Mehr Fernsehtipps für den Dezember

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Vom 16. bis 31. Dezember 2015…

Mi, 16. Dez · 21:00-21:45 · SWR BW
Die Einladung (3/3): Feiern mit Naima, Friedrike und Alon – Chanukka

Zwei religiöse Feste haben die Muslima Naima, die Christin Friederike und der jüdische Gitarrist Alon schon miteinander gefeiert: Fastenbrechen und Sankt Martin. Nun nähert sich das Jahr seinem Ende und das jüdische Lichterfest Chanukka steht vor der Tür. Diesmal wird Alon der Gastgeber sein. Chanukka liegt kurz vor Weihnachten. Es setzt, genau wie das christliche Winterfest, in dunkler Jahreszeit mit Kerzenlicht ein Zeichen der Hoffnung. Alon’s Chanukkafeier beginnt mit Kerzenzünden und einem Gottesdienst in der Esslinger Synagoge und vereint schließlich ein Dutzend Menschen aus drei Religionen fröhlich am Esstisch.

Do, 17. Dez · 05:30-06:00 · SWR BW
Bekannt im Land: Klein-Jerusalem am Rhein – Das jüdische Erbe von Mainz, Worms und Speyer

Das Land Rheinland-Pfalz und die drei Städte Mainz, Worms und Speyer sind dabei, einen historischen jüdischen Städteverbund des Mittelalters zum Weltkulturerbe erklären lassen, den sogenannten „Schum-Verband.“ Der Name „Schum“ ist ein Akronym, er setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der drei hebräischen Städtenamen – Schpyra (Speyer), Warmeisa (Worms) und Magenza (Mainz) – zusammen. Im elften Jahrhundert waren die drei Städte am Rhein Hochburgen jüdischer Gelehrsamkeit. Studenten aus ganz Europa kamen zum Studium an den Rhein. Auf Grund ihrer theologischen Bedeutung für die jüdischen Gemeinden in Zentraleuropa gilt die Region als Geburtsstätte der sogenannten aschkenasischen, das heißt der deutsch-mitteleuropäisch geprägten religiösen Kulturtradition des Judentums. So hatte Worms früher den Ruf des „Jerusalem des Westens“. Die jüdischen Gemeinden der drei Rheinstädte gründeten im Mittelalter den Schum-Verband, eine weltweit historische Besonderheit, die jetzt mit der Ernennung zum Weltkulturerbe gewürdigt werden soll. In einem „Landesart Feature“ stellt Andreas Berg die Geschichte des Klein-Jerusalem am Rhein und die Bemühungen um die Welterbe-Anerkennung vor und zeigt, dass die Schum-Historie bei Juden und Nichtjuden erstaunlich präsent ist.

Do, 17. Dez · 18:00-18:30 · PHOENIX
Tunesien – Zwischen Toleranz und Terror

Im März schlugen sie kaltblütig zu, mitten im Herzen der Hauptstadt – islamistische Extremisten warteten vor dem Nationalmuseum Bardo in Tunis auf einen Touristenbus und fingen sofort an zu schießen. Am Ende waren 24 Menschen tot, 20 von ihnen ausländische Besucher. Ein Blutbad, mit verheerenden Folgen für das ganze Land. Die großen Reedereien haben das Land sofort aus dem Programm genommen, Kreuzfahrtschiffe legen nicht mehr an, die Busparkplätze bleiben leer. Dabei ist der Tourismus einer der wenigen Rohstoffe, den das kleine Land im Maghreb besitzt. Gerade bei Pauschaltouristen war Tunesien immer beliebt, über sieben Millionen Besucher verzeichnete man jährlich in den besten Jahren. Doch die unruhigen Zeiten nach der Jasmin-Revolution 2011 haben ausländische Besucher vorsichtig werden lassen. Dabei gilt das Geburtsland des arabischen Frühlings als vorbildlich. Im letzten Jahr hat sich Tunesien eine liberale, weltoffene Verfassung gegeben, Parlaments- und Präsidentschaftswahlen liefen frei und ohne besondere Vorkommnisse ab. Doch dann schlug im März der Terror zu.Die „Reportage im Ersten“ zeigt, wie das durchaus westlich geprägte Tunesien mit dieser Herausforderung umgeht, unter anderem auf der beliebten Urlaubsinsel Djerba. Denn dort gibt es etwas, was in der arabischen Welt immer seltener geworden ist – eine jüdische Gemeinde, die in friedlicher Koexistenz mit den Muslimen lebt. Einmal im Jahr reisen Juden aus aller Welt zur ältesten Synagoge Afrikas und feiern mit einer Wallfahrt ihren Glauben. Aber auch Djerba ist nicht nur eine Oase der Toleranz. Am 11. April 2002 hielt ein mit Flüssiggas beladener Kleinlaster vor der Synagoge von Djerba, dann explodierte er – 21 Menschen starben, darunter 14 deutsche Urlauber. Dieses Attentat hatte verheerende Folgen für die Insel und das ganze Land – auch damals blieben die Touristen lange weg. Und heute? Djerba liegt ganz in der Nähe von Libyen, wo ein Staat zusammenbricht, Islamisten sich fast ungehindert ausbreiten können und den Nachbarstaat bedrohen. Tunesien ist ein gefährdetes Land, ein Land zwischen Toleranz und Terror.

Do, 17. Dez · 22:45-00:15 · SWR BW
Das Jerusalem-Syndrom

Die deutsche Biologin Ruth Gärtner reist nach Israel, wo ihre jüngere Schwester Maria in einer psychiatrischen Spezialklinik behandelt wird. Maria leidet am sogenannten „Jerusalem-Syndrom“ und glaubt, sie werde als Gottesmutter den Messias zur Welt bringen. Als die besorgte Ruth ankündigt, dass sie die Vormundschaft beantragen und ihre hochschwangere Schwester mit nach Deutschland nehmen will, ist Maria über Nacht verschwunden. Auf der Suche nach ihrer Schwester erfährt Ruth, dass Maria zu einer Gruppe christlicher Fundamentalisten gehört, deren Anführer Peter – ein selbst ernannter Prophet der Apokalypse – die charismatische „Gottesmutter“ und ihr Kind für seine eigenen Pläne ausnutzen will. Als einer von Peters engsten Vertrauten sich an Ruth wendet, um sie zu warnen, wird er kaltblütig ermordet, und auch Ruth entkommt nur knapp mit dem Leben. Ohne Maria abzureisen, kommt jetzt nicht mehr in Frage. Gemeinsam mit dem israelischen Psychiater Uri Peled gerät Ruth in ein rätselhaftes Netz aus Spiritualität, Aberglaube und fanatischem Hass, das sich immer deutlicher als konkrete Bedrohung entpuppt.

Do, 17. Dez · 23:30-01:29 · arte
Nackt unter Wölfen

Deutschland, 1945: Wenige Wochen vor der Befreiung durch die Alliierten kommt der Pole Jankowski mit einem der letzten Transporte in das Konzentrationslager Buchenwald. Bei sich trägt er einen Koffer, den er sich weigert, aus der Hand zu geben, denn darin ist ein dreijähriger jüdischer Junge versteckt, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden. Bei einer Entdeckung durch die Lagerleitung droht dem Kind der Tod. Als die Häftlinge Höfel und Pippig den Koffer öffnen, möchten sie spontan das Kind retten und vor der SS verstecken. Doch könnten sie dadurch den bewaffneten Aufstand gefährden, den eine kommunistische Widerstandsgruppe im Lager plant. Deren Leiter Krämer ordnet daher an, das Kind mit dem nächsten Transport wegzuschicken. Doch einige Häftlinge widersetzen sich heimlich dieser Anordnung und behalten das Kind im Lager, wo es schließlich von SS-Hauptscharführer Zweiling entdeckt wird. Der erkennt im Überleben des Jungen plötzlich die Chance, sich ein menschliches Antlitz zuzulegen, um nach dem unmittelbar bevorstehenden Untergang des Naziregimes seine Haut zu retten. „Nackt unter Wölfen“ beruht auf dem 1958 erschienenen gleichnamigen Roman von Bruno Apitz, der kurz nach der Befreiung seine Erlebnisse im Konzentrationslager Buchenwald zu Papier brachte. Erstmals wurde die hermetisch abgeriegelte Welt eines Lagers in Frank Beyers filmischer Adaption so intensiv dargestellt: nüchtern, klar und ohne jedes Pathos. In einem hochkarätigen Ensemble großer Darsteller verkörpert Armin Mueller-Stahl in einer seiner intensivsten Rollen den Häftling Höfel.

Fr, 18. Dez · 00:15-01:00 · SWR BW
Die Akte Zschäpe

Beate Zschäpe ist die letzte Überlebende der Neonazi-Gruppe um Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Aber ist sie auch schuldig im Sinne der Anklage? Seit mehr als zwei Jahren versucht das OLG München in einem mühsamen Indizienprozess diese Frage zu klären. Beate Zschäpe selbst schweigt. Sie will sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Viele wichtige Fragen der bislang größten rechtsextremen Mordserie sind auch deshalb noch ungeklärt. In einer aktuellen Dokumentation begeben sich die drei ARD-Politmagazine „Fakt“, „Report Mainz“ und „Report München“ auf die Spur von Beate Zschäpe und suchen Antworten auf die letzten Rätsel des sogenannten NSU.

