Die neuen Fernsehtipps

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Vom 16. bis 31. Juli 2018…

Mo, 16. Jul · 00:30-02:05 · Das Erste (ARD)
Sarahs Schlüssel

Die zehnjährige Jüdin Sarah wird im Sommer 1942 bei der Deportation durch die französische Polizei von ihren Eltern getrennt. Nach angstvollen Tagen im Lager gelingt ihr die Flucht. Sarah ist beherrscht von einem einzigen Gedanken: Sie muss ihren kleinen Bruder retten, den sie zu Hause im Wandschrank versteckt hat – den Schlüssel dazu hält sie in der Hand. Bei der Rückkehr in ihre Pariser Wohnung erlebt sie einen Schock. Gilles Paquet-Brenner gelingt ein erschütterndes Historiendrama über das düstere Kapitel der französischen Nazi-Kollaboration. Dank der großartigen Kristin Scott Thomas gleitet die Literaturverfilmung auch in bewegenden Momenten nie in Kitsch ab. Es ist der 15. Juli 1942, als an der Wohnungstüre der Familie Starzynski Krach geschlagen wird. Geistesgegenwärtig versteckt die zehnjährige Sarah (Mélusine Mayance) ihren kleinen Bruder im Geheimversteck hinter einer Tapetentür. Ganz schnell wird sie wieder bei ihm sein, das verspricht sie ihm hoch und heilig. Doch Sarah muss ihre Sachen packen und wird mit ihren Eltern in ein überfülltes Pariser Radstadion abtransportiert. Auf Anweisung der Nazis schickt das kollaborierende Vichy-Regime von hier aus über zehntausend französische Juden in den sicheren Tod. Wie durch ein Wunder kann Sarah entkommen. Bei einem hilfsbereiten Bauernehepaar kommt das von den Strapazen gezeichnete Mädchen wieder zu Kräften und kehrt endlich in die Wohnung zurück. – 60 Jahre später arbeitet die Journalistin Julia (Kristin Scott Thomas) an einem Artikel über die große Razzia, die im Juli 1942 stattfand. Bei ihren Recherchen findet sie heraus, dass in der Pariser Wohnung ihrer Schwiegereltern früher einmal Juden gewohnt haben. Je näher Julia der Wahrheit kommt, desto mehr erfährt sie über die Familie ihres zukünftigen Mannes, über ein finsteres Kapitel französischer Geschichte und schließlich über sich selbst. Der Antisemitismus der Grande Nation wurde im französischen Kino lange Zeit totgeschwiegen. Nach „Die Kinder von Paris“ greift auch „Sarahs Schlüssel“ die berüchtigte „Raffle de Vel d’Hiv“ auf. Fast 13000 Juden wurden bei der Pariser Razzia am 16. und 17. Juli 1942 in das Vélodrome d’Hiver (Vel d’Hiv), eine Radrennbahn, gepfercht. Mehrere Tage bekamen sie nichts zu trinken, die sanitären Anlagen waren schnell verstopft. Von dort aus verschleppte man die Internierten über Zwischenlager nach Auschwitz. Gilles Paquet-Brenners Adaption des Bestsellers von Tatiana de Rosnay nähert sich dieser Gräueltat auf zwei Zeitebenen. Der Film kontrastiert die Szenen aus der Radrennbahn mit der Arbeit einer Journalistin, die das Leid der Opfer der Vergessenheit entreißen will. Aus dem Ensemble französischer Charakterdarsteller ragt Kristin Scott Thomas heraus, die als Reporterin buchstäblich von der Vergangenheit eingeholt wird.

Mo, 16. Jul · 01:00-02:30 · HR
Aidas Geheimnisse

Was wäre, wenn alles, was dir über deine Vergangenheit erzählt wurde, gelogen wäre? Wenn dein Verständnis von Familie und Religion auf den Kopf gestellt würde? Was, wenn deine engsten Angehörigen die Wahrheit kennen und sie dein ganzes Leben lang vor dir verborgen haben? „Aidas Geheimnisse“ erzählt von Familiengeheimnissen, die sieben Jahrzehnte umfassen und die in detektivischer Spurensuche nach und nach aufgedeckt werden. Eine tief berührende Geschichte über die Suche nach der eigenen Identität, wie man sie sich für ein Spielfilmdrehbuch kaum besser hätte ausdenken können. Izak Szewelewicz kommt 1945 im Lager Bergen-Belsen zur Welt, wo nach Kriegsende heimatlose Zivilpersonen, sogenannte „Displaced Persons“, vorübergehend untergebracht wurden. Er wird als „Nachkriegswaise“ zur Adoption nach Israel geschickt. Mit zehn Jahren erfährt er erstmals von einem Schulfreund, was alle in seinem Umfeld zu wissen scheinen: Seine Adoptiveltern sind nicht seine leiblichen Eltern, er wurde als Kleinkind von ihnen adoptiert. Izak forscht nun auf eigene Faust weiter und findet heraus, dass seine leibliche Mutter Aida in Kanada lebt. Als er 13 ist, fährt er zu ihr. Zwischen den beiden entwickelt sich ein enges Verhältnis, aber Aida möchte nicht über die Vergangenheit sprechen. Jahrzehntelang belässt Izak es dabei. Viel später, mit 68 Jahren, setzt sich Izak noch einmal intensiv mit seiner Herkunft auseinander und deckt mit Hilfe seiner Familie weitere Familiengeheimnisse auf, die sein Leben verändern sollten.

Mi, 18. Jul · 15:20-16:45 · arte
Clarissa – Tränen der Zärtlichkeit

Clarissa Schuhmeister ist Österreicherin und eine Frau wie viele andere. Sie versucht sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, sie denkt an ihr sei nichts besonders, nichts was der Aufmerksamkeit wert wäre. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt und ihr Vater arbeitet als Berufsoffizier. Als Spezialist in Militärstatistik hat er den Krieg längst vorhergesehen. Als er Wien für Berlin verlässt, fängt das eigentliche Leben der noch jungfräulichen Clarissa an. Sie findet eine Beschäftigung als Sekretärin in der Praxis eines Psychiaters und nimmt allein an einem Kongress in der Schweiz teil, als er sie bittet, an seiner Stelle dort hinzufahren. Da trifft Clarissa auf einen französischen Sozialisten, Léonard, der die Welt verändern möchte. Er verliebt sich aber zuerst in Clarissa und sie auch in ihn, so dass die zwei sich entscheiden, eine Reise durch die Schweiz bis nach Norditalien zu unternehmen. Als 1914 der Krieg ausbricht, müssen sich die Verliebten trennen. Clarissas Vater kommt nach Wien zurück und tritt wieder in Dienst: Für den Krieg hat er gelebt und gearbeitet, endlich ist er da. Die pflichtbewusste Clarissa meldet sich zum Lazarettdienst, erfährt aber kurz danach – inmitten der Grausamkeiten des Krieges und gleich nach dem Tod ihres Bruders an der Front – dass sie schwanger ist. Doch als unverheiratete Frau und dazu noch von einem Franzosen, würde Clarissa von ihrem Vater und ihrem Land verachtet werden. Sie entscheidet deshalb mit Hilfe eines ängstlichen Deserteurs namens Gottfried, einen Deal einzugehen: Sie lässt ihn vom Arzt für kriegsuntauglich erklären, im Gegenzug muss er sie heiraten und dennoch nie erwarten geliebt zu werden, denn Clarissas Herz ist schon vergeben …

Do, 19. Jul · 09:15-10:00 · PHOENIX
phoenix plus – Antisemitismus in Deutschland

Die Welle antisemitischer Übergriffe reißt in Deutschland nicht ab. Die Debatte um Judenhass wird bereits seit Monaten in der Öffentlichkeit diskutiert, und ist doch nicht neu. Wenn auf deutschen Straßen „Tod den Juden“ skandiert wird, der Davidstern verbrannt wird, oder jüdische Kinder in Schulen bedroht und misshandelt werden, läuft in der deutschen Gesellschaft etwas grundlegend schief. Gerade in Deutschland, das für den Mord an sechs Millionen Juden während der Naziherrschaft verantwortlich ist, erwächst hieraus eine besondere Verantwortung. Wirklich? Politiker der AfD meinen, der „Schuldkult“ muss ein Ende haben, mehr als 75 Jahre nach dem Holocaust, und der Antisemitismus in Deutschland sei importiert. Ist jüdisches Leben hierzulande in Gefahr? Können Juden sich nicht mehr frei mit einer Kippa in die Öffentlichkeit trauen? Und welche Rolle spielt der Nahost-Konflikt, wenn es um Antisemitismus in unserer Gesellschaft geht? phoenix plus beleuchtet das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. phoenix-Moderator Marlon Amoyal blickt auf die Wurzeln des Antisemitismus und spricht u.a. mit der Historikerin Juliane Wetzel vom Zentrum für Antisemitismusforschung und mit Michael Wolffsohn, Historiker und Publizist, geboren in Tel Aviv als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, die 1939 aus Berlin flüchtete. In einem Gespräch mit Arye Sharuz Shalicar redet Marlon Amoyal über die persönlichen Erfahrungen des Buchautors, der als jüdischer Deutsch-Iraner im Berliner Wedding aufgewachsen ist und mit antisemitischen Anfeindungen konfrontiert war. Wie gehen Schulen mit dem Thema um? Marlon Amoyal hat den Religionsunterricht in Bonn-Tannenbusch besucht, wo 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler Migrationshintergrund haben. Außerdem besucht phoenix-Reporterin Eva Wormit die Jüdische Kultusgemeinde in Bielefeld und trifft dort Gemeindemitglieder. Mit Irith Michelsohn, Generalsekretärin der Union progressiver Juden, spricht sie über die täglichen Herausforderungen für jüdisches Gemeindeleben in Deutschland. Mit dem neuen Antisemitismusbeauftragten Felix Klein und mit dem Präsidenten des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek redet Marlon Amoyal über die politischen Konsequenzen aus den jüngsten judenfeindlichen Übergriffen.

Do, 19. Jul · 10:00-10:45 · PHOENIX
Jüdisches Leben – zwischen Alltag und Angst

„Heute werden wir mit Klarnamen im Internet beschimpft. Und aus Schulen hören wir, dass Jude wieder ein Schimpfwort auf den Schulhöfen ist“, erzählt Michael Rubinstein. Er ist Geschäftsführer des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden Nordrhein und erlebt, wie sich jüdisches Leben in Deutschland verändert. Autorin Lena Rumler hat Michael Rubinstein und andere Menschen für die WDR-Reportage „Unterwegs im Westen“ begleitet. Darunter: jüdische Kinder und Jugendliche, denen ihre Identität und der Zusammenhalt untereinander wichtig sind. Wie die zwölfjährige Yael, die auf das jüdische Gymnasium in Düsseldorf geht. Ihre Familie lebt den jüdischen Glauben, wenn auch nicht immer sehr streng. Auch am Shabbat dürfen Yael und ihre Geschwister zu Kindergeburtstagen gehen, obwohl das nicht den religiösen Vorschriften entspricht. Doch Yaels Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder auch nichtjüdische Freunde haben. Ein ganz normales Leben also? Einerseits ja, andererseits aber auch nicht. „Meine Mama sagt mir immer, sobald wir Angst haben, gehen wir“, meint Yael dazu. Weg aus Deutschland. Bislang fühlen sie und ihre Familie sich hier sicher und zuhause. Bedrohung vor allem vom rechten Rand der Gesellschaft Im Alltag verschweigen viele Juden in NRW ihre Religionszugehörigkeit aus Angst vor Anfeindungen. Die Bedrohung kommt vor allem vom rechten Rand der Gesellschaft. Seit einiger Zeit ist aber auch der Antisemitismus unter Muslimen ein öffentlich diskutiertes Thema. Michael Rubinstein will dem nachgehen und den Dialog zwischen Muslimen und Juden verstärken. Dafür fährt er nach Duisburg-Marxloh. Mit Mehmet Ösay, einem ehemaligen Vorsitzenden der örtlichen DITIB-Moschee, macht er ein Experiment. Sie wollen herausfinden, wie die Muslime in Marxloh reagieren, wenn Michael Rubinstein mit Kipa, der Kopfbedeckung männlicher Juden, durch das Viertel läuft. Die Reportage von Lena Rumler bietet einen seltenen Einblick in jüdisches Leben in NRW. Ein Leben mit vielen Sorgen und Ängsten, aber auch einem jüdischen Alltag frei und fernab von antisemitischer Bedrohung.

Do, 19. Jul · 19:40-20:15 · arte
Re: Mutig gegen Rechtsrock – Eine Kleinstadt wehrt sich

Thomas Jakob will seine Heimatstadt nicht den Rechten überlassen. Er kämpft gegen große Neonazi-Konzerte, die immer wieder in der Kleinstadt Themar in Thüringen stattfinden….

Fr, 20. Jul · 15:25-16:55 · arte
Taxi nach Tobruk

Libyen im Oktober 1942: Die französischen Soldaten Théo, Samuel, François und Jean sind gerade in Tobruk stationiert, als die Stadt von deutschen Truppen bombardiert wird. Ihr Leutnant stirbt bei dem Angriff und die vier Männer sind plötzlich auf sich allein gestellt. Auf ihrer Flucht in Richtung El Alamein wird ihr Fahrzeug von einem Kampfflieger beschossen und brennt aus. Hoffnungslos und ohne Wasservorräte versuchen sie nun, zu Fuß ihren Weg durch die Wüste zu finden. Orientierungslos folgen sie einer Reifenspur, die sie schließlich zu einem deutschen Spähtrupp führt. Es ist ihnen ein Leichtes, die vier Deutschen bei ihrem Kartenspiel zu erschießen, doch der Hauptmann, ein gewisser Ludwig von Stegel, überlebt den Überfall. Kurzum beschließt Théo, den Deutschen gefangen zu nehmen. Ausgerüstet mit dem feindlichen Geländewagen und genügend Wasser, nehmen die Soldaten mit ihrem Gefangenen die Reise nach El Alamein wieder auf, wo inzwischen die Alliierten eingetroffen sind. Auf der Fahrt muss die Gruppe immer neue Herausforderungen und Strapazen überstehen. In ihrer Not halten sie trotz ihrer Feindschaft zusammen und lernen allmählich, einander zu vertrauen. Ludwig hilft mit seinem technischen Wissen aus, und die französischen Soldaten bewilligen ihm dafür immer mehr Freiheiten. Ihnen wird bewusst: „Wenn man im Krieg die Leute kennenlernen würde, könnte man keinen umbringen.“ Sie nähern sich ihrem Ziel mit gemischten Gefühlen: Sollen sie Ludwig tatsächlich an die alliierten Truppen ausliefern? Oder ihn lieber freilassen?

