Demonstration gegen Antisemitismus durch Neukölln

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Nicht vereinzelt, sondern hundert- und tausendfach schallte es bei sogenannten „Friedensdemonstrationen“ durch Berlins Straßen: „Tod, Tod Israel“, „Hamas, Hamas – Juden ins Gas“, „Jude, Jude feiges Schwein“, „Tod den Juden“…

Deutschland erlebte die größten und aggressivsten antisemitischen Massenaufmärsche mit bis zu 7.000 Teilnehmern seit dem Ende der NS-Barbarei. Organisiert wurden diese Aufmärsche von Anhängern der radikal-islamistischen Terroristengruppe Hamas und Personen aus der sogenannten „Palästinensischen Gemeinde“. Jetzt haben die JUSOS Neukölln die Initiative gestartet, durch Berlin-Neukölln eine Demonstration gegen Antisemitismus und für die Solidarität mit Juden durchzuführen, am kommenden Samstag soll sie stattfinden.

Nachfolgend der Aufruf, die Unterstützer und die genaueren Daten für die Demonstration:

Kampf gegen Antisemitismus: Demo-Aufruf der Jusos Neukölln
Samstag, 31.01.2009, 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr

Nicht schon wieder: Antisemitismus in Deutschland und Europa
Treffpunkt: Fontanestraße, Neukölln
Uhrzeit: 12:30 Uhr

Seit Wochen wird auf so genannten Friedensdemonstrationen in ganz Europa massiv gegen Juden gehetzt. Schamlos skandieren Sympathisanten islamistischer Terrororganisationen ihre Hassparolen, wie z.B.: „Hamas, Hamas, alle Juden ins Gas“. Unter den Augen der Öffentlichkeit wird eine Pogromstimmung geschürt, die nicht folgenlos bleibt: in vielen europäischen Ländern kam es zu Bombendrohungen und Brandanschlägen, in Dänemark wurden zwei Israelis angeschossen, in Italien rief ein Gewerkschafter (Giancarlo Desiderati, Vorsitzender der Flaica-Uniti-Cub) zum Boykott jüdischer Läden auf, in Deutschland werden israelische Flaggen inzwischen als „Provokation“ (Kai Süßenbach, Ramon van der Maat) empfunden.

Dass Europa wieder zu einem Tummelplatz antisemitischer Ideologen wird und die Situation jüdischer Bürgerinnen und Bürger immer prekärer, werden wir nicht hinnehmen. Gerade in Berlin hat sich vielerorts eine aggressive Atmosphäre entwickelt, gegen die wir gemeinsam ankämpfen müssen. Religiös begründeten Herrschaftsansprüchen und der Instrumentalisierung des Nahostkonfliktes durch Antisemiten erteilen wir eine klare Absage!

Schließen Sie sich dem Aufruf der Jusos Neukölln an! Lassen Sie es nicht zu, dass unser Recht auf freie Meinungsäußerung und freie Religionsausübung von gewaltbereiten Gruppierungen beschnitten wird. Überall in Deutschland muss es möglich sein, eine israelische Flagge zu zeigen und für das Existenzrecht Israels einzutreten! Überall in Deutschland muss es möglich sein, islamistische Indoktrination und antisemitische Hetze zu benennen und zu kritisieren!

Datum: Samstag, den 31.01.2009 Uhrzeit: 12.30-15.30 Uhr Treffpunkt: Fontanestraße, Neukölln (Berlin) Route: Von der Fontanestraße über die Flughafenstraße zum Rathaus Neukölln, über die Sonnenallee zur geplanten Abschlusskundgebung auf dem Hermannplatz Redner: Levi Salomon, Jusos Neukölln, Linksjugend [’solid], weitere wurden angefragt
Liste der Unterstützer des Aufrufes:

haKadima – Bildungswerk für Demokratie und Kultur e.V., haGalil e.V., AK jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, ILI – I like Israel e.V., Jüdische Gemeinde zu Berlin, Junge Union Neukölln, BAK-Shalom, Antifa Belzig, Honestly Concerned e.V., Bund der Verfolgten des Naziregimes e.V., Der Berliton e.V., Sharon Adler AVIVA-Berlin, Jerusalem-Zentrum

