In der Tschechischen Republik sind trotz eindeutiger Verbesserungen auch im
Vorjahr einige ernsthafte und anhaltende Probleme von Intoleranz und Rassismus
registriert worden. Dies geht aus einem Bericht der Europaischen Kommission
gegen Rassismus und Intoleranz hervor, der am Montag abend in Strassburg
veroffentlich wurde.
Die Autoren begrussen im Bericht, dass in Tschechien in den letzten Jahren
Initiativen zur Losung des Problems entstanden sind, eigenstandige Organe zur
Roma-Frage gebildet und politische Massnahmen ergriffen wurden. Andererseits
reissen rassistisch motivierte Straftaten in Tschechien insbesondere gegen die
Roma, nicht ab, hielt der Bericht fest.
Laut Aussage des Mitabeiters des Regierungsrates fur Menschenrechte, Jan Jarab
will man in Tschechien langerfristig mittels Informationskampagnen und
Erziehungsprogrammen dem Problem Rassismus und Intoleranz entegegnwirken. Jarab
gab im Zusammenhang mit dem Bericht bekannt, dass in Tschechien in der Tat die
Gesetzeslage bezuglich Rassendiskriminierung sehr unkonkret und vage sei.
Gleichzeitig ergab eine repasentative
Umfrage der Meinungsforschungsagentur IVVM, dass die Mehrheit der Tschechen die
Beziehungen ihres Landes zu den Nachbarn, insbesondere zu Deutschland, so
positiv wie noch nie sehen. Danach lobten 77% der uber 1.000 Befragten den
derzeitigen Stand der tschechisch-deutschen Beziehungen.
Bei der Umfrage wurde nur nach Landern in
der unmittelbaren Umgebung von Tschechien gefragt. Danach pflegt Prag nach
Ansicht von 86% der Befragten die besten Beziehungen zu Polen, Osterreich ist
dagegen nach Antritt der OVP-FPO Regierung auf den letzten Platz gerutscht.
Lediglich noch 59% der Befragten befanden die tschechisch-osterreichischen
Beziehungen als gut.
haGalil onLine
26-03-2000
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