Evtl. doch Kauf
europäischer Flugzeuge durch El Al:
Airbus hofft auf Shahak
Hohe
Stellen im Airbus-Konzern äußerten sich gestern optimistisch
bezüglich der Umsetzung des Flugzeuggeschäfts mit der El Al, über
welches das Direktorium der Firma im letzten Jahr entschieden hat.
Das Geschäft wurde aufgrund der ablehnenden Haltung des damaligen
Verkehrsministers, Itzhak Mordechai, bisher nicht umgesetzt.
Stellen im
Konzern teilten dem isr. Wirtschaftsmagazin Globes mit: „Wir
nehmen an, dass der neue Verkehrsminister, Amnon Lipkin-Shachak, die
Angelegenheit sachlich behandeln wird, im Gegensatz zu seinem
Vorgänger, der jedes Geschäft mit einem europäischen Konzern
torpediert hat. Mordechai vertrat eine traditionelle und historische
Ablehnung gegen das Thema.“
Die
Begründung, die seinerzeit für die Verzögerung des Geschäfts genannt
wurde, war die angeblich nicht stabile wirtschaftliche Lage der El
Al. Das El Al Direktorium hatte beschlossen, sowohl Boeing als auch
Airbus Maschinen zu erwerben, Mordechai wollte jedoch persönlich
entscheiden, ob Airbus Maschinen gekauft werden. Er behauptete, der
Bericht der El Al Leitung über den Einfluss des Kaufs von 3-4
Maschinen auf den Chashflow der Firma habe negative Szenarien
ausgelassen.
Die El Al
Direktoren haben Mordechai angegriffen und gesagt, er habe die rote
Linie bei der Einmischung in die Leitung ihrer Firma überschritten.
„Er brachte die politischen Überlegungen der
israelisch-amerikanischen Beziehungen in brutaler Weise mit den
wirtschaftlichen Überlegungen der El Al in Zusammenhang. Dasselbe
hat er bereits in seiner Eigenschaft als Verteidigungsminister
getan, bei der letzten Ausschreibung.“
Der
Generaldirektor von Airbus in Israel, Dubi Jaffe, sagt: „Die El Al
könnte das großzügige Angebot verpassen, das ihr der Airbus-Konzern
letztes Jahr gemacht hat. Der Airbus Konzern wird im nächsten Monat
zu einer GmbH werden, und derartige Angebote werden weitaus seltener
werden. Es sollte klargestellt werden, dass der Kauf von Airbus
Maschinen die Beziehungen zu den USA nicht beeinträchtigen wird. 40%
einer jeden Airbus Maschine sind in den USA hergestellt.
Eines sollte
klar sein - wenn das Geschäft jetzt nicht umgesetzt wird, dann wird
der Konzern aus Israel verschwinden, und es wird sehr lange dauern,
bis er wieder erscheinen wird. Dieser Tage wurden wir über die
verbesserte Lage der El Al informiert, sodass also auch dieses
Argument für die Nichtumsetzung des Airbus Geschäfts nicht mehr
existiert.“
Der
stellvertretende Generaldirektor für Finanzen der El Al, Joram
Gallon, teilte als Reaktion mit: „Das Airbus Geschäft wurde nicht
abgesagt, sondern nur vorübergehend eingefroren.“
haGalil onLine
02-07-2000 |