Möchten Sie auf dieser Liste eingetragen werden? Wenden Sie sich bitte an das Juso-Landesbüro. Tel.: 030/46 92 – 135, eike.bruns@spd.de

28 Kommentare

  1. Ich bin schokkiert! Ich habe mich sofort auf der o.g.  Juso-Liste eintragen lassen.
    Jetzt  zeigen also unsere  „lieben Mitbürger“  ihr wahres Gesicht! Eigentlich kein Wunder: Die meisten Mohammedaner sind Frauenfeindlich, Pressefeindlich, antisemitisch- kurz- Verfassungsfeindlich. Aber wer es wagt, den Mund aufzumachen, gilt als „Ausländerfeindlich“ und wird in die Rechte Ecke gestellt. Und jetzt haben wir den Salat. Die offizielle Reaktion auf den Demo-Auruf erinnert mich fatal an 70er Jahre: Antifa-Demos wurden nach Kräften behindert, schickaniert und diffamiert, während bei den Nazis alle Augen zugedrückt wurden.  Und „Deutsche Polizisten schützen die Faschisten“.  Na ja, und jetzt schützen sie die Islamisten.  Alles schon mal da gewesen… .

  2. Während des Konflikts Hamas – Israel hat PI klar Stellung zugunsten Israels genommen. Das lässt sich m.E. schwer mit Rassismus oder Rechtsextremismus in Verbindung bringen.

    auch in israel gibt es rassisten und rechtsextremisten…
    israel-solidarität allein macht noch keinen guten menschen, siehe „nasofi“.
    zumal das engagement vieler PIniks für israel imho schlicht und einfach als ein weiterer vorwand gegen die musels zu hetzen zu werten ist. 

    von der existenz eines linken und islamischen antisemitismus müssen sie mich nicht überzeugen, da rennen sie offene türen ein. schließlich wohne ich genau in dem viertel, wo die demonstration an der ich liebend gerne teilgenommen hätte, verlaufen sollte.

  3. @merkava

    Während des Konflikts Hamas – Israel hat PI klar Stellung zugunsten Israels genommen. Das lässt sich m.E. schwer mit Rassismus oder Rechtsextremismus in Verbindung bringen.

    “gehirnampotierte aller art”, wie Sie sich ausdrücken, findet man wahrscheinlich in allen Blogs.

    Ob Pro Köln rechtsextrem ist, weiß ich nicht. Von Judenhass oder -verachtung habe ich auf deren Web Site nichts finden können, während dies bei zahlreichen islamischen Sites kein Problem ist.

    Selbst in islamischen heiligen Schriften ist dies keine große Kunst wie auch bei vielen “Linken”. Letzteres ist insb. bei gemeinsames Demos von “Links”- und Islamofaschisten (z.B. Hamas) aber auch bei”linken” Parlamentsmitgliedern, wenn Sie mal sorgfältig u.a. auf YouTube recherchieren wollen, zu erkennen.

  4. Während des Konflikts Hamas – Israel hat PI klar Stellung zugunsten Israels genommen. Das lässt sich m.E. schwer mit Rassismus oder Rechtsextremismus in Verbindung bringen.

    „gehirnampotierte aller art“, wie Sie sich ausdrücken, findet man wahrscheinlich in allen Blogs.

    Ob Pro Köln rechtsextrem ist, weiß ich nicht. Von Judenhass oder -verachtung habe ich auf deren Web Site nichts finden können, während dies bei zahlreichen islamischen Sites kein Problem ist.

    Selbst in islamischen heiligen Schriften ist dies keine große Kunst wie auch bei vielen „Linken“. Letzteres ist insb. bei gemeinsames Demos von „Links“- und Islamofaschisten (z.B. Hamas) aber auch bei“linken“ Parlamentsmitgliedern, wenn Sie mal sorgfältig u.a. auf YouTube recherchieren wollen, zu erkennen.

