Ein Journalist in Nöten

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Jakob Augstein und sein Israel-Komplex…

Von Matthias Küntzel

Einige von Ihnen werden sich noch an die Rede Martin Walsers in der Frankfurter Paulskirche von Herbst 1998 erinnern, in der er gegen „Auschwitz“ als „Moralkeule“ vom Leder zog. 1.200 Zuhörer erhoben sich damals zu standing ovations. Nur einer blieb sitzen und sprach von „geistiger Brandstiftung“: Ignaz Bubis, der damalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wochenlang stand Bubis mit seiner Kritik allein. Heute gilt als sicher, dass Bubis damals im Recht war, die Masse der Claqueure hingegen nicht. ((Siehe hierzu: http://www.matthiaskuentzel.de/contents/normalitaet-und-wahn))

Seit Anfang dieses Jahres erheben sich erneut einige Tausende, um den Positionen Jakob Augsteins Beifall zu spenden oder sie doch zumindest gegen die Vorhaltungen des Simon-Wiesenthal-Zentrums (SWZ) zu verteidigen.

Das SWZ veröffentlicht jährlich eine Liste mit den zehn gravierendsten Äußerungen des Antisemitismus bzw. Anti-Israelismus. In seiner Liste für 2012 führte es auf dem vorletzten Platz Zitate des Journalisten Jakob Augstein auf. ((http://www.wiesenthal.com/atf/cf/%7B54d385e6-f1b9-4e9f-8e94-890c3e6dd277%7D/TT_2012_3.PDF Das SWZ hat keine Liste der schlimmsten Antisemiten angefertigt, wie es in der deutschen Debatte fälschlich hieß.)) In Deutschland galten aber nicht die inkriminierten Äußerungen Augsteins als Skandal, sondern deren Zitierung auf der Negativliste des SWZ.

„Die Zitate aus Texten von Augstein, die das Simon-Wiesenthal-Zentrum als Belege einer angeblich antisemitischen Haltung des Autors anführt, spiegelten Kritik, aber keine Hetze wider“, heißt es exemplarisch in der Solidaritätserklärung des Deutschen Journalisten-Verbands. „Es sei die Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten, kritisch zu berichten. Das schließe die israelische Politik mit ein.“ ((http://www.djv.de/startseite/profil/der-djv/pressebereich-info-download/pressemitteilungen/detail/article/israel-kritik-erlaubt.html))

Wer genauer hinschaut, stellt aber fest, dass bei Augstein von „kritischer Israel-Berichterstattung“ keine Rede sein kann. In sechs Spiegel-Online-Kommentaren über Israel, die Jakob Augstein zwischen September 2011 und November 2012 veröffentlichte, tritt der Antisemitismus derart offen zutage, dass es schmerzt. ((Die nachfolgenden Zitate Jakob Augsteins stammen aus den folgenden Spiegel-Online-Kommentaren: (1) „Israels verpasste Chance“ vom 15. September 2011; (2) „Es musste gesagt werden“ vom 6. April 2012; (3) „Die deutsche Atom-Lüge“ vom 4. Juni 2012; (4) „Wem nützt die Gewalt?“ vom 17. September 2012; (5) „Gesetz der Rache“ vom 19. November 2012 und (6) „Überall Antisemiten“ vom 26. November 2012. Während der Kommentar „Wem nützt die Gewalt?“ die Politik der gegenwärtigen israelischen Regierung interpretiert, behandeln die übrigen Kommentare „Israel“ allgemein. Die SWZ—Liste zitiert aus den Kommentaren 2, 4 und 5.))

Schatten der Geschichte

„Wenn Jerusalem anruft, beugt sich Berlin dessen Willen“, behauptet Jakob Augstein (3) und bringt damit nicht nur jüdische Strippenzieher ins Spiel, die „unsere“ Politik klammheimlich bestimmen. Gleichzeitig wird mit dem Verb „sich beugen“ auch das aus der Weimarer Zeit berüchtigte Bild des „Erfüllungspolitikers“ evoziert: Der Jude kommandiert, der Deutsche kuscht.

Das ist nicht, wie Augstein seine Spiegel-Rubriken überschreibt, „Im Zweifel links“, sondern „Im Zweifel rechtsradikal“; ein Slogan, der weniger einem Möllemann, als einem Jörg Haider eingefallen wäre, eine Hetze, wie sie ansonsten Mahmoud Ahmadinejad formuliert.

Ein einziges Mal habe sich die Bundesregierung nicht gefügt, sondern „kurz versucht, von den Israelis so etwas wie eine Gegenleistung für die deutsche Großzügigkeit zu erlangen“, behauptet Augstein. Und was geschah? „Als die Israelis mit dem Lachen fertig waren, haben sie die palästinensischen Steuergelder freigegeben. Das wars.“ (3)

Mit dem nicht enden wollenden „Lachen“ israelischer Regierungspolitiker beschreibt Augstein keine Realität. Er lässt uns stattdessen an seiner Phantasie teilhaben; einer Phantasie, die um infame lachende Juden und ausgelachte Deutsche kreist.

In Augsteins Hyme auf das berüchtigte Israel-Gedicht von Günter Grass ((http://www.sueddeutsche.de/kultur/gedicht-zum-konflikt-zwischen-israel-und-iran-was-gesagt-werden-muss-1.1325809 .)) taucht jene Phantasievorstellung wieder auf – jetzt aber unter einem umgekehrten Aspekt. Die Zeilen von Grass, begeistert sich Augstein,

„bezeichnen eine Zäsur. Es ist dieser eine Satz, hinter den wir künftig nicht mehr zurückkommen: ,Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.‘ Dieser Satz hat einen Aufschrei ausgelöst. Weil er richtig ist. Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen.“ (2)

Wir sehen hier, wie wichtig es für ihn ist, dass gerade „ein Deutscher“ Israel zum potentiellen Welt-Brandstifter erklärt. Hierin liegt für Augstein der eigentliche Einschnitt, die eigentliche Zäsur und das Moment, hinter das „wir künftig nicht mehr zurückkommen“ dürfen.

Mehr noch. Augstein macht aus seinem Wunsch nach einer Revision der deutschen Israelpolitik keinen Hehl. „Es muss uns endlich einer aus dem Schatten der Worte Angela Merkels holen“ (2), insistiert er in seinem Kommentar mit Bezug auf die Rede, die die Bundeskanzlerin am 18. März 2008 vor der Knesset hielt – eine Rede, in der Angela Merkel von der „immerwährenden Verantwortung für die moralische Katastrophe in der deutschen Geschichte“, der Shoah also, sprach und von der „besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels.“ ((http://www.faz.net/aktuell/politik/bundeskanzlerin-merkel-vor-der-knesset-mit-immerwaehrender-verantwortung-und-vertrauen-1511363.html)) Augstein will „endlich“ den Schatten jener Worte, d.h. den Schatten des Holocaust verlassen und von der Last der deutschen Geschichte erlöst werden. Es gehe heute „nicht um die Geschichte Deutschlands. Sondern um die Gegenwart der Welt.“ (2) – zwei Dinge, die der Autor fein säuberlich getrennt wissen will.

Natürlich darf ein Jakob Augstein für den Schlussstrich unter die Vergangenheit plädieren. Niemand will ihn zensieren. Allerdings sollte er sich dann über den Vorwurf, er bediene Momente des sekundären Antisemitismus, nicht beschweren.

Verschwörungsphantasien

Verschwörungstheorien stehen im Zentrum des modernen Antisemitismus, wie die „Protokolle der Weisen von Zion“, Hitlers Leitfaden für den Holocaust, beweisen. Die „Juden“, heißt es darin, werden, „sobald ein nichtjüdischer Staat es wagt, [ihnen] Widerstand zu leisten, … den Weltkrieg entfesseln.“ ((„Siebte Sitzung“, Absatz 3 der „Protokolle“, Jeffrey L. Sammons, (Hg.), Die Protokolle der Weisen von Zion. Die Grundlage des modernen Antisemitismus – eine Fälschung. Text und Kommentar. Göttingen 2001, S. 53.)) Es war Günter Grass, der als erster prominenter Deutscher diese Phantasie erneut popularisierte und mit seinem manierierten Ton versah: „Warum sage ich erst jetzt, gealtert und mit letzter Tinte: Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden? Weil gesagt werden muss, was morgen schon zu spät sein könnte.“

Es ist kein Zufall, dass Jakob Augstein das Wort vom jüdischen Weltfriedenssaboteur besonders gut gefiel. Immer wieder taucht bei ihm das Phantasma jüdischer Allmacht auf. So gehört seine Behauptung, dass „die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband (führt)“(2) in die Kategorie jener Phantasien, deren geistige Vorlage die „Protokolle“ sind.

Schon Mahmoud Ahmadinejad hatte 2007 ohne die Spur eines Beweises darauf insistierte, dass die dänischen Mohammed-Karikaturen von Israel initiiert worden seien. Fünf Jahre später spekulierte Jakob, dass auch das Mohammed-Video, das im Herbst 2012 antiwestliche Ausschreitungen provozierte, von Israel initiiert worden sei – wobei auch er anstelle von Beweisen suggestive Anspielungen und Assoziationen präsentiert.

„Kann man sich vorstellen“, raunt Augstein „dass der kriminelle Kopte [und Urheber des Videos] in anderem als im eigenen Auftrag handelte?“ (4) und bringt die „israelische Regierung“ gleich mit ins Spiel. „Wem nützt solche Gewalt?“, müsse nämlich fragen, wer wissen wolle, wer hinter dem Anschlag auf den amerikanischen Botschafter in Bengasi steckt. Sie nützt „den US-Republikanern und der israelischen Regierung“, flüstert uns Jakob Augstein zu. (4)

Wusste die CDU-Vizevorsitzende Julia Klöckner von diesen Passagen, als sie Augstein mit den Worten: „Wenn jemand in einer freien Gesellschaft Regierungen kritisiert, ist das sein gutes Recht“ gegen den Vorwurf des Antisemitismus in Schutz nahm? ((Gysi und Klöckner verteidigen Augstein gegen Antisemitismus-Vorwurf, in: Spiegel-Online, 3. Januar 2013.))

Anti-Israelismus

44 Prozent der in Deutschland Befragten stimmten 2004 der Aussage: „Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat“ zu. Augsteins Kommentare tragen dazu bei, diesen Prozentsatz zu erhöhen. Seine Israeldarstellung ist von antisemitischen Stereotypen geprägt, etwa wenn er die israelische Politik in einem einzigen Kommentar (5) gleich viermal mit dem „Gesetz der Rache“ in Verbindung bringt; wenn er den israelischen Streitkräften die gezielte Tötung von Kindern unterstellt („Ein 13-jähriger palästinensischer Junge soll vor einer Woche beim Fußballspielen von einem israelischen Helikopter aus erschossen worden sein.“) oder wenn er den Gaza-Streifen mit einem KZ assoziiert („1,7 Menschen hausen da, zusammengepfercht. … Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager.“)

Es ist eben nicht so, dass sich Augstein „kritisch mit der israelischen Politik beschäftigt“, wie der Digitalchef des SPIEGEL, Mathias Müller von Blumencron, schreibt. ((Zentralrat der Juden verteidigt Jakob Augstein, in: www.tagesschau.de, 4. Januar 2013.)) Sondern Augstein unterstellt, dass Israel „an Frieden … kein Interesse“ (5) hat und akzeptiert anschließend nur noch das, was in dieses Wahrnehmungsmuster passt.

Weil Israel keinen Frieden will, „brütet“ es sich in Gaza „seine eigenen Gegner aus“ (5); weil Israel keinen Frieden will, „will (es) gar nicht beweisen, … dass Iran eine Bombe baut“ (2); weil Israel keinen Frieden will, setzt es seit 44 Jahren seine Interessen „ohne Rücksicht auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel“ durch (1); weil Israel keinen Frieden will, gehe eine „nukleare Bedrohung, … von Israel für den Nahen Osten aus.“ (3)

Keine dieser Behauptungen ist belegt, eine ist absurder und verleumderischer als die andere. Gleichzeitig wird der regionale Kontext, den jeder Politiker in Israel stets zu gegenwärtigen hat, so gut wie vollständig ignoriert.

Wenn die SPIEGEL-Redaktion erklärt, sie sei bei ihrem Versuch „heraus(zu)finden, warum Augstein auf der Liste gelandet war, … gescheitert“ ((Clemens Höges, „Nicht im selben Zimmer“, in: Spiegel-Online, 7. Januar 2013.)), stellt sie sich nicht nur ein einzigartiges Armutszeugnis aus. Das Eingeständnis „spiegelt“ zugleich, wie es um den Anti-Antisemitismus in Deutschland steht.

Ende des letzten Jahres zeigte sich Jakob Augstein unempfänglich für Kritik. „Früher war es eine Schande, für einen Antisemiten gehalten zu werden“, erklärte er im November 2012. „Inzwischen muss man solchen Vorwurf nicht mehr ernst nehmen.“(6) Es ist dem Simon-Wiesenthal-Zentrum zu verdanken, dass es nunmehr die Möglichkeit einer Debatte über Antisemitismus und Journalismus gibt.

Bislang wurde diese Chance jedoch vertan. Dies mag zum Teil auch daran liegen, dass es viele Berufskollegen Augsteins für klüger halten, sich mit ihm nicht anzulegen, um keine Berufskarrieren zu verbauen. Immerhin verfügt der „smarte Dauerhetzer aus Deutschlands Top-Medien“ ((Rainer Trampert, Die große Heimsuchung, in: Jungle World, 10. Januar 2013.)) über 24 Prozent der Anteile des SPIEGEL-Verlages. Das karrieristische Motiv reicht als Erklärung aber nicht aus.

Die Debatte

Warum formiert sich seit Anfang Januar eine publizistische Wagenburg, um die Kritik des Wiesenthal-Zentrums ebenso ungeprüft wie unreflektiert zurückzuschlagen?

Einen Hinweis liefert die Augstein-Solidarisierung des FAZ-Journalisten Nils Minkmar, mit dessen Intervention die Debatte begann. Dem SWZ sei „ein schwerer intellektueller und strategischer Fehler“ unterlaufen, doziert der neue Feuilletonchef der FAZ. Offenkundig gefiel er sich in der Rolle, dem SWZ Ratschläge erteilen und über dessen Strategie befinden zu dürfen. ((Nils Minkmar, Eine offene Gesellschaft. Warum Jakob Augstein kein Antisemit ist, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Januar 2013.))

Augsteins Reaktion auf seine Listung war nicht weniger verstiegen: Er zolle dem SWZ für dessen Kampf gegen den Antisemitismus zwar seinen Respekt. „Umso betrüblicher“ sei es, fuhr er fort, „wenn dieser Kampf geschwächt wird. Das ist zwangsläufig der Fall, wenn kritischer Journalismus als rassistisch oder antisemitisch diffamiert wird.“ ((http://www.heise.de/tp/blogs/6/153463))

Unverblümt narzisstisch schwingt sich hier der Angeklagte, noch bevor der (Diskussions-)prozess begonnen hat, zum Richter über seine Ankläger auf. Von Innehalten, Nachdenken, Selbstreflektieren, Debattieren keine Spur. Da können die alten Juden vom Simon-Wiesenthal-Zentrum sagen, was sie wollen: Der junge Augstein weiß allemal viel besser, was den Kampf gegen den Antisemitismus schwächt und was ihm nutzt.

Wir deutsche Achtundsechziger und Nach-Achtundsechziger, geben Minkmar und Augstein mit diesen Anmaßungen zu verstehen, sind Weltmeister, wenn es um die Auseinandersetzung mit Deutschlands Vergangenheit geht. Wir müssen uns beim Thema Antisemitismus von niemandem belehren lassen und lassen uns auch von niemandem belehren!

Die meisten Teilnehmer dieser Debatte sind offenbar nicht nur deshalb eingeschnappt, weil „einer von uns“ auf die SWZ-Liste kam. Sondern sie reagieren auch deshalb so selbstgerecht, weil die Listung des SWZ das hochgezüchtete Selbstbild von der allumfassenden Antisemitismuskompetenz der Nach-Achtundsechziger-Generation demoliert.

Dabei ist es gerade um diese Kompetenz eher dürftig bestellt. „Die Intellektuellen dieser Republik“, kritisiert Henryk Broder, „die sonst jedem Zeitgeist auf der Spur sind, klammen sich an einen Begriff von Antisemitismus, der so alt und verstaubt ist, wie eine mechanische Schreibmaschine aus der Dreißigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts. … Sie weigern sich einzusehen, dass auch den Antisemitismus mit der Zeit geht, dass er ein dynamisches und kein statisches Problem ist, dass er sich laufend ändert.“ ((Henryk M. Broder, Die modernen Antisemiten argumentieren subtil, in: Die Welt, 8. Januar 2013.))

Die Frage, was die ägyptischen Muslimbrüder (Platz 1 der SWZ-Liste), das iranische Regime (Platz 2) und der deutsche Verleger Jakob Augstein (Platz 9) gemeinsam haben, stellt sich in der Tat nur für jene, die von den Wandlungen des Antisemitismus nichts wissen. Für die übrigen ist die Antwort leicht: Der gemeinsame Angriffspunkt von Morsi, Ahmadinejad und Augstein ist Israel, wobei dieser Angriff in der Form einer Zangenbewegung verläuft.

Am einen Ende dieser Zange sammeln sich die Islamisten, die den jüdischen Staat aus religiösen Motiven auslöschen wollen und heute schon prophezeien, dass er in zehn Jahren nicht mehr existiert. Am anderen Ende der Zange tummeln sich westliche Intellektuelle, die wie Jakob Augstein den Auslöschungsfuror der Islamisten in den westlichen Gesellschaften flankieren, indem sie Israel dämonisieren, dessen Todfeinde aber in Schutz nehmen.

Wie dies geht, demonstrierte Jakob Augstein in einer Talkshow, die Günther Jauch im April 2012 zum Thema „Der Blechtrommler – was ist dran an Grass‘ Israel-Kritik?“ veranstaltete. „Israel ist eine größere Bedrohung für den Weltfrieden als Iran“ rief Augstein bei dieser Gelegenheit dem Fernsehpublikum zu – Lüge Nummer 1. Teheran hingegen, fuhr Augstein fort, habe Israels Vernichtung niemals angedroht, diese Behauptung beruhe auf einem „Übersetzungsfehler“ – Lüge Nummer 2. ((Philipp Peyman Engel, Noch’n Gedicht. Grass-Debatte bei Günther Jauch, in: Jüdische Allgemeine, 16. April 2012.))

Augstein erhielt in dieser Fernseh-Debatte den mit Abstand meisten Applaus. Kein Wunder! Dass ein antisemitisch angehauchter Anti-Israelismus in der deutschen Bevölkerung mehrheitsfähig ist, ist durch zahllose Umfragen bewiesen. Bisher existiert jedoch zwischen diesem Massenbewusstsein und der historisch begründeten Israel-Haltung der deutschen Eliten eine sorgsam gehütete Kluft.

Jakob Augstein möchte diese Kluft so schnell wie möglich schließen. Auch deshalb soll mithilfe der laufenden Debatte die Antisemitismus-Latte derart hoch gelegt werden, dass er mit seinen als „Israel-Kritik“ daherkommenden Tiraden bequem darunter durch laufen kann.

Sollte es ihm gelingen, aus der Auseinandersetzung mit dem Simon-Wiesenthal-Zentrum als „moralischer Sieger“ herauszugehen, hätte er nicht nur einen Gutteil dieses Ziels erreicht. Er hätte zugleich demonstriert, dass es „heute schlimmer (ist), jemanden einen Antisemiten zu nennen, als einer zu sein.“ ((Josef Joffe, Antisemitismus-Knüppel, in: DIE ZEIT, 10. Januar 2013.))

