Fernsehtipps für den September

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Von 01. bis 15. September 2014…

Mo, 1. Sep · 02:45-03:37 · arte
Let’s dance! Israel und der moderne Tanz

In kaum einem anderen Land der Welt ist die kulturelle Tradition so stark mit dem Tanz verbunden wie in Israel. Und auch als Exportschlager ist der Tanz made in Israel ein Hit: Weltweit haben die Tanzgruppen und Choreographen mit ihren Stücken einen Riesenerfolg. „Let’s Dance! Israel und der moderne Tanz“ zeigt die Entwicklung des Tanzes in Israel vom ersten Kibbuz bis zur heutigen Zeit. „Ich werde verrückt, wenn ich mich nicht bewege.“ Dieser Ausruf einer israelischen Choreographin ist typisch für die tiefe Verwurzelung von Volkstanz und modernem Tanz in der israelischen Gesellschaft. „Wir räumten immer alle Stühle aus dem Essenssaal, und dann hat der ganze Kibbuz Volkstänze getanzt. Die Schritte haben alle gekannt, ich kann mich nicht einmal erinnern, sie gelernt zu haben.“ Mittlerweile ist der Tanz made in Israel auch über die Landesgrenzen hinaus ein Erfolg. Weltweit erfreuen sich die Tanzgruppen und Choreographen großer Beliebtheit. „Let’s Dance! Israel und der moderne Tanz“ zeigt mit eindrucksvollen Archivbildern von der Gründung des ersten Kibbuz bis zur heutigen Zeit, mit spektakulär gefilmten Tanzszenen und mit lebhaften Interviews, wie sehr die Entwicklung des Tanzes in Israel mit der gesellschaftlichen Entwicklung dort verbunden ist. Von Gertrud Kraus über Martha Graham, die Batsheva Dance Company bis zu Yasmeen Godder, Rami Be’er und Ohad Naharin werden die wichtigsten Impulsgeber des Tanzes vorgestellt. Der Tanz selbst tritt dabei in einen wortlosen Dialog mit den aufwühlendsten Problemen der israelischen Gesellschaft, mit der Religion, der Sexualität, der Heimatfrage bis zum Militär, den militaristischen Tendenzen und dem Leben in einem multikulturellen Umfeld. Durch die enge Verbindung mit dem täglichen Leben und den lebendigen Traditionen ist Tanz in Israel nie nur abstrakte Kunst. Er wurde zu einem Spiegel der Gesellschaft und damit zu einer der größten kulturellen Errungenschaften Israels.

Mo, 1. Sep · 15:20-15:50 · 3sat
Was heißt Dachpappe auf Hebräisch?

Wenn der Chemnitzer Handwerksmeister Michael Sawitzki Urlaub nimmt und den Flieger nach Israel besteigt, renoviert er ehrenamtlich Wohnungen von Holocaust-Überlebenden. Die 84-jährige Yudit Herschkovitz kann das kaum glauben. Sie überlebte den Todesmarsch von Auschwitz. „Ich wollte nie wieder Deutsche in mein Haus lassen. Und jetzt malern sie meine Wohnung!“ Sawitzki sieht darin eine Geste der Versöhnung und des Trostes. Auch Tirza Ilan lässt sich helfen. „Viele von uns leben in vernachlässigten Wohnungen. Gas- und Wasserleitungen sind kaputt, und die meisten haben kein Geld, das reparieren zu lassen.“ Werkzeugmacher Volker Zink sucht derweil nach Dachpappe. Das Wort hat er extra auf Hebräisch gelernt, doch versteht es trotzdem niemand. Die Reportage „Was heißt Dachpappe auf Hebräisch?“ begleitet sächsische Handwerker, die in Israel ehrenamtlich Wohnungen ausbessern.

Mo, 1. Sep · 22:25-23:15 · 3sat
Der 2. Weltkrieg – Sterben für Hitler

„Uns wurde noch beigebracht: Es ist süß, für das Vaterland zu sterben!“ Wie der Großteil seiner Klasse in einem Grazer Gymnasium meldet sich auch Dietrich Ascher 1940 freiwillig zur Wehrmacht, trotz seiner jüdischen Vorfahren: „Wir wollten einfach Helden werden!“. Mehr als drei Millionen deutsche Soldaten griffen am 22. Juni 1941 überraschend die Sowjetunion an. Dort, an der Ostfront, sah die nationalsozialistische Führung ihr eigentliches Kriegsziel: die Vernichtung des Bolschewismus als ideologische Konkurrenz und die Gewinnung von „Lebensraum“ für die „arische Rasse“ – durch die teilweise Vertreibung und Ermordung der Bevölkerung Osteuropas. Wieder sollte es ein „Blitzkrieg“ werden mit einem triumphalen Sieg innerhalb weniger Monate. Aber es kam anders: Vier Jahre später war die Ostfront das Synonym für die furchtbarsten Schlachten, die höchsten Opferzahlen und die größten Verbrechen dieses Krieges. Nach den Landungen der Alliierten in Italien und Frankreich stand das „Dritte Reich“ in einem völlig aussichtslosen Dreifrontenkrieg und verlangte von seinen Soldaten trotzdem immer noch den „erbitterten Kampf bis zum Endsieg“. Erst im Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa endlich zu Ende, die Wehrmacht geschlagen, die Überlebenden aus den Konzentrationslagern befreit. Der „Führer“ entzog sich wie viele Mittäter durch Selbstmord der Verantwortung. Die Dokumentation „Der 2. Weltkrieg – Sterben für Hitler“ widmet sich den Kriegsjahren 1941 bis 1945.

Mo, 1. Sep · 22:45-00:15 · Das Erste (ARD)
Sommer 1939

Der Sommer ’39 ist heiß. An den Stränden Europas herrscht Hochbetrieb. Die Menschen wollen leben und lieben, arbeiten und sich amüsieren. Doch dieser Sommer wird großes Unheil über Europa bringen. Wenn dieser Sommer zu Ende geht, hat Hitler den Zweiten Weltkrieg begonnen, der 55 Millionen Menschen das Leben kosten und Europa auf Jahrzehnte traumatisieren wird. Wie war dieser Sommer ’39? Ein Sommer der Liebe oder ein Sommer der Angst? Wie lebten die Menschen im krisengeschüttelten Europa in diesen Monaten, in denen sich am Horizont schon die dunklen Wolken des Krieges zusammenbrauten? Was ahnten und dachten die Menschen? Was glaubten und hofften sie? Wie nahmen sie die Politik und die Krise wahr? Wie sah ihr Alltag aus, was taten sie in ihrer Freizeit? Das Leben in Europa ist in dieser Zeit so unterschiedlich wie die politischen Systeme, in denen die Menschen leben. „Ich hatte nichts als Mädchen und Musik im Kopf“, erinnert sich der Brite Dennis Norden. „Man sehnte sich förmlich nach dem Krieg“, erzählt Marcel-Reich Ranicki aus dem Warschauer Sommer ’39. Und als dann tatsächlich die ersten Schüsse fallen, erinnert sich Margarete Mitscherlich an die Stimmung der meisten Deutschen: „Ach, was Krieg. Es wird nicht werden wie der Erste Weltkrieg, das ist jetzt ganz was anderes. Wir haben ja unsern Führer!“ Und die junge Französin Madeleine Riffaud interessiert nicht, ob Frankreich siegen oder verlieren wird. Sie beschäftigt nur eines: „Mein Vater wird weggehen.“ Der 90-minütige Film zeigt ungewöhnliches und farbiges Archivmaterial aus dem Alltag 1939 und rekapituliert den verhängnisvollen Verlauf von Hitlers Kriegspolitik, kommentiert durch die Erinnerungen hochkarätiger Zeitzeugen aus ganz Europa: Der französische Journalist Pierre Daix (damals 17 Jahre alt); die französische Schriftstellerin Madeleine Riffaud (damals 15) und der britische TV-Komiker Dennis Norden (damals 17) berichten, wie wenig sie damals die wirkliche Gefahr, die Hitler darstellte, realisierten. Vom bedrohlichen Sommer 1939 in Polen erzählen der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki (damals 19), der Filmregisseur Andrzej Wajda (damals 13), die damals zehnjährige Janine Phillips und der Politiker Wladislaw Bartoszewski (damals 17). Der ins liberale Holland geflohene Schriftsteller Hans Keilson war 1939 bereits 29 Jahre alt, der italienische Filmregisseur Mario Monicelli (damals 24) erregt sich noch heute über das Auftreten Mussolinis, und die russische Chemikerin Elena Strum (damals 16) erzählt, wie sie die Kehrtwende Stalins beim Hitler-Stalin-Pakt wahrnahm. Der tschechische Schriftsteller Pavel Kohout (damals 10) musste nach dem Einmarsch der Deutschen in Prag eigenhändig kritische Passagen in seinen Schulbüchern schwärzen. Die österreichische Journalistin Traudl Lessing war damals ein ganz gewöhnlicher naiver Backfisch (damals 14) und begeisterte Reichsdeutsche, während die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich-Nielsen (damals 22) Hitler mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu betrachtete. Ein berührendes Panorama unseres Kontinents am Vorabend der Katastrophe.

Mo, 1. Sep · 23:15-23:45 · 3sat
Berg und Geist: Mischa Maisky

Mischa Maisky, geboren 1948 in Riga, Lettland, wollte eigentlich Fußballer werden, doch dann begann er im Alter von acht Jahren Cello zu spielen und wurde mit 14 am renommierten Konservatorium in Leningrad aufgenommen. Wenig später studierte er bereits in Moskau in der Meisterklasse des großen Cellisten Mstislaw Leopoldowitsch Rostropowitsch. Doch dann wurde Mischa Maisky zwei Jahre lang von den sowjetischen Behörden in ein Arbeitslager in der Nähe von Gorky interniert und konnte sein Studium nicht beenden. 1970 emigrierte er nach Israel. Die Zeit in Haft hatte nichts an seinen musikalischen Ambitionen und Fähigkeiten geändert, und so gelang ihm doch noch eine internationale Karriere. In „Berg und Geist“ erinnert sich Mischa Maisky in Verbier an sein Leben und Studium in der Sowjetunion, sowie seinen „zweiten Geburtstag“ als er nach der Flucht endlich wieder Cello spielen konnte. Er erzählt, wie er von seinem geliebten Montagnana Cello – aus dem 18. Jahrhundert stammend – „gefunden wurde“ und „sie zusammen“ jedes Jahr diesen Tag feiern. Neben seiner Musik gibt es für Ihn nichts Wichtigeres als die Familie.