  5. „…Wut darauf, nicht “schöne Bilder produzieren zu können”, abgesichert hinter Polizeiketten. Wenn das kein Antisemitismus ist. …“

    Wäre der Zusammenhan, d.h., die Folgerung, aus der sich das ergeben soll,  für ein Normalhirn verständlich darlegbar, oder gibts den vielleicht gar nicht und dieses Statement  ist nur eine Instrumentalisierung?
    Um Aufklärung wird gebeten!

    Wie heisst es doch so schön im Kinderlied:
    „Flunker, flunker, nichts gelogen, alles aus dem Hirn gesogen…“  😉

  6. „…Wut darauf, nicht “schöne Bilder produzieren zu können”, abgesichert hinter Polizeiketten. Wenn das kein Antisemitismus ist. …“

    Wäre der Zusammenhang für ein Normalhirn verständlich darlegbar, oder gibts den vielleicht gar nicht und dieses Statement  ist nur eine Instrumentalisierung?

    Wie heisst es doch so schön im Kinderlied:
    „Flunker, flunker, nichts gelogen, alles aus dem Hirn gesogen…“  😉

  7. was PI betreibt, geht oft über islamkritik hinaus. besonders die kommentarspalten sind ein hort für gehirnamputierte aller art.
    allein der geifer mit dem sie mich reflexhaft als linken oder moslem/islamofaschisten verorten, spricht bände über ihr bipolares weltbild (keines von beidem trifft zu).
    z.b. die völlig unkritische haltung mit der bei PI für die vom verfassungsschutz als rechtsextrem eingeschätzte bürgerbewegung pro köln geworben wird, lässt vermuten worin teilweise die wahren intentionen hinter dem kampf gegen den islam liegen.
    zumindest ist das der eindruck, der sich mir oft genug geradezu aufdrängt, wenn ich mich mal dorthin verirre.

  8. @merkava
    Wenn man/frau den Islam als Rasse versteht, dann könnte PI vielleicht als rassistisch gesehen werden.  Solche Denkverrenkungen bringt aber nur die intellentuell vollständig verkommene „Linke“ gemeinsam mit den Islamofaschisten hin. Ohnehin eine eigenartige Koalition: Atheistische „Linke“ gehen zusammen mit islamischen Theokraten. Das ist, zurückaltend ausgedrückt, ein Treppenwitz der Geschichte.

  9. Ah,  Herr E. (berhard) S.

    Sie haben mal wieder die neuesten Informationen! Haben Sie Frau Zehden wenigstens gefragt, bevor sie deren private Nachricht an Frau Dridi-Dörffel und Teklemicael hier veröffentlicht haben, samt persönlicher Durchwahlnummer etc.?
    Und wurmt es Sie arg, dass Gudrun Eussner sich nicht von Ihren Lügenmärchen hat verwirren lassen?

    Der aktuelle Link:

    http://bpeinfo.wordpress.com/2009/02/03/berliner-kommodienstadel/#comments

    Ãœber wen Claudia Dantschke Einfluss genommen hat, ist irrelevant. Sie hat sich ihren „Expertenruf“  zunutze gemacht, um Misstrauen und Ängste hervorzurufen und darin war sie (bisher) erfolgreich.

  10. Guten Tag

    Mit einigem Erstaunen lese ich hier von dieser abgesagten Demo durch Neukölln und zwischen den einzelnen Beiträgen lässt sich so einiges an internem Hick-Hack vermuten. Da werden die VeranstalterInnen als naiv tituliert, wird viel Geheimnis um den Grund für die Absage gemacht. Da möchte ich sie doch fragen: Ist es heutzutage in Deutschland nicht mehr möglich ÜBERALL gegen Antisemitismus zu demonstrieren? Darf dieses Anliegen, nämlich zu jeder Zeit und an jedem Ort auf steigenden Hass gegenüber  jüdischen Mitbürgern aufmerksam zu machen, nur noch in opportunen Vierteln vorgebracht werden? Wenn das so ist, dann frage ich mich wirklich, wie es dazu kommen konnte.

