und Staatspräsidenten haben sich auf das gemeinschaftliche Bemühen geeinigt, die Folgen der Aggression auf internationaler und diplomatischer Ebene zu beseitigen und für den Rückzug der Streitkräfte des Aggressors Israel aus den arabischen Ländern Sorge zu tragen, allerdings innerhalb des Rahmens, dem die arabischen Staaten verpflichtet sind: keine Versöhnung mit Israel; keine Verhandlungen mit Israel, keine Anerkennung Israels sowie die Wahrung der Rechte der Palästinenser…“

    Wie sie deren Rechte gewahrt haben, das wissen wir und die Palästinenser.

  33. @Koshiro@, Sie sind wieder rabulistisch, wenn ich schreibe, dass kein zurechnungsfähiger arabischer Israeli „hinübergehen“ will, dann ist das keine Verallgemeinerung sondern eine Feststellung von Tatsachen. Schriebe ich, dass alle Antizionisten Trottel seien, dann wäre das eine Verallgemeinerung. Klar?

    Ja, als Israel die Friedensverträge mit Ägypten unterzeichnete, schien der Potentat stark. Kurze Zeit später war er ermordet. Und jetzt scheint das Regime nicht so stark.
    Die israelische Regierung kann genau schätzen, welcher Vertrag im nationalen Interesse ist und wo Vorsicht geboten ist, wo die nationale Sicherheit gefährdet ist.
    Sie haben mir einiges unterstellt und ich habe nachgewiesen, dass Sie entweder ein Ignorant oder ein Lügner sind.
    Ich denke, dass Israel und die Palästinenser durchaus miteinander sprechen und verhandeln und keine deutschen Ezesgeber brauchen, um direkt miteinander zu verhandeln.
    Israel verhandelt indirekt ja auch mit Hamas um Gilad Shalit freizubekommen.
    Und hören Sie auf mit Ihren Unterstellung von wegen Kolonialismus und Verachtung von Arabern.
    Ich rate Ihnen mal den von arabischen Intellektuellen gemachten periodischen Bericht Arab Human Development Report zur Hand zu nehmen und zu lesen. Da werden Sie feststellen in welchem Zustand sich diese Gesellschaften befinden.
    Israel hat eine außerordentliche Flexibilität gezeigt und ich nehme an, wenn die palästinensischen Partner wirklich an einem Arrangement interessiert sind, werden die den Weg direkt zum Jerusalemer Außenamt finden. Ihre oder meine Vermittlung ist dazu nicht notwendig. Und unsere Pläne zählen da auch wenig. Und der Spruch am deutschen Wesen wird die Welt genesen ist auch schon lange nicht mehr gültig.
    Was Flüchtlinge im Nahen Osten betrifft wird man sowohl die arabischen als auch die jüdischen für ihre Verluste entschädigen können. Auch das ist eine Aufgabe für die Wirtschaftsfachleute und die Diplomaten. Und denen sollte man auch diese Arbeit überlassen, die werden dafür bezahlt.

  34. @Koshiro@ Jane braucht nicht mit „billigen Tricks“ erledigt werden, das macht sie schon selbst mit ihren Beiträgen.
    Und ich habe ihr eine Antwort versprochen. Ihnen habe ich ja die Antwort gegeben, die Sie verdient haben.

  35. „Beim Lesen ihrer Jeremiade entsteht der Eindruck, dass Sie sehr viel Zeit und Energie zur Verfügung haben sowie dass Sie sehr frustriert sind.“
    Haken Sie die Liste der billigen Flamewar-Tricks der Reihe nach ab? Jetzt sind Sie bei ‚Du hast ja kein Leben, wenn Du soviel hier schreibst!‘ angelangt, was kommt als nächstes?

  36. @Jane@ Sie haben über 8.500 Zeichen gepostet. Beim Lesen ihrer Jeremiade entsteht der Eindruck, dass Sie sehr viel Zeit und Energie zur Verfügung haben sowie dass Sie sehr frustriert sind. Die bösartigen Israelis wollen und wollen weiter leben und hören gar nicht auf Ihre Achitofel-Ratschläge.
    Mit ihren Postings geht es mir so wie mit der Warteschleife am Telefon, wenn immer wieder das gleiche ertönt und man nach ein paar Minuten so ermattet ist, dass man den Hörer wieder auflegt.
    Sie werden also, wenn ich heute nachmittag ein paar Minuten Zeit habe eine viel kürzere Antwort erhalten, denn ich schätze, dass die meisten Leser von Hagalil keine Geduld haben immer wieder Ihre langen Texte zu lesen.
    Hier vorab nur eine Anmerkung, ich habe die PLO-Charta gestern aus dem Internet heruntergeladen.

  37. „Wenn Sie daraus folgern ich wäre für die Vertreibung der arabischen Israel“
    Sie sind der einzige, der das überhaupt ins Spiel gebracht hat. (Und nur eines: Sie haben auch nicht gesagt, daß Sie dagegen sind.) Und das ist, wie schon erwähnt – vermutlich wissen Sie nur nicht, was das ist – ein Strohmann, den Sie nur aufbauen, um Ihr koloniales Weltbild zu propagieren und über Araber herzuziehen.
    Ich muß dabei noch nicht mal – auch wenn Jane es wacker versucht – den klaren Unterschied zwischen in Israel einheimischen Arabern und in besetztes Gebiet rechtswidrig eingewanderten Israelis klarmachen. Weil’s darum nicht geht, sondern darum, daß Sie aus ‚Gebietstausch‘ einen ‚Bevölkerungstausch‘ dichten.

    „Im Gegenteil ich bin gegen jedwelche Verallgemeinerung.“
    Oh ja, klar:
    „dass kein zurechnungsfähiger arabischer Bürger Israels“
    Gegen jedwede Verallgemeinerung, wie?
    Von der inhaltlichen Bewertung dieser ‚Der Araber fühlt sich nur unter unserer starken Hand wohl‘-Propaganda mal ganz abgesehen.

    „Jordanien und Ägypten sind Staaten, deren Interesse es war einen Frieden mit ihren Nachbarn zu schliessen.“
    Soso…
    “Also die Befürchtung, dass eine Garantie, die ein arabischer Potentat unterzeichnet, morgen gegenstandslos ist, weil er gestürzt ist, die ist doch realistisch.”
    In Ägypten und Jordanien gibt’s keine arabischen Potentaten? Ich sage es also nochmal:
    Wenn man auf Sie gehört hätte, gäbe es auch mit Ägypten und Jordanien keinen Frieden.

    Sie widersprechen sich, Sie springen von einer Argumentationskette zur nächsten, Sie erschaffen Schimären, um gegen diese dann argumentieren zu können und vor allem:
    Alles nur Ausreden, damit Israel ja nicht auf die Palästinenser zugehen soll. Wenn Sie irgendein Interesse an Verständigung hätten, würden Sie sagen „Dann verhandelt doch einfach. Dann macht doch Zugeständnisse. Dann hängt euch nicht an Vorbedingungen auf.“ Alles, was man nicht zu unrecht auch Abbas vorwerfen kann.

    Aber Sie haben kein Interesse an einem gerechten Frieden. Falls doch, können Sie ja mal konkret skizzieren, wie der aussehen soll (Grenzen, Flüchtlinge, Jerusalem, Souveränität, all die Knackpunkte abdecken.) Stattdessen werden wir von Ihnen nur wieder Ausreden hören, warum alles mögliche nicht geht und wie der böse Feind daran schuld ist.

  38. @Koshiro@ Sie vergleichen Äpfel mit Pilzen. Jordanien und Ägypten sind Staaten, deren Interesse es war einen Frieden mit ihren Nachbarn zu schliessen.
    Anders schaut das aus bei der islamistischen Hamas und der palästinensischen Kleptokratie auf der Westbank.
    Der Frieden mit Jordanien und Ägypten hat gehalten, weil die Regime in diesen Länder gehalten haben. Aber es gibt in beiden Ländern Kräfte, denen der Frieden mit Israel ein Dorn im Auge ist und die ihn lieber heute als morgen beendet sehen würden.
    Nehmen wir nur Ägypten. Da gibt es Journalisten- und Schriftsteller Organisationen, die Mitglieder nur deswegen ausschliessen, weil sie Israel besucht haben.
    Nirgendwo habe ich von bösen Arabern geschrieben. Im Gegenteil ich bin gegen jedwelche Verallgemeinerung.
    Ich schrieb: „Wenn Sie aber alle Juden aus der Westbank weghaben wollen und so etwas erklären, stärken sie nur die Rechtsextremen in Israel, die gerne einen Bevölkerungsaustausch – wie zum Beispiel die Türkei und Griechenland nach dem Ersten Weltkrieg gemacht hat – haben möchten.
    Natürlich will kein arabischer Israeli „rübergehen“. Im Verhältnis zu den Westdeutschen, die lieber in die DDR gegangen sind, gibt es ganz wenig israelische Araber, die bereit sind auf ihre israelische Staatsbürgerschaft und auf die Freiheiten, die ihnen der demokratische Staat bietet, zu verzichten.
    Also keinerlei Transfer. Weder von Juden noch von Arabern.“
    Wenn Sie daraus folgern ich wäre für die Vertreibung der arabischen Israeli, dann sind sie entweder ein Ignorant, der einfache deutsche Sätze nicht versteht, oder aber ein Verbreiter von Unwahrheiten, der bereit ist für seine ideologische Voreingenommenheit die Unwahrheit wissend zu verbreiten, um so ihre Gegner schlechtzumachen.

  39. „Auch Sie üben sich wie schon so oft zuvor in Demagogie und unterstellen mir ich würde bedauern, dass der Bevölkerungsaustausch scheitert.“
    Der ‚Bevölkerungsaustausch‘ ist ein Strohmann, den nur Sie hier ins Spiel gebracht haben, um sich leichter über die bösen Araber echauffieren zu können.
    Sie bedauern, da bin ich mir doch recht sicher, nichts, was einen gerechten Frieden verhindert, weil der das absolut letzte ist, was Sie wollen. Und Bemerkungen wie diese:

    „Also die Befürchtung, dass eine Garantie, die ein arabischer Potentat unterzeichnet, morgen gegenstandslos ist, weil er gestürzt ist, die ist doch realistisch.“
    … schlagen in genau die gleiche Kerbe.

    Wie schon erwähnt: Wenn man auf Sie gehört hätte, gäbe es auch mit Ägypten und Jordanien keinen Frieden. Und vermutlich wäre Ihnen das auch ganz recht.

  40. ‚@Jane@ auch wenn Sie uns weismachen wollen, dass es keinen anderen Weg gab als den Terror gegen israelische Zivilisten zu planen und durchzuführen, hat diese Taktik in erster Linie den Palästinensern geschadet.‘

    Unsinn – ich bin gegen Gewalt. Ich sage nur, dass bislang kein israelischer Poltiker, mit Ausnahme von Yitzhak Rabins (und auch da gibt es ein paar Fragezeichen) ernsthaft auch nur erwogen hätte die Besatzung und Besiedelung zu beenden und so kann es keinen Frieden geben.

    Die Anerkennung Israels wurde mit vermehrter Landnahme in den besetzten Gebieten beantwortet.

    Die Palästinenser können gar nichts machen. Sie sind völlig unterlegen. Israel ist eine der stärksten Militärmächte der Welt und die Palästinenser sind ein kleines, rechtloses, drangsaliertes Volk, dass nicht mal einen Staat hat und daher Israel schlichtweg nichts entgegenzusetzen hat. Sie befinden sich seit 43 Jahren in kollektiver Geiselhaft.

    ‚Ich will jetzt nicht auf ihr so langes selektives Posting, das abgrundschlechte Israelis und arme palästinensische Opfer zeichnet, eingehen. Ich habe im Gegensatz zu ihnen keine Zeit dafür. ‚

    Das ist das Problem und Grund für Ihre einseitige Wahrnehmung.

    ‚Es leuchtet auch mir nicht ein, warum ausgerechnet Deutsche mit dieser Geschichte, glauben Israel mit Ratschlägen versorgen zu müssen. Sicher gibt es Israelis, die lieber heute die Westbank räumen würden als morgen. Aber in einer Demokratie entscheidet die Mehrheit. Und die hat anders gewählt.‘

    Ersteres leuchtet mir zwar ein und ich dachte lange genauso; allerdings geht diese Besatzung zu lang, als dass es noch zumutbar oder erträglich wäre, oder auch verantwortungsvoll wäre für immer mit seiner Meinung hinterm Berg zu halten. Außerdem haben kritische Engländer, Amerikaner, Franzosen, ja sogar Juden das gleiche Problem. Wer kritisiert, wird als Antisemit diffamiert.

    Bzgl. letzterem finde ich es bizarr, dass Ihnen genausowenig wie vielen anderen die Absurdität der Aussage nicht auffällt. Die Mehrheit der Israelis entscheidet – ja worüber denn? Ãœber die Palsätinenser, die selber keine Stimme haben? Und das im Namen der ‚Demokratie‘??

    Die erste Intifada war eine ohne Waffen und zunächst einmal tätiger Protest in Form von Streiks und dem Einstellen von Steuerzahlungen etc. Ja die Palästinenser zahlten Steuern an ihre Besatzer und hatten keinerlei politische Rechte. Sie wollten keine Steuern mehr zahlen an eine politische Vertretung die nicht die Ihre ist und es auch gar nicht sein will – no taxation without presentation – Kennen Sie das? Dieser Protest wurde von Israel mit großer Gewalt niedergeschlagen. Es ging die Order steinwerfenden Jugendlichen die Arme und Beine zu brechen und das haben israelische Soldaten dann auch in großer Zahl gemacht. Deshalb nennt man sie in den arabischen Ländern damals die Knochenbrecher, was wortwörtlich zu verstehen ist und nicht etwa ein ‚antisemitisches Gerücht‘.

