Das Urteil im Prozess gegen
die 13 Juden in Shiraz (Iran) wird am kommenden Samstag erwartet.
Monatelang mussten die bereits vor ca. einem Jahr Verhafteten mit
der Todesstrafe rechnen.
Diese Gefahr scheint inzwischen gebannt zu sein.
Der Unmut innerhalb der
Gemeinde zu Shiraz richtet sich, einer Meldung des
persischsprachigen Rundfunks in Israel zufolge, weniger gegen die
iranischen Behörden als vielmehr gegen Mitglieder der jüdischen
Gemeinde von Teheran. Streitigkeiten innerhald der persischen
Gemeinschaft, mit über 25.000 Mitgliedern, die größte jüdische
Gemeinschaft in einem muslemischen Land, hätten zur Einschaltung der
iranischen Behörden geführt und seien bald außer Kontrolle geraten.
Der erhobene Vorwurf der
Spionage sei Resultat 'übler Nachrede' (Lashon r'a) innerhalb der
jüdischen Gemeinschaft. Diese sei von den staatlichen iranischen
Behörden aufgegriffen und enorm aufgebauscht worden. Ziel der
staatlichen Kampagne sei es wohl gewesen die moderateren Kräfte
innerhalb iranischer Regierungskreise in eine Konfrontation mit dem
Westen zu verwickeln und dadurch fundamentalistische Positionen zu
stärken.
Israel hatte stets betont,
dass keiner der Angeklagten jemals für irgendeinen israelischen
Geheimdienst angeworben worden sei. Menashe Amir, Direktor des
Israel Radio Farsi Broadcast und Analyst iranischer Angelegenheiten,
hofft auf eine Klärung der Vorgänge, welche die Haltlosigkeit der
Spionagevorwürfe aufdecken wird. Seit der sogenannten 'islamischen
Revolution' im Iran, wurden dort bereits mindestens 17 Juden
hingerichtet.
Bei einem
Treffen mit Journalisten in Haifa sagte der Pressereferent der
Deutschen Botschaft in Israel, Reinhard Wiemer, er habe keinen
Zweifel, dass Deutschland und die anderen EU Staaten reagieren
würden, sollte von den in Teheran vor Gericht stehenden Juden jemand
zum Tode verurteilt werden. "Es ist jedoch zu früh zu sagen, wie
diese Reaktion ausfallen würde."
Der
Pressereferent teilte weiter mit, vor eineinhalb Monaten habe der
deutsche Außenminister, Joschka Fischer, den Iran besucht und unter
anderem das Thema der vor Gericht stehenden Juden zur Sprache
gebracht. Der Minister habe die Iraner bei diesen Gesprächen darauf
aufmerksam gemacht, dass nicht nur die Deutschen sondern die gesamte
EU die Angelegenheit mit großem Ernst betrachteten. Der Prozess
werde von der EU aufmerksam verfolgt.
"Auch die
Regierung im Iran muss wissen, dass ein Prozess gegen die Juden ohne
stabile Grundlage die Beziehungen zwischen der EU und Teheran
negativ beeinflussen würde", so Wiemer.
AUFRUF ZUR T'FILAH!
Sa'akti
elekha!
Das Urteil in Shiraz wird am
kommenden Samstag erwartet. Für die kommenden G'ttesdienste möchten
wir noch einmal auf unseren Aufruf hinweisen: Bitte regen
Sie in Ihrer Gemeinde die Einschaltung der folgenden Gebete (z.Bsp.
zu Minchah Freitag-Abend) an. Drucken Sie die Seiten aus,
kopieren Sie sie, verteilen Sie sie, legen Sie sie aus in Ihrer
Gemeinde. Eine
druckreife Version (ohne Werbung) finden Sie in haGalil
onLine.
haGalil onLine
29-06-2000
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