Am Abend des 29.07.2000 sind zwei
Afrikaner in Eisenach knapp einem NS-Schlägertrupp entkommen. Die Männer
seien am Vorabend gleich nach dem Betreten der Bahnhofshalle in Eisenach von
20 Jugendlichen umringt und mit Sprüchen wir "Neger raus", "Ausländer raus",
"Nur für Deutsche" etc. angepöbelt worden.
Die Anführer der Gruppe hätten die
Afrikaner getreten, gestoßen, sie angerempelt und bespuckt. Den Afrikanern
gelang es zu fliehen und sich zu verstecken. Eine Bahnhofsangestellte
alarmierte den Grenzschutz. Einige der Nazis, die u.a. SS-Runen an ihrer
Bekleidung trugen wurden in Gewahrsam genommen. Die meisten waren am Sonntag
wieder auf freiem Fuß.
Die Staatsanwaltschaft wird
Haftbefehle beantragen wegen Körperverletzung mit fremdenfeindlicher
Motivation und dem Tragen von Kennzeichen verfassungswidriger
Organisationen. Desweiteren liege der Straftatbestand der
Beleidigung vor.
Ausländerbeauftragter der
Stadt Dessau
nimmt Misshandlungen von der humoristischen Seite
Im Neuen Deutschland wurde heute der
Ausländerbeauftragte der Stadt Dessau zitiert. Er kommentierte eine
Diskussion um einen von Polizisten misshandelten Schwarzen mit den Worten:
"Beide Arme und Beine sind doch noch dran".
NS-Mord auf Usedom vor der
Aufklärung
Die Polizei der Insel Usedom bestätigte
heute die Vermutung, dass die grausame "Hinrichtung" eines Obdachlosen in
Ahlbeck aus nazistischen Motiven verübt worden sei. Wenige Tage nach dem
Leichenfund nahm die Polizei drei Nazis im Alter von 15, 16 und 19 Jahren
fest. Beim Amtsgericht Greifswald ergingen Haftanträge gestellt. Die jungen
Männer sollen das 51-jährige Opfer in der Nacht zum Montag mit brutalen
Schlägen und Fußtritten ermordet haben.
haGalil onLine
10-07-2000
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