    Die ewige Antisemitismuskeule zeigt Wirkung auf allen Ebenen. (und missverstehen Sie mich nicht, ich bin voll und ganz für Aufarbeitung und Erinnern an die Naziverbrechen, aber diese Art der Verquickung ist nicht wirklich ganz koscher) Wäre dies nicht so, so wäre die Kritik schon viel früher, viel lauter gewesen und das wäre auch angebracht gewesen – in den Oslo-Jahren, als der explonsionsartig zunehmende Siedlungsbau einen greifbaren Friedensabschluss zur FataMorgana werden ließ, hätte man eigentlich sehr viel deutlicher an Israels Adresse reagieren müssen.

    Rechtsgutachten und UNO-Resolutionen lassen allerdings keinerlei Zweifel an der Unrechtmäßigkeit der Besiedelung, mit der es zu keinem Friedensabschluss kommen kann. Das Hindernis für Israels Expansionspläne sind daher mitnichten nur die berechtigten Ansprüche der Palästinenser auf einen Staat jenseits der Grünen Linie, sondern auch schlicht und ergreifend das internationale Völkerrecht. Selbst die Hamas hat sich mittlerweile dazu durchgerungen der Gründung eines palästinensischen Staates jenseits der Grünen Linie zuzustimmen. Das hätte auch völkerrechtliche Konsequenzen und die volle Befriedung kann man nach einem solch langen Konflikt kommenden Generationen überlassen. Die Staatsgründung wäre der erste und einzig grundlegende Schritt dafür.

    ‚ Und die meisten Israelis haben sich Yassir Arafats Spruch über die Osloer Friedensverträge gemerkt: “Dieses Abkommen, für mich hat es nicht mehr Bedeutung als das Abkommen, das zwischen unserem Propheten Mohammed und dem Stamm der Koreischiten unterzeichnet wurde.” Und was mit den Koreischiten passiert ist, das muss ich wohl hier nicht erklären.
    Die PLO hat ja – trotz Versprechen und Abkommen – nicht einmal ihre Charta geändert. ‚

    Woher haben Sie denn diese ‚Aussprüche‘ Arafats? Zudem, wenn die PLO und arabische Länder offizell anerkennen, dann hat das natürlich auch rechtliche Konsequenzen für sie und das wissen Sie auch. Die arabischen Länder greifen ja jetzt auch nicht an. Also warum sollten sie erst einen Rechtsstatus schaffen, der es ihnen noch sehr viel schwerer machen würde und der Konsequenzen sehr viel deutlicher regeln würde und diesen im Fall der Fälle Rechtmäßigkeit verleiht. Was für Israel gelten sollte (internationales Recht) gilt natürlich auch für die arabischen Staaten und das wissen die auch. Unterm Strich ist es das was zählt, in der schwierigen Lage, in der Arafat, der sich als Poltiker in einer schier unmöglichen Lage halten musste, hat er auch mit der eigenen Klientel taktieren müssen, um sie dazuzu bringen seine Pläne nicht zu torpedieren. Sonst hätte er sich kaum gehalten. Diese Argumente überzeugen nicht wirklich verschleiern, aber das Israel sie zum Vorwand nimmt, genau das selbst zu machen, was sie den Palästinensern vorwerfen und somit ist die unausgesprochene Agenda Israels offensichtlich genau das, was sie den Palästinensern vorwerfen. Das ist grotesk und führt ganz sicher nicht zu dem, was Sie angeblich so gerne hätten – Frieden. (Aber das behauptet heute ja auch noch kaum jemand – nur will man keine Verantwortung dafür haben)

    Bzgl. der Charta der PLO – Sie wurde sehr wohl geändert und zwar auf demokratischem Weg mit großer Mehrheit:

    ‚ In Gaza, dem Sitz der PNA (Palestinian National Autonomy) wurde mit überwältigender Mehrheit das PLO-Grundsatzprogramm geändert. Die Änderungen bekräftigt die schon früher beschlossene Streichung aller Passagen der Charta von 1964, die zur Zerstörung Israels aufgerufen hatten und das Existenzrecht Israels negierten.

    Von 95 Abgeordneten im Zentralrat der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO/Aschaf) stimmten gestern Abend (Donnerstag 10-12-98) 81 für die Änderung, 7 Abgeordnete waren dagegen, 7 enthielten sich der Stimme.

    Am Montag will der Palästinensischen Nationalkongreß (PNC), im Beisein von US-Präsident Bill Clinton, die Charta-Beschlüsse des Zentralrates bestätigen. ..‘

    http://test.hagalil.com/98/12/plo-charta.htm

    Sie müssen sich über meinen verärgerten Ton nicht wundern. Bei all den üblen Unterstellungen und Beleidigungen ihrerseits, kann man nur sagen, so wie es hineinschallt, so schallt es heraus.

    Ihre Wahrnehmung ist selbst sehr selektiv und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, ein wenig Licht auf die klaffende ‚Lücke‘ zu werfen.

    Die Generaldelegation Palästinas hat auf ihrer Website alle Arten von Dokumenten und Beschlüssen, die man einsehen kann.

    So haben Sie die betreffenden Paragraphen der Charta vom 17. Juli 1968 entnommen und ja, da man diese Paragraphen lesen.

    Das ist aber eine historische Charta die geändert wurde. Allerdings findet man keine neue Version, da muss man sich klar machen, dass es immerzu die Palästinenser sind die Abstriche machen und entgegenkommen und die Israelis immer weiter siedeln und besetzen. Sie haben Israel anerkannt, sie haben sich bereit erklärt sämtliche Paragraphen ihrer Charta zu ändern und wo bleibt die positive israelische Resonanz?

    Die Resonanz ist das Gegenteil, dessen, was man erwarten sollte.

    So wird das natürlich nichts.

    Auch die Anerkennung des Teilungsvorschlags der UNO nahmen israelische Politiker nur als Grundlage für die Expansion darüberhinaus, sie machten also genau das, was man der PLO unterstellt.

    Wissen Sie die Palästinenser, Arafat und die PLO befanden sich in einer hoffnungslosen Niederlage und taktierten, um einem schikanierten und drangsalierten Volk konstruktiv und pragmatisch dahin zu bringen, wo sie noch eine Zukunft haben.

    Wenn sich freilich Israel selbst nicht an das internationale Recht und geschlossene Verträge hält, kann das eben zu nichts führen. Und so ist es auch.

  41. @Jane@ auch wenn Sie uns weismachen wollen, dass es keinen anderen Weg gab als den Terror gegen israelische Zivilisten zu planen und durchzuführen, hat diese Taktik in erster Linie den Palästinensern geschadet.
    In Israel wuchs nicht die Anzahl derer, die einen Abzug aus den Gebieten wünschten, im Gegenteil, die Intifada hat die Rechten enorm bestärkt, denn auch viele Menschen, die früher „Frieden jetzt“ unterstützt hatten, machten sich darüber Gedanken, wie vertrauenswürdig die Nachbarn sind und stimmten bei Wahlen für Kadima oder gar Likud.
    Ich will jetzt nicht auf ihr so langes selektives Posting, das abgrundschlechte Israelis und arme palästinensische Opfer zeichnet, eingehen. Ich habe im Gegensatz zu ihnen keine Zeit dafür. Was hat das zu bedeuten, wenn diese famosen „Frauen in Schwarz“ ein Buch der Frau Rohlfs über den „schleichenden Völkermord“ propagieren, das tatsächlich soetwas Israel unterstellt, wo doch vielleicht kein anderes Volk auf Erden solchen Geburtenzuwachs hat wie die Araber in Gaza und Westbank. Wenn Sie so „zuverlässige“ Quellen zitieren, wie die „Frauen in Schwarz“, dann stellt sich die Frage, warum nicht „Palestine Telegraph“, das Sprachrohr der Hamas, das auch gerne Holocaustleugner und andere Antisemiten zu Wort kommen läßt?

    Ich behaupte nicht, dass alle Israelis Engel sind, doch Teufel, wie Sie das darstellen sind Sie auch nicht.
    Sie @Jane@ merken gar nicht, dass ihre [geistig] mit Schaum vor den Mund vorgetragenen überzogenen Propaganda-Postings genau das Gegenteil von dem erreichen, was Sie erreichen wollen.
    Es leuchtet auch mir nicht ein, warum ausgerechnet Deutsche mit dieser Geschichte, glauben Israel mit Ratschlägen versorgen zu müssen. Sicher gibt es Israelis, die lieber heute die Westbank räumen würden als morgen. Aber in einer Demokratie entscheidet die Mehrheit. Und die hat anders gewählt.
    Und die meisten Israelis haben sich Yassir Arafats Spruch über die Osloer Friedensverträge gemerkt: „Dieses Abkommen, für mich hat es nicht mehr Bedeutung als das Abkommen, das zwischen unserem Propheten Mohammed und dem Stamm der Koreischiten unterzeichnet wurde.“ Und was mit den Koreischiten passiert ist, das muss ich wohl hier nicht erklären.
    Die PLO hat ja – trotz Versprechen und Abkommen – nicht einmal ihre Charta geändert. Sie können diese auf der Website der Generaldelegation Palästinas in Deutschland nachlesen. Hier ein Auszug:
    Artikel 2
    Palästina ist innerhalb der Grenzen, die es zur Zeit des britischen Mandats hatte, eine unteilbare territoriale Einheit.
    Artikel 6
    Juden, die vor dem Beginn der zionistischen Invasion in Palästina regulär ansässig waren, werden als Palästinenser angesehen (werden).
    Artikel 9
    Der bewaffnete Kampf ist der einzige Weg zur Befreiung Palästinas. Es handelt sich daher um eine strategische und nicht um eine taktische Phase. Das arabische palästinensische Volk bekundet seine unbedingte Entschlossenheit und seinen festen Willen, diesen
    bewaffneten Kampf fortzusetzen und auf dem eingeschlagenen Weg einer bewaffneten Volksrevolution zur Befreiung seines Landes und der Rückkehr in dieses Land voranzuschreiten.[…]
    Artikel 20
    Die Balfourdeklaration, das Palästinamandat und alles, was sich darauf stützt, werden für
    unrecht erachtet. Ansprüche der Juden auf historische und religiöse Bindungen mit Palästina stimmen nicht mit den geschichtlichen Tatsachen und dem wahren Begriff
    dessen, was Eigenstaatlichkeit bedeutet, überein. Das Judentum ist eine Religion und nicht eine unabhängige Nationalität; ebenso wenig stellen die Juden ein einzelnes Volk mit eigener Identität dar, vielmehr sind sie Bürger der Staaten, denen sie angehören.
    Artikel 21
    Das arabische palästinensische Volk, das durch die bewaffnete arabische Revolution seiner Existenz Ausdruck verleiht, lehnt alle Lösungen ab, die einen Ersatz für die
    vollkommene Befreiung Palästinas bilden und verwirft alle Vorschläge, die auf eine Liquidierung des Palästinaproblems oder auf seine Internationalisierung abzielen.
    http://www.palaestina.org/dokumente/plo/palaestinensische_nationalcharta.pdf
    Kommentar überflüssig.

  42. Der wesentliche Teil in meinem Kommentar zuvor in dem Artikel, der heute nur noch bei den Frauen in Schwarz zu finden ist fehlt und der Oberst Malkas Offenbarung zum Einsatz von Schusswaffen während der zunächst unbewaffneten Proteste im Spätsommer 2000 offenbart, fehlt – daher hier noch mal:

    ‚ Folgendes sagte er zu Haaretz’ diplomatischem Kommentator Akiva Eldar über den 1. Monat der Intifada : Drei Jahre später sprach Malka über diese schrecklichen Zahlen. Folgendes sagte er zu Haaretz’ diplomatischem Kommentator Akiva Eldar über den 1. Monat der Intifada : „( es waren) 30 Tage von „Unruhen“, ( es gab) keinen terroristischen Akt, kein palästinensisches Schießen:“
    Kuperwasser gab die Zahl mit 850 000 an. Meine Zahl war 1,3 Millionen Kugeln in der Westbank und im Gazastreifen. Dies ist eine strategische Zahl, die besagt, unsere Soldaten schossen, schossen und schossen. Ich fragte: „War es das, was Ihr bei euren Vorbereitungen beabsichtigt habt?“ Er verneinte. Ich sagte: Dann liegt die Bedeutung also darin, dass wir die Höhe der Flammen / das Maß der Konfrontation bestimmen wollten.“ (Haaretz, 11.6.2004)
    „Es war eine Kugel für jedes palästinensische Kind,“ sagte einer der Offiziere bei jenem Treffen. Wenigstens dies enthüllte die Tageszeitung Maariv vor zwei Jahren.

    http://www.fraueninschwarz.at/2004/laor.html

  43. ‚Da Israel ein demokratischer Rechtsstaat ist, entscheiden die Staatsbürger darüber, wer sie regiert.‘

    Das ist der Punkt – wer SIE regiert. Sie sollten aber nicht darüber entscheiden, dass SIE die Palästinenser regieren (ob direkt oder indirekt).

