Mit einer Klage beim
Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte will die "Organisation
zum Erhalt jüdischer Friedhöfe in Europa" die Bauarbeiten auf dem
ältesten jüdischen Friedhof in Tschechien stoppen.
Dies teilte die Rechtsanwältin der Organisation
Simona Maskova am Donnerstag in Prag vor Journalisten mit.
Das Gräberfeld aus dem 13. Jahrhundert - nicht
identisch mit dem berühmten Alten Jüdischen Friedhof in Prag - war im
vergangenen Jahr in Prag bei Ausschachtungen zu einer Tiefgarage entdeckt
worden. Der Eigentümer des Grundstücks, die Versicherung Ceska pojistovna, will
jedoch den Bau ihres neuen Verwaltungsgebäudes zu Ende führen, indem sie die
freigelegte Grabstätte in einen Beton-Sarkophag betten und darunter weiterbauen
lässt.
Mit der bereits in Straßburg eingereichten Klage wolle man jedoch die
"Entweihung der Ruhestätte" verhindern, sagte ein Sprecher der Organisation am
Donnerstag vor Journalisten in Prag.
Der tschechische Vizepremier Pavel Rychetsky
hält diese Klage jedoch für unbegründet. Seiner Meinung nach herrsche "absolut
kein Risiko" vor, dass der Bau gestoppt werden könnte, da er "im Einklang mit
dem innerstaatlichen Recht und auf einem privaten Grundstück erfolge," sagte
Rychetsky am Donnerstag gegenüber CTK.
haGalil onLine
07-08-2000
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