Mo, 1. Sep · 23:40-00:45 · MDR
Der Fall Gleiwitz

31. August 1939. Aus einer SS-Schule fahren sechs ehemalige Volksdeutsche aus Polen nach Gleiwitz, um einen Mann namens Helmut Naujocks zu treffen. Am gleichen Tag in Berlin, um 12:40 Uhr, erlässt Adolf Hitler die Weisung Nr. 1: Der Angriff gegen Polen ist nach den für den „Fall Weiß“ getroffenen Vorbereitungen durchzuführen. Angriffstag: 1. September 1939, Angriffszeit: 04:45 Uhr. In seiner Gleiwitzer Villa beschließt SS-Hauptsturmführer und Gestapomann Naujocks, ins Kino zu gehen. Durch SS-Führer Müller weiß er um die Ereignisse der nächsten Stunden. Es beunruhigt ihn überhaupt nicht. Verzweifelt dagegen ist der namenlose KZ-Häftling, der gerade seine Suppe löffelt. Er weiß, es ist seine Henkersmahlzeit. Danach wird er an das Kommando „Birke“ überstellt und am 1. September 1939 das tote Beweisstück der „polnischen Provokation“ sein. 1. September 1939, 04:45 Uhr. Polnische Soldaten, deutsche SS in polnischen Uniformen, stürmen den Sender Gleiwitz. Für die deutsche Wehrmacht Anlass, die Grenze nach Polen zu überschreiten. Es ist der Beginn des 2. Weltkrieges. Im oberschlesischen Gleiwitz, nahe der polnischen Grenze, befindet sich ein Rundfunksender. Seine Zerstörung durch deutsche Soldaten in polnischen Uniformen ist der Vorwand für den Überfall auf Polen, für den Beginn des 2. Weltkrieges. Dem Film liegt eine genaue Detailkenntnis zugrunde. Er wurde mit kühler Präzision von Regisseur Gerhard Klein (u.a. „Berlin – Ecke Schönhauser“) und seinem Kameramann Jan Curík 1961 in Szene gesetzt. In den Hauptrollen: Hannjo Hasse, Herwart Grosse und Hilmar Thate.

Mo, 1. Sep · 23:45-00:55 · arte
I Shot My Love

Getrieben von einer inneren Notwendigkeit folgt Filmemacher Tomer Heymann den in seinem Leben wohl wichtigsten Menschen, seiner Mutter Noa und seinem Lebenspartner Andreas. Andreas ist ein deutscher Tänzer, den Tomer Heymann vier Jahre zuvor in Berlin kennenlernte, in der Stadt, in der seine Großeltern bis in die 30er Jahre zu Hause waren. Im Jahr 2006, 70 Jahre nachdem sein Großvater vor den Nazis aus Berlin nach Israel geflohen war, kommt der Filmemacher Tomer Heymann in die deutsche Hauptstadt, um seinen Dokumentarfilm „Paper Dolls“ auf der Berlinale vorzustellen. Hier lernt er in einem Club den deutschen Tänzer Andreas Merk kennen und verliebt sich in ihn. Als Andreas das erste Mal nach Israel fährt, um Tomer zu besuchen, kommt er nicht nur in ein wunderschönes Land, sondern gerät in ein kompliziertes Beziehungsgeflecht. Das ist stark geprägt von Tomer Heymanns Mutter Noa, die darunter leidet, dass ihre vier anderen Söhne nicht mehr in der Nähe leben. Tomer Heymann dokumentiert den Besuch seines Freundes Andreas, dessen Einbeziehung in den ungewöhnlichen Alltag in Israel und die aus der neuen Konstellation resultierenden Diskussionen mit der Kamera.

Di, 2. Sep · 00:55-02:26 · arte
Unsere Mütter, unsere Väter (1/3) Eine andere Zeit

Wilhelm, sein jüngerer Bruder Friedhelm, Charlotte, Viktor und Greta nehmen im Sommer 1941 in Berlin Abschied voneinander – mit dem Versprechen, sich nach dem Krieg wiederzusehen. Noch ahnen sie nicht, wie sehr die unfassbaren Erlebnisse, Entbehrungen und Schrecken des Krieges sie verändern werden. Es sind die Erfahrungen von Freundschaft und Verrat, Glauben und Enttäuschung, Schuld und Verantwortung, die ihr Leben für immer verändern sollen … Berlin, im Sommer 1941: Die fünf Freunde Wilhelm, sein schöngeistiger Bruder Friedhelm, Charlotte, Viktor und Greta treffen sich, um Abschied zu nehmen. Wilhelm und Friedhelm sind an die Ostfront beordert, Charlotte wird als Krankenschwester dorthin gehen. Sie versprechen, sich nach dem Krieg wieder zu treffen, und sind fest davon überzeugt, dass das bereits an Weihnachten sein wird. Nach großen militärischen Erfolgen dringt die Deutsche Wehrmacht zunächst in Richtung Moskau vor. Je länger der Krieg im Osten andauert, desto öfter erleben der kriegserfahrene Leutnant Wilhelm und sein Bruder Friedhelm die Schrecken des Russlandfeldzugs. Als die beiden Zeugen eines Pogroms in einem ukrainischen Dorf werden, bei dem ein deutscher Offizier des Sicherheitsdienstes ein 14-jähriges Mädchen trotz der Intervention Wilhelms erschießt, geraten ihre bisherigen Einstellungen zum Krieg ins Wanken. Auch Charlotte macht desillusionierende Erfahrungen: Im Lazarett wird sie mit der grausamen Kriegswirklichkeit konfrontiert. Als sie eine jüdische Ärztin unter den Krankenschwestern ausmacht, sieht sie sich mit ihrer gefestigten NS-Gesinnung vor eine schwere Prüfung gestellt. Greta arbeitet derweil in Berlin an ihrer Karriere als Schlagersängerin und beginnt eine Affäre mit SS-Sturmbannführer Dorn – eine Liaison, die sie vor ihrem jüdischen Freund Viktor verheimlicht. Für Viktor und seine Eltern wird die Situation schwieriger. Sie wollen das Land verlassen, doch das ist inzwischen fast unmöglich. Greta nutzt ihre Beziehung zu Dorn, um Papiere für Viktor zu besorgen. Noch in Berlin wird Viktor verhaftet: Dorn hat ihn verraten …

Di, 2. Sep · 11:00-11:15 · HR
Tod im Römerpark

Es ist ein brutaler Überfall, der sich an einem Spätsommertag 1936 im Kölner Römerpark ereignet. Der achtjährige Halbjude Hans Abraham Ochs spricht einen Jungen aus der Hitlerjugend an, den Bruder seines Freundes Peter. Der Hitlerjunge fühlt sich provoziert, er und die anderen aus seiner Gruppe beginnen, auf Hans Abraham einzuschlagen. Als er schon auf dem Boden liegt, treten sie ihn so lange, bis er sich nicht mehr rührt. Wenig später stirbt Hans Abraham im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Ob es tatsächlich der Bruder von einem Freund war und ob es in dem Streit wirklich um Zigarettenbildchen ging, wie es in der Sendung dargestellt wird, lässt sich heute kaum noch klären. Doch der Kern der Geschichte ist wahr: Hans Abraham Ochs wurde an diesem Tag tatsächlich von einer Gruppe Hitlerjungen zu Tode geprügelt. Sein Grabstein auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Bocklemünd trägt die Inschrift: „Hans Abraham Ochs. Umgekommen durch eine irregeleitete Jugend“. Heute erinnert außerdem ein „Stolperstein“ vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Ochs in der Kölner Südstadt an den brutalen Überfall im Römerpark.

Di, 2. Sep · 16:15-16:30 · PHOENIX
Schalom am Rhein – Die jüdische Gemeinde Düsseldorf und der wachsende Antisemitismus

Düsseldorf hat die drittgrößte jüdische Gemeinde Deutschlands – mit eigener Kita und eigener Grundschule. Hier lernen schon die Sechsjährigen hebräisch und erfahren viel über jüdische Religion und Kultur. Seit den antisemtischen Ausfällen auf irsrael-kritischen Demonstrationen und dem Anschlag auf die Wuppertaler Synagoge steigt die Wachsamkeit auch in Düsseldorf. Gemeinde-Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky betont zwar, dass es überall auf der Welt antisemitische Bedrohungen gibt und dies kein spezifisch deutsches Problem sei, aber Verwaltungschef Michael Szentei-Heise sieht gleichwohl Anzeichen für wachsende Judenfeindlichkeit auch bei uns. Reporter Stefan Quante hat sich in schwierigen Zeiten im faszinierenden Gemeindeleben umgesehen.

