nurinst chai!

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Das Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts e. V. (nurinst) lebt und kann weiterarbeiten…

Dazu veröffentlicht das Institut die folgende Meldung:

Durch die Kündigung unserer Büroräume und dem Wegfallen von Stiftungs- und Sponsorengeldern drohte dem Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts e. V. (nurinst) zum Ende des Jahres die Schließung. Dies hätte das Ende unserer Forschungstätigkeit, die Abschaltung unserer kostenlosen Internetangebote einschließlich dem Zeitzeugenarchiv sowie die Auflösung von Archiv und Bibliothek des Instituts nach sich gezogen. Die drohende Abwicklung unseres Instituts, das als ein wichtiger Bestandteil der gegenwärtigen internationalen Forschungsgemeinschaft zur Geschichte des Nationalsozialismus in Deutschland angesehen wird, löste in Fachkreisen Unverständnis und eine nationale und internationale Solidaritätswelle aus. Zahlreiche wissenschaftliche Institutionen wie etwa das Leo Baeck Institute in New York, die Forschungs- und Gedenkstätte Beit Lochamei Hagetaot in Israel, die Arbeitsgemeinschaft Jüdische Sammlungen, ein Netzwerk Jüdischer Museen, Gedenkstätten, Bibliotheken, Archive und Forschungsinstitute im deutschsprachigen Raum sowie international renommierte Historiker appellierten an die Stadt Nürnberg, die notwendige Schritte zum Erhalt von nurinst einzuleiten.

Die SPD-Stadtratsfraktion hat diese Forderung aufgenommen und unterstützt, da sie zu der Überzeugung gelangte, dass „nurinst seit Langem eine inhaltlich und fachlich hervorragende Arbeit leistet“, die überregionale Anerkennung findet. Mit den „Dokumentationen, Publikationen und Websites“ sei die Arbeit des Instituts „nicht nur für die Fachgemeinschaft, sondern auch für die pädagogische Arbeit vor Ort von grundlegender Bedeutung“. Daher beantragte die Fraktion bei den diesjährigen Haushaltsberatungen des Nürnberger Stadtrats eine jährliche Grundförderung in Höhe von 25.000 Euro für nurinst. Der SPD-Antrag wurde mehrheitlich angenommen. Damit ist eine weitere Existenz unseres Instituts gesichert.

Unser Dank gilt der SPD-Stadtratsfraktion, den Mitgliedern des Nürnberger Stadtrats und nicht zuletzt den vielen Kollegen, die sich engagiert für unser Weiterbestehen eingesetzt haben.

Jim Tobias
Geschäftsführender Vorstand

Mehr über das Institut:

Zum Jubiläum des Nürnberger Instituts für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts
Im März 2001 wurde in Nürnberg ein kleines Institut zur Erforschung des Nationalsozialismus und der jüdischen Geschichte des 20. Jahrhunderts gegründet. Heute, zehn Jahre später, ist klar, dass das Institut einen Meilenstein in der Vermittlung des Neubeginns nach der Schoa leistet, nämlich die „Darstellung von Juden als politisch handelnde Menschen, die den Aufenthalt in den Displaced Persons Camps als Vorbereitung auf ihre Zukunft im eigenen Staat ansahen“…

Zu den Webseiten und Projekten des Instituts:

http://www.nurinst.org/
http://www.after-the-shoah.org/
http://www.talmud-thora.de/
http://www.nuernberger-videoarchiv.de/

Gemeinsame Projekt von haGalil mit dem nurinst:

Jüdische Ärzte aus Deutschland und ihr Anteil am Aufbau des israelischen Gesundheitswesens
70 Jahre Israel – Die Shoa-Überlebenden und die Entstehung des jüdischen Staates
80 Jahre Pogromnacht – Zeitzeugenberichte aus Nürnberg
Neue Heimat am Ende der Welt