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Rechtes im Internet
— ein Dauerthema

Der sogenannte Chat (Chatten = Kommunizieren im Internet) 
des Zürcher Internet-Anbieters SWIX geriet in den letzten 
Jahren vermehrt ins Visier von Rassisten. Rückblick auf eine 
leidige Geschichte.

VON DAVID HADAD / ISRAELITISCHES WOCHENBLATT


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Das Thema «Rassismus im Internet» ist in der letzten Zeit in den Medien omnipräsent. Doch dass sich Rechtsextreme nicht nur damit begnügen, ihre rassistische Propaganda auf ihren Homepages zu publizieren, musste mancher Teilnehmer bzw. Teilnehmerin des SWIX-Chat (online Diskussionsforum) am eigenen Leibe erfahren.

Die Charter wurden von einer Gruppe von Neonazis aufs Übelste angepöbelt, und die Flut brauner Propaganda verunmöglichte ein weiteres Chatten.

Tummelplatz für Neurotiker aller Arten

Der Interner-Service-Provider SWIX, ein Einmannbetrieb, der speziell Jugendlichen aus dem Raum Zürich eine Internerplattform bietet, sah sich nach zahlreichen weiteren solchen Vorfällen nicht mehr in der Lage, diesen rassistischen Parolen mit kommunikativen und technischen Mitteln beizukommen. Deshalb wurde bereits 1997 eine Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Bezirksanwaltschaft Zürich eingereicht. Die Antwort des Polizeirichteramtes ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Der SWIX-Chat wurde als «abnormer Tummelplatz für Fäkal-, Porno-, Anal-, und Fascho- Neurotiker per se» dargestellt. Hinzugefügt wurde, dass die Täter aufgrund der Anonymität im Chat nicht eruierbar seien. Das Verfahren wurde ein gestellt.

Nachdem der Betreiber von SWIX den Chat für zwei Wochen geschlossen hatte, blieben weitere Attacken bis Herbst 98 aus. Dann erschien ein User mit der bezeichnenden Abkürzung «SS», und die braune Flut gehörte erneut zum Chat-Alltag. SWIX, von der Polizei im Stich gelassen, versuchte nun, die jungen Nutzer direkt zu mobilisieren. Dies gelang jedoch erst, als der Chat aufgrund der zahlreichen Attacken erneut geschlossen werden musste.

Eine Gruppe jugendlicher Chatter, die sich selbst «die Kommission» nannte, versuchte im SWIX Chat wieder eine normale Gesprächskultur zu etablieren und sich gegen rassistische Gewalt zu wehren. Ergänzend suchten die Jugendlichen das Gespräch mit der Polizei für den Fall, dass sie erneut Beiträge im Chat fänden, die gegen geltende Gesetzesnormen verstoßen würden. An einer Sitzung «der Kommission» mit Vertretern der Stadt- und Kantonspolizei, an der auch die Zürcher Polizeivorsteherin Esther Maurer teilnahm, wurden die Jugendlichen jedoch enttäuscht. Die Ordnungshüter gaben sich machtlos, etwas gegen die Vorfälle im SWIX-Chat zu unternehmen. Sie verfügten dazu nicht über genügend Ressourcen, meinten sie. Einige Zeit nach dem Treffen löste sich «die Kommission» auf, da sie sich von der Polizei im Stich gelassen fühlte.

Bei der Stadtpolizei scheint man das Problem nicht für dringend zu halten. Polizeisprecher Walter Gehriger, der sich gegenüber dem iw nicht dazu äußern wollte, meinte im März in der NZZ sinngemäß, wenn Judenwitze, wie sie bei SWIX aufgetaucht seien, sofort die Polizei auf den Plan rufen würde, dann müsste man ja dauernd in Restaurants die Stammtischrunde verhaften.

Dass es sich im SWIX-Chat um eine Stammtischrunde handle, wird in einer Studie des Institut für Soziologie der Uni Bern aber heftig bestritten: «Es handelt sich beim SWIX-Chat um ein online Jugendzentrum mit einer ausgeprägten Jugendkultur, in der sich der Durchschnittsteilnehmer 13 Stunden pro Woche aufhält». Dass es sich beim SWIX-Chat mit durchschnittlich 20 Teilnehmern um einen etwas größeren Stammtisch handelt, scheint Gehriger zudem übersehen zu haben. Auch sind die Teilnehmer nicht anonym wie das Polizeirichteramt schreibt, sondern durch ihre IP-Nummer (Internet Kennungsnummer) für die Polizei leicht identifizierbar. Hinzu kommt, dass Verstöße gegen das Antirassismusgesetz, um die es sich offensichtlich handelt, Offizialdelikte sind. Das heißt, die Polizei ist dazu verpflichtet, bei Hinweisen auf eine Übertretung eigene Ermittlungen aufzunehmen. Dass dies unterlassen wurde, wirft ein fragwürdiges Licht auf die Zürcher Stadtpolizei.

Auch militant Jüdisches dabei

Leider machten sich bei SWIX nicht nur Rechtsextreme bemerkbar. Auch einige militante Juden geben ihrerseits ihren Neigungen freien Lauf. Sie wollten SWIX mit sehr unschönen Mitteln und rassistischen Droh-E-Mails zwingen, mehr gegen die virtuellen Skinheads zu unternehmen. Doch dieses Verhalten ist eigentlich genauso inakzeptabel wie das der Neonazis. Es wäre aber umso mehr zu wünschen, dass die Polizei endlich auch auf diesem Gebiet aktiv würde, und dass rassistische Elemente aller Art bei SWIX nicht mehr anzutreffen wären.

Über Hass und Hetze im Internet
... was dagegen getan werden kann
- und getan wird

haGalil onLine 10-09-2000


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