  11. Juso-Demo-Absage / Schmähtext gegen Claudia D. / Jüdische Gemeinde stellt richtig

    Am 2.2.09 erschien ein infamer Kommentar von „Sara Lamine“ bzgl. der
    Absage einer Juso-Demo durch Berlin-Neukölln vom vergangenen Samstag.
    Dieser Kommentar, der von Lügen, Unterstellungen und üblen Diffamierungen
    nur so strotzt, wurde von diversen Seiten, auf dem er veröffentlicht war,
    sogleich wieder zurückgezogen (u.a. EuropeNews, Gudrun Eussner). Nun
    verbreiten die entäuschten und dummdreisten Demo-Veranstalter/innen
    diesen Text weiterhin im Netz. Jetzt hat sich PAX EUROPA dafür hergegeben,
    diesen Lügen-Text auf ihren Blog zu stellen:
    http://bpeinfo.wordpress.com/2009/02/03/berliner-kommodienstadel/

    Claudia Dantschke hat heute (4.2.09) noch einmal wie folgt Stellung genommen:

    „Der Artikel einer so genannten ‚Sara Lamine‘ wurde von http://www.europenews.dk
    wenige Stunden nach Veröffentlichung gelöscht (noch am 2.2.09), nachdem
    ich ausführlich in 11 Fällen (fast jeder Absatz) die Fehler, Halbwahrheiten,
    Unterstellungen und Lügen dieses Textes dargestellt habe. Den Verantwortlichen
    von europenews.dk zählte ihre journalistische Selbstverpflichtung noch etwas,
    sie haben sofort nach Erhalt meiner Mail reagiert – seitdem erscheint unter dem
    Link: Zugriff verweigert – der text wurde entfernt. Selbst Gudrun Eussner
    reagierte und hat ebenfalls den ganzen Schmuh von ihrer Seite entfernt. Insofern
    ist das Thema erledigt. Wenn es nun hier im Verteiler erneut aufgekocht wird,
    dann als Hinweis so viel:

    Die angeblichen „Kämpfer gegen Antisemitismus“ – ‚Sara Lamine‘ und ihre
    Freunde/innen – sind sich nicht einmal dazu zu schade, die Jüdische Gemeinde
    und deren Vorsitzende Frau Süsskind für ihr Ziel zu missbrauchen – Ablenken
    von der eigenen Verantwortung, den eigenen Fehlern und Ausdruck ihrer Wut
    darauf, nicht „schöne Bilder produzieren zu können“, abgesichert hinter Polizeiketten.
    Wenn das kein Antisemitismus ist. Die Stellen in dem Text gegen mich, die einen
    Bezug zu Lale Süsskind herstellen, sind an Perfidie nicht mehr zu überbieten und
    entlarven die Autoren des Textes und ihre Motivation am deutlichsten. Dass auch
    noch der Holocaust mit hineingezogen wird, gibt dem Ganzen die Spitze.

    Die Jüdische Gemeinde hat inzwischen auch reagiert und eine entsprechende Mail
    (siehe unten) an die beiden Anmelderinnen der Demo (die sehr genau wissen, was
    letzte Woche war und warum die Demo abgesagt wurde) gemailt, so wie an eine
    weitere Person, die am Montag den Text von „Sara Lamine“ durchs Netz gesendet
    hat.
    Gruß Claudia“

    Hier die Mail der Jüdischen Gemeinde:

    —–Ursprüngliche Nachricht—–
    Von: „Zehden, Maya“ <maya.zehden@jg-berlin.org>
    Gesendet: 03.02.09 20:55:54
    An: oda.dridi-doerffel
    CC: „Yordanos Teklemicael“

    Betreff: AW: Solidaritätskundgebung mit Israel in Neukölln

    Sehr geehrte Frau Dridi-Dörffel,

    mit Erstaunen haben Frau Süsskind und ich das von Sara Lamine
    verfasste und von Ihnen im Internet vielfältig versandte Schreiben zu
    der unten angefügten Absage zur Kenntnis genommen. Wir sehen uns
    gezwungen, Ihre Einlassungen zu Frau Süsskind wie folgt zu kommentieren
    .
    Frau Süsskind wird als einzige mehrmals mit einer Altersangabe
    versehen. Diese Altersangabe ist falsch. Frau Süsskind stammt nicht
    aus der Holocaust-Generation, dazu ist sie zu jung. Frau Süsskind hat
    in der beschriebenen Angelegenheit nicht persönlich mit Frau
    Dantschke gesprochen und ist weder instrumentalisiert noch unter
    Druck gesetzt worden.