    ‚Und die Vorschläge Israels, die es im Camp David gemacht hat, die sind ja dank der Verweigerung Arafats Gegenvorschläge zu machen und seinem Abbruch der Verhandlungen nicht mehr aktuell.‘

    Falsch: Arafat lehnte zwar die Vorschläge von Camp David ab, da diese wesentliche Elemente der Oslo-Verträge außen vor ließen, was nicht weiter verwundern kann – er sollte darüberhinaus einer Grenzziehung zustimmen für die ihm nicht einmal Karten gezeigt wurden. Dieser Gipfel war von Anfang an auf Fehlschuss programmiert und hielt keineswegs, was er versprach.

    Es wurde aber weiter verhandelt.

    ‚ EINEINHALB Jahre nach dem Gipfel von Camp David im Juli 2000 stellen auch israelische Stimmen in Frage, was seither immer wieder behauptet wurde. Weder lässt sich der Vorwurf aufrechterhalten, Jassir Arafat habe die „großzügigen Vorschläge“ von Ehud Barak zurückgewiesen, noch ist Arafat aus der Logik der Oslo-Verträge ausgebrochen. Arafat bleibt unentbehrlich, wenn Israel überhaupt noch einen Friedensprozess will, argumentiert Jossi Beilin, ehemals Justizminister in der Regierung Barak. Doch um Arafats Autorität zu retten, muss es einen Palästinenserstaat geben. Damit widerspricht Beilin der Regierung Scharon, die Arafat mit ihrer Belagerungspolitik politisch erdrosseln will.‘

    http://www.monde-diplomatique.de/pm/2002/02/15.mondeText.artikel,a0067.idx,16

    ‚ Die Verhandlungen in Taba bestätigen seine Einschätzung. Man war sich einig, dass eine gerechte Lösung nach Maßgabe der UN-Resolution 242 zur Umsetzung der Resolution 184 der UN-Vollversammlung führen müsse, und hatte auf dieser Grundlage konkrete Lösungsvorschläge erarbeitet. Den Flüchtlingen sollten fünf Alternativen angeboten werden: Rückkehr nach Israel, Rückkehr in an die Palästinenser abgetretene israelische Gebiete, Rückkehr in den Palästinenserstaat, endgültige Ansiedlung am derzeitigen Wohnort (Jordanien, Syrien usw.), sowie Ausreise in ein anderes Land (einige Staaten, darunter Kanada, signalisierten ihre Bereitschaft, größere Kontingente palästinensischer Einwanderer aufzunehmen). Die Vertreter der palästinensischen Seite bestanden auf dem freien Entscheidungsrecht der Palästinenser, machten aber zugleich deutlich, dass sie den jüdischen Charakter des Staates Israel nicht in Frage stellen wollten. Diese Zusicherung war bereits 1988 bei der Unabhängigkeitserklärung gegeben worden.

    Nach Aussage von Jossi Sarid hatte die palästinensische Seite sogar zugestanden, dass „die letzte Entscheidung über die Rückkehr von Flüchtlingen nach Israel bei den israelischen Stellen liegt“…

    Doch bei allen Fortschritten wussten beide Seiten, dass die Zeit abgelaufen war: die israelischen Wahlen waren bereits entschieden. „Hätten die Wahlen erst im Mai stattgefunden, wären wir innerhalb von zwei oder drei Wochen zur Unterzeichnung gekommen“, meint Jassir Abed Rabbo. Jeder wusste, dass nach einer zu erwartenden Wahlniederlage Baraks alle Vereinbarungen, die man in Taba treffen konnte, zurückgenommen werden würden. Nach Abed Rabbo fehlte zudem die Zeit, einen Vertrag auszuarbeiten, „und eine bloße gemeinsame Erklärung hätte nichts bedeutet – ein solcher Text hätte keinen verbindlichen Charakter besessen“.‘

    http://www.nahost-politik.de/friedensverhandlungen/camp-david.htm

    Man war also einer Einigung ganze nahe – das israelische Volk hat dann mit der Wahl Sharons die Friedenslösung abgewählt. Sharon tat was man von ihm erwarten konnte. Alle Verhandlungen waren hinfällig und wurden umgehend beendet.

    ‚Mir zu unterstellen ich befürworte, israelische Staatsbürger zu zwingen ihr Land zu verlassen ist eine freche Unwahrheit.‘

    Sie stellen aber immer wieder die arabischen Israelis und die jüdischen Siedler in eine Art gleichwertige Korrelation, so wie es einige rechtsgerichtete israelische Politiker tun und dafür gibt es keinerlei Grundlage. Auf diese Art und Weise stellen wollen Sie die jüdischen Siedlungen legitimieren und der Verbleib der arabischen Israelis in Israel als irgendwie ‚großzügig‘ hinstellen. Ich habe das jetzt schon ganz oft erläutert.

    ‚Als zwei israelische Reservesoldaten am Beginn der von Arafat ausgelösten Intifada sich verirrten wurden die buchstäblich in Stücke zerrissen und der italienische TV Reporter, der das aufgenommen hat, wurde bedroht. ‚

    Ja seltsam Herr Koroly – das war wirklich furchtbar, ich erinnere mich auch daran – nur wie es dazu kam – das interessiert Sie nicht und da ist bei Ihnen und nicht nur bei Ihnen ein großes NICHTS, was sehr praktisch ist, denn das ist die Voraussetzung für Ihr chauvinistisches und populistisches Weltbild.

    ‚ Over the past five decades Palestinians have continuously deployed nonviolent forms of opposition to challenge the Israeli occupation. Israel, on the other hand, has, used violent measures to undermine all such efforts. It issued military orders against protests and political meetings, raising flags or other national symbols, publishing or distributing articles or pictures with political connotations, and even singing or listening to nationalist songs, notes Neve Gordon.‘

    http://www.israel-academia-monitor.com/index.php?type=large_advic&advice_id=7531&page_data%5Bid%5D=171&cookie_lang=en&the_session_id=9f242fd618b775a868c4daa29c686c87&BLUEWEBSESSIONSID=46700ae20357357a2f07a44dd2c953cc

    ‚…. Einen Monat, nachdem die Intifada vor vier Jahren begann, fragte Generalmayor Amos Malka – damals die Nummer drei in der Militärhierarchie und bis 2001 der Chef des israelischen Militär-Geheimdienstes ( MI), einen seiner Offiziere (Major Kuperwasser) wie viele (5,56) Kugeln das Kommando der Mitte während dieses Monats nur in der Westbank verschossen hat. Drei Jahre später sprach Malka über diese schrecklichen Zahlen. Folgendes sagte er zu Haaretz’ diplomatischem Kommentator Akiva Eldar über den 1. Monat der Intifada :

    Wenigstens dies enthüllte die Tageszeitung Maariv vor zwei Jahren. Als die schrecklichen Zahlen das 1. Mal bekannt wurden, änderte sich nicht viel an der „öffentlichen Meinung“, weder hier noch im Westen, weder vor zwei Jahren noch vor 4 Monaten, als Malka schließlich seinen Mund öffnete. Man las es, als hätte sich das sonst wo ereignet oder vor sehr langer Zeit, oder als ob es nur eine Version wäre, eine von vielen Stimmen, die das Hauptthema verbirgt: „Wir, die Israelis, haben recht – die andern haben unrecht.“

    ..Es ist natürlich nicht nur wegen Generalmajor Malkas Zahl der Kugeln. Es geht auch um das totale Zurückweisen der palästinensischen Aklagen während dieser Monate im Herbst 2000: keiner, nicht einmal die Pro-Palästinenser im Westen, glaubten ihnen, wenn sie ihre Geschichte zu erzählen versuchten, die die Realität der gegen sie abgeschossenen 1,3 Millionen (5,56-) Kugeln mit einschloss. Oder, als sie ihre Version der Geschichte zu erzählen versuchten, Israel mache jede nur mögliche Anstrengung, um die Unruhen des Herbstes in ein Blutbad zu verwandeln und um die verschiedenen (pal.) Fraktionen zu ermuntern, ( endlich) ihre Waffen zu benützen, damit dies dann ins Endstadium des noch ungeschriebenen Oslo-Prozesses verwandeln werden kann. Dies war das Ziel von Ehud Barak und seinen Männern, General Shaul Mofaz (damals Generalstabschef, jetzt Verteidigungsminister) General Moshe Yaalon, der führende Kopf hinter dem Plan und nach den eigenen Worten: „in die palästinensischen Köpfe einbrennen“, dass sie uns nie besiegen können.‘

    http://www.fraueninschwarz.at/2004/laor.html

  44. @Luise@ man sollte nicht mit demagogischen Untergriffen kommen und lesen sollte man schon können. Ich schrieb:
    “ Das jüdische Volk in Israel kann sich leider nicht auf Papiere von Leuten verlassen, die schon morgen von einem blutrünstigen Mob weggefegt werden können.“
    Ich habe nicht geschrieben, dass es überall in der arabischen Welt solch einen Mob gibt, aber schauen wir uns doch ein paar Sachen an. Der irakische Ministerpräsident wurde von einem Mob in Stücke zerrissen. Als zwei israelische Reservesoldaten am Beginn der von Arafat ausgelösten Intifada sich verirrten wurden die buchstäblich in Stücke zerrissen und der italienische TV Reporter, der das aufgenommen hat, wurde bedroht.
    Als es zu einer Auseinandersetzung zwischen der PLO und den Hamasleuten im Gazastreifen kam, haben beide Parteien zur Gegenseite gehörende Menschen von Hochhäusern heruntergeschmissen. Die Auseinandersetzungen in der arabischen Welt werden allzuoft mit den Waffen ausgetragen. Nehmen wir nur die gegenwärtige Auseinandersetzung von Saudi-Arabien und Jemen (Sunniten) gegen die Houthis (Shiiten). Oder die blutige Auseinandersetzung zwischen Sunniten und Shiiten im Irak.
    Ich mache nicht weiter, könnte aber.
    Also die Befürchtung, dass eine Garantie, die ein arabischer Potentat unterzeichnet, morgen gegenstandslos ist, weil er gestürzt ist, die ist doch realistisch.

    @Koshiro@ Auch Sie üben sich wie schon so oft zuvor in Demagogie und unterstellen mir ich würde bedauern, dass der Bevölkerungsaustausch scheitert. Nirgendwo habe ich so etwas geschrieben. Ich habe nur bemerkt, dass dieser nicht durchgeführt werden kann, weil die zurechnungsfähigen arabischen Israelis lieber im jüdischen Staat leben als unter arabischer Hoheit. Das ist ein Fakt und daran können sie auch mit Verdrehung meiner Worte nichts ändern. Mir zu unterstellen ich befürworte, israelische Staatsbürger zu zwingen ihr Land zu verlassen ist eine freche Unwahrheit.
    Aber das sind Ihre Methoden Koshiro. Auch Sie lesen in mein Posting etwas hinein was ich nicht gesagt habe.
    Und die Vorschläge Israels, die es im Camp David gemacht hat, die sind ja dank der Verweigerung Arafats Gegenvorschläge zu machen und seinem Abbruch der Verhandlungen nicht mehr aktuell. D.h. es gibt – im Gegensatz zu demn was die Anti- und Postzionisten und natürlich auch extremistische Palästinenser erklärt haben – einen Unterschied ob in Israel Linke oder Rechte das Ruder in der Hand haben. Barak und der gar nicht linke Olmert waren zu weit gehenden Kompromissen bereit, Netanjahu ist in einer Koalition und auch wenn er wollte, kann er nicht diese Kompromisse machen. Also gibt es Unterschiede. Und da es so nicht zu einer Vereinbarung kommt, bleiben alle dort wo sie sind. Das sind die Fakten, ob sie nun einem passen oder nicht.
    Da Israel ein demokratischer Rechtsstaat ist, entscheiden die Staatsbürger darüber, wer sie regiert. Nun wäre ein erster Schritt zum Frieden, der Abbau von Hass in Schulen und in staatlichen und halbstaatlichen Massenmedien. Was ist falsch an diesem Vorschlag. Deutschland und Frankreich, Deutschland und Polen, Deutschland und Tschechien haben gemeinsame Kommissionen um die Schulbücher zu gestalten. So etwas könnte es doch auch zwischen Israel und seinen Nachbarn geben. Und Koshiro Sie könnten doch auch in den Gazastreifen fahren und Hamas von der Zweckmässigkeit einer solchen Politik überzeugen, wenn natürlich die Ägypter Sie da durchlassen.

  45. „Paul, Jane und Koshiro haben sich derart in Israelbashing verrant, dass sie sich beharrlich weigern, die Bedingungen des Nahen Ostens zur Kenntnis zu nehmen, die nicht ihre voreingenommenen Anschauungen bestärken.“

    Wenn man auf Leute wie Sie gehört hätte, gäbe es heute noch keine Friedensabkommen mit Ägypten und Jordanien. Soviel zu den Bedingungen des Nahen Ostens.

    „Daraufhin unterstellen Sie ausgerechnet mir, ich würde eine solche befürworten.“

    Ach nee. Sie schreiben erst – natürlich mit einem schönen rassistischen Seitenhieb, der sämtliche wirtschaftlichen und aktuellen politischen Gründe beiseiteläßt – daß der ‚Bevölkerungstausch‘ leider scheitert, und behaupten dann, der ganze Gedanke liege Ihnen fern. Sicher.

    Nur um das klarzustellen (den noch vorhandenen halbwegs zurechnungsfähigen Politikern in Israel ist es übrigens klar): Bei einem Gebietstausch würde Israel natürlich unbewohntes oder sehr gering besiedeltes Territorium rausrücken und die Gelegenheit nicht nutzen, um seine verbliebenen einheimischen Araber loszuwerden, wie Sie das gerne hätten. Um genau zu sein, wenn irgendwelche Gerechtigkeit im Spiel sein soll, könnten sich die Palästinenser aussuchen, welches Territorium sie haben wollen (1:1 dem entsprechend, das Israel sich auf der Westbank ausgesucht hat, ohne die Palästinenser zu fragen.)

  46. Liebe Schweizerin,
    tatsächlich finde ich es des öfteren mühsam mit Leuten zu diskutieren, die einfach immer nur gebetsmühlenartig ihre Mantra wiederholen, die an einer Diskussion nicht interessiert sind und die glauben mit ständiger Wiederholung hier überzeugen zu können.
    Andererseits ist es wichtig, dieser Meute der Israelbasher mit Argumenten und wenn es halbwegs geht höflich (ich übe so weit als möglich Zurückhaltung) entgegenzutreten.
    Auf alle Fälle freue ich mich über jede Rückmeldung von Lesern
    und danke Ihnen dafür.

  47. Herr Koroly, und Ihnen?
    Ihnen geht es um Frieden und die Menschen in Israel?

    So, wie Sie Vorwürfe an Jane, Koshiro und vermutlich auch mir – und allen die nicht genau Ihre Ansicht teilen, machen, könnte man auch Ihnen vorrangiges Interesse an der Verteufelung der Araber unterstellen. Glauben Sie wirklich, dass in allen arabischen Staaten ein „blutrünstiger Mob“ tobt?
    Nicht dass ich in einem arabischen Land leben wollte, aber diese Verteufelung ist doch „Hass säen“. Was sonst?

  48. @Paul@ natürlich habe ich gewußt, dass Jane und Koshiro und auch Sie nicht am Frieden, nicht an den Palästinensern sondern am Israelbashing interessiert sind.
    Gerade las ich ein Dokument aus den Archiven des britischen Außenamtes (FCO/17 1554) verfaßt von John Barnes, Botschafter des Vereinten Königreichs in Israel. Dieser professionelle Diplomat vertrat 1972-75, also in sehr bewegten Zeiten sein Land im jüdischen Staat und schrieb u.a.: „Just because they [Israelis] seem more rational, more European than the Arabs, we tend to set them higher standards. There is no harm in this, and they would not object on a philosophical level. But we cannot carry it too far. We cannot expect Israel to make all the concessions, to break all the deadlocks.
    The Israelis after all know the Arabs at least as well as we do. Over the years they have had little cause to expect the hand of friendship if they turn the other cheek…. They have had ample evidence not only of the shifting sands of Arab politics, with wich they are expected to come to terms, and of the violence of Arab methods, in which they are supposed to put their trust. In these circumstances it is surely to their credit that they have been ready to work for a [Suez] canal agreement which, to begin with, offers so much to Egypt and so little to themselves and to see it as a step to further withdrawal.“ [spitze Klammer von mir gesetzt Peter Koroly]
    Paul, Jane und Koshiro haben sich derart in Israelbashing verrant, dass sie sich beharrlich weigern, die Bedingungen des Nahen Ostens zur Kenntnis zu nehmen, die nicht ihre voreingenommenen Anschauungen bestärken.
    Das jüdische Volk in Israel kann sich leider nicht auf Papiere von Leuten verlassen, die schon morgen von einem blutrünstigen Mob weggefegt werden können.
    Und bevor Sie mir antiarabischen Rassismus vorwerfen, schauen Sie sich die Geschichte und Gegenwart der arabischen Staaten an. Aber das interessiert sie nicht, denn dann müssten Sie sich ja mit der Realität befassen.

    @Koshiro@ bevor Sie gegen mich geifern, rate ich Ihnen nochmal das zu lesen, was ich schrieb. Ich schrieb ja, gerade, dass weil es wahrscheinlich keinen zurechnungsfähigen arabischen Israeli gibt, der seine Staatsbürgerschaft aufgibt und der zustimmen würde, dass seine Ortschaft von Arabern regiert wird, kann es nicht zu Bevölkerungs- und Gebietsaustausch kommen. Daraufhin unterstellen Sie ausgerechnet mir, ich würde eine solche befürworten.
    Wenn Palästinenser einen eigenen Staat hätten haben wollen, dann hätten sie wenigstens die Strukturen einen solchen in den 62 Jahren seit 1948 aufgebaut. So wie es ausschaut, wollen die palästinensischen Eliten keinen eigenen Staat es sei denn auf den Ruinen Israels.
    Aber was ich schon Paul geschrieben habe, das bezieht sich natürlich auch auf Sie. Beide Augen zumachen, auf Israel schimpfen und wieder schimpfen und mit ihrem Gelabere gerade diejenigen in Israel bestärken, die jeden Kompromiss prinzipiell ablehnen, das ist ihre Methode.
    Ich meine hingegen, man soll zuerst den Haß und die Hetze in Schulen abbauen und die Todesstrafe nicht mehr durchführen.

  49. @Karl Pfeifer:

    Ich finde es bewundernswert, wie Sie sich unermüdlich dafür einsetzen, dass sich 1933 nicht wiederholt. Als mir als Kind das reichlich bebilderte Dokumentarbuch „Der gelbe Stern“ in die Hände fiel, verlor ich den Glauben an das grundsätzlich Gute im Menschen. Dass heute immer noch ein derart „krankes“ Nazi-Denken existiert und so viel Raum einnimmt in den Medien, erschreckt mich. Die Menschen haben sich kein bisschen geändert. Es fällt mir angesichts dessen schwer, daran zu glauben, dass Kultur ethisch verantwortungsvolle Menschen hervorzubringen vermag. Leider verhalten sich auch die sogenannten Intellektuellen um kein Haar besser als der primitive Mob. Dies aufzuzeigen, ist Ihr Verdienst. So leisten Sie einen wesentlichen Beitrag für die Zukunft und die Kinder von morgen. Danke!

    Liebe Grüße
    Eine Schweizerin

  50. Und nun zum Bericht des Brandenburger Verfassungsschutzes über den von @Jane@ geschätzten Muslim-Markt: „Allerdings bergen auch vermeintlich harmlose Internetauftritte wie etwa der „Muslim-Markt“ der Brüder Özoguz nicht zu unterschätzende Gefahren. Auf dieser deutschsprachigen Webseite können sich Muslime Rat für ihr tägliches Leben – Kontaktadressen, Partnersuche, Veranstaltungshinweise etc. – holen, erfahren aber gleichzeitig über den Link „Palästina Spezial“, dass Zionisten Rassisten und Palästinenser „Opfer systematischer Vernichtung“ seien. Mit Aussagen, dass laut Ayatollah-ul-Uzma Seyyid Ali Khamene‘i „der Erwerb jeglicher Produkte, welche den Zionismus stärken“ nicht erlaubt seien, „es sei denn, diese Produkte sind unbedingt notwendig“, wird indirekt zum Boykott gegen Israel aufgerufen.
    Interessanterweise findet sich auf der Webseite auch die tropfende Blutleiste, die wir aus radikal islamistischen Holocaust leugnenden Internetauftritten wie etwa bei „Radio Islam“ und anderen einschlägigen rechtsextremen Seiten kennen. (Muslim Markt, eingesehen am 1.11.2007)
    Quelle: Antisemitismus Gleichklang zwischen den Extremen
    Eine Veranstaltung des Verfassungsschutzes
    am 22. November 2007 in Potsdam
    http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/Tagungsband%20Antisemitismus%2015_06_09_web.pdf

    Soviel zu den Quellen von @Jane@, die sich damit wieder einmal entlarvt hat.

  51. @Jane@ Über Ihre seriöse Quelle Erhard Arendt hat Torsten Schulz am 20.7.2009 folgendes berichtet:
    Im November 2007 kassierte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eine Entscheidung des Wiener Oberlandesgerichts aus dem Jahr 2002. Damit stellte er klar, dass die von österreichischen Rechtsextremisten öffentlich verbreitete Behauptung, „der jüdische Journalist Karl Pfeifer“ habe als Teil einer „Jagdgesellschaft“ eine „Menschenhatz“ auf den ultrarechten Politologen Werner Pfeifenberger eröffnet und ihn dadurch in den Tod getrieben, mitnichten eine zulässige Wertung ist. Einem notorischen Dortmunder Antizionisten und glühenden Verehrer von Felicia Langer jedoch ließ der Fall einfach keine Ruhe, und so machte er sich selbst auf die Jagd – nach Karl Pfeifer.

    Dass manche „linken“ oder doch zumindest nicht erklärtermaßen rechten „Antizionisten“ sich in Wortwahl und Inhalt von veritablen Nazis mitunter kaum mehr unterscheiden lassen, kann als bekannt vorausgesetzt werden. Dass sie auch in ureigene antisemitische Kampagnen der Nationalen einstimmen, sogar da, wo es gar nicht gegen Israel geht, war bis dato allerdings nur schwer vorstellbar. Vorgemacht hat es jetzt jedoch Erhard Arendt, ein Produzent von Malerei, Grafik und Lyrik, der auf seiner Homepage nebenbei auch ein „Palästina-Portal“ betreibt und sich den Hinweis, mit Hannah Arendt verbinde ihn „nur die Namensgleichheit“, im Übrigen auch gut und gerne hätte schenken können. Arendts Steckenpferd ist der Staat Israel – beziehungsweise was man gegen ihn ins Feld führen könnte. So kann der staunende Leser aktuell erfahren, dass im ganzen Nahen Osten „einzig Israel“ jemals Angriffskriege oder Überfälle führte, dass gerade dieser Staat sich ganz generell „sowieso nicht um Völkerrecht und Menschenrechte schert“ oder aber auch, dass es zu Zeiten seiner Gründung „wirkliche“ Bewohner Palästinas gab und unwirkliche, nämlich jüdische.
    Was Arendt gar nicht leiden kann, sind Antisemitismusvorwürfe. Ein Dorn im Auge ist ihm deshalb der österreichische Journalist und Antifaschist Karl Pfeifer, für Arendt selbstredend ein bloß „selbst ernannter“, in diesem Fall aber: Journalist, denn woran sollte man den auch dingfest machen? „Aus rechtlicher Sicht“, schreibt Arendt, „kann sich jeder als Journalist bezeichnen“. Doch „welchen Beruf hat der ‚Pfeifer aus Wien’ eigentlich wirklich gelernt?“ Das scheint Arendt ganz besonders umzutreiben: nicht, was einer sagt, schreibt, tut oder wo er lebt, sondern was seine „wirkliche“ Eigenschaft und Bestimmung ist. Pfeifer handle nach dem Motto: „In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist, als der ihn gemacht hat.“ Das Zitat hat sich Arendt so oder so ähnlich von einem anderen Karl geborgt, dem von Ossietzky nämlich, der aber in Wirklichkeit ein Carl war. Und belegen will er es ausgerechnet anhand eines Beispiels aus Österreich, wohin er auch gern den Machtbereich des Deutschen Presserats ausgedehnt sähe. Das sei aber nur am Rande bemerkt.
    „Pfeifer gehört zu einer besonderen talentierten Sorte von ‚Jägern’ einer ‚Jagdgesellschaft’ an [sic!], die mit allerhand Tricks aus Texten Andersdenkender ‚NS-Töne’ oder ‚Antisemitismus’ herausdestillieren oder mit Vorliebe hineininterpretieren, suggerieren können“, glaubt Arendt. „So haben sie auch in der Gegenwart einige Opfer hinterlassen.“ Mit „Opfern“ meint Arendt dabei tatsächlich Tote. Ein prominenteres Exemplar davon ist Jürgen Möllemann, der beim Fallschirmspringen ums Leben kam. Ein weniger prominentes, das er Karl Pfeifer anzuhängen versucht, heißt Werner Pfeifenberger. Pfeifenberger kam im Mai 2000 in den Bergen bei Salzburg zu Tode. Er hätte sich wenige Wochen später in Österreich wegen des Vorwurfs der NS-Wiederbetätigung vor Gericht verantworten müssen. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es in beiden Fällen nicht.
    Das hindert Verschwörungstheoretiker bekanntlich nicht daran, ihre eigenen Überlegungen anzustellen. Der eigentümliche Begriff der „Jagdgesellschaft“ wurde von der österreichischen Rechtsaußen-Postille Zur Zeit und ihrem Herausgeber, dem völkischen Europaabgeordneten Andreas Mölzer, geprägt. Erhard Arendt wird seine Gründe gehabt haben, an dieses Vokabular anzuknüpfen. Nicht in die Nazi-Ecke gestellt werden zu wollen, kann allerdings nicht dazu gehören. Unter der Schlagzeile „Tödlicher Tugendterror“ hatte Zur Zeit dem „jüdischen Journalisten“ Karl Pfeifer unterstellt, eine „Menschenhatz“ gegen Pfeifenberger eröffnet zu haben, „die in der Folge bis zum Tod des Gehetzten gehen sollte“. Gemeint war damit, dass Pfeifer in einem Aufsatz des Politikwissenschaftlers für eine Programmschrift der FPÖ „(Neo)-Nazi-Töne“ identifiziert – Arendt würde sagen: „herausdestilliert“ – hatte.
    Destillation ist bekanntlich ein Verfahren, untrennbar Vermischtes in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen. Aber anders als Arendt suggerieren möchte, hatte Karl Pfeifer seinerzeit überhaupt keinen besonderen Aufwand treiben müssen, die „Nazi-Töne“ des Professors sichtbar zu machen. Seine Rezension des Pfeifenberger-Beitrags zum „Jahrbuch für Politische Erneuerung“ der Freiheitlichen beschränkte sich ganz überwiegend auf Originalzitate, die Pfeifer mit der Bemerkung „Das ist Nazi-Diktion“ lediglich zur Kenntlichkeit entstellte. Wie zum Beispiel Pfeifenbergers Behauptung, die nationalsozialistische Vernichtungspolitik gehe zurück auf einen „Kampf zwischen Deutschen und Juden, der vom politischen Sieger“ lediglich „auf staatlicher Ebene fortgeführt“, dann aber leider auf internationaler Ebene verloren worden sei. Der Gutachter im daraufhin von Pfeifenberger angestrengten Strafprozess arbeitete demgegenüber heraus, dass der Aufsatz „nicht zu übersehende Übereinstimmungen“ mit Alfred Rosenbergs „Mythus des 20. Jahrhunderts“ aufweise und der Autor darüber hinaus Anleihen beim Parteiprogramm der NSDAP und den Nürnberger Rassegesetzen getätigt habe. Was die Frage aufwirft, ob Arendt denn wenigstens Hitler noch als Antisemiten gelten lassen würde.
    Dass Arendt sich mit seinem Eintreten für einen gerichtsnotorischen NS-Apologeten in irgendeiner Weise positiv von den übrigen Anhängern des „Jagdgesellschaft“-Konstrukts abgehoben hätte, lässt sich ebenfalls nicht behaupten. Das Gegenteil ist der Fall: Raunte das Nationale Infotelefon (NIT) seinerzeit noch von „namentlich Unbekannten mit großer Macht“, die in den Presseagenturen die Strippen zögen, sah Arendt „Schreibtischtäter“ am Werk. Und während weder das NIT noch die Junge Freiheit, weder Zur Zeit noch der Altnazi Otto Scrinzi in der Zeitschrift Aula so weit gingen, die offizielle Version eines Suizids Pfeifenbergers in Zweifel zu ziehen, ist für Arendt der Antisemit automatisch Opfer bis zum Beweis des Gegenteils: „Der Fall ‚Pfeifenberger’ und die Umstände seines Selbstmordes sind zwar rechtlich abgeschlossen, letztlich aber mangels ausreichender Beweise bis heute nicht endgültig aufgeklärt.“
    Genau wie bei Möllemann, versteht sich, der Arendt zufolge vom Zentralrat der Juden „politisch zum Abschuss freigegeben“ wurde. Inzwischen hat Arendt die entsprechende Passage auf seiner Seite durchgestrichen. Nicht etwa, weil nun endlich die geforderten Beweise aufgetaucht wären, wie man vermuten sollte, sondern „weil es wirklich kein gutes Beispiel für die Aktivitäten des Herrn Pfeifer ist“. Vielleicht nicht einmal für die Aktivitäten des Zentralrats der Juden in Deutschland, wer weiß? Möglicherweise mag Arendt auch nicht mit Mölzer in einem Atemzug genannt werden und entscheidet sich unter diesen Umständen auch noch, vom Begriff der „Jagdgesellschaft“ wieder Abstand zu nehmen. Das bleibt aber noch abzuwarten. Ob wenigstens an seinen Ausführungen über Israel etwas dran ist?
    (http://www.lizaswelt.net/2009/07/selbstlaufer-selbstmordlegende.html)

  52. Peter Koroly,

    Respekt:

    „Vielleicht gelingt es mit Hilfe von Koshiro, Jane, dem verworrenen Arendt und Muslimmarkt zwischen den beiden Frieden zu schaffen.“

    der war gut! Leider gefriert der Witz beim näheren Nachdenken.

    Außerdem versuchen Jane & Co. hier ja keinesfalls die Palästinenser zu befrieden, sondern sie mühen sich Argumente zu finden um zur Mäßigung der Israelischen Politik gegenüber den Palästinensern aufzurufen.

  53. Aha, ein guter alter „Jordanien ist Palästina“-Anhänger. Auch noch nebenbei klargemacht, daß natürlich nur „Selbstverwaltung“ und keine Souveränität für Araber denkbar ist. „Bevölkerungsaustausch“ aka Vertreibung ist natürlich ebenfalls im Programm.

    Ich wollte es ja auch nur wissen. Mit jemandem, der noch nicht mal Lippenbekenntnisse zu einer Zweistaatenlösung ablegt, gebe ich mich nicht ernsthaft ab. Mit Leuten, die von „Austausch“ reden, als ob es um Kartoffeln ginge und nicht um Menschen mit Rechten, ebenfalls nicht.

    Und noch eins: Ihren „Todesstrafen“-Strohnmann kann man ja auch nur als Erheiterungsversuch begreifen. Ich könnte jetzt ja eine Menge Schlamm schleudern, belasse es aber bei dem Hinweis, daß es nach wie vor Sache souveräner Staaten ist, ob sie (wie zum Beispiel auch Israel) die Todesstrafe in ihren Gesetzbüchern belassen oder nicht.

  54. Herr Koroly

    der Muslimmarkt vertritt halt seine Angelegenheit und zuweilen sind da Artikel zu finden, die ich genauso wenig billige, wie manche hier. Das macht die Seite noch nicht unseriös.

    Bzgl. der Information zur UNO Resolution, ist das jedenfalls vollkommen wasserdicht.

    Da können Sie sich auch gerne die Resolution im Original anschaun.

    http://www.un.org/Depts/german/sr/sr_00/sr1322.pdf

    Und dass Ahrendt Ihnen nicht passt ist klar. Die Infos, die er ins Netz stellt sind allerdings in keiner Weise mit Kahane zu vergleichen. Sie stammen allesamt aus seriösen Quellen, jüdischen, deutschen Medien und haben keinerlei rassistischen Hintergrund. Dort finden sich weiterhin Stellungnahmen von Menschenrechtsorganisationen und ja sogar palsätinensischen Quellen. Es gibt auch kein Grund, warum Palsätinenser nicht ihre Sicht der Dinge darstellen dürften und alles andere sollte niemand behaupten, der ernsthaft vorgibt demokratische Werte zu vertreten.

    Den Text, den ich der Ahrendt Seite entnommen habe ist jedenfalls ein Text aus einer namhaften israelischen Quelle, nämlich Haaretz.

    Soweit ist also, ob Ihnen die Quellen nun passen oder nicht, nichts an der Qualität der Information zu rütteln.

    Kahane wurde übrigens zwar seinerzeit verboten. Seine Erben im Geiste sitzen aber heute in der Knesset und unterwandern mit Erfolg den IDF und wiegeln diesen sogar zum Widerstand gegen den Staat auf.

    Herr Koroly – Sie wollen es einfach nicht wahrhaben:

    ‚ Ein Abkommen über Gebiets- bzw. Bevölkerungsaustausch dürfte daran scheitern, dass kein
    zurechnungsfähiger arabischer Bürger Israels, diesen von manchen als “Apartheid” und “faschistisch” verleumdeten Staat verlassen möchte. Also wird jeder bleiben wo er ist. ‚

    Muslimische Israelis sind genauso Israelis und können daher keine Verhandlungsmasse sein, alles andere würde der Vorgehensweise der Nazis in den 30er Jahren entsprechen.

    Die Siedlungen haben einen völlig anderen Status Quo, da sie illegal sind und nicht auf israelischem Gebiet errichtet wurden. Es gibt und gab nie eine Rechtsgrundlage, diese Siedlungen überhaupt zu bauen.

    Vergleichbar wäre, wenn arabische Länder Israel besetzen würden und ihre eigene Bevölkerung dort ansiedeln würden. Das gibt es aber nicht.

    Das wäre dann genauso illegal, wie die jüdischen Siedlungen in den besetzten Gebieten, vor allem dann, wenn Israel die Arabische Friedensinitiative annehmen würde und die volle Anerkennung aller arabischen Staaten erhalten hätte. Davon sind wir leider weit entfernt.

    Um auf dem muslimischen Kontinent endlich anzkommen, ist gegenseitige Akzeptanz unabdeingbar, was ganz und gar nicht bedeutet, dass Israel irgendwas an seiner Staatsform ändern müsste und die muslimischen Staaten genausowenig. Das ist deren innere Angelgenheit. Wenn man nicht auf einem arabischen Kontinent leben will, dann sollte man halt in Europa oder Amerika bleiben, da hat man dann abendländische Kultur.

    Die Zerstrittenheit der gegenwärtigen politischen Lager kommt den Israelis ja nur gelegen und sie hat nicht wenig dazu beigetragen. Die PA hatte jedenfalls Israel lange Zeit anerkannt, ohne irgend eine angemessene Reaktion Israels erhalten zu haben, stattdessen illegaler Siedlungsbau.

    Die Arabische Liga hat Israel seit 2002 jedes Jahr aufs Neue die volle Anerkennung Israels, sowie die Aufnahme politischer und ökonomischer Beziehungen angeboten, also vollständige Normalisierung, insofern Israel das macht, was man ohnehin von ihm erwarten müsste, dass es keinerlei Expansionen betreibt und sich auf die Grenzen von 1948 zurückzieht. Arafat hat dieses Angebot unterstüzt.

    Israel hat einfach kein Interesse daran und daher ist es nur noch pure Heuchelei, wenn man behauptet, man wolle primär Sicherheit – was Israel will ist Land, was man streng genommen Diebstahl nennen müsste, was natürlich eine Aggression bedeutet und ist; und vermutlich auch das Gas vor Gazas Küste, schließlich dürfen palsätinensiche Fischer, entgegen internationaler Abkommen, in ihren eigenen Gewässern nicht mehr fischen, seit Erdgas dort gefunden wurde.

    Stattdessen patroullieren dort seit 2000 israesche Flotten und knallen Fischer ab, die sich ausversehen oder auch absichtlich mehr als die erlaubten 4 km von der Küste entfernen. Gas und Fischbestände werden damit praktisch von den Israelis enteignet. Die internationalen Abkommen auch von Oslo sagen den Palsätinensern die Gewässer innerhalb einer Zone von 20km zu. Auch dies ist ein Rechtsbruch Israels. Es könnte entlang der 20km Zone ganz legal patroullieren, aber da steckt halt vermutlich noch was anderes dahinter.

    Durch diesen Beschuss sind jedenfalls mehr palästinensische Fischer umgekommen, als durch alle kassams, die jemals vom Gaz-Streifen abgeschossen wurde. Es kräht nur kein Hahn danach.

  55. @Koshiro@ und @Jane@ statt an Israel herumzumäkeln, könnten Sie doch den Nobelpreis für Frieden erhalten, wenn es Ihnen gelänge, die Araber zu überzeugen gegeneinander keine Gewalt anzuwenden und in Frieden miteinander zu leben.
    Die Israelis wissen aus erster Quelle in welchem Zustand sich die arabischen Gesellschaften vom Irak und bis Marokko befinden.
    Die Juden Israels haben wirklich die historische Hypothek des Holocaust zu tragen und sie vertrauen mit Recht nicht arabischen Versprechungen und Garantien. Man weiß im Nahen Osten was die Wert sind.
    Wenn also Deutsche sich mit solcher Vehemenz, wie sie und einige andere Poster gegen Israel stellen, so hat das nichts mit der Realität im Nahen Osten, viel aber mit ihrer Persönlichkeit und mit der Genugtuung zu tun, die sie nach einem ihrer regulären Israelbashing Sessionen fühlen.
    Diesen Eindruck gewinnt man, beim Lesen Ihrer Postings.

  56. @Jane@ Ihre Quellen sind ja famos. Muslimmarkt und der verworrene Ahrendt , die ungefähr so einzuschätzen sind, wie die Meldungen der Kahaneanhänger.
    @Koshiro@ also hier in kurzen Worten wie ich mir einen realistischen Frieden vorstelle nach einer Zeit der Abkühlung, wenn jede Hetze in den Schulen und den staatlichen bzw halbstaatlichen Medien aufhört, nach Abschaffung der Todesstrafe bin ich für die Schaffung eines mit Jordanien föderierten Staates oder autonomen Gebietes, in dem die Araber des Heiligen Landes sich selbst verwalten können.
    Ein Abkommen über Gebiets- bzw. Bevölkerungsaustausch dürfte daran scheitern, dass kein
    zurechnungsfähiger arabischer Bürger Israels, diesen von manchen als „Apartheid“ und „faschistisch“ verleumdeten Staat verlassen möchte. Also wird jeder bleiben wo er ist.
    Israel wird die Nachkommen derjenigen Araber und die arabischen Staaten die Nachkommen derjenigen Juden die ihre Länder verlassen mußten, entschädigen. Im übrigen sollen alle Details zwischen den Parteien in direkten Gesprächen ausgehandelt werden.
    Allerdings gibt es ja da noch ein paar Probleme zwischen Hamas und PLO. Vielleicht gelingt es mit Hilfe von Koshiro, Jane, dem verworrenen Arendt und Muslimmarkt zwischen den beiden Frieden zu schaffen.

  57. @ konjetz swjeta
    „Wär’ doch schön, wenn Juden und Christen wenigstens einmal gemeinsam an einem Strang zögen, oder?“
    Ähm… können Sie mir mal verraten, was Sie zu der Ansicht getrieben hat, daß ich Christ sei? Oder mich irgendwie dem Christentum zurechne? Hat Ihnen das die gleiche kluge kleine Fee geflüstert, die Ihnen meinen nationalen Background geflüstert hat?

    @Peter Koroly
    „ich habe keine Zeit hier eine Abhandlung zu schreiben, um all Ihre in Inquisitionsmanier vorgetragenen Fragen zu beantworten.“
    Ja, klar. Darum schreiben sie auch erstmal eine gigantische Textwüste, in der wasweißich drinstehen mag. Wirklich gelesen habe ich’s nicht. Und solange Sie noch nicht mal bereit sind, in klaren und einfachen Worten zu erklären, wie Sie sich die Lösung des Konflikts vorstellen, wird das auch so bleiben.

