Spiritualität zu Pesach: Beginnen wir damit die Höheren Welten wahrzunehmen

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Pesach verkörpert den Exodus des Menschen aus dem Empfinden dieser Welt in’s Empfinden der spirituellen Welt…

M. Laitman

Während unseres Lebens kommt es immer wieder zu irritierenden, erschreckend unangenehmen Begebenheiten und Gefühlen, denen wir hilflos gegenüber stehen. Sie kommen aus der Höheren Welt herab in unsere Welt. Wir versuchen irgendwie auf sie zu reagieren, da wir aber die Ursachen nicht verstehen, haben wir auch keine Ahnung, wie ein adäquates Handeln jetzt aussehen könnte.
Noch dazu kommt, dass wir auch die Konsequenzen auf unser Tun nicht kennen, da ja auch ihr Effekt in die Höhre Welt aufsteigt.

Wie blinde Kätzchen sind wir Glieder einer unüberschaubaren Kette, ohne Vorstellung davon, wo der Anfang und das Ende davon sein könnte. Deshalb sind wir nicht in der Lage von unseren eigenen Tätigkeiten zu lernen, ihre Resultate zu sehen. Aus der Perspektive der Vollkommenheit des ewigen Lebens fungieren wir normalerweise vollständig sinnlos.

Um einen Menschen aus diesem Zustand heraus zu führen, gibt es eine sehr klare wissenschaftliche Methode, mit einem umfangreichen mathematischen und logischen Instrumentarium. Es wird Kabbala genannt und mit ihrer Hilfe kann ein Mensch damit beginnen die Höheren Welten wahrzunehmen, in denen alle Begebenheiten beginnen, die später auf uns herabsteigen, sowie die Resultate unserer Handlungen wahrzunehmen, die ebenso dorthin zurückgehen. Das Erfassen der Höheren Welten ist die wirkliche Erlösung des Menschen. Das Einzige, was wir nicht haben, ist die Fähigkeit, das gesamte Universum in seiner echten, wahrhaftigen Form zu erkennen.

Ein Zustand des Menschen, in dem ihm die wahre Wirklichkeit verborgen bleibt, wird, wird als das Ägyptische Exil vom Spirituellen bezeichnet. In anderen Worten, ist das Exil in Ägypten der Zustand eines Menschen, der nur unsere Welt wahrnimmt. Wir sind alle im Exil, jedoch benötigen wir davon als solches eine sehr klare Empfindung.

Wie könnte man die Empfindung der gesamten Welt erreichen, wie kann man alle Handlungen vom Anfang bis zum Ende erblicken, wie versteht man alles, was geschieht, steuert es, verbindet alle Zustände vor der Geburt in dieser Welt mit dem gesamten Leben in dieser Welt. Dies ist genau die Materie die uns durch die Kabbala gelehrt wird, sie unterrichtet uns wie wir den vollständigen Zyklus des ewigen Bestehens eines Menschen schließen können, unser eigenes „Ich“. Die Kabbala öffnet unsere Augen, so dass der Mensch die Höhere Welt erkennen und mit einem gesunden, klaren Verstand handeln kann.

Die anfängliche Empfindung eines Menschen von den spirituellen Welten nennt man den Exodus von der Gefangenschaft in Ägypten. Der gesamte Weg eines Menschen besteht, um die Höhere Welt zu meistern, ein spirituelles Gefäß zu empfangen, welches aus sieben Attributen (Sefiroth) besteht, die es zu korrigieren gilt. Jedes dieser Merkmale wiederum besteht ebenfalls aus sieben Unterstufen.

Ein Mensch empfängt alle diese 49 Attribute unkorrigiert. Er sollte sie stufenweise innerhalb sich selbst korrigieren, und währenddessen meistert er schrittweise die spirituelle Welt, beginnt sie mehr und mehr wahrzunehmen. Das komplette Universum erscheint vor dem Menschen, je nachdem wie er die 49 Merkmale korrigiert hat.

Der Mensch beginnt die spirituelle Welt zu empfinden in dem er seine eigenen Eigenschaften mit denen der spirituellen Welten vergleicht. Er beginnt sich selbst mit seinen geringen, eigennützigen Verlangen zu verstehen, er sieht seine Neigung zum Streiten, zum Stehlen, zu unwichtigen niedrigen Handlungen, seine Untreue und Ungerechtigkeit. Im Zwiespalt zwischen seinen Merkmalen und dem Erfassen des Spirituellen, beginnt der Mensch seine Eigenschaften zu hassen. Dieses außerordentliche Hassen veranlasst ihn den Schöpfer zu bitten, diese verabscheuungswürdigen Charakterzüge in spirituelle Tugenden zu verwandeln.

Menschen, die den klinischen Tod erfahren, durch den sie nur ein kleinwenig dem Gefühl der spirituellen Welt begegnen, werden freundlicher, altruistischer, freier und bewusster, wenn sie danach in unsere Welt zurückkehren. Der Hass auf seine persönlichen Eigenschaften trennt den Menschen von ihnen, und er kann sie somit dazu verwenden, gute Taten zu vollbringen.

Wenn der Mensch beginnt den Schöpfer zu spüren, steigt er höher und höher, nimmt das gesamte Universum jedes Mal in einem größeren Ausmaß wahr, sieht alle Ursachen und Auswirkungen in den Höheren Welten. Diejenigen die ausschließlich in unserer Welt verbleiben, können sich spirituell korrigieren, wenn sie es wünschen. Es dauert manchmal drei bis fünf Jahre Kabbalastudium, um von unserer Welt in die spirituelle zu gelangen.

Alle Handlungen eines Menschen, die er in den spirituellen Welten für seine innere Korrektur ausführt, nennt man Gebote (Mitzvot). Wie zum Beispiel das Gebot des Opfers. Dies bedeutet, dass ein Mensch einen Teil seines natürlichen Egoismus opfert, um ihn zu korrigieren. In diesen korrigierten altruistischen Wunsch hinein, empfängt er das höhere Licht, die Empfindung des Schöpfers, das, was die Torah genannt wird.