Fr, 18. Dez · 08:55-09:47 · arte
„Mein Kampf“. Das gefährliche Buch

Adolf Hitlers Propagandaschrift „Mein Kampf“ – ein Buch, das Abscheu und Ängste weckt. 70 Jahre nach Hitlers Suizid laufen die Urheberrechte ab, das Buch könnte ab dem 1. Januar 2016 wieder erscheinen. Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von „Mein Kampf“ und zeigt, welche Auswirkungen sein rassistischer und ultranationalistischer Inhalt für uns heute hat. Adolf Hitlers Propagandaschrift „Mein Kampf“: Ein Buch, das mit Mythen überfrachtet Abscheu und Ängste hervorruft. Das Werk ist das Symbol der Naziherrschaft, die wiederum verantwortlich ist für 60 Millionen Tote. Jahrzehntelang war ein Neudruck verboten. 70 Jahre nach Hitlers Tod laufen nun die Urheberrechte von „Mein Kampf“ ab und das Werk könnte ab dem 1. Januar 2016 wieder auf dem Markt erschienen. Hitlers Gedanken würden zu einem Zeitpunkt neue Verbreitung finden, zu dem in Deutschland Brandanschläge, rechte Krawalle, Nazi-Schmierereien und Hass-Kommentare gegen geplante oder bestehende Flüchtlingsheime an der Tagesordnung sind. In seinem Dokumentarfilm geht Manfred Oldenburg der Frage nach, ob „Mein Kampf“ heute noch gefährlich sein kann. Was steht in diesem Buch? Wie ist es entstanden? Wie war seine Rezeptionsgeschichte? Und welche Auswirkungen hat sein Inhalt für uns heute, wo Gewalt und Hass gegen Asylanten alltäglich geworden sind? Dabei wird deutlich, dass die mentalen Anknüpfungspunkte, an die „Mein Kampf“ appelliert, heute immer noch vorhanden sind: Rassismus und Ultranationalismus. Rechtsextreme, die Asylantenwohnheime in Brand stecken, könnten sich auf Hitler berufen, der vor 90 Jahren in seinem Machwerk gefährliche Thesen gegen Überfremdung verbreitete.

Fr, 18. Dez · 10:00-10:45 · ZDFinfo
Luxusleben in der Diktatur – Die Israelis und der persische Schah

Während der 1960er und 1970er Jahre lebten Tausende Israelis in Teheran. Sie hatten eine besondere Beziehung zum Schah-Regime und waren in Finanz- und Waffengeschäfte involviert. Als das Schah-Regime ins Wanken gerät, ist es plötzlich vorbei mit dem „iranischen Paradies“. Mit seltenem Archivmaterial und exklusiven Interviews zeigt die Dokumentation eine wenig bekannte Seite der Islamischen Revolution 1979.

Sa, 19. Dez · 03:30-04:15 · PHOENIX
Tomys letzte Reise – Kinderflucht aus Hitlers Reich

Zwischen November 1938 und September 1939 konnten über die sogenannten „Kindertransporte“ 10.000 zumeist jüdischer Kinder nach Großbritannien ausreisen. Insgesamt neun Transporte hatte allein der britische Staatsbürger Nicholas Winton organisiert, der als Sohn deutscher Juden geboren worden war. Doch nur acht seiner Transporte erreichten England. Der neunte Winton-Zug war bisher ein Mysterium. Die Filmemacher Ulrich Stoll und James Pastouna bringen Licht ins Dunkel und berichten von „Tomys letzter Reise“. Der Zug stand am Bahnhof schon bereit: Am 1. September 1939 sollten der elfjährige Tomy Prager und 250 weitere jüdische Kinder aus dem von den Deutschen besetzten Prag abreisen. Zuvor hatten Helfer 10.000 Kindern die Flucht aus Nazi-Deutschland und den besetzten Gebieten ermöglicht. Sir Nicholas Winton, einer der Organisatoren der „Kindertransporte“, rettete fast 700 Kinder vor dem Holocaust: „Man konnte damals nicht Kinder nach England holen und sie einfach am Bahnhof absetzen. Sie brauchten jemanden, zu dem sie gehen konnten“, sagt der heute 105-jährige Winton. Evelina Prager, die achtährige Schwester von Tomy Prager, war mit Wintons Hilfe im Sommer 1939 nach England emigriert und wartete auf ihren älteren Bruder Tomy. Der hatte einen Platz in dem Zug bekommen, der am 1. September 1939 Prag verlassen sollte. Aber an diesem Morgen griff Deutschland Polen an und schloss alle Grenzen seines Machtbereiches. Tomy und 250 Kinder saßen in der Falle. Der Film folgt ihren Spuren und dokumentiert das Schicksal der Familie Prager stellvertretend auch für all die anderen Kinder des letzten Zuges. Evelina Prager fand nach 75 Jahren den Mut, über das Schicksal ihrer Familie zu sprechen und aus den Briefen vorzulesen, die ihre Familie ihr nach England schickte – bis zur Deportation in die Vernichtungslager der Nazis.

Sa, 19. Dez · 20:15-21:45 · Einsfestival
Hannas Reise

Für ihre berufliche Karriere braucht die ehrgeizige Hanna den Nachweis, dass sie sich ehrenamtlich engagiert hat. Sie versucht zwar sich durchzuschummeln, aber ihre Mutter Uta, Leiterin von „Aktion Friedensdienste“ für Israel, lässt das nicht zu und sorgt dafür, dass Hanna tatsächlich ein soziales Praktikum antritt. Sie bekommt eine Stelle in einem Behindertendorf in Tel Aviv. In Israel angekommen, stößt Hanna mit ihrer überheblichen Art bei allen auf Unverständnis. Auch Itay, der Betreuer, dem sie zugeteilt wurde, lässt sie zunächst mit Holocaustwitzen und zynischen Sprüchen auflaufen. Doch dann beginnt sich Hanna einzuleben. Als Push für ihre berufliche Karriere braucht die ehrgeizige Hanna den Nachweis, dass sie sich ehrenamtlich engagiert hat. Soziale Kompetenz ist gefragt. Etwas, was in ihrem Leben bisher keine große Rolle spielte. Und so versucht sie sich durchzuschummeln. Aber ihre Mutter Uta, Leiterin von „Aktion Friedensdienste“ für Israel, lässt das nicht zu und sorgt dafür, dass Hanna tatsächlich ein soziales Praktikum antritt, indem sie ihr eine Stelle in einem Behindertendorf in Tel Aviv vermittelt. Hanna bleibt keine Wahl. Wütend, widerwillig und voller Vorurteile macht sie sich auf die Reise. In Israel angekommen, stößt Hanna mit ihrer überheblichen Art bei allen auf Unverständnis: Ob in ihrer vollgemüllten WG mit dem „Wiedergutmachungsdeutschen“ Carsten und der Politaktivistin Maja, ob im Umgang mit den Behinderten bei der Arbeit oder auch bei den Treffen mit „ihrer“ Holocaustüberlebenden Gertraud. Auch Itay, der Betreuer, dem sie zugeteilt wurde, lässt sie zunächst mit Holocaustwitzen und zynischen Sprüchen auflaufen. Und zugleich beginnt er eine Flirtoffensive, der Hanna sich immer weniger entziehen kann. Nach und nach lernt Hanna, die Welt durch Itays Augen zu sehen. Doch die Gegensätze ihrer Herkunft stehen immer wieder zwischen den beiden. Unüberwindlich scheinen die Schatten der Vergangenheit und der gefährlichen Gegenwart Israels, einem Land, in dem Krieg zum Alltag gehört – bis die beiden erkennen, dass allein ihr Zusammensein zählt.

Sa, 19. Dez · 23:35-01:50 · RBB Berlin
Nirgendwo in Afrika

Ab 1938 darf Walter Redlich (Merab Ninidze) seinen Beruf nicht mehr ausüben. Der jüdische Anwalt flieht nach Kenia, wohin seine ebenfalls jüdische Frau Jettel (Juliane Köhler) ihm nur widerstrebend folgt. Jettel fühlt sich in erster Linie als deutsche Staatsangehörige und dann erst ihrer Religion zugehörig. Dass man sie in ihrer Heimat verfolgen wird, kann sie sich nicht vorstellen – die Reise nach Afrika ist in ihren Augen ein Kurztrip. Statt des erbetenen Eisschranks packt sie lieber ihr Porzellanservice und ein neues Abendkleid ein. Mit dem bescheidenen Dasein im Busch, wo ihr Mann als Verwalter einer maroden Farm arbeitet, kann sie sich nicht anfreunden. Dagegen blüht ihre introvertierte Tochter Regina (Karoline Eckertz) in der Fremde erst richtig auf. Sie verfällt dem Zauber Afrikas, lernt die Sprache und findet im einheimischen Koch Owuor (Sidede Onyulo) einen Freund, der sie in die Geheimnisse seiner Kultur einführt. Mit Ausbruch des Kriegs treffen schockierende Nachrichten aus Deutschland ein. Jettel, die sich von Walter immer mehr entfernt hat, wird bewusst, dass das Leben im Exil ein Geschenk ist. Allmählich findet das Paar wieder zueinander. Nach Kriegsende wird Walter ein Posten als Richter in Frankfurt angeboten. Zwölf bewegte Jahre sind inzwischen vergangen, in denen Jettel und Regina Kenia schätzen gelernt haben. Die beiden wissen nicht so recht, ob sie in das Land zurückkehren wollen, in dem die Mörder ihrer Eltern noch leben.

So, 20. Dez · 09:35-10:05 · HR
Gespräche unterm Weihnachtsbaum (4): Meinhard Schmidt-Degenhard im Gespräch mit Julian-Chaim Soussan, Rabbiner in Frankfurt

An diesem vierten Advent und zugleich am fünften Tage des jüdischen Chanukka-Festes ist der Frankfurter Rabbiner Julian-Chaim Soussan zu Gast. Die Lichter der Frankfurter Skyline am Abend findet er besonders beeindruckend. Aber nicht deswegen zog es ihn nach Frankfurt. „Frankfurt ist ein Geschenk“, sagt Rabbiner Julian-Chaim Soussan: „Die Gemeinde hier ist Maßstab für alle deutschen Gemeinden, hervorragend in Infrastruktur, Organisation.“ Seit einem Jahr kümmert sich der orthodoxe Rabbi Soussan in der jüdischen Gemeinde in Frankfurt vor allem um Jugendarbeit, Erziehung und Bildung. Das Lichterfest Chanukka im Schatten der Skyline dürfte eine willkommene Gelegenheit für den neuen Rabbi sein, jüdisches Leben selbstbewusst in Frankfurt zu praktizieren. Das feierliche Entzünden einer Chanukka-Kerze auf dem Balkon der Alten Oper in Frankfurt gehört mittlerweile zur Tradition in der Mainmetropole – mit anschließendem Gesang, Tanz, Gebäck und Geschenken für Kinder. Das jüdische Fest Chanukka wird dieses Jahr vom 17. Dezember bis zum 24. Dezember gefeiert. Es erinnert an einen Triumph und an ein Wunder zugleich: an das Ende der Seleukidenherrschaft, die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem und an das Wunder, dass ein verbliebenes Tröpfchen Restöl acht Tage lang brannte, bis neues Öl geweiht werden konnte. Rabbiner Julian-Chaim Soussan, 1968 in Schluchsee bei Freiburg geboren, ist Sohn des sephardischen Rabbiners Benjamin Soussan. Mit 35 Jahren erhielt er seine Ordination und war einer der jüngsten Rabbiner in Deutschland. Nach Stationen in Düsseldorf und Mainz ist Soussan nunmehr seit einem Jahr an der jüdischen Gemeinde in Frankfurt tätig. Für viele Mitglieder der Gemeinde, aber auch für Außenstehende verkörpert er wie kaum ein anderer Rabbiner ein Judentum, das modern und orthodox zugleich ist. Mit Rabbiner Julian-Chaim Soussan spricht Meinhard Schmidt-Degenhard über das Wunder von Chanukka, darüber, wie Juden dieses Fest feiern und über sein Engagement im interreligiösen Dialog.

