Literarisches am Jakobsplatz

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Veranstaltung im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit vom 9. – 16. März 2014 im Jüdischen Gemeindezentrum München…

Vortrag von Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Dieter Borchmeyer
am Montag, 10. März 2014 um 19.00 Uhr im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz
zum Thema
„Thomas Mann und das Judentum. Aspekte eines gegenseitigen Verhältnisses“ – Zur Wirkungsgeschichte der Joseph-Romane

Das Erscheinen der beiden ersten Bände 1933 und 1934 zu Joseph und seine Brüder war für die neuen Machthaber in Deutschland ein Ärgernis. Der Rückgriff auf die Urgeschichte des Judentums bedeutete für den nationalsozialistischen und antisemitischen Zeitgeist eine Provokation; für jüdische Rezensenten und jüdisches Publikum dagegen bedeutete er Trost, Hoffnung und Überlebenshilfe. Noch 1936, als der dritte Roman in Österreich erschien, da über Thomas Mann in der gleichgeschalteten deutschen Presse nicht mehr berichtet werden durfte, wurde dieses Werk von den noch zugelassenen jüdischen Blättern positiv besprochen.
Prof. Dr. Dieter Borchmeyer (München), Mitherausgeber der Neuausgabe des Josephsromane in der „Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe“ beschreibt in seinem Vortrag die Rezeption der Romane von jüdischer Seite sowie Thomas Manns Vehrältnis zum Judentum anhand zum Teil erstmals erschlossener Quellen.
Eintritt 8,- Euro (Mitglieder der TMF 5,- Euro/ Studenten frei)

Karten unter Telefon (089) 202400-491 und an der Abendkasse

Veranstalter:
Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde, Thomas-Mann-Forum, Zauberberg-
Stiftung zur Förderung der Thomas-Mann-Forschung, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Am Donnerstag, dem 13. März 2014 um 19:30 Uhr stellt Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel sein Buch
»Theodor Heuss, Die Schoah, das Judentum, Israel – Ein Versuch«

vor.

Der Referent, Jahrgang 1948, ist emeritierter Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, wo er »Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs« lehrte. Sein Buch und der Vortrag sind dem Verhältnis des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (1884–1963) zu jüdischen Zeitgenossen, seinem Eintreten für wahrhaftige Erinnerungskultur und der Aussöhnung mit Israel gewidmet. Heuss prägte den Begriff von der »Kollektivscham« und widersetzte sich jeglicher »Schlussstrich«-Haltung.

Eintritt: 8,– Euro/ermäß. 5,– Euro/ Studenten frei

Karten unter Telefon (089)202400-491 und an der Abendkasse.

Veranstalter
Kulturzentrum der Israelit. Kultusgemeinde und Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Veranstaltungsort
Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18