Di, 2. Sep · 20:15-22:15 · 3sat
Rommel

März 1944: Feldmarschall Erwin Rommel ist als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B an der französischen Atlantikküste stationiert, wo die Wehrmacht sich auf die erwartete Invasion der Alliierten vorbereitet. Für Rommel hängen die militärischen Erfolgsaussichten davon ab, dass die alliierten Truppen schon bei der Landung zurückgeschlagen werden. Mit seinen Maßnahmen und Forderungen bringt er sich in Opposition zu den übrigen Generälen. Auch seine Anstrengungen, von Hitler zusätzliche Truppen zu erhalten, bleiben erfolglos. Sein neuer Stabschef, General Hans Speidel, informiert Rommel über Pläne aus militärischen Kreisen, Hitler zu stürzen. Er vermittelt ein Gespräch mit Carl-Heinrich von Stülpnagel, der zu den Verschwörern um Stauffenberg gehört und Rommel für den Widerstand gewinnen will. Rommel weist den Gedanken an ein Attentat zurück, behält aber sein Wissen über den Widerstand für sich. Er schätzt die Verteidigungskraft an der Atlantikküste immer aussichtsloser ein und glaubt, dass nur ein Separatfrieden mit den Angloamerikanern Deutschland vor einer Niederlage schützen könne. Als am 6. Juni in der Normandie die Invasion der amerikanischen und britischen Kampfverbände beginnt, ist die Übermacht der Alliierten unübersehbar. Hitler hält weiter am Endsieggedanken fest. Die Verschwörer bereiten das Attentat vor. Am 17. Juli wird Rommel schwer verletzt. Er liegt im Krankenhaus, als die Operation Walküre ausgerufen wird. Nach Bekanntwerden von Hitlers Überleben werden die Verschwörer, darunter Stülpnagel, Hofacker und Speidel, von der SS verhaftet. In den Verhören fällt Rommels Name. Er wird mit dem Vorwurf am Attentat beteiligt gewesen zu sein konfrontiert und vor die Alternative Schauprozess oder Selbstmord gestellt. Der Fernsehfilm „Rommel“ erzählt vom bekanntesten deutschen General des zweiten Weltkriegs, der in seiner letzten Lebensphase in den Konflikt zwischen unbedingter Loyalität und notwendiger Opposition geriet. 3sat setzt sein Programm zum Zweiten Weltkrieg am Dienstag, 2. September, um 22.15 und um 23.05 Uhr mit „Der 2. Weltkrieg – Gipfelstürmer und Wüstenfüchse“ und „Der 2. Weltkrieg – Die Ungehorsamen“ fort.

Di, 2. Sep · 20:15-21:00 · ZDF
Zweiter Weltkrieg – Der erste Tag

Vor 75 Jahren begann mit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen der schlimmste Krieg der Weltgeschichte. Nicht nur die Militärmacht des zum Gegner erklärten Nachbarlandes sollte zerstört werden, sondern auch die Lebensgrundlage seines Volkes. Am Anfang stand die Lüge, als Hitler am 1. September 1939 den deutschen Überfall mit der Behauptung bemäntelte: „Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen“. Weder war der Angriff ein Akt der Gegenwehr – der Vorwand war von NS-Tätern selbst inszeniert – noch stimmte die Zeitangabe. Schon zuvor hatte die deutsche Luftwaffe ein Flächenbombardement auf eine polnische Kleinstadt begonnen und tötete in drei Angriffswellen über tausend Zivilisten. Es waren die Vorboten eines beispiellosen Vernichtungskrieges. Die zweiteilige Dokumentation „Zweiter Weltkrieg“ zum 75. Jahrestag des Kriegsbeginns wird nicht nur im ZDF, sondern zeitgleich auch im polnischen Fernsehen TVP1 zu sehen sein. Der erste Teil unter dem Titel „Der erste Tag“ spiegelt die Kriegshandlungen um den 1. September und wirft einen Blick auf die Vorgeschichte, Teil 2 unter dem Titel „Das erste Opfer“ führt vor Augen, wie die polnische Bevölkerung zu den Leidtragenden dieses Krieges wurde und wie sie die Besatzungszeit erlebte. „Über den Kriegsverlauf und seine Folgen gibt es eine große Zahl von Abhandlungen und Filmen, in Polen wie in Deutschland“, sagt Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte, „doch allzu selten noch sind Schritte gemeinsamer Aufarbeitung und Erinnerung – über die historischen Gräben hinweg. Wir wollen einen solchen Schritt zusammen mit unseren polnischen Partnern gehen und Brücken schlagen“. Andrzej Godlewski, stellvertretender Programmdirektor des polnischen Senders TVP1, fügt hinzu: „Wenn Deutsche und Polen mit gleichen Inhalten und Bildern, mit denselben Zeitzeugen auf beiden Seiten gemeinsam an dieses dunkle Kapitel ihrer Geschichte erinnern, so ist das ein wichtiger Schritt gegen das Vergessen und für die gegenseitige Verständigung.“ Ausgesuchte Zeitzeugen auf deutscher und polnischer Seite schildern, welch elementaren Einschnitt der Herbst 1939 für ihr ganzes Leben brachte. Darunter auch die bekannten Filmregisseure Andrzej Wajda und Roman Polanski, der im Interview berichtet, wie er den ersten Kriegstag in der vermeintlich kriegssicheren Hauptstadt Warschau erlebte: „Meine Mutter trug mir auf, mit Schuhen ins Bett zu gehen – was schmerzhaft war – damit wir jeden Moment vor Bombenangriffen in den Keller fliehen konnten. In der Tat verbrachten wir die ersten Kriegstage weitgehend im Bunker, wo sich die Menschen schweigend anstarrten.“ Für Roman Polanski begann eine Zeit fortwährender Angst – zumal die neuen Herren den jüdischen Bewohnern des Landes schon bald nach dem Leben trachteten. Seine damals erlebte Geschichte, die neben weiteren Erfahrungsberichten durch beide Filme führt, steht stellvertretend für Millionen menschlicher Schicksale seiner Zeit, von denen die meisten noch immer nicht erzählt sind. Teil 2 wird am Dienstag, 9. September 2014, 20.15 Uhr, ausgestrahlt.

Di, 2. Sep · 22:15-22:45 · RBB Berlin
THADEUSZ, Gast: W. Michael Blumenthal

Als in Berlin die Synagogen brennen, beschließen seine Eltern, es sei an der Zeit zu gehen. Gerade noch rechtzeitig gelingt der jüdischen Familie die Flucht vor den Nazis. Über Shanghai emigriert der damals 13jährige mit seiner Familie in die USA und macht Karriere in Wirtschaft und Politik, wird schließlich Finanzminister im Kabinett von Präsident Jimmy Carter. Im besten Pensionärs-Alter führt Michael Blumenthals Weg zurück in die Stadt, in der ihm einst übel mitgespielt wurde. Seine Bereitschaft, die Direktion des neu gegründeten Jüdischen Museums zu übernehmen, wird zum Glücksfall für das Kulturleben der wiedervereinigten Hauptstadt. Der mittlerweile 88jährige Blumenthal führt das Haus in 17 Jahren Amtszeit zu internationalem Ruf und verabschiedet sich dieser Tage in den verdienten Ruhestand. Eigentlich wollte er kein Interview mehr geben, hat sich aber für „THADEUSZ“ noch einmal bitten lassen. Und so berichtet Michael Blumenthal von seinen Lebensstationen auf drei Kontinenten, erläutert, warum Deutschland auf Einwanderer bauen sollte und erzählt, wie ihm Berlin doch noch zur zweiten Heimat wurde.

Mi, 3. Sep · 00:35-01:27 · arte
1945 – Als die Franzosen Deutschland besetzten

Der Krieg von 1870/71 mit der anschließenden Annexion des Elsass und Teilen Lothringens, der Erste Weltkrieg sowie der Zweite Weltkrieg und die damit verbundene deutsche Besatzung Frankreichs belegen das schwierige Verhältnis zwischen Franzosen und Deutschen. Doch schon bald nach dem Ende des Naziterrors begann eine erstaunlich rasche Aussöhnung zwischen den Völkern. Die Dokumentation lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, die als Soldaten mit Rachegefühlen von Frankreich nach Deutschland kamen, doch durch das Leid der deutschen Bevölkerung und durch menschliche Kontakte ihre Ressentiments schneller als erwartet überwinden konnten. „Jetzt sind die an der Reihe! Soll der Krieg ruhig mal bei ihnen stattfinden!“ So wie Claude Boussagol dachten im Frühjahr 1945 viele französische Soldaten, die nach Deutschland einmarschierten. Und natürlich dachten sie an Rache für die Opfer in Familie und Freundeskreis, für die vier Jahre währende deutsche Besatzung, für den Terror und die Ausbeutung. Der Großvater von Claude Boussagol hatte bereits im Krieg von 1870/71 und der Vater im Ersten Weltkrieg gegen die Deutschen kämpfen müssen. Die Elsässer Frédéric Baehr und Jean-Paul Bailliard wurden von den Nazis zwangsrekrutiert und an die Ostfront geschickt. Die jungen jüdischen Soldaten Henry Becker und Jean-Mathieu Boris trauerten um Verwandte, die von den Deutschen deportiert und ermordet wurden. In der Dokumentation schildern die Zeitzeugen sehr offen, mit welchen Gefühlen sie vor mehr als 60 Jahren in das Land einmarschierten, das ihnen so viel Leid zugefügt hatte. Gefühle, die heute nach Jahrzehnten deutsch-französischer Aussöhnung und gemeinsamer Fortschritte bei der Schaffung eines geeinten Europas sehr weit weg scheinen. Für die französischen Zeitzeugen hatte der Konflikt mit dem deutschen Nachbarn damals noch etwas Zwangsläufiges: „Es war, als müsse es alle 30 Jahre einen Krieg geben“, sagt Claude Boussagol. Mit der deutschen Terrorherrschaft und dem Zweiten Weltkrieg hatte die von der nationalen Propaganda heraufbeschworene Erbfeindschaft noch einmal neue Nahrung bekommen. Und dennoch sollte das Kriegsende 1945 zum Wendepunkt im deutsch-französischen Verhältnis werden. Das Leid, dem die jungen französischen Soldaten in Deutschland selbst begegneten, die menschlichen Kontakte, die sie knüpften, relativierten alte Feindbilder und legten den Grundstein für einen Neubeginn. Dass trotz der tiefen Wunden, die drei Kriege bei beiden Völkern hinterlassen hatten, der Wandel in den französisch-deutschen Beziehungen bereits in den ersten Monaten nach Kriegsende 1945 seinen Anfang nahm, ist die Erkenntnis, die die Dokumentation mit berührenden Einzelschicksalen und außergewöhnlichem Archivmaterial belegt.