  58. ‚@Jane@ “Die Hand haben diese ihnen schon oft genug gereicht.” Aha, da vergessen Sie die blutige gegen israelische (jüdische und arabische) Zivilisten gerichtete Intifada, die erst durch den Bau eines Sicherheitszauns und anderen Maßnahmen abgestellt werden konnte.‘

    Die Intifada wurde von Israel begonnen. Die Palästineser protestierten, weil sie nach 6 Jahren Oslo-Prozess, welchen die Israelis nutzten, um die Anzahl der Siedler in den besetzten Gebieten zu verdreifachen, ganz offensichtlich über den Tisch gezogen werden sollten. Grausam und blutig war diese vor allen Dingen gegenüber den Palästiensern, wenn diese auch entsprechend reagierten.
    Auch die zivilen palästinensischen Opfer sind ein Vielfaches der israelischen Opfer, aber das wird gerne wie selbstverständlich ausgeblendet.

    Die Israelis antworteten mit massiver, extensiver Gewaltanwendung auf deren zunächst unbewaffneten Proteste. Der Weltsicherheitsrat verurteilte am 7.10. die israelische Gewalt gegen die Palästinenser.

    ‚ …. Einen Monat, nachdem die Intifada vor vier Jahren begann, fragte Generalmayor Amos Malka – damals die Nummer drei in der Militärhierarchie und bis 2001 der Chef des israelischen Militär-Geheimdienstes ( MI), einen seiner Offiziere (Major Kuperwasser) wie viele (5,56) Kugeln das Kommando der Mitte während dieses Monats nur in der Westbank verschossen hat. Drei Jahre später sprach Malka über diese schrecklichen Zahlen. Folgendes sagte er zu Haaretz’ diplomatischem Kommentator Akiva Eldar über den 1. Monat der Intifada : „( es waren) 30 Tage von „Unruhen“, ( es gab) keinen terroristischen Akt, kein palästinensisches Schießen:“
    Kuperwasser gab die Zahl mit 850 000 an. Meine Zahl war 1,3 Millionen Kugeln in der Westbank und im Gazastreifen. Dies ist eine strategische Zahl, die besagt, unsere Soldaten schossen, schossen und schossen. Ich fragte: „War es das, was Ihr bei euren Vorbereitungen beabsichtigt habt?“ Er verneinte. Ich sagte: Dann liegt die Bedeutung also darin, dass wir die Höhe der Flammen / das Maß der Konfrontation bestimmen wollten.“ (Haaretz, 11.6.2004) ‚

    http://www.fraueninschwarz.at/2004/laor.html

    ‚ Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO) hat in der Nacht zum Sonntag die Gewaltanwendung gegen die Palästinenser verurteilt und damit indirekt das Vorgehen Israels gerügt. Die USA enthielten sich der Stimme, die übrigen 14 Ratsmitglieder am Sitz der UNO in New York stimmten für die Resolution. Darin ist von einer „exzessiven Anwendung von Gewalt“ die Rede, deren Ergebnis Tote und Verletzte seien. In der Resolution ist mit Blick auf Scharons Eindringen auf das Al-Aqsa Gelände von einer Provokation die Rede, die der Sicherheitsrat bedauere. Zugleich wird Israel als Besatzungsmacht in Teilen des Westjordanlandes und im Gazastreifen aufgefordert, die Genfer Konvention zum Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegszeiten minutiös zu befolgen. Dass Israel in dem Text indes nicht direkt im Zusammenhang mit der Gewaltanwendung genannt wird, gilt als Zugeständnis an die USA, den traditionellen Verbündeten Israels. Die Vereinigten Staaten hätten mit einem Veto eine schärfer formulierte Resolution zu Fall bringen können, hieß es in den Nachrichtenmeldungen.
    Der jüngste UNO-Bericht der Menschrechtsbeauftragten der Weltorganisation, Mary Robinson, über die Lage in Palästina gebraucht deutliche Worte. Auf 20-Seiten wird das Vorgehen der israelischen Armee (IDF) in den besetzten Gebieten scharf verurteilt und die israelische Regierung wird aufgefordert, internationale Beobachter in die Westbank und nach Gaza zu lassen und ihre Militäraktionen einzuschränken. Gegen die Idee, internationale Beobachter zur Kontrolle der Anwendung übermäßiger Gewalt durch die israelische Armee in den umkämpften Gebieten zuzulassen, hatte sich Israel mit Unterstützung Washingtons bisher stets erfolgreich gewehrt.
    Der Robinson-Bericht wirft der israelischen Armee u.a. vor, zunehmend mit scharfer Munition in die demonstrierenden palästinensischen Menschenmassen zu schießen und mit Panzergranaten und Raketen auf zivile Ziele zu feuern. Wörtlich heißt es in dem Bericht: „Die Menschenrechtssituation in den besetzten Gebieten ist erschreckend. Die zivile Bevölkerung fühlt sich von einer viel stärkeren Macht besetzt, die bereit ist, ihre weit überlegene Feuerkraft gegen Demonstrationen und Steine werfende Jugendliche einzusetzen.“ ‚

    http://www.muslim-markt.de/Palaestina-Spezial/geschichtechronik/chronik_der_verbrechen.htm

    ‚Dichter, der Chef des Allgemeinen Sicherheitsdienstes (GSS bzw. Geheimdienst) während der fünf Jahre der 2. Intifada überraschte alle, als er von Verhören vieler Palästinenser berichtete, die kurz nach dem Ausbruch des Aufstandes im September verhaftet wurden. Diese Verhöre klärten ein für alle Mal, dass Yasser Arafat nicht hinter dem Aufstand stand, der spontan an Ort und Stelle ausbrach.

    Ich erinnere mich an einen Artikel von Akiva Eldar ( Haaretz 13.2.06) der die Worte eines ranghohen Sicherheitsbeamten zitierte: „ Die Unruhen an Ort und Stelle waren nicht geplant und es war kein Plan aus Arafats Schublade, der sie anheizte“. Das sagte Yuval Diskin , der stellvertretende Chef des GSS damals und sein Chef heute; Dr. Matthi Stienberg, Sonderberater des GSS-Chefs damals; ….
    Zu jener Zeit erwähnte Eldar gegenüber dem Schreiber dieser Zeilen – und er hatte Recht – ein Verhör, das ich damals auf Wunsch des Geheimdienstes im November 2000 durchführte, es enthüllte auch… ,dass es in dem Monat, der den Ereignissen vorausging, keine Anzeichen von Plänen für Gewalt durch Arafat oder durch andere im palästinensischen Lager gab. Er selbst war überrascht davon. Im Gegenteil: Arafat bemühte sich, aus Angst, die Kontrolle zu verlieren, im Laufe der nächsten zwei Tage die Lage zu beruhigen …‘

    http://www.arendt-erhard.de/deutsch/palestina/Stimmen_Israel_juedische/arafat_intifada_nicht_schuldig.htm

    Arafat bat Barak damals inständig, den Gang Sharons über den Tempelberg zu unterbinden, da er Unruhen befürchtete.
    Die Intifada war nie geplant, höchstens im Stillen von israelischer Seite. Dem mutmaßlichen Initiator Sharon konnte dies wahltechnisch nur zum Vorteil gereichen (wobei Barak sich verkalkuliert hatte, denn erhoffte so lediglich seinen Rivalen Nentanyahu auszuboten) und so kam es auch. Der Friedensprozess kam zum Erliegen, nachdem die Israelis Sharon gewählt hatten. Die Verhandlungen, die kurz zuvor in Taba beinahe vor einem erfolgreichen Abschluss standen (nach Aussagen beider Seiten, hatte man sich in fast allen Punkten geeinigt), wurden von Sharon umgehend abgebrochen und er überzog die besetzten gebieten mit zahllosen brutalen und grausamen Militäraktionen, die natürlich nicht unbeantwortet blieben. Der massive Unterwerfung, der man wenn man schon einer Partei Planung unterstellen will, sollte man eigentlich eher einen israelischen Namen geben, das wäre weniger irreführend.

    Den Massakern des IDF in den besetzten Gebieten folgte eine massive Welle von Selbstmordanschlägen.

    Es gab viele Opfer auf beiden Seiten, allerdings dennoch eine ungleich höhre Zahl palsätinensischer Opfer und der Beginn waren unbewaffnete Proteste, welche von Israel mit völlig unverhältnismäßiger Gewalt beantwortet wurden.

  59. ‚Wenn Sie aber alle Juden aus der Westbank weghaben wollen und so etwas erklären, stärken sie nur die Rechtsextremen in Israel, die gerne einen Bevölkerungsaustausch – wie zum Beispiel die Türkei und Griechenland nach dem Ersten Weltkrieg gemacht hat – haben möchten.‘

    Herr Koroly – Sie verkennen die Rechtslage. Die Siedlungen sind sämtliche illegal; es besteht keinerlei Aussicht auf internationale Anerkennung dieser Siedlungen, da es lt. Völkerrecht kein Landgewinn durch Krieg mehr geben darf. Darüberhinaus darf eine Besatzungsmacht nicht eigene Bevölkerung in besetztem Gebiet ansiedeln. Die Israelis missachten hier das Völkerrecht konsequent, geplant und in großem Maßstab. Darüberhinaus wurden, und auch nach einer israelischen Studie, ein gut Teil der Siedlungen auf palsätinensischem Privatland gebaut, wofür fortwährend gestern, heute und morgen Palästinenser kompensationslos enteignet und vertrieben werden. Absurderweise ist dies selbst nach israelischem Recht verboten. Es ist eine israelische Spezialität, dass Israel zwar einen obersten Gerichtshof hat der zuweilen durchaus vernünftige Urteile fällt, sich Siedler, die Politiker und der IDF allerdings immer wieder eklatant, fortwährend, im hellen Licht des Tages und ungestraft, selbst über die eigenen Gesetze hinwegsetzen können. Seltsamerweise hat dies allzuoft keine Folgen. Es ist nicht einzusehen, dass dieser Akt, der völkerrechtswidrigen Besiedelung auch noch belohnt werden sollte. Dies würde bedeuten, das Völkerrecht, welches auf den Ruinen des 2. Weltkriegs und in Reaktion auf die Verbrechen der Nazis entstand, auf den Abfallhaufen der Geschichte zu werfen. Die Durchsetzung des Völkerrechts weltweit lässt zwar mehr als zu wünschen übrig, es abzuschaffen würde aber einen noch viel größeren Rückschritt für die Menschheit bedeuten.

    Isreal baut diese Siedlungen natürlich in Kenntnis der Rechtslage, auch wenn es alles daran setzt, Theorien zu entwerfen, die das irgendwie rechtfertigen sollen. Die haben aber international keinerlei Anerkennung, auch nicht durch ihren treuesten Verbündeten die USA.

    Die arabischen Bürger Israels sind Israelis. Das ist nun mal ein riesen Unterschied. Solange Israel ein moderner, demokratischer Staat bleiben will (was mittlerweile erodiert), gibt es da auch nichts zu rütteln; man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Wie ein zukünftiger palästinensischer Staat aussähe, ist erst mal Sache der Palästinenser und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dort Nicht-Palästinenser als ‚Dhimmis‘ leben würden. Das ist ein historischer Begriff und islamische Länder entwickeln sich auch, vor allem dann, wenn man sie nicht ständig bevormundet und destabilisiert, wenn auch anders und auf ihre Art. Dhimmi ist ursprünglich ein Ausdrück für Schutzbefohlene, sowas hatten wir hier im Westen auch; auch die Kirche hatte eine Schutzmacht gegenüber den Juden.

    Der Umstand, dass Arafat den damals 100.000 Juden anbot in einem zukünftigen palästinensischen Staat zu leben ist erst mal rundum positiv, großzügig und nur zu begrüßen. Das den Palästinensern verbliebene Gebiet, ist nun einmal allemal sehr klein und viel der Flüchtlinge aus dem israelischen Kernland haben sich dort angesiedelt. Arafat und die PLO waren säkular und Arafat war mit einer Christin verheiratet. Die Hamas vertritt natürlich einen strengen Islam, der ist aber für die Palästinenser eher ein Novum, da diese traditionell einen gemäßigten Islam leben. Auch die Hamas selbst, war sich nach ihrer Wahl 2006 bewusst, dass die Palästinenser sie nicht gewählt hatten, weil sie sich eine Islamisierung der Gesellschaft wünschten, sondern weil sie nach 12 erfolglosen Jahren der gemäßigten, säkularen Kräfte einmal auf die andere Karte setzten, von der sie sich eine kompromisslosere Haltung erhofften. Die Wahl lief nach demokratischen Regeln vorbildlich ab und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dies in Zukunft nicht auch möglich wäre.

    All die Kompromisse gereichten den Palsätinensern nur zum Nachteilk, es war nur zu verständlich, dass sie dann zur Abwechslung das Kreuzchem mal woanders machten.

    Herr Koroly – Sie zitieren Luther. Der war den Juden nicht gerade freundlich gesinnt. Das wissen Sie schon.

    Sie meinen ja auch Ihre Meinung zum Besten geben zu müssen und das ist ihr gutes Recht; ich könnte auch sinnlose psychologische Spekulationen anstellen, was Sie dazu treibt – vielleicht die Wiedergutmachung eines dunklen Familiengeheimnisses – oder weiß der Geier.

    Das will ich aber nicht tun – es ist müßig und willkürlich und ohne Belang, insofern es ernsthaft um die Sache geht, ist es auch nicht nötig.

