Meißel aus der Zeit des Zweiten Tempels entdeckt

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Die israelische Altertumsbehörde hat nahe der Westmauer in Jerusalem einen außergewöhnlichen Fund gemacht: Archäologen entdeckten einen Meißel, der aus der Zeit des Zweiten Tempels stammt und möglicherweise beim Bau des Tempels eingesetzt wurde…

Meißel aus der Zeit des Zweiten Tempels entdeckt Der Leiter der Ausgrabungen am Tempelberg, Eli Shukron, sagte: „Der antike Meißel ist etwa 15 cm lang. Nach zweitausend Jahren sind wir nun zum ersten Mal im Besitz eines Werkzeuges, dass die Erbauer der Kotel (die so genannte Klagemauer oder Westmauer, A.d.Ü.) verwendet haben.“

Die Altertumsbehörde räumte ein, dass der Meißel zwar bereits vor einem Jahr ausgegraben wurde, aber die abschließende Erforschung des Objekts vor der Veröffentlichung des Fundes noch abgeschlossen werden sollte.

„Ich habe keinen Zweifel, dass das Werkzeug in die Zeit des Tempelbaus gehört“, sagte Shukron. „Wir haben den Meißel am Fuße der Westmauer gefunden, etwa sechs Meter unter dem Straßenniveau Jerusalems zur Zeit des Zweiten Tempels. Die Münzen und Keramiken, die wir im selben Bereich fanden, lassen eine entsprechende Datierung zu. Der Meißel selbst wurde zwischen Bruchstücken von Steinen gefunden, die die Steinmetze beim Bau der Mauer produzierten.“

Weitere Funde desselben Teams von Archäologen umfassen Kochgeschirr, Waffen aus römischer Zeit und eine goldene Glocke, die möglicherweise von den Tempelpriestern genutzt wurde.

Der Zweite Tempel war das Zentrum des jüdischen religiösen Lebens in dieser Zeit. Erbaut wurde er von den Rückkehrern aus dem babylonischen Exil und unter König Herodes wurde er erneuert und erweitert. Er stand zwischen 516 v.d.Z und 70 n.d.Z., bis zur Zerstörung durch die Römer, auf dem Areal, wo auch schon der erste Tempel gestanden hatte. Dieser war 586 v.d.Z. zerstört worden, als die Juden des Königreiches Juda ins Exil gehen mussten.

Quelle: Ynet, 23.04.14, Botschaft des Staates Israel