Landsberg am Lech und der NS-Makel

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Eine Ausstellung im Rathaus im November 2018. In Landsberg am Lech geht es nach wie vor darum, den NS-Makel möglichst klein zu halten. Das wird in der Rathaus Ausstellung erneut deutlich…

Im Titel-Text im Begleitheft steht: „…sie durften nicht mehr Landsberger Bürger sein“

In der Dokumentation „Adolf Hitlers ‚treueste Stadt‘ – Landsberg am Lech 1933-1945‘“ steht auf Seite 256

„Volksfeind Nr. 1
Jüdisch, wehrlos und umzingelt – sowie
Die Juden durften nicht mehr Deutsche sein.“

In ihren „Anmerkungen“ verweisen Volker Gold und Franz Xaver Rößle zwar auf „Adolf Hitlers ‚treueste Stadt‘, insbes.251 ff. Entspricht das der Norm von Zitier-Regeln? Haben dadurch die beiden Autoren ihren Erkenntnisgewinn aus fremden Quellen buchstabentreu belegt?

Schließlich muss für den Leser nachvollziehbar sein, um welche Primär-Quellen es sich handelt.

Was den beiden Autoren Volker Gold und Franz Xaver Rößle sonst noch aus dem Ruder lief, steht auf Seite 7 ihres Werkes.
Da wird zweimal „Gauleiter Rippold“ als Quelle zitiert. Es gab überhaupt keinen „Gauleiter Rippold“. Gauleiter war Adolf Wagner. Sein Stellvertreter: Otto Nippold.

Nach alledem sind für manchen Leser die Einlassungen der Autoren Volker Gold und Franz Xaver Rößle im Werk „…sie durften nicht mehr Landsberger Bürger sein“ eher weniger eine historisch-wissenschaftliche Leistung.

Dr. phil. Hermann Kriegl, Landsberg am Lech, 3.12.2018

Lokalgeschichte, die nicht verweht
Landsberg am Lech – Alpha und Omega des Holocaust

Jüdischer Friedhof in Augsburg

Auf Seite 80 der „Anmerkungen“ von Volker Gold und Franz Xaver Rößle steht: „Eindrucksvoll ausgestattet“ sei das Grab von Max Weimann auf dem Jüdischen Friedhof (Augsburg).

Dazu, in: Hermann Kriegl, Vom Wesen der NS-Provinz Landsberg (2012), Seite 307, Grabstätte von Max Weimann, Foto Ralph Wagner –

Die Schlichtheit ist da ohnegleichen: Einfassungen und Sockel fehlen. Am Kopfende der kleinen Rasenfläche – die mit Gras und kriechendem Kräuterwerk verwachsene, unscheinbare Grabplatte. Darunter ist ein Landsberger begraben:

„Max Weimann geb. 1.12.1887 gest. 3.6.1953
zu Landsberg a/Lech“ Er flüchtete nach Amerika, kam nach dem WK II nach Landsberg zurück. Da fühlte er sich zuhause. Seine Frau starb in Amerika.

Auf Seite 308 ist noch ein Foto von Ralph Wagner, das zeigt die Lücke (Max Weimanns Grab) zwischen hohen Steinen. Im Hintergrund: Die jüdische Trauerhalle.

Auf Seite 309 steht:

Im Gedächtnis festgesetzt

Beim Haupteingang (Haunstetter Straße) vergegenwärtigt das Mahnmal die sechs Millionen Opfer des Rassenwahnes unter nationalsozialistischer Gewaltherrschaft. Foto Ralph Wagner.

im Bewusstsein der Welt ein historisch einzigartiges Verbrechen: Der fabrikmäßig organisierte Massenmord an Juden.