Die neuen Fernsehtipps

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Vom 01. bis 15. Juli 2017…

Mo, 3. Jul · 00:35-03:10 · Das Erste (ARD)
Berlin ’36

Berlin 1936: Die Amerikaner drohen, die Olympischen Spiele zu boykottieren, sollten im deutschen Olympia-Kader keine jüdischen Sportler vertreten sein. Aus diesem Grund wird die Jüdin Gretel Bergmann (Karoline Herfurth), die überragende Hochspringerin dieser Zeit, in das deutsche Trainingslager aufgenommen. In den Augen der Nazis darf Gretel aber auf keinen Fall gewinnen: Der Reichssportführer schickt gegen Gretel die bis dahin unbekannte „Konkurrentin“ Marie Ketteler (Sebastian Urzendowsky) ins Rennen um die Olympia-Qualifikation – sie soll Gretel übertreffen. Doch die Nationalsozialisten haben nicht damit gerechnet, dass sich die beiden Außenseiterinnen und vermeintlichen Konkurrentinnen nach anfänglichen Problemen anfreunden. Am Ende muss sich zeigen, ob die beiden gemeinsam gegen die Intrige der Nazis ankämpfen oder ob der sportliche Ehrgeiz überwiegt. „Berlin ´36“ basiert auf der wahren Geschichte der jüdischen Hochspringerin Gretel Bergmann, die bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin als Favoritin für die Goldmedaille galt. Um einen möglichen Sieg Bergmanns jedoch zu verhindern, schicken die Nationalsozialisten Marie Ketteler, in Wahrheit ein Mann, als Konkurrentin gegen sie ins Rennen.

Mo, 3. Jul · 03:00-04:40 · One
Two Lovers

Das große Los in der Liebe hat Leonard (Joaquin Phoenix) nicht gezogen. Kurz vor der Hochzeit ist ihm die Braut davongelaufen, worauf der depressive Mittdreißiger einige Selbstmordversuche verübte und seither wieder bei den Eltern lebt. Das behütete Dasein in dieser jüdischen New Yorker Mittelschicht erweist sich für den Gelegenheitsfotografen als tristes Gefängnis. Die überbesorgte Mutter (Isabella Rossellini) beobachtet ihn auf Schritt und Tritt, sein Vater (Moni Moshonov) sieht in ihm nur den kommenden Geschäftsführer seiner kleinen chemischen Reinigung. Ihm zuliebe lässt Leonard sich auf die attraktive, aber etwas biedere Sandra (Vinessa Shaw) ein, die Tochter eines Geschäftsfreundes der Eltern. Ausgerechnet jetzt läuft ihm die neue Nachbarin Michelle (Gwyneth Paltrow) über den Weg, und die ist ein ganz anderes Kaliber. Die ebenso unkomplizierte wie attraktive Blondine verdreht ihm sofort den Kopf, zum ersten Mal seit langem sieht Leonard die Welt wieder in hellem Glanz. Das Problem ist nur: Die drogenabhängige Sekretärin empfindet für ihn nur geschwisterliche Gefühle. Immer wieder weint sie sich an seiner Schulter aus, denn sie steckt in einer unglücklichen Beziehung mit dem verheirateten Anwalt Ronald (Elias Koteas). Der unterhält sie zwar als Geliebte, lässt sie aber in schwierigen Situationen regelmäßig im Stich. Irgendwann hat Michelle davon genug und erwägt die Trennung. Leonard macht sich große Hoffnungen.

Mo, 3. Jul · 21:00-21:45 · BR
Lebenslinien

Jahrelang engagiert sich Michael gegen Rechtsextremismus in Mittelfranken. Dadurch wird der gebürtige Straubinger selbst zur Zielscheibe der Neonazis. Doch er lässt sich nicht einschüchtern und kämpft weiter für seine Überzeugungen. Jahrelang engagiert sich Michael gegen Rechtsextremismus in Mittelfranken. Dadurch wird der gebürtige Straubinger selbst zur Zielscheibe der Neonazis. Doch er lässt sich nicht einschüchtern und kämpft weiter für seine Überzeugungen. Michael ist ein geliebtes Kind, doch die psychische Krankheit der Mutter überschattet seine Kindheit. Als er 14 Jahre alt ist, stirbt sein Vater und seiner Mutter geht es zunehmend schlechter. Sie hört Stimmen, sieht Geister und verbringt immer wieder Wochen in einer Klinik. Michael ist auf sich allein gestellt und merkt, dass er sein Leben selbst in die Hand nehmen muss, wenn er nicht untergehen will. Obwohl die Lehrer ihn lieber auf die Hauptschule schicken wollen, kämpft er für einen Platz in der Fachoberschule und macht dort ein Einser-Abitur. Für sein Sozialpädagogikstudium zieht er nach Nürnberg und ist nur noch am Wochenende bei seiner schwerkranken Mutter, die schließlich stirbt. Er heiratet und wird Vater von zwei Kindern. Mit seiner jungen Familie zieht er in die Nähe von Gräfenberg. Der Ort wird in den 1990er-Jahren wegen seines Kriegerdenkmals zur Pilgerstätte von Neonazis. Als Reaktion schließen sich die Bürger von Gräfenberg in dem Verein „Gräfenberg ist bunt“ zusammen. Weil Michael gut reden und überzeugen kann, wird er der Sprecher des Vereins. Dadurch rückt seine Person immer stärker ins Visier der Neonazis. Die Anfeindungen gipfeln in einem Angriff auf sein Haus und sein Auto. Doch Michael lässt sich nicht einschüchtern. Seine Motivation bleibt ungebrochen und er engagiert sich weiter gegen rechts.

Mi, 5. Jul · 23:15-01:30 · BR
Nirgendwo in Afrika

Der Anwalt Walter Redlich flieht 1938 vor den Nazis nach Kenia, seine Frau Jettel folgt ihm dabei nur ungern. Sie entstammt einer wohlhabenden jüdischen Familie und empfindet das entbehrungsreiche Leben in Kenia als Zumutung. Und noch ist es für Jettel unvorstellbar, dass ihr Leben in Deutschland gefährdet sein könnte. Doch mit Ausbruch des Krieges treffen schockierende Nachrichten von ihren deportierten Verwandten ein. Allmählich erscheint das Leben im Exil in einem anderen Licht. Ab 1938 darf Walter Redlich seinen Beruf nicht mehr ausüben. Der jüdische Anwalt flieht nach Kenia, wohin seine Frau Jettel ihm nur widerstrebend folgt. Jettel fühlt sich in erster Linie als deutsche Staatsangehörige und dann erst ihrer Religion zugehörig. Dass man sie als Jüdin in Deutschland verfolgen könnte, kann sie sich noch nicht vorstellen – die Reise nach Afrika ist in ihren Augen ein Kurztrip. Mit dem bescheidenen Leben im Busch, wo ihr Mann als Verwalter einer maroden Farm arbeitet, kann sie sich nicht anfreunden. Dagegen blüht ihre Tochter Regina in der Fremde auf. Sie verfällt dem Zauber des Landes, lernt die Sprache und findet in dem Koch Owuor einen Freund. Mit Ausbruch des Krieges treffen schockierende Nachrichten aus Deutschland ein. Jettel, die sich von Walter immer mehr entfernt hat, wird bewusst, dass das Leben im Exil ein Geschenk ist. Allmählich findet das Paar wieder zueinander. Nach Kriegsende wird Walter ein Posten als Richter in Frankfurt angeboten. Zwölf bewegte Jahre sind inzwischen vergangen, in denen Jettel und Regina Kenia schätzen gelernt haben. Die beiden wissen nicht so recht, ob sie in das Land zurückkehren wollen, in dem die Mörder ihrer Eltern leben. Zum fünfzigjährigen Bestehen der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) zeigt das BR Fernsehen „Nirgendwo in Afrika“ der HFF-Absolventin Caroline Link. Der Regisseurin, hochgelobt für ihr Kinodebüt „Jenseits der Stille“ (1996), gelang mit „Nirgendwo in Afrika“ eine eindrucksvolle Adaption des autobiografischen Weltbestsellers von Stefanie Zweig. Caroline Links Film zeichnet ein realistisches Bild vom Leben jüdischer Flüchtlinge im Exil – fern von Postkarten-Idyllen à la „Jenseits von Afrika“. In den Hauptrollen überzeugen Merab Ninidze und Juliane Köhler als einander entfremdetes Ehepaar auf einer schwierigen Suche nach sich selbst. Neben Links einfühlsamer Regie ist es sicherlich auch Gernot Rolls beeindruckender Bildgestaltung zu verdanken, dass „Nirgendwo in Afrika“ 2003 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde.

