Rechtsradikales Netzwerk entdeckt:
Fahndung nach Münchner Neonazi erfolgreich
Seit Anfang Januar wurde Christoph Schulte gesucht. Er hat in München einen
Griechen fast zu Tode getreten und
konnte in der rechtsradikalen Szene untertauchen. Letztes Wochenende konnte
ihn die Polizei in Rotterdam verhaften.
Damit konnte der Hautverdächtige für den brutalen Überfall auf einen Griechen am
13. Januar diesen Jahres gefaßt werden. Eine Gruppe Rechtsradikaler hatte einen
Griechen vor der Kneipe „Burg Trausnitz“ in der Zenettistraße in München schwer
mißhandelt und verletzt.
Schulte, der als führendes Mitglied der „Isarlohner Kameradschaft“ fungiert
haben soll, konnte unmittelbar nach der Tat zunächst in seine Heimatgemeinde im
Sauerland fliehen. Die Polizei hatte gegen ein europaweites Netzwerk
neonazistischer Gruppen zu arbeiten.
Die Flucht von Christoph Schulte war sehr gut geplant. Von Rotterdam aus sollte
es weiter nach Antwerpen gehen, wo die rechtsradikale Partei Vlaams Blok bei der
letzten Kommunalwahl 33 Prozent der Stimmen gewinnen konnte.
Die engen Verbindungen der Neonazis in die Nachbarländer sind nicht nur
praktischer Natur. Von dort kann man sich zwar mit verbotenen Büchern und
Musik-CDs bestücken lassen, zumal die Gesetzgebung in Skandinavien weniger
strenge Vorgehensweisen erlaubt, doch es geht bei der grenzüberschreitenden
Kameradschaft auch darum, die internationalen „Achsen“ zu beschwören.
In München sitzen noch immer neun weitere Personen wegen der Schlägerei in
Untersuchungshaft, die an der Schlägerei beteiligt waren. Der Vorwurf lautet auf
gefährliche Körperverletzung.
haGalil onLine 04-02-2001
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