Mo, 21. Dez · 05:00-05:15 · PHOENIX
Bethlehem

Bethlehem liegt an der uralten Straße von Jerusalem nach Hebron. Heute ist diese Straße nur über einen israelischen Checkpoint passierbar, eine schmale Lücke in der acht Meter hohen Mauer, die die Stadt seit 2003 einschließt. Für Touristen ist es ein kurzer Zwischenstopp, für viele Palästinenser ein unüberwindbares Hindernis. Diese „Pilgerstraße“ wurde ebenso wie die Klöster und Kirchen um die Geburtsgrotte von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Während jedes Jahr Millionen zu den heiligen Stätten pilgern, findet der Weg dorthin kaum Beachtung. Dabei bergen die Häuser rechts und links des uralten Pflasters manche Überraschungen und Geheimnisse. Bethlehem ist eine Stadt in der Moslems und Christen friedlich zusammenleben. Manche schicken ihre Kinder sogar in die gleichen Schulen. Da ist es ganz selbstverständlich, dass die zwölfjährige Mirna ihre beiden muslimischen Freundinnen mit nach hause nimmt, zu einem typisch palästinensischen Essen. Sie wohnt gleich neben dem ältesten Gebäude der Pilgerstraße, dem Bethlehem-Tor. Der Wunsch die Heiligkeit der Orte, die Andacht, mit der Kamera einzufangen, stößt an Grenzen. Die wirklich Gläubigen gehen in der Masse derer unter, die ihr Beweißfoto geschossen haben wollen. In seltenen Momenten gelingt es dann doch. Bei der Messe der griechisch orthodoxen Christen, die das Königstor, das Allerheiligste für wenige Momente öffnen. Oder beim Blick hinter die Mauern des armenischen Klosters, dessen junge Mönche uns ganz unkompliziert an einem Ausschnitt ihres Lebens teilhaben lassen. Die Gegensätze am Geburtsort Jesu Christi treffen einen oft unerwartet. Es gibt kaum einen Platz in der Welt, an dem der Ruf des nur hundertfünfzig Meter von den Kirchen entfernten Muezzins lauter erschallt. Dann wieder sind es gerade Muslime, die voller Ehrfurcht in der Geburtsgrotte vor dem Altar verharren. Jesus ist einer der wichtigsten Propheten im Islam. Vielleicht ist es gerade dieses Spannungsfeld, das die wohl älteste Kirche der Welt über eineinhalb Jahrtausende vor Zerstörung beschützt und bewahrt hat.

Mo, 21. Dez · 09:00-09:30 · WDR
Die Juden, 1, Gelobtes Land

Die erste Folge der sechsteiligen Reihe führt zurück zu den Ursprüngen des jüdischen Volkes in Ägypten und schildert den Mythos vom Exodus, dem Weg ins „Gelobte Land“. Die erste jüdische Nation entsteht, die zunächst von Richtern, dann von legendären Königen wie David und Salomo regiert wird. Auch im Kampf gegen übermächtige Gegner gibt der Glaube an den einen Gott dem jüdischen Volk immer wieder Halt. Nach Ende des babylonischen Exils ziehen die Juden zurück in ihre Heimat und bauen Jerusalem zu einem reichen und prächtigen Zentrum auf. Die Tora, die fünf Bücher Mose, wird niedergeschrieben. Bis heute ist sie Mittelpunkt jüdischen Glaubens.

Mo, 21. Dez · 09:30-10:00 · WDR
Die Juden, 2, Fall des Tempels

Die Unabhängigkeit Judas dauert nur kurze Zeit und wieder wird das Land von mächtigeren Völkern erobert. Auf Alexander den Großen und seine Erben folgen die Römer. Dem von den Römern eingesetzten König Herodes gelingt es, das Land zu einen. Er errichtet einen Tempel, dessen Pracht in aller Welt gerühmt wird. Nach der Eroberung Jerusalems durch die Römer und der Zerstörung des Tempels ist für die Juden nichts mehr wie es war: Sie werden in alle Welt, in die Diaspora, zerstreut. Das Leben in der Fremde ist stets abhängig vom guten Willen und der Toleranz der jeweiligen Machthaber und der Bevölkerung. Doch auch die Juden haben großen Einfluss auf andere Kulturen. Als Volk ohne Land und religiöses Zentrum müssen die Juden neue Säulen für ihren Glauben finden. Sie werden zum Volk der Schrift. Neben der Tora entstehen Mischna und Talmud, die das Leben in der Diaspora regeln. Diese Schriften geben dem jüdischen Volk Zusammenhalt als religiöse Gemeinschaft für die nächsten Jahrhunderte.

Mo, 21. Dez · 16:30-17:00 · Einsfestival
7 Tage unter … Juden

In sieben Tagen erfahren Nikolas Müller und Benjamin Arcioli, wie die 3.000 Jahre alte jüdische Geschichte bis heute als Tradition gelebt wird. Sie wollen wissen, wie es sich in der jüdischen Gemeinde zu Oldenburg lebt. Und: Welches Bild haben die Oldenburger Juden von Deutschland, ihrem Zuhause? Der Film zeigt hebräischen Gesang, koscheres Essen und Gespräche über den Juden namens Jesus. Datteln, Zimt und Kiddusch-Wein kommen zusammen in eine Küchenmaschine. Es duftet nach einer fremden Welt in der jüdischen Gemeinde zu Oldenburg. „Jede Zutat, jedes Gericht hat hier eine Bedeutung“, erzählt Oshra Levi. Sie kocht für die Pessach-Feiertage. Pessach ist das Fest, das an den Auszug der versklavten Israeliten aus Ägypten erinnert. Oshra kommt aus Israel und hat die jüdischen Rezepte von ihrer Mutter erlernt. In ihrer Heimat hat sie als Kind in der Schule auch das erste Mal von Konzentrationslagern in Deutschland gehört. Diese Brutalität, die dort herrschte, konnte sie sich kaum vorstellen. „Für viele Leute ist das immer noch das Land, in dem ein Massenmord stattgefunden hat“, sagt sie. Trotzdem ist Oshra mit 20 nach Deutschland gekommen und geblieben. Nun kocht sie die Familienrezepte für Pessach in der Gemeinde. In sieben Tagen erfahren Nikolas Müller und Benjamin Arcioli, wie die 3.000 Jahre alte jüdische Geschichte bis heute als Tradition gelebt wird. Sie wollen wissen, wie es sich in der jüdischen Gemeinde zu Oldenburg lebt. Und: Welches Bild haben die Oldenburger Juden von Deutschland, ihrem Zuhause? Der Film zeigt hebräischen Gesang, koscheres Essen und Gespräche über den Juden namens Jesus.

Mo, 21. Dez · 18:15-18:45 · SWR BW
Porsches dritter Mann – Die Akte Rosenberger

Adolf Rosenberger, jüdischer Geschäftsmann und Kinobesitzer aus Pforzheim, in den 20er Jahren erfolgreicher Werksrennfahrer bei Mercedes-Benz, wird 1931 Finanzier, Mitgesellschafter und schließlich kaufmännischer Direktor des Stuttgarter Konstruktionsbüros von Ferdinand Porsche. Damit ist er nach Anton Piech der dritte Mann. Von ihm kommen die entscheidenden Impulse für den Volkswagen. Als die Nazis an die Macht kommen, muss Rosenberger seine Anteile abtreten, er geht ins Exil nach Paris, später nach Amerika. Zunächst noch von Porsche unterstützt, lässt der ihn schließlich fallen. Nach dem Krieg kämpft Rosenberger um seine Anteile und seine Ehre. Zu Lebzeiten wird ihm das nicht mehr gelingen. Rosenberger stirbt 1967 in Los Angeles. Erst heute, dank der Hartnäckigkeit seines Großneffen und eines Archivars, kommen seine Verdienste allmählich ans Licht.

Mo, 21. Dez · 20:15-22:00 · Einsfestival
Two Lovers

Kurz vor der Hochzeit ist ihm die Braut davongelaufen, woraufhin der depressive Leonard einige Selbstmordversuche verübte und seither wieder bei seinen Eltern lebt. Das behütete Dasein in der jüdischen New Yorker Mittelschicht erweist sich für den Gelegenheitsfotografen als trister Alltag. Die überbesorgte Mutter beobachtet ihn auf Schritt und Tritt, sein Vater sieht in ihm nur den kommenden Geschäftsführer seiner kleinen chemischen Reinigung. Ihm zuliebe lässt Leonard sich auf die attraktive, aber etwas biedere Sandra ein, die Tochter eines Geschäftsfreundes der Eltern. Ausgerechnet jetzt läuft ihm die neue Nachbarin Michelle über den Weg, und die ist ein ganz anderes Kaliber. Die ebenso unkomplizierte wie attraktive Blondine verdreht ihm sofort den Kopf. Zum ersten Mal seit langem sieht Leonard die Welt wieder positiv. Das Problem ist nur: Michelle mag ihn zwar, aber mehr als geschwisterliche Gefühle sind bei ihr nicht drin. Immer wieder weint sie sich an Leonards Schulter aus, denn sie steckt in einer unglücklichen Beziehung zu dem verheirateten Anwalt Ronald. Der unterhält sie zwar als Geliebte, lässt sie aber in schwierigen Situationen regelmäßig im Stich. Irgendwann hat Michelle davon genug und erwägt die Trennung. Leonard macht sich große Hoffnungen – zu recht?

