Im Rahmen der Ereignisse der letzten Tage
schlägt nun auch der Verfassungsschutz (wieder
einmal) Alarm. Die Zahl der zu Gewalt und Terror, bis zum Mord bereiten
Rechtsextremisten, sei auf fast 10.000 angestiegen.
Hamburg - In einem neuen Lagebericht
spricht das
Bundesamt für Verfassungsschutz von "Ansätzen für eine terroristische
Bedrohung". Der Anstieg des Gewaltpotenzials sei alarmierend. Der Bericht räumt
auch mit einem weit verbreiteten Vorurteil auf. Nur rund 20 Prozent der
gewalttätigen Neonazis seien arbeitslos - der Rest ginge zur Schule oder habe
einen festen Job.
Sorgen bereite den Verfassungsschützern
auch die immer weiter zunehmende Radikalisierung der Skinhead-Musikszene, heißt
es. Derzeit gebe es 93 rechtsradikale Musikgruppen, die meist auf verbotenen
Konzerten aufträten. 50 CD-Vertriebe versorgen laut Verfassungsschutz die rechte
Szene mit Nachschub. "Erstmals in der Nachkriegsgeschichte" gebe es mit der
Skinhead-Szene "ein für Jugendliche attraktives Organisationsangebot" im Bereich
des Rechtsextremismus,
Weitgehend machtlos stünden die deutschen
Behörden der ständig wachsenden Flut rassistischer Internethomepages - insgesamt
inzwischen rund 500 - gegenüber. Der Grund hierfür sei, dass die meisten
Websites von Computern in den USA stammten. Der wahre Grund liegt aber eher in
Dummheit und Arroganz der in diesem Lande für dessen Schicksal zuständigen
Entscheidungsträger.
PFS 06 Oktober 2000
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