Ethische Dilemmata während der Operation Gegossenes Blei

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Das internationale Recht basiert auf dem ‚klassischen’ Modell des Krieges zwischen zwei Armeen. Infolgedessen ist es eine große Herausforderung, existierende internationale Rechtsgrundsätze auf Konflikte mit Terrororganisationen anzuwenden. Sie können keine befriedigende Antwort auf die zahlreichen ethischen Dilemmata geben, die bei solchen Konflikten erwachsen…

Im Bemühen, ihre militärische Unterlegenheit wettzumachen, haben die Terrororganisationen systematische Strategien entwickelt, die das Unvermögen des internationalen Rechts in Bezug auf diese Fragen ausschlachten.

Dem Terrorismus sind der Wert des menschlichen Lebens und der Humanismus gleichgültig, sowohl was die eigene Nation angeht als auch seine Feinde. Aufgrund der fehlenden Verpflichtung gegenüber dem internationalen Recht fühlen sich die Terroristen frei von jeglichen ethischen oder moralischen Beschränkungen und operieren ohne jegliche internationale Überwachung.

Terrororganisationen versuchen, das Vorgehen der Feindstaaten zu delegitimieren. Sie erreichen dies, indem sie sich selbst als Opfer stilisieren. Dieses Bestreben wird dadurch gefördert, dass das Schlachtfeld in dicht bevölkerte Gebiete verlegt wird, wobei mit dem Endziel der Medienaufmerksamkeit eine Wirklichkeit von Tod und Elend erzeugt wird.

Die Operation Gegossenes Blei ist ein klassisches Beispiel für asymmetrische Kriegsführung. Die Hamas hat hierbei terroristische Verhaltensmuster mit zynischen Resultaten an den Tag gelegt.

Im Laufe der vergangenen zwei Jahre hat die Hamas ihre terroristische Infrastruktur mutwillig als inhärenten Teil der zivilen Infrastruktur aufgebaut (bspw. waren mehr als ein Drittel der 122 Häuser im Viertel Al-Attra mit Bomben bestückt). Während der Kämpfe wurden die Bewohner Gazas auf die Straßen gebracht, und die Hamas versteckte sich zwischen ihnen, in ziviler Kleidung, und machte sie dadurch zu menschlichen Schutzschilden. Alan Dershowitz hat dies als die „Tote-Baby-Strategie“ der Hamas bezeichnet.

Der Terrorismus der Hamas wurde die gesamte Operation hindurch aufrechterhalten. Als die Übergänge für den Transfer humanitärer Hilfe geöffnet wurden, hat die Hamas sie absichtlich bombardiert. Als Hilfsgüter transferiert wurden, hat die Hamas sie erbeutet und nicht an die lokale Bevölkerung weitergegeben. Als die Kamphandlungen eingestellt wurden, um humanitäre Zeitfenster zu schaffen, hat die Hamas weiter geschossen und Zivilisten gefährdet, die sich nach draußen gewagt hatten. Und als Israel anbot, sich um die Verwundeten zu kümmern, hat die Hamas sich geweigert, sie zu überführen.

Als Staat hat Israel seit seiner Gründung gegen die Herausforderung des Terrors zu kämpfen gehabt. Trotz der großen Erfahrung, die die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) gesammelt haben, sind die täglichen Herausforderungen, denen sie begegnen, weiterhin kompliziert und schaffen komplexe ethische Dilemmata.

Im Feld steht der Kommandant komplexen ethischen Dilemmata gegenüber, die sein persönliches Urteil dazu erfordern, ob er den Anti-Terror-Einsatz, der die lokale Bevölkerung gefährden könnte, fortsetzen oder ob er seine eigenen Soldaten und die Zivilisten, die zu beschützen er ausgesandt wurde, gefährden soll.

Um den ethischen Dilemmata des Krieges, vor allem solchen, die während der Terrorismusbekämpfung auftreten, begegnen zu können, haben die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) einen moralischen Code entwickelt („Der Geist von ZAHAL“). Dieser Code setzt sich aus den Werten zusammen, die der Gründung des Staates Israel innewohnten, den Werten der westlichen Demokratie und der Verpflichtung gegenüber dem internationalen Recht.