Mi, 3. Sep · 02:15-03:00 · PHOENIX
Babi Jar – Das vergessene Massaker

Es war die größte Massenerschießung des Zweiten Weltkriegs, und doch ist das Massaker von Babi Jar den wenigsten ein Begriff.Im September 1941 erschossen Deutsche am Rande einer Schlucht der ukrainischen Hauptstadt Kiew 33.771 Juden – Frauen, Kinder und Greise. Zwei Tage dauerte das Grauen. Am 20. Januar 1942 wurde die so genannte Endlösung der Judenfrage beschlossen. Die planmäßige Vernichtung der Juden aber hatte da längst begonnen, wie die erschütternde Dokumentation von Christine Rütten und Lutz Rentner zeigt, die das hr-fernsehen anlässlich des 70. Jahrestages der Wannseekonferenz sendet. In der Erinnerung der Nachgeborenen steht „Auschwitz“ als Synonym für den Massenmord an den europäischen Juden. Der Vernichtungswille und die planmäßige Organisation des Mordens hatten aber eine Vorgeschichte, deren Blutspur mit dem Überfall auf die Sowjetunion immer breiter wurde. Babi Jar war der Vorläufer von Auschwitz – der Mord nach Dienstplan. Im Schichtbetrieb wurden die hilflosen Opfer erschossen und anschließend im Massengrab verscharrt. 1968 werden einige der Täter vom Landgericht Darmstadt wegen Beihilfe zum Mord verurteilt, andere freigesprochen. „Die Angeklagten saßen wie versteinert da, so als ob sie das nichts anginge“, erinnert sich Peter Gehrisch, einer der Geschworenen. Unter den Angeklagten befanden sich ein Frankfurter Bankdirektor, ein Kaufmann aus Neu-Isenburg, ein Steuersekretär aus Königsbrunn, ein Prokurist aus Hildesheim, ein Arbeiter aus Bremen. Elf Angeklagte holte hier ihre NS-Vergangenheit ein. So wie sie waren auch die anderen SS-Männer, Polizisten und Soldaten nach dem Krieg mühelos in ihre bürgerliche Existenz zurückgekehrt. „Es ist nicht einer aufgestanden, irgendeine Person, die gesagt hat, ich habe Gewissenbisse, ich kann nachts nicht schlafen. Ich sehe die Schreie der Frauen und Kinder. Es lässt mich nicht schlafen, ich habe gesündigt“, erklärt der Filmregisseur Artur Brauner erschüttert. 49 Verwandte hat er im Holocaust verloren. Einige gehören zu den 1,5 Millionen Juden, die in der Ukraine ermordet wurden. In einem Spielfilm hat er ihnen ein Denkmal gesetzt. Artur Brauner kommt in der Dokumentation von Christine Rütten und Lutz Rentner ebenso zu Wort wie die letzten Überlebenden, die wie durch ein Wunder dem Massaker von Babi Jar entkamen. Raissa Maistrenko wurde durch ihre furchtlose Großmutter gerettet, die das Kind mit ihrem Körper vor den tödlichen Schlägen deutscher Polizisten schützte. Wladimir Pronichev hat erst spät von seinem Schicksal und dem seiner Familie erfahren. Seine Mutter Dina hat sich aus dem Massengrab von Babi Yar gerettet. Sie erzählte ihm lange nichts von den schmerzlichen Erlebnissen. Aber sie sagte als Zeugin 1968 im Prozess in Darmstadt aus. Auch sie war schockiert zu sehen, dass die Mörder keine Reue zeigten. Stellvertretend für viele andere zeichnet die Dokumentation den Weg zweier Täter nach Originaldokumenten nach und lässt Angehörige zu Wort kommen. Ein schockierendes Zeugnis der Normalität des Verbrechens, denn es zeigt, dass die Mörder keine Bestien, sondern Männer waren, die fest daran glaubten, das Richtige zu tun, und das Morden als Arbeitsauftrag begriffen.

Mi, 3. Sep · 06:20-06:45 · HR
Naomi und Chiara – Chanukka in Berlin

Naomi ist acht Jahre alt und freut sich schon: „Übermorgen beginnt Chanukka“, und ihre zwölfjährige Schwester Chiara ergänzt: „Wir Juden feiern zwar kein Weihnachten, aber dafür acht Tage lang unser Lichterfest, das ist doch super“. An jedem Tag der Chanukka-Feier wird ein neues Licht am achtarmigen Chanukka-Kerzenleuchter angezündet. „Und so kann man eigentlich immer wieder feiern, und es gibt natürlich auch Geschenke“, sagt Chiara. In diesem Jahr wünscht sie sich einen Tablet-PC und ist total gespannt, ob sie den auch bekommt.

Mi, 3. Sep · 22:45-23:15 · RBB Berlin
Proben für den Frieden

Es ist ein außergewöhnliches Friedensprojekt, das Georg Friedrich Prinz von Preußen im Schloss Paretz veranstaltet: Acht Jugendliche aus Israel und acht palästinensische Jugendliche studieren gemeinsam ein Musical ein. Fernab des dramatischen Konflikts in ihrer Heimat bewegen sie sich Schritt für Schritt auf einander zu. Eine Reportage von Nina Bednarz und Christine Stellmacher. Es ist ein außergewöhnliches Friedensprojekt, das Georg Friedrich Prinz von Preußen im Schloss Paretz veranstaltet: Acht Jugendliche aus Israel und acht palästinensische Jugendliche studieren gemeinsam ein Musical ein. Fernab des dramatischen Konflikts in ihrer Heimat bewegen sie sich Schritt für Schritt auf einander zu. Gemeinsam mit zwei Schülerinnen aus Brandenburg und vier Schülern aus den USA lernen sie unter Anleitung des New Yorker Allround-Genies Todd Fletcher neue Wege eines friedvollen Umgangs. Die Zeit in Brandenburg wird Grundstein einer engen Freundschaft. Nina Bednarz und Christine Stellmacher beobachten die Proben, zeigen die Konflikte und werden Zeuge dieses zerbrechlichen Annäherungsprozesses. Vom 24. bis 29. August proben die Jugendlichen auf Schloss Paretz. Am Samstag, 30. August, wird das Musical im Beisein von Politikern und dem israelischen Botschafter öffentlich aufgeführt. Georg Friedrich Prinz von Preußen finanziert das Projekt mit Hilfe von Sponsoren.

Mi, 3. Sep · 23:20-00:50 · BR
Das Meer am Morgen

Frankreich, im Kriegsjahr 1941: Nachdem die deutschen Truppen ein Jahr lang wie „Gott in Frankreich“ lebten, wird in Nantes ein deutscher Offizier auf offener Straße erschossen. Die Attentäter können unerkannt entkommen. Der Führer in Berlin ordnet umgehend die Exekution von 150 französischen Geiseln als Vergeltung an. In der deutschen Kommandantur im Pariser Hotel Majestic werden der Schriftsteller Ernst Jünger und der General Otto von Stülpnagel mit der Sache befasst. Die hinzurichtenden Geiseln sollen auch aus dem Internierungslager Choisel in der Bretagne ausgewählt werden. Dort wird unter anderem der 17-jährige Guy Môquet festgehalten: Er hatte in einem Kino Flugblätter verteilt. Gemeinsam mit 26 Mithäftlingen steht Guy auf der Liste der zu Exekutierenden in Châteaubriant. Am Atlantikwall wird der junge Wehrmachtssoldat Heinrich zu Schießübungen mit scharfer Munition verpflichtet.

Do, 4. Sep · 00:45-02:22 · arte
Rastlos

20 Jahre nach seiner Ankunft in New York hat sich der gescheiterte Poet und Ramschverkäufer Moshe noch immer nicht eingefunden. Bei seiner Ausreise hatte er seine Frau und seinen kleinen Sohn in Israel zurückgelassen, um im Land der unbegrenzten Möglichkeiten neu anzufangen. Während er in New York rastlos von einem Tag in den nächsten lebte, ist sein Sohn in Israel erwachsen geworden. Eine Entwicklung, von der Moshe nichts mitbekam. Er hatte alle Kontaktversuche unbeantwortet gelassen. Erst als die Ex-Frau plötzlich verstirbt und er die Männerstimme auf seinem Anrufbeantworter als seinen Sohn identifiziert, holt seine Vergangenheit ihn ein. Eine Weile hält Moshe seine harte Fassade noch aufrecht. Er verprügelt seinen Vermieter und macht sich bei Yolanda, der neuen Barkeeperin seines Stammlokals, durch seine Sprüche unbeliebt. Doch dann erhält er von Shimon, dem Besitzer der Bar, den Auftrag, die snobistischen jüdischen Gäste bei Laune zu halten. Widerwillig beginnt Moshe, Gedichte und Geschichten aus seinem Leben vorzutragen. Und mit jedem Abend, an dem er dem wachsenden Publikum von sich erzählt, offenbart er ein Stück mehr von seiner brüchigen Persönlichkeit. Und auch in seinen Gesprächen mit seiner Bekanntschaft Sheila und mit Yolanda, die er langsam für sich gewinnen kann, findet er zu sich und wird sich seiner Sehnsüchte bewusst. Doch während sich Moshe langsam auf eine Aussöhnung vorbereitet, wächst bei Tzach der Groll auf den Vater. Nach dem Tod der Mutter sucht er Ablenkung in seiner Arbeit als Scharfschütze bei der israelischen Armee. Als er dann wegen eines tragischen Zwischenfalls die Armee verlassen muss, fehlt ihm jede Perspektive. Voller Wut und Enttäuschung reist er nach New York und stellt seinen Vater zur Rede.

