Letzte Ausfahrt: Holocaustüberlebende verklagen die Deutsche Bahn

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Ynet – Ca. 7000 polnische Holocaustüberlebende haben gestern eine Klage gegen die Deutsche Bahn eingereicht, als wahrscheinlich letzten Versuch von Holocaustüberlebenden, Entschädigung von der Erbin der „Reichsbahn“ zu erhalten…

Die Kläger, alle polnische Überlebende der Konzentrations- und Vernichtungslager, fordern von der Deutschen Bahn, die Kosten ihrer ärztlichen Versorgung zu tragen, aus den Gewinnen, die sie nach der Aufhebung der Kontrolle über die Bahnen in Europa erzielen wird. Vor zwei Wochen wurde die Regulation des Bahnverkehrs in Europa aufgehoben, und die Deutsche Bahn beabsichtigt nun, ihre Arbeit in Polen wieder aufzunehmen.
Die Deutsche Bahn, die sich im Besitz der Regierung befindet, entstand nach der Auflösung der Reichsbahn, die auf Befehl des NS-Regimes Millionen Juden in die Vernichtungslager transportiert hat, unter anderem auch nach Auschwitz-Birkenau.

„Wenn die Deutsche Bahn in unserem Land Gewinne machen möchte, dann wollen wir, dass sie ehemaligen Häftlingen und Zwangsarbeitern hilft“, sagte der Vorsitzende der polnischen Vereinigung für politische Häftlinge der Nazizeit.

Nach Schätzungen verdiente die Reichsbahn ca. 445 Millionen Euro an dem Transport der Juden in die Lager. Bisher weigerte sich die Bahn, Entschädigungszahlungen zu leisten, mit der Begründung, sie beteilige sich an dem Fonds, den die deutsche Industrie für die Entschädigung der Zwangsarbeiter eingerichtet hat.
Ein Sprecher der Bahn sagte: „Die Deutsche Bahn ist nicht der rechtliche Erbe der Reichsbahn. Dennoch ist sie sich ihrer historischen Verantwortung durchaus bewusst. Aus diesem Grund unterstützt sie einige Projekte des Fonds ‚Erinnerung, Verantwortung und Zukunft’ und ist auch an weiteren Projekten beteiligt.“

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=uiPPorfnhPQ[/youtube]

Anm.: Auf die Frage, welche Projekte hier in welchem Umfang gefördert werden liegt uns bisher keine Antwort vor. Auch die Frage, was dieses „Engagement“ einem alten kranken Überlebenden in Moldawien nützen soll, der kein Geld für seine Medikamente hat, blieb unbeantwortet.

11 Kommentare

  1. Jedenfalls geht es nicht nur gegen die Deutsche Bahn und nicht nur Jüdische Überlebende fordern Entschädigung für Unrecht oder Strafe für Verbrecher. Auch die Tatsache, wieviele Jahrzehnte ins Land gehen, bis überhaupt nur einmal die Forderung formuliert wird, zeugt vom Grauen der Ereigniosse. Eine Gruppe von Holocaustüberlebenden aus Ungarn reichte nun eine Entschädigungsklage gegen die ungarische Bahn ein, dies wegen des Transports Tausender ungarischer Juden nach Auschwitz. Die Klage wurde an einem Bundesgericht in Chicago eingereicht.
    Die ungarische Bahn wird im Rahmen der Klage aufgefordert, eine Milliarde Dollar Entschädigung und eine weitere Milliarde Dollar Strafe zu zahlen, da sie während des 2. Weltkriegs 437.000 ungarische Juden (innerhalb „Rekordzeit“) in das Vernichtungslager Auschwitz transportiert hat.
    Dort kamen innerhalb so kurzer Zeit soviele Leute an, dass sich vor den Gaskammern riesige „Staus“ bildeten und auch die Leichen der Ermordeten konnten garnicht so schnell verbrannt werden, wie die Ungarn ihre jüdischen Landsleute antransportierten.

    Die Kläger betonen, die Leitung der Bahn und die Angestellten hätten gewusst, was mit den Juden am Zielort geschehen wird und nichts dagegen unternommen. Die Debatte über diese Klage wird in den kommenden Monaten stattfinden.

  2. Das von der Reichsbahn durch die Deportationen eingenommene Geld wurde Bestandteil des Umlaufvermögens der selbigen (der Reichsbahn, nicht der Deportation!).

    Wann wurde dieses Geld, mit welchem ja weiter gewirtschaftet wurde, denn ausgebucht?
    Wohin wurde es ausgebucht?
    Was geschah mit den Gewinnen?

    Einfache, sachliche Fragen. Aber: Gem. § 55 StGB der Bundesrepublik Deutschland braucht niemand eine Antwort geben, der sich dadurch selbst belastet.
    Schöne Woche noch…

  3. „nach meinem Kenntnisstand wurden Ãœberlebende aus den Staaten des ehemaligen Ostblocks bei den ganzen Entschädigungsverhandlungen eigentlich gar nicht berücksichtigt – schon weil der eiserne Vorhang damals noch recht eisern war, soweit ich mich erinnere“

    Korrekt.

