Einer der letzten großen Stars des Chansons:
Esther Ofarim
Nach mehr als 20 Jahren erscheint endlich wieder ein neues
Album von Esther Ofarim.
Aufgenommen im November 2003 im ausverkauften Großen
Sendesaal des NDR in Hannover mit dem 66köpfigen NDR Pops Orchester unter
der Leitung von Peter Herbolzheimer und Gastsolisten, präsentiert das Album
'BACK
ON STAGE' einen Querschnitt durch das vielseitige Repertoire von
Esther Ofarim. Neben Liedern von Kurt Weill, Leonard Cohen, Randy Newman und
den Beatles singt Esther Ofarim auch mehrere israelische Lieder, darunter „Layla
Layla“ und als Reminiszenz an die sechziger Jahre ihren großen Hit
„Morning of my Life“, den Barry Gibb damals für sie geschrieben hatte.
Seit Ende der neunziger Jahre tritt Esther Ofarim wieder regelmäßig in
Deutschland auf und ihre Konzerte sind immer ausverkauft. Es ist nicht nur
die Erinnerung an Esthers große Erfolge in den sechziger Jahren zusammen mit
ihrem damaligen Mann Abi Reichstat, die ihre Fans in die Konzerte lockt.
Vielmehr ist es die große Faszination, die immer wieder von ihr ausgeht,
wenn sie auf der Bühne steht. So hatte sie in den achtziger Jahren mit ihren
einfühlsam gesungenen Liedern der berühmten „Ghetto“-inszenierung von Peter
Zadek zum durchschlagenden Erfolg verholfen. Esther Ofarims Programm ist
zeitlos, es überschreitet musikalische und nationale Grenzen und lebt von
der großartigen Gesangsinterpretation einer Künstlerin, die rund um den
Erdball ihre Fans hat.
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Esther Ofarim & Ensemble in Concert:
Ein Comeback der besonderen Art
Nicht spektakulär und dennoch sensationell: Esther Ofarim,
die sich so lange rar gemacht hat auf deutschen Bühnen, tritt wieder auf...
CD
Tropical Music
68.852, im Vertrieb von SONY BMG Music Entertainment
RealAudio hören:
Layla layla
In
Germany before the war
World Music:
Esther Ofarim
Von CLAUS SCHREINER
Die erste Begegnung mit Esther Ofarim war wie ein
Schritt zurück in die Zukunft. So jedenfalls kam es mir vor, als ich ihr im
Frühjahr 2005 in einem Hamburger Restaurant gegenüber saß.
Wochen vorher hatte ich im Flugzeug eine Kritik ihres Konzertes in der
Frankfurter Alten Oper gelesen. Kaum gelandet, begann die Suche nach ihr. Es
war fast so wie 1968, als ich im Fernsehen Baden Powell in einem Konzert der
Berliner Jazztage sah, und am nächsten Tag eine lange Suche begann, um
diesen Gitarristen auf eine Tournee zu bringen. Bei Esther Ofarim genügten
ein paar Telefonate, um zu erfahren, dass sie eigentlich nicht in ein
Tonstudio gehen wollte, das habe sie seit vielen Jahren nicht getan.
Die
Live-LP 1969
Natürlich gibt es bei mir Erinnerungen an die 60er Jahre,
an ihre Hits und ihre Lieder, die damals nach Deutschland erstmals auch
einen Hauch von Weltmusik brachten, Folklore in Poparrangements. Folk hätten
das die Amerikaner genannt, bei denen sie ihre ersten Lieder aufgenommen
hätten, sagt Esther Ofarim. Es war ja die Zeit Bob Dylans und Arlo Guthries
und in Deutschland trafen sich Degenhardt, Süverkrüp und Wader zu den
legendären Treffen auf Burg Waldeck.
Als wir dann 1983 in einer Epoche, in der man zum ersten Mal über Worldmusic
sprach, mit Mercedes Sosa unsere erste LP und Künstlerin herausbrachten, war
das Duo Esther und Abi bereits von den Bühnen abgetreten und Esther
bereitete sich gerade nach langen Jahren der Zurückgezogenheit für ein
Comeback in Zadeks berühmter „Ghetto“-Inszenierung am Hamburger
Schauspielhaus vor. Und danach wurde es wieder still um Esther Ofarim.
Nicht, weil es kein Interesse an ihr gegeben hätte. Sie wollte es so. Noch
heute führt sie ein zurückgezogenes Leben in Hamburg. Handy, Fax und
Computer braucht diese sehr lebendige und wache Person, die in vielen
Bereichen bestens informiert ist, nicht. Sie ist ein Buch voller
Geschichten. Aber ihre eigenen gibt sie nicht preis. Dafür erfüllt sie in
ihren Konzerten Texte mit Gefühl und Emotion, die Poeten, Popmusiker und
Volksdichter ersonnen haben. Das macht ihr Konzertrepertoire absolut zeitlos
im Sinne einer Unabhängigkeit von Trends und Geschmack. Alexander Haase
schreibt über ein Konzert der Ofarim: „Gerade die unprätentiöse Schönheit
des Abends hat ihr aber großen Applaus und geradezu frenetische Begeisterung
des Publikums eingebracht.“ (FR 31.1.2005)
Der
Zufall meinte es gut. Es hatte Ende 2003 ein Konzert im ausverkauften Großen
Sendesaal des NDR in Hannover gegeben, bei dem Esther begleitet vom NDR Pops
Orchestra unter der Leitung von Peter Herbolzheimer gesungen hatte. Digital
aufgenommen. Esther Ofarim und Peter Herbolzheimer kennen sich eine
Ewigkeit. Ihr gemeinsamer Auftritt in „Bio’s Bahnhof“ in den 80er Jahren ist
nahezu Legende.