Do, 4. Sep · 21:45-22:00 · ARD-alpha
Werner Heisenberg, 4/6, Die Angst vor der Bombe

Deutschland unter den Nationalsozialisten ist das Gegenteil des Guten, Wahren, Schönen, das für den Physik-Nobelpreisträger Werner Heisenberg Richtschnur seines Lebens ist. Trotzdem beschließt er, die Angebote aus den USA abzulehnen und in Deutschland auszuharren. Ende 1938 gelingt Otto Hahn und Fritz Straßmann die Kernspaltung im Uran. In Experimenten zeigt sich, dass es möglich ist, im Uran eine Kettenreaktion in Gang zu setzen. Damit ist klar: In den Kräften des Atoms ist Sprengstoff von unvorstellbarer Gewalt verborgen. Nun wird die lange als ‚jüdisch‘ verunglimpfte moderne Physik auch für die Nationalsozialisten interessant. Heisenbergs Arbeiten rücken in den Fokus des Rüstungsministeriums. 1941 baut Heisenberg mit seinen Mitarbeitern an der Universität Leipzig die Vorform eines Atomreaktors – der Weg zum Bau von Atombomben ist vorgezeichnet. In dieser Situation besucht Heisenberg seinen Lehrer Niels Bohr im besetzten Kopenhagen. Durch Bohrs Vermittlung hofft er, einen Pakt der Physiker auf beiden Kriegsseiten zu ermöglichen – gegen den Bau von Atombomben. Der Plan schlägt fehl. Bohr und Heisenberg finden in der angespannten Lage keine Gelegenheit, sich zu verständigen. Aber Heisenberg baut keine Bombe für Hitler: „Wir hatten dann während des Krieges das Glück, dass sich Arbeiten an der Atombewaffnung im Krieg als unmöglich herausgestellt hatten, weil sie viel zu lange gedauert hätten. Ich konnte ganz ehrlich berichten: Im Prinzip kann man schon Atombomben machen, aber alle Verfahren, die wir bisher kennen, sind so ungeheuer kostspielig, dass es Jahre dauern würde und einen ganz enormen technischen Aufwand von Milliarden brauchen würde“. Heisenberg nimmt in Berlin regelmäßig an Treffen der so genannten Mittwochsgesellschaft teil. Das ist ein Kreis angesehener Männer aus Wissenschaft und Kunst, darunter sind aber auch Militärs und hohe Beamte. Sie treffen sich abwechselnd im Haus eines der Mitglieder zu Vorträgen. Am 18. Juli 1944 trifft sich die Gesellschaft in Heisenbergs Haus. Zwei Tage später, am 20. Juli 1944, findet ein Attentat auf Hitler statt. Zahlreiche Mitglieder der Mittwochsgesellschaft werden als Unterstützer des Attentats verhaftet und hingerichtet. Heisenberg überlebt diese Zeit in Haigerloch in Württemberg. In einem Felsenkeller betreibt er hier geheime Forschungen an einem Atomreaktor. Eilig haben es die Physiker nicht. Wie Bewohner berichten, übt Heisenberg lieber an der Kirchenorgel über dem Felsenkeller und gibt Konzerte für die Einheimischen. Als 1945 das Ende des Krieges absehbar ist, flieht Werner Heisenberg mit dem Fahrrad 270 Kilometer weit zu seiner Familie nach Urfeld am Walchensee. Dort wird er wenig später von einem amerikanischen Spezialkommando verhaftet.

Sa, 6. Sep · 20:15-21:45 · ARD-alpha
Frei

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fliehen hunderttausende Menschen über die Alpen und Südtirol nach Genua, um von dort aus in eine bessere, sicherere Welt zu gelangen – nach Südamerika. „Displaced persons“ zum Großteil, aber auch tausende Naziverbrecher. Die Hauptfiguren dieses Filmes – er ein Massenmörder, sie eine Überlebende des Naziterrors – treffen auf ihrer Flucht aufeinander und erleben zum ersten Mal, was es heißt, zu lieben. Erst nach und nach stellt sich heraus, wer welche Geschichte hat und ob die Liebe dennoch Bestand haben kann. November 1945: Nacht in den Südtiroler Bergen. Voss, ein sympathischer, wortkarger, gut aussehender, elegant gekleideter Mann Anfang 30, wird von einem Schlepper über die Alpen gebracht. Kurz bevor sie eine schützende Hütte erreichen, finden sie eine männliche Leiche im Schnee. Dabei werden sie von Eva, einer jungen Frau, Mitte 20, die ebenfalls Schutz in der Hütte gesucht hat, ängstlich beobachtet. Gegen Morgen schreckt Eva aus einem Albtraum hoch. Als sie der Schlepper vergewaltigt, kommt ihr Voss zu Hilfe. Dabei tötet er den Mann unabsichtlich. Gemeinsam setzen Voss und Eva ihren Weg ins Tal fort. Sie kommen nach Tramin, wo Voss‘ Frau ihn erwartet. Erwartet hat. Sie ist tot. Emma, seine sechsjährige Tochter, gibt sich die Schuld am Krebstod ihrer Mutter. Sie liebt ihren Vater sichtlich und er sie. Eva verliebt sich auf den ersten Blick in das Mädchen. Voss‘ Flucht scheint sehr gut vorbereitet. Er wird von Wendt, der unter Himmler für das Drucken von Falschgeld zuständig war und sich selbst als Antisemiten bezeichnet, in Meran mit Bargeld ausgestattet, erhält auf dem Gemeindeamt einen neuen Namen und für sich und seine Tochter neue Papiere. Ab jetzt heißt er Meinhart, geboren in Tramin. Um fliehen zu können, scheint Voss mit Menschen jeglicher Couleur zu kooperieren. Er bietet Eva an, mit ihm nach Buenos Aires zu kommen. Ein Geschäft. Er will sie gut bezahlen, und Emma braucht eine Mutter. Warum er Deutschland verlässt, will Eva wissen. Weil er im Land der Mörder nicht mehr leben kann, sagt er. Mit Hilfe Bischof Hodals, der Voss in seinem Kloster in Rom Unterschlupf gewährt, werden Voss und Eva mit Rot-Kreuz-Pässen ausgestattet. Kurz bevor sie in Genua an Bord des Schiffes gehen, das sie nach Südamerika bringen soll, wird Voss von zwei Agenten angeboten, für die amerikanische Regierung zu arbeiten. Voss ist an dem Angebot nicht interessiert. Als die Agenten versuchen, ihn zu erpressen, tötet er sie mit bloßen Händen. Voss erreicht das Schiff im letzten Moment. Als Eva nach der ersten Liebesnacht mit Voss erwacht, streichelt er ihre KZ-Tätowierung und sie erzählt ihm von ihrer Vergangenheit: sie wollte Pianistin werden, war kurz vor dem Abschluss am Konservatorium Warschau, als sie von der Gestapo verhaftet und in ein KZ gebracht wurde. Endlich kann sie loslassen, weinen, hat sie einen Menschen, dem sie alles sagen kann. Voss weiß, wovon sie redet, war er doch als SPD-Mitglied dauernd auf der Flucht vor den Nazis und zweimal in einem KZ interniert. Wenn wir nicht bereits einiges über Voss wüssten, würden wir ihm bedingungslos glauben. Vollmann, eine hohe SS-Charge, ist mit an Bord. Ihn haben die Amerikaner angeworben. Er reist über Argentinien, um seine Spur zu verwischen. Voss kennt ihn von früher. Vollmann findet heraus, dass Eva Jüdin ist und versucht Voss zu erpressen. „Unsere Kameraden werden Ihre Judenhure auf Händen tragen.“ Voss tötet ihn. Dr. Weiss, der Schiffsarzt, entdeckt die Blutgruppentätowierung an Vollmanns linkem Oberarm und meint, es sei nicht schade um ihn. Schließlich sei er bei der SS gewesen. In Buenos Aires wird Voss von Dino, einem jungen Deutschen, erwartet und in eine Vorortvilla gebracht. Emma ist begeistert, sie hat das erste Mal in ihrem Leben einen Garten. Die Männer, die Voss erwarten, sind alle in der Partei gewesen. Die meisten von ihnen bei der SS. Und Voss war, wie sich jetzt endgültig herausstellt, einer der wichtigsten Logistiker des Holocaust. Sie bauen auf seine Erfahrung. Mit seiner Hilfe wird es ein Leichtes sein, Tausenden „zu unrecht verfolgten“ Kameraden die Flucht nach Südamerika zu ermöglichen. Voss versucht Eva von diesen Menschen fern zu halten. Eines Tages wird Voss in einem Straßencafè von Toni, dem Sohn der Wirtin der „Goldenen Traube“, wiedererkannt und angesprochen. Voss war immer sein großes Vorbild. Eva lernt den Pianisten Prof. Kaminsky kennen, einen Wiener Juden, der der Lehrer ihrer Klavierlehrerin war und das Konservatorium leitet.

So, 7. Sep · 17:30-18:00 · Das Erste (ARD)
Verräter! – Vom schwierigen Ausstieg aus der Neonazi-Szene

„Verräter an der Idee und am Kampf sind im Nationalsozialismus Schädlinge und auch als solche zu behandeln.“ Aus E-Mails und Anrufen erfährt Felix Benneckenstein, was seine früheren Kameraden von ihm, dem „Verräter“, halten. Er weiß, er muss vorsichtig sein. Zehn Jahre war er in der rechtsextremen Szene aktiv. Unerreichbar für seine Eltern, Lehrer und Freunde. 2011 ist er ausgestiegen. Mit 14 Jahren gerät Felix in die Erdinger Naziszene. Anfangs ist es die Musik, provozierende Texte auf schwarzgebrannten CDs, und die Kleidung, durch die er sich von anderen Gleichaltrigen „abhebt“. Später lernt er bei einer Mahnwache ranghohe Mitglieder der „Kameradschaft München“ kennen. Die rechte Szene bindet ihn schnell ein. Er wird NPD-Mitglied und tritt als Liedermacher Flex bei Kameradschaftstreffen in ganz Deutschland auf. 2007 zieht er nach Dortmund-Dorstfeld in die Hochburg der Rechten. Als es dort zu gewalttätigen Auseinandersetzungen unter den Neonazis kommt, flieht er Hals über Kopf. Die Polizei sucht ihn längst. Im Gefängnis sitzt er dann Tür an Tür, auf einem Gang mit Abschiebehäftlingen. Er hört deren Geschichten und beginnt, an seiner braunen Ideologie zu zweifeln. Doch es dauert noch fast zwei Jahre, bis er den Ausstieg aus der Naziszene schafft. Mittlerweile ist Felix 27 Jahre alt. Der Erfolg als rechter Liedermacher Flex war trügerisch. Felix muss sein Leben neu ordnen – große Schwierigkeiten sind damit verbunden.