  60. @Koshiro@ ich habe keine Zeit hier eine Abhandlung zu schreiben, um all Ihre in Inquisitionsmanier vorgetragenen Fragen zu beantworten. Ich bin zunächst für den Abbau jeglicher feindlichen Propaganda in den Schulbüchern die in Israel und in den von Palästinensern verwalteten Gebieten bzw. in den Schulen der UNWRA benützt werden. Ich denke, dass ein nie veröffentlichter Bericht der UNESCO aus dem Jahr 1969, der 127 von in UNWRA Schulen benützte Schulbücher untersuchte, dies auf den Punkt gebracht hat:
    “ All terms contemptuous of a community taken as a whole should also be prohibited since this, obviously intolerable in itself, can among other consequences lead to the violation of the most sacred rights of the individual. Hence, liar, cheat, usurer, idiot—terms applied to Jews in certain passages, and part of the deplorable language of international anti-Semitism—cannot be tolerated.”
    Selbstverständlich muss der gleiche Maßstab auch für die israelische Schulbücher gelten.
    Diese Kommission fand in Schulbüchern für Religion und Geschichte:
    “an excessive importance is given to the problem of relations between the Prophet Mohammed and the Jews of Arabia, in terms tending to convince young people that the Jewish community as a whole has always been and will always be the irreconcilable enemy of the Muslim community.”
    Ich fürchte, daran hat sich nicht viel geändert. Und bevor man ein Dach baut, sorgt man, dass die Fundamente stark sind. Daher gleich bei der Jugend beginnen.
    Also das wäre mal ein erster Schritt in Richtung Versöhnung.
    Nach diesen ersten Schritten könnten weitere folgen.
    Wenn Sie aber alle Juden aus der Westbank weghaben wollen und so etwas erklären, stärken sie nur die Rechtsextremen in Israel, die gerne einen Bevölkerungsaustausch – wie zum Beispiel die Türkei und Griechenland nach dem Ersten Weltkrieg gemacht hat – haben möchten.
    Natürlich will kein arabischer Israeli „rübergehen“. Im Verhältnis zu den Westdeutschen, die lieber in die DDR gegangen sind, gibt es ganz wenig israelische Araber, die bereit sind auf ihre israelische Staatsbürgerschaft und auf die Freiheiten, die ihnen der demokratische Staat bietet, zu verzichten.
    Also keinerlei Transfer. Weder von Juden noch von Arabern.
    Tausende Palästinenser wurden als „Kollaborateure“ von ihren „Brüdern“ hingerichtet. Auch diese Praxis gehört sofort abgeschafft. Es darf im Heiligen Land keine Todesstrafe geben. In der Regel handelt es sich ja nicht um wirkliche Gerichte sondern um eine Lynchjustiz, wie sie mal in den Südstaaten der USA üblich war.
    Natürlich könnte es längst einen palästinensischen Staat geben,wenn die arabischen Nachbarn nicht in Khartum dreimal nein gesagt hätten zu allen israelischen Friedensvorschlägen, wenn Arafat nicht ohne ein Gegenangebot zu machen, den Verhandlungstisch in Camp David verlassen hätte und ich könnte fortsetzen, wenn ich nur genügend Zeit hätte.
    @Jane@ So eine Mantra über die Israelis die immer nur Menschenrechte verletzten und die Palästinenser die nur Opfer sind, können Sie in ihren Kreisen verzapfen, kaum anzunehmen, dass viele der Hagalil-Leser ihre manichäischen Ansichten teilen.
    Und Ihr großzügiges Angebot an die Israelis dhimmis zu werden, dürfte auch nicht Begeisterunsstürme hervorrufen.
    „gäbe Ihnen [den Israelis]jede Möglichkeit, ihren Staat innerhalb der arabischen Gemeinschaft endlich ankommen zu lassen.“ Dazu müsste sich aber die arabische Gemeinschaft sehr ändern. Denn so wie sich diese zu anderen religiösen und ethnischen Minderheiten verhält (Beispiele Kurden in Syrien, Shiiten in Saudi-Arabien und Jemen, Kopten in Ägypten und ja Muslime im Heiligen Land zu ihren arabischen Brüdern, die Christen sind) ist das für Juden in Israel kein erstrebenswertes Ziel für die Gegenwart. Aber alles kann sich ja ändern, wenn in den arabischen Staaten liberale, laizistische und aufgeklärte demokratische Regime herrschen werden. Hoffen darf man, doch die Realität schaut im Moment doch ganz anders aus.
    @Jane@ „Die Hand haben diese ihnen schon oft genug gereicht.“ Aha, da vergessen Sie die blutige gegen israelische (jüdische und arabische) Zivilisten gerichtete Intifada, die erst durch den Bau eines Sicherheitszauns und anderen Maßnahmen abgestellt werden konnte.

    Was auffällt, ist die Bereitschaft von einigen Deutschen sich die Köpfe der Juden zu zerbrechen und vorzugeben, sie würden dies nur tun, weil sie sich ja derartig für Israel engagieren. Dazu sagte doch Martin Luther (wenn ich mich richtig erinnere) auf eines fremden Menschen Arsch ins Feuer reiten.

  61. ‚Herablassend gegenüber den arabischen Nachbarn Israels ist ja Koshiro, weil er von ihnen nicht die Einhaltung elementarer Menschenrechte fordert.‘

    Herablassend gegenüber Palästinensern ist Herr Koroly, der auch von Israel nicht fordert, sich an das Völkerrecht und die Menschenrechte zu halten und glaubt, es wäre in Ordnung ein fremdes Volk zu unterwerfen, zu enteignen und in einem Zustand der Dauerschikane zu halten. Die Zusammenhänge zu den Nazis sind ziemlich an den Haaren herbei gezogen, auch wenn es den ein oder anderen palästinensischen Vertreter gab, der in der Geschichte Kontakt zu ihnen suchte, nach dem Motto, der Feind meines Feindes könnte mein Freund sein. Die Nazis Herr Koroly, das waren wir, das waren die Deutschen. Die Palästinenser haben damit gar nichts zu tun. Glauben Sie ernsthaft die deutschen ‚Ãœbermenschen‘ hätten etwas mit den Palästinensern gemein? Die Palästinenser wurden vertrieben enteignet und ihre Akzeptanz dieser Niederlage, die offizielle Anerkennung des israelischen Staates innerhalb der international anerkannten Grenzen, der Grünen Linie wurde einfach ignoriert, eine palsätinensische Staatenbildung verhindert und die rechtswidrigen Siedlungen auf dem ihnen zugedachten, noch verbliebenen Land geht unvermindert weiter.

    Israel hat unzählige Gelegenheiten die Anerkennung seines Staates innerhalb der Grünen Linie auch in den Arabischen Ländern verstreichen lassen, es hat auch die Anerkennung des israelischen Staates durch die PA einfach ignoriert, weil das offensichtlich eher ein störender, als ein begrüßenswerter Faktor war. Zumindest in Teilen der Gesellschaft gibt es offensichtlich eine unausgesprochene Expansionsagenda, welche sich ohne Gewalt und Dauerkonflikt nicht verwirklichen ließe, eine Expansion für welche es völkerrechtlich keinerlei Grundlage gibt und für welche es keinerlei Anerkennung erhalten wird, nicht mal von den Amerikanern. Mit Selbstverteidigung hat das gar nichts zu tun.

    Die Lebensbedingungen, zu welchen die Palästinenser in dieser Situation verdammt sind, führen natürlich zu Not, Radikalisierung und Gegenwehr. Menschen werden unter diesen Bedingungen geboren und sterben und in einem Zustand vollkommener Rechtlosigkeit von einer feindlichen Macht regiert, die ihnen grundsätzlich nichts gutes will, da sie es auf Enteignung und schleichende Vertreibung abgesehen hat, für die es unzweifelhaft keinerlei Rechtsgrundlage gibt.

    Es sind in erster Linie die Palästinenser denen Gewalt angetan wird. Sie sind es, die seit 43 Jahren einer feindlich gesinnten Militärdiktatur unterstehen und nicht etwa die Israelis und sie sind es, die ihren Staat brauchen, um endlich in Sicherheit leben zu können, denn sie sind es deren Sicherheit ungleich viel gefährdeter ist, als die der Israelis in diesem Konflikt, von dem Israel meiner Meinung nach gar nicht lassen will, weil es eine Lösung nur auf Grundlage des Völkerrechts und der UNO-Resolutionen geben kann, jedenfalls nicht in völliger Missachtung dieser und da hat Israel nach gegenwärtigem Stand nichts zu gewinnen (außer Frieden und Anerkennung durch die arabische Liga, aber es scheint ganz gut ohne das leben zu können).

    Den Israelis wünsche ich die Sicherheit genauso, aber dafür müssten sie erst mal das Völkerrecht und die UNO-Resolutionen achten, welche Sie seit zig Jahren allesamt straflos ignorieren. Der Umstand, dass Sie in einer ungleich machtvolleren Situation sind, gäbe Ihnen jede Möglichkeit, ihren Staat innerhalb der arabischen Gemeinschaft endlich ankommen zu lassen.

    Die Hand haben diese ihnen schon oft genug gereicht. Aber wo kein Wille ist, da ist auch kein Weg.

  62. @Jane@Koshiro@

    Selbst wenn Sie mit einigen Ihrer Standpunkte auch nur zum Teil recht hätten (Konjunktiv!), möchte keiner (außer einigen möglichen Gleichgesinnten) diese Standpunkte von Leuten, die offensichtlich Deutsche, somit Angehörige des Tätervolkes, sind, hören.
    Merken Sie denn nicht, dass Sie hier bei der überwiegenden Mehrheit der Leser und Poster nichts, aber auch gar nichts bewirkt haben, dafür aber auf Abwehr, Widerwillen, Zurückweisung, Spott, Hohn, ja Hass, stoßen?

    Die deutsche, christliche, antisemitische Vergangenheit vieler Jahrhunderte wiegt, auch wenn dies nicht in Ihre Portlandzementköpfe eingehen will, immer noch zu schwer, als dass man ausgerechnet von Deutschen Belehrungen, Winke, Hinweise, Ratschläge und schäbiges (billiges!) Israel-Bashing hören bzw. lesen möchte.

    Man muss wohl ein deutsches (dickes) Neandertalerfell anhaben (und sich darin sehr wohl fühlen), um diese Zusammenhänge nicht zu erkennen bzw. nicht wahrhaben zu wollen, aber dafür seid Ihr Deutschen (sehr viele von Euch!) ja bekannt.

    Wenn Sie schlau wären, würden Sie Ihr vergebliches Spiel aufgeben und sich anderen Dingen zuwenden. Jedenfalls kommen Sie beide mir vor wie jener unglückliche Ritter, den der Spanier Miguel de Cervantes Saavedra unsterblich gemacht hat.
    Sie können doch unmöglich die Absicht haben diese fiktive Romangestalt weiterhin imitieren zu wollen? Wozu? Mit welcher, gar mit einer höheren (moralischen?)Absicht?

    Wie wäre es denn, als Kompromiss, wenn Sie sich in Zukunft Gedanken zu Deeskalation, Moderation, Befriedung (ich vermeide den englischen Ausdruck), Entspannung und einer gangbaren, dauerhaften Friedenslösung für den Nahen Osten machen würden?

    Wäre gewiss ein anspruchsvollerer Einsatz als der bisher geleistete, aber man würde Ihnen zuhören und es käme vielleicht eine echte, fruchtbare Diskussion in Gang.

    Na, wär‘ das kein Angebot zur Güte?
    Wär‘ doch schön, wenn Juden und Christen wenigstens einmal gemeinsam an einem Strang zögen, oder?

  63. „Die Vertreibung der Araber nach 1967 hat tatsächlich nicht stattgefunden“
    Sagen Sie mal… haben Sie den Sinn dessen, was ich geschrieben habe, wirklich so vollkommen nicht erfaßt? Wenn auf palästinensischer Seite gesagt würde ‚Oh, hätten wir die Juden doch vor 1948 alle ins Meer getrieben‘, ist das dann auch keine Hetze? Weil’s ja nicht passiert ist?

    Für den restlichen Unsinn gilt: Sie verursachen noch eine Agrarkrise bei so viel Strohverbrauch. Zwei klassische Versagensmuster haben Sie also schon abgearbeitet:
    1.) Anderen etwas leicht angreifbares in den Mund legen und dann dagegen wettern, also Strohmannbau.
    2.) Fehlverhalten der eigenen Seite mit Fehlverhalten anderer entschuldigen.

    Nur übrigens noch eine Frage, auf die Sie bitte nicht mit Ausreden der oben beschriebenen Sorten antworten: Was halten Sie denn von folgendem:
    1.) Einem Palästinenserstaat, der besteht aus
    2.) Dem gesamten Gazastreifen sowie einem zusammenhängendem Gebiet, das 100% der prä-1967-Westbank entspricht (kleinere 1:1 Landtausche sind denkbar), einschließlich der arabischen Viertel Jerusalems, mit einer sicheren Landverbindung zwischen Gaza und Westbank.
    3.) Der Staat hat selbstverständlich volle Souveränität über seinen Luftraum, seine Grenzen – insbesondere auch über die durch den Jordan gebildete Ostgrenze – und sein gesamtes Territorium.
    4.) Einer gemeinsamen Souveränität über die heiligen Stätten der Altstadt Jerusalems (mir persönlich natürlich wumpe, aber wichtig für viele andere.)
    5.) Den Abriss sämtlicher jüdischer Siedlungen auf dem Territorium des palästinensischen Staates mit Ausnahme der Wohnstätten von Siedlern, die nach einem entsprechenden Bewerbungsverfahren von ihren palästinensischen Nachbarn als Mitbürger akzeptiert werden.

