Reaktionen auf den Messerangriff in Jerusalem

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Ein ultraorthodoxer Mann hat am Donnerstag (30.07.) im Zentrum Jerusalems Teilnehmer an der Gay Parade mit einem Messer angegriffen. Sechs Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer. Am Sonntag (02.08.15) erlag eines der Opfer, die erst 16 Jahre alte israelische Schülerin Shira Banki, ihren Verletzungen…

Bei dem Angreifer handelte es sich um Yischai Schlissel. Der Mann hatte schon vor zehn Jahren drei Teilnehmer an der Gay Parade in Jerusalem niedergestochen. Er wurde zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt und vor drei Wochen aus der Haft entlassen.

Präsident Reuven Rivlin erklärte am Donnerstag: „Wir haben uns heute zu einer freudigen Veranstaltung versammelt, aber die Freude verschwand, als hier in Jerusalem, der Hauptstadt Israels, ein fürchterliches Hassverbrechen verübt wurde. Es wurden Menschen niedergestochen, die feierten, dass sie die Freiheit haben, ihre Identität und ihre Weltanschauung auszudrücken. Wir dürfen nicht mit Illusionen leben. Die Intoleranz wird uns ins Unglück führen. Wenn es jemanden gibt, der uns von innen heraus zerschlagen kann, dann sind es nur wir selbst, so wie geschrieben steht: ‚Her eilen deine Kinder; deine Zerstörer und Verheerer ziehen weg von dir.‘ (Jesaja 49:17) Es ist uns verboten, diese Verbrechen einfach hinzunehmen, und es ist an uns, die Täter und ihre Unterstützer anzuprangern. Ich wünsche den Verletzten eine schnelle Genesung.“

Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte: „Ein verabscheuenswürdiges Hassverbrechen wurde heute Abend in Jerusalem verübt. Jeder in Israel – einschließlich der LGTB-Gemeinde – hat das Recht, in Frieden zu leben, und wir werden dieses Recht verteidigen. Ich begrüße es, dass die religiösen Führer Israels dieses fürchterliche Verbrechen verurteilt haben und ich rufe diejenigen, die eine Führungsposition innehaben, dazu auf, diesen verachtenswerten Akt zu verdammen. Im Namen aller Israelis wünsche ich den Verwundeten eine schnelle Genesung.“

Israels Oberrabbiner David Lau erklärte: „Israels Torah verbietet jeglichen Akt der Gewalt und der Verletzung eines Menschen. Erst recht gilt dies für einen Menschen, der seinen Mitmenschen verletzt und versucht, ihn zu töten.“ Er fügte hinzu, dass es den gerichtlichen Instanzen obliege, eine Gewalttat mit der ganzen Härte des Gesetzes zu bestrafen: „Es handelt sich um eine sehr schwerwiegende Tat und jedem ist klar, dass dies nicht dem Weg der Torah und des Judentums entspricht.“

Die Botschaft des Staates Israel in Deutschland ist schockiert über diese grausame Gewalttat und verurteilt sie auf Schärfste.

MFA/Botschaft, 03.08.15, Newsletter der Botschaft des Staates Israel