    Maya Zehden

    Jüdische Gemeinde zu Berlin
    Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit
    Leitung des Büros der Vorsitzenden
    Oranienburger Str. 28-31
    10117 Berlin
    Tel: 030 – 880 28 230
    Fax: 030 – 880 28 250
    http://www.jg-berlin.org
    email: maya.zehden@jg-berlin.org

  12. „@Elena“ aka Frau ‚Pali-Datscha‘ D. ‚berichtet‘ interessantes:

    „Natürlich hat die NPD keine Gegendemonstration angemeldet, habe ausgiebig recherchiert.“
    Ist verstanden worden: das geht natürlich am Authentischsten von innen. Und bringt nebenbei beim Gerüchtestreuen praktischerweise auch noch kleine Provisiönchen 😉

    „Wer diese naive und aktionistische Demo, die drei Stunden durch die Straßen des berüchtigten Nord-Neukölln (Rollbergviertel) führen sollte, “
    Wer hat wohl Interesse daran, Antisemitismus-Demos zu diskreditieren? Dreimal dürfen wir raten…

    „…waren vor allem die “Fuck Germany”-Brüller von der Karbikinsel und die klerikalen ultrarechten von PaxChristi. “
    Wenn Diskreditieren nicht mit Argumenten funktioniert, darf und soll auch auf Biegen und Brechen gelogen werden. Sinngemäßes Zitat aus entsprechenden einschlägig und hinreichend bekannten Richtlinien.

    „Mehr als 100 Israel”freunde” wären doch gar nicht  zusammengekommen,…“
    Es darf auch gerne mal was fantasiert werden, wenn sich wirklich gar kein Argument finden lassen will…

    „Beides hätte Schaden genommen.“
    Und für Erklärungen ist man sich zu schade, zu viel Fantasieren strengt an und fällt irgendwann dann doch auch dem letzten Gutmensch-Dhimmi auf

    „Also bitte keinen falschen Popanz aufbauen, Gerüchte streuen und Legenden bilden, sondern politisch verantwortlich handeln und vor allem immer bei der Wahrheit bleiben.“
    Na das sollte aber jetzt allerfeinste Ironie sein, und doch dezent durchschaubar gehalten, genau das Verhalten anderen vorwerfen, was man gepflegt die ganzen vorhergehenden Absätze selber exzessiv betrieben hat – allzu schnuckelig dieser doch leicht durchschaubare Einwurf – erstaunlich was sich alles so in der ‚Antijüdischen Unterstützerszene‘ unter verschiedenen ‚gutmeinenden‘ Deckmäntelchen tummelt 😉

  13. Die ganze Sache mit der JUSO-Demonstration kam auch mir von Anfang an ziemlich spanisch vor, total blauäugig und kontraproduktiv. Auch mich wunderte es, wie die Jüdische Gemeinde und auch andere seriöse Organisationen diese aktionistische Aktion unterstützen konnten. Das mit dem Shabat ist doch nun bestimmt nur vorgeschoben worden, um aus diesem Gruselfilm wieder herauszukommen. Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn die Veranstalter das nun als Begründung angeben, zumal sie als Motivation für ihre geplante Kamikazeaktion behaupten: „Gerade aus Solidarität mit den jüdischen Mitbürgern in Deutschland, ist es jetzt Zeit zu handeln und öffentlich ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen“. Die „jüdischen Mitbürger“ haben schon immer samstags Shabat gefeiert (oder
    auch nicht). Und ganz besonders haben sich die „jüdischen Mitbürger“ schon lange nach solch einer tollen „Solidaritätsaktion“ der JUSOs gesehnt. Dafür hätten sie ganz bestimmt auch den heiligen Shabat geopfert, um in Scharen Seit an Seit mit den Jungsozis und anderen „Zeichensetzern“ durch Neukölln zu schlendern und lautstark zu rufen: „Islamisten lasst das Gaffen sein, kommt herunter reiht euch ein“.