Do, 6. Jul · 03:10-03:40 · Das Erste (ARD)
Tel Aviv Rendezvous

Der Pariser Gynäkologe Alain Gaash (Gérard Depardieu) stammt von litauischen Juden ab. Mit der Religion hat der gut situierte Arzt es allerdings nie so genau genommen – was sich durch die Heirat seines Sohnes Nicolas (Julien Baumgartner) ändert. Alains Frau Gisèle (Fanny Ardant), die ihrem Mann zuliebe konvertierte, entdeckt plötzlich das Judentum als neuen Impuls für ihr Leben. Nach einem gemeinsamen Israel-Urlaub setzt sie ihm die Pistole auf die Brust: Auswanderung oder Scheidung! Seiner Frau zuliebe versucht Alain, das Beste aus der Situation zu machen, doch das gelobte Land rollt den beiden französischen Juden nicht gerade den roten Teppich aus. Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen: Ein netter Makler verkaufte ihnen ein Traumhaus am Meer, ein hilfsbereiter israelischer Fachkollege bot Alain eine maßgeschneiderte Stelle im Krankenhaus an. Doch nach der Übersiedelung müssen die Pariser schmerzlich feststellen, dass das alltägliche Leben in Tel Aviv ganz eigenen, schwer durchschaubaren Gesetzen folgt. Das bereits bezahlte Haus bleibt ein Rohbau, ihr Umzugscontainer landet auf dem Meeresgrund, und mit dem Job im Hospital wird es auch nichts. Trotz beengter Behausung in einem Übersiedlerheim lässt Gisèle sich von derlei Rückschlägen nicht irritieren. Während Alain sich heimlich auf dem Hotelparkplatz als Autowäscher verdingt, flirtet sie mit einem Marihuana rauchenden Rabbi (Lior Ashkenazi). Schließlich besteht sie darauf, dass Alain sich beschneiden lässt – das Ritual wird leider ohne Betäubung durchgeführt. Mit reichlich Esprit wirft die dialogstarke Culture-Clash-Komödie einen herrlich schrägen Blick auf Israel und das Judentum. Dabei erreichen die Pointen dieser französisch-israelischen Literaturverfilmung zuweilen einen surrealen Touch – etwa wenn das Paar in der Wüste plötzlich dem Messias begegnet. Oder wenn Alain sich an der Klagemauer wünscht, Paris St. Germain möge gewinnen. Die stimmungsvolle Geschichte einer leidgeprüften Identitätsfindung funktioniert prächtig dank Schwergewicht Gérard Depardieu und der ungebrochen faszinierenden Fanny Ardant, die bereits in Truffauts „Die Frau nebenan“ (1981) und zuletzt im Episodenfilm „Paris, je t’aime“ (2006) als Paar harmonierten.

Do, 6. Jul · 20:15-21:00 · ARD-alpha
Wir sind geblieben – Jüdisches Leben der Nachkriegszeit – Themenabend „Jüdisches Leben“

In Zusammenarbeit mit Studenten des Studiengangs „Jüdische Geschichte“ der Ludwig-Maximilians-Universität und dem Stadtarchiv München geht der Dokumentarfilm mit Zeitzeugeninterviews dem jüdischen Leben in München in den ersten Jahren nach Kriegsende nach. In Zusammenarbeit mit Studenten des Studiengangs „Jüdische Geschichte“ der Ludwig-Maximilians-Universität und dem Stadtarchiv München geht der Dokumentarfilm mit Zeitzeugeninterviews dem jüdischen Leben in München in den ersten Jahren nach Kriegsende nach. München eine Durchgangsstation für alle Juden, die, gerade aus den nationalsozialistischen Lagern befreit, so schnell wie möglich ins Ausland emigrieren wollten. Viele von Ihnen blieben allerdings aus verschiedenen Gründen doch länger mit ihrer Familie hier, so dass viele Kinder von damals noch heute von dieser Zeit zwischen Zerstörung und Neubeginn berichten können. Sie erzählen von Kindheit und Jugend im DP-Lager in Föhrenwald, dem Trauma ihrer Familie, dem kulturellen Leben in der Möhlstraße und von dem Zusammenleben mit nichtjüdischen Münchnern.

Do, 6. Jul · 21:00-21:30 · ARD-alpha
Jüdisches Leben: Ein Gespräch mit Charlotte Knobloch – Themenabend „Jüdisches Leben“

Im Gespräch mit Moderator Andreas Bönte blickt die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, zurück, spricht über das jüdische Leben heute und erklärt ihre Wünsche für die Zukunft. Das heutige alltägliche Leben, der Blick nach vorne und das Erbe der Vergangenheit. Wenn man heute über jüdisches Leben spricht, spricht man über all diese Aspekte und Facetten. Mit dem Themenschwerpunkt „Jüdisches Leben“ hat das Bayerische Fernsehen einen intensiven Blick auf das Leben von Menschen jüdischen Glaubens geworfen. Wie sieht der Alltag aus? Welche Rolle spielt die Religion und welche Rolle spielt die Vergangenheit für die Nachkommen? Gibt es wieder antisemitische Tendenzen in unserer Gesellschaft?