Mo, 8. Sep · 00:25-01:17 · arte
Durch die Nacht mit … Feo Aladag und Noa

Sex, Krieg, Mutterschaft, Politik und heiße Männer – dieser Abend in Tel Aviv hat es in sich. Die Filmemacherin Feo Aladag, die in ihren Filmen Konflikte zwischen den Kulturen thematisiert, hat sich für ihre „Durch die Nacht mit …“-Begegnung die israelische Sängerin und Friedensaktivistin Noa gewünscht. Es ist ein Abend mit zwei großartigen Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, in einer Stadt, die ihrerseits ebenfalls von Gegensätzen lebt. ARTE begleitet zwei außergewöhnliche Frauen durch das nächtliche Tel Aviv. Die eine ist temperamentvoll, die andere äußert sich eher durchdacht, und beide sind starke Frauen, die für ihre Überzeugungen einstehen und die ihrer Arbeit mit Lebenslust und Leidenschaft nachgehen. Mit der Filmemacherin Feo Aladag und der Sängerin und Friedensaktivistin Noa unternimmt der Zuschauer einen Streifzug durch die israelische Metropole. Beim Schlendern über den Markt wird Noa wegen ihrer politischen Auffassung von Händlern beschimpft und beleidigt, doch sie sucht die Diskussion und es gelingt ihr sogar zu überzeugen. Am Rabin-Platz erzählt sie, wie sie die Ermordung des ehemaligen Ministerpräsidenten ganz nah miterlebt hat, und redet mit Feo über die politische Situation Israels. Beim Abendessen dann sprechen sie offenherzig über Sex und Kindererziehung. Anschließend empfängt der Regisseur Tomer Heymann die beiden in Tel Avivs Problemviertel. Er erzählt von einer Gruppe transsexueller Filipinos, die im orthodoxen Viertel als Pfleger tätig waren und ausgewiesen wurden. Am Ende besuchen die Frauen eine speziell für sie aufgeführte Drag-Queen-Show in einem der coolsten Clubs der Stadt. Im Laufe des Abends schaffen es Feo und Noa, ihre Verschiedenheit zu überwinden und einen Weg zueinander zu finden – genau, wie sie es in ihrer Arbeit tun, und so, wie man es sich in Israel herbeisehnt.

Mo, 8. Sep · 08:50-09:42 · arte
Der Spion vom Pariser Platz – Wie die Amerikaner von Hitlers Giftgas erfuhren

Mit dem Granulat Zyklon B, das hochgiftige Blausäure freisetzt, ermordeten die Nazis unzählige Menschen. Getestet wurde die verheerende Wirkung des von einem Tochterunternehmen der Frankfurter IG Farben produzierten Schädlingsbekämpfungsmittels Zyklon B bereits 1941 an Kriegsgefangenen. Die streng geheimen Informationen über die Giftgasproduktion in Deutschland wurden schon früh an die Amerikaner verraten. Die Dokumentation des amerikanischen Journalisten Scott Christianson und seines deutschen Kollegen Egmont R. Koch untersucht in diesem Zusammenhang die Rolle des deutschen Wirtschaftsberaters Erwin Respondek. Anfang September 1941 führte die SS im Konzentrationslager Auschwitz ein streng geheimes Experiment durch, das den Beginn der Shoah markierte: Mehrere Hundert Kriegsgefangene wurden mit Zyklon B ermordet, einem Granulat, das hochgiftige Blausäure freisetzt. Wenige Wochen später übergab der Repräsentant des deutschen IG-Farben-Konzerns in der Schweiz in seiner Villa am Vierwaldstätter See amerikanischen Kurieren streng geheime Dokumente über Hitlers Giftgasproduktion, auch über das von einer Tochterfirma der IG Farben produzierte Zyklon B. Gelangten auf diesem Wege schon früh Informationen über die geplante sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ in die USA? In den USA war Blausäure schon 1924 zur Exekution von Menschen eingesetzt worden. Damals starb im Staatsgefängnis von Nevada erstmals ein Straftäter durch das Giftgas. In den 30er Jahren forschte das amerikanische Chemieunternehmen Du Pont über Blausäure als Insektenkiller, aber auch als Mittel der Wahl für Hinrichtungen in der Gaskammer. Du Pont stand dabei in engem Informationsaustausch mit den Experten des IG-Farben-Konzerns in Frankfurt. Diese Beziehungen blieben sogar bestehen, nachdem die USA im Dezember 1941 in den Krieg gegen Hitler-Deutschland eingetreten waren. Die Dokumentation erzählt in diesem Zusammenhang auch die einzigartige Geschichte des deutschen Wirtschaftsberaters Erwin Respondek, der erst an den Kartellvereinbarungen zwischen IG Farben und Du Pont beteiligt war, dann zum Spion wurde und die Amerikaner mit Geheimnissen über Hitlers Giftgasproduktion versorgte. Respondek residierte in einem Büro am Pariser Platz in Berlin, direkt neben der US-Botschaft. Mit den meist handschriftlichen Dossiers in der Aktentasche ging er die paar Schritte hinüber, im vollen Bewusstsein, dass dies ein tödliches Risiko bedeutete. Die Amerikaner jedoch, so stellte sich später heraus, misstrauten seinen Angaben. Nach dem Krieg geriet Respondek schnell in Vergessenheit – auch in Washington.

Mo, 8. Sep · 14:15-15:15 · RBB Berlin
Planet Wissen: Auf der Suche nach Hitlers Raubkunst

Willi Korte ist Deutschlands bekanntester Kunstdetektiv. Auf der ganzen Welt spürt er Kunstwerke auf, die einst jüdischen Händlern gehörten. Die von den Nazis gestohlene Kunst versucht Korte, den rechtmäßigen Eigentümern zurückzubringen. Sein derzeitiger Auftraggeber: Die Erben Max Sterns. Der jüdische Kunsthändler Stern hatte einst eine Galerie in Düsseldorf und musste seine Sammlung unter den Nazis zwangsversteigern. Doch wo sind seine Bilder heute? Kunstdetektiv Korte vermutet sie in Museen, Kunsthäusern oder auch bei dem ein oder anderen Privatsammler. Korte recherchiert jeden Hinweis, er wälzt Akten, durchstöbert Archive und Depots. Einigen Bildern aus der Sammlung Max Sterns ist er dicht auf den Versen. Doch schafft er es auch, sie den rechtmäßigen Erben zurückzubringen? Ein schwieriges Unterfangen für Korte, denn nach wie vor gelten jene Gesetze und Vorschriften aus der NS-Zeit, nach denen viele Profiteure von damals ihre Beute bis heute legal besitzen und behalten können.

Mo, 8. Sep · 23:45-01:15 · NDR Niedersachsen
Alles für meinen Vater

Der junge Palästinenser Tarek sieht keinen anderen Ausweg: Mit einem Selbstmordattentat mitten auf dem Markt in Tel Aviv will er die Ehre seines Vaters retten. Doch die Selbstzündung misslingt. So gewinnt er zwei Tage Lebenszeit, in denen er die jüdische Kultur und die unterschiedlichsten Menschen kennen lernt. Er rettet die suizidgefährdete Frau des störrischen Elektrohändlers Katz und verliebt sich in die wunderschöne wie wütende Jüdin Keren. Der Film erzählt hoch emotional vom tragischen israelisch-palästinensischen Konflikt. Der junge Palästinenser Tarek sieht keinen anderen Ausweg: Mit einem Selbstmordattentat mitten auf dem Markt in Tel Aviv will er die Ehre seines Vaters retten. Doch die Selbstzündung misslingt. So gewinnt er zwei Tage Lebenszeit, in denen er die jüdische Kultur und die unterschiedlichsten Menschen kennen lernt. Er rettet die suizidgefährdete Frau des störrischen Elektrohändlers Katz und verliebt sich in die wunderschöne wie wütende Jüdin Keren. Obwohl Tarek und Keren mit ihren eigenen Geschichten beschäftigt sind, bahnt sich die Liebe ihren Weg. In Tel Aviv beginnen zwei Tage voller Hoffnung und der Ahnung eines Neubeginns. „Alles für meinen Vater“ ist das berührende Kinofilmdebüt des Regisseurs Dror Zahavi, der mit dieser Geschichte hoch emotional vom tragischen israelisch-palästinensischen Konflikt erzählt.

Di, 9. Sep · 01:15-02:45 · NDR Niedersachsen
Waltz with Bashir

In einer Bar erzählt ein alter Freund dem Regisseur Ari eines Nachts von einem immer wiederkehrenden Albtraum, in dem er von 26 dämonischen Hunden gejagt wird. Jede Nacht, immer genau 26 Bestien. Die beiden Männer kommen zu dem Schluss, dass ein Zusammenhang zu ihrem Einsatz im ersten Libanonkrieg bestehen muss. Ari ist überrascht, denn er hat jegliche Erinnerung an diese Zeit verloren. Verstört macht er sich auf, Freunde und Kameraden von damals zu besuchen und zu befragen. Er muss die Wahrheit über jene Zeit und über sich selbst herausfinden. Je tiefer Ari in seine Vergangenheit eindringt, desto klarer werden seine Gedanken und die verdrängten Erlebnisse erscheinen in surrealen Bildern. Basierend auf realen Interviews und Ereignissen, ist „Waltz with Bashir“ der erste animierte Dokumentarfilm in Spielfilmlänge. Regisseur, Autor und Produzent Ari Folman hat die Reise in seine Vergangenheit, eine Reise in die Jugendkultur der 1980-er Jahre und das Westbeirut während des ersten Libanonkrieges, auf fantastische und packende Art visualisiert.

