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Ein Internet-Jahr entspricht sieben “echten” Jahren. Nach dieser These gehe ich schon bald in Rente.
Aber der Gedanke an den Lebensabschnitt “Alter” geht in der Hektik des Internet-Alltags unter. “Bin
ich gesund und wohlversorgt?” “Bin ich krank und pflegebedürftig?” “Was kümmert´s mich jetzt!”
Aber Vorsorge ist richtig wichtig, auch wenn es unangenehm ist, jetzt darüber nachzudenken. Daher ist diese Kampagne eine gute Sache! Sie weist provozierend auf “die Zeit danach” hin und zeigt, wie wichtig Pflegekräfte sind, die, egal wie es uns geht, jetzt und in der Zukunft für uns da sind, sofern es genügend gibt!

Armin Nusser,
wunder media GmbH

Im Seniorenheim der Israelitischen Kultusgemeinde München:
Heiminterne Tagesbetreuung

Das neue Projekt der "Heiminternen Tagesbetreung" zielt speziell auf verwirrte Bewohner. Aufgrund ihrer Erkrankung benötigen sie ein erhöhtes Maß an Zuwendung und Förderung.

Demente und verwirrte Menschen brauchen einen vertrauten Ansprechpartner. Sie reagieren unruhig auf Hektik, weil sie keinen Mechanismus besitzen, der sie vor Stress schützt. Mit dem Angebot der Tagesbetreuung können die Mitarbeiter von Altenheimen noch gezielter auf die Bedürfnisse der Bewohner eingehen.

Einfach nur Dasein

“Es geht dabei gar nicht um ein Beschäftigungsprogramm, das die Zeit von morgens bis abends ausfüllt”, sagt Gabriela Reisgies. Die Krankenschwester und Sozialpädagogin hat für ihre Arbeit den Begriff “Einfach nur Dasein” geprägt.

Zwischen 1980 und 1984 lernte Gavriela Reisgies (37) den Beruf der Krankenschwester. Nach neun Jahren in verschiedenen Krankenhäusern schloss sie das Studium für Sozialwesen an. Sie absolvierte ein Praktikum als Betreuerin für Menschen mit geistiger Behinderung in Kanada und lernte dort die jüdische Gemeinde kennen. Seit Mai 2000 gestaltet sie die heiminterne Tagesbetreuung im Saul-Eisenberg-Seniorenheim der Israelitischen Kultusgemeinde München.

Sie meint damit die Aufgabe, Gesprächspartnerin für jemanden zu sein, der kaum verständlich machen kann, was sich in seinem Inneren abspielt. “Es hilft den Bewohnern, wenn ich ihre Hand halte und sie spüren lasse, dass sie akzeptiert werden, so wie sie sind.” Die Betreuung dementer Menschen folgt eigenen Regeln. Manchmal ist eine halbe Stunde zugewandtes Schweigen mehr wert als viele Worte. 

Fast alle Bewohner des Altenheims der Israelitischen Kultusgemeinde tragen in ihrer Biografie Wunden aus der Zeit des Holocausts. “Anders als in anderen Altenheimen lehnen viele die Gruppenangebote ab. Sie wollen lieber allein sein. Zudem kommen sie aus verschiedenen Kulturkreisen und sprechen oft nicht einmal die gleiche Sprache.”

Für fast alle ist der Schabbat zeitlebens ein fester Orientierungspunkt in der Woche gewesen. Gabriela Reisgies ermöglicht den Bewohnern die Feier des Festtags. Sie knetet und backt mit ihnen die Challa, das Schabbat-Brot.

Heiminterne Tagesbetreuung lebt von der Kommunikation im Team. Wenn jemand unruhig wird oder weglaufen will, rufen die Pflegekräfte Gabriela Reisgies. Sie hat die Zeit, sich den Bewohnern behutsam auf ihrer Ebene zu nähern, und die Pflegekräfte können sich unbesorgt anderen Aufgaben widmen.

