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Es geht einmal um die emotionale
Bindung der Kinder und Jugendlichen an die Gemeinden durch Unterricht
und Mitarbeit in den Gemeinden und durch die Erziehung und das jüdische
Leben zu Hause. Zum anderen ist es eine sehr wichtige Gemeindeaufgabe,
die Erwachsenen und besonders die Neueinwanderer mit den Inhalten des
Judentums und der gelebten Praxis vertraut zu machen.
Der Gemeindetag in Düsseldorf war
für mich ein wahrer Hilfeschrei nach dem, was den Gemeinden fehlt:
Rabbiner, engagierte Gelehrte, die den Mitgliedern Judentum vermitteln
können. Gerade diese Gelehrten aber werden mit allen Mitteln und
Vorwänden ferngehalten. Tüchtige Verwaltungsbeamte sind gewiss notwendig
bei allen äußeren Problemen, die in den letzten Jahren auf die Gemeinden
zugekommen sind. Aber der eigentliche Schwerpunkt sollte in der Lehre
und der Tradition im Kultus und im gelebten Judentum liegen.
In der Geschichte des Judentums in
Deutschland haben Gelehrte noch nie so wenig Einfluss in den Gemeinden
gehabt wie heutzutage.
Rabbiner David Polnauer,
Duisburg
haGalil onLine
17-04-2000
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