Mo, 21. Dez · 22:30-23:00 · PHOENIX
Krieg der Zeichner

Die Dokumentation zeigt, welche Rolle der Zeichentrickfilm in der Propaganda des Zweiten Weltkriegs spielte. Für Deutschland zog der „Arme Hansi“ in die Schlacht gegen Donald Duck und Co. Adolf Hitler und Joseph Goebbels wollen Walt Disney mit dem deutschen Animationsfilm übertrumpfen. Der Propagandaminister setzt vor allem auf leichte Unterhaltung, um vom Krieg abzulenken. Doch gegen Hollywoods Giganten sind die deutschen Zeichner chancenlos.

Di, 22. Dez · 09:00-09:30 · WDR
Die Juden, 3, Halbmond und Kreuz

Im frühen Mittelalter dringt der Islam auch in den Süden Europas vor. Die Juden auf der Iberischen Halbinsel arrangieren sich mit den neuen Machthabern. Zum ersten Mal seit langem leben sie wieder in einem kulturellen und wirtschaftlichen System. Das Zusammentreffen mit dem Islam beeinflusst sie nachhaltig. Doch die Zeiten sind nicht immer friedlich. Es kommt zu Übergriffen auf die jüdische Bevölkerung. Als die Christen das Land von den Muslimen zurückerobern, werden sie zunächst von den Juden als Befreier begrüßt. Doch die christlichen Könige Ferdinand und Isabella führen die Inquisition in Spanien ein. 1492 verlassen Hunderttausende Juden ihr Heimatland. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe ziehen sie durch ganz Europa. Aufgrund ihrer Kenntnisse mehrerer Sprachen und Kulturen sind sie auch in ihrer christlichen Umgebung gefragt. Für einige wird die islamische Metropole Konstantinopel, das heutige Istanbul, zum sicheren Hafen. Hier können sie endlich wieder ihren jüdischen Glauben leben.

Di, 22. Dez · 13:45-14:00 · ARD-alpha
Frauen des 18. Jahrhunderts (2)

Porträt der jüdischen Geschäftsfrau Karoline Kaulla (1739 – 1809) als Hoffaktorin des Königs von Württemberg, Gründerin der ersten Kreditbank für Bürger im Jahre 1802 und entscheidende Persönlichkeit für die Gründung der jüdischen Gemeinde Stuttgart. Vierteilige Reihe über bedeutende „Frauen des 18. Jahrhunderts“ in der Serie „Frauen in der Geschichte“ für den Geschichtsunterricht ab Klasse 9. Porträt der jüdischen Geschäftsfrau Karoline Kaulla (1739 – 1809) als Hoffaktorin des Königs von Württemberg, Vierteilige Reihe über bedeutende „Frauen des 18. Jahrhunderts“ für den Geschichtsunterricht ab Klasse 9. Porträt der jüdischen Geschäftsfrau Karoline Kaulla (1739 – 1809) als Hoffaktorin des Königs von Württemberg, Gründerin der ersten Kreditbank für Bürger im Jahre 1802 und entscheidende Persönlichkeit für die Gründung der jüdischen Gemeinde Stuttgart. Vierteilige Reihe über bedeutende „Frauen des 18. Jahrhunderts“ in der Serie „Frauen in der Geschichte“ für den Geschichtsunterricht ab Klasse 9. Porträt der jüdischen Geschäftsfrau Karoline Kaulla (1739 – 1809) als Hoffaktorin des Königs von Württemberg, Gründerin der ersten Kreditbank für Bürger im Jahre 1802 und entscheidende Persönlichkeit für die Gründung der jüdischen Gemeinde Stuttgart.

Mi, 23. Dez · 01:00-02:30 · WDR
Klänge des Verschweigens

Seinen Onkel Wilhelm Heckmann hat der Filmemacher Klaus Stanjek im elterlichen Haushalt in Wuppertal als humorvollen Mitbewohner kennengelernt, der oft als Unterhaltungsmusiker zu Gastspielen in ganz Deutschland unterwegs war. Erst als Erwachsener hat Stanjek entdeckt, dass dieser Onkel ein dunkles Geheimnis in sich trug, eines, über das in der Familie eisern geschwiegen wurde: Willi Heckmann war in der NS-Zeit insgesamt acht Jahre in den Konzentrationslagern Dachau und Mauthausen inhaftiert gewesen, weil er schwul bzw. bisexuell war. Klaus Stanjek hat eine Spurensuche unternommen, um das Schicksal seines Onkels nachzuvollziehen und zu verstehen: ein von den Nazis geförderter Musiker, der wegen seiner sexuellen Orientierung verhaftet wird und die extrem harten Lebensumstände im Konzentrationslager auch durch die Musik überlebt, um dann nach dem Krieg jahrzehntelang über seine Erlebnisse zu schweigen, weil die Familie seine Geschichte um jeden Preis verdrängen wollte. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf diese sehr persönliche Suche, zu den überraschenden Begegnungen mit Angehörigen und Bekannten von Wilhelm Heckmann und zu den Schauplätzen seines Lebens als erfolgreicher Musiker in den 20er Jahren, als Häftling im KZ und als unauffälliger Bürger der Nachkriegszeit, der durch seine Musik viel gute Laune verbreitet. So entsteht ein intensiver Eindruck von der Dynamik des Verdrängens, die in vielen deutschen Familien den Zugang zur Vergangenheit verstellt hat.

Mi, 23. Dez · 09:00-09:30 · WDR
Die Juden, 5, Heimatsuche

Als Verfolgungen und Pogrome den deutschen Juden, den Aschkenasim, das Leben schwer machen, wandern viele nach Tschechien und Polen aus. Zunächst sind sie dort willkommen, leben lange Zeit in Frieden und entwickeln ihre eigene, einzigartige Kultur. Doch auch hier werden sie wieder Opfer von Verfolgungen und müssen fliehen. Amsterdam wird zum neuen jüdischen Zentrum in Westeuropa – bis in die Neuzeit. In Berlin beginnt, was für Juden in aller Welt bis heute Bedeutung hat: Die jüdische Aufklärung und mit ihr die Emanzipation der Juden. Viele hoffen nun endlich auf Integration in die bürgerliche Gesellschaft.

Mi, 23. Dez · 09:30-10:00 · WDR
Die Juden, 6, Überleben

Die Integration der Juden in die bürgerliche Gesellschaft scheitert. Bleiben oder Auswandern wird zur Schicksalsfrage des Judentums Ende des 19. Jahrhunderts, nicht nur in Deutschland. Die 6. Folge erzählt von den Pogromen in Russland, die zur Massenauswanderung in die USA führen, und von der Geburt des politischen Zionismus. Zunächst glauben viele Juden in Mitteleuropa noch, dass Assimilation eine Lösung sei. Im Ersten Weltkrieg kämpfen sie Seite an Seite mit ihren christlichen Kameraden. Doch die Hoffnung erweist sich als Trugschluss. Unter den Nationalsozialisten gibt es für die Juden keine Zukunft mehr. Sechs Millionen Menschen werden auf grausame Weise ermordet. Einigen gelingt die Flucht in Länder wie die USA oder nach Israel. Viele besinnen sich hier wieder ihrer jüdischen Wurzeln.

Mi, 23. Dez · 16:30-17:15 · PHOENIX
Fluchtwege – Als jüdische Flüchtlinge in die Schweiz wollten

Bis 1938 gelangten verfolgte Juden noch relativ ungehindert in die Schweiz, doch dann machte die Alpenrepublik ihre Grenzen dicht. Aber es gab Schlupflöcher in die Schweiz. Die Geschichte der jüdischen Fluchtwege im Dreiländereck zwischen Weil am Rhein, Grenzach-Wyhlen, Lörrach und Basel ist bisher wenig aufgearbeitet. Deswegen haben Schüler des Hans-Thoma-Gymnasiums in Lörrach begonnen, zusammen mit einem Fernsehteam des SWR zu recherchieren.

Mi, 23. Dez · 17:15-18:00 · PHOENIX
Hafen der Hoffnung: Haifa – Das Tor Israels

Sie flüchteten übers Meer: Mehr als 60.000 deutsche Juden verließen nach 1933 ihre Heimat. Der Hafen von Haifa wurde das Tor zu ihrer neuen, fremden Heimat. Etliche entkamen in letzter Minute der Verfolgung und der Deportation. Zeitzeugen berichten über ihre dramatische Flucht und die schwierigen Anfangsjahre im jungen Staat Israel.

Mi, 23. Dez · 21:45-22:30 · PHOENIX
Goldschmidts Kinder

Berlin 1935. Unter großen persönlichen Risiken gelingt es der Lehrerin Leonore Goldschmidt, mitten in Nazi-Deutschland eine jüdische Schule zu gründen. Sie findet ein Schlupfloch in den nationalsozialistischen Schulgesetzen und widersteht allen Repressalien durch die SA. Für viele jüdische Kinder Berlins wird die Goldschmidt-Schule zum letzten Zufluchtsort vor dem wachsenden Rassismus. Auf dem Lehrplan steht vor allem Englisch – als Voraussetzung für ein Leben im Exil. Nach der Pogromnacht 1938 eskaliert die Lage der Juden in Deutschland: Viele Goldschmidt-Schüler fliehen mit ihren Familien. Im September 1939 muss Leonore Goldschmidt die Schule schließen. Sie geht ins Exil nach England. „Goldschmidts Kinder – Überleben in Hitlers Schatten“ erzählt die bislang weitgehend unbekannte Geschichte einer mutigen und listigen Frau, die für viele jüdische Kinder Berlins zum Schutzengel wurde. Vor allem aber lässt die Dokumentation nacherleben, wie Rassismus und Antisemitismus in die Gesellschaft einsickerten und die Seelen der jüdischen Kinder peinigten: Überlebende Schüler, heute alle weit über 80 Jahre alt, berichten in berührenden Statements, wie sehr sie unter Ausgrenzung und Drangsalierungen litten. Aus allen aber spricht tiefe Dankbarkeit für eine Frau, die eine „Oase inmitten der Hölle“ schuf und „ihre“ Kinder vorbereitete auf ein neues Leben im Exil. Für die Dokumentation „Goldschmidts Kinder – Überleben in Hitlers Schatten“ hat die Familie Goldschmidt ihr Archiv mit zahlreichen Fotos, Briefen, Tagebüchern und anderen Dokumenten geöffnet. Leonore Goldschmidts Enkel David erzählt von seiner Großmutter, die 1983 verstorben ist. Außerdem können die Autoren auf einen Dokumentarfilm zurückgreifen, den der amerikanische Journalist Julian Bryan 1937 in der Goldschmidt-Schule gedreht und aus Deutschland herausgeschmuggelt hat. Er zeigt u. a. die Zeitzeugen, die in der Dokumentation zu Wort kommen. So entsteht ein dichtes und emotionales Bild vom Leben in der Goldschmidt-Schule – einer einzigartigen Institution im Schatten des Nazi-Terrors.

