„Die spaniolischen Juden (Sephardim)“ von Sigmund Feist (1925)

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Sigmund Feist (1865 – 1943) war ein promovierter jüdischer Pädagoge und Sprachwissenschaftler aus Mainz. 1925 erschien in Leipzig seine „Stammeskunde der Juden. Die jüdischen Stämme der Erde in alter und neuer Zeit – Historisch-anthropologische Skizzen“, der wir den folgenden Beitrag entnehmen…

Die spaniolischen Juden (Sephardim)

Die Juden haben sich (…) vermutlich schon im Gefolge der Phönizier an den Küsten des Mittelmeers niedergelassen. Wir dürfen daher annehmen, dass sie auch schon vor der Eroberung Spaniens durch die Römer in diesem Lande ansässig waren, wenn wir auch den Beweis dafür nicht zu erbringen vermögen. Zur Römerzeit (1) wohnten sie in den Städten als Handelsleute oder Schiffsreeder und auf dem flachen Lande als Ackerbauer oder Winzer. Sie genossen Bürgerrechte gleich den übrigen Römern und hatten auch, als das Christentum in Spanien Eingang gefunden hatte, anfangs über keine Zurücksetzung zu klagen. Zum ersten Mal wurde auf einer Kirchenversammlung zu Illiberis (Elvira bei Granada) im Jahre 320 n. Chr. eine judenfeindliche Verordnung erlassen. Ehe sie aber ihre volle Wirkung tun konnte, wurde Spanien von den Germanen überflutet, verwüstet und unterworfen. Der Stamm, der die endgültige Herrschaft an sich riss, die Westgoten, waren Arianer und daher den katholischen Romanen feindselig. Die Juden hatten es folglich unter der Herrschaft der westgotischen Könige in Spanien und dem angrenzenden Südfrankreich so lange sehr gut, bis König Reccared zum Katholizismus übertrat. Dann folgte bald die Erneuerung der judenfeindlichen Verordnungen (589), die aber zunächst wegen der Feindseligkeiten des westgotischen Adels gegen den König weder unter ihm noch seinen direkten Nachfolgern ihre volle Wirkung ausüben konnten. Die erste wirkliche Judenverfolgung in Spanien fand unter Sisebut statt (612); sie führte zur Auswanderung eines Teils der Judenschaft nach Frankreich und Afrika, während andere zum Christentum übertraten. Die folgenden hundert Jahre verflossen unter teils milderen, teils härteren Lebensbedingungen für die Juden. Unter den letzten westgotischen Königen wurde ihre Lage derart traurig, dass sie die aus Afrika unter Tarik nach Spanien herübergekommenen Araber (711) überall unterstützten. So konnten diese die Eroberung Spaniens mit großer Schnelligkeit durchführen. Nun begann für die Juden der pyrenäischen Halbinsel eine Zeit schnellen Aufstiegs und bald einer hohen Blüte. Als Staatsmänner, Gelehrte, Dichter spielten sie bei ihren Landsleuten wie bei den Juden der ganzen Welt eine hervorragende Rolle. Denken wir nur an Namen wie Chasdaï Ibn Schaprut (ca. 915-970), Salomo Ibn Gabirol, der 1021 in Malaga, an Albuhassan Juda Halevi, der 1086 in Castilien, an Moses Maimonides, der 1135 in Cordova geboren wurde, an Moses Ibn Esra, Abraham Ibn Esra und andere. Zum ersten Mal trat eine Wendung in der günstigen Lage der Juden ein als die fanatischen Almohaden von Nordafrika aus, wo sie zuerst die Herrschaft an sich gerissen hatten, nach Spanien hinübergingen und die Hauptstadt Andalusiens, Cordova, in ihre Hand fiel (1148). Die jüdischen Gemeinden in Cordova, Sevilla, Lucena und andere wurden aufgelöst, ihre Synagogen in Moscheen umgewandelt, und viele Juden nahmen unter Zwang den Islam an. Andere wanderten aus, mussten aber ihr Eigentum, selbst Frauen und Kinder in den Händen der Eroberer lassen.

Die Vertriebenen fanden eine Zuflucht im christlichen Spanien, dessen Mittelpunkt Toledo ein neuer Brennpunkt jüdischer Gelehrsamkeit wurde. Es zählte am Ende des 12. Jahrhunderts gegen 12 000 Juden und besaß 12 prachtvolle Synagogen. Die Juden von Toledo waren nicht nur reich und gebildet, sondern auch in den ritterlichen Künsten geübt. Viele von ihnen nahmen hohe Staatsstellungen ein.

Wenn auch bei den christlichen Herrschern Spaniens in den Königreichen Aragonien und Castilien die Lage der Juden anfangs glänzend, später erträglich war, so brachen doch auch hier Verfolgungen aus und im Jahre 1391 vernichtete eine Judenhetze in Sevilla zuerst die dortige jüdische Gemeinde und später 70 andere blühende Gemeinden Spaniens. Viele retteten sich nach den nordafrikanischen Ländern; die Juden, die nicht ermordet worden oder geflüchtet waren, traten zum Schein zum Christentum über und bildeten die Sekte der Marranen (…), die wieder zum Judentum zurücktraten, als ihre Lage sich besserte. Im 15. Jahrhundert gestaltete sich die Lage der Juden immer ungünstiger, bis nach der Vereinigung Arragoniens und Castiliens unter Ferdinand dem Katholischen und dem Fall von Granada 1492, durch den die Araber ihren letzten Stützpunkt in Spanien verloren, ganz Spanien von den Ungläubigen verlassen werden sollte. Am 31. März 1492 gab Ferdinand in Granada den Befehl, dass sämtliche Juden mit ihren Frauen und Kindern und nichtchristlichen Sklaven aus allen Teilen Spaniens binnen 4 Monaten ihr Vaterland verlassen müssten und bei Todesstrafe und Einziehung ihres Vermögens nicht zurückkehren dürften. So mussten sich 300 000 Juden auf die Wanderschaft begeben, die sie nach Nordafrika und besonders in das türkische Reich führte, wo sie unter dem duldsamen Szepter der Sultane eine neue Heimat fanden. Wenige Jahre darauf (1496) teilten die portugiesischen Juden das Schicksal ihrer Glaubensbrüder in Spanien und mussten ebenfalls ihr Heimatland verlassen. Die Zurückgebliebenen nahmen äußerlich das Christentum an, blieben aber im Innern dem jüdischen Glauben treu und bekannten, als ihnen die Möglichkeit der Auswanderung nach Holland oder der Türkei im Laufe des 16. Jahrhunderts geboten wurde, alsbald auch öffentlich ihr Judentum wieder. Die Spanier nannten diese Scheinchristen mit einem verächtlichen Ausdruck „Marranen“ (was wohl ursprünglich „Schweine“ bedeutete…). Heute sind die in Spanien verbliebene Marranen in der übrigen Bevölkerung aufgegangen, die bei ihrer gänzlichen Unbekanntschaft mit Juden die abenteuerlichsten Vorstellungen über sie besitzt oder wenigstens bis vor kurzem besaß.

Man darf sich indes auch keine übertriebenen Vorstellungen von dem Umfang der Katastrophe machen, die die spanischen und portugiesischen Juden aus ihrer Heimat vertrieb. Zunächst kam sie ihnen nicht ohne lange zurückreichende Vorzeichen. Seit den Verfolgungen des Jahres 1391 mit ihren schlimmen Auswirkungen waren die jüdischen Gemeinden in raschem Verfall. Die Religionsdisputation von Tortosa (1413) beschleunigte diesen Vorgang. Übertritt zum Christentum war bei den Juden Spaniens im 15. Jahrhundert etwas so Alltägliches, dass man kaum noch Anstoß daran nahm und die Familienbeziehungen zu den Übergetretenen wurden keineswegs abgebrochen. Also ähnliche Verhältnisse wie sie gegenwärtig in vielen westeuropäischen Ländern herrschen.

„Die spaniolischen Juden (Sephardim)“ von Sigmund Feist (1925)

Das Ausweisungsedikt von 1492 war für die Rechtsverhältnisse und Anschauungen jener Zeit verhältnismäßig mild. Es erlaubte den Juden die Liquidation ihres Besitzes innerhalb einer Frist von drei Monaten nach seiner Veröffentlichung. Natürlich waren Missgriffe der Behörden nicht überall zu vermeiden; vielfach wurde das Edikt nicht pünktlich bekannt gemacht, sodass für viele Juden die Zeit zum Verkauf ihrer Habe und ihrer Häuser sehr knapp wurde. Auch Übervorteilungen unter mehr oder minder starkem Druck der Behörden kamen wie immer bei solchen Gelegenheiten vor, man denke nur an die Liquidation der „feindlichen“ Vermögen während des Weltkrieges.

Wie im einzelnen das Edikt ausgeführt wurde, zeigt eine Darstellung in einem vor einigen Jahren erschienen Buch des spanischen Gelehrten Manuel Serrano y Sanz (2). S. beleuchtet darin auch die Ausführung des Vertreibungsedikts im Jahre 1492. Der Anschein eines geordneten Verfahrens, den dieses sich gab (und dem man auch im allgemeinen im Sinne der Zeit gerecht zu werden glaubte), wird etwas zerstört durch das, was S. von der Abwicklung der Geschäfte in Saragossa und Umgegend erzählt. Das Edikt wurde hier einen Monat zu spät publiziert. Man überfiel die Juden und beschlagnahmte ihr Vermögen, um den Staat für den Ausfall der Steuern zu entschädigen. Erst danach konnten die Juden beginnen ihren Besitz zu verkaufen. Bei allem hatte die Inquisition ihre Hand im Spiele. Trotzdem wurde sie selbst von Juden noch in den letzten Tagen vor der Abreise um Schiedssprüche angegangen. Dass die Beamten die Gelegenheit wahrnahmen, auch ihre eigenen Taschen zu füllen, zeigt S. an ziemlich unzweideutigen Beispielen.

Über die bedeutende Stellung der seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts im öffentlichen Leben zu findenden Marranen erzählt S. viel Interessantes. So ist es merkwürdig, mit welcher Schnelligkeit sie sich ganz neuen Aufgaben zuwandten; ihre Neigung zum juristischen Studium hebt S. ganz besonders hervor. Er betrachtet auch die Bande, die sich noch mit dem Judentum verknüpften. Dass diese nicht so schnell rissen, ja sogar häufig bald wieder fester wurden, weiß man ja aus der Überlieferung, aus einigen Andeutungen in der hebräischen Literatur, aus der antisemitischen Satire und aus den in dieser Hinsicht lange nicht genug studierten Inquisitionsakten. Aber die von S. herangezogenen Urkunden zeigen die Menschen deutlicher, ohne Schleier und ohne den Affekt des Berichterstatters. Man sieht aus ihnen, dass weder die geschäftlichen, noch die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Juden und den Neu-Christen gelöst wurden. So findet sich ein Bericht, wonach am 22. Juni 1414 dem abtrünnigen Gonzalo de la Caballeria, vielleicht demselben, an den noch Bonfed Verse richtete, von der jüdischen Gemeinde in Saragossa ein Gehalt gezahlt wird für eine Gesandtschaft, die er an den Papst in Rom im Interesse der Gemeinde übernahm.

Der Strom der Auswanderer aus Spanien und Portugal ergoss sich über die Meerenge von Gibraltar nach Nordafrika und weiter an den Küsten des Mittelmeers nach Italien und besonders nach der Balkanhalbinsel. Andere Flüchtlinge wandten sich nach Frankreich (z.B. nach Bayonne), den Niederlanden, England und Deutschland. Da die damalige europäische Türkei nicht nur die ganze Balkanhalbinsel, sondern auch Ungarn besaß, so siedelten sich die Vertriebenen spanischen Juden in allen Teilen ihres weiten Reiches an: in Rumelien, Mazedonien (besonders in Saloniki), in Bulgarien, Bosnien, Rumänien, Serbien ((besonders in den Hauptstädten Serajewo (sic!), Bukarest und Belgrad)), schließlich in Ungarn (Budapest). Auch nach Kleinasien, Syrien und Palästina gelangten viele Sephardim, besonders in die großen Handelsstädte (wie Smyrna).

Von den nordafrikanischen Ländern sind als Brennpunkte der sephardischen Einwanderung in erster Linie Marokko, Algerien (besonders die Stadt Oran), Tunis, schließlich Ägypten (besonders Kairo, Alexandria, Fajjum) zu nennen. Von da kamen die sephardischen Juden nach der Handelsstadt Aden in Südarabien.

In den Ländern, wo die von der iberischen Halbinsel vertriebenen Juden eine neue Heimat suchten, fanden sie schon bestehende jüdische Gemeinden vor. Von Nordafrika haben wir das schon gehört. Auch auf dem Balkan waren jüdische Gemeinden vorhanden, die vom griechischen, italienischen und slavischen Juden begründet, im religiösen Leben die deutsch-französischen Gebräuche hatten (3).  Der Gegensatz trat am meisten in der Liturgie des Gottesdienstes zu Tage, so dass es unmöglich war, dass Sephardim und Aschkenasim ihn gemeinsam abhielten. So entstanden bald in der Türkei Reibungen zwischen den neu angekommenen Sephardim und den alteingesessenen Juden, die infolge der kulturellen Überlegenheit der ersteren nach langem Kampf zu dem Siege der sephardischen Juden führten. Die alten Gemeinden gingen in ihnen auf, und die ganze Judenheit auf dem Balkan nahm mit den Sitten und Gewohnheiten, den religiösen Bräuchen und der Liturgie ihrer spanischen Glaubensgenossen auch ihre spanische Umgangssprache an. Die portugiesische Sprache spielte eine geringere Rolle und verlor sich nach und nach.

Die hohe Kultur der spaniolischen Juden erhielt sich indes auf die Dauer in der neuen Umgebung nicht. Spaltungen in den Gemeinden, die sich vielfach auf landsmannschaftlichen Verschiedenheiten nach der Herkunft der Mitglieder gründeten, das gegenseitige Verhängen des Bannes und Gegenbannes, die Herrschsucht einiger Familien hatten die verhängnisvollsten Folgen für die Juden in der Türkei. Nach und nach verschwand die alte sephardische Kultur; zwar behielten die Juden in der Türkei die spanische Sprache in einer altertümlichen und verarmten Form – sie besitzen keinerlei profane Literatur darin –; aber im übrigen hatten sie sich dem türkischen Wesen vielfach angepasst. So haben sie von den Türken viele abergläubische Gebräuche angenommen, die bis heute trotz aller Bemühungen nicht auszurotten waren. Die alles geistige Leben ausdorrende Herrschaft des Halbmonds wirkte im Laufe der Zeit auch auf die sephardischen Juden.

Wir besitzen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts; also etwa 50 Jahre nach der Ankunft der spanisch-portugiesischen Juden, eine Schilderung der Zustände im türkischen Reich, besonders in Konstantinopel, wo auch der Juden gedacht wird (4). Es heißt darin: „Wo irgend Juden in allen Ländern vertrieben werden, kommen sie alle in der Türkei zusammen, wie ein Ungeziefer über einen Haufen, reden deutsch, italienisch (welsch), spanisch, portugiesisch, französisch, tschechisch, polnisch, griechisch, türkisch, syrisch, chaldäisch (?) und andere Sprachen mehr. Wie ein jeder gewohnt ist, also trägt er auch seiner Sprache nach Kleider, meist lange Kleider, wie die Walachen und Türken pflegen und auch die Griechen, eine Kaftan, das ist einen zugegürteten Unterrock, darüber einen Oberrock, von gutem Tuch und Seidengewand. Wie die Türken weiße Kopfbunde, also tragen die Juden gelbe. Etliche fremde Juden tragen noch die welschen schwarzen Barette, etliche, die Doctores oder Wundärzte sein wollen, tragen rote, spitzige längliche Barette. Zu Konstantinopel sind ihrer viel übereinander wie die Ameisen. Die Juden selbst sprechen von einer großen Anzahl. Aber in der Steuer sollen im vergangenen Jahre 1553 gewesen sein 15 035 Juden ohne die Weiber und Kinder. Sie haben keine Landgüter, viele jedoch eigne Häuser. Sie haben aber zumeist Unterkunft in fremden Häusern, elenden und stinkenden, und es liegen ihrer viel übereinander, sodass natürlich alljährlich die Pest unter ihnen ausbricht (5). Sie wohnen im niederen Teil der Stadt nah dem Meer. Nicht weit von Konstantinopel ist Saloniki. Allda sollen vielmehr Juden wohnen als in Konstantinopel, an 20 000, wie sie selbst sagen, darunter viele Tuchmacher, deren Erzeugnisse man nach der ganzen Türkei ausführt.

„Die spaniolischen Juden (Sephardim)“ von Sigmund Feist (1925)

Und wenn Juden nun alt geworden sind und etwas zu verzehren haben, ziehen sie nach dem heiligen Land und gen Jerusalem. Die vermögenden Juden schicken ihnen auch Unterstützung nach Jerusalem. Denn dort ist kein Geld zu verdienen, auch keines vorhanden.

Judenschulen (d.h. Synagogen) sollen in Konstantinopel 42 oder mehr sein, eine jede Nation geht in ihre Schule. Die Juden genießen in der ganzen Türkei Freizügigkeit und Handelsfreiheit. Viele Marranen, das sind die aus Juden zu Christen gewordenen, wie es in Spanien geschehen und auch anderswo geschieht, kommen alle nach der Türkei und werden wieder zu Juden. Unter den Juden findet man allerlei Handwerker; sie haben eine Druckerei, Goldschmiede, Steinschneider, Tuchmacher, Wundärzte, Barbiere, Spiegler, Färber, Seidenwirker, Scheider, Ziseleure.“

Im großen und ganzen also schon die Zustände, die wir auch heute noch bei Juden der jetzigen und früheren Türkei besonders in Saloniki finden, wo die Juden schwerste Arbeit verrichten, Lastträger, Schiffer, Fuhrleute und dergleichen sind.

Die große Menge unter ihnen muss also den Lebensunterhalt recht mühsam erwerben, und es ist nicht zu verwundern, dass sie bei der Dürftigkeit ihres Daseins für ihre geschichtliche Vergangenheit wenig Verständnis haben. Man begegnet unter ihnen Leuten mit Familiennamen, die in der jüdischen Geschichte und in der hebräischen Literatur einen guten Klang haben; aber sie selbst haben davon meist keine Ahnung (6).

„Die spaniolischen Juden (Sephardim)“ von Sigmund Feist (1925)

Von der Türkei aus gelangten die sephardischen Juden auch in die bis über das 17. Jahrhundert türkischen Provinzen auf dem Balkan und über Südungarn bis nach Budapest. Ein Ausläufer von ihnen findet sich in der jüdischen sephardischen Gemeinde in Wien, die schon im 17. Jahrhundert begründet wurde. Von anderen Ländern, wo sich sephardische Gemeinden bildeten, ist vornehmlich Holland zu nennen, wo sich in Amsterdam (1593) zuerst eine portugiesische Gemeinde, dann zwei spanische Gemeinden bildeten, die sich erst 1639 vereinigten; sie behielt den Namen portugiesische Gemeinde, weil die ersten jüdischen Einwohner aus Portugal geflohene Marranen waren (7). Von Amsterdam aus wurde die erste jüdische Gemeinde nach der Vertreibung der Juden aus England (1290) in London (1655) gegründet; ebenso schon früher (Ende des 16. Jahrhunderts) die spanisch-portugiesische Gemeinde in Hamburg. Auch in Paris gibt es noch heute eine ansehnliche jüdische sephardische Kolonie. In allen diesen Städten aber werden sie von den in überwiegender Zahl auftretenden aschkenasischen Juden immer mehr in den Hintergrund gedrängt, zumal die Sephardim auch ihre frühere Abgeschlossenheit gegen die aschkenasischen Juden im Laufe der Zeit aufgegeben haben und sich mit ihnen durch Heirat mischen. Auch ihre spanische Muttersprache erlosch hier überall im Laufe der Zeit; in Amsterdam schon gegen Ende des 17. Jahrhunderts.

