Die österreichischen Sudetendeutschen, welche nach dem 2.Weltkreig aus der
damaligen Tschechoslowakei vertreiben wurden verlangen nach wie vor eine
Rehabilitierung, die sowohl in einer moralischen, rechtlichen als auch
materiellen Wiedergutmachung bestehen würde.
Dies sagte am Freitag Walter Vejvar,
Stellvertretender Vorsitzender der oberösterreichischen Sudetendeutschen
Landsmannschaft der Nachrichtenagentur CTK. Vejvar verlangt eine Auflösung der
sogenannten Benes-Dekrete und Gespräche auf Regierungsebene zwischen Tschechien
und Osterreich im Beisein der Sudetendeutschen. Standig wurde man, so Vejvar,
von Kollektivschuld sprechen, das sei aber absurd, denn nicht jeder
Sudetendeutsche sei ein Nazi und Verrater gewesen.
Die osterreichische Nachrichtenagentur apa gab seinerzeit bekannt, dass auf
Initiative des tschechischen Aussenministeriums Gesprache zwischen Experten uber
die Benesdekrete auf tschechisch-osterreichischer Ebene stattfinden sollten. Der
tschechische Aussenminister Jan Kavan einigte sich Ende vergangenen Jahres mit
seinem damaligen Amtskollegen und jetzigem Kanzler Wolfgang Schussel uber die
Notwenigkeit einer solchen Expertenkommission. Vergangene Woche gab aber Kavan
bekannt, dass ihn die österreichischen Restituionsbegehren und Fragen der
Vergangenheitsbewatigung, welche bereits mit bilateralen Vertragen abgeschlossen
seien, beunruhigen wurden.
Neubauer tritt zurück
Unterdessen gab der Bundesvorsitzende der
Sudetendeutschen Landsmannschaft der BRD, Franz Neubauer, am Samstag auf der
Bundesversammlung seinen Rücktritt bekannt. Der Politiker der bayrischen
CSU und frühere Landesbankchef Neubaur will seine Führungsamter aus
gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellen.
Der heute 69 -jährige war seit 1982
Sprecher und seit 1988 auch Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen
Landsmannschaft. Neubauer gab in seiner Ansprache bekannt, dass das
Hauptziel der Landsmannschaft direkte Verhandlungen zwischen der
Sudetendeutschen Landsmannschaft mit der Tschechischen Regierung, die
eindeutige Ablehnung der Vertreibung der Sudentendeutschen seitens
Tschechiens und die Auflösung der Benesdekrete sei.
Der abtretende Vorsitzende erwahnte
in seiner Rede zudem, dass man nach amerikanischer Rechtssprechung Klagen
gegen die Tschechische Republik vorbereite und sich zudem auch an die UNO
- Kommission fur Menschrechte mit einer Beschwerde gegen Tschechien
wandte.
haGalil onLine 14-02-2000
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