Die Zusammenarbeit ermöglicht eine Verschränkung aller Angebote. Gabriela Reisgies begleitet demente Bewohner zur Tanztherapie und anderen Aktivitäten, die im Haus vom Sozialdienst veranstaltet werden. Sie wirkt damit in zwei Richtungen: Die schwächeren Bewohner fühlen sich als Teil der Gemeinschaft und alle selbständigen Senioren sehen, dass sie in guten Händen sein werden, falls ihre Kraft irgendwann nachlassen sollte.

Ehre deinen Vater und deine Mutter, 
damit von Bestand seien Deine Tage auf der Erde, 
die ''der Ewige'' Dein G'tt dir gibt.

Es mangelt an öffentlicher Anerkennung

Beim Empfang für die Pflegekräfte der Landeshauptstadt München am 20. 02. 2001, sagte OB Ude: “Ohne die Hilfe der Pflegekräfte wüsste die Gesellschaft nicht, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern, den Alten und Kranken, umgehen soll”. Dem strapaziösen Dienst in der Pflege mangle es jedoch an entsprechender öffentlicher Anerkennung. 

“Je nachdenklicher und sensibler eine Pflegekraft ist, desto mehr leidet sie selbst unter der Kluft zwischen dem, was zu einer menschenwürdigen Betreuung nötig wäre und dem was durch die äußeren Zwänge bedingt möglich ist.” Seit der in München besonders engagiert geführten Pflegediskussion der Jahre 1996 und 1997 hätten sich die Verhältnisse nicht gebessert, sondern eher verschärft, so Ude. 

“So menschenwürdig, wie es sich ein Wohlstandsland leisten könnte, sind die Umstände noch lange nicht”. An die Adresse der Bundespolitik formulierte der Münchner Oberbürgermeister zwei Einsichten, ohne die man die Probleme nicht lösen könne: “Wenn es in Altenheimen und ambulanten Diensten menschlicher zugehen soll, braucht man mehr Personal – und das ist nicht zu bekommen, ohne dass die Gesellschaft mehr Geld für die Pflege ausgibt”.

Norbert Huber, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände in München: "Für die Pflegekräfte bedeutet Pflegen nicht ‘satt’, ‘sauber’ und ‘trocken’. Sie wollen den Menschen, die Hilfe brauchen, zur Seite stehen. Sie lieben ihren Beruf und praktizieren diesen mit Begeisterung – nur die Bedingungen lassen dies immer weniger zu.” Die Leistung auf den Stationen müsse öffentlich anerkannt werden. “Wir müssen aufrütteln und das Bewusstsein in unserem Land verändern. Wir müssen gemeinsam für eine Gesellschaft kämpfen, in der Hilfsbedürftige eine Lobby haben.”

Das gleiche Ziel verfolgt eine gerade angelaufene Imagekampagne für Pflegeberufe. Für die Plakate haben sich drei Vertreter der New Economy zur Verfügung gestellt. Regina Haberl von der Werbeagentur Robert&Horst, Armin Nusser von der “wunder media GmbH” und Bernhard Gold von der “CyberProfit AG” sind jeweils zwei Mal auf den Bildern zu sehen. Links so, wie sie heute aussehen, rechts mit Hilfe eines Computerprogramms in alte Menschen verwandelt. Dieser Blick in die Zukunft zeigt: Pflege geht jeden an, weil jeder alt und hilfsbedürftig werden kann.

In einem Statement erklärte Bernhard Gold, Vorstand der CyberProfit AG, seine Motive, die Kampagne zu unterstützen. “Gewöhnlich bleibt in meinem Beruf nicht viel Zeit, über die Zukunft nachzudenken. Doch manchmal, wenn ich in den Spiegel schaue, merke ich, dass ich älter werde. Mir ist sehr bewusst, dass die Phase der Selbständigkeit und des Erfolgs irgendwann zu Ende ist. Wenn ich mithelfen kann, etwas von dem Image der New Economy auf die Pflege zu übertragen, tue ich das gern.”

Sozialreferent Friedrich Graffe präsentierte die Homepage www.m-pflege.de in der das Thema Pflege in allen Facetten dargestellt ist. Erfahrene Pflegekräfte berichten über ihre Arbeit, man findet eine große Job-Börse, Adressen sämtlicher Einrichtungen der Altenhilfe in und um München, Ansprechpartner für Personalfragen und Informationen zur Ausbildung.

 

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