Ich glaube nicht, dass es soweit kommt. Was die internationale Antisemitismusforschung in den letzten Jahrzehnten zu Tage gefördert hat, lässt sich für ein paar Tage unter den Teppich kehren – auf Dauer aber nicht. Wenn die Affekte dieser Debatte abgeklungen und die Pulverschwaden verraucht sein werden, wird sich die Berechtigung der Kritik des Wiesenthal-Zentrums ebenso unzweifelhaft erweisen, wie sich die Bubis-Kritik des Jahres 1998 im Nachhinein als berechtigt erwies.

Am 11. Januar 2013 auf www.matthiaskuentzel.de veröffentlicht.

112 Kommentare

  1. Antisemiten sollen nicht ruhig schlafen koennen

    Wiesenthal-Zentrum legt gegen Jakob Augstein nach

    „Rabbi Abraham Cooper lässt dem Publizisten Jakob Augstein keine Ruhe: Der Vize-Direktor des Simon-Wiesenthal-Zentrums nennt ihn erstmals „einen Antisemiten“, der den Juden eine Erklärung schulde.“

    „Der Vize-Direktor des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Rabbi Abraham Cooper, hat die Antisemitismus-Vorwürfe gegen den Publizisten Jakob Augstein bekräftigt. Eigentlich sei es dem Zentrum nicht darum gegangen, ihn als Person zu brandmarken, sagte Cooper am Donnerstag in Berlin.“

    „Vielmehr sollte auf den in seinen Texten vermittelten Antisemitismus als Phänomen aufmerksam gemacht werden. Inzwischen sage er aber auch über Augstein individuell: „Wir haben es mit einem Antisemiten zu tun.“

    „Das Simon-Wiesenthal-Zentrum mit Sitz in Los Angeles hatte den „Freitag“-Herausgeber auf Platz neun seiner jährlichen Liste der zehn schlimmsten Antisemiten weltweit gesetzt und damit bei deutschen Medien Empörung ausgelöst. Bei der Entscheidung beriefen sich die Mitglieder des Zentrums auf den Publizisten Henryk M. Broder, der Augsteins israelkritische Beiträge, die unter anderem auf „Spiegel online“ erschienen, wiederholt scharf kritisierte.“

    „Ärger über fehlende Entschuldigung

    Bei seiner neuerlichen Kritik verwies Cooper auf Augsteins Rechtfertigungen in der Debatte und das Ausbleiben einer Entschuldigung, um die Cooper in Medieninterviews gebeten hatte. „Er schuldet mir nichts, aber den Juden“, sagte Cooper.

    „Der Rabbi prangerte vor allem eine Kolumne Augsteins an, in der dieser ultra-orthodoxe Juden mit islamistischen Fundamentalisten verglich. „Das ist klassischer Judenhass“, sagte Cooper.“

    „Dabei werde nicht bedacht, welche Auswirkung diese Worte auf die Wahrnehmung der sogenannten Haredim hat. Immerhin seien die orthodoxen Juden auch diejenigen gewesen, die wegen ihrer äußerlichen Erkennbarkeit dem Judenhass der Nazi-Zeit auf der Straße als erste zum Opfer gefallen seien.“

    „Der Hamburger Politikwissenschaftler Matthias Küntzel, der sich im Schwerpunkt seiner Arbeit mit Antisemitismus befasst, schloss sich den Vorwürfen gegen Augstein an.“

    „Er sprach von „israel-kritischem Antisemitismus“, hinter dem sich klassische Ressentiments gegen Juden allgemein verbergen. So fänden sich auch in Augsteins Texten entsprechende „Anspielungen und Fantasien“.

    „Diese Worte hätten Wirkung nicht zuletzt auch für das Verhältnis zwischen Juden und Nicht-Juden in Deutschland, sagte Küntzel. Er sagte, es müsse eine Debatte über Journalismus und Antisemitismus beginnen.“

    http://www.welt.de/politik/ausland/article113268896/Wiesenthal-Zentrum-legt-gegen-Jakob-Augstein-nach.html

  2. fairness

    hm…hab grade den Kopf nicht frei, lese grade das Buch von dem auf hagalil schon die Rede war:

    Tuvia Tenenbom, „Allein unter Deutschen“.

    fairness; bitte, bitte, bitte kaufen Sie das Buch und lesen es. Es lohnt sich!!

  3. Sebastian

    Kommentar von Wagner gelesen; mich interessierte, was Sie so in diese echte Freude versetzte. Durch Kommentare lernt man, unter anderem, was der eine oder andere Deutsche so wirklich denkt.
    Belgien ist ein Mitgliedstaat der EU und gehört, nebenbei, der Nato an und in dessen Charakter gehört die gemeinsame Verteidigung im Angriffsfalle aber eigentlich nicht der Angriff eines anderen Nato-Partners.
    Das Beispiel Belgien ist offensichtlich falsch gewählt.

    Wagner schreibt: >> Ich möchte mal wissen, welch ein nationalistisches Getöse in Deutschland los bräche, flögen täglich aus Belgien Raketen nach Oldenburg, Hamminkeln oder Hameln.
    Morgen würde die Bundeswehr mobilisiert und übermorgen wäre Belgien vernichtet und die Belgier ausgerottet<<<.

    Fällt Ihnen auf, Sebastian, was für eine unzeitgemäße Brachialsprache Wagner gewählt auf? Oder muss ich es Ihnen noch erklären? „“Vernichtet, verrottet““. Was für ein Bild über Deutschland verbreitet dieser Wagner, dass Sie ihn für authentisch halten?
    Ich mache es kurz: Als Sohn eines „kleinen Mitläufers mit NSDAP-Ausweis“ will er seinen Vater nicht entschuldigen, aber er will seine Last mittragen.
    Wagner will nicht relativieren, aber er will wieder „gutmachen!“
    Deshalb wählt er die Unterstellung, Israel sei das Volk , das im Heiligen Land angekommen sei und sich deshalb nur noch verteidigen müsse und an diesem GESETZ darf kein anderer Mensch, schon gar nicht ein Deutscher, dran rütteln.

    Es trifft Ihre Meinung nicht, ich weiß.

  4. Ein Glück, hab`s wieder gefunden.

    Auf diesen interessanten Beitrag von Cigdem Akyol

    http://www.taz.de/!108179/#send-comment

    wurde auf Hagalil (glaube ich) schon hingewiesen.

    Was aber das elende Gejammer meiner christlichen Mitbrüder und Mitschwestern in Deutschland angeht „wir wollen aber auch mal Israel kritisieren dürfen“ hat ein Herr Hartmut Wagner einen Kommentar geschrieben, den ich mir vor meinem Schreibtisch eingerahmt habe und mir selber (nachträglich) als Konfirmationsspruch gewidmet habe. Wer möchte kann ja mal in den o.g. taz Artikel reinschauen, und bei den Kommentaren Hartmut Wagners Meinung vom 05.01.2013 um 19:38 nachlesen.

  5. Antisemitismus

    „Augstein sollte sich bei den Lesern und dem jüdischen Volk entschuldigen“

    „Augstein schreibt in Spiegel Online wörtlich: „Israel wird von den islamischen Fundamentalisten in seiner Nachbarschaft bedroht.

    „Aber die Juden haben ihre eigenen Fundamentalisten. Sie heißen nur anders: Ultraorthodoxe oder Haredim. Das ist keine kleine, zu vernachlässigende Splittergruppe. Zehn Prozent der sieben Millionen Israelis zählen dazu.“

    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-01/antisemitismus-augstein-abraham-cooper

    Diese Aussage von Augstein ist Antisemitisch Deffamierend und Beleidigend und Rassistisch.

  6. Die taz hat zum israelischen Wahlergebnis ein lustiges, passendes Titelcover zum ollen Augstein (der es sogar doll findet, sein eigenes antisemitisches Ressentiment nicht durch einen Besuch in Israel erschüttern zu lassen – ganz nach dem Motto: Deutsche, reist nicht zu den Juden!) gebracht: http://www.facebook.com/photo.php?fbid=10151367950515688&set=a.318378965687.152839.522865687&type=1&theater
    Oder:
    http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=a1&dig=2013%2F01%2F24%2Fa0067&cHash=e5a0d639f02712207a09112bf92f9513

    • „antisemitisches Ressentiment“ Weil jemand die Politik der jetzigen wie auch einiger früherer Regierungen des Staates Israel und deren BefürworterInnen, sonstwo, aus diversen Gründen in bestimmten definierten Details absolut nicht passt und ihm das nicht gleichgültig ist und er pointiert und frech darüber lästert? Come on! Hat er jemals dabei „die Juden“ machen dies und das“ (was allerdings antisemitisch wäre) gesagt? Wo?

  7. Voller Bewunderung blicke ich ins Zeitalter der Eroberungen zurück. Imperien, Imperium Romanum, Dschingis Khan, der Commonwealth. Wenn wir also von Besetzung sprechen, dann entsteht die Frage, wer hat was besetzt und wer hat was besetzt, wann ? Nun ich sage, wer besetzt hat, wer ein Imperium schaffen wollte, Agamemmnon, Nero. Also ich meine Afrika, nun befreit von dem Joch der „nicht“ christlichen Christen, befreit vom Joch der Kolonialherren, hat einen letzten Sklavenhalter zu besiegen. Siehe denn, nun wer ? Besetzt ist Afrika nun schon wieder. Erobern ? Zurückerobern ? Wer ist in Afrika und war vor 1800 Jahren gar nicht dort ? Wo brennt die Front ? Wer ist heute der Kolonialherr ? So fürchtet nicht, denn Afrika wird sich befreien, die Afrinanische Union ist auf dem Wege, noch ein paar Jahre und ein „riesiges Heer“ steht bereit, sich zu erheben, gegen die neuen Kolonialmächte, die das Land des Löwen in eine Müllhalde verwandeln wollen, sie die alten Sklaventreiber mit ihren krummen Säbeln. Nun, ein gewaltiges Heer, so groß, dass man sein Ende nicht zu erkennen vermag, dort siehst du die Wolken, hörst du die Trommeln, wie in Urzeiten schallt es durch den Dschungel, Stämme, alle vereint. Gegen den neuen Kolonialherren.

  8. Lieber ente,
    yes – natürlich ist es so 😉 NUR: J…& co. lauern nur so darauf, ebenDIESes belächelnderweise ‚disqualifizierend‘ als MYTHENbehaftet argumentativ in die „MärchenWelt“ abzudelegieren …JEDOCH: (meine Intentionen waren und sind stets FAKTENbasierend) gibt es abertausend LEGITIME sogenannt ‚WELTLICHE‘ – quasi von M E N S C H (un???)bewusst verursacht – RechtfertigungsTATSACHEN für die Existenz eines JÃœDISCHEN Staates ISRAEL in der ‚heutigen‘ Welt im unmittelbaren Hier & Jetzt – KRIEGE!!!

    …der Bund sollte bewahrt, eher weniger “ „verheizt“ “ werden 😉

  9. Das zuletzt Beschriebene ging nicht nur ihm so. „Am Schönsten“ aber traf es nicht zu wenig kommunistische Widerstandskämpfer, die erst unter Hitler bis zu 12 Jahre im KZ gesessen hatten und sich dann, endlich frei, in der jungen Bundesrepublik Deutschland aktiv gegen die Wiederbewaffnung engagierten. Sie wurden ohne viel Federlesens gleich wieder eingesperrt, dabei wurde ihnen erklärt, dass sie damit jeglicher Ansprüche auf ihre Zeit in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern verlustig gegangen seien. Und für die Zeit in den bundesrepublikanischen Gefängnissen, zum Teil bis zu fünf Jahren, gabs denn auch keine Rentenansprüche. Pech gehabt.

    Aber sie konnten sich damit trösten, dass wenigstens die Witwe des Blutrichters Freisler eine recht gute Witwenrente bekam, die sogar noch gesteigert wurde, weil ihr Mann noch ein Stück die Karriereleiter hinaufgestiegen wäre, hätte er überlebt.

  10. Lieber Efem,
    zum Begriff „Lager“ eine traurig-nachdenkliche Episode über einen (inzwischen leider schon verstorbenen) Freund von mir. Dieser hatte – er wuchs in einem deutschsprachigen Land auf – sieben Jahren Konzentrationslagerhaft mit äußerstem Glück überlebt. Nach seiner Befreiung ging er in dies USA. Er bekam gemeinsam mit seiner (aus dem gleichen Land wie er gebürtigen) Ehefrau einen Sohn. Mit ihm sprachen sie bevorzugt englisch, nur gelegentlich ein wenig deutsch.
    Er wollte seinen Sohn nicht mit seinen zutiefst traumatischen Erlebnissen in den deutschen Konzentrationslagern belasten (wobei er in glaubwürdiger Weise den Standpunkt vertrat, auch öffentlich, dass er selbst durch die Konzentrationslagerhaft nicht grundlegend seelisch geschädigt worden sei). Er zog es deshalb vor, ihm bis etwa zum Alter von 14, 15 Jahren kaum etwas über die deutschen „Lager“, die „camps“ zu erzählen, und deshalb auch kaum etwas über seine Gefangenschaft und seinen jahrelangen Ãœberlebenskampf.
    Als sein Sohn erwachsen war – dieser hatte inzwischen angemessenes Wissen über die deutschen Verbrechen erworben und hatte zwischenzeitlich auch das Ausmaß des Terrors erfasst, welches sein Vater nur mit äußerstem Glück überlebt hatte – erzählte er seinem Vater viele Jahre später, dass er diesen als Jugendlichen für einen Feigling gehalten habe, weil er während des Krieges in einem „camp“, also in seiner Phantasie: in einem „Ferienlager“, gelebt habe – statt als tapferer amerikanischer Soldat gegen die Nazis zu kämpfen…
    Die Geschichte hat noch eine Fortsetzung:
    Etwa 20 Jahre später kehrte mein Freund wieder in sein deutschsprachiges Heimatland zurück. Als er einige Jahre später in seinem neu-alten Heimatland seine Rentenansprüche geltend machen wollte fragte ihn der zuständige junge Beamte der Rentenbehörde (der ausreichend Zeit und Möglichkeiten gehabt hatte, sich über die bewegte Vita des in seinem Heimatland nicht unbekannten Antragstellers kundig zu machen), warum er denn in den Jahren von 1938-1945 keiner geregelten Arbeit nachgegangen sei…
    Mein Freund nahm all dies gelassen…

  11. toda Sebastian – an der REALITÄT ist letztlich noch NIE wirklich jemand vorbeigekommen – auch nicht die westliche, freiheitlich-demokratische „GutmenschenWelt“, so diese doch aus deren eigener Geschichte wissen müsste, dass die sog. „Eliten“ – die ‚politisch-ideologischen Akteure‘ STETS das PROBLEM …der GRUND für all blutige Kriege in der Vergangenheit waren! Die sog. palästinensische Administration tut Gleiches – ideologisiert das sog. palästinensische ‚gemeine‘ Volk gleichermassen entgegen den von efem vorgetragenen a) – j)FriedensoptionsWünschen – setzte ausschliesslich auf ‚Befreiung GANZ sog. Palästinas‘ – eine bittere TATSACHE. Israel wurde in mehrere arabische AggressionsKRIEGE gezwungen – das ERGEBNIS dessen ist die heutige Situation vor Ort!

    Unabhängigkeitserklärung – GRUNDLAGE – ‚die e i n z i g e GARANTIE für die Existenz des jüdischen Volkes‘ 😉 jim …auf den Punkt

    • Also ich dachte immer die einzige Garantie für die Existenz des jüdischen Volkes wäre der Bund. Aber so kann man sich irren.

  12. Sorry, wenn ich nicht alle 92 Kommentare zum Artikel lese.
    Ich weiss allerdings auch nicht, was es da gross zu diskutieren gibt.

    Wenn folgendes zutrifft:
    „„Kann man sich vorstellen“, raunt Augstein „dass der kriminelle Kopte [und Urheber des Videos] in anderem als im eigenen Auftrag handelte?“ (4) und bringt die „israelische Regierung“ gleich mit ins Spiel. „Wem nützt solche Gewalt?“, müsse nämlich fragen, wer wissen wolle, wer hinter dem Anschlag auf den amerikanischen Botschafter in Bengasi steckt. Sie nützt „den US-Republikanern und der israelischen Regierung“, flüstert uns Jakob Augstein zu. (4)“ (Zitat aus dem Artikel)

    bitte, was sonst, wenn nicht eine ungeniert antisemitische Grundhaltung spricht aus diesem Geschreibsel? Das ist gradezu bilderbuchhaft deutlich. Abgesehen davon zeugen derartige ‚Analysen‘ von himmelschreiender Unfähigkeit zu politischer Analyse. Und man muss sich Fragen, was – ausser familiären Banden – einen solchen Schreiberling dazu qualifiziert, seinen Ungeist (Abwesenheit von Geist) in einem deutschen Nachrichtenmagazin mit Qualitätsanspruch als Kolumnist auszubreiten.

  13. Hallo efem,

    Du zitierst wikipedia:

    “Realitätsverlust bezeichnet die Unfähigkeit eines Menschen, das eigene Handeln mit der Objektivität der realen Welt und der Denkweise seines Umfeldes in Einklang zu bringen.”

    Das ist ein interessantes Zitat.

    Bei uns in Deutschland besteht die REALITÄTSVERWEIGERUNG darin, dass viele unserer deutsch-christlichen Mitmenschen von der realen Gedankenwelt der palästinensischen Eliten nichts wissen wollen. Viele unserer deutsch-christlichen Mitmenschen benutzen das palästinensische Volk, um so die Juden als Tätervolk zu diffamieren, damit sie die Bürde von Auschwitz, die sechs Millionen ermordeten Juden los werden. In diesem Link:
    http://www.israelnationalnews.com/Articles/Article.aspx/2567

    wird ab Absatz 8 erläutert, wie die palästinensischen Eliten agieren. In Absatz 12 wird Arafat zitiert, was er von den Vereinbarungen hält, die einen wirklichen Frieden im Nahen Osten bringen könnten.

    DIE REALITÄT IM NAHEN OSTEN, von der viele unsere deutsch christlichen Mitbürger nichts wissen wollen, hat jim in diesem Kommentar auf den Punkt gebracht:

    http://test.hagalil.com/2012/11/20/sderot-4/comment-page-1/#comment-41609

  14. Israelische Botschafter über ‚Der Spiegel‘ Kolumnist

    Der Deutsche Gesandten warnt vor

    „steigenden linken Antisemitismus“;

    fordert Vergleich Gaza KZ „beschämend.“

    BERLIN – Israels Botschafter in Deutschland, Yaakov Hadas-Handelsman, wog den aufgeheizten Streit über den angeblichen Antisemitismus Des Spiegel-Kolumnist Jakob Augstein und dem wachsenden linken Antisemitismus in der Bundesrepublik.

    „Das ist eine Schande“, sagte Hadas-Handelsman von Augsteins Vergleich zwischen dem Gaza-Streifen und in ein Konzentrationslager.

    Der israelische Botschafter gab einen umfangreichen Interview am Samstag der Tageszeitung Rheinische Post, eine Regionalzeitung in Düsseldorf.

    http://www.jpost.com/International/Article.aspx?id=300131

    • Das Rheinische Post – Interview:

      http://www.rp-online.de/kultur/augstein-hat-israel-hart-attackiert-1.3140357

      Darin sagt er: „Augstein beschränkt sich vorläufig darauf, den Gazastreifen als „Lager“ zu bezeichnen. Was bedeuten soll: Gaza ist so schlimm wie ein KZ. Das ist beschämend.“

      Das ist eine Interpretation, wenn auch unbeweisbar.

      Was aber macht die aus der mit der URL aufrufbare website daraus?

      „Augstein termed Gaza a „camp“ which evokes in a German language context a Nazi extermination camp.“

      Das ist mehr als nur eine Interpretation, es ist eine Verdrehung dessen, was der Botschafter sagte.

      Augstein schrieb „Lager“. Abgesehen davon, dass in Englisch das das Wort für helles Bier ist, werden seit eh und je die in verschiedenen arabischen Ländern stehenden Lager für aus dem Land westlich des Jordan geflohenen/vertriebenen/weggezogenen AraberInnen als genau das bezeichnet. Genau wie alle möglichen anderen Lager für Menschen, die irgendwelchen Gewalten, sei es denen der Natur oder der von Menschen weichen mussten. Niemand käme auf die Idee, da eine Verbindung zu „exterminatin camps“, zu Vernichtungslagern wie Auschwitz, zu suchen.

      KZs und ihre Ableger („Außenlager“) waren bekanntlich über das ganze Reichsgebiet wie ein Spinnennetz ausgebreitet, in so gut wie jedem Gebiet gab es sie. In ihnen kamen Unzählige um ihr Leben, jedoch waren sie bis auf wenige nicht spezifisch zur Vernichtung errichtet worden. Dann gab es noch jede Menge Kriegsgefangenenlager, ebenfalls mit der Bezeichnung Lager, die „StaLags“ http://de.wikipedia.org/wiki/Stammlager

      Das in dem englischen, zitierten Satz Behauptete stimmt nicht. Man gehe auf die Straße und frage die Leute, was sie unter Lager verstehen. Wahrscheinlich Lager für Material.

      Im Gazastrip existieren mehrere Lager für die oben genannte Personengruppe, sog. Flüchtlingslager oder, im Kontext, einfach eben Lager. Da kann man, wenn man es so sehen möchte, ganz Gaza als EIN Lager bezeichnen. Denn wer wohnt da?

      Der Gazastrip war nur rel. dünn besiedelt von vergleichsweise wenigen Menschen, bis sich die Ströme der Fliehenden/Vertriebenen in das damals gleichzeitig Dank des ägyptischen, militärischen Vordringens ägyptisch kontrolliert werdenden Gebiet ergossen. Diese „UreinwohnerInnen“, denen das Land größtenteils gehörte, wehrten sich verzweifelt, aber vergebens durch Eingaben bei den Ägyptern gegen die Präsenz der Hereinkommenden, die mit Missachtung ihrer Rechte, ihres durch ottomanische Urkunden belegbaren Besitzes einherging. Ganz Gaza wurde so quasi ein einziges Flüchtlingslager, in dem, nebenbei bemerkt, die Reproduktionsrate die höchste der Welt ist, so dass der zunächst noch wesentlich größere Freiraum immer enger wird. Ein Lager. Aber kein, wie die Nazis abkürzten, KL = Konzentrationslager. Noch gar ein „extermination camp“.

    • Nun Augstein hat selber zugegeben, dass der vom benutze Begriff Lager nicht in Ordnung war. Denn das wir Lager als KZ verstehen, ist wohl keine Ãœberraschung. Man muss das daher sicher nicht verteidigen.

    • Darum gehts nicht. Dass der Begriff Lager in Deutschland mit KZ assoziiert wird, darum gehts. Und deswegen war selbst Augstein der Begriff unangenehm (und das heißt was bei dem), wenn auch viel zu spät.

  15. Lieber Efem,
    was möchtest Du uns damit sagen? War es der Mossad? Waren es durchgeknallte Irrläufer der „Anti-Deutschen“, oder sogar der CIA? War es vielleicht ein Ãœberläufer, der zuvor den deutschen Fallschirmspringer und österreichischen Raser umgebracht hat?

    Sollen wir nun, kontrastierend hierzu, an diese ein Jahr alte Meldung erinnern? (Habe nichts mehr von dieser Trägödie vernommen):
    http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13789189/Syrischer-Student-nach-Mord-an-Israelin-auf-der-Flucht.html

    Wer Langeweile hat, bzgl. Deutungshoheit:
    http://www.verbrochenes.net/2013/01/10/im-zweifel-nichts-neues/

    http://lizaswelt.net/2013/01/10/augstein-hat-eine-grenze-ueberschritten/

    http://www.verbrochenes.net/2013/01/10/im-zweifel-nichts-neues/
    Sollen wir die Liste noch verlängern?

    • Lieber Uri,

      was für Assoziationen! Der Mann war depressiv und nahm sich das Leben, darüber besteht kein Zweifel. Die Meldung schien mir aber interessant im Zusammenhang und ich wollte sie den hier Lesenden zur Kenntnis bringen: ich dachte in meiner Einfalt, es würde vielleicht zum Nachforschen*) und Nachdenken anregen. In Hoffnung auf die intellektuellen Fähigkeiten der geneigten LeserInnenschaft : -)

      Vielleicht hätte ich doch eine Erläuterung hinzusetzen sollen.

      Die verlinkte website ist extrem israelfeindlich. Das sollte man sofort merken, wenn man ein bisschen herumblättert darin.

      Hier nun pickte sie sich etwas selektiv heraus aus dem, was jemand, in diesem Fall der junge Mann, so alles gemacht hat, um damit eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Also das, was ihr in den Kram passt. Es ist ihr uninteressant, was er sonst tat. Sie suggeriert, dass das von ihr Benannte mit sein Hauptanliegen gewesen sei(das war es natürlich keinesfalls).

      Da zeigt sich u.U. eine Analogie. Was tat das SWC in Bezug auf Augstein? (Jaja, ich weiß, ich bin boshaft.)

      *) http://en.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz
      http://de.wikipedia.org/wiki/Aaronsw
      http://www.buzzfeed.com/rosiegray/iranian-government-promotes-aaron-swartz-conspirac

  16. Klare Meinung, wenig Ahnung

    Jakob Augsteins Texte über Israel zeugen kaum von Sachkenntnis – dafür von Ressentiment
    17.01.2013 – von Alex Feuerherdt

    „In Israel, das gibt Jakob Augstein offen zu, sei er bislang noch nicht gewesen. »Beruflich hat es sich nie ergeben«, sagte er diese Woche dem »Spiegel«, »und privat möchte ich nicht«.

    „Ein Eingeständnis, das erstaunt, wenn man bedenkt, mit welcher Verve und Selbstgewissheit der Herausgeber des »Freitag« und »Spiegel Online«-Kolumnist über den jüdischen Staat und dessen Politik urteilt, als kenne er sie wie seine Westentasche. So beschreibt er Gaza als »Ort aus der Endzeit des Menschlichen«, als ein »Lager«, in dem Menschen »zusammengepfercht hausen«. Nichts davon ist richtig.“

    „Die Lebenserwartung der Bewohner des Gazastreifens etwa beläuft sich auf 74 Jahre und ist damit höher als in Ägypten, der Türkei und über 100 weiteren Staaten; die Kindersterblichkeit hat ungefähr das Niveau von Bulgarien, liegt niedriger als in den meisten süd- und mittelamerikanischen Ländern.

    „Die Bevölkerungsdichte ist nicht wesentlich höher als die Münchens und erheblich geringer als etwa jene von Mexiko-Stadt. Eine Apokalypse steht in Gaza jedenfalls definitiv nicht bevor. Dass es sich dort gleichwohl nicht besonders angenehm lebt, ist unstrittig – aber zum allergrößten Teil die Schuld der Hamas, die, nachdem Israel sich 2005 aus diesem Gebiet zurückgezogen hatte, ein rigides, repressives Herrschaftssystem etabliert hat, in dem es so gut wie keine persönlichen Freiheiten gibt.“

    Regellos

    „Auch mit seinen Ausführungen zum israelischen Einfluss auf die deutsche Politik liegt Augstein grotesk daneben.

    »Wenn es um Israel geht, gilt keine Regel mehr«, behauptet er zum Beispiel; »Politik, Recht, Ökonomie – wenn Jerusalem anruft, beugt sich Berlin dessen Willen.« Und als Angela Merkel ausnahmsweise einmal »kurz versucht« habe, »so etwas wie eine Gegenleistung für die deutsche Großzügigkeit« zu bekommen, da hätten die Israelis nur gelacht.

    Wie aber erklärt Augstein sich dann, dass Deutschland, als die Palästinenser in der Uno-Vollversammlung Ende November 2012 ihre Aufnahme als Staat beantragten, sich der Stimme enthielt, statt mit Nein zu votieren wie Israel selbst? Wie erklärt er sich die einstimmige (!) Bundestagsresolution vom Juli 2010, in der in scharfem Ton die »sofortige« und »bedingungslose« Aufhebung der Blockade des Gazastreifens gefordert wurde? Wie die halbherzigen deutschen Sanktionen gegenüber dem Iran, dessen Atomprogramm für Israel eine existenzielle Bedrohung darstellt?“

    Weiter unter dem Link

    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/14968

  17. Hoppla. Immer diese Fremdwörter. Man sollte sie wenigstens richtig abschreiben. In meinem vorigen Text muss es statt des im Kontext unsinnigen „Intuition“ selbstverständlich „Intention“ heißen. sry

  18. @efem

    Garantiert schreiben einige solcher RassistInnen hier immer mal wieder, aber deren Ergüsse bekommen wir garnicht erst zu sehen. Du verkennst das Urteilsvermögen der MacherInnen von haGalil, die schon wissen, was sie tun.

    Schon ziemlich perfide, den mittlerweile wohl mehr als ausreichend begründeten Vorwurf des Judenhasses, nun auf die Betreiber dieser Seite umlenken zu wollen, diese sozusagen zu instrumentalisieren. Klappt aber nicht. Denn die Intention der Betreiber ist eine andere. Für schlichte Gemüter allerdings nicht so leicht zu begreifen.

    Nun denn, …

    Spätestens seit dem zweiten Weltkrieg und dem Holocaust, wissen wir, dass Israel die einzige Garantie für die Existenz des jüdischen Volkes ist!

    Was, so stellt sich nun die Frage, ist dann Israel-Hass?

    Was ist Qualifikation, Legitimation, und vor allem Motivation diverser Teilnehmer, derart besessen wie so manches Beispiel auch hier im Kommentarbereich von haGalil ganz deutlich zeigt, auf Israel hinschlagen zu müssen, unbedingt. Derart verbissen mittels unzähliger Beiträge bei Tag und bei Nacht und das nun mittlerweile tatsächlich jahrelang ungebrochen und unbeirrbar, ausgerechnet hier auf haGalil, einen Krieg gegen Israel, und nur gegen Israel, ganz unbedingt führen zu müssen.

    Wie bereits gesagt: Spätestens seit dem zweiten Weltkrieg und dem Holocaust, wissen wir, dass Israel die einzige Garantie für die Existenz des jüdischen Volkes ist!

    Was uns hier vorgeführt ist, ist nicht bloß Kritik an Israel, an der israelischen Politik, eine solche stellt sich anders dar – es ist, und wenn auch nur virtuell geführt, so doch ein veritabler, ein hasserfüllter Krieg, und – wer, wie hier zu beobachten, Israel dermaßen vehement bekämpft, bekämpft das Existenzrecht des jüdischen Volkes.

    Das wars!

    • Du benimmst dich, als sei dies deine Domain. Hab ich dir schon mal angedeutet, zu Recht, wie sich bestätigt: „ausgerechnet hier auf haGalil“ – da kommt sie schon wieder zum Vorschein, die Jimsche Anmaßung.

      Alle hier Schreibenden sind Gäste. Du auch. Um im Bild zu bleiben: du musst es schon dem Gastgeber überlassen, wen er hereinlässt und wen nicht.

      Deine verbogene Konstruktion im Anfang deines Textes klingt, als wolltest du hier Türsteher spielen und müsstest dich als Rausschmeißer und Beschützer betätigen, denn du kennst ja die „Intuition“ der BetreiberInnen.

      Dann führ dir mal dies zu Gemüte:

      „Je nach momentanem Ermessen können Beiträge ohne Rückmeldung und Begründung entfernt oder korrigiert, herausgestellt oder verschoben oder sonst wie weiterverarbeitet werden.“

      http://test.hagalil.com/forum/kommentare.htm

      Got it?

      Von wegen instrumentalisieren: wer mehr oder weniger heftiges Herummäkeln an Politik als Hass bezeichnet und glaubt, dafür mit der Shoah hantieren zu können – was macht der?

      „dass Israel die einzige Garantie für die Existenz des jüdischen Volkes ist!“ Wirklich? Mehr als die Hälfte lebt gar nicht in Israel: http://de.wikipedia.org/wiki/Juden#Geografische_Verteilung

      Oder denkst du, die in der angeführten Tabelle genannten Staaten (natürlich ohne Israel), zumindest die demokratischen, garantierten nicht für ihre Minderheiten?

    • Bistn Witzbold, efem.

      Also nochmals: Wie bereits gesagt: Spätestens seit dem zweiten Weltkrieg und dem Holocaust, wissen wir, dass Israel die einzige Garantie für die Existenz des jüdischen Volkes ist!

      Was uns hier vorgeführt ist, ist nicht bloß Kritik an Israel, an der israelischen Politik, eine solche stellt sich anders dar – es ist, und wenn auch nur virtuell geführt, so doch ein veritabler, ein hasserfüllter Krieg, und – wer, wie hier zu beobachten, Israel dermaßen vehement bekämpft, bekämpft das Existenzrecht des jüdischen Volkes.

      Danke – das wars!

    • „bekämpft das Existenzrecht des jüdischen Volkes“

      http://de.wikipedia.org/wiki/Realitätsverlust

      Zitat:

      „Realitätsverlust bezeichnet die Unfähigkeit eines Menschen, das eigene Handeln mit der Objektivität der realen Welt und der Denkweise seines Umfeldes in Einklang zu bringen.“

      Mag sein, dass das hier zu beobachten ist – aber was denn nun ist konkret hier die Realität?

      Sie ist das Erkennen, dass es neben anderem um den Nahostkonflikt und um das Handeln der daran Beteiligten geht.

      Einige, auch hier, meinen und treten dafür ein, er sei statt mit gegenseitiger Gewalt, vor allem der des in jeder Hinsicht überlegenen der israelischen Staatsmacht, die sie vielfach anprangern, durchaus friedlich lösbar. In etwa suf diese Weise:

      „Das neue Friedenslager muss einen Friedensplan formulieren, der auf den folgenden Prinzipien beruht:

      a) Die Besatzung muss aufhören. Ein unabhängiger und lebensfähiger palästinensischer Staat wird neben Israel errichtet.

      b) Die Grüne Linie wird die Grenze zwischen dem Staat Israel und dem Staat Palästina sein. Begrenzter Landaustausch wird nur durch gegenseitiges Einvernehmen möglich sein, der durch freie Verhandlungen im Verhältnis von 1:1 erreicht wird.

      c) Alle israelischen Siedler werden aus dem Gebiet des Staates Palästina evakuiert, und die Siedlungen werden den Flüchtlingen zur Verfügung gestellt.

      d) Die Grenze der beiden Staaten wird nach Übereinkunft durch gemeinsame Abkommen für Waren und Menschen offen sein.

      e) Jerusalem wird die Hauptstadt beider Staaten sein. West-Jerusalem wird die Hauptstadt Israels und Ost-Jerusalem die Hauptstadt Palästinas sein. Der Staat Palästina wird die vollständige Souveränität über Ost-Jerusalem, einschließlich des Haram Al-Sharif (Tempelberg) haben. Der Staat Israel wird die volle Souveränität über West-Jerusalem haben, einschließlich der Klagemauer und dem jüdischen Viertel in der Altstadt. Die beiden Staaten werden ein Abkommen über die Einheit der Stadt auf Verwaltungsebene erreichen.

      f) Israel wird im Prinzip das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge als ein unveräußerliches Menschenrecht anerkennen und moralische Verantwortung für seinen Teil bei der Schaffung des Problems übernehmen. Ein Wahrheitsfindungs- und Versöhnungskomitee wird die historischen Fakten in objektiver Weise nachweisen. Die Lösung des Problems wird durch ein Abkommen erreicht, das sich nach gerechten, fairen und praktischen Erwägungen ausrichtet und auch Rückkehr auf das Gebiet des palästinensischen Staates, Rückkehr einer begrenzten und abgestimmten Zahl auf das Gebiet von Israel, Zahlungen von Kompensation und Ansiedlung in anderen Ländern einschließt.

      g) Die Wasserressourcen werden gemeinsam kontrolliert und durch ein Abkommen gleich und fair geteilt.

      h) Ein Sicherheitspakt zwischen den beiden Staaten wird die Sicherheit von beiden garantieren und die besonderen Sicherheitsbedürfnisse von beiden berücksichtigen. Das Abkommen wird durch die internationale Gemeinschaft unterstützt und durch internationale Garantien bestätigt.

      i) Israel und Palästina werden mit anderen Staaten der Region zusammenarbeiten, um eine regionale Gemeinschaft nach dem Vorbild der Europäischen Union zu errichten.

      j) Die ganze Region wird von Massenvernichtungswaffen frei gemacht.“

      Nachlesbar hier:

      http://buecher.hagalil.com/sonstiges/avnery.htm

  19. Augstein und der Israelkomplex

    Antisemitisch angehauchte Israelkritik ist in Deutschland längst mehrheitskompatibel.

    Jakob Augstein macht sie nun salonfähig.

    Wie ernst es ihm damit ist, zeigt nicht zuletztein Streitgespräch im „Spiegel“ Von Matthias Küntzel

    „Einige von Ihnen werden sich noch an die Rede Martin Walsers in der Frankfurter Paulskirche aus dem Herbst 1998 erinnern, in der er gegen „Auschwitz“ als „Moralkeule“ vom Leder zog. 1200 Zuhörer erhoben sich damals zu Standing Ovations. Nur einer blieb sitzen und sprach von „geistiger Brandstiftung“: Ignatz Bubis, der damalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wochenlang stand Bubis mit seiner Kritik allein. Heute gilt als sicher, dass Bubis damals im Recht war, die Masse der Claqueure hingegen nicht.“

    „Wenn die Redaktion des „Spiegels“ in Heft 2/2013 erklärt, sie sei bei ihrem Versuch „heraus(zu)finden, warum Augstein auf der Liste gelandet war …, gescheitert“, stellt sie sich ein wahrhaft einzigartiges Armutszeugnis aus. Ihr Eingeständnis „spiegelt“ zugleich, wie es um den Antiantisemitismus in Deutschland steht“

    http://rotstehtunsgut.de/2013/01/04/warum-es-richtig-ist-augstein-antisemitismus-vorzuwerfen/

    Wie man auch hier auf Hagalil sehr gut beobachten kann gibt es immer einen staendigen 20% Anteil von Latenten Antisemiten die wie GraSS ueber Augstein ihren Antisemitismus und Antijudaismus verbreiten wollen.

  20. Zitate Jane:

    “Wie sieht denn ihre persönliche Vision für eine Lösung eines Landes für 2 Völker aus Heron???

    …irgendwann tatsächlich zu dem Schluss kommen, dass man einen israelischen Staat NICHT dulden kann“

    …dass Sie, Jane, so überaus DEUTLICH persönliche ‘WunschAkzente‘ in Ihre erbärmliche ENDLOS-HassExtase gegen den Jüdischen Staat Israel setzen? …rundet vervollständigend Ihr vermeintliches ‘argumentatives‘ Ziel ab – na, nun keine wirkliche Ãœberraschung! Wann fordern Sie und Ihresgleichen eigentlich das Ende der ‚Besatzung Königsbergs & all verlustig gegangnen ‘Arierlands heim ins Reich‘‘???

    ahh ja, …erst muss Israel …dann …

    Jane – Sie werden immer „besser“ 😉

  21. Eines ist jedenfalls klar – es gibt zahlreiche Journalisten, Juden und Nicht-Juden, israelische und andere, die nicht weniger pointiert und kritisch über Israel berichten als Augstein.

    In Deutschland sind es nicht sehr viele – jedenfalls wird auch hier bei kritischer Berichterstattung immer sehr vorsichtig vorgegangen, um einem solchen Vorwurf zu entgehen.