Do, 6. Jul · 21:30-22:15 · ARD-alpha
Jüdisches Leben in Bayern

Am Beispiel von vier jüdischen Gemeinden wird das heutige jüdische Leben in Bayern porträtiert. Neben jüdisch religiösem Brauchtum wie Rosch Haschana (Neujahrsfest), Jom Kippur (Versöhnungstag) oder den Sukkot-Tagen (Laubhüttenfest) wird besonders hervorgehoben, wie sich jüdische Traditionen mit christlichen Traditionen in sehr entspannter Weise leben lassen. Am Beispiel von vier jüdischen Gemeinden wird das heutige jüdische Leben in Bayern porträtiert. Neben jüdisch religiösem Brauchtum wie Rosch Haschana (Neujahrsfest), Jom Kippur (Versöhnungstag) oder den Sukkot-Tagen (Laubhüttenfest) wird besonders hervorgehoben, wie sich jüdische Traditionen mit christlichen Traditionen in sehr entspannter Weise leben lassen. Am deutsch-jüdischen TSV Maccabi e.V. wird deutlich, was für eine integrative Kraft im Sport liegt, und dass es immer einzelne Persönlichkeiten sind, die solche Projekte mit größtem Einsatz, Ausdauer und Überzeugungskraft durchsetzen. Beispielhaft dafür ist das Israelitische Gemeindezentrum in München, das es ohne Charlotte Knobloch und dem ehemaligen Oberbürgermeister Christian Ude nicht geben würde. Das jüdische Gemeindezentrum ist ein Mikrokosmos dessen, was heute in ganz Bayern Normalität geworden ist. Beispielhaft für eine stetige und positive Entwicklung ins jüdisch/christliche und vor allem bayerische Leben von heute ist u. a. Isak Schilling, der „Alpenjude“ aus Kiefersfelden, Ignaz Berger aus Amberg, Wolfgang Nöth, der Gestalter der „Clubkultur“ in München und viele andere. Durch sie wird deutlich, wie bereichernd und wichtig Kultur und vor allem Kommunikation ist.

Fr, 7. Jul · 13:00-13:45 · ARD-alpha
alpha-Forum: Ellen Presser

Im alpha-Forum kommen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, Religion und Kultur in 45 Minuten ausführlich zu Wort. In hintergründigen Zwiegesprächen entstehen Porträts der Interviewten, in denen genügend Zeit für Details und Nuancen bleibt. Nicht das kurze, mediengerechte Zitat, sondern der Lebensweg des Gesprächspartners mit all seinen Erfolgen und Rückschlägen steht im Mittelpunkt von alpha-Forum.

Fr, 7. Jul · 13:00-13:45 · arte
Stadt Land Kunst – Brasilien, Hoffnungsheimat Stefan Zweigs / Die Insel Dominica

„Stadt Land Kunst“ nimmt seine Zuschauer werktäglich mit auf Entdeckungsreise an Orte unseres gemeinsamen Kulturerbes…. (1): Brasilien, Hoffnungsheimat Stefan Zweigs Der in Österreich geborene jüdische Schriftsteller Stefan Zweig entdeckte Brasilien 1936 auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. Beeindruckt von der Schönheit Rio de Janeiros und der üppigen Natur Brasiliens schwärmte er auch von den unbeschwerten und friedliebenden Menschen. Diese positive Energie beflügelte auch seine schriftstellerische Arbeit: In Pétropolis entstanden einige seiner wichtigsten Werke. Dort nahmen Zweig und seine Frau sich auch 1942 das Leben, als sie den Krieg verloren glaubten.

So, 9. Jul · 09:15-10:00 · SWR
Entartet, Enteignet, Entdeckt – Die Spur der Bilder

Nun hat er seine Bilder doch nicht mehr wieder sehen können: Cornelius Gurlitt, dessen beschlagnahmter Kunstschatz seit November 2013 international für Aufregung sorgte, starb schwer krank. Die von seinem Vater übernommene Bildersammlung hatte sich als schweres Erbe erwiesen. Die Kunst war kein Nebenschauplatz des Zweiten Weltkriegs – Hitlers Krieg war auch ein Krieg um wertvolle Bilder. Das hat der Fall Gurlitt ins Bewusstsein geholt. Seitdem in der Münchener Wohnung und im Salzburger Haus von Cornelius Gurlitt insgesamt über 1.500 Gemälde und Grafiken mit zum Teil unklarer Herkunft entdeckt wurden, ist das Thema Raubkunst …