Gefördert wurde die Beibehaltung des Spanischen durch die Juden infolge des Umstands, dass im 16. Jahrhundert Spanien die bedeutendste Kolonialmacht der Erde und das Spanische infolgedessen eine Weltsprache war; es spielte damals die Rolle wie heute das Englische. Auf die Dauer freilich hat es sich als Umgangssprache der Sephardim nur da erhalten, wo sie in dichter Menge und in einer gewissen Abgeschlossenheit zusammen wohnen: in Konstantinopel, Saloniki, Smyrna, Adrianopel; ein wenig noch in Jerusalem, Haifa, Hebron, Tiberias, und Safed. Die Juden in Nordafrika haben es als Umgangssprache nur in Marokko (wegen der engen Verbindung mit Spanien) beibehalten; im übrigen westlichen Teil (Algerien, Tunis) aber aufgegeben. Hier sprechen sie jetzt arabisch, französisch oder italienisch; im östlichen Teil (Tripolis, Ägypten) haben sie neben dem Arabischen meist das Italienische und Englische als Umgangssprache angenommen; doch ist in Kairo auch das Spaniolische noch geläufig. In Damaskus und Aleppo ist das Spaniolische auch erloschen, abgesehen von den Zahlwörtern von 1-10, die noch beim Gottesdienst gebraucht werden und einigen Ausdrücken des Kartenspiels (8).

Ebensowenig kennen die sephardischen Gemeinden in Europa (Bulgarien, Rumänien, Südslavien, Wien, Amsterdam, Paris, London usw.) noch die spaniolische Umgangssprache; sie ist überall nach und nach den Landessprachen gewichen, und die spanischen Juden haben ihre Abgeschlossenheit gegen die alteinheimischen oder zugezogenen Juden ebenso im Laufe der Zeit aufgegeben.

Über die Schicksale, die Lebensgewohnheiten, den Gottesdienst der bosnischen Sephardim besitzen wir ein instruktives Sammelwerk (9), dem wir einige Daten entnehmen. Die Ansiedlung sephardischer Juden in Serajewo (damals Bosno-Saraj genannt) scheint für das Jahr 1541 festzustehen; für 1565 ist sie verbürgt. Seit 1580 wurde ihnen ein besonderer Stadtbezirk in der Nähe des Basars zugewiesen. Bei der Einnahme der Stadt Serajewo durch Prinz Eugen (1697) litten auch die Juden sehr; ihre Synagoge und viele Wohnhäuser brannten nieder, manche von ihnen mussten in die Gefangenschaft wandern. Ein Jahrhundert später (1788) legte eine gewaltige Feuersbrunst die jüdische Machala (Stadtviertel) in Asche. Anfang des 19. Jahrhunderts lebten etwa 200 jüdische Familien in Serajewo, rund 1000-1200 Seelen in ganz Bosnien.

Aschkenasische Juden kamen besonders mit den österreichischen Heeren dahin und seit der Okkupation Bosniens (1878) wuchs ihre Zahl schnell. Während sich die Sephardim bis vor kurzem von ihnen getrennt hielten, ließen sie seit 1923 die Schranke fallen und vereinigten sich zunächst mit ihnen in den Wohltätigkeitsbestrebungen. Wie bei den Sephardim das Jüdisch-Spanische, so weicht bei den Aschkenasim das Deutsche dem einheimischen Slavischen und legt so ein gemeinsames Band um die bisher getrennten Glieder des Judentums in Bosnien.

Vielfach werden die sephardischen Juden sowohl in ethischer (sic!) wie in rassenhafter Beziehung über die aschkenasischen Juden gestellt. Für die ältere Zeit und mit Hinblick auf die osteuropäischen Juden mag dieser, besonders von judengegnerischer Seite mit Vorliebe vertretene Ansicht eine gewisse Berechtigung zukommen. Heute aber, wo der größte Teil der sephardischen Juden in Nordafrika, der Türkei und dem Orient kulturell sehr gesunken ist, kann die Behauptung von ihrer Überlegenheit nicht mehr aufrecht erhalten werden. Dagegen lässt sich nicht in Abrede stellen, dass der semitische Typus bei den sephardischen Juden reiner erhalten ist als bei den zwischen den Mittel- und Ost-Europäern zerstreut lebenden Juden. A. Weisbach (10) schildert die Konstantinopler spaniolischen Juden als fast ausnahmslos schöne, schlanke, wiewohl meistens schmalschultrige Gestalten mit exquisit langem, schmalen Kopf und ebensolchem, etwas prognathem Gesicht – d.h. der Kiefer springt etwas vor –, großer, häufig gebogener und schmaler, sehr selten kleiner und stumpfer Nase, großem Mund, üppigem Haarwuchs von meist dunkelbrauner Farbe, wiewohl rotes Haar und sehr selten blondes Haar auch unter ihnen vorkommen, und braunen, seltener grauen und am seltensten blauen Augen (…).

