antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 
Jüdisches Leben in Europa

Mit der Hilfe des Himmels

Juden, Judentum, Israel Nach Israel...

Unbezähmbare Lust auf Musik:
Giora Feidman in Schloss Dachau

Der Griff nach dem Augenblick


Aktivieren Sie die JAVA-Faehigkeit Ihres Browsers!

Ferien - Fitness - Wellness

Auf dem Podium steht er natürlich nicht, wenn’s losgeht. Giora Feidmans Klarinette tönt leise von draußen her, singt sich in den Saal hinein – die erste, vorsichtige Kontaktaufnahme mit dem Publikum.

Einmal vorn angelangt, ist es vorbei mit der behutsamen Bitte um Aufmerksamkeit, und die ganze Kraft von Feidmans unbezähmbarer Musizierlust bricht los. Ein gewaltiger Kosmos ist das, aufgespannt zwischen verzweifelter Klage, plappernder Redseligkeit, stürmischem Drauflosschlagen und tiefer Melancholie. Fast scheint es, als würde im Lauf der Jahre Feidmans Klarinette immer unbeschränkter herrschen über ihren Spieler; als würde dessen Willen immer kleiner werden gegen den absoluten, für sich stehenden Ton.

Wahrscheinlich ist das auch die letzte Konsequenz, wenn man so Musik macht. Alles, was Feidman spielt, schmilzt zusammen in einer prallgefüllten Aktualität. Es gibt kein Programmheft, wozu auch: Klezmer-Musik, Gershwin, Piazzolla, sogar das Schubert „Ave Maria“ klingen nebeneinander und miteinander; gehen ineinander auf als Bausteine einer höheren Architektur. Mehr oder weniger nur Zulieferer, verantwortungsvolle Diener in der Diktatur der Klarinette – wiewohl ausnehmend gute Musiker – sind auch Feidmans Quartett-Partner im Schloss Dachau: Gitarrist Manny Katz, Bassist Ken Filiano und wieder der verspielte Tabla-Meister Brad Catler.

Feidman in Dachau? Denen, die sich darüber Gedanken gemacht haben, erklärt er in seiner kunstvollen, englisch-deutschen Universalsprache, wie sehr er es als seine Aufgabe empfindet, „gegenwärtig “ zu sein. Auch da also wieder dieser Griff nach dem Augenblick, das fühlen nach dem Puls, das er auch dem Publikum nahe zu bringen versucht: Ein Feidman-Konzert ohne mindestens zwei-, dreimal Mitsingen ist undenkbar. Feidman ist ein begnadeter Musikpädagoge, wenn es darum geht, zu animieren, bereit zu machen für das Erleben von Musik – und von Stille. Ein Abend also, dem nichts fehlte, oder – Zitat – „to make it kurz“: großartig.

JOHANNES RUBNER

haGalil onLine 07-08-2000

UnterwegsJTC - Jewish Culture Tours


haGalil onLine

1995/96/97/98/99/2000 © by haGalil onLine®
Munich - Kirjath haJowel - All Rights Reserved
haGalil onLine - Editorial

Click Here!

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved