Die Erschaffung der Welt

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Illustrierte Handschriften aus der Braginsky Collection – Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin…

Die weltweit größte Privatsammlung hebräischer Handschriften wird ab dem 4. April im Jüdischen Museum Berlin zu sehen sein: Die Ausstellung »Die Erschaffung der Welt. Illustrierte Handschriften aus der Braginsky Collection« umfasst seltene jüdische Schriften seit dem 13. Jahrhundert. Der Leihgeber und Unternehmer René Braginsky sammelt seit mehr als 30 Jahren seltene kulturhistorische Schätze der Buchkunst aus Europa, Asien, Afrika und dem Mittleren Osten.

Die Ausstellung bietet die seltene Gelegenheit, einen wahren Schatz jüdischer Tradition zu entdecken. Mehr als 120 Objekte geben Einblick in den Reichtum und die Vielfalt jüdischer Buchgeschichte und demonstrieren die zentrale Stellung von Text und Schrift im Judentum. In drei Themenkomplexen werden reich illustrierte Bücher, Hochzeitsverträge (Ketubbot) und Estherrollen (Megillot) kunstvoll präsentiert. Jeder Objektgattung ist ein Farbton zugeordnet, der die Besucher visuell durch die Ausstellung führt.

Zu den kostbarsten und bedeutendsten Handschriften zählt eine Abschrift des von Moses Maimonides verfassten Gesetzeskodex »Mischne Tora«. Sie entstand im Jahr 1355 in Deutschland. Bis heute gilt die Mischne Tora als die wichtigste systematische Zusammenfassung des Religionsgesetzes.

Mischne Tora (Gesetzeskodex), 1355, Moses Maimonides (gest. 1204), Deutschland, © Braginsky Collection, Zürich, Foto: Ardon Bar-Hama
Mischne Tora (Gesetzeskodex), 1355, Moses Maimonides (gest. 1204), Deutschland
© Braginsky Collection, Zürich, Foto: Ardon Bar-Hama

Nach Stationen in Amsterdam, New York, Jerusalem und Zürich ist die Sammlung erstmals mit ihren neuesten Erwerbungen in Deutschland zu sehen. Das Jüdische Museum Berlin zeigt zum letzten Mal die Schätze aus der Sammlung Braginsky, bevor sie wieder in die Privatbibliothek des Sammlers zurückkehren.

Während der gesamten Laufzeit wird zu ausgewählten Zeiten ein Tora-Schreiber im Balkonzimmer der Ausstellung arbeiten. Auch Kalligraphen zeigen ihre arabische, lateinische und chinesische Schriftkunst in einem eigens dafür eingerichteten Raum.

Laufzeit der Ausstellung: 4. April bis 3. August 2014
Ort: Altbau, 1. OG
Eintritt: mit dem Museumsticket (8 Euro, erm. 3 Euro)

Im Begleitprogramm lädt das Museum erstmals sonntäglich zum Kunstfrühstück ein. Am 16. Mai findet ein Symposion zum Bilderverbot im Judentum und Islam im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums statt.

Weitere Informationen zur Ausstellung: www.jmberlin.de/braginsky.

Der Katalog »Schöne Seiten. Jüdische Schriftkultur aus der Braginsky Collection« ist im Verlag Scheidegger & Spiess AG erschienen. (336 Seiten, 226 farbige Abbildungen, € 45)