Fr, 20. Jul · 23:30-01:00 · Das Erste (ARD)
Ein Fall für Annika Bengtzon – Nobels Testament

Auf der feierlichen Gala zu Ehren der Nobelpreisträger fallen Schüsse. Zwei international renommierte Wissenschaftler sacken leblos zusammen, die Attentäterin, eine berüchtigte Auftragsmörderin, entkommt. Wer hat den Anschlag in Auftrag gegeben, und welches Motiv gibt es? Die Journalistin Annika Bengtzon ist Tatzeugin und darf unglücklicherweise nicht über den blutigen Vorfall schreiben. Von ihren eigenen Recherchen lässt die Reporterin sich jedoch nicht abhalten. Schon bald stößt sie auf einen Zusammenhang zwischen dem Attentat und der umstrittenen Vergabe der Auszeichnung an den israelischen Stammzellenforscher Aaron Wiesel. Gibt es ein politisches Motiv für die Bluttat? „Ein Fall für Annika Bengtzon – Nobels Testament“ ist der erste von sechs Filmen nach Romanen der schwedischen Bestseller-Autorin Liza Marklund. Malin Crépin wird als emsige Boulevard-Reporterin in spektakuläre Mordfälle verwickelt. Auf der exklusiven Nobelpreis-Gala geben sich prominente Wissenschaftler aus der ganzen Welt ein einzigartiges Stelldichein. Reporterin Annika Bengtzon (Malin Crépin) soll über das glamouröse Großereignis berichten, doch daraus wird nichts. Auf dem Höhepunkt der Festivität wird ein blutiges Attentat verübt – direkt vor Annikas Augen. Während in allen Redaktionen die Drähte heiß laufen, darf ausgerechnet Annika als Tatzeugin über den tödlichen Zwischenfall nicht berichten: Caroline von Behring (Anna von Rosen), Vorsitzende des Nobelpreiskomitees, erliegt noch am Tatort ihren schweren Verletzungen, das Leben des israelischen Professor Aaron Wiesel (Jackie Jakubowski) hängt an einem seidenen Faden. Da der jüdische Wissenschaftler für seine umstrittene Stammzellenforschung den Nobelpreis für Medizin erhielt, ist das Attentat auf ihn offenbar politisch motiviert. Während alle Ermittlungen in diese Richtung laufen, vermutet Annika, dass Caroline von Behring nicht zufällig in der Schusslinie war. Ein Gespräch mit deren Kollegin Birgitta Larsén (Ia Langhammer), die anscheinend mehr weiß, als sie sagt, erhärtet den Verdacht. Kurz darauf meldet sich der junge Laborant Isaksson (Karl Linnertorp), der Annika Informationen über den Attentäter verkaufen will. Dazu kommt es nicht, denn der Chemiker stirbt bei einem mysteriösen Unfall. Die Reporterin ist auf der richtigen Spur, ahnt aber nicht, dass sie in Lebensgefahr schwebt. In Zentrum dieses elegant inszenierten Schwedenkrimis steht eine Reporterin, ersonnen von der Bestseller-Autorin Liza Marklund. 1998 zeichnete die Schwedische Krimiakademie ihren Roman „Olympisches Feuer“ mit dem Poloni-Preis für das beste Debüt aus. Seither publizierte Marklund neun Romane um die „kriminalisierende“ Journalistin Annika Bengtzon, bei denen die Autorin ihre beruflichen Erfahrungen als ehemalige Chefredakteurin einer großen Tageszeitung einfließen ließ. Zwei Bengtzon-Krimis hat das schwedische Fernsehen bereits mit Helena Bergström in der Titelrolle verfilmt. Nun schlüpft die sympathische Malin Crépin in die Rolle der widerspenstigen Boulevard-Reporterin, die bei ihren Recherchen nie locker lässt, unbequeme Fragen stellt und sich gerne mit der Polizei oder Spitzenpolitikern anlegt. Die attraktive Darstellerin, dem deutschen Publikum aus der Krimiserie „Kommissar Winter“ bekannt, verkörpert die ermittelnde Journalistin als moderne Frau, die ihren Beruf liebt, aber auf ihr Familienleben mit zwei kleinen Kindern und einem Lebensgefährten nicht verzichten will.

Sa, 21. Jul · 11:00-11:30 · ARD-alpha
Wir kriegen dich! – Pfarrer im Visier der Rechten

Mitten in der Nacht wird ein Pfarrer in der Nähe von Aachen niedergeschlagen. Pfarrer Charles Cervigne ist dafür bekannt, dass er sich um Geflüchtete kümmert und Kirchenasyl organisiert. Als die Flüchtlingswelle ihren Höhepunkt hat, wird Cervigne massiv von rechten Schlägern angefeindet und bedroht. An seiner Haustür wird er niedergeknüppelt. Der Angriff ruft die Gemeindemitglieder auf den Plan: Sie organisieren sich, um das Pfarrhaus zu bewachen und ihren Pfarrer zu beschützen. Cervigne lässt sich nicht beirren: „Wenn wir die Gnade Gottes erwarten, müssen wir Menschen erst einmal anfangen, selbst gnädig untereinander zu sein.“ Mitten in der Nacht wird ein Pfarrer in der Nähe von Aachen niedergeschlagen. Pfarrer Charles Cervigne ist dafür bekannt, dass er sich seit Jahren um Geflüchtete kümmert und auch Kirchenasyl organisiert. In seiner Studentenzeit bekämpft er bereits rechtsradikale Umtriebe. Als die Flüchtlingswelle ihren Höhepunkt hat, wird Cervigne massiv von rechten Schlägern angefeindet und bedroht, dieses Mal machen sie ernst. An seiner Haustür wird er niedergeknüppelt. Ohne Spuren zu hinterlassen tauchen die Täter ab. Der Angriff ruft die Gemeindemitglieder auf den Plan: Sie organisieren sich, um das Pfarrhaus zu bewachen und ihren Pfarrer zu beschützen. Charles Cervigne lässt sich nicht beirren: „Wenn wir die Gnade Gottes erwarten, müssen wir Menschen erst einmal anfangen, selbst gnädig untereinander zu sein.“ In der Südheide wird Pfarrer Wilfried Manneke am frühen Morgen von seinem Sohn auf eine Brandspur am Haus aufmerksam gemacht. Der 12jährige Junge will gerade zur Schule gehen, als er die Spuren des Angriffs auf sein Elternhaus bemerkt. Ein Molotow-Cocktail hätte die Familie auslöschen können. Der Geistliche, dem der Anschlag gilt, ist seit Jahren bekannt für sein Eintreten gegen Rechts. Vor dem Anschlag ist Pfarrer Manneke EKD-Auslandspfarrer in Südafrika, noch zur Zeit der Apartheid. Was er in Südafrika erlebt, macht ihn sensibel auch für Formen des Rassismus in seiner Heimat Deutschland. Als er 1995 nach Unterlüß in der Südheide kommt, schließt er sich sofort den Protesten gegen das Neonazi-Zentrum „Hetendorf 13“ an. Wilfried Manneke ist sich auch nach dem Anschlag auf sein Pfarrhaus sicher: Nichts wird ihn davon abhalten, sich auch künftig den Nazis in den Weg zu stellen. „Wir kriegen Dich bald!“, diesen Satz hört Pfarrer Michael Kleim in Gera immer wieder – auch nachts am Telefon. Kleim fühlt sich schon lange bedroht: Sein Briefkasten wird gesprengt, zudem ist er Gewaltaufrufen im Internet ausgesetzt. Der Kampf gegen Rechts wird wider Willen zu seinem Lebensthema. Schon in der DDR hatte er sich für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt. Pfarrer Kleim ist der Meinung: Auch heute lohnt es sich, für Demokratie und Menschenrechte zu kämpfen.

Sa, 21. Jul · 18:30-19:15 · ARD-alpha
Gernstl in Israel (1/2)

Franz Xaver Gernstl ist mit seinem altbewährten Team, dem Kameramann Hans Peter Fischer und dem Tonmann Stefan Ravasz, nach Israel gereist. Aber nicht, um den Nahost-Konflikt zu erklären, sondern um zu sehen, wie man in einem Land lebt, das nie zur Ruhe kommt. Denn Israel ist sicher einer der geschichtsträchtigsten, dynamischsten und umstrittensten Orte dieser Erde, ein Land, in dem die Menschen gelernt haben, in permanenter Ausnahmesituation so etwas wie ein ganz normales Leben zu führen. Auf ihrer Reise begleitet werden sie von Mickey Shubitz, der in Tel Aviv geboren ist. Franz Gernstl ist mit seinem altbewährten Team (Kameramann Hans Peter Fischer und Tonmann Stefan Ravasz) nach Israel gereist. Aber nicht, um den Nahost-Konflikt zu erklären, sondern um zu sehen, wie man in einem Land lebt, das nie zur Ruhe kommt. Israel ist einer der geschichtsträchtigsten, dynamischsten und umstrittensten Orte dieser Erde. Und dennoch ein Land, in dem die Menschen gelernt haben, in permanenter Ausnahmesituation so etwas wie ein ganz normales Leben zu führen. Einer, der sich auskennt ist Mickey Shubitz. Er ist in Tel Aviv geboren und begleitet das Team durch das Gelobte Land. Tel Aviv ist nicht die Hauptstadt Israels aber wirtschaftliches Zentrum und Kulturmetropole des Landes. Es leben viele Junge in der Stadt, und man spricht von einer ausgelassenen Partyszene. „Jerusalem prays – Tel Aviv plays.“ Jerusalem betet, Tel Aviv feiert. Die Stadt ist jung, gerade mal hundert Jahre alt. Und trotzdem gibt es ein architektonisches Erbe von rund 4000 Gebäuden im Bauhausstil. Die Häuser wurden von deutschstämmigen, jüdischen Architekten errichtet, die 1933 vor den Nationalsozialisten nach Israel geflohen sind. Die Deutsch-Jüdin Sharon Golan Yaron kümmert sich um den Erhalt der Häuser. In der Fußgängerzone treffen Mickey und Franz einen coolen älteren Herrn mit Rauschebart, Sonnenbrille und Schlapphut. Und tatsächlich erzählt er, dass er ehemals Rock-Sänger in Brooklyn war. Jetzt aber – und schon wieder bröckelt ein Vorurteil – ist er Mitglied der orthodoxen Chabad-Bewegung und als Rabbi tätig. Auf halbem Weg zum Toten Meer machen die Reisenden in der Wüste Negev Halt. Am Schild „Sea Level Zero“ sitzt seit 30 Jahren ein Beduine, der gelegentlich sein Kamel an Touristen vermietet und ansonsten das Leben gemächlich angeht. Keine Uhr, kein Handy. „Gibt es Arbeit, gut. Gibt es keine Arbeit, auch gut. Wir laufen dem Geld nicht hinterher.“ Zurück in Tel Aviv besucht das Team Ronny Edry in seiner „Peace Factory“. Der Graphikdesigner hatte vor zwei Jahren fast versehentlich eine große Bewegung ins Leben gerufen, die „Israel Loves Iran“ Kampagne auf Facebook. Er postete ein Plakat von sich und seiner Tochter, auf dem stand: „Iraner wir werden euer Land niemals bombardieren. Wir lieben euch“ und hatte binnen Tagen Hunderttausende Klicks. Ein Ausflug ins Kibbuz Ein Shemer. Besuch bei Uri Hofi. Er gilt als Begründer der israelischen Schmiedekunst. Das Schmieden hat er erst mit 59 Jahren begonnen und es mittlerweile, mit 79, zu beachtlichem Können gebracht. Dennoch meint er: „Perfektion ist nicht erreichbar. Denn wenn etwas perfekt wird, dann ist es tot.“ Wieder zurück in Tel Aviv am Drummer’s Beach endet der erste Teil der Reise. Jeden Freitag vor dem Shabbat treffen sich hier junge Israelis, um gemeinsam zu trommeln, zu tanzen und den Sonnenuntergang zu feiern.

So, 22. Jul · 16:55-18:30 · 3sat
Belle & Sebastian

Auf seinen Streifzügen durch die Savoyer Alpen entdeckt der siebenjährige Sebastian eine verwilderte Hündin. In den Augen der Dorfbewohner gilt der Vierbeiner jedoch als blutrünstige Bestie. Der Waisenjunge sieht das Tier mit ganz anderen Augen und nennt es „Belle“. Als er seine neue Gefährtin vor aufgebrachten Jägern versteckt, werden die beiden in ein Abenteuer verstrickt: Eine jüdische Familie, die von deutschen Soldaten verfolgt wird, braucht Hilfe. Mit Belles Spürsinn gilt es, einen Weg über den verschneiten Hochgebirgspass zu finden. Regisseur Nicolas Vanier gelang mit „Belle & Sebastian“ ein atemberaubender Kinder- und Jugendfilm. Der Franzose verlegte die Geschichte, die auf einem Kinderbuch von Cécile Aubrys basiert, von den 1960er-Jahren in den Zweiten Weltkrieg. So verbinden sich in der Geschichte zwei Stränge: die angefeindete Freundschaft zwischen dem Waisenjungen und einem vermeintlichen Monster sowie die Not der vor dem Holocaust flüchtenden Juden.

So, 22. Jul · 23:45-01:25 · NDR
Wenn aus Freunden Feinde werden – An Enemy to die for

Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 startet der deutsche Geologe Friedrich Mann mit Kollegen aus England und Schweden eine Polarexpedition. Die Wissenschaftler wollen Beweise für die Theorie finden, dass die Kontinente der Erde vor Millionen Jahren alle miteinander verbunden waren. Doch der plötzliche Kriegsbeginn sorgt an Bord des Schiffes für Spannungen zumal der Kapitän Norweger ist und die Besatzung aus Russen besteht. Nur mühsam können die Feindseligkeiten in Zaum gehalten werden. Schließlich erhält Mann aus Deutschland den Befehl, das Kommando zu übernehmen und mit dem Schiff in den Krieg zu ziehen. Europa, 1939. Trotz der angespannten politischen Situation bricht eine deutsche Polarexpedition in Richtung Arktis auf. Der Geologe Friedrich Mann soll im Auftrag der Nazi-Regierung Beweise für eine bereits 1912 veröffentlichte Theorie sammeln: Der renommierte Wissenschaftler Alfred Wegener behauptete darin, dass alle Erdkontinente vor Millionen Jahren miteinander verbunden waren. Auf der Expedition wird Mann neben der kenntnisreichen Assistentin Leni Röhm auch von drei ausländischen Kollegen begleitet: Den beiden Briten Terrence und Martin sowie dem schwedischen Sprengstoffexperten Gustav. Aber auch sonst befindet Mann sich an Bord des Forschungsschiffs in eher feindlicher Umgebung: Der Kapitän ist Norweger, die Matrosen stammen überwiegend aus Russland. Trotz der politischen Spannungen zwischen ihren Heimatländern versuchen die Expeditionsteilnehmer, sich auf ihr gemeinsames Ziel zu konzentrieren. Doch als die Nachricht vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eintrifft, kann bald auch die Wissenschaft keine Brücke mehr bilden: Aus Kollegen und Partnern werden Feinde. Auf Befehl aus Berlin soll Mann den norwegischen Kapitän entmachten und mit dem gekaperten Schiff der deutschen Eismeerflotte zu Hilfe kommen. So entwickelt sich an Bord des Forschungsschiffs ein aufreibendes Psychoduell. Hass und Fanatismus brechen sich Bahn, aus der wissenschaftlichen Expedition wird ein Kampf ums Überleben. Loyalitäten bröckeln und nicht jeder an Bord ist das, was er zu sein vorgab. Vor allem Leni, die sich in Gustav verliebt hat, weiß nicht, auf welcher Seite sie stehen soll. Aber auch der linientreue Friedrich Mann beginnt, an den Befehlen aus Berlin zu zweifeln.

Mo, 23. Jul · 00:45-02:35 · SWR
George

Im Mittelpunkt des Films stehen die letzten Lebensjahre Heinrich Georges. Dabei befasst sich „George“ intensiv mit dem Thema der Schuld und Verantwortung des Künstlers in der Diktatur. Mit zahlreichen Spielszenen, dokumentarischen Archiv-Aufnahmen und Interviews nähert sich das Dokudrama dem „Jahrhundertschauspieler“ und zeigt die Faszination, die von der elementaren Gestaltungskraft Georges ausging, ebenso wie die Widersprüche in seiner Person, die einen exzentrischen, hochsensiblen und gefährdeten Charakter hinter der wuchtigen Erscheinung sichtbar werden lassen. Götz George verkörpert seinen Vater Heinrich George. Götz George spielt seinen Vater: Heinrich George. Ein außergewöhnliches Dokudrama über einen besessenen Theatermann, das auch die Frage nach der Verantwortung des Künstlers in der Diktatur stellt. Als „König im Reich der Phantasie“ wurde Heinrich George in den 20er Jahren gefeiert. Er brillierte auf der Bühne unter anderem in seiner Lieblingsrolle als „Götz von Berlichingen“ und im Film in Fritz Langs „Metropolis“ oder als Franz Biberkopf in der Verfilmung von Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“. Auch nachdem die Nazis an die Macht gekommen waren, wollte er spielen – in Deutschland, und das um jeden Preis. Und er spielte: in Literatur- und Theaterverfilmungen wie „Der Postmeister“ und „Der Biberpelz“ ebenso wie in Propagandastreifen wie „Hitlerjunge Quex“, „Jud Süß“ oder „Kolberg“. George akzeptierte, als Goebbels ihm die Intendanz des Schillertheaters anbot, und lobte Hitler in Reden und Interviews. Aber er trat auch für andere Künstler ein, mitunter mutig und entschlossen. Jüdische Kollegen und Oppositionelle fanden im Schillertheater Schutz. Bis zuletzt hielt George in der Öffentlichkeit zum Regime und rief noch im April 1945 zum Endkampf auf. Nach dem Krieg wurde er vom NKWD verhaftet und der „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeklagt. Nach wochenlangen Verhören erfolgte die Verurteilung. George wurde in das Lager Hohenschönhausen überstellt. Auch dort spielte er, diesmal unter elenden Bedingungen. Er gründete eine Theatergruppe, spielte den Faust, später in Sachsenhausen brachte er den Postmeister auf Russisch auf die Bühne. Nach über 14 Monaten im Lager starb Heinrich George, von den Haftbedingungen geschwächt und krank, an den Folgen einer Blinddarmentzündung. Im Mittelpunkt des Films stehen die letzten Lebensjahre Heinrich Georges. Dabei befasst sich „George“ intensiv mit dem Thema der Schuld und Verantwortung des Künstlers in der Diktatur. Mit zahlreichen Spielszenen, dokumentarischen Archiv-Aufnahmen und Interviews nähert sich das Dokudrama dem „Jahrhundertschauspieler“ und zeigt die Faszination, die von der elementaren Gestaltungskraft Georges ausging, ebenso wie die Widersprüche in seiner Person, die einen exzentrischen, hochsensiblen und gefährdeten Charakter hinter der wuchtigen Erscheinung sichtbar werden lassen.

Mo, 23. Jul · 20:15-21:45 · PHOENIX
Hitler & Mussolini

Immer wieder wird behauptet, dass Hitlers Aufstieg ohne das historische Vorbild des italienischen Faschismus nicht möglich gewesen wäre. Die Dokumentation zeigt die beiden Diktatoren in ihren wechselnden Rollen. 1926 fragte ein Herr Hitler aus München bei der italienischen Botschaft in Berlin an, ob man ihm nicht ein signiertes Foto von Mussolini zukommen lassen könnte. Die Bitte wurde abgeschlagen. Dafür stand von nun an die Bronzebüste des Italieners in Hitlers Arbeitszimmer in der Münchner NSDAP-Zentrale. Zeugnis einer großen Verehrung, die ahnen lässt, wie sehr die Figur des Duce, sein imposant inszenierter „Marsch auf Rom“ …

Mo, 23. Jul · 22:10-23:55 · WDR
Schtonk

Schon als Knabe im zerbombten Berlin entdeckt Fritz Knobel, wie leicht man gute Geschäfte mit Leicht- und Gutgläubigen machen kann: Er dreht GIs Führer-Memorabilien an, die freilich von ihm selbst fabriziert worden sind. Aus dem kleinen Fritz wird der Kunst- und Antiquitätenhändler „Professor Dr. Knobel“, der in einem schwäbischen Dorf an Fälschungen aller Art werkelt, ohne allerdings daraus Kapital schlagen zu können. Dabei gelingt dem „künstlerischen Multitalent“ ein Gemälde von Toulouse-Lautrec genauso gut wie eines von Adolf Hitler. Als Knobels Ehefrau Biggi, die sich ansonsten als Putzfrau betätigt, ihm nicht mehr Modell stehen will, findet er in der drallen Kellnerin Martha bald eine neue Muse. Mit zwei Geliebten hat auch Hermann Willié, von Geldnöten geplagter Reporter der Illustrierten „HH-press“, zu tun: Die eine ist ein ziemliches Wrack, heißt „Carin II“ und war einst die stolze Yacht von Hermann Göring. Die zweite ist auch nicht mehr taufrisch, heißt Freya von Hepp, und ist die Nichte des besagten Reichsmarschalls. Bei einem Nähmaschinen-Fabrikanten, der anlässlich von Führers Geburtstag zu einem „Kameradschaftsabend“ lädt, begegnen sich Knobel und Willié. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf – hat Knobel doch gerade ein geheimes Tagebuch des Führers produziert und präsentiert. Willié wittert eine Weltsensation, öffnet bei seinem Verlag die Geldhähne, während Knobel Schwerstarbeit leistet und das Gesamtmachwerk seines Lebens schafft. Als die Hitler-Tagebücher einer erstaunten Öffentlichkeit präsentiert werden, sieht sich Willié auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Allerdings nicht lange…