Der „Geist von ZAHAL“ ist tief in die Grundausbildung jedes einzelnen Soldaten und Kommandanten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte eingebaut. Die ethische Verantwortung unserer Soldaten widerspricht nicht der Notwendigkeit persönlicher Sicherheit – sie setzt einen hohen Standard für das persönliche Urteil beim Zielen auf Terroristen, die unter Zivilisten Schutz suchen.

Die Rechtsexperten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte haben jeden Aspekt der Operation begleitet, von der Planung bis zur Durchführung. Dies reflektiert die Anerkennung der Bedeutung der Einhaltung des internationalen Rechts als dem Entscheidungsprozess inhärenter Aspekt.

Vorbereitungen für potentielle ethische Dilemmata begannen bereits in der Planungsphase der Operation. Während der Operation wurden unzählige Maßnahmen ergriffen, um den Kollateralschaden an den Bewohnern des Gaza-Streifens zu minimieren: Mehr als 1 250 000 Flugblätter wurden verteilt, mehr als 165 000 Bewohner des Gaza-Streifens wurden vorab telefonisch gewarnt, und die „Anklopftechnik“ wurde breitflächig angewandt.

Trotz des häufigen Kampfes in dicht bevölkerten Gebieten und des Missbrauchs von lokalen Bewohnern als menschliche Schutzschilde durch die Hamas verdeutlichen die Einschätzungen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, dass der Großteil der Opfer bewaffnete Kämpfer waren (709 bewaffnete Kämpfer, 295 Zivilisten und 162 Personen, deren Grad der Involvierung noch geprüft wird).

Das Schlachtfeld ist ein Schauplatz, der für Fehler anfällig ist. Für die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte ist jeder Kollateralschaden an Zivilisten problematisch und wird untersucht, um aus den eigenen Fehlern zu lernen und die Kampfdoktrin für die Zukunft zu verbessern. Für die Hamas ist der Kollateralschaden sowohl an israelischen als auch palästinensischen Zivilisten ein Mittel zum Erreichen ihres Ziels.

Bis ein effektiver moralischer Code zur Regulierung des Kriegs gegen den Terror geschaffen sein wird, gibt es keine einzige und eindeutige Lösung für ethische Dilemmata. Die Dilemmata stellten eine Herausforderung dar, die von allen westlichen Armeen geteilt wird, eine Herausforderung, der man begegnen muss, um die demokratischen Kernwerte zu bewahren, die unsere Staaten prägen.

Es scheint so, als ob der Einsatz von menschlichen Schutzschilden durch Terror- und Guerillaorganisationen infolge der steigenden Verstädterung, der operationellen Vorteile einer solchen Umgebung und der internationalen Verurteilung von Anti-Terror-Aktivitäten in bewohnten Gebieten noch wachsen wird. Das schiere Ausmaß dieser Dilemmata wird noch zunehmen und nicht nur Israel und den Nahen Osten, sondern die internationale Gemeinschaft als Ganze betreffen. Insofern ist die globale Acht- und Aufmerksamkeit gegenüber dieser Angelegenheit unerlässlich.

Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 26.03.09

9 Kommentare

  1. xxx Beitrag gelöscht xxx

    Sorry Eileen, aber die von dir verlinkten Informationen finden sich auch auf dieser Website.
    Ein ganz klein wenig Höflichkeit erwarten wir schon auch.

    Mit freundlichen Grüßen
    Administration haGalil

    PS die ständige Verlinkung auf Seiten, die keine entsprechende Rückverlinkung zu haGalil haben, verursacht in den Suchmaschinen zwar die Aufwertung der verlinkten Seite - allerdings bei gleichzeitiger Abwertung von haGalil.

  2. Jay McAppel
    30. März 2009 um 14:50
    Die Menschen die in Gaza leben, leben viel besser als manche in Deutschland. Auf jeden Fall besser als viele von den  Deutschen Obdachlosen und manchen unter dem Existenzminimum vegetierenden Hartz IV Empfänger.

    Sie werden es, und wenn sie sich die Finger wundschreiben, bei politisch verblendeten, dem antisemitsichen Mainstream verfolgenden (man liest ja schliesslich Zeitung) halb-oder gar nicht gebildeten niemals erreichen, daß sie sich auch einmal SELBST überzeugen, was denn so alles von der Presse als WAHR verkauft wird.

