Ein anderes Israel

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Das Vermächtnis von Comic-Autor Harvey Pekar…

Gleich vorweg, es gibt bessere Bücher über Israel. Es gibt auch bessere Graphic Novels über Israel. Dennoch ist Harvey Pekars Reise in die eigene Vergangenheit, die er mit einer Geschichte Israels verknüpft, durchaus lesenswert und unterhaltsam. Mit einer Einschränkung: Man wird mehr über Pekars Sicht auf das Land erfahren, weniger über Israel und den Zionismus im Allgemeinen, denn er bleibt seiner Linie treu. Auch dieses Werk ist stark autobiografisch.

Die Rahmenhandlung erzählt einen Tag von Pekar gemeinsam mit dem Zeichner des Buches JT Waldman. Sie fahren durch Cleveland, diskutieren über Israel, recherchieren, besuchen Bibliotheken und rekapitulieren so nicht nur die Gründung des Staates Israel, sondern auch Pekars Kindheit und Jugend in einem zionistischen Elternhaus, seine Zweifel und die Veränderungen in seiner Einstellung gegenüber dem jüdischen Staat.

Im Original trägt das Buch den Titel „Not the Israel my Parents promised me“, was den Kern auch wesentlich besser trifft.

pekar

Pekar konnte das Buch nicht zuende bringen, er starb 2010 an einer Krebserkrankung. Zeichner JT Waldman und Pekars Witwe, die Autorin Joyce Brabner haben das Buch zuende geführt und als sein Vermächtnis herausgegeben. Im Splitter Verlag erschien nun die deutsche Übersetzung.

Harvey Pekar, JT Waldman: Ein anderes Israel, Splitter Verlag 2016, Euro 24,80, Bestellen?