Mi, 12. Jul · 20:15-21:55 · Das Erste (ARD)
Die Frau in Gold

Erinnerungen sind unbezahlbar: Der Film des britischen Regisseurs Simon Curtis basiert auf wahren Ereignissen, die zu einem David-gegen-Goliath-Duell verdichtet werden. Ein Kampf für persönliche Gerechtigkeit, ein Plädoyer gegen das Vergessen und ein historischer Skandal: „Die Frau in Gold“, benannt nach dem weltberühmten Jugendstilgemälde von Gustav Klimt, beschreibt die emotionale Achterbahnfahrt eines mehrere Jahre dauernden Rechtstreits, der bis zum Obersten Gerichtshof der USA führte. Dabei brilliert Oscar-Preisträgerin Helen Mirren als elegante alte Dame mit unbeugsamem Willen. Ihre männlichen Kollegen Ryan Reynolds und Daniel Brühl geben ihr die nötige Rückendeckung. Maria Altmann (Helen Mirren) führt ein zufriedenes Leben in Los Angeles. Doch die Erinnerungen an die Vergangenheit haben sie nie losgelassen: Als Tochter der jüdischen Unternehmerfamilie Bloch-Bauer war sie vor dem Zweiten Weltkrieg in Wien zu Hause, bevor sie vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen musste. Viele Jahrzehnte später erfährt die alte Dame, dass sie die rechtmäßige Erbin mehrerer Werke des österreichischen Malers Gustav Klimt ist. Darunter befindet sich Klimts Porträt ihrer geliebten Tante Adele Bloch-Bauer, das zu den bedeutendsten Werken der Wiener Secession zählt. Die Kunstwerke, damals von den Nazis geraubt, sind mittlerweile im Besitz der Republik Österreich. Die „Goldene Adele“ wird dort als österreichische Mona Lisa verehrt – Marias Ansinnen nach Rückgabe des millionenschweren Kunstschatzes stößt dementsprechend auf wenig Begeisterung. Deshalb schätzt sie ihre Forderung zunächst als hoffnungsloses Unterfangen ein. Zögern lässt sie auch ihr Schwur, niemals wieder nach Österreich zurückzukehren. So ist die tatkräftige Unterstützung des unerfahrenen Anwalts Randy Schoenberg (Ryan Reynolds), ines Enkels Arnold Schönbergs, und des Wieners Journalisten Hubertus Czernin (Daniel Brühl) nötig, damit die Erbin nach Wien fliegt und sich mit Entschlossenheit der Herausforderung stellt, einen juristischen Machtkampf um das wertvolle Familienerbe auszutragen. Diese Reise wird Marias Leben abermals verändern.
Bild oben: © ARD Degeto/Square One Maria Altmann (Helen Mirren) und die „goldene Adele“ des österreichischen Malers Gustav Klimt.

Sa, 15. Jul · 22:30-00:00 · PHOENIX
Töte zuerst – Der israelische Geheimdienst Schin Bet

Der Schin Bet, der Inlandsgeheimdienst Israels, ist zuständig für die innere Sicherheit des Landes und der seit 1967 besetzten Gebiete, also des Westjordanlandes und von Gaza. Die Identität der Schin-Bet-Mitarbeiter ist geheim – das Motto des Dienstes: die unsichtbaren Verteidiger. Erstmals treten in dem Dokumentarfilm, der international auch unter seinem Titel „The Gatekeepers“ auf Festivals gezeigt wurde, alle sechs noch lebenden ehemaligen Schin-Bet-Chefs vor die Kamera und berichten offen und zum Teil auch selbstkritisch über ihre Arbeit: über Erfolge und Niederlagen; darüber, wie sie den Sicherheitsapparat nach dem Sechstagekrieg aufbauten und zu einem der effektivsten und besten Überwachungssysteme der Welt machten. Sie sprechen über gezielte Tötungen von Palästinenserführern, über Bombenabwürfe auf Gaza, aber auch über den Terror ultraorthodoxer Juden, die den Tempelberg sprengen wollten. „Wenn einer kommt, Dich zu töten, dann steh auf und töte ihn zuerst“, so das Motto. Sie berichten über Zweifel an der politischen Führung Israels, darüber, dass ihrer Meinung nach Regierung nach Regierung ziellos und ohne klare Strategie agierte. Niemals erzählten sie so offen und unverblümt. Ihr kritisches Fazit: Israels Zukunft ist düster, Jerusalem gewinne zwar jede Schlacht, verliere aber den Krieg. Dror Morehs Dokumentarfilm wurde von der National Society der US-Filmkritiker mit dem Preis als bester Dokumentarfilm des Jahres ausgezeichnet und war 2013 für einen Oscar nominiert.