Das Vorhandensein zweier jüdischer Typen, eines sephardischen und eines aschkenasischen, wird von vielen Anthropologen angenommen. Der französische Gelehrte Hovelacque z.B. tritt dafür ein (11). Ebenso meint der deutsche Forscher R. Andree (12): Es ist richtig, dass innerhalb der Juden zwei Typen sich kenntlich machen. Der eine ist der feinere und edlere, mit feiner Nase, schwarzen, glänzenden Augen, zierlichen Extremitäten, und dieser herrscht unter den Sephardim oder spanischen Juden vor. Der zweite ist der unedlere, mit meist großem Mund, dicker Nase, tiefer Nasen- und Mundfurche und oft krausem Haar… Er herrscht unter den Aschkenasim oder deutsch-polnischen Juden. Beide Typen gehen nebeneinander her und bleiben konstant. Andere Forscher kommen zu einer abweichenden Ansicht. So meint J. M. Judt (13): Der Jude der Gegenwart bildet einen in hohem Maße einheitlichen Typus ohne Rücksicht auf das geographische Terrain. Es gibt also in physischer Beziehung keine Differenzierung der Juden in Sephardim und Aschkenasim. Einen vermittelnden Standpunkt nimmt Dr. M. Fishberg ein, der der Ansicht ist, dass die beiden Judensekten allerdings deutliche Unterschiede aufweisen, dass aber kein Grund vorliege, von zwei verschiedenen Rassen zu reden (14). Keiner der beiden Typen könne auf spezielle Rassenreinheit Anspruch machen. Der sephardische Typus komme dem idealen jüdischen am nächsten und entspreche dem Typus der sogenannten mittelländischen Rasse Ripleys. Der spanische Jude besitze auch höhere moralische Eigenschaften; sehr selten sehe man ihn vor Höherstehenden oder Vorgesetzten eine servile oder kriechende Stellung einnehmen, wie man das bei den polnischen und noch vielen deutschen Juden oft beobachtet. Die Sephardim sind sehr stolz und ihr Würdegefühl bekundet sich in Kleidung und Haltung, der sie strenge Beachtung schenken. Diese Merkmale, die die Sephardim während eines mehrhundertjährigen kastilianischen Milieus erworben haben, übertrugen sie auf ihre Nachkommen von heute. Auf ihre deutschen Glaubensgenossen sehen sie etwas von oben herab, denn sie betrachten sich als den Zweig Israels, dem es gelungen ist, sich bis auf den heutigen Tag in ursprünglicher semitischer Reinheit zu erhalten, ohne fremdes Blut in sich aufzunehmen wie die Aschkenasim. Daher betrachten sie sich als eine Art von jüdischem Adel und möchten sich in der Regel nicht mit deutschen oder polnischen Juden verheiraten.

Wir haben bereits erwähnt, dass der höhere Kulturstand der Sephardim heute vielfach nur eine Fabel ist, da weitaus die Mehrzahl der im Orient lebenden Sephardim von ihrer einstigen Höhe herabgesunken ist. Zutreffen mag die Darstellung von Dr. Fishberg für die sephardischen Juden in den großen westlichen Zentren wie Paris, Amsterdam, London, vielleicht auch für einige orientalische Gemeinden wie Konstantinopel, Saloniki, Sofia. Aber man darf nicht übersehen, dass die westeuropäischen Juden sich in den letzten Jahrzehnten gewaltig verändert haben. In ihren gebildeten Kreisen findet man wenig mehr von den geschilderten schlechten Eigenschaften der Juden, die durch den unerhörten mittelalterlichen Druck, der bis zur französischen Revolution anhielt, hervorgerufen wurde.

Was die rassenhafte Verschiedenheit zwischen Sephardim und Aschkenasim betrifft, so muss vor allen Dingen ein Umstand in Betracht gezogen werden: die Sephardim lebten ständig in einer völkischen Umgebung, die ihrem eigenen Rassetypus nahe verwandt war, während die Aschkenasim sich in dem Rassengemisch Mitteleuropas und zumal Osteuropas nicht rein erhalten konnten. Besonders hat slavisches und tatarisches Blut stark auf die osteuropäischen Juden eingewirkt, wovon wir im nächsten Abschnitt noch zu reden haben werden. Von einem solchen Schicksal sind die sephardischen Juden eben nicht betroffen worden, und so kommt es, dass viele von ihnen sich von den Völkern, unter denen sie leben, äußerlich kaum unterscheiden. Sie gleichen dem Spanier, dem Italiener, dem Araber oft so sehr, dass sie von den andersgläubigen Einwohnern einer Gegend nicht zu unterscheiden sind.

Eingehende anthropometrische Untersuchungen hat Dr. S. Weißenberg an spaniolischen Juden in Konstantinopel und Jerusalem vorgenommen (15). Die Ergebnisse dieser Messungen führen ihn zu teilweise anderen Schlüssen wie Dr. Fishberg. Dr. Weißenberg betont, dass er an dem vorhandenen Schädelmaterial schon die Langköpfigkeit der Sephardim nachgewiesen habe, die er auch am lebenden Objekt feststellen konnte. Verglichen mit den Maßen der europäischen Juden zeigen die Spaniolen einen etwas längeren und zugleich etwas schmaleren Kopf. Sie enthalten einen größeren Prozentsatz Langköpfe als die osteuropäischen Juden, die ausgesprochen kurzköpfig sind, während die Spaniolen in ihrer Hauptmasse mittellange Köpfe aufweisen. Dr. Weißenberg meint, dass sie aus einer Mischung von Lang- und Kurzköpfen hervorgegangen sind, was sich ja mit der (…) Ansicht von der rassenhaften Zusammensetzung des jüdischen Volks aus einem langköpfigen (semitischen) Element und einem kurzköpfigen (hethitischen) Element decken würde (…).