Fr, 25. Dez · 15:45-17:15 · Einsfestival
Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit

Luis Trenker – Südtiroler Bergsteigerlegende, Schauspieler und Regisseur – reist im Sommer 1948 zu den Filmfestspielen nach Venedig. Er will die Tagebücher Eva Brauns, die sie ihm angeblich in den letzten Kriegstagen in Kitzbühel anvertraut hat, dem amerikanischen Hollywood-Agenten Paul Kohner zur Verfilmung anbieten. Gleichzeitig wird vor dem Münchner Landgericht die Echtheit dieser Tagebücher verhandelt. Die Regisseurin Leni Riefenstahl fühlt sich durch die darin enthaltene Andeutung, sie sei Hitlers Geliebte gewesen, verunglimpft und tritt als Nebenklägerin auf. Sie unterstellt ihrem Ex-Geliebten Luis Trenker, die Tagebücher aus Rache und Eifersucht gefälscht und in Umlauf gebracht zu haben, um sie als Mätresse des Führers zu diskreditieren. In Rückblenden wird die Geschichte zweier Opportunisten erzählt, die sich, besessen vom Willen nach künstlerischem Erfolg, instrumentalisieren ließen. Luis Trenker, zuerst gefördert von seinen Bewunderern Goebbels (Arndt Schwering-Sohnrey) und Hitler, war mit Filmen wie „Der Rebell“ und „Der verlorene Sohn“ zum Star des deutschen Kinos avanciert. Aber die Abhängigkeiten, in die er sich begeben hatte, wurden für Trenker zu einem langsamen Abstieg, von dem er sich auch nach Kriegsende nie mehr ganz erholen sollte.

Fr, 25. Dez · 18:15-19:05 · ARD-alpha
Der Tempelberg (1)

Die dreiteilige Dokumentation ist eine spannende Entdeckungsreise zu einer der wichtigsten religiösen Kultstätten der Welt – dem Jerusalemer Tempelberg. Geschichte und Zukunft des Tempelbergs liegen am Schnittpunkt dreier Weltreligionen: des Christentums, des Judentums und des Islam. Teil 1 widmet sich dem sagenumwobenen Tempel Salomons. Zur Zeit des babylonischen Exils zerstört, finden sich heute keinerlei Überreste eines Heiligtums. Daher fragen sich manche, gab es diesen Tempel wirklich? Die dreiteilige Dokumentation ist eine spannende Entdeckungsreise zu einer der wichtigsten religiösen Kultstätten der Welt – dem Jerusalemer Tempelberg. Geschichte und Zukunft des Tempelbergs liegen am Schnittpunkt dreier Weltreligionen: des Christentums, des Judentums und des Islam. Die erste Folge widmet sich dem sagenumwobenen Tempel Salomons. Zur Zeit des babylonischen Exils zerstört, finden sich heute keinerlei Überreste von diesem Heiligtum. Daher fragen sich manche, gab es diesen Tempel wirklich? Archäologen begeben sich auf Spurensuche und zeigen dabei auch auf, wie zum Teil widersprüchlich die Überlieferungen von den Gründungsvätern Israels sind – König David und sein Sohn Salomon, der Erbauer des Tempels.

Fr, 25. Dez · 20:10-21:45 · 3sat
Das Adlon. Eine Familiensaga (1/3)

Der große Dreiteiler „Das Adlon. Eine Familiensaga“ verknüpft ein knappes Jahrhundert Hotelgeschichte mit der Lebensgeschichte einer fiktiven Protagonistin: Sonja Schadt. Die junge Frau, deren Familie mit Hotelgründer Lorenz Adlon eng verbunden ist, zieht nach dem Tod ihrer Großeltern ins Hotel – und bleibt. Der Juniorchef Louis und seine zweite Frau Hedda gehören bald ebenso zu ihrer Familie wie die Angestellten. In den ausschweifenden 1920er Jahren feiert das Hotel seine Goldene Ära, und Sonja ist mittendrin. Gemeinsam mit dem Adlon lebt und überlebt sie zahlreiche Schicksalsschläge, aber auch Inflation, Diktatur, Krieg und Zerstörung. Erst nach der Wende kommt es zu einem Neuanfang: Als über 90-Jährige betritt Sonja das neu erbaute Hotel. Als Sonja 1904 in Berlin zur Welt kommt, hat ihr zukünftiger Patenonkel Lorenz Adlon soeben die Baugenehmigung für sein Luxushotel am Pariser Platz erhalten. Um den teuren Bau fertigzustellen, ist er auf die Unterstützung des Kaisers ebenso angewiesen wie auf einen großzügigen Kredit seines besten Freundes Gustaf Schadt. Auf diese Weise wird Sonjas Großvater, der als Kaufmann in den deutschen Kolonien handelt, gewissermaßen zum Miteigentümer des besten Hotels Deutschlands. Zwar wird das Adlon 1907 nach der spektakulären Einweihung durch Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. zu einem legendären Erfolg, doch wird es Lorenz und seinem Sohn Louis nie gelingen, ihre Schulden zu tilgen – ein wunder Punkt in der ohnehin konfliktreichen Beziehung zwischen dem Patriarchen und seinem Nachfolger, die später mit dem Auftauchen von Louis‘ zukünftiger zweiter Ehefrau Hedda vor einer endgültigen Zerreißprobe steht. Inzwischen wächst die kleine Sonja Schadt wohlbehütet, doch im Schatten einer Lüge auf: Weil ihre Mutter Alma erst 16 Jahre alt und ihr Vater Friedrich Loewe der Sohn eines Hausangestellten ist, geben Gustaf und seine Frau Ottilie das Kind als ihre eigene Tochter aus, um einen Skandal zu verhindern. Die Kutscherfamilie muss das Haus verlassen. Der junge Friedrich findet eine Anstellung als Page im Adlon, doch er leidet sehr unter der Trennung von Alma und seinem Kind. Alma wird von ihrer Mutter mit einem jungen Adligen, Siegfried von Tennen, verkuppelt. In der Hoffnung, als verheiratete Frau eines Tages ihre Tochter zu sich holen zu können, lässt sie sich auf eine Verlobung ein. Doch Almas Pläne geraten ins Wanken, als sie bei einem Besuch im Hotel Adlon die amerikanische Fotografin Undine Adams kennenlernt – und sich verliebt. Nach einem Eklat mit ihren Eltern, die ihr Sonja für immer entziehen wollen, bricht Alma aus den Zwängen ihrer Umgebung aus und geht mit Undine nach Amerika. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindert über Jahre ihre Rückkehr nach Berlin. So erfährt Sonja erst 1919 am Sterbebett ihres Großvaters von dem Familiengeheimnis. Als Alma zu Gustafs Beerdigung aus den USA zurückkommt, wird sie von ihrer fast erwachsenen Tochter mit bitteren Vorwürfen konfrontiert.

Sa, 26. Dez · 11:45-13:15 · Einsfestival
Max Raabe in Israel

Im Herbst 2010 sind Max Raabe und das Palast Orchester mit ihrem Programm „Heute Nacht oder nie“ zu einer ganz besonderen Konzerttournee aufgebrochen: Sie sind in Israel aufgetreten. Einerseits vor einem jungen Publikum, das die deutschen Lieder von damals erstmals live hören konnte, andererseits vor einer Zuhörerschaft, die sich an diese Musik erinnern konnte und sie in Kinder- oder Jugendtagen in Deutschland gehört hatte. Fast alle Textdichter waren jüdischer Herkunft, viele von ihnen wurden vom Nazi-Regime ermordet, einigen wenigen gelang die Flucht über Österreich und Frankreich in die USA. In den Liedern und Schlagern dieser Künstler verdichtet sich das Lebensgefühl einer Zeit. Max Raabes Kunst besteht darin, Denken und Fühlen in seiner ganzen Vielschichtigkeit zum Klingen zu bringen: Zwischen Melancholie und Ironie, Rebellion und Resignation, Elegie und Komik liegen oft nur ein halber Takt und ein einziges Wort. Bei ihm klingen die 80 Jahre alten Lieder nicht nostalgisch und fern, sondern ganz nah und modern. Für Max Raabe und sein seit rund 25 Jahren bestehendes Palastorchester waren die Auftritte in Israel eine Premiere. Dass diese Tournee mit deutschen Liedern aus den 20er Jahren ein Politikum war, machte für die Musiker einerseits den Reiz aus, war Herausforderung, Geschenk und Chance der Konzertreise. Andererseits war man sich der menschlichen und auch politischen Dimension, die ein Auftritt mit gerade diesem Repertoire in Israel und vor einem israelisch-jüdischen Publikum hatte, voll und ganz bewusst. Der Film zeigt, wie Max Raabe in Israel empfangen wurde und welches Echo er auf sein Konzertprogramm bekommen hat. Wir erzählen die Geschichten von Konzertbesuchern, die aus Deutschland geflohen, vertrieben und nicht mehr bereit waren, sich ihrer ursprünglichen Heimat anzunähern. Erst die Lieder aus den 20er Jahren, aus der Zeit ihrer Kindheit und Jugend machten es ihnen möglich, sich wieder mit diesem Abschnitt ihrer Biographie zu befassen, der über Jahrzehnte hinweg nur mit schmerzhaften Erinnerungen verbunden gewesen war. Es kam zu Begegnungen, die für beide Seiten zutiefst bewegend waren.