Also ein Legenden-Meeting bei Tropical Music? In jedem Fall ein sehr
lebendiges, für das das 66-köpfige NDR Pops Orchestra einen wunderbar zarten
und unaufdringlichen Teppich ausbreitet. Esther Ofarim schwebt auf ihm,
reiht über Genres und Schubladen hinweg ein hebräisches Wiegenlied an Kurt
Weill, Paul McCartney und Mendelssohn-Bartholdy.
Zwei Namen - ein Orchester: Hinter dem Namen NDR Pops Orchestra verbirgt
sich die NDR Radiophilharmonie, einer der renommiertesten Klangkörper der
deutschen Orchesterlandschaft.
Dieses in Hannover ansässige Orchester, das im Mai 2000 sein 50-jähriges
Jubiläum feierte, ist seit Jahrzehnten für sein umfangreiches Repertoire
bekannt, das von der großen sinfonischen Literatur über die sogenannte
"U-Musik" (Musical, Filmmusik, Operette etc.) bis hin zur zeitgenössischen
Musik reicht. Darüber hinaus streift es immer wieder die Bereiche des Jazz
und der Popmusik.
Unter dem Namen NDR Pops Orchestra ist das Orchester seit 1998 immer dann zu
hören, wenn es in den Crossover-Bereich geht und mit Stars der
internationalen Pop- und Rockszene zusammentrifft.
Ganz nach amerikanischem Vorbild - man denke z. B. an das Boston Symphony
Orchestra, das sich zudem als Boston Pops einen Namen machte - ist das NDR
Pops Orchestra eines der wenigen Orchester dieser Art in Europa. Es
arbeitete u.a. mit Al Jarreau, Patricia Kaas, Herbert Grönemeyer, Bobby
McFerrin und Al Jarreau, Ray Charles und Randy Crawford sowie mit Lionel
Richie und Xavier Naidoo.
Wie bei allen Konzerten der letzten Jahre war Esthers musikalischer Leiter
Yoni Rechter aus Israel als Pianist und Arrangeur der meisten Lieder mit auf
der Bühne.
Auf Esther Ofarims zahlreichen Fan-Internetseiten führen die Fans ihrer
‚Jahrhundertstimme’ akribisch Buch über ihre Lieder, Konzerte und Aufnahmen.
Sie werden sich freuen: ihren großen Hit „Morning of my Life“ hatte sie zum
letzten Mal 1969 gesungen. In Hannover sang sie ihn wieder, überredet und
nach anfänglichen Widerständen. Es bleibt die vorerst einzige Reminiszenz an
die sechziger Jahre in einem zeitlosen, aber nicht der Zeit entrückten
Programm. Dieter Bartetzko, dessen FAZ-Kritik den Anstoß für diese CD
gegeben hatte, schrieb: „Eine Mondwanderin hat das Publikum am Ende dieses
Konzerts erlebt. Natürlich war man auch gekommen, um nach langer Zeit jener
Sängerin wieder zu begegnen, die in den sechziger Jahren die Bundesrepublik
regelrecht verzaubert hatte. Ihr Charisma, das damals Schreiber zu
schwärmerischen Formeln wie "junge Cleopatra", "Spatz von Haifa" oder
"Rehkitz" verführte, ist nahezu unverändert. Eine zarte Frau steht auf der
Bühne, großäugig noch immer, und noch immer so verhalten wie einst. Kaum
eine Bewegung, wenig Conference, ab und dann ein Lächeln. Was sofort in Bann
zieht, ist die Stimme, biegsam, zu hauchzartem Flüstern ebenso fähig wie zum
gutturalen Schrei, zu Stahl werdend oder zu Seide. Damit lebt jedes Lied
auf, so sehr, dass sich die Sängerin schließlich doch mittels Gestik und
Mimik in die Gestalten verwandelt, die sie besingt. Und das sind unendlich
viele: glücklich und verzweifelt Liebende, Kämpferinnen, Zaghafte, Sirenen,
Trampel, Hexen, Straßenmädchen, Tippsen und Diven. Aber alle werden sie
schließlich, was Esther Ofarim für ihre Zuhörer ist - eine Mondwanderin
zwischen den Zeiten und Welten.“
Die internationale Karriere der Esther Ofarim hatte vor vielen Jahren
begonnen. Sie ist noch lange nicht zu Ende. Zunächst einmal ist sie „Back on
stage“. Mal sehen, was noch kommt.
www.esther-ofarim.de
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Tropical Music, Esther Ofarim: "BACK ON STAGE"
Esther Ofarim & Ensemble in Concert:
Ein Comeback der besonderen Art
Nicht spektakulär und dennoch sensationell: Esther Ofarim,
die sich so lange rar gemacht hat auf deutschen Bühnen, tritt wieder auf...
CD
Tropical Music
68.852, im Vertrieb von SONY BMG Music Entertainment
RealAudio hören:
Layla layla
In
Germany before the war
hagalil.com 28-09-2005 |