Weiden/Opf.
(dt, nach Winter, Fritz) Die Tat war am Sonntag um 9.57 Uhr von einem Passanten
der Polizei gemeldet worden. Um diese Zeit war die Farbe noch feucht. Die
Kriminalpolizei hat die Ermittlingen aufgenommen. Ein Spezialist der
Spurensicherung war vor Ort und stellte Farbreste und Glassplitter sicher.
Im vergangenen Jahr war das Denkmal bereits
einmal Ziel eines Farbanschlages gewesen. Am 24.Mai, rund 14 Tage nach dem
Besuch des stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in
Deutschland, Michel Friedman, war das Denkmal geschändet worden. In der
Folgezeit flogen Steine gegen die Fenster der Synagoge, ein Farbbeutel gegen den
Eingang des Gebäudes und Steine gegen die Fenster des Geschäftes von Gabi
Brenner.
Gabi Brenner, die Vorsitzende der Jüdischen
Gemeinde, sieht in dem mittlerweile fünften Anschlag gegen Einrichtungen der
Jüdischen Gemeinde oder deren Repräsentanten in Weiden den Beginn einer Serie
von Attacken. Sie beklagt, dass rechtsradikales Denken in Deutschland wieder
salonfähig geworden sei.
Der Weidener Oberbürgermeister Hans Schröpf hat
den Anschlag als eine "feige Tat" verurteilt. Die Stadt als Besitzerin des
Gedenksteines lobt deshalb eine Belohnung von 5000 Mark aus.
haGalil onLine 12-03-2001
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