Sa, 26. Dez · 20:15-21:50 · 3sat
Das Adlon. Eine Familiensaga (2/3)

Während im Hotel Adlon der fünffache Familienvater Louis Adlon um die Gunst der attraktiven und ehrgeizigen Hedda Burger wirbt, versucht Alma sich mit ihrer Tochter Sonja zu versöhnen. Als wenige Monate nach Gustafs Tod auch Ottilie stirbt, erben die beiden „Töchter“ zu gleichen Teilen. Alma möchte das Haus der Eltern verkaufen und Sonja mit nach Amerika nehmen, doch das junge Mädchen setzt sich durch: Sie bleibt in Berlin. Im Hotel ihres Patenonkels Lorenz will sie ihren Erbteil „abwohnen“. Im Adlon arbeitet ihr Vater Friedrich Loewe inzwischen als Concierge, ihre Tante Margarete als Telefonistin – und nach dem tragischen Unfalltod von Lorenz Adlon am Brandenburger Tor findet Sonja in der neuen Hotelchefin Hedda eine mütterliche Freundin. Die Krisenzeit der Weimarer Republik erlebt Sonja als „Goldene Zwanziger“ im luxuriösesten Hotel Deutschlands: mit internationalen Stars in der Lobby, wilden Kostümpartys im Ballsaal, einer eigenen Karriere beim neu gegründeten Rundfunk – und Hedda Adlons „Gigolos“, zu denen auch Sonjas Kindheitsfreund Sebastian von Tennen gehört. Das Leben im Hotel tröstet sie sogar über die Enttäuschung hinweg, als ihre erste große Liebe, der jüdische Journalist Julian Zimmermann, seine Jugendliebe Tamara heiratet. Doch mit dem Auftauchen der Nazis gerät nicht nur der freie, internationalistische Geist des Hauses Adlon ins Wanken – auch Sonjas Glück setzt die neue Zeit mit roher Gewalt ein Ende. Nach einem spektakulären Auftritt der „schwarzen Venus“ Josephine Baker wird Sonjas Vertraute Galla von SA-Schergen kaltblütig ermordet. Sebastians älterer Bruder Siegfried von Tennen ist der Anführer der Truppe und deckt den Täter. Sonja ist verzweifelt und unendlich allein – bis Julian wieder in ihr Leben tritt. Doch das Glück der beiden ist kurz und zerbrechlich: Als nach dem Reichstagsbrand 1933 überall in Berlin Kommunisten und Regierungsgegner festgenommen werden, flieht Julian mit seinem Freund Billy Wilder vor der Verhaftung und wird auf der Straße niedergeschossen.

Sa, 26. Dez · 20:15-21:45 · Einsfestival
Laconia (1/2)

1942 torpediert ein deutsches U-Boot den englischen Truppentransporter „Laconia“. Als Werner Hartenstein, Kommandant von U 156, britische Offiziere des sinkenden Schiffes gefangen nehmen will, werden er und seine Crew unerwartet Zeugen eines Infernos: Unzählige Menschen, darunter Frauen und Kinder, kämpfen im Wasser verzweifelt um ihr Leben. Hartenstein trifft eine mutige Entscheidung, die in keinem Kriegshandbuch vorgesehen ist. Juli 1942. Die Münchnerin Hildegard Schmidt (Franka Potente) befindet sich auf der Flucht vor den Nazis, die ihren Bruder wegen regimekritischer Äußerungen umgebracht haben. In Kairo geht die 28-Jährige mit gefälschten Papieren als Hilda Smith an Bord der „Laconia“, einem ehemaligen Kreuzfahrtdampfer, der auf Kurs um das Kap der Guten Hoffnung britische Flüchtlinge und 1.600 italienische Kriegsgefangene nach Liverpool bringen soll. Auf dem Schiff lebt sie in permanenter Angst, als Deutsche – und damit als Feindin – enttarnt zu werden. Sie freundet sich mit dem britischen Offizier Thomas Mortimer (Andrew Buchan) an, der durch Zufall ihre wahre Identität aufdeckt. Doch ihm bleibt keine Gelegenheit, ihr Geheimnis preiszugeben: Ein deutsches U-Boot, das den Auftrag hat, alliierte Nachschubtransporte für den Nahen Osten zu bekämpfen, sichtet die „Laconia“. 600 Seemeilen vor der westafrikanischen Küste feuert U 156 drei Torpedos auf den vermeintlichen Truppentransporter ab und versenkt ihn. Nach dem Auftauchen bietet sich Kapitän Hartenstein (Ken Duken) und seiner Mannschaft ein Bild des Grauens. Statt der vermuteten 200 Mann Besatzung kämpfen im kalten Wasser 2.000 Menschen, darunter Frauen und Kinder, verzweifelt ums Überleben. Gegen den Rat seines besorgten Bordingenieurs Rostau (Matthias Koeberlin) entschließt Hartenstein sich zu einer Hilfsaktion. Ungeachtet ihrer Nationalität lässt er die Überlebenden bergen, ihre Rettungsboote werden mit U 156 vertäut. Der couragierte Kapitän erbittet internationale Hilfe. Doch durch die unverschlüsselte Mitteilung seiner genauen Koordinaten setzt er seine Mannschaft einer tödlichen Gefahr aus. Zwischen den Fronten befindet sich auch Hilda, deren sechs Monate altes Baby im Meer ertrunken ist.

Sa, 26. Dez · 20:15-23:22 · RTL2
Schindlers Liste

Der Film erzählt von dem Geschäftsmann Oskar Schindler, der über tausend Juden vor dem Tod durch die Nazis rettete indem er sie in seinen Rüstungsfabriken beschäftigte. ‚Schindlers Liste‘ beruht auf einer wahren Geschichte, wurde in schwarz-weiß und an vielen originalen Schauplätzen gedreht und hat kontroverse Diskussion nach sich gezogen.

So, 27. Dez · 20:15-21:50 · 3sat
Das Adlon. Eine Familiensaga (3/3)

Um ihr Hotel durchs „Dritte Reich“ bringen zu können, gehen Louis und Hedda Kompromisse mit den neuen Machthabern ein – auch wenn das internationale Klientel ausbleibt. Fast alle ehemaligen Mitarbeiter im Rundfunk sind verhaftet worden, und Sonjas neuer Vorgesetzter mit Parteiabzeichen ist ausgerechnet Sebastian. Noch immer in Sonja verliebt, verspricht er ihr, sich für Julian einzusetzen, der im KZ Oranienburg sitzt. Als Sonja merkt, dass sie von Julian schwanger ist, beschließt sie, das Kind zu behalten und nach Julians Freilassung mit ihm und dem Kind nach Amerika zu ihrer Mutter Alma zu ziehen. 1936, als alle Welt zu den Olympischen Spielen anreist, ist es endlich soweit: Julian wird überraschend auf freien Fuß gesetzt und lernt endlich seine kleine Tochter Anna-Maria kennen. Kurz vor der geplanten Abreise nach London wird er von der Gestapo mit einem gefälschten britischen Pass erwischt – ein gefundenes Fressen für seinen alten Bekannten Siegfried von Tennen. Auch Sonja wird verhört, bis Sebastian interveniert: Er braucht seine prominenteste Radiosprecherin für eine Presseveranstaltung mit Minister Goebbels. Doch nachdem Sonja mitgespielt und die gewünschte Propagandarede gehalten hat, muss sie feststellen, dass Julian abgeschoben worden ist – und Anna-Maria mitgenommen hat, weil er sich von Sonja verraten fühlte. Das grausame Missverständnis lässt Sonja als gebrochene Frau zurück, ihr Vater Friedrich ist ihre einzige Stütze. Gemeinsam arbeiten die beiden während des Zweiten Weltkriegs weiter im Hotel, selbst dann, als Hedda und Louis Adlon sich in den letzten Wochen auf ihr Landgut zurückziehen und in der Lobby ein Lazarett eingerichtet wird. Während der Kampf um Berlin zu Ende geht, wird Louis Adlon von sowjetischen Soldaten im KZ Sachsenhausen verhört und stirbt auf dem Rückweg an einem Herzanfall. Währenddessen wird sein Hotel von plündernden sowjetischen Soldaten in Brand gesetzt. Der alte Friedrich stirbt bei dem Versuch, den verwundeten Siegfried von Tennen aus den Flammen zu retten. Gemeinsam mit ihrer Tante Margarete räumt Sonja den Schutt aus der Ruine und bringt im übrig gebliebenen Seitenflügel einen kleinen Hotelbetrieb in Schwung. Hedda hingegen beschließt, in den Westen der Stadt zu gehen. Sie glaubt nicht daran, dass das Adlon in der sowjetisch besetzten Zone eine Zukunft hat. Doch Sonja bleibt in dem Haus, das ihr längst zur Heimat geworden ist. Mit Sebastian, der im Krieg ein Bein verloren hat, verbindet sie über die Jahre eine freundschaftliche Liebe. Nur ihre Suche nach Julian und Anna-Maria bleibt erfolglos – bis 1952 plötzlich eine junge Israelin namens Anna-Maria im Adlon auftaucht, die in der DDR studieren möchte. Mit ihrer Mutter will sie jedoch nichts zu tun haben. Bis zu dem Tag, als Sonja vor Gericht geladen wird, um im Prozess gegen einen gewissen Siegfried von Tennen eine Aussage zu machen – und plötzlich die wahren Umstände von Julians Abschiebung ans Licht kommen.

Mo, 28. Dez · 17:10-18:00 · Einsfestival
Glaube, Liebe, Lust – Sexualität in den Weltreligionen (1/3)

In dieser Folge setzen sich junge Menschen aus vier Ländern mit der Frage nach Begehren und Leidenschaft in ihren unterschiedlichen religiösen Vorstellungen auseinander: Was empfinden ein junger Hindu und seine Braut in Delhi kurz vor der Hochzeitsnacht, in der sie sich zum ersten Mal nackt sehen werden? Warum hat es eine streng gläubige, aber äußerst selbstbewusste Muslima und Geschäftsfrau im modernen Istanbul schwer, einen Partner zu finden? Und wie vereinbart ein jüdisches Paar in Tel Aviv die Ansprüche seiner Religion mit seinen unorthodoxen Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft? Liebe, Lust und Sexualität sind schwer zu beherrschen und haben weitreichende soziale Folgen. Wer verbindet sich mit wem? Wem gehören die Kinder? Welche Rechte hat der Mann, welche die Frau? Zu allen Zeiten und in allen Kulturen war und ist klar: Liebe und Lust, Begehren und Sexualität sind schwer zu beherrschen und können leicht außer Kontrolle geraten. Liebesrausch und Ekstase sind Quellen für Störungen und Konflikte. Sie berühren die Untiefen der Psyche, haben und hatten immer auch irrationale Elemente und damit eine gefährliche soziale Sprengkraft. Schon früh beschlossen deshalb die Religionslehrer, Sexualität in geordnete Bahnen zu lenken, Exzesse zu verhindern und Auswüchse einzudämmen – durch göttliche Gebote. Vor kurzem noch haben ultraorthodoxe Juden in Jerusalem eine ihrer Ansicht nach zu freizügig gekleidete Frau mit Steinen beworfen – und beriefen sich dabei auf den Talmud. Wie stehen die großen Weltreligionen in der schnelllebigen, zerrissenen Zeit heute zu Sexualität und Liebe? Werden die religiösen Vorschriften als neuer – alter Halt erkannt? Oder frönen wir lieber dem ‚anything goes‘? Der Dreiteiler ‚Glaube Liebe Lust – Sexualität in den Weltreligionen‘ geht diesen spannungsgeladenen Fragen auf den Grund. Dabei entspinnt sich ein komplexes Spiel zwischen Erotik, Macht und kulturellen Bedürfnissen.

