Alle Jahre wieder: Al-Quds-Tag in Wien, Berlin & Teheran

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In sowohl der deutschen als auch der antideutschen Linken werden sogleich Bedenken laut, es drohe eine „Ritualisierung von Protest“, sobald es einmal eine gewisse Kontinuität in der Kritik am Antisemitismus des iranischen Regimes gibt…

Von Stephan Grigat, Jungleblog

Ajatollahs und Pasdaran im Iran haben solche Probleme nicht: Sie halten beständig an ihren „Ritualen“ fest und fordern ein ums andere mal die Vernichtung Israels – mit Vorliebe und bereits seit 1979 am von Ajatollah Khomeini ausgerufenen „Al Quds-Tag“, zu dem Moslems weltweit zum Ende des Ramadans für die Zerstörung des jüdischen Staates auf die Straße gehen sollen.

In Teheran wird am morgigen Freitag Hassan Rohani, das freudliche Gesicht des Terrors, am Quds-Tag teilnehmen, zu dem er letztes Jahr Israel als „eiternden Tumor“ attackiert hat. Vor wenigen Tagen meinte der im Westen stets als „gemäßigt“ hofierte Ex-Präsident und heutige Vorsitzende des Schlichtungsrates im Iran, der Rohani-Förderer Ali Akbar Hashemi Rafsandjani, Israel „will be wiped oft he map“. Die iranischen Revolutionswächter erklärten die „Zerstörung Israels“ im Vorfeld des diesjährigen Quds-Tages abermals zur „obersten Priorität.“

In Wien wird der Quds-Marsch maßgeblich von Personen aus bzw. aus dem Umfeld der Imam Ali Moschee in der Mollardgasse organisiert, die neben der iranischen Botschaft und ihrer Kulturabteilung als wichtigste Außenstelle der Ajatollahs in Österreich gesehen werden kann. In Deutschland war in den vergangenen Jahren dasIslamische Zentrum in Hamburg an den Vorbereitungen des Berliner Quds-Marsches maßgeblich beteiligt.

In Berlin wird es am Samstag, den 11. Juli, zwei Demonstrationen gegen den Quds-Marsch geben, die beide von dem Bündnis STOP THE BOMB unterstützt werden: Das linke antifaschistische Bündnis mobilisiert bereits für 11:oo zum Breitscheidplatz. Das „Bündnis gegen den Al-Quds-Marsch“, an dem u.a. die Amadeu Antonio Stiftung, das AJC, der LSVD, die Piratenpartei, Stefan Liebich und Hakan Tas von der LINKEN und die grüne Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Anja Schillhaneck, beteiligt sind, wird um 13:30 seine Auftaktkundgebung am Wittenbergplatz abhalten und ab 15:00 am Breitscheidplatz demonstrieren.

In Wien, wo die Proteste u.a. von der Israelitischen Kultusgemeinde, den grünen StudentInnen und den grünen GewerkschafterInnen, dem Künstlerkollektiv monochrom und der Jungen Linken, Café Critique und dem Bund sozialdemokratischer Juden unterstützt werden, findet die Gegenkundgebung am Samstag um 16:00 im Stock-im-Eisen-Platz statt.