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Pressekonferenz:
Der amtierende Außenminister Ben-Ami

"Wir erwarten von der zivilisierten Welt Verständnis 
für das schwierige Dilemma, dem Israel gegenübersteht".

Manarah

 

Tel-Aviv, 12.10.2000 - Die Palästinenser haben heute Verachtung für Menschenleben gezeigt. So verhalten sich nicht Partner für Frieden, so verhalten sich Nachbarn nicht und so verhalten sich zivilisierte Menschen nicht. Israel reagiert und wird – wenn es dazu gezwungen wird - weiterhin in ähnlicher Form reagieren, wenn die Palästinenser nicht sofort die gewaltsamen Handlungen einstellen.

 

Die israelische Regierung - voran Premierminister Barak - ist im Friedensprozeß einen langen Weg gegangen. Wir haben die äußersten Grenzen erreicht, von dem was wir – ohne unsere lebenswichtigen Sicherheitsinteressen zu kompromittieren - machen können und sollten. Frieden ist ein wichtiger Wert und die Trennung zwischen den zwei Völkern ist eine Notwendigkeit – aber wir sind vorbereitet, entschlossen und – am wichtigsten – wir sind stark. Wir hoffen, daß die Palästinenser diese Eigenschaften nicht wieder auf die Probe stellen.

 

Ich erwarte von der zivilisierten Welt Verständnis für das schwierige Dilemma, dem Israel gegenübersteht. Der Wunsch nach Frieden – und Frieden als ein nationales Interesse – kann nicht neben der Art von Gewalt bestehen, die Arafat in den vergangenen Wochen initiiert hat. Kein souveräner Staat kann einen Friedensprozess führen, wenn der angebliche Partner freiwillig erwiesene Terroristen freilässt und alle Regeln des politischen Umgangs bricht. Die Verantwortung liegt bei Arafat.

 

Die Menschen scheinen von Arafats scheinbarer Fähigkeit berauscht, den Nahen Osten und die ganze Welt als Geisel seines Unwillens, die Kultur des Friedens anzunehmen, zu halten - und damit die Stabilität in der gesamten Region gefährdend. Arafat gefährdet die gesamte Region - Staaten wie Ägypten und Jordanien, mit denen wir langjährige feste Friedensverträge haben, müssen dies verstehen und sofortige Maßnahmen ergreifen, um Arafat zurückzuhalten. Wir rufen den ägyptischen Präsidenten Mubarak und den jordanischen König Abdullah auf, Arafat gegenüberzutreten und zu sagen: Genug. Wir versuchen, die regionale Verschlechterung zu verhindern und betrachten Ägypten und Jordanien als Nachbarn im Frieden und Partner bei der Wiederherstellung der Stabilität. Israel glaubt, daß die derzeitige Verschlechterung der Situation aufgehalten werden kann – dies aber nur, wenn die Welt unmissverständlich zu Arafat sagt: Genug ist genug!

 

Die Palästinenser sind für ihr Schicksal verantwortlich und müssen daher die volle Wichtigkeit und Folgen verstehen – vor allen Dingen den Schaden – den die Fortführung und die Eskalation der derzeitigen Situation verursachen wird. Selbst zu dieser schwierigen Stunde, rufen wir die Palästinenser dazu auf: Wählt den Weg des Friedens, stoppt die Schiessereinen und die Krawalle und kehrt zu Frieden der guten Nachbarschaft zurück!

 

Danke.

 

Frage: Sind wir – nach Ihrer Definition – im Kriegszustand mit der palästinensischen Behörde? Und was passiert jetzt? Es gab einige Angriffswellen in Ramallah und Gaza. Hat die IDF ihren Beschuss eingestellt und wartet ab oder befinden wir uns noch inmitten eines Angriffs?

 

Antwort: Wir haben diese Aktion als begrenzte Aktion angelegt, als Antwort auf die Situation, die von der palästinensischen Behörde geschaffen wurde; um zu verdeutlichen, daß Israel – als souveräner Staat – nicht mit Selbstzurückhaltung angesichts solch eklatanter und beschämenden Taten gegen seine Bürger und Soldaten reagieren kann und wird. Gleichzeitig ist das eine lokal begrenzte Botschaft. Natürlich würden wir als Erste jubilieren, wenn dies das Ende des Blutvergießen bezeichnete. Wir befinden uns allerdings noch am Beginn dieser Krise. Die Konfrontation wird von uns nicht gesucht. Wenn uns diese jedoch aufgedrängt wird, werden wir gezwungen sein genauso zu reagieren.

 

Frage: Werden die Amerikaner zu diesem Zeitpunkt eingreifen? Haben die Amerikaner uns aufgerufen, das Feuer einzustellen? Und zweitens: wird der Premierminister jetzt eine Regierung der nationalen Einheit einrichten?