Di, 9. Sep · 20:15-21:00 · ZDF
Zweiter Weltkrieg – Das erste Opfer

Als „Blitzkrieg“ blieb der deutsche Angriff weithin im Gedächtnis. Doch als der Feldzug im Herbst 1939 nach sechs Wochen beendet war, fing für die meisten Polen der Krieg im Krieg an. Viele werden ermordet, weil sie Juden sind oder der heimischen Führungsschicht angehören; verschleppt, weil sie Platz für deutsche Neusiedler schaffen sollen; zu Zwangsarbeit versklavt, um den größtmöglichen Ertrag aus dem unterworfenen Kolonialgebiet zu schöpfen. Das sind die Themen des zweiten Teils der Dokumentation „Zweiter Weltkrieg“, die 75 Jahre nach Kriegsbeginn sowohl im ZDF als auch im polnischen Sender TVP1 zu sehen sein wird. Keine Statistik oder historische Chronik vermag eine so beklemmende Anschauung dieser Besatzungszeit zu geben wie die Berichte der unmittelbar Beteiligten auf beiden Seiten. Es sind Schicksale, wie Millionen sie erfuhren, und zugleich sind sie besonders, einzigartig, eindringlich. Spielfilmregisseur Roman Polanski erzählt im Interview für diesen Film, wie er, der damals knapp zehnjährige Raymond Liebling, im ummauerten jüdischen Wohnbezirk von Krakau Tag für Tag mit Tod und Terror konfrontiert war. Seine Mutter musste Zwangsarbeit auf der Wawel-Burg leisten, wo als deutscher „Generalgouverneur“ Hans Frank residierte. Dessen jüngster Sohn Niklas schildert, wie sein Vater von der Burg herab das Besatzungsgebiet unterjochte, während sich seine Mutter in Begleitung ihres Jungen im jüdischen Ghetto von Krakau günstig mit Pelzen versorgte. In Danzig, wo der Krieg seinen Ausgang nahm, verlor die damals 16-jährige Budzimira Wojtalewicz bereits am ersten Tag ihren Vater, dessen polnischer Patriotismus für ihn das Todesurteil bedeutete. Wenig später verlor sie auch ihr Zuhause. Vom zwangsgeräumten Wohnraum im Besatzungsgebiet profitierten auch Neusiedler wie die Familie von Gustav Hintz. „Wir fühlten uns als Übermenschen, und die Polen waren zu minderwertigen Tätigkeiten da“, erkannte der Bauernsohn bereits als Kind. Marian Sobkowiak, der, als polnischer Widerständler verraten, die Hölle von Folter und Haft durchleben musste, setzt sich heute für Versöhnung zwischen den Nachbarländern ein. Als Verfolgter hatte er erfahren, dass unter den Deutschen auch Regimegegner waren, die ihm das Leben retteten. So zeichnen Menschen aus beiden Ländern, damals durch Welten getrennt, heute gemeinsam ein ebenso facettenreiches wie spannungsgeladenes Bild jener Zeit, die in jeder Hinsicht aus den Fugen geraten war.

Di, 9. Sep · 22:45-23:30 · HR
Brandmale – Darmstadt und die Bombennacht

Am 11. September 1944, kurz vor Mitternacht, wird das südhessische Darmstadt aus dem Schlaf gerissen. Als die Sirenen aufheulen, wissen die Bewohner noch nicht, dass dieser Luftalarm völlig anders ausgehen wird als die unzähligen Male zuvor. In einem bis dahin noch nie ausgeführten Fächerangriff überfliegen mehrere hundert viermotorige Bomber die Stadt und werfen neben vielen Luftminen und Sprengbomben 300.000 Brandbomben ab. Innerhalb einer halben Stunde brennt die ganze Stadt. 12.000 Menschen kommen bei diesem Angriff ums Leben, achtzig Prozent der Bevölkerung verlieren in dieser Nacht alles, was sie besessen hatten. Trotzdem hält die „Heimatfront“ auch in Darmstadt. Auch hier sehen die Menschen den sich abzeichnenden Sieg der Alliierten nicht als Befreiung, sondern als Niederlage. Gleich am nächsten Tag beginnen die Aufräumarbeiten. Überall werden Leichen geborgen und Tonnen von Schutt abtransportiert. Tausende Darmstädter werden evakuiert und können oft erst Jahre nach dem Krieg in ihre Heimatstadt zurückkehren. Angriffe von Tieffliegern und der meist nicht sehr willkommene Empfang durch die Landbevölkerung stehen ihnen noch bevor. Erst jetzt, mehr als sechs Jahrzehnte später, sind viele von ihnen in der Lage, offen über die Geschehnisse von damals zu reden – über Verlust und schmerzhafte Erinnerungen. Damals blieb zum Trauern meist keine Zeit, schnell holte der Alltag sie wieder ein, unangenehme Fragen wurden beiseitegeschoben. Heute dagegen denken sie darüber nach, warum dies alles geschehen war und darüber, ob nicht auch die Bomben von Darmstadt nur eine Folge der Gräueltaten waren, die vorher von deutschem Boden ausgingen. Die Filmautoren Jutta und Christian Gropper haben mit höchst unterschiedlichen Zeitzeugen gesprochen. Manche von ihnen waren damals noch Kinder, andere hatten bereits selbst welche. Wieder andere sahen die Zerstörung ihrer Heimatstadt mit sehr gemischten Gefühlen, in die sich zuweilen auch schmerzhafte Genugtuung mischte: jüdische Darmstädter, die sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten und nach 1945 in jene Stadt zurückkamen, die sich als eine der ersten gerühmt hatte, „judenrein“ zu sein. In Großbritannien haben die Filmautoren Zeitzeugen getroffen, die die deutsche Bombardierung ihrer Heimatstadt Coventry überlebt haben, und sie haben einen britischen Bombernavigator aufgesucht, der sich erst nach dem Krieg bewusst wurde, welche verheerende Wirkung seine Bombenlast auf die unzähligen Menschen unten am Boden hatte. Darmstadt steht für viele weitere Städte, die im zweiten Weltkrieg ein ähnliches Schicksal erlitten haben, ob Kassel, Pforzheim, Hamburg oder Dresden, Warschau, Rotterdam oder Coventry. Der Film „Brandmale – Darmstadt und die Bombennacht“ zeigt, was die Folgen eines Krieges ein ganzes Leben lang in den Köpfen und den Herzen der Überlebenden und auch ihrer Nachkommen hinterlassen können.

Mi, 10. Sep · 03:15-03:45 · PHOENIX
Das etwas andere New York – Ein Streifzug durch Williamsburg

Williamsburg ist New Yorks jüngstes Viertel. Fast alle, die hier leben, sind kaum älter als 40. Erst kamen die Künstler aus SoHo auf der Suche nach billigem Wohnraum. Heute sind es sogar Banker von der Wallstreet, die ans andere Ufer des East Rivers ziehen. Aber Williamsburg ist auch Heimat ultraorthodoxer Juden. Über 60.000 Anhänger der Satmar-Bewegung leben hier. Deren Lebens-gewohnheiten und die der jungen Avantgarde prallen in Williamsburg aufeinander.Anja Bröker entdeckt das spannungsreiche mit- und nebeneinander in diesem boomenden Stadtteil.

Do, 11. Sep · 17:45-18:30 · 3sat
Der Heilige Krieg, 5/5, Terror für den Glauben

Die Bilder des 11. September 2001 gingen um die Welt, der beispiellose Anschlag veränderte das internationale politische Gefüge. Eine tiefe Kluft zwischen der westlichen und der muslimischen Hemisphäre schien sich aufzutun. Doch maßgebliche islamische Rechtsgelehrte und moderate Stimmen aus muslimischen Ländern brandmarkten den willkürlichen Missbrauch des Begriffs „Dschihad“ und verurteilten das Verbrechen. Dennoch fand der verheerende Schlag gegen Amerika bei einigen radikalisierten Fundamentalisten auch Befürworter. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es in der arabischen Welt politisch wirksame islamistische Strömungen – ihr Programm lautet im Kern: „Der Koran ist unsere Verfassung!“ Unter diesem Motto stellten Islamisten die von ihnen empfundene innere und äußere Schwäche der arabischen Staaten an den Pranger – Symbol dafür war die arabische Niederlage im Sechstagekrieg 1967. Die Eroberung der Altstadt von Jerusalem verschaffte dem Staat Israel auch die Kontrolle über einige heilige Stätten des Islam – der „Erzfeind“ hatte für eine tiefe Demütigung gesorgt. Fortan predigten einzelne Vordenker den „Dschihad“ gegen alle „Besetzer muslimischer Länder“ als Beginn einer spirituellen Erneuerung des Islam. Die letzte Folge der fünfteiligen Dokumentation „Der Heilige Krieg“ beschreibt die Wurzeln des modernen „Dschihadismus“ und zeigt, dass sich seine Ursprünge in der politischen Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens seit 1945 finden lassen.