Mo, 28. Dez · 19:00-19:45 · BR
So isst Israel (1/3)

Die kulinarische Tour beginnt in einer Wüstenoase an der Südspitze des Landes: der Dattelplantage des Kibbuz Samar. Tom Franz hilft bei der Dattelernte und Freiwillige aus Deutschland erzählen ihm dabei begeistert, wie das Leben in der Wüstenkommune funktioniert. Über das Essen öffnet Tom Franz auch das Tor zur Heiligen Stadt: Ist Humus, dieses urorientalische Streetfood, eigentlich ein israelisches Essen oder ein arabisches? Mit Dvir Hollander, dem engagierten Führer durch den Souk der Altstadt klärt Tom die Humus-Frage. Sein Fazit: „Gutes Essen vereint die Menschen, es gehört niemandem!“ 1.200 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen geben ein Gefühl dafür, warum Jerusalem die Heilige Stadt heißt. Wo die Wege zu den Heiligtümern der Christen, Muslime und Juden sich kreuzen, liegt das Österreichische Hospiz mit seinem Wiener Kaffeehaus, ein Ort der Stille. Dort trifft Tom den deutschen Benediktinerpater Nikodemus, seit mehr als zehn Jahren ein ebenso überzeugter wie kritischer Bewohner der Hauptstadt Israels. Pater Nikodemus lädt Tom ein zum Besuch seines Klosters, der Dormitio Abtei. Alles in Jerusalem scheint irgendwie mit Religion und Politik zu tun zu haben. Tom trifft die „Chefs for Peace“, eine Gruppe jüdischer, christlicher und muslimischer Köche, die sich für den Frieden im Land engagieren. Die renommierten Chefs nutzen ihre Kochkunst, um Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammenzubringen und eine Brücke zur gegenseitigen Akzeptanz zu schlagen. Am Mahane Yehuda Markt, einem Eldorado orientalischer Genüsse, kocht Shabi, der Chef des Restaurants Azura, traditionelle jüdische Shabbat-Gerichte. Nur wenige Schritte entfernt ist das Machneyuda Restaurant, Keimzelle der jungen wilden Köche Israels. Das kulinarische Abenteuer endet vor den Toren Jerusalems: Nur ein paar Kilometer entfernt landet Tom Franz in einer einzigartigen Naturlandschaft, den Judäischen Hügeln. Mittendrin Israels ältestes Gourmetrestaurant: Rama’s kitchen. Der Israelin Rama Ben Zvi gelang es, Tomer Niv als Chefkoch zu gewinnen. Er hat in den besten Restaurants der Welt in Kopenhagen und London gearbeitet. Muslime und Juden kochen hier friedlich am selben Herd und schaffen in ihrer Küche das, wovon die Weltpolitik seit Jahrzehnten träumt: ein Stückchen Frieden in Nahost.

Mo, 28. Dez · 22:45-00:30 · Einsfestival
Jeder stirbt für sich allein

Als 1940 der einzige Sohn von Otto und Anna Quangel in Frankreich fällt, engagiert sich das bis dahin unpolitische Berliner Handwerkerehepaar gegen das Nazi-Regime. Sie beginnen eine Postkarten-Aktion gegen Hitler. Schon bald kommt die Gestapo ihnen auf die Spur und sie müssen ihren Mut mit dem Leben bezahlen. Carl Raddatz und Hildegard Knef übernahmen die Hauptrollen in dieser eindrucksvollen Verfilmung des gleichnamigen Romans von Hans Fallada. Otto Quangel (Carl Raddatz) und seine Frau Anna (Hildegard Knef) sehen ihren Sohn zum letzten Mal, als dieser im Jahre 1940 während eines Urlaubs in Berlin seinen Marschbefehl erhält. Bald darauf erreicht sie die Nachricht, dass er in Frankreich gefallen ist – „für Führer, Volk und Vaterland“, wie es im offiziellen Schreiben der Heeresleitung heißt. Für Anna bricht mit dem Tod ihres einzigen Kindes die Welt zusammen. In ihren Augen ist der pathetisch proklamierte „Heldentod“ nichts weiter als ein Mord, den Hitler zu verantworten hat. Als ihr ein Stapel unbenutzter Feldpostkarten in die Hände fällt, schreibt sie auf eine von diesen, wie ihr zumute ist: „Der Führer hat mir meinen Sohn ermordet …“ Sie legt die Karte heimlich in der Stadt ab, in der Hoffnung, ein paar Menschen auf diese Weise aus ihrem blinden Glauben an Hitler wachrütteln zu können. Ihr Mann, Werkmeister in einem großen Tischlereibetrieb, in dem kriegsbedingt vorwiegend Särge produziert werden, schließt sich seiner Frau an. Die beiden deponieren Karten mit ihrem persönlichen Aufruf zum Widerstand an vielen Stellen der Stadt. Die Suche nach dem „Klabautermann“, wie die Gestapo die unbekannten Schreiber der Karten nennt, fällt zunächst schwer. Die meisten Protestschreiben werden von obrigkeitshörigen Bürgern bei der Polizei abgeliefert. Als Kommissar Escherich (Martin Hirthe) mit Hilfe des schmierigen Hauswarts Borkhausen (Heinz Reincke) den Quangels dann doch auf die Spur kommt, landet das Ehepaar vor dem „Volksgerichtshof“. Die Verhandlung ist eine bloße Farce, das Todesurteil gegen beide steht längst fest.

Di, 29. Dez · 01:30-02:27 · arte
Leben in Bildern

Die 96-jährige Miriam Weissenstein soll ihren traditionsreichen Fotoladen in Tel Aviv aufgeben, um für ein Bauprojekt Platz zu machen. Doch die alte Dame und ihr Geschäft sind eine Institution in Tel Aviv. Und sie setzt sich gemeinsam mit ihrem Enkel Ben kräftig zur Wehr. Miriam Weissenstein ist eine Institution in Tel Aviv und im Leben aller, die mit ihr zu tun haben. Ganz besonders für ihren Enkel Ben. Er führt das Fotohaus der Großeltern, die Zalmania, weiter. Rudi und Miriam Weissenstein haben von Beginn an den Aufbau des jungen Staates Israel in Bildern festgehalten, die heute weltweit gefeiert werden. So war Rudi Weissenstein als einziger Fotograf zur Proklamation des Staates Israels eingeladen. Trotz der – auch in diesem Dokumentarfilm erlebbaren – fundamentalen Bedeutung dieser Dokumente einer Pioniergeneration für das israelische Selbstverständnis, machen die Planierraupen der Moderne vor dem alten Laden nicht Halt. Das Geschäft soll einem Neubau weichen. Und Miriam Weissenstein müsste im Alter von 96 Jahren an einem anderen Ort von vorn anfangen. Sie ist kurz davor, den Mut zu verlieren. Aber Miriam Weissenstein ist eine Frau mit einem starken Willen. Und man sollte die alte Dame besser nicht zur Feindin haben. Gemeinsam mit ihrem Enkel Ben versucht sie mit allen Kräften, ihren Laden zu retten.

Di, 29. Dez · 17:10-18:00 · Einsfestival
Glaube, Liebe, Lust – Sexualität in den Weltreligionen (2/3)

Liebe, Lust und Leidenschaft sind in fast allen Kulturen unberechenbare Größen, die es zu steuern und zu kontrollieren gilt. Auch innerhalb einer Ehe oder hinter den Mauern eines Klosters. In der zweiten Folge „Erfüllte Liebe“ fragen wir, wie sich die Vorschriften großer Weltreligionen in der heutigen Zeit auf Liebe, Ehe und Sexualverhalten auswirken. In Israel, dem Libanon, in Deutschland und Thailand suchen sieben Menschen nach Wegen, Glaube und sexuelle Bedürfnisse in Einklang zu bringen, ohne zu sündigen. Liebe, Lust und Leidenschaft sind in fast allen Kulturen unberechenbare Größen, die es zu steuern und zu kontrollieren gilt. Auch innerhalb einer Ehe oder hinter den Mauern eines Klosters. In Folge 2 „Erfüllte Liebe“ fragen wir, wie sich die Vorschriften großer Weltreligionen in der heutigen Zeit auf Liebe, Ehe und Sexualverhalten auswirken. Das jüdische Paar Vered und Chanoch weiß genau, an welchen Tagen ihnen die Bibel Sexualität gestattet und nahelegt und sie halten sich streng daran. Der Moslem Saad hat für seinen Wunsch nach außerehelichem Geschlechtsverkehr eine von seinem Scheich abgesegnete Lösung gefunden und ist eine Zeitehe eingegangen. Noual hingegen hat als Zeitehefrau auf eine konventionelle Ehe kaum mehr eine Chance. Als sich Hede und Heiner, ein älteres katholisches Paar, in den 70er-Jahren ineinander verliebten, war das Pillen-Verbot durch Papst Paul VI. erst wenige Jahre alt. Trotzdem haben sie sich bewusst darüber hinweggesetzt – und es nicht bereut. Und dass Sexualität nicht einmal in der Ehe einen legitimen Platz hat, sondern Hindernis auf dem Weg der eigenen Vervollkommnung ist, zeigt uns der buddhistische Mönch Chan Chai. Er ist strengstens darauf bedacht, selbst im Großstadtgetümmel Bangkoks jede noch so zufällige Berührung mit einer Frau zu vermeiden.

