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Veranstaltung des AJC mit Yehuda Bauer:
Holocaust - Erziehung im Kontext

Ingolf Seidl, Berlin

Vor ca. 40 Personen hielt Yehuda Bauer in den Räumen des American Jewish Commitee einen Vortrag über 'Contexts of Holocaust Education'. Danach war noch kurz Zeit für Nachfragen, die von Juliane Wetzel moderiert wurden.

Als Kontexte von Holocaust Education sieht Bauer vor allem Dreierlei:

1. Den Kontext der Verzweiflung, also die millionenfache Ermordung von Menschen, was er nicht nur auf die Schoah begrenzt, sondern auf alle Genozide. Parallelen zwischen unterschiedlichen Genoziden sieht er vor allem darin, dass es im Leiden der Opfer keinen Unterschied gibt.

Die Grundlage für einen 'Instinkt' zum Töten Anderer sieht er im Thanatos, also Todestrieb, der durch Gesetze reguliert wird und letztendlich eine Basis für die Entstehung des Nationalsozialismus sein soll. Ich glaube es kam Bauer vor allem darauf an herauszustellen, dass prinzipiell jeder Mensch in bestimmten Situationen zum Täter werden kann.

Bauer bemängelte, dass es im Unterricht, und er bezog sich dabei wohl auf internationale Maßstäbe, keine Erziehung über die Entstehung von Genoziden gibt und dass meist nur reduziert über Generäle, Führer etc gelehrt wird, nicht jedoch über den Alltag.

Einen weiteren Hintergrund des Nationalsozialismus sieht er in der Ideologie, wobei er sich von Hilberg abgrenzt. Für Bauer ist die Möglichkeit der Beeinflussung von Bevölkerung mit Bestechung, also materiellen Versprechen und durch eine Utopie, auch wenn sie rassistisch ist, sehr wesentlich. Als weiteren Hintergrund bezeichnet er den christlichen Antisemitismus, den die Nazis von seinem christlichen Gehalt getrennt hätten, da dieser zwar Ausgrenzung und Verfolgung beinhaltet hätte, jedoch keinen genozidalen Charakter in sich trüge. Im Gegensatz zum Kommunismus ist für Bauer der Nationalsozialismus die einzige echte Revolution, da sie einen neuen Charakter gehabt hätte - indem sie Herrschaft über den Rassebegriff ermöglichte.

2. Kontext der Hoffnung. Bauer sieht ebenso einen Instinkt anderen zu helfen, sich für fremde Menschen einzusetzen. Hoffnung ist dabei für ihn ein zentraler Begriff, sowohl im Judentum als auch im Christentum an den anzuknüpfen wäre. Er betont die Notwendigkeit im Zusammenhang mit Holocaust Education weniger die Täter in den Vordergrund zu stellen, sondern vor allem Opfer und Menschen die geholfen haben. Damit soll beispielhaft gezeigt werden, dass es immer Handlungsspielräume gibt und gab sich anders zu entscheiden.

3. Der Kontext der Schoah als Paradigma für andere Genozide. Schoah (Holocaust) ist für Yehuda Bauer präzedenzlos, aber nicht einzigartig und es besteht die Möglichkeit der Wiederholung. Das beispiellose ist für Bauer, der Versuch universell jeden einzelnen Juden zu ermorden, also die Gesamtvernichtung eines Volkes.
Dieses Ziel wird nach Bauer über jeden Pragmatismus gestellt. Bauer sprach auch von Antisemitismus als unpragmatischer Ideologie, da zum Beispiel Kriegsziele gegenüber der Vernichtung hintangestellt wurden.

"Die dunkle Seite der Geschichte":
Yehuda Bauers (Re-)Interpretation der Schoah
http://buecher.hagalil.com/suhrkamp/bauer.htm

http://www.schoah.org

hagalil.com 19-01-2006

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