Fr, 12. Sep · 23:15-00:30 · WDR
Die 6. Armee – Der Weg nach Stalingrad

Mit kaum einem anderen deutschen Truppenverband verbinden sich so viele Mythen und Legenden wie mit der 6. Armee – vor allem seit ihrer verheerenden Niederlage in Stalingrad vor genau 70 Jahren. Als eine Armee, die sich heldenhaft für Volk und Vaterland opfert, wurden die Soldaten bereits unmittelbar nach der Kapitulation von den Nationalsozialisten stilisiert. Nach dem Krieg wurde sie zum Inbegriff einer von ihren Führern verratenen, sinnlos geopferten Armee. Dieses Bild vom „Opfer“, das bis heute überdauert hat, überdeckt aber nicht nur die dunklen Seiten dieser Armee, sondern es zeigt auch nur einen Ausschnitt aus dem „Leben“ der 6. Armee, das nicht erst in Stalingrad beginnt und auch nicht dort endet. Die Dokumentation von Heinrich Billstein skizziert das gesamte Bild. Sie zeichnet den Weg der 6. Armee vom Beginn des Ostfeldzuges im Juni 1941 an nach. Als Teil der Heeresgruppe Süd hatte sie die Aufgabe, auf ihrem Vormarsch große Städte wie Kiew und Charkow zu erobern und zu besetzen. Damit war schon vorgezeichnet, dass sie mit Verbrechen an der Zivilbevölkerung, vor allem an Juden, in enge Berührung kommen würden. Große Massaker, wie das von Babij Jar, geschahen in ihrem Zuständigkeitsbereich und mit ihrer logistischen Unterstützung, und auch die Aushungerungspolitik gegenüber der Bevölkerung von Charkow wurde unter ihrer Hoheit durchgeführt. So galt die 6. Armee nicht nur durch militärische Siege, sondern auch in ihrem Besatzungshandeln nach nationalsozialistischen Maßstäben als außergewöhnlich erfolgreiche Armee, mit allem Schrecken, den das für die Zivilbevölkerung bedeutete. Und gleichzeitig war sie in ihrem Charakter exemplarisch. Der Historiker Dieter Pohl urteilt, sie sei – auch in der Anfangsphase unter dem streng nationalsozialistisch handelnden und befehlenden Generalfeldmarschall von Reichenau – „eine Armee wie andere auch innerhalb des Krieges gegen die Sowjetunion“ gewesen. „Wenn eine andere Armee durchmarschiert wäre mit einem anderen Oberbefehlshaber, wären wahrscheinlich auch nicht weniger Menschen umgebracht worden.“ In Erinnerungen von ehemaligen Stalingrad-Kämpfern und von ukrainischen und russischen Zivilisten wird das Bild der 6. Armee noch einmal lebendig.

Sa, 13. Sep · 00:30-01:00 · WDR
Die Kinder der Villa Emma – Eine wunderbare Rettung im Krieg

Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg suchen jüdische Kinder Zuflucht vor der Deportation. Jahre lang irren sie in Europa umher, dann finden sie ausgerechnet im faschistischen Italien in der „Villa Emma“ einen sicheren Platz. Dank der Solidarität und des Mutes der Bevölkerung überleben die Kinder, auch als Norditalien durch Wehrmacht und SS besetzt wird. Schließlich gelingt ihnen die Flucht in die Schweiz. Und endlich, noch einmal drei Jahre später, können sie zu ihrem eigentlichen Ziel aufbrechen: Richtung Palästina.

Sa, 13. Sep · 22:00-22:45 · arte
Pop-Legenden: Amy Winehouse

Ihr Tod kam nicht unerwartet, ihre Familie, ihre Freunde und ihre Fans waren dennoch geschockt. In den letzten fünf Jahren ihres Lebens hatten sie miterlebt, wie sich Amy Winehouse immer tiefer in einen zerstörerischen Kreislauf von Drogen und Alkohol verlor, und hatten ihr nicht helfen können. Sie wurde nur 27 Jahre alt. Die Dokumentation blickt hinter die Legende, auf den Menschen Amy Winehouse. Mit Hilfe exklusiver Interviews ergründet sie die Brüche in Amys Leben und versucht, ihre komplexe Persönlichkeit verständlich zu machen. Das Leben von Amy Winehouse war nicht immer chaotisch. Geboren am 14. September 1983, wächst sie in einer mittelständischen jüdischen Familie im Norden Londons auf. Amy liebt nichts mehr als das Singen – ihr Vater, selbst ein Musiknarr, bringt ihr die Songs von Frank Sinatra, Tony Bennett und Ella Fitzgerald bei. Doch 1992 trennen sich ihre Eltern. Für die neunjährige Amy bricht eine Welt zusammen. Ihr erstes Album, „Frank“, erscheint 2003; Fans und Kritiker trauen ihren Ohren nicht. Wer ist dieses Mädchen, das da von ihren persönlichen Problemen singt? Das Album macht Amy über Nacht zum Star. Ende 2004 lernt sie auf einer Kneipentour die Liebe ihres Lebens kennen: Blake Fielder-Civil wird die wichtigste Person in Amys Leben. Gemeinsam geben sie sich Alkoholexzessen hin. Als Blake sie nach einem Jahr verlässt, ist sie am Boden zerstört. Amy flüchtet sich in die Arbeit, kehrt ins Studio zurück und produziert in wenigen Wochen ein Album, das Musikgeschichte schreibt: „Back To Black“ (2006). Mit Liedern wie „Rehab“, der ersten Singleauskopplung aus „Back To Black“, und „Love Is A Losing Game“ verarbeitet sie das Trauma ihrer gescheiterten Beziehung. Das Album ist künstlerisch brillant, aber auch Ausdruck abgrundtiefer Depression und seelischen und körperlichen Verfalls. Mit dem Welterfolg taucht auch Blake wieder auf. Es bleibt nicht beim Alkohol, beide verfallen der Heroin- und Kokainsucht. Als Blake Ende 2007 wegen schwerer Körperverletzung ins Gefängnis muss, verliert Amy den Boden unter den Füßen. Beruflich ist sie, nach dem Gewinn von fünf Grammys, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, aber persönlich ist sie ein gebrochener Mensch. Sie versucht vergeblich, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Am 23. Juli 2011 stirbt sie an einer Alkoholvergiftung. Der Dokumentation ist es erstmals gelungen, neben ihren Eltern Janis und Mitch Winehouse auch engste Vertraute und Wegbegleiter vor die Kamera zu bringen.

So, 14. Sep · 09:15-10:15 · 3sat
Wie weiter im Nahen Osten, Pierre Krähenbühl?

Fast 2.000 Tote, 10.000 zerbombte Häuser, unzählige Verletzte, eine zerstörte Infrastruktur: Die Bilanz des Gazakriegs vom Sommer 2014 ist verheerend. Und die Zukunft sieht düster aus. Ein Bericht der UN-Agentur für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) kommt zum Schluss, dass Gaza 2020 nicht mehr bewohnbar sein wird. Der seit Jahrzehnten dauernde Konflikt belastet auch Israel. Weshalb kommt diese Region nicht zur Ruhe? Welche Möglichkeiten haben neutrale Vermittler wie die Schweiz, die UNO, das IKRK, um politische Konflikte zu lösen? Wie soll es nach dem neusten Krieg in Gaza weitergehen? Eine wichtige Rolle wird Pierre Krähenbühl spielen, Generalkommissar der UN-Agentur für Palästinaflüchtlinge und damit höchster Schweizer bei der UNO. In der Gesprächssendung „Sternstunde Philosophie“ spricht Pierre Krähenbühl, der Generalkommissar der UNRWA, über Lösungsansätze und die Rolle der Schweiz als Vermittlerin.

Mo, 15. Sep · 01:10-03:15 · Tele 5
Die letzte Metro

Frankreich, 1942:. Das Theaterleben ist nahezu erloschen, die Nazis zensieren alles und die jüdischen Schauspieler werden verfolgt. Daher überträgt der deutschstämmige jüdische Intendant Lucas Steiner sein Theater an seine Frau und setzt sich offiziell nach Südamerika ab. In Wirklichkeit versteckt er sich im Keller des Theaters und inszeniert heimlich ein neues Stück. Ein ganz großer Klassiker des französischen Kinos.

Mo, 15. Sep · 13:15-14:00 · 3sat
Kampf ums Kind

Im Juni 2005 schmuggelt Isabelle Neulinger aus Lausanne ihren zweijährigen Sohn aus Israel hinaus. Die Mutter rechtfertigt die Entführung damit, dass sie ihr Kind dem Einfluss ihres ultraorthodoxen israelischen Ehemannes entziehen wollte. Kindesentführungen nehmen wegen der vielen binationalen Ehen weltweit zu. Oft entladen sich kulturell bedingte Paarkonflikte im Kampf ums Kind. Die sogenannte Haager Konvention, der über achtzig Länder angehören, bestimmt, dass Kinder umgehend an den Ort zurückgebracht werden müssen, von wo sie entführt wurden. Mithilfe von Interpol werden die vorwiegend weiblichen Täter gesucht – und oft auch aufgespürt. Doch nicht selten dauern die anschließenden Gerichtsstreitigkeiten Jahre. Die Dokumentation „Kampf ums Kind“ rollt den Entführungsfall um Isabelle Neulinger nochmals auf und lässt in Tel Aviv auch den Vater des entführten Kindes zu Wort kommen. Dieser hat seinen Sohn seither nie mehr gesehen.

Mo, 15. Sep · 21:05-22:00 · 3sat
Carl Lutz – Der vergessene Held

Als Schweizer Diplomat in Budapest während des Zweiten Weltkriegs rettet Carl Robert Lutz Zehntausende von verfolgten Juden vor dem sicheren Tod. Später zieht er mit seiner zweiten Frau nach Bern. Doch die Heimat dankt ihm seine Heldentat nicht, gegen Lutz wird ein Verfahren wegen Kompetenzüberschreitung eröffnet. Carl Lutz wird bis ans Ende seiner Tage verbittert und vergeblich für seine „Rehabilitierung“ kämpfen. Der Schweizer „Oskar Schindler“ erhält im März 2014 posthum die Ehrenmedaille der renommierten George-Washington-Universität. Der Retter von über 60.000 ungarischen Juden – etwa die Hälfte der überlebenden jüdischen Bevölkerung in Ungarn nach dem Krieg – bekommt damit die Würdigung, auf die er zeitlebens wartete. Lutz ist mit dieser Ehrenmedaille in bester Gesellschaft: Staatsmänner wie Václav Havel, Shimon Peres und Michail Gorbatschow wurden bereits mit der „President’s Medal of Honor“ ausgezeichnet. Ein Porträt des „vergessenen Helden“ Carl Lutz.