Mo, 23. Jul · 22:25-23:50 · 3sat
Briefe aus Athen

Der deutsch-griechische Filmemacher Timon Koulmasis bekommt von Nelly, einer engen Freundin seiner Familie, eine Sammlung alter Briefe anvertraut. Mit diesen Briefen geht er auf Spurensuche. Es sind sehr persönliche Briefe, die aus den 1940er-Jahren stammen, als Griechenland von den Deutschen besetzt war. Ihre Absender sind der Vater des Filmemachers als junger Mann und die aus Konstantinopel stammenden Kunststudentin Nelly. Der in Dresden aufgewachsene Grieche Peter Coulmas war damals Assistent am geheimnisvollen Deutschen Wissenschaftlichen Institut Athen – das von der Besatzungsmacht finanziert wurde, in Wahrheit aber ein Refugium des Widerstandes war. Anhand dieser „Briefe aus Athen“ rekonstruiert der gleichnamige Dokumentarfilm nicht nur die Liebesgeschichte zwischen Peter und Nelly, sondern zeichnet auch das Bild ihres Freundes Rudolf Fahrner, Gründer des Instituts. Er war ein enger Freund der Brüder Stauffenberg und einer der wenigen Mitverschworenen des 20. Juli, die die Repressionen überlebt haben, die auf das gescheiterte Hitler-Attentat im Jahr 1944 folgten. So entsteht ein vielstimmiger Bericht aus Briefen, Dokumenten und Nellys Erinnerungen über Hunger und Terror in Athen, über die materielle und moralische Verwüstung in Griechenland und Deutschland und über die Möglichkeit von Mut und Zivilcourage.

Di, 24. Jul · 00:50-02:00 · arte
Shalom Italia

Die langen Monate im Wald, mit wenig Nahrung und Wasser. Die Flucht vor den Nazis: beschäftigt mit dem bloßen Überleben. Dies hat die drei Brüder völlig unterschiedlich geprägt: Emmanuel (85) hat sein Trauma verdrängt und noch nie darüber gesprochen. Andrea (83) verklärt seine Erinnerungen und behauptet, die Zeit in der Höhle genossen zu haben. Und weil Ruben (74) damals zu klein war, um sich überhaupt an etwas zu erinnern, muss er sich auf die Geschichten seiner Brüder verlassen. 70 Jahre nach dem Auszug aus der Höhle in den toskanischen Wäldern haben die drei Brüder völlig unterschiedliche Geschichten über die Ereignisse zu erzählen, die sich dort zutrugen. Jeder Bruder geht mit seiner Geschichte anders um. Jeder kompensiert schmerzhafte Erlebnisse auf seine eigene Weise, jeder findet sich anders zurecht. Doch nun, auf ihrer Suche, müssen sich die drei betagten Männer mit alten Ängsten auseinandersetzen, ihre Erinnerungen hinterfragen und eine Wahrheit ans Licht bringen, mit der sie alle drei leben können. Wir alle haben unsere Geschichten über die Vergangenheit. Wir ordnen die Fakten irgendwie an, wir löschen einzelne Details aus, wir erfinden manches. Und all das tun wir, um unser geheimnisvolles Leben mit Sinn auszustatten. Ohne unsere Geschichten würden wir verschwinden. Was aber, wenn unsere eigene Version mit der Geschichte anderer Mitbeteiligter nicht übereinstimmt? Wenn wir jemandem widersprechen, der selbst auch dabei war? Gibt es Wahrheit in der Erinnerung? Ein Film über drei mutige Männer und unser schwieriges Verhältnis zu Wahrheit, Erinnerung und Geschichte.
Bild oben: © Tamar Tal Anati; Ihre Zeit im Wald auf der Flucht vor den Nazis hat die drei Brüder Ruben (li.), Andrea (Mi.) und Emmanuel (re.) völlig unterschiedlich geprägt.

Mi, 25. Jul · 01:05-03:20 · arte
Die Lebenden

Sita ist 25, Studentin der Germanistik und lebt in Berlin. Neben dem Studium arbeitet sie für einen Fernsehsender und dreht kleine Video-Porträts von Teilnehmern einer Castingshow. Nach einer durchfeierten Nacht landet sie im Atelier des Fotokünstlers Jocquin und etwas an ihm berührt sie auf ungewohnte Weise – sie kann ihn nicht so schnell vergessen, wie sie angenommen hatte. Anlässlich des 95. Geburtstags ihres geliebten Großvaters reist Sita nach Wien, wo auch ihr Vater Lenzi mit seiner neuen Familie lebt. Nach dem großen Fest findet sie in seiner Wohnung ein Foto, auf dem ihr Großvater in SS-Uniform zu sehen ist – Sita ist schockiert und stellt Nachforschungen an. Gegen den Willen des Vaters beginnt sie in der Vergangenheit des Großvaters zu kramen und erkennt, dass sowohl ihr Großvater als auch ihr Vater Sita lange Zeit die Wahrheit verschwiegen haben. Sita bleibt hartnäckig. In einem Archiv in Wien findet sie ein Dokument, das nach Polen verweist, ein Erinnerungsfoto führt sie nach Warschau. Hier trifft sie die Amerikanerin und politische Aktivistin Silver, die ihr weiterhilft. Schließlich die Gewissheit: Dokumente aus dem jüdischen Museum in Warschau belegen, dass ihr Großvater Wachmann in einem Konzentrationslager war. Immer tiefer dringt Sita in die Abgründe ihrer Familie vor. Auf ihrer Reise in die Vergangenheit trifft sie unerwartet Jocquin wieder. Zunehmend verdichtet sich die Perspektive auf ihr eigenes Leben, und am Rand der Erschöpfung beginnt sie zu begreifen, dass ein Abtragen der Schuld ihrer Familie nicht möglich ist.