Di, 29. Dez · 19:00-19:45 · BR
So isst Israel (2/3)

Die Reise geht weiter in der Judäischen Bergwelt westlich von Jerusalem mit einem der interessantesten Käsemacher in Israel: Shai Seltzer. Er zählt zu den besten Käseproduzenten der Welt und ist ein origineller Lebensphilosoph. Dort lernt Tom auch Shais Freund Yftach Bereket kennen. Der Bäcker ist einer der Väter der wachsenden veganen Szene in Israel. Tom Franz trifft außerdem Amit Cohen von den Chefs for Peace, einer Gruppe jüdischer, christlicher und muslimischer Köche. Sie nutzen ihre Kochkunst, um Menschen unterschiedlichen Glaubens an einen Tisch zu bringen. Nicht nur für die Friedensköche ist Esskultur ein Türöffner. Die Reise geht weiter in der Judäischen Bergwelt westlich von Jerusalem mit einem der interessantesten Käsemacher in Israel: Shai Seltzer. Er zählt zu den besten Käseproduzenten der Welt und ist ein origineller Lebensphilosoph. Dort lernt Tom auch Shais Freund Yftach Bereket kennen. Der Bäcker ist einer der Väter der wachsenden veganen Szene in Israel. Die Slow-Food-Produzenten der Region veranstalten regelmäßig einen Markt in Abu Gosh, einem arabischen Dorf zehn Kilometer weiter. Die palästinensischen Israelis pflegen dort seit Jahren beste kulinarische Beziehungen mit ihren jüdischen Nachbarn. Tom trifft Amit Cohen von den Chefs for Peace, einer Gruppe jüdischer, christlicher und muslimischer Köche. Sie nutzen ihre Kochkunst, um Menschen unterschiedlichen Glaubens an einen Tisch zu bringen. Nicht nur für die Friedensköche ist Esskultur ein Türöffner. Der Reiseveranstalter Breaking Bread Journeys bietet kulinarische Touren in die Palästinensergebiete an. Die Jüdin Elisa Moed und die Palästinenserin Christina Samara organisieren kulinarische Begegnungen mit Einwohnern auf beiden Seiten des Heiligen Lands und nehmen Tom Franz mit auf eine Tour ins Palästinensergebiet. Gemeinsam besuchen sie einen jüdischen Winzer im Westjordanland, der in der israelischen Siedlung Har Bracha koscheren Wein produziert. Der Film streift die Konflikte der Region, erzählt aber auch die völkerversöhnende Liebesgeschichte des Arabers Yakub Barhum, der unbedingt die jüdische Köchin Michal Baranes heiraten wollte. Tom besucht das ungewöhnliche Paar in einem arabischen Dorf Die kulinarische Reise geht weiter nach Galiläa, das heute zu den besten Weinanbaugebieten in Israel zählt. An der Grenze zum Libanon hilft Tom Franz bei der Weinlese der Tulip Winery. Der junge Besitzer Roy Itzhaki hat mit Tulip eine Vision verwirklicht: Er produziert Spitzenwein mit Mitarbeitern, die geistig behindert sind. Nächste Station der filmischen Reise ist das Dorf Peki`in auf den malerischen Hügeln im oberen Galiläa: Peki´in ist eine Heimat der Drusen, und Tom Franz kostet das typische Pitabrot, riesige Fladen, die überall im Dorf auf offenen Kugelöfen gebacken werden. Letzte Station ist der See Genezareth, das größte Süßwasserreservoir Israels. Der Fischer Menachem erzählt von der besonderen Magie des Sees, die sich für gläubige Christen vor allem am Nordostufer entfaltet. Im Kloster Tabgha zeigt Pater Nikodemus Tom die berühmten Mosaike und den Stein, auf dem Jesus das Wunder der Brotvermehrung vollbracht haben soll. Heute kümmern sich die Benediktinermönche darum, dass benachteiligte Familien aller Glaubensrichtungen hier ein wenig Erholung finden.

Mi, 30. Dez · 23:45-01:20 · BR
Der Tango der Rashevskis

Als die Matriarchin Rosa mit 81 Jahren stirbt, ist ihre liberale jüdische Familie, die nach dem Krieg von Osteuropa nach Belgien eingewandert ist, ratlos. Denn Rosa, die ihr Leben lang gegen Rabbis wetterte, hat sich ein Grab auf einem jüdischen Friedhof reservieren lassen. Während man beratschlagt, nach welchem Ritus Rosa nun beigesetzt werden soll, tun sich zwischen den Verwandten unversehens Gräben auf. Ihr Mann Shmouel hat Rosa als strenggläubiger Jude verlassen und lebt seit vielen Jahren in einem orthodoxen Kibbuz in Israel. Vergeblich versucht Rosas Schwager Dolfo (Nathan Cogan), ein KZ-Überlebender, ihn dazu zu bewegen, seiner Frau die letzte Ehre zu erweisen. Rosas Tod konfrontiert vor allem die Söhne und Enkelkinder auf amüsante und paradoxe Weise mit ihrer jüdischen Identität. Rosas Sohn Simon (Michel Jonasz) hat die Nichtjüdin Isabelle (Ludmila Mikaël) geheiratet, die sich grämt, weil sie als ‚Schickse‘ in der vermeintlich liberalen Familie nie richtig anerkannt wurde. Und Enkelin Nina (Tanja Garbarski), die nie besonders religiös war, erklärt plötzlich, dass sie nur einen strengorthodoxen Juden heiraten wolle. Ihr Freund Antoine (Hippolyte Girardot), ein ‚Goj‘, den sie auf Rosas Beerdigung kennen lernt, beschließt also zu konvertieren. Worauf ihm ein liberaler Rabbi (Laurent Capelluto) auseinandersetzt, dass er dadurch ‚jüdischer‘ würde als Nina, weil die eine katholische Mutter hat. Aber ein orthodoxer Rabbi würde ihn trotzdem nicht als echten Juden akzeptieren. Ein weiterer Enkel, Ric (Rudi Rosenberg), kämpfte als israelischer Soldat in den besetzten Gebieten und hat sich nun ausgerechnet in die schöne Palästinenserin Khadija (Selma Kouchy) verliebt. Immer wenn die religiösen und amourösen Auseinandersetzungen überhandnehmen, besinnen die Rashevskis sich auf das Credo der seligen Rosa, die fest überzeugt war, dass alles gut wird, wenn man nur gemeinsam Tango tanzt.

Do, 31. Dez · 12:15-13:00 · BR
So isst Israel (3/3)

Es gibt kaum einen besseren Zugang zu der reichen Kultur eines Landes als über seine Küche: Kulinarik ist der Türöffner zum Leben in Israel. Das Filmteam begibt sich auf Entdeckungsreise mit Tom Franz quer durch ganz Israel. Eineinhalb Jahre arbeitete die Filmemacherin Mica Stobwasser mit Ko-Regisseur Louis Saul an der Realisation der Reihe, die ein anderes Israel zeigt, als man es aus den Nachrichten kennt. In der dritten Folge reist Tom Franz von Galiläa ins moderne Tel Aviv. Das nordisraelische Galiläa, die Urlandschaft des Christentums, ist Heimat unzähliger köstlicher Aromen der mediterranen Küche. Die jahrtausendealte Hafenstadt Akko ist die Heimat von Uri Buri, einer der besten Fischköche im Nahen Osten. Heute gibt er sein Wissen weiter: an junge arabische Israelis, die in der orientalischsten Stadt Israels keine Arbeit finden. 40 Kilometer weiter im grünen Norden des Landes besucht Tom einen der Väter der Food-Revolution in Israel: Erez Kamorovsky. Sein kulinarischer Horizont reicht von Japan über Frankreich bis nach Kalifornien. Heute lebt Erez in einem kleinen Dorf im oberen Galiläa, nur 700 Meter entfernt von der libanesischen Grenze. Dort ist er mit all seinem Wissen an der Basis des Kochens angekommen: der Liebe zu einfachen Produkten aus seinem Garten und der Region. Nächste Station ist Tel Aviv, wo Tom Franz zu Hause ist. Tel Aviv gilt als die modernste und zugleich lässigste Stadt im Nahen Osten. In der antiken Hafenstadt Jaffa im Süden von Tel Aviv begleitet Tom Haim Cohen, den Vater der Spitzenköche in Israel, auf den Spuren seiner Kindheit, die geprägt war vom Miteinander von Juden und Arabern. Ein Restaurant in Tel Aviv zu haben, heißt immer wieder auch mit Kriegsgefahr leben zu müssen. Über das Essen öffnet Tom auch die Tür zu Protagonisten, die nur selten Kameras zulassen: In Bnei Brak, der Vorstadt von Tel Aviv  leben 180.000 ultraorthodoxe Juden. Toms abenteuerliche Reise führt in eine kulinarische Institution von Bnei Brak: In Hillels Restaurant soll es die besten Shabbatgerichte der Stadt geben. Das säkulare Tel Aviv ist für viele fromme Juden ein Sündenpflaster. Tom trifft Meir Adoni, ein kreatives Genie der Gourmetmetropole und kulinarisch ein Gegenpol zu Bnei Brak. Adoni nennt sich spaßhaft den „bösen Jungen unter den Juden“, denn in seinem Gourmetrestaurant bricht er alle Regeln der koscheren Speisegesetze und befördert Tradition in die Gegenwart. Die Neue Israelische Küche – in fünf Jahren sieht Adoni sie an der Weltspitze. Am alten Busbahnbahnhof trifft Tom Gil Hovav. Gil ist der Urenkel des berühmten Eliezer Ben-Yehuda, dem Erneuerer der hebräischen Sprache. Gil Hovav zeigt Tom im ärmsten Viertel von Tel Aviv kulturellen Reichtum: In seinem Lieblingsrestaurant Tenat kocht der Äthiopier Itzak für die beiden veganes Power-Frühstück auf äthiopische Art. Schließlich taucht Tom ein in das exzessive Nachtleben von Tel Aviv. Einer der Geheimtipps des Landes ist das HaSalon von Eyal Shani. Eyal Shani ist der Philosoph unter den Kochstars Israels und inszeniert mit seinem Tanz auf dem Vulkan das fulminante Finale der Doku-Reihe „So isst Israel“.