  14. Zur Absage der Juso-Demo gibt es einen Kommentar auf „achgut“ von
    Henryk M. Broder
    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/samstags_nie/

    Samstags nie!
    Heute sollte in Neukölln eine Demo gegen Antisemitismus stattfinden. Sie wurde im letzten Moment abgesagt. Wie in solchen Fällen üblich, wird man nie erfahren, warum die Demo erst mit großem Gedöns angekündigt und dann kleinlaut gestrichen wurde. Es könnte etwas mit der demografischen Zusammensetzung von Neukölln zu tun haben. Kein Mensch, der seine Sinne beisammen hat, würde in Mekka zu einer FKK-Party einladen. Oder Freitagabend an der Klagemauer Würstchen grillen. Aus den Kreisen der Neuköllner Jusos verlautete, man habe die Demo gegen Antisemitismus abgesagt, weil die Jüdische Gemeinde im letzten Moment abgesprungen sei:
    “Wir verstehen die Jüdische Gemeinde gut, aus religiösen Gründen an einem Samstag, der als Sabbat ein religiöser Feiertag ist, nicht zu einer Demonstration aufrufen zu können. Laut der Jüdischen Gemeinde wurde sie in einigen Internetplattformen als Initiator der Demonstration präsentiert. Der Aufruf ging jedoch ausschließlich von den Jusos Neukölln aus. Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Jüdische Gemeinde den Veranstaltern weiterhin als Unterstützer verbunden ist. Gerade aus Solidarität mit den jüdischen Mitbürgern in Deutschland, ist es jetzt Zeit zu handeln und öffentlich ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen. So, wie es auch Innensenator Eberhard Körting auf einer SPD-Veranstaltung in dieser Woche betonte.”
    Das ist nun sehr seltsam. Hat die Jüdische Gemeinde erst im letzten Moment bemerkt, dass die Demo an einem Samstag stattfinden sollte? Ich könnte jetzt fies sein und an dieser Stelle enthüllen, wer aus dem Vorstand der JG in welchem Cafe am Samstag Hof hält, ohne sich darüber zu sorgen, dass dadurch die Ankunft des Messias wieder hinausgeschoben wird. Wichtiger ist, dass auch fromme Juden bei Gefahr für Leib und Leben die Schabbatregeln mißachten dürfen. Und eine Demo gegen Antisemitismus könnte als Gefahrenabwehr definiert werden. Wenn die israelische Armee an einem Samstag in den Krieg zieht, könnten Berliner Juden an einem Samstag bei einer Demo mitlaufen.
    Merkwürdig ist freilich auch, dass die Jusos bei ihrer “Zeichensetzerei” gegen den Antisemitismus auf den Beistand der Juden angewiesen sind. Wieso eigentlich? Reicht es nicht, dass die Juden den Antisemiten als Objekte zur Verfügung stehen, müssen sie auch noch deren therapeutische Behandlung übernehmen? Das geht zu weit, finde ich. Also, liebe Jusos, macht euch mal auf die Socken, um ein “Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen” und hört auf, euch hinter Juden zu verstecken. Es reicht schon, dass die Antisemiten es permanent tun , wie in diesem schönen Beitrag über die Ursachen des Antisemitismus:
    “In Deutschland gibt es keine Basis für einen fundierten Antisemitismus, einfach weil die wenigsten Menschenr positive oder negative Erfahrungen in ihrem persönlichen Umfeld machen konnten. Die Vorurteile gegenüber den Juden in Deutschland basieren auf den Aussagen, die von führenden Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in der Öffentlichkeit gemacht werden. Es ist traurig aber zu verstehen, das die Überlebenden des Holocaust nicht vergeben können.” http://www.hannover-zeitung.net/vermischtes/116914-frau-knobloch-kann-einfach-keine-ruhe-geben