Mi, 25. Jul · 22:45-00:15 · Das Erste (ARD)
Rabbi Wolff

Im Film „Im Himmel, unter der Erde“ über den Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee begeisterte Rabbi Wolff mit seinen Aussagen über Leben und Tod die Zuschauer. Nun steht dieser Mann selbst im Mittelpunkt eines Films. Die Autorin Britta Wauer erzählt am Beispiel dieses besonderen Menschen, was alles möglich ist im Leben und dass es nie zu spät ist, neu anzufangen.? Willy Wolff ist der Publikumsliebling aus „Im Himmel, unter der Erde“, dem Dokumentarfilm über den Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee. Dort war der kleine Mann mit Hut eine Nebenfigur, aber er schaffte, was unmöglich schien: Er sprach witzig, klug und charmant über Tod, Trauer und die Vorstellungen vom Jenseits. Seinetwegen verließen die Zuschauer den Film in heiterer Stimmung. 1927 in einer jüdisch-orthodoxen Familie in Berlin geboren, lebt Willy Wolff seit seinem zwölften Lebensjahr in England. Bevor er mit über 50 Jahren Rabbiner wurde, war Willy Wolff Journalist. Als politischer Korrespondent verschiedener englischer Tageszeitungen begleitete er drei Jahrzehnte Weltpolitik aus nächster Nähe. So reiste er mit dem britischen Außenminister nach China, in die Sowjetunion oder traf sich mit den Regierungschefs aus ganz Europa. Dieses Leben gab er auf für seinen Traum: Rabbiner zu werden. Als Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern betreut Willy Wolff die jüdischen Gemeinden in Schwerin und Rostock, aber er wohnt in einem kleinen Haus bei London. Mitte der Woche fliegt er meist nach Hamburg, steigt dort in den Zug und pendelt zu seinen Einsatzorten im Nordosten Deutschlands. In der Regel tritt er samstags die Rückreise nach England an. Oder er ist unterwegs zu einer Hochzeit in Mailand, zu einem Ausflug nach Wien oder zu den regelmäßig tagenden Rabbinerkonferenzen irgendwo in Deutschland. Höhepunkte im Jahr sind für ihn das königliche Pferderennen von Ascot, das Weihnachtssingen in der Schlosskirche von Windsor und das Neujahrsfasten in Bad Pyrmont. Willy Wolff führt ein Jetset-Leben, das er sich eigentlich nicht leisten kann. Der Umgang mit Geld zählt nicht zu seinen Stärken, das führt gelegentlich zu ziemlich weltlichen Konflikten. Rabbi Wolff ist nicht nur unterhaltsam, er öffnet Türen. Mit Witz und Charme gibt er Einblick in die Welt des Judentums. Der Dokumentarfilm über Willy Wolff ist nicht nur das Porträt einer bezaubernden Persönlichkeit, es ist auch eine Reise zu uns selbst, inspirierend und sehr unterhaltsam.

Do, 26. Jul · 02:45-03:30 · PHOENIX
Der See Genezareth

Seit biblischen Zeiten ist der See Genezareth bekannt. Immerhin wandelte schon Jesus über den See. Da das ARD-Team dies nicht kann, macht es eine Reise rund um den See, um Land und Leute in einer der schönsten Regionen des Heiligen Landes vorzustellen. So begegnet es einem Fischer, der darüber klagt, dass es kaum noch Fische im See gibt. Es besucht das Benediktiner Kloster in Tabgha und wandert durch Tiberias, eine Stadt am See, die von Herodes Antipas im Jahre 17 n. Chr. errichtet wurde.

Sa, 28. Jul · 18:30-19:15 · ARD-alpha
Gernstl in Israel (2/2)

In der zweiten Folge geht es zu Beginn gleich nach Jerusalem. Hier treffen die drei monotheistischen Weltreligionen aufeinander. Man zählt 1200 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen. Besonders turbulent wird es freitags. Die Moslems müssen zum Felsendom – Freitagsgebet, die Christen zur Grabeskirche und die Juden zur Klagemauer. Beim Spaziergang durch die engen Gassen taucht „Jesus“ auf. Ein Amerikaner, beseelt von der Spiritualität der Stadt und gekleidet in weißes Leinen, versucht er zu leben wie Jesus. Manche Gläubige sind von der Atmosphäre der Heiligen Stadt derart ergriffen sind, dass sie unter Persönlichkeitsverlust leiden. Man nennt das Phänomen Jerusalemsyndrom. Der Rat der Ärzte: die Stadt möglichst schnell verlassen. Wem der religiöse Trubel zu viel wird, der findet Zuflucht in der Villa Dolorosa. Dort steht seit 1856 das österreichische Hospiz. Hier kann man in einem der schönen Zimmer übernachten oder nur auf ein Wiener Schnitzel und eine Linzer Torte mit Meindl Kaffee einkehren. Auch Juden und Moslems sind hier willkommen. Im Elah-Tal bauen einige der besten Israelischen Winzer Wein an. Einer davon ist Shuki Yashuv. Er keltert preisgekrönten koscheren Wein. Shuki selbst ist Atheist, aber viele seiner Freunde sind gläubig, und er wollte seinen Wein nicht alleine trinken. Bei der Verkostung seines eigenen Weines darf er die Fässer nicht berühren, das macht sein orthodox gläubiger Helfer Yeshaya. Tel Aviv am Sonntagmorgen. Franz Gernstl wird von eigenartigen Klopfgeräuschen geweckt. Es ist Matkotzeit. Den israelischen Nationalsport spielt man mit Holzschlägern am Strand. Der Gummiball verursacht das vielfache „Pong Pong“. Unangefochtener Matkotkönig ist der 69 Jahre alte Amnon Nissim. Er spielt jeden Tag. In seiner Wohnung hat er ein Matkotmuseum eingerichtet. Auch sein Bett ist mit Schlägern und Bällen dekoriert. Er will mit Matkot einschlafen und mit Matkot aufwachen. 1993 hat Tel Aviv einen neuen Busbahnhof bekommen, den größten der Welt. Ein ehrgeiziges Projekt damals, heute ein gigantisches Beispiel verwirrender Fehlplanung. Mendy Cahan hat im fünften Stock eine einzigartige, jiddische Bibliothek untergebracht. Es kommen nicht allzu viele Besucher, aber Mendy kämpft unbeirrt und mit viel Humor für den Erhalt der jüdischen Sprache. Mit Blick über die Skyline von Tel Aviv verabschiedet sich Franz Gernstl von einem alten Freund, der sich wehmütig an seine Zeit in München und an friedvolle Tage im Biergarten erinnert. Und der trotzdem in Tel Aviv bleibt. „Es ist nicht die schönste Stadt der Welt“, meint er, „aber es ist meine Heimat.“

So, 29. Jul · 01:30-02:25 · arte
Stalins Tochter

Geboren wird Swetlana Allilujewa im Kreml. Sie ist Stalins einzige Tochter und sein Lieblingskind. Aber sie lebt auch im Schatten des blutigen Diktators: Swetlanas Mutter starb unter bis heute nicht restlos aufgeklärten Umständen. Ihren Halbbruder Jakow lässt der Vater eiskalt in einem KZ der Nazis zugrunde gehen. Ihr Bruder Wassili stirbt nach langer Kerkerhaft an seiner Alkoholsucht. Der Liebhaber seiner Tochter wird von Stalins Schergen in den Gulag verschleppt. Swetlanas Ehen scheitern, seine Enkel will der Tyrann nicht sehen. Viele Grausamkeiten Stalins erlebt sie aus nächster Nähe mit. Aber trotz allem liebt Swetlana ihren Vater. Nach dem Tod ihres indischen Lebensgefährten darf Swetlana seine Asche nach Indien bringen. Sie nutzt die Gelegenheit zur Flucht und lässt ihre Kinder zurück. Als Stalins Tochter Swetlana 1967 in die USA flieht, bedeutet dies für die Sowjetunion eine empfindliche Niederlage im Propagandakrieg. „Eine Möglichkeit war, Stalins Tochter zu töten“, erinnert sich Sergej Chruschtschow, der Sohn des legendären sowjetischen Staatschefs. In den USA avanciert sie zum Medienstar, ihre Bücher machen sie reich. Sie heiratet ein letztes Mal, bekommt eine weitere Tochter. Noch einmal kehrt Swetlana nach Moskau zurück. Auch dort fühlt sie sich nicht zu Hause. Verarmt und einsam stirbt sie 2011 in einem Altenheim in Wisconsin. Die Dokumentation verwebt ein wechselvolles und menschlich anrührendes Schicksal mit historischen Ereignissen, die das 20. Jahrhundert geprägt haben.

