Pessach-Abschluss und Mimuna

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Heute Abend beginnt der zweite Pessach-Feiertag, der den Abschluss des siebentägigen Festes markiert. In Israel ist dies ein offizieller Feiertag, auch die israelischen Vertretungen im Ausland bleiben geschlossen…

Im Anschluss an Pessach begehen nordafrikanische, besonders marokkanische, Juden traditionell einen weiteren Feiertag – die Mimuna. Dieser Tag markiert unter anderem die Rückkehr zu regulären Speisen, d.h., nach dem Verbot, während Pessachs chametz (gesäuerte Speisen) zu essen, können nun wieder die üblichen Speisen auf den Tisch gebracht werden.

In Marokko brachten häufig muslimische Nachbarn Mehl zurück in die jüdischen Häuser, das sie ihnen zuvor, der jüdischen Tradition gemäß, „abgekauft“ hatten.

In Israel ist die Mimuna heute ein äußerst populärer Volksfeiertag. Eine gesetzliche Vorschrift garantiert jedem Arbeitnehmer, der sich für die Mimuna freinehmen möchte, das Recht, dies zu tun. Viele Menschen begehen die Mimuna mit großen Picknicks und Grillfesten in Parks; wichtige Bestandteile sind dabei traditionelle Musik, gerne wird auch traditionelle Kleidung aus den Ländern getragen, aus denen die Familien der Feierenden stammen.

In diesem Jahr wurde erstmals das Lärmschutzgesetzt für die Mimuna geändert: Ausnahmsweise darf Musik über Lautsprecher auch in Wohngebieten noch nach 23.00 Uhr gespielt werden. Dies war bisher lediglich an Purim, dem Unabhängigkeits- und dem Jerusalemtag gestattet. Damit ist die Mimuna noch ein Stück weiter in der israelischen Mainstream-Gesellschaft angekommen.

Denn galt in den Anfangsjahren des Staates die misrachische Kultur noch als etwas, dem im öffentlichen Raum nicht zu viel Platz gegeben werden sollte, so hat sich dies in den vergangenen Jahrzehnten stark geändert. Für alle wichtigen Politiker etwa gehört die Mimuna zum Pflichtprogramm, häufig absolvieren Politiker, gerade in Wahljahren, drei oder vier Mimuna-Termine an einem Tag.

In diesem Jahr wird die Mimuna am Sonntag begangen, da der erste Tag nach Pessach auf den Schabbat fällt.

Bild oben: Ministerpräsident Netanyahu und seine Frau bei einer Mimuna-Feier im vergangenen Jahr (Foto: GPO)
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