IKG-Präsident Ariel Muzicant schlägt Alarm:
Geht die IKG-Wien in die Pleite?
In der Januar-Ausgabe der Gemeindezeitung
schlägt IKG-Präsident Ariel Muzicant Alarm um das Budget der IKG. Das
traditionelle Defizit der IKG Wien wird im kommenden Finanzjahr fast 33
Millionen Schilling (knapp 4 Millionen Franken) betragen.
Das Defizit liegt fast in
der Höhe der Zinsen für die Gesamtschulden in Höhe von 650 Millionen Schilling
(knapp 80 Millionen Franken). Die Kultusgemeinde sieht sich mit einer wachsenden
Kostenschere konfrontiert, die nur zum Teil auf eigenes Verschulden
zurückzuführen ist. Besondere finanzielle Aufwendungen betreffen Überlebende der
Schoa, die zum Teil vermehrt hochbetagt nach Wien zurückkehren, und sozial
bedürftige Zuwanderer und deren Kinder.
Die neben der Zinsenlast
größten Budgetposten sind die Verrechnung der Kultusaufgaben (minus 12, 6
Millionen Schilling), die Kosten für Sozial- und Altenbetreuung (minus 12
Millionen Schilling) sowie für Bildung (minus 9,5 Millionen Schilling). Zur
Besprechung der Budgetlage lädt Muzicant deshalb zu einem Bürgerparlament am 24.
Februar. Zu erwarten sind drastische Maßnahmen zur Konsolidierung des Budgets.
Schließlich würde es selbst bei einem 100-prozentigen Ausgabenstopp mehr als
sechs Jahre dauern, um mit den Einnahmen die Schulden abzudecken.
Jüdische Rundschau
Anton Legerer, Jr., anton@hagalil.com
haGalil / 18-02-2000 |