So, 29. Jul · 22:50-23:45 · RBB
Marina, Mabuse und Morituri

Artur, genannt „Atze“ Brauner, verkörpert seit vielen Jahrzehnten deutsche Filmgeschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete der Holocaust-Überlebende in Berlin die Produktionsfirma CCC-Film und wurde einer der erfolgreichsten Filmunternehmer Deutschlands. Am 1. August 2018 wird Brauner 100 Jahre alt. „Dr. Mabuse“, „Liebe, Tanz und Tausend Schlager, „Karl May“, „Edgar Wallace“ aber auch „Hitlerjunge Salomon“, „Die Ratten“ oder „Eine Liebe in Deutschland“: Krimis, Western, Literaturverfilmungen, mehr als 250 Filme hat die CCC Filmkunst seit ihrer Gründung vor 70 Jahren produziert. Die großen Stars der 50er, 60er und 70er gaben sich in den CCC- Studios in Berlin-Spandau die Klinke in die Hand. Schauspieler wie Heinz Rühmann, Maria Schell, O.W. Fischer, Peter Alexander, Freddy Quinn, Caterina Valente, Gert Fröbe, Klaus Kinski, Curd Jürgens, Romy Schneider… Und Regiegrößen wie Harald Reinl, Robert Siodmak oder Fritz Lang. Die von Artur Brauner 1946 gegründete CCC („Central Cinema Company“) zählte zu den größten, wichtigsten und produktivsten Filmproduktionen der Nachkriegszeit. Sie sorgte für leichte Unterhaltung und stillte mit eskapistischen Filmen die Sehnsucht der Deutschen nach Vergessen. Zugleich arbeitete der Filmproduzent Artur Brauner mit anspruchsvollen Filmen über den Holocaust während seines gesamten Schaffens unermüdlich gegen das Vergessen an. MARINA, MABUSE UND MORITURI steht symbolisch für die verschiedenen Genres und erzählt die Geschichte dieser ältesten unabhängigen deutschen Filmproduktionsgesellschaft in Familienbesitz. Der Film zeigt eindringlich den durch die deutsche Geschichte geprägten Lebensweg des in Polen geborenen Artur Brauner, der den Holocaust überlebte und im Land der Täter zum wichtigsten Filmproduzenten seiner Zeit wurde. Die Dokumentation ist ein bewegender, informativer und unterhaltsamer Streifzug durch 70 Jahre deutsche Filmgeschichte.

Mo, 30. Jul · 00:30-02:20 · Das Erste (ARD)
Max Manus

Norwegen, während des Zweiten Weltkriegs. Abenteurer Max Manus, der in seine von deutschen Truppen besetzte Heimat zurückgekehrt ist, schließt sich einer Untergrundorganisation an. Bald avanciert er zu einer der charismatischsten Figuren des Widerstands. Die dreisten Aktionen seiner Gruppe rufen den brutalen Gestapo-Offizier Siegfried Fehmer auf den Plan. Um Manus und seine Gefolgsleute auszuschalten, ist diesem jedes Mittel recht. Die mehrfach preisgekrönte Filmbiografie verbindet Historiendrama und Thriller. Oslo, 1940. Nachdem er im Finnischen Winterkrieg gegen die sowjetischen Truppen gekämpft hat, kehrt der Abenteurer und Weltenbummler Max Manus (Aksel Hennie) in seine Heimat zurück – und findet sich in einem von den Nazis besetzten Land wieder. Manus schließt sich der Widerstandsbewegung an, wird aber bald von der Gestapo ins Visier genommen. Er kann den Deutschen entkommen und gelangt über abenteuerliche Umwege nach Großbritannien, wo er eine militärische Ausbildung erhält. Als Spezialist für Schiffssabotage kehrt er gemeinsam mit seinem Freund Gregers Gram (Nicolai Cleve Broch) nach Norwegen zurück. In mehreren spektakulären Aktionen gelingt es ihnen, deutsche Versorgungsschiffe im Hafen von Oslo zu versenken. Die immer dreisteren Attentate der sogenannten Oslobande machen den Nazis schwer zu schaffen. Manus wird einer der bekanntesten Köpfe des norwegischen Widerstands und avanciert zum Volkshelden. Unterdessen setzt der Gestapo-Offizier Siegfried Fehmer (Ken Duken) alles daran, die Saboteure dingfest zu machen. Um den Rückhalt der Widerständler zu schwächen, startet er grausame Vergeltungskationen und lässt Unschuldige foltern. Je mehr seiner Freunde den Nazis zum Opfer fallen, desto unerträglicher werden für Manus der Druck und die Gewissenskonflikte. Allein die Liebe zu seiner späteren Ehefrau Tikken (Agnes Kittelsen) und die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges lassen ihn durchhalten. Manus weiß um die Wichtigkeit seiner Aktionen. Ungeachtet aller Gefahren startet er im Januar 1945 noch einmal einen waghalsigen Sabotageakt. Sein Ziel: ein strategisch äußerst wichtiges Truppentransportschiff. „Max Manus“ funktioniert gleichermaßen als Filmbiografie des legendären Widerstandskämpfers und als ungemein spannender Historienthriller. Er wurde mehrfach preisgekrönt, von der Kritik international hoch gelobt und war nicht nur in seinem Produktionsland ein großer Kassenerfolg. Zugleich löste der Film in Norwegen eine Debatte über die Rolle der norwegischen Widerstandsbewegung während des Zweiten Weltkriegs aus.

Di, 31. Jul · 20:15-21:45 · arte
Hitler und Stalin – Porträt einer Feindschaft

Sie begegneten einander nie und blieben doch aufeinander fixiert: Hitler und Stalin. Die Todfeindschaft ihrer Systeme riss alles Bestehende aus den Fugen. Zum ersten Mal unternimmt ein Dokumentarfilm den Versuch eines Doppelporträts. Erzählt wird von einem Nahkampf über Tausende von Kilometern hinweg, den die Soldaten beider Armeen vom 22. Juni 1941 an auf den Schlachtfeldern austragen mussten. Am Beispiel der Kämpfe um Moskau, Leningrad, Stalingrad und Berlin wird dokumentarisches Material in eine überraschende Korrespondenz gebracht – als fände ein unmittelbarer Zweikampf statt. Die Erzählweise steigert Aktion und Reaktion beider Diktatoren zu einem psychologischen Polit-Drama. Der Dokumentarfilm liefert neue Einsichten in alte Fragestellungen: Wie werden Menschen zu Diktatoren? Was machte die Ähnlichkeit und was den Unterschied zwischen beiden Herrschern und Systemen aus? Wie umlauerten, belogen sie einander? Durch Parallelmontage von zum Teil unveröffentlichten Archivfilmen und aktuellen Aufnahmen der einstigen Originalschauplätze entsteht ein bedrängendes Bild: Hitler und Stalin waren entgegengesetzte Pole in dem Geist, den sie predigten, aber Brüder im Blut. Deutschland und die Sowjetunion wurden unter ihrer Herrschaft zu personenkultischen Terrorregimes. Der Film bleibt dicht an den Protagonisten, geht ihrem Programm und ihrer Paranoia nach und blickt auf Phänomene, die das 20. Jahrhundert erschütterten, völlig veränderten und bis in unser 21. Jahrhundert nachwirken.