    Diese ‚Vorsicht‘ lässt Augstein nicht walten. Das ist vollkommen richtig. Er kritisiert deutlich und ungeschminkt und seine Kommentare beinhalten unverblümte moralische Wertungen.

    Aber sind sie deshalb falsch?

    Wie man auch schon am Zentrum für Antisemitismus-Forschung in Berlin bezeugte – in der Sache debattiert augstein differenziert (sprich – eben nicht antisemitisch).

    Natürlich gibt es auch in Israel und sonstwo zahlreiche Journalisten die genauso schreiben.

    Daher kann man sagen, dass hier Augstein für die Israelkritik stellvertretend auf diese Liste gekommen ist. Man könnte natürlich genauso gut hunderte andere Journalisten darauf setzen.

    Und alle, denen die Berichterstattung, die den tradierten Vorstellungen über Israel entgegenspricht (alle Israelis sind edle, gute Menschen, denen all die bösen Eigentschaften, die anderen Menschen auf der Welt zu eigen sind, natürlich nicht aufweisen und die zu Recht ein Militär haben, dass in den besetzten Gebieten machen kann was es will, und das anders als andere Militärs in moralischer Hinsicht keinerlei konsequenter Kontrolle unterliegt), stürzen sich mit Freude auf diese Debatte – um an all ihren schönen Klischees auch weiterhin festhalten zu können – und all jenen die ihr rosarotes Israel-Bild in Frage stellen – mal eins auswischen zu können.

    Gott sei Dank ist Augstein in dieser Debatte nicht allein gelassen worden, sondern erhält viel Zuspruch. Aber man kann doch konstatieren, dass hier das SWC und auch Broder eine rote Linie überschritten haben.

    Diese Vorwurf verliert mehr und mehr seine Schrecken, wird er doch all zu oft für recht unredliche Zwecke missbraucht – in diesem Fall – die Presse einzuschüchtern.

  22. Jim

    Haben Sie Bodennebel im Kreisverkehr?

    Die Polizei warnt: „Bleiben Sie unverzüglich im Kreisel stehen!
    Und drücken Sie solange auf die Hupe, bis Hilfe kommt“

    • „Viele der hier geposteten Kommentare der überzeugten JudenhasserInnen belegen die Plausibilität und psychologisch-historische Faktizität dieser Analysen.“

      Was sind „überzeugte JudenhasserInnen“? Gibts auch unüberzeugte?

      Wenn dem so ist, dass „JudenhasserInnen“, also Leute, die unisono alle Jüdinnen und Juden hassen, hier, auf einer von ihnen logischerweise gehassten Webseite, posten, dann unterstellst du den HerausgeberInnen dieser Webseite, sie ließen das zu. Tun sie aber nicht, und du wirst ihnen so ein absurdes Tun auch nicht beweisen können.

      In den alten unmoderierten Foren, in denen sich gelegentlich Antisemiten – es waren m.W. allein Männer – zu Wort meldeten, bekamen sie nicht nur deftig Zunder, sondern wurden erfolgreich verklagt.

      Das bereitet viel Mühe, aber es war erfolgreich. Eine Art Vorgänger von haGalil, „Die blaue Wolke“, gab frustriert auf, weil sie mit den massierten Angriffen auf sich nicht
      fertig wurde. Nicht so haGalil. Das hat die richtige Rezeptur. Mit ein Grund dafür, dass es süchtig macht 🙂

      Garantiert schreiben einige solcher RassistInnen hier immer mal wieder, aber deren Ergüsse bekommen wir garnicht erst zu sehen. Du verkennst das Urteilsvermögen der MacherInnen von haGalil, die schon wissen, was sie tun.

  23. »Ich rege mich auf«

    Wie Gemeindemitglieder auf die Augstein-Debatte reagieren
    17.01.2013

    „Ist der Herausgeber des »Freitag« und »Spiegel Online«-Kolumnist, Jakob Augstein, ein Antisemit? Das Wiesenthal Center sieht es so und setzte ihn auf Platz neun seiner Liste der schlimmsten antisemitischen Verunglimpfungen 2012. In den Medien wird seit Wochen darüber debattiert, wie berechtigt dieser Vorwurf ist und ab wann Israelkritik antisemitisch ist. Aber kommt diese Diskussion auch in der Gemeindebasis an?

    Lesen Sie einige Meinungen hierzu:“

    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/14949

  24. Wen sehen wir denn gegen Israel vereint?

    Die Neonazis; nennen sich „National – Sozialisten“;

    die Linken der „Die Linke“, nennen sich Sozialisten;

    die Islamisten, oder besser die Moslems, die ihren Koran nicht richtig kennen;

    und diverse Atheisten.

    Allen ist Israel ein Dorn im Auge, weil sie Gott leugnen und Israel ist ein gewichtiger Beweis für die Existenz Gottes!

  25. Shulamit Aloni – Profil auf dem israelischen Regierungsserver:

    http://www.knesset.gov.il/mk/eng/mk_eng.asp?mk_individual_id_t=132

    Kein Wunder, dass Shulamit Aloni in der Knesset aneckte:

    „1992 war im Basic Law on Human Dignitiy und Liberty ( Grundgesetz für menschliche Würde und Freiheit) bestimmt worden, dass Israel ein ‘jüdischer Staat’ ist. In diesem Gesetz wird das Versprechen, das in der Unabhängigkeitserklärung erscheint, nicht mehr erwähnt: ‚Der Staat Israel wird zum Wohle aller seiner Bürger sorgen… er wird allen Bürger ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht volle soziale und politischen Gleichberechtigung gewähren.“ Die Knesset ratifizierte das Gesetz trotzdem.

    Und so gibt es einen ‚jüdischen Staat’ aber keine ‚Gleichheit der Rechte’. Deshalb betonen einige Beobachter, dass der jüdische Staat nicht ‚ein Staat für alle seine Bürger’ sei. Gibt es wirklich eine Demokratie, die nicht ein Staat all seiner Bürger ist? Schließlich leben heute Juden in demokratischen Ländern und sie haben dort die vollen Bürgerrechte.

    Demokratie besteht im Staate Israel heute nur in formellem Sinn: es gibt Parteien und Wahlen und ein gutes juristisches System. Aber es gibt auch eine allmächtige Armee, die juristische Entscheidungen ignoriert, die den Raub von Land, das den seit 42 Jahren unter Besatzung lebenden Menschen gehört. Und seit 1992 haben wir – wie schon erwähnt – die Definition ‚Jüdischer Staat’, der eine Ethnokratie darstellt: die Herrschaft einer ethnisch religiösen Gemeinschaft, die streng den ethnischen Ursprung seiner Bürger nach der mütterlichen Linie bestimmt.

    Und was andere Religionen betrifft, so ist Respektlosigkeit für sie schon Tradition, da wir gelernt haben: ‚ Nur Ihr werdet als Menschen angesehen; die Einheimischen sind wie Esel.’

    Dies macht deutlich, dass wir und unsere moralische Armee sich nicht um das Leben der Palästinenser in Israel zu kümmern braucht, und das gilt natürlich noch viel mehr für die Palästinenser unter Besatzung. Es ist deshalb auch vollkommen in Ordnung, ihr Land zu stehlen, weil es ‚Staatsland’ ist und deshalb den Juden gehört….

    Und bedeutende und respektierte Rabbiner, die eine ganze Generation erziehen, haben bestimmt, dass das ganze Land unser Land ist und die Palästinenser das Schicksal der Amalekiter teilen sollen, der alte Volksstamm, für den die Israeliten die Order bekamen, ihn auszulöschen. In einer Zeit, in der ein ‚gerechter Krieg“ statt findet, ist Rassismus weit verbreitet und Raub ‚Rückgabe von Besitz’ genannt wird…“

    http://www.zmag.de/artikel/israel-ist-leider-keine-demokratie-mehr

    Also wenn Augstein zu den schlimmsten Antisemiten weltweit gehört, dann gehören da wahrscheinlich auch zahllose krtisische Israelis und Juden da hin. Die äußern sich kaum weniger drastisch über die Besatzung.

    Vielleicht sollte das SWC gleich die ShitList übernehmen – und natürlich müssten dann auch Albert Einstein da drauf – er hat seinerzeit Begin und seine Regierungspartei mit den National-Sozialisten verglichen, das ist doch ein eindeutiges Kriterium für Antisemitismus oder?

    Woody Allen steht auch auf der Liste und viele andere.

    Man befindet sich also in richtig guter Gesellschaft.

    http://www.masada2000.org/list-A.html

  26. Shulamit Aloni

    bildete die neue Meretz-Partei, die 12 Sitze unter ihrer Führung gewann bei den Wahlen im Jahr 1992.

    Aloni wurde Minister für Bildung unter Yitzhak Rabin, musste aber nach einem Jahr wegen ihrer ausgesprochenen Aussagen über Angelegenheiten der Religion zurücktreten.

    Als Bildungsminister, sie kritisierte auch Wallfahrten von israelischen Studenten zu Holocaust Konzentrationslager mit der Begründung, dass solche Besuche machen israelische Jugendliche aggressiv, nationalistisch fremdenfeindlich und behauptete, dass die Schüler „Marsch mit entrollten Fahnen, als ob sie sind gekommen, um Polen zu erobern

    Die Merez Partei aktuell heute in der Umfrage 5 Tage vor der Wahl zur neuen Knesset gerade mal 5 Sitze in der Knesset.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Shulamit_Aloni

  27. “Linken Vize-Chef Bartsch hat sich im Antisemitismus-Streit auf die Seite des Zentralrats der Juden gestellt.

    „Der hatte der Partei judenfeindliche Tendenzen vorgeworfen.”

    “Bartsch habe die Kritiker in seiner Fraktion aufgefordert, die in der vorigen Woche verabschiedete Antisemitismus-Resolution zu akzeptieren.”

    “Ich finde es vernünftig und richtig, dass die Fraktion so entschieden hat”, sagte er.”

    “In der Resolution heißt es:

    “Rechtsextremismus und Antisemitismus haben in unserer Partei heute und niemals einen Platz.