    Zu dem Hunger der Palästinenser habe ich einen guten Link, den gab es auch schon einmal auf deutschen Servern, leider war er dort sehr schnell verschwunden, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Dort sind Aufnahmen noch vom Januar 2009 WÄHREND der dreistündigen Waffenpausen, zu sehen…….

    http://community.livejournal.com/nasha_pravda_il/52041.html

    http://www.youtube.com/watch?v=YtWccC9a4Zs&feature=channel
     
    Und wie Palästinenser wirklich sind…….

    Shalom Eileen
     

     

  3. „Einfach mal ab und zu eine Umfrage machen unter den Europäern, was sie denn so halten von Israel.“

    Die gibt es doch! Und Israel schneidet immer miserabel ab. 🙁

  4. Ich weiß, Willow,
    aber es gibt ja noch andere, die nicht auf diesen Blödsinn hereinfallen.
     
     
    \b{Kriegsverbrechen waren “Gerüchte” }

    Der militärische Anwalt hat die Akte zu vermeintlichen Kriegsverbrechen israelischer Soldaten während des Gazakrieges im Januar geschlossen. Die Anwälte der Armee hatten zwei vermeintliche Fälle der Erschießung von „unbeteiligten Nicht-Kombattanten“ untersucht…

    Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 30. März 2009

    Nach Angaben von Soldaten bei einer Konferenz im Rabin-Militärischen Vorbereitungs-Zentrum sei während des Krieges eine alte Frau erschossen worden, die sich trotz Warnschüssen und Handzeichen und trotz Ausgangssperre einer Gruppe von Soldaten genähert habe, bis sie niedergeschossen wurde. An ihrer Leiche habe man keine Sprengstoffjacke gefunden. In einem anderen Fall wurden eine Mutter und ihre zwei Kinder erschossen, weil sie sich in die falsche Richtung bewegten, als von den Militärs vorgegeben. 

    \b{Diese Ereignisse habe es nicht gegeben. Die vermeintlichen Augenzeugen hätten gegenüber dem Militäranwalt gestanden, nur Gerüchte gehört zu haben und dann beiden Geschichten „übertrieben und bewusst übertrieben“ erzählt zu haben, um anderen Soldaten „ein Zeichen zu setzen“. Sie gestanden, nicht Beteiligte gewesen zu sein und konnten deshalb auch keine Angaben über den Ort und Zeitpunkt der von ihnen beschriebenen vermeintlichen Kriegsverbrechen machen. Die angebliche Ermordung der zwei Frauen und Kinder hatten in Israel wie in der Welt einen Sturm der Empörung ausgelöst.

    Zu dem Fall der angeblich erschossenen Frau und ihren zwei Kindern ergab die Untersuchung, dass es ein „ähnliches“ Ereignis gegeben habe, bei dem jedoch die Soldaten auf zwei Hamas-Kämpfer geschossen hätten, nicht aber auf die in der Nähe stehenden Frau und Kinder. }

    Einige Soldaten hatten sich auch zu dem Einsatz von Phosphormunition geäußert. Auch in diesem Fall stellte sich heraus, dass sie ihre Aussagen nicht aufgrund eigener Erlebnisse oder Erkenntnisse gemacht hätten, sondern ungeprüfte Presseberichte zitierten.

    http://test.hagalil.com/2009/03/30/kriegsverbrechen/

  5. In Gaza wie Tiere leben müssen?
    Wer? Die Kamelen? Die Ziegen? Seit wann nennt man das Vieh „Palästinenser“?
    Die Menschen die in Gaza leben, leben viel besser als manche in Deutschland. Auf jeden Fall besser als viele von den  Deutschen Obdachlosen und manchen unter dem Existenzminimum vegetierenden Hartz IV Empfänger.
    Aber um eigene Landsleute machen sich die deutschen Palästinafreunde keine Gedanken.
    So lange kein Jud darin involviert ist, ist das Elend der Menschen in der Welt für solche Komiker wie „Johann Sebastian“ kein Grund zu Giftspritzen.
    Jud muss her!

