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Die Odyssee der Sammlung des 
Musikethnographischen Kabinetts 
des Instituts für jüdische Kultur in Kiew

Nigunim, Smiroth veod:
Verstummte Stimmen singen wieder

Ein Vortrag von
Prof. Israel Adler
Vorsitzender des akademischen Ausschusses
am Zentrum für die Erforschung jüdischer Musik
Hebräische Universität Jerusalem

Der Vortrag wird sich auf die aussergewöhnliche Bedeutung der Kiew Sammlung, 
einer hervorragenden Sammlung jüdischer Musik, konzentrieren, die von jüdischen 
Musikern und Folkloristen in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts zusammen-
getragen und von Professor Adler in Kiew wiederentdeckt wurde. 
Die Sammlung bewahrt die Musiktraditionen einer besonders vielfältigen 
Epoche der osteuropäischen, jüdischen Kultur kurz vor ihrer fast vollständigen 
Zerstörung durch die Nazis und deren Kollaborateure. 
Die Ausführungen werden einige Beispiele früher Tonaufnahmen als auch die 
Projektion der Manuskripte aus den Archiven beinhalten.


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Die hervorragende Sammlung jüdischer Musik, die von jüdischen Musikern und Folkloristen (Sh. An-Ski, J. Engel, Z. Kisselhof, L. Saminsky und vor allem M. Beregovski) in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammengetragen und 50 Jahre unter Verschluss gehalten wurde, wurde im Jahre 1994 von Prof. Adler in Kiew in der Vernadsky Zentralbibliothek der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine wiederentdeckt. 

Seit damals hat die Hebräische Universität Jerusalem unermüdlich versucht, diese Schätze der Musikfolklore des osteuropäischen Judentums (hauptsächlich in Jiddisch) all denen zugänglich zu machen, die sie studieren möchten.

Die Sammlung ist Frucht des intensiven Zusammentragens und Studierens jüdischer Folklore, wie es in Russland und später in der Sowjetunion während der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts betrieben wurde. Die ersten Anstrengungen, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts von dem Kreis um J. Engel (1868-1927) ausgingen, führten zu der Organisation der Baron Horace Ginzburg jüdisch ethnographischen Expedition in den Jahren 1911-1914, die unter der Leitung des Folkloristen Sh. An-Ski (1868-1920), Autor des Dybbuk, durchgeführt wurde. 

Das gesammelte Material -- darunter ungefähr 1000 Volkslieder, die auf 500 Zylindern aufgenommen wurden -- wurde 1929 nach Kiew übersandt, wo es unter die Obhut Mosei I. Beregovskis (1892-1961) kam, Leiter des musikethnographischen Kabinetts des Instituts für jüdische Kultur an der ukrainischen Akademie der Wissenschaften. Beregovski trieb die Entwicklung der Sammlung ungeheuer voran. Das Resultat waren Tausende von Dokumenten -- sowohl Tonaufnahmen als auch Transkriptionen von Musik und Text, die eine beachtenswerte Quelle jüdischer Musik bilden. 1949 wurde Beregovski nach Sibirien deportiert , und die Archive verschwanden unter dem Einfluss der anti-jüdischen Massnahmen, die vom Sowjetregime ausgingen. Von seiner Rückkehr aus dem Exil im Jahre 1955 bis zu seinem Tod im Jahre 1961, verkündete er mehrmals, dass sein "Kabinett" jüdischer Musik spurlos verschwunden wäre. Wissenschaftler, die sich mit jüdischer Musik und Beregovskis Arbeit beschäftigten äusserten sich ähnlich; manche glaubten sogar, dass die Archive zerstört worden waren.

Seit der Wiederentdeckung der Sammlung im Jahr 1994 hat der Jewish Music Research Center der Hebräischen Universität in Jerusalem keine Mühe gescheut in Zusammenarbeit mit der UNESCO, der israelischen Regierung, zahlreichen jüdischen Organisationen sowie der enthusiastischen Unterstützung grosser Persönlichkeiten wie Elie Wiesel und die inzwischen verstorbenen Yehudi Menuhin und Sir Isaiah Berlin, den Inhalt der Sammlung der Welt zugänglich zu machen; zunächst in Form eines detaillierten Katalogs, der die Noten- und Textanfänge auflistet. 

Die Verhandlungen mit den ukrainischen Partnern zur Sicherung der Zusammenarbeit in der Ausführung dieses Projekts stiessen auf ernsthafte Schwierigkeiten. Trotzdem haben wir einen teilweisen Zugang zur Sammlung gewonnen, und das Katalogisieren der Archive hat schon bedeutende Fortschritte gemacht.

In seinem Vortrag wird Prof. Adler einen Abriss der Geschichte der Sammlung geben und über ihre Wiederentdeckung erzählen. Er wird einen Überblick über die ungefähr 8.300 Stücke der Archive geben, wovon viele sowohl den Text als auch die Melodie bewahrt haben.

KleSmer, Chasanuth, Smiroth, Nigunim...

Zwei Drittel der Sammlung besteht aus jiddischen Volksliedern und Instrumentalstücken im Klezmerstil. Das restliche Drittel ist aufgeteilt zwischen liturgischen Gesängen und Hazzanut, Semirot (Lieder für den Shabbattisch) und andere häusliche Lieder sowie hassidische Niggunim (das sind Melodien ohne Worte), volkstümliche Theaterstücke genannt Purim shpil, und Aufnahmen der Stimmen berühmter Persönlichkeiten.

Der Vortrag wird sich auf die aussergewönliche Bedeutung der Kiewer Sammlung konzentrieren, die die Musiktradition einer besonders vielfältigen Epoche der osteuropäischen jüdischen Kultur bewahrte kurz vor ihrer fast vollständigen Zerstörung durch die Nazis und ihrer Kollaborateure.

Die Ausführungen werden auch einige Beispiele früher Tonaufnahmen (darunter kantorale Gesänge, hassidische Niggunim, jiddische Lieder und eine hervorragende Aufnahme der Stimme Sholem Alekhems), die vom Kiewer Institut für Information-Aufnahmen (Dir. Prof. V. Petrov) neuaufgenommen wurden, sowie die Projektion einiger Manuskripte aus den Archiven beinhalten.

Eine Veranstaltung der
Jüdischen Gemeinde Duisburg, Mülheim, Oberhausen
und Nigun - Verein zur Förderung Jüdischer Musik e.V.

Di. 11-04-2000 19.30h
in den Gemeinderäumen Springwall 16
Duisburg (UKB 10.00DM)

 

haGalil onLine 02-04-2000

JTC - Jewish Culture Tours

 

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