    Es geht wie oben berichtet, um Shoaüberlebende und nicht um Israel, aber die Hauptsache für diese Judenhasser (Jane, Hans-Dieter Matthies …) ist es Israel in den Vordergrund zu stellen. Ein typisches Verhalten hier.

  4. Jane u. Hans-Dieter Matthies

    a) nach meinem Kenntnisstand wurden Ãœberlebende aus den Staaten des ehemaligen Ostblocks bei den ganzen Entschädigungsverhandlungen eigentlich gar nicht berücksichtigt – schon weil der eiserne Vorhang damals noch recht eisern war, soweit ich mich erinnere
    b) hoffentlich theoretisches Beispiel aus Alltagshaftsachen: verursache ich einen Fahrradunfall, bei dem das Fahrrad Totalschaden hat und sein Fahrer lebenslang medizinische Behandlung braucht, wird wohl kein Gericht zu dem Schluss kommen, dass ich nur das Fahrrad und eventuell Kleidung ersetzen müsste. Warum haben Haftpflichtversicherungen so hohe Versicherungssummen?
    c) Handel mag bei allem dasein, aber wenn man so nach den bei „zivilisierten Nationen“ üblichen Methoden nachrechnet… „Der deutsche Steuerzahler“ kommt dabei vielleicht nicht am schlechtesten weg…

  5. Die Bahn wurde für die Transporte bezahlt und zwar aus dem konfiszierten Besitz der transportierten Juden. Die Bahn gehörte dem Staat, man kann es auch bei der Formel belassen, der Staat konfiszierte in krimineller Weise das Eigentum der Juden und diese gehören dafür entschädigt, ganz egal, ob dafür Bahnkarten oder sonstwas bezahlt wurde.

    Nun gibt es natürlich schon umfangreiche Entschädigungen, und die betreffen ganz allgemein die zerstörte Existenz und auch die Enteignungen, Zwangsarbeit, Überlebendenrenten etc.

    Nach der Logik, nach der jetzt die Bahn verklagt werden soll, könnte man dann immer neue ‚Rechtspersonen‘ ausfindig machen.
    So sehr allen Enteigneten, Vertriebenen, Zwangsarbeitenden, etc. eine hinreichende Entschädigung und Rente zusteht, so kommt einem dieses doch schal vor.

    Wie wird das eigentlich mit den U-Booten verrechnet, die Israel als weitere ‚Entschädigung‘ bezieht, und die sich der deutsche Steuerzahler bald eine Milliarde hat kosten lassen?
    Man hat schon lange nicht mehr den Eindruck, dass es bei diesem Handel redlich zugeht, woran freilich nicht zwangsläufig die mitunter vielleicht nach wie vor nicht hinreichend entschädigten Opfer schuld sind.

  6. Mr. Matthies, wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass Sie nicht wussten, was Paul Ihnen hier erklärt hat?
    Wenn ja, warum haben Sie dann geschrieben, was Sie schrieben.
    Wenn nein, was sagen Sie jetzt dazu?

  7. Alles was Sie schreiben, Herr Matthies, ist ohne Gehalt. Vermutlich wollen Sie einfach nur herumstänkern?

    Es ist doch klar, dass der Verdienst eines Unternehmens nicht davon abhängt, wer sein Eigentümer ist, sondern vielmehr davon, ob es Aufträge bekommt.

    Ebenso zum zweiten Punkt. Das „Kapital“ / „Marktwert“ mit dem ein Unternehmen den Besitzer wechselt, sei es Privatisierung, Börsengang etc., hängt doch vom zuvor vom Unternehmen erwirtschafteten Besitz ab, egal ob dieser Besitz mit Anstand oder ohne erworben wurde. Solange es den Ruf nicht stört.
    Und da sehe ich wenig Gefahr, denn Sie sind nicht der Einzige, der so kaltschnäutig Luftblasen zur Verwirrung bläst.

  8. Liegt da nicht aber irgendwo ein Denk- oder Rechnungsfehler vor ???

    Die sogenannte Reichsbahn damals, war ein staatliches Unternehmen eben „im Besitz“ des sogenannten deutschen Reiches. Wieso soll aber eben diese Reichsbahn nach Schätzungen 445 Mio Euro “ an den unglückseligen Transporten – die ja wohl nicht direkt bezahlt wurden – „v e r d i e n t“ haben ???

    Und selbst, wenn solche merkwürdigen Rechnungen ihre Berechtigung haben sollte, bleibt die Anmerkung, was denn das heutige Privatunternehmen Deutsche Bahn AG daraus folgernd für „sachliche Verpflichtungen“ herleiten muß — wohlgemerkt „sachliche Verpflichtung“ nicht im allerweitesten Sinne gar (mit-)schuldhafte oder „moralische“ ……………

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