 

Antwort: Ich habe vor einigen Minuten mit dem amerikanischen Botschafter Indyk gesprochen, und ich weiß, daß Premierminister Barak mit Präsident Clinton gesprochen hat oder sprechen wird. Zu Beginn der Krise haben wir eine Botschaft den Vereinigten Staaten übermittelt, deren Kern war: Die USA tragen höchste Verantwortung für den Friedensprozeß, daher erwarten wir, daß sie eine klare, scharfe Botschaft an Arafat übermitteln, daß er seine Platz in der Gemeinschaft der zivilisierten Nationen und seine Beziehungen zum Westen gefährdet. Als Ergebnis der Übereinkommen von Oslo wurde Arafat ein Teil der westlichen Welt. Die Übereinkommen von Oslo waren seine Einführung in die Umarmung des Westens und speziell der USA. Wir erwarten von den USA, ihm eine eindeutige Botschaft zu übermitteln. Wir müssen abwarten, ob er ein Staatsmann ist, der nach Frieden mit seinem Nachbarn Israel strebt und bereit ist, auf Israels Friedensvorschläge zu antworten – wenigstens mit Gegenvorschlägen – aber nicht mit Blutvergießen seines Volkes; ob er bereit ist, diesem Kurs zu folgen, oder wieder von der Völkerfamilie geächtet werden will.

 

Bezüglich einer Regierung der nationalen Einheit: Ich bin hiermit nicht beschäftigt, aber ich haben keinen Zweifel, daß die Regierung erweitert werden muß. Es ist eine Zeit des wirklichen nationalen Notstands und daher nicht die Zeit für politische Abrechnungen. Es ist vielmehr eine Zeit, sich angesichts der Aufgaben, denen unsere Nation gegenübersteht, zusammenzuschließen.

 

Frage: Nach den IDF Luftangriffen auf Gaza und Ramallah haben die Palästinenser gesagt, daß der Friedensprozeß tot sei. Akzeptieren Sie diese Einschätzung? Und zweitens: Halten Sie nicht die Zeit für gekommen, dem israelischen Volk zu sagen, daß sie sich in Yasser Arafat getäuscht haben und er kein Partner für den Frieden ist?

 

Antwort: Es besteht kein Zweifel, daß der Friedensprozeß in seinem jetzigen Format keine großen Erwartungen bietet. Wenn wir die Verhandlungen wiederaufnehmen, werden wir das mit anderen Mitteln tun müssen – alleine weil wir einen tiefen Vertrauensverlust zwischen beiden Seiten erlitten haben. Deshalb müssen wir – bevor wir überhaupt anfangen, über einen wirklichen Friedensprozess zu sprechen – ernsthafte Anstrengungen unternehmen, um das Vertrauen wiederherzustellen. In seiner jetzigen Form kann der Prozeß nicht weitergehen.

 

Zur zweiten Frage: Der Premierminister hat wiederholt erklärt: Wir werden von der Logik des Abkommens geleitet, das Yitzchak Rabin 1993 auf dem Rasen des Weißen Hauses unterzeichnet hat, sowie von der Tatsache, daß die Übereinkommen von Oslo angenommen wurden – gewollt oder ungewollt – von der Regierung, die der Regierung Rabins folgte, die danach das Wye Memorandum und das Hebron Protokoll unterzeichnet hat, die auf den Oslo Übereinkommen basieren. Die Übereinkommen von Oslo haben – gewollt oder ungewollt und unabhängig von der politischen Einstellung – Arafat als Partner für den Frieden betrachtet. Aus den vergangenen Tagen lernen wir, daß – aus Sicht des nationalen Konsens in Israel – wir Arafat nicht als Partner für solch ein Abkommen gefunden haben. Wenn Arafat glaubt, daß die gegenwärtige Situation ihm erlaubt, Bedingungen bezüglich der Natur eines solchen Abkommen allein nach seinen Wünschen zu diktieren, werden wir ein solches Abkommen nicht akzeptieren. Deshalb sage ich, daß der Friedensprozeß in seiner derzeitigen Form, eine Sackgasse erreicht hat und neu aufgebaut werden muß. Wir können auch nicht in diesen schwierigen Tagen, dem israelischen Volk eine Botschaft der Verwüstung und Hoffnungslosigkeit übermitteln. Selbst angesichts einer tiefgehenden und schmerzhaften Konfrontation, verstehen wir alle, daß es keine Wahl gibt außer der, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

 

Frage: Bedeutet die Schlußfolgerung, daß wir nicht mehr von einem endgültigen Abkommen sprechen, sondern von begrenzten Abkommen – daß wir den großen Traum aufgeben?

 

Antwort: Jetzt ist nicht die Zeit für eine solche Frage. Alles, was wir und die internationale Gemeinschaft versuchen, ist die Leben der Bürger Israel zu schützen und in einer Weise zu reagieren, in welcher jeder souveräne Staat reagieren sollte. Wir müssen die Verschlechterung der Situation aufhalten, die Gewalt stoppen und dann die Fortführung des Friedensprozeß erneut einschätzen.

haGalil onLine 13-10-2000

 

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