  15. Natürlich hat die NPD keine Gegendemonstration angemeldet, habe ausgiebig recherchiert.
    Wer diese naive und aktionistische Demo, die drei Stunden durch die Straßen des berüchtigten Nord-Neukölln (Rollbergviertel) führen sollte, um die „Islamofschos“ zu pawlowschen Reflexen herauszufordern, für sich nutzen wollte, waren vor allem die „Fuck Germany“-Brüller von der Karbikinsel und die klerikalen ultrarechten von PaxChristi. Mehr als 100 Israel“freunde“ wären doch gar nicht  zusammengekommen, die dann ihr Mütchen auf dem Abenteuerspielplatz Neukölln hätten kühlen wollen. Das diese deletantisch vorbereitete „Juso“-Demo nun NICHT stattgefunden hat, ist ein Segen für die Israelsolidarität und für den Kampf gegen Antisemitismus. Beides hätte Schaden genommen.
    Mit Feigheit, Zurückweichen vor dem gewaltbereiten Pöbel oder dem „Gefühl  den Mumm verloren zu haben, durch den ‚Vorgarten des Islamisten‘ zu spazieren“ hat das rein garnix zu tun. Eher mit der Einschätzung, dass „gut gemeint“ nicht unbedingt auch „gut und richtig“ bedeuten muss, dass Aktionen solcher Tragweite auch gut überlegt und geplant sein müssen. Gerade in diesen schweren Zeiten.
    Also bitte keinen falschen Popanz aufbauen, Gerüchte streuen und Legenden bilden, sondern politisch verantwortlich handeln und vor allem immer bei der Wahrheit bleiben.

  16. dass eine pro-israelische demonstration durch nord-neukölln auf wenig gegenliebe stoßen würde, war von vornherein klar.
    wegen der ankegündigten gegenkundgebung der NPD (wurde da wirklich was angemeldet?) hätte ich mir da noch die wenigsten sorgen gemacht.
    die 40 pappnasen von der NPD konnten schließlich auch vorgestern trotz gegenprotesten gegen den ‚holocaust in gaza‘ demonstrieren. 

    die sicherheitsbedenken scheinen mir doch eher eine ausrede für den rückzieher zu sein. die wahren gründe würden mich allerdings interessieren.

  17. es gibt eigentlich nie gute gegebene umständen für eine kundgebung gegen Antismitismus in Europa oder und Deutschland in den letzten 20 Jahren oder mehr.
    Wir leben in Berlin nicht in Isfahan, oder?
    In eine Demokratie muss es eine möglichkeit geben auch in die gegebene umständen durch die strassen von Berlin unserer meinung zu äussern in eine Demo
    auch wenn wir gefährdet sind von seiten viele organisationen hier in Berlin.

  18. kann das jemand verifizieren?
    die webseite der jusos neukölln ist nämlich auch down.
    sonst wird bislang nur bei den stammtischrassisten von PI über die absage berichtet.

  19. Bin erstaunt und empört, kann mir aber schon in etwa die Begründung für den „Abbruch der Kundgebeung“ denken.
    MfG

    Erwin

    PS: weitere Infos zu diesem „Vorfall“ an meine Mail Adresse senden

  20. Subject: Abbruch der Kundgebung gegen Antisemitismus in Neukölln

    Sehr geehrte Unterstützer,

    mit großem Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen, dass die Kundgebung am kommenden Samstag unter den gegebenen Umständen nicht stattfinden kann. Wir werden Ihnen spätestens morgen einen offiziellen Bericht über den weiteren Verlauf und eine detaillierte Begründung zukommen lassen.

    Bereits an dieser Stelle wollen wir uns bei allen Beteiligten für die Unannehmlichkeiten entschuldigen und ein recht herzlichen Dank für die Unterstützung aussprechen. Wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie Ihre Kommunikationskanäle nutzen könnten um in Ihren Kreisen allen über die jüngste Entwicklung zu berichten.

    Shalom

    Yordanos Teklemicael & Claudia Husch (Jusos Neukölln)

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