    Und wie gesagt, keine Ausreden bitte. Auch keine idiotischen Gegenfragen, denn daß ich natürlich Terror verurteile, Hamas für eine üble Bande halte und auch von Teilen der Fatah alles andere als begeistert bin, versteht sich von selbst.

  64. @Jane@ Sie können ja nicht einmal meinen Namen richtig schreiben.
    Also ich habe mir die Website angeschaut, es handelt sich um einen in Israel und den USA registrierten Verein. Und ich bemühte mich zu entdecken, wo denn in der PA und in Gaza diese Botschaften der Brüderschaft und des Friedens auf arabisch erklingen und konnte nichts finden.
    Und das ist schon ein Problem. Denn ich bezweifle nicht den guten Willen und die edle Gesinnung von Palästinensern und Juden die ihre Verwandten in diesem Konflikt verloren haben. Das ist nicht mein Problem. Mein Problem ist, dass wenn diese Botschaften nicht auf beiden Seiten des Sicherheitszauns erklingen, dies wenig Einfluß auf die israelische Öffentlichkeit und gar keinen auf die palästinensische hat.
    Also ich bin absolut für die Versöhnung der beiden Parteien in diesem Konflikt. Aber wenn auf der einen Seite aus den Medien solcher kruder Antisemitismus kommt, dann nützen alle diese einseitigen Aktionen von Israelis wenig.
    Und wenn Jane und Koshiro auch bereit sind Antisemitismus, die Propagierung der Ritualmordlegende gegen Juden, das Bündnis mit Holocaustleugnern und Rechtsextremisten zu ignorieren. Ich bin nicht bereit dazu.
    Jane in einer Sache haben sie vollkommen recht, die Palästinenser sind genauso ein Volk und setzen sich aus Individuen zusammen. Doch wenn leider sehr viele palästinensische Individuen ihre Information aus solch vergifteten Quellen schöpfen, wenn schon Kleinkinder zum Haß gegen Juden aufgestachelt werden, dann sollte man davor auch in Deutschland und Österreich nicht die Augen schliessen, die Einwohner Israel können nicht die Augen verschliessen.

  65. Herr Pfeiffer will es nicht verstehen.

    Ãœbrigens – genauso, wie es in Israel nicht wenige gibt, die mit ihren Reden und Artikeln die Gewalt einheizen und alles daran setzen Feindbilder zu zementieren, um die eigene Gewalt zu legitimieren, gibt es solche auch bei den – durch die Okkupation sehr viel mehr beeinträchtigten – Palästinensern, keine Frage.

    Herr Pfeiffer spielt wieder das Spiel – ‚Wir sind gut‘ und deshalb sind wir im Recht – ‚Sie sind böse‘ und deshalb dürfen wir das. Aber ist das so?

    Natürlich nicht – ja Herr Pfeiffer, Demagogen gibt es auch unter den Palästinensern und wenn Sie sich über ‚Ritualmordlegenden unter Palästinensern‘ Wooo? – beschweren, dann hören Sie sich mal selber reden – Sie stellen Unisono ‚die Palästinenser‘ als Menschen dar, die auf Grund ihrer minderwertigen Kultur durch Israel unterdrückt werden müssten. Das ist auch nicht besser.
    Und jetzt zu Ihrer Frage – erinnern Sie sich an den palsätinensischen Vater, dessen Kind von Soldaten des IDF erschossen wurde, der die Organe seines Kindes spendete – ausdrücklich auch für Israelis, solchen Großmut finden Sie genauso unter Palästinensern. Es gibt immer wieder solche Beispiele, denn die Palästinenser sind genauso ein Volk, das sich aus Individuen zusammensetzt, wie jedes andere auch.

    Im Parents Circle haben sich Eltern, israelische UND palästinensische organisiert, die ein Kind in dem Konflikt verloren haben und dem Hass keine Chance geben wollen.

    Natürlich gibt es solch herzensgute Menschen wie Rami Elhanan auch unter Palästinensern und andere gibt es auch, so wie auch in Israel – Sie geben immer wieder ein Zeugnis davon ab.

    ‚It is, as far as we know, a world precedent that bereaved families, victims from both sides, embark on a joint reconciliation mission while the conflict is still active.
    Consisting of several hundreds of bereaved families, half Palestinian and half Israeli, The Families Forum has played a crucial role since its inception in 1995, in spearheading a reconciliation process between Israelis and Palestinians. The Forum members have all lost immediate family members due to the violence in the region.‘

    http://www.theparentscircle.com/about.asp

  66. @Koshiro@ befürwortet „Kritik“ und Kritik an Israel. Der anderen Seite im Konflikt dürften seiner Meinung nach keine Fragen gestellt werden, deren Judenhaß, deren Verbindungen zu Holocaustleugnern, deren Judenhetze darf nicht kritisiert werden, weil Koshiro anscheinend schon im Kindergarten lernte, dass man von Juden Perfektion verlangen muß, während den Nachbarn der Juden im Heiligen Land jede Menschenrechtsverletzung und sei sie die schlimmste nachsehen muss.
    Herablassend gegenüber den arabischen Nachbarn Israels ist ja Koshiro, weil er von ihnen nicht die Einhaltung elementarer Menschenrechte fordert.
    Im Zusammenhang mit dieser Rede von Rami Elhanan ist die Frage berechtigt, ob seine arabischen Partner auch so kritisch mit ihren Machthabern umgehen können, wie R.E. mit der israelischen Regierung. Koshiro will uns weismachen, dass schon die Frage danach unmoralisch sei. Und er kann leider nicht lesen oder schreibt bewußt die Unwahrheit. Ich habe betont, „dass dieser Konflikt nicht einer zwischen bösen Israelis und guten Palästinensern ist, andererseits natürlich auch nicht zwischen bösen Palästinensern und guten Israelis.“
    Wer Frieden zwischen Israel und seinen unmittelbaren arabischen Nachbarn haben will, der muss daran denken, dass dafür die Zustimmung der Mehrheit beider Gesellschaften nötig ist. Wenn also auf der anderen Seite wüste Judenhetze betrieben wird, dann erfährt davon die jüdische Gesellschaft Israels und solche schöne Reden wie die von Rami Elhanan verpuffen, weil die Mehrheit der Israelis ja davon erfährt, dass die palästinensischen Partner solche Reden öffentlich nicht halten. Aus was für immer Gründen.
    Nun reagiert die israelische Öffentlichkeit gegen rassistische Äußerungen von Juden ganz energisch. In Israel ist die Kahane Partei verboten. Die Vertreibung der Araber nach 1967 hat tatsächlich nicht stattgefunden und es ist positiv, dass Sie das erwähnen.
    Die israelischen Medien sind voll der Kritik an der eigenen Regierung und Hagalil bemüht sich sehr darum, diese auch ins Deutsche zu übersetzen. Bedeutend weniger kritische Stellungnahmen von Arabern gibt es, wenn es um die eigenen Machthaber geht. Ich würde ja der Gerechtigkeit halber vorschlagen, dass Hagalil, für jeden kritischen Artikel aus Israel auch einen aus den Gebieten der PA und der Hamas bringt.
    Denn die Machthaber dort sind bekanntlich genauso zu kritisieren wie die israelische Regierung. Was Koshiro haben möchte ist eine schwarz-weiß Malerei und jede Bemerkung und jeder Vergleich mit den arabischen Partnern Israels ist in seinen Augen verpönt.

  67. „Denn ansonsten würde er sachlich auf mein Posting eingehen.“
    Wie soll das denn funktionieren? Ihr Posting ist ein einziges ‚Die bösen Araber, die lieben Israelis‘. Was soll da an Sache vorhanden sein, mit der man sich auseinandersetzen kann?

    Die Idee, auf Arroganz und Herablassung gegenüber der ‚anderen‘ Seite ‚gegenseites Vertrauen‘ aufbauen zu wollen? Soll ich lachen? Und dann noch die genau so hanebüchene Behauptung, Hetze gegen die Palästinenser sei in Israel verpönt. Vor zwei Tagen erst in einer Kolumne gelesen (auf ynetnews, können Sie also selber nachlesen): ‚Wir hätten die Palästinenser 1967 alle vertreiben sollen!‘ Irgendwie habe ich den nationalen Aufschrei dagegen nicht mitgekriegt. Das ist für Sie wohl keine ‚Hetze‘, wie? Oder haben Sie (im Gegensatz zu den fleißigen Kommentarschreibern, die in ihrer Mehrheit fleißig Beifall klatschten) persönlich dagegen opponiert?

    Nochmal jedoch: All das ist nicht wichtig. Denn die Existenz widerwärtiger Gestalten, die anderen Menschen auf diese oder jene Weise das Menschsein absprechen, kann man nicht als Ausrede benutzen, sich zurückzulehnen und die Schuld auf die ‚andere Seite‘ zu schieben. Moralische Verpflichtungen werden nicht dadurch aufgehoben, daß andere Leute sich auch nicht daran halten. Das lernt man eigentlich schon im Kindergarten.

  68. @Koshiro@ wieder einmal beweisen Sie, dass Sie nicht am Frieden interessiert sind.
    Worauf es ankommt, wenn es zum Frieden zwischen Israel und arabischen Nachbarn kommen soll, sind vertrauensbildende Maßnahmen. Und wenn jetzt in dem von Arabern verwalteten Gebiet des Heiligen Landes krude antisemitische Propaganda in den Medien gemacht wird, dann wirkt das auf den israelischen Mainstream wie eine kalte Dusche in Sibirien im Winter.
    Ich finde die Rede sehr schön, möchte aber wissen ob auch die mit R.E. befreundeten Palästinenser ähnliche Reden auf arabisch vor einem arabischen Publikum halten. Das ist eine berechtigte Frage.
    Wenn es Frieden geben soll, dann muss eine qualifizierte Mehrheit auf beiden Seiten dies wollen.
    Wenn Sie aber in israelischen Massenmedien solche Sendungen, die Arabern Ritualmord unterstellen finden, dann bitte ich um dringende Benachrichtigung. Als der Schass-Anführer Rabbi O. etwas rassistisches über Araber sagte, gab es einen Sturm der Proteste in den israelischen Massenmedien. Ich behaupte nicht, dass es in Israel keine jüdischen Fundamentalisten gibt, sondern dass die Öffentlichkeit denen heftig entgegentritt und will erfahren, wer denn in der Öffentlichkeit der Nachbarn, solchen Haßpredigten entgegentritt.
    @Koshiro@ wie wir aus früheren Postings wissen ist nur an Israelbashing interessiert. Denn ansonsten würde er sachlich auf mein Posting eingehen.

  69. „Könnten wir auch eine solche Rede, die öffentlich im Gebiet der Palästinensischen Autonomie oder in Gaza auf Arabisch erklang hier lesen?“

    Sie schaffen es noch nicht einmal, zwei Zeilen zu schreiben, ohne schnell mit dem Finger auf andere zu zeigen, nicht wahr? Derartig verbohrte, destruktive Kleingeistigkeit wirkt im Vergleich mit einer im besten Sinne rührenden Rede wie der hier wiedergegebenen besonders armselig.

    P.S.: Und nein, ich liefere Ihnen jetzt keine Beispiele für Gemeinheiten und Hetze gegen die Palästinenser, die Sie in israelischen Medien lesen können – auch wenn das eine leichte Ãœbung wäre. Dieses Spiel, das Sie ja wohl nur betreiben, um sich in ihrem Hass einzubuddeln, können Sie alleine spielen.

  70. Schöne Rede. Könnten wir auch eine solche Rede, die öffentlich im Gebiet der Palästinensischen Autonomie oder in Gaza auf Arabisch erklang hier lesen?

    Da hätte ich einen Vorschlag zur Güte, vielleicht sollte Herr Rami Elhanan seine arabischen Mitstreiter über eine gewisse A-Symetrie befragen.
    Soweit mir bekannt ist, gibt es in den elektronischen und anderen israelischen Massenmedien keine Sendungen oder Publikationen die den arabischen Nachbarn Ritualmorde unterstellen, hingegen gibt es solches auf der anderen Seite des Sicherheitszauns. Ich bin überzeugt, wenn diese Hetze von den arabischen Friedensfreunden mit genauso heftigen Worten kritisiert werden würde, wie hier mancher die israelische Politik kritisiert, dann wäre das ein Schritt, um Vertrauen aufzubauen.
    Der israelische Mainstream glaubt nicht, dass solche Hetzsendungen, die Memri immer wieder dokumentiert, aufhören würden, wenn Israel sich auf ein Blatt Papier verlassend zu den Waffenstillstandslinien des Jahres 1949 zurückziehen würde. Und es kommt auf den israelischen Wähler an, der muss überzeugt werden, dass Frieden mit den Nachbarn möglich ist, denn jetzt kann er den Eindruck gewinnen, dass dem nicht so sei.
    Diese Hetzsendungen betreffen auch uns in Europa, denn Jugendliche aus „migrantischem Hintergrund“ konsumieren solche Sendungen und üben gelegentlich gegen Juden und jüdische Institutionen in Europa Gewalt aus.
    Es gibt keinerlei Rechtfertigung für derartige Hetze und solange diese weitergeführt wird, solange wird auch der israelische Mainstream sich nicht ändern.
    Immer wieder muss man daran erinnern, dass dieser Konflikt nicht einer zwischen bösen Israelis und guten Palästinensern ist, andererseits natürlich auch nicht zwischen bösen Palästinensern und guten Israelis.

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