Die Gesichtsform der Spaniolen ist ebenfalls nicht einheitlich. Es finden sich ovale bis langovale Gesichter, aber auch breitovale Gesichter. Was die untersuchten beiden Gruppen, die Konstantinopler und die jerusalemitische betrifft, so konnte Dr. Weißenberg feststellen, dass die beiden einen einheitlichen Typus bilden. Ein solches Ergebnis sei eigentlich nicht überraschend, da die türkischen Spaniolen seit Jahrhunderten ein nach innen und außen verhältnismäßig abgeschlossenes Leben führen und sich außerdem in steter Wanderung auf dem Gebiete der europäischen und vorderasiatischen Türkei befanden. Auch die bosnischen Spaniolen, die zwar einige Abweichungen aufweisen, gehören in die gleiche Gruppe wie die Konstantinopler. Wenn man also überhaupt auf anthropometrische Merkmale Gewicht legen dürfe, so könne man aus den Messungsergebnissen den Schluss ziehen, dass die Spaniolen, wenigstens teilweise, einen anderen Typus darstellen als die Aschkenasim, und zwar ist es das langköpfige Element, das die Verschiedenheit bewirkt. Berücksichtigt man noch das häufigere Auftreten des brünetten Typus bei den Spaniolen, so müsse man der älteren Ansicht beipflichten, dass die Spaniolen in der Tat den semitischen Typus in größerer Reinheit bewahren als die osteuropäischen Juden. Freilich haben sie durch Vermischung mit diesen schon seit dem frühen Mittelalter fremde kurzköpfige Elemente in großer Zahl aufgenommen, die aber zur vollkommenen Verwischung des Typus nicht ausreichten.

Eine Bewegung unter den spanischen Literaten, die zu Anfang dieses Jahrhunderts einsetzte, um die vertriebenen Juden, soweit sie das Spanische als Muttersprache bewahrt hatten, nach Spanien zurückzurufen, hat zu keinen nennenswerten Ergebnissen geführt. Die spanische Regierung hat vor etwa 10 Jahren freilich an der Universität Madrid einen Lehrstuhl für die Wissenschaft des Judentums errichtet und einen Berliner Gelehrten, Ben Jehuda, dahin berufen; aber von weiteren Taten hat man bis jetzt nichts gehört. Durch den Kriegsausbruch (1914) wurden diese Bestrebungen ohnehin vereitelt und sind seitdem nicht wieder aufgenommen worden.

Fußnoten:

1) Der Apostel Paulus stellt (Römerbrief 15, 24. 28) seinen Besuch bei den Juden Spaniens in Aussicht.

2) Origines de la dominacion española en America I. Madrid 1918 (Nueva biblioteca de autores españoles). – In der 1. Hälfte (Los autores y protectores aragoneses de Cristobal Colon) werden die Beziehungen von Columbus zu aragonischen Finanzmännern und Marranen dargestellt.

3) Die bedeutendsten waren zur Zeit Benjamins von Tudela in Konstantinopel und Theben, beide mit beinah 2000 Familien. In Konstantinopel waren außerdem etwa 500 Karäer. In Saloniki lebten 500 jüdische Familien unter einem eigenen Bürgermeister (Ephoros), in Korinth 300 jüdische Familien. Auch auf den Inseln wohnten zahlreiche Juden.

4) Hans Dernschwam; Tagebuch einer Reise nach Konstantinopel und Kleinasien (1553/55), herausgegeben von F(ranz) Babinger (s.N. Porges, Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, Bd. 68, S. 240ff.).

5) Also ähnlich den Zuständen, die wir heutzutage bei den ausgewanderten Ostjuden in New York, London, Berlin und andern Großstädten finden.

6) Vgl. A. Hebräus, Die spaniolischen Juden in Ost und West, Bd.10 (1910), Sp. 351ff. So der Name Don Isaak Abrabanell, den ein ganz einfacher Jude in Nisch (Südslavien) trug. Ich kenne andererseits einen ganz „arisch“ aussehenden christlichen Arzt aus Hamburg, der den gleichen Namen trägt. Offenbar sind seine Vorfahren zum Christentum übergetreten. – Andere Namen spanischer Herkunft, die sich bis heute erhalten haben, sind: Belmonte, Benario, Benveniste, Campos, Castro, Fonseca, Leon, Lima usw. Auch die Vornamen: Angelo, Angela, Amado, Amada, Bienvenida, Blanca, Cara, Luna, Gracia, usw. finden sich bei den Sephardim.

7) J. S. da Silva, Geschiedenis der portugeesche Joden te Amsterdam (1593 bis 1925). 1925.

8) Diese Angaben nach Angel Pulido Fernández, Españoles sin Patria y la raza sefardi. Madrid 1905, S. 61.

9) In serbo-kroatischer Sprache zum 300. Stiftungstag des Wohltätigkeitsvereins „La Benevolencia“ in Serajewo verfaßt von Stanislav Vinavez, Spomenica o proslavi trideseto-godisnjice Sarajevskoga, Kulturno-potpornoga Drustva „La Benevolencia“. 1924.

10) Körpermessungen verschiedener Menschenrassen. Supplement zur Zeitschrift für Ethnologie; Bd. 9, Berlin 1877, S. 212.