    “Wir werden uns weder an Initiativen zum Nahost-Konflikt, die eine Ein-Staaten-Lösung für Palästina und Israel fordern, noch an Boykottaufrufen gegen israelische Produkte noch an der diesjährigen Fahrt einer ‘Gaza-Flottille’ beteiligen.”

    “Die Resolution war einstimmig verabschiedet worden.“

    http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-06/linke-antisemitismus-kritik

  28. Die Sache ist doch eigentlich ganz klar und wurde von der ehmaligen israelischen Erziehungsminiterin auf den Punkt gebracht:

    Die Sache mit dem Antisemitismus ist ein Trick, den wir dauernd gebrauchen – immer wenn Israel in der Kritik steht.

    Da gibt es einflussreiche Lobbies, die über eine Menge Geld verfügen, die das immer tun, sobald jemand Israel kritisiert. Diese Leute sind nicht bereit sich Kritik anzuhören. Es ist sehr einfach jemanden als Antisemiten denunzieren und wir machen das um alles zu rechtfertigen, was wir den Palästinensern antun. “

    Hier auf Youtube:

    http://www.youtube.com/watch?v=1O2N1QkcSq8

    Das ist die Crux der ganzen Geschichte – und die Linkspartei muss natürlich delegtimiert werden, weil nur in dieser Partei ein paar Leute sind, die genügend Rückrat haben – offenkundiges Unrecht auch Unrecht zu nennen.

    Diese ganze Diskussion erinnert mich an des K̦nigs neue Kleider Рnur behaupteten da alle was zu sehen, was nicht da war Рund diesem Fall behaupten alle etwas nicht zu sehen Рwas eigentlich v̦llig offensichtlich ist.

  29. @Sebastian –

    Ãœber Bushido regt man sich auf – freilich zeigen Israelis dauernd Landkarten ohne Grüne Linie – hier zum Beispiel die ‚GroßIsreal-Karte‘ der israelischen Einwanderungsbehörde.

    http://www.goisrael.de/Tourism_Ger/Tourist%20Information/Discover%20Israel/Documents/MapOfIsrael1.pdf

    Das ist der eigentliche Skandal – seit über 40 Jahren.

    Die Pseudo-Aufregung über Augstein oder Bushido ist nur der Vodoo der das moralische Versagen der westlichen Politiker in Hinsicht auf die palästinensische Frage übertüchen soll.

    @Jakobo

    „Was ich jetzt immer noch nicht ganz verstanden habe,
    Augstein verbringt ja eine menge zeit mit juden, israel
    und den drei uboten.“

    Er hat dazu einen Artikel geschrieben, vielleicht waren es ja auch 2 – wie auch immer – es ist eher ein Skandal, dass dieses Thema sonst so diskret abgehandelt wird, allzumal der massiven Subventionen des deutschen Staats.

    Vielleicht halten Sie die Aufregung spiegelbildlich für die Fülle mit der sich Augstein angeblich mit Israel beschäftigt.

    Das ist aber falsch – Augstein hat hunderte von Kolumnen geschrieben, von denen sich eine handvoll mit Israel beschäftigen.

    – und was er schreibt und geschrieben hat ist nicht kritischer oder weniger deutlich, als das, was auch kritische jüdische, israelische Journalisten über die Besatzungspolitik schreiben –

    Was sich hier abspielt ist in Wirklichkeit mal wieder das Ausspielen der ewigen, alten Trumpfkarte um Kritik an der israelischen Besatzungspolitik zu verhindern.

    Im großen und ganzen wird dieser Vodoo ja auch mit einigem Erfolg betrieben, und wer es sich dennoch nicht nehmen lässt Unrecht auch als Unrecht zu bennenen, an denen muss von Zeit zu Zeit mal wieder ein Exempel statuiert werden.

    Aber Ihr Zeloten müsst Euch dann nicht wundern, wenn Euch diese Masche irgendwann tatsächlich um die Ohren fliegt, wenn die arabischen Ländern irgendwann tatsächlich zu dem Schluss kommen, dass man einen israelischen Staat nicht dulden kann –

    es ist doch genau das worauf Ihr zusteuert und wovon Ihr auf gar keinen Fall abzubringen seid!

    • „Aber Ihr Zeloten müsst Euch dann nicht wundern, wenn Euch diese Masche irgendwann tatsächlich um die Ohren fliegt, wenn die arabischen Ländern irgendwann tatsächlich zu dem Schluss kommen, dass man einen israelischen Staat nicht dulden kann –

      es ist doch genau das worauf Ihr zusteuert und wovon Ihr auf gar keinen Fall abzubringen seid“!
      ____________________________________________________________

      Hä….? Wo wäre denn der Untrschied, welches arabische Regime
      duldet eigentlich den Staat Israel?

    • „Im großen und ganzen wird dieser Vodoo ja auch mit einigem Erfolg betrieben, und wer es sich dennoch nicht nehmen lässt Unrecht auch als Unrecht zu bennenen, an denen muss von Zeit zu Zeit mal wieder ein Exempel statuiert werden.

      Aber Ihr Zeloten müsst Euch dann nicht wundern, wenn Euch diese Masche irgendwann tatsächlich um die Ohren fliegt, wenn die arabischen Ländern irgendwann tatsächlich zu dem Schluss kommen, dass man einen israelischen Staat nicht dulden kann –

      es ist doch genau das worauf Ihr zusteuert und wovon Ihr auf gar keinen Fall abzubringen seid!“

      puh.. Ihre Artikel nehmen immer mehr profetische ausmasse an.

      „Das ist aber falsch – Augstein hat hunderte von Kolumnen geschrieben, von denen sich eine handvoll mit Israel beschäftigen.“

      Sie meinen also, dass es doch nicht obsessiv ist? Naja im
      vergleich zu anderen die wirklcih nciths anderes machen als
      sich um israel zu kuemmern koennte das sein.

      Das mit den 3 UBoten bringt mich immer noch zum schmunzeln
      und wenn ich es erwaehne versuchen sie auf israel zu lenken.
      So wird nichts draus.

      J

  30. Bartsch verlangt Auseinandersetzung über Antisemitismus

    „Linken Vize-Chef Bartsch hat sich im Antisemitismus-Streit auf die Seite des Zentralrats der Juden gestellt. Der hatte der Partei judenfeindliche Tendenzen vorgeworfen.“

    „Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hält die Kritik an antisemitischen Tendenzen in der Linkspartei für berechtigt.

    Der Zentralrat der Juden habe der Linken „etwas ins Stammbuch geschrieben, das wir sehr, sehr ernst nehmen sollten“, sagte Bartsch der Mitteldeutschen Zeitung.“

    „Bartsch habe die Kritiker in seiner Fraktion aufgefordert, die in der vorigen Woche verabschiedete Antisemitismus-Resolution zu akzeptieren.“

    „Ich finde es vernünftig und richtig, dass die Fraktion so entschieden hat“, sagte er.“

    „In der Resolution heißt es:

    „Rechtsextremismus und Antisemitismus haben in unserer Partei heute und niemals einen Platz.

    „Wir werden uns weder an Initiativen zum Nahost-Konflikt, die eine Ein-Staaten-Lösung für Palästina und Israel fordern, noch an Boykottaufrufen gegen israelische Produkte noch an der diesjährigen Fahrt einer ‚Gaza-Flottille‘ beteiligen.“

    „Die Resolution war zwar einstimmig verabschiedet worden, allerdings hatten zuvor zehn Fraktionsmitglieder den Saal verlassen. Mehrere Abgeordnete gingen später auf Distanz zu der Erklärung. “

    „Anlass für den Streit in der Linkspartei sind Äußerungen von Dieter Graumann, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden.

    Er hatte Teilen der Linkspartei Antisemitismus

    und „blindwütigen Israel-Hass“ vorgeworfen. “

    Der alte anti-zionistische Geist der DDR spukt noch in der Partei“, schrieb er in einem Zeitungsbeitrag der Süddeutschen Zeitung.“

    http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-06/linke-antisemitismus-kritik

  31. 20. Juni 2011 11:26

    Die Linke und die Juden: Zwischen Antizionismus und Antisemitismus

    Befreiung aus dem Kerker des Israel-Hasses

    „Wir können keine Antisemiten sein, wir sind schließlich Antifaschisten und Internationalisten, heißt es bei „Friedensaktivisten“ der Linken.

    Doch was ist von Boykottaufrufen und Sanktionsforderungen gegen Israel zu halten?

    Und was davon, wenn Israel für einige der ewige Sündenbock bleibt, die Gefahr für den Weltfrieden? Was ist das dann?

    Man möge uns Juden verzeihen, dass wir manchmal eine schmerzliche, 70 Jahre alte Erinnerung haben.“

    „In letzter Zeit aber gibt es einige vermeintliche Friedensaktionen, die gar nicht in dieser antifaschistischen Tradition stehen und die mehr als bedenklich sind:

    Da weigern sich Abgeordnete, einer Erklärung im Bundestag gegen Antisemitismus zuzustimmen;

    zum Holocaust-Gedenktag bleiben drei von ihnen bei der Begrüßung des israelischen Präsidenten und Nobelpreisträgers Schimon Peres demonstrativ sitzen.“

    „Andere fahren mit einer Schiffsflottille, die angeblich humanitäre Ziele hat,

    bei deren Abfahrt aber „Tod allen Juden“ skandiert wird.

    Politiker der Linken rufen zum Boykott israelischer Waren auf, die Abgeordnete Inge Höger tritt mit einem Schal auf, der die Region mit und um Israel ohne den jüdischen Staat zeigt.“

    „Aber was ist mit Bremen oder Duisburg? Was ist, wenn in der bremischen Linkspartei das Existenzrecht Israels als „Hirngespinst“ bezeichnet und in Duisburg als „läppisch“ verlacht wird?

    Aus solchen Formulierungen spricht skrupellose Kälte und eisige Gefühllosigkeit, die geradezu schockiert.“

    „Es gibt sehr ehrenwerte Stimmen in der Partei. Es gibt Petra Pau, Katja Kipping oder Gregor Gysi; sie wollen die Linkspartei aus dem