  6. @Yael:

    Du weißt aber, daß es sinnlos ist….? 😉

    Judenhasser (gerade in Deutschland)  lassen sich doch nicht ihr heiles Weltbild durch Fakten zerstören …. sie *wollen* ganz fest daran glauben, daß „der Jude“ böse und schlecht ist, Strafe verdient!

  7. Was ist mit den Beweisen passiert
    – Der rituelle Mord-Vorwurf von Ha’aretz
    – IDF-Brutalität im Gazastreifen
    РIsraels moralischer Tsunami (Tobias Kaufmann, K̦lner Stadt-Anzeiger)
    – Israels moralischer Tsunami (abseits vom mainstream)
    – Schaut mal, was alle übersehen haben
    – The truth caught in stockings again
    – IDF investigation refutes the testimonies about Gaza killings
    – The IDF Chief of General Staff Refers to Claims Made at the Rabin Preparation Center
    – Israeli soldiers refute claims of immoral conduct in Gaza

     
    http://heplev.wordpress.com/2009/03/28/deutschlandfunk-auserhalb-der-realitat/

  8. Wie kommt es eigentlich, dass die israelische Kriegspropaganda im Verlauf der Zeit so grottenschlecht geworden ist, und immer noch schlechter wird? Glauben die Schreiberlinge in den „Israelischen Verteidigungsstreitkräften“ denn wirklich noch ernsthaft daran, sie könnten mit solch dümmlichen Pamphleten die Herzen der Europäer erreichen?
    Wohl kaum. Hier im Westen, und insbesondere hier in Deutschland, weiss man doch, wer die Opfer und wer die Täter sind da unten in Nahost. Man weiss, dass die Palästinenser in Gaza Vertriebene und Flüchtlinge sind, und dass sie dort in Gaza leben müssen wie Tiere in einem riesigen Freiluftgefängis, fernab aller Menschenrechte. Und dass Israel schuldig daran ist.
    Und da nutzt es gar nichts, diese palästinensischen Opfer dutzendfach als „Terroristen“ zu deligitimieren, und für sich selbst ein „ethisches Verhalten“ und „moralischen Code“ und Verpflichtung gegenüber den Werten der westlichen Demokratie“ zu reklamieren.  Die alltäglichen Nachrichten beweisen doch, dass alles dieses Gerede aus Israel nichts anderes ist als dümmliche Propaganda-Lüge.
    Die Leute hier in Deutschland sind doch in der Lage, Zeitungen zu lesen. Man bekommt ja an jedem Tag neue Nachrichten zu lesen über Kriegsverbrechen und Greueltaten der isralischen Armee. In den letzten Kriegen gegen Libanon wie jetzt im Krieg gegen Gaza. Und trotz der traditionell israelfreundlichen Berichterstattung der deutschen Medien ist die Wahrheit doch nicht zu verheimlichen. Denn Zahlen lügen nicht, und die Zahlen der Toten sprechen eine Sprache, die an Deutlichkeit nicht zu überbieten ist: 13 Tote auf israelischer Seite, und über hundertmal soviele Tote auf Seite der Opfer. Und das sind Fakten, die keine israelische Propaganda aus der welt schaffen kann. Das ist Goliath gegen David, das sind die präzisesten punktgenauesten High-Tech-Waffen der Welt gegen selbstgebastelte Schwarzpulver-Raketen.
    Man kann den Propaganda-Schreiberlingen der israelischen Armee nur den guten Rat geben, gelegentlich mal zu hinterfragen, wie ihre Propaganda denn so ankommt hier im Westen. Einfach mal ab und zu eine Umfrage machen unter den Europäern, was sie denn so halten von Israel. Das Ergebnis dürfte in Israel dann wohl für einige Ernüchterung sorgen: Immer mehr Europäer (und insbesondere Deutsche) sehen in Israel nur noch einen bösartigen hässlichen unmenschlichen Apartheids-Staat, der aus Rassenhass Frauen und Kinder abtötet.
    Und das ist ein Trend in der Wahrnehmung der Europäer, der seit vielen Jahren ungebrochen zunimmt, und der seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht hat. Aber in Israel versteht man das alles natürlich nicht.
     

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