11) Dictionnaire des sciences anthropologiques s.v. Sémites.

12) Zur Volkskunde der Juden, S. 39.

13) Die Juden als Rasse, S. 210.

14) Die Rassemerkmale der Juden, S. 188 ff.

15) Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Bd. 47 (N. F. Bd. 17), S. 85 ff.

Literatur zu Sigmund Feist:

Römer, Ruth, Sigmund Feist und die Gesellschaft für deutsche Philologie in Berlin. In: Muttersprache 103 (1993), 28-40

Römer, Ruth, Sigmund Feist: Deutscher – Germanist – Jude. In: Muttersprache 91 (1981), 249-308.

Anmerkung:

Bis Anfang November 2013 existierte noch kein Eintrag zu Sigmund Feist bei der deutschen Wikipedia. Jedoch enthalten folgende Links weiterführende Informationen zu Leben und Wirken des Gelehrten:

http://en.wikipedia.org/wiki/Sigmund_Feist

http://www.esf.uni-osnabrueck.de/biographien-sicherung/f/87-feist-sigmund

http://www.antiquario.de/webcgi?START=A50&MITES=1&AU=Feist+Sigmund&DBN=AQUI&ZG_PORTAL=autor

https://www.hagalil.com/2009/05/27/feist/

http://encyclopedia2.thefreedictionary.com/Sigmund+Feist

http://findingaids.cjh.org/?pID=476362

http://www.abebooks.com/9783933471253/Feldpostbriefe-Judischer-Soldaten-1914-1918-Briefe-3933471257/plp

http://aleph.nli.org.il/F/N4UYCUPM7A9KJ9Q344U84KQEBY6Y71X4TI6F9P7LL9A9IDL7GX-08946?func=find-b&amp=&amp=&amp=&request=000288019&find_code=SYS&local_base=RMB01&pds_handle=GUEST

http://www.crt-ii.org/_awards/_denials/_apdfs/Feist_Sigmund_den.pdf

4 Kommentare

  1. Danke für diesen informativen Beitrag, der zwar schon fast ein Jahrhundert alt, dennoch von Wert ist, da er den Kenntnisstand von einst gut wiedergibt.

    Beschämend, dass der Deutsche Feist von der englischsprachigen WP gewürdigt wird, von der eigenen virtuellen Bürgerenzyklopädie (wiki.de) jedoch übergangen wird.

    Na, wer hätte Lust diese Zeilen
    https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sigmund_Feist&action=edit&redlink=1
    als erster mit Infos zu beschicken?

      • Ach, und wer hier wollte einen Brief mitunterzeichnen, anstatt sich hinzusetzen und selbst einen zu formulieren? Glashaus…

        Abgesehen davon mag es unter den hier Mitlesenden wohl Leute geben, die mit Wikipedia – bei dem es für Newbies garnicht so leicht ist, fundiert bei einem Beitrag zu einem Begriff den hohen Wikipedia-Anforderungen gerecht zu werden noch mit Leuten, die da hineinfunken möchten, klar zu kommen – vertrauter sind als der Fragesteller und vielleicht schon andere Beiträge in dem online-Lexikon verfasst haben: so gesehen ist die Frage sehr vernünftig und voll berechtigt.

        Außerdem: weißt du denn, ob nicht evtl. schon mal jemand es versucht hat, so einen Beitrag zu Feist zu verfassen und dann irgendwer kam und ihn einfach wieder löschte? Es gibt, beschäftigt man sich mal etwas mit den Interna von Wikipedia, darin ne ganze Menge von selbsternannten Päpsten, die nichts lieber tun als genau das mit sonstwas für Begründungen.

        Was meint der Gründer von Wikipedia selber von wegen Beiträge verfassen? Das steht hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Jimmy_Wales

        Zitat:

        >> Zum engeren Kern der deutschsprachigen Wikipedia zählt Wales nur „etwa 800 bis 900“ Autoren, dies sind nach seiner Definition „Wikipedianer, die mehr als 100 Beiträge monatlich neu schreiben oder ändern“. Über diese zentrale Gruppe meinte er im November 2007 in der New York Times, dass sie „in Wahrheit ganz schön eingebildet“ sei. Für das „größte Missverständnis über Wikipedia“ hält er die Annahme, dass sie demokratisch sei. „Wir glauben, einige Leute sind Idioten und sollten gar nicht schreiben.“ Eine weitere Beurteilung äußerte er 2006: Wikipedia sei „in vielerlei Hinsicht egalitaristisch und basisdemokratisch“, aber „auch elitär“. Er gehe „vom Guten im Menschen“ aus und setze daher auf „offenen Austausch von Informationen“ und auf eine „breite öffentliche Beteiligung“. <<

        Ãœbrigens besitzt diese online-Seite ein an Wikipedia angelehntes Lexikon: http://test.hagalil.com/lexikon

    • wiki.de? Selbstdarstellung der Seite:

      „Die WiKi hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit und ohne Behinderung pädagogische und therapeutische Leistungen zur Förderung der Selbstständigkeit und Integration, sowie Betreuung und Begleitung anzubieten.“

      Das ist keine „virtuelle Bürgerenzyklopädie“ 😉

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