Ungarn Symposium in der Wiener Concordia

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Heute fand im bekannten Wiener Journalistenklub Concordia ein Symposium zum Thema „Ungarn betrifft: Freiheit der Kunst“ ein Symposium statt, über den noch zu mehr zu berichten sein wird…

Von Karl Pfeifer

Teilgenommen haben György Dalos, Ádám Fischer, Gregor Mayer, Lidia Nádori, Sándor Radnóti, Rudolf Ungváry. Außerdem sprachen auch Herr Niederle, der Präsident des österreichischen PEN, Michael Guggenheimer, Präsident des deutschschweizer PEN und Herbert Wiesner, Generalsekretär PEN Deutschland.

Dieses Symposium kam auf Grund des Wunsches der drei deutsprachigen PEN Gesellschaften zustande, die bei einem PEN Kongress versuchten mit dem ungarischen PEN einen Dialog über Ungarn zu führen. Die ungarischen Vertreter verneinten, dass es überhaupt Probleme in Ungarn gäbe.

Bereits vor Beginn der Veranstaltung verteilten eine aus Ungarn eingeladene PEN Delegation ein Schreiben ihre Präsidenten Géza Szöcs, der seine Absage mit folgenden Worten begann: „..Der Hauptgrund dafür ist die Furcht. Genau genommen, die panische Angst. Dabei halte ich mich eigentlich nicht für einen feigen Mann. Aber jetzt habe ich auf Ihrer Homepage gelesen, dass den Organisatoren, welche die Veranstaltung ursprünglich in irgendeinem ungarischen Grenzort geplant hatten, eine Warnung zugegangen sei. Darin habe es geheissen, die persönliche Sicherheit der eingeladenen Autoren könne nicht garantiert werden. Da nun fingen meine Zähne an zu klappern…“

Es hatten noch nicht alle Teilnehmer am Symposion gesprochen, als der ungarische Botschafter, der am Anfang von Susanne Dobesch, Generalsekretärin des österreichischen PEN freundlich begrüßt wurde, bat einen Beitrag leisten zu dürfen, weil seine Pflichten ihn wegrufen.

Botschafter Vince Szalay-Bobrovniszky beschwerte sich über die „Meinungsdiktatur“ im Concordia Club, betonte, dass er keinen Druck ausüben will und verteidigte den Trianongedenktag in dem er darauf hinwies, dass die deutschsprachigen Südtiroler Autonomie genießen, die den ungarischen Minderheiten verwehrt bleibt.

Obwohl niemand dies behauptet hatte, sprach er darüber, dass doch der Jüdische Weltkongress nicht in Budapest tagen würde, wenn Ungarn ein faschistisches Land wäre. Er erwähnte, dass in Ungarn 100.000 Juden leben und dass Ministerpräsident Orbán die „jüdische Minderheit“ verteidige. Dann aber kam die steile Behauptung, er habe noch nie gehört im österreichischen Parlament, dass der Bundeskanzler so etwas gesagt hätte. Da riss mir die Geduld und ich machte einen Zwischenruf, dass so etwas in Österreich nicht notwendig ist und dass es eine Schande ist, wenn ein Ministerpräsident in einem EU-Land so etwas sagen muss.

Es gibt kein anderes EU-Land, in dem ein Ministerpräsident – so wie in Ungarn – auf der einen Seite so redet und andererseits sich gleichzeitig schützend vor einen Journalisten stellt, der antisemitische und rassistische Sprüche in fidesznahen Medien von sich gibt.

14 Kommentare

  1. Dieses Flugblatt wurde an alle Delegierten und Journalisten verteilt, bevor diese am Sonntag 5.5. 2013 in Budapest die Rede Viktor Orbáns anhörten.
    We won’t clap for Orbán
    03 May 2013

    We won’t clap for Orbán
    A guest who does not deserve applause

    We firmly believe that it is crucial for a transnational Jewish umbrella organisation to advance good relations with governments. However, we fear that by inviting the Hungarian Prime Minister Viktor Orbán, the World Jewish Congress and its affiliates risk legitimizing his government’s actions, therefore undermining future criticism of its policies concerning rising anti-Semitism and the situation of the Jewish community and other minorities.

    • Four authors, known for their obvious anti-Semitic views were included in the Hungarian school curriculum in 2012. (József Nyírö, István Sinka, Dezsö Szabó and Albert Wass).
    We don’t clap for Orbán !

    • Under governmental support, several municipalities have begun to erect statues of Miklos Horthy, a military dictator who ruled Hungary from the end of World War I through most of World War II. Horthy is an incendiary figure in Hungarian-Jewish history because more than 500,000 Jews were murdered or sent to death camps while he remained nominally in power during the German occupation.
    We don’t clap for Orbán!

    • The Hungarian government was directly involved in the reburial arrangements of József Nyíro, whose coup resulted in the death of hundreds of thousands, and by doing so idolized him in front of the Hungarian nation.
    We don’t clap for Orbán!

    • The Fidesz government has continuously modified the Hungarian constitution, removing democratic safeguards, to the extent that the European Union has threatened the government with legal action.
    We don’t clap for Orbán!

    The attacks against democracy are clear and continuous: crippling restriction of the freedom of the press, criminalisation of the homeless, impunity afforded to perpetrators of racist murders, and the strengthening of virulent anti-Semitism.

    Join Jewish Students and do not applaud Viktor Orbán until his government changes its policies
    Don’t clap for Orbán!

    The European Union of Jewish Students
    L’Union des Etudiants Juifs de France
    The World Union of Jewish Students
    For Press enquiries, please contact office@eujs.org

    • „Was sich in Ungarn tut ist wirklich finster. Ich frage mich, wie lange das Land so noch in der EU bleiben kann.“

      wie lange mussten wir hier alle warten um einmal einen
      so knappen kommentar von ihnen lesen zu koennen.

      wie man sieht geht es doch. manchmal zumindest.

      J

  2. Der Parteivorsitzende Gabor Vona wurde als Gabor Zázrivecz geboren. Warum macht man solch eine Umbenennung ?
    Eine andere Jobbik Führungsgestalt Levente Muranyi ist ebenfalls mit einem jüdischen Familiennamen dekoriert.

    Wieso findet man in hagalil eigentlich noch keinen Bericht über den in Budapest am Wochenende abgelaufenen Jüdischen Weltkongress ?
    Ihr seid mir schon wackere Juden …

    • Elis Freund suggeriert, dass Vona und Muranyi Juden oder jüdischer Abstammung sind. Was er glaubt mit Hinweis auf Namensänderung „beweisen“ zu können. Als ob in Ungarn nicht Massen ihre nicht magyarisch klingende Namen geändert hätten.
      Elis Freund ist Rassenforscher.
      Und wenn ihm hagalil nicht paßt, sollte er doch lieber bei der NPD oder beim fidesznahen Magyar Hirlap posten, die sicher gierig nach seinen antisemitischen „Weisheiten“ schnappen.

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