Antisemitische Briefe aus Waldkraiburg

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„Raffinierter dreckiger Jude“ – wieder ein antisemitischer Brief gestern im Briefkasten. Ohne Absender nur mit Poststempel „Waldkraiburg“. Deshalb hier nochmals mein Artikel zu diesem Problem von Januar diesen Jahres…

Von Max Brym

Am 17. Januar führte ich zusammen mit Freunden und Freundinnen eine öffentliche Lesung aus meinem Buch „Es begann in Altötting“ am Stadtplatz in Waldkraiburg durch. Die Waldkraiburger- Nachrichten schrieben: „Max Brym las im Schneegestöber“.

Die Veranstaltung war trotz widriger Wetterbedingungen ein voller Erfolg. Die öffentliche Lesung am Stadtplatz von Waldkraiburg musste im Freien abgehalten werden, da der Bürgermeister der Stadt eine Lesung in öffentlichen Gebäuden verboten hatte. Gestern bekam ich mehrere positive Zuschriften aus der Stadt Waldkraiburg.

Aber auch eine anonym verfasste schriftliche Kritik und Drohung. Dieser Brief soll dem Licht der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden. Der Hassbrief wirft allgemeinpolitische Fragen auf. Der Brief belegt die besondere Rechtsentwicklung im bundesdeutschen politischen Milieu. Unten der Brief in Auszügen mit Kommentaren von mir.

Brief und Kommentar 

Brief:
„Brym du alter kommunistischer Hetzer traust dich nach knapp 30 Jahren Abwesenheit wieder in der Stadt Waldkraiburg. Wie vor 30 Jahren veranstaltet du einen Riesenbudenzauber,regst dich über Zensur und sonstiges auf. Deine Lesung habe ich aus der Ferne verfolgt. Am liebsten hätte ich dir eine in die Fresse geschlagen, aber du hattest jede Menge Bodyguards und Schläger bei dir. Dein Mut- Max Brym- hält sich in engen Grenzen.“

Kommentar: 
Selbstverständlich bin ich bis heute revolutionärer Marxist. An eine Prügelei mit dir habe ich kein Interesse. Die Androhung von Schlägen deinerseits zeigen dein abgrundtief verblödetes politisches Niveau.

Brief: „Max wir kennen uns gut, ich hab den Blödsinn in deinem Buch gelesen. Du greifst alle möglichen Leute mit patriotischer Gesinnung an. Nicht nur Politiker aus Waldkraiburg attackierst du. Ich glaube dir sogar, dass du dich mit allen möglichen linksradikalen Größen getroffen hast. Wir wussten schon früher, dass du in der DDR geschult wurdest und später vom albanischen Stalinisten Enver Hoxha empfangen wurdest. Später hast du Kontakt zu Ernest Mandel, dem jüdischen Trotzkistenführer gesucht. Nur für Leute die ich nicht näher kennen waren diese Passagen in seinem Buch eine Überraschung. Du würdest mir mit Sicherheit sofort Antisemitismus unterstellen.
In Wahrheit bin ich aber kein Antisemit sondern nur ein Mensch der feststellt: Dass es offensichtlich im jüdischen Nationalcharakter liegt, die Deutschen mit kommunistischen Unsinn und Hetzereien zu beleidigen. Dein so genannter Kampf gegen den Antisemitismus ist nur ein billiger Vorwand. Du wirst nie verstehen, dass Menschen bestimmten Juden kritisch gegenüberstehen, weil sie eben ein nationales Kollektiv ständig beleidigen.“

Kommentar:
Diese Zeilen belegen das du ein latenter bzw. manifester Antisemit bist. Du Hanswurst kritisiert nicht meine politischen Inhalte, sondern du Arschloch führst all diese Inhalte auf meine Geburt zurück. Die Quintessenz deiner Aussage ist-“ Juden sind selber daran schuld wenn man sie nicht mag“

Brief:
„Nebenbei bemerkt schreibst du in dem Büchlein, wie viele Frauen du in Waldkraiburg eins verführt hast. Du bist fast stolz darauf, dass es dir gelang verheiratete Frauen sogar aus dem anderen politischen Lager -deinen Wüsten sexuellen Bedürfnissen auszusetzen-.Dreck kann man dazu nur sagen. Vielleicht hat auch dies – einiges mit einer Abstimmung zu tun.“

Kommentar:
Julius Streicher hätte deine Erkenntnisse einst mit großem Vergnügen im antisemitisch pornographischen Schmierblatt „ Der Stürmer“ veröffentlicht.

Brief:
„In deinem Herzbuch beleidigst du auch Personen wie Jürgen Elsässer und den Diplomphilosophen Peter Feist, aus Berlin. Offensichtlich hältst du es nicht aus wenn die genannten Herrn mit ihren Magazinen und öffentlichen Auftritten Erfolg haben. Auch PEGIDA greifst du an Letztendlich wurden diese Ex Linken im Gegensatz zu dir vernünftig. Du hingegen bleibt der alte linke Querkopf. Respekt vor den Herrn Elsässer und Feist. Du hingegen verdienst es nur. dass man dir demnächst eine in die Fresse haut. Auch deine Werbung für primitive Albaner ist typisch.“

Kommentar:
Abgesehen von den Gewaltfantasien liegt diesem Schreiben doch so einiges zugrunde. Der Schreiber bezieht sich positiv auf PEGIDA und die Herren Elsässer und Feist. Der Gedanke vom nationalen Kollektiv beinhaltet, immer Islamphobie, sowie Antisemitismus. Der Schreiber aus Waldkraiburg ist kein südostoberbayerisches Phänomen. Dieser Schreiberling verkörpert den tiefen Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus, welcher sich jeden Montag auf den Straßen in ganz Deutschland zeigt. Dagegen muss es eine wirklich linke Mobilisierung geben. Es darf nicht hingenommen werden, dass eine Münchner Richterin im Prozess Elsässer versus Ditfurth den Antisemitismus wie folgt definierte:“ Antisemitismus ist für mich etwas was sich positiv auf das Dritte Reich bezieht und die Shoah leugnet.“ Damit kam Herr Elsässer durch. Der normale Antisemitismus wurde legalisiert. Nach dieser Definition der Münchner Richterin wäre auch der Schreiber aus Waldkraiburg kein Antisemit.

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