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Juden sind weltweit zu universeller Ethik verpflichtet:
Arthur Hertzberg zum Judentum

Ex-Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses 
Arthur Hertzberg im Südwestfernsehen

Der ehemalige Vize-Präsident des Jüdischen Weltkongresses Arthur Hertzberg hat in der Sendung "Baden-Badener Disput" des Südwestfernsehens das Jüdischsein als eine andere und herausgehobene Lebensweise bezeichnet. In der vom Südwestrundfunk (SWR) produzierten Monatssendung am Montag, 6. März um 23.05 Uhr unter dem Titel "Jüdische Identitäten" antwortete Hertzberg auf die Frage "Wer ist Jude?", dass "ein Jude überall und in allen Zeiten der Andere ist". 


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Ferner erwachse den Juden aus dem Mysterium heraus, Gottes auserwähltes Volk zu sein, weltweit der Auftrag zu einer universellen Ethik. Gegen die Grunderfahrung des Andersseins helfe auch nicht Assimilation - das habe die Erfahrung der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert gezeigt, so Hertzberg in der Disput-Sendung weiter.

Das jüdische Schicksal weise heutzutage auf die Schwierigkeit hin, wie Mehrheiten mit Minderheiten umgehen, so Hertzberg. In den Vereinigten Staaten, wo der im osteuropäischen Ost-Galizien geborene Hertzberg seit seiner Kindheit lebt, sei Toleranz gegenüber fremden Kulturen mit eigenen Identitäten weit verbreitet. Hertzberg habe es allerdings besondere Überwindung gekostet, nach Deutschland zu kommen, nachdem 37 Mitglieder seiner Familie durch die Nationalsozialisten umgebracht wurden. 

Hertzberg bekennt im "Baden-Badener Disput", dass er anlässlich des Erscheinens seines Buches "Wer ist Jude" im Münchner Hanser Verlag erst jetzt zum ersten Mal nach Deutschland gereist ist: "Ich will eine Brücke bilden zu den Urenkeln meiner Generation."

Der französischen Politologe Alfred Grosser, der als Kind mit seinem deutsch-jüdischen Vater 1933 von Frankfurt am Main nach Frankreich emigrierte, hält Hertzberg in der von der Literaturwissenschaftlerin Gertrud Höhler moderierten Disput-Runde dagegen: "Man verliert seine Identität nicht, wenn man sich anpasst." Demnach könne man Jude im religiösen Sinne sein und zugleich patriotischer Bürger seines Landes. 

Der in Israel und Deutschland lehrende Historiker Dan Diner weist in dieser Gesprächsrunde darauf hin, dass Säkularisation auch in Israel immer religiös und kulturell gebunden sei. So stelle etwa die israelische Fahne den Gebetsschal dar, ein zutiefst jüdisches Symbol. Diese Symbole reichten tief in die Psyche der Menschen hinein, unabhängig davon, ob sie sich als Atheisten oder im religiösen Sinne als Juden verständen. Freilich, so Diner weiter, färbe der Holocaust die Wahrnehmung des Vergangenen: "Hitlers Taten bestätigen im negativen Sinne gewisse Bilder des Auserwähltseins." Das jüdische Schicksal sei aber schon lange vor der Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten eine Bürde gewesen.

Hertzberg wies in der Sendung darauf hin, dass die "Befreiung der Juden" erst mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert begonnen hätte und ein Experiment gewesen sei, das 200 Jahre bis zum Dritten Reich währte. Der Philosoph Christoph Türcke geht bis in die Anfänge der Zivilisation zurück, um die Erfahrung des Erwähltseins als etwas Schreckliches zu belegen: In archaischen Zeiten seien diejenigen in einem Kollektiv auserwählt worden, die für die Gruppe geopfert werden sollten. Im Alten Testament bekam der Erwählungsgedanke für die Juden dann eine ganz besondere Wendung, so Türcke im Südwest-Disput weiter.

SWR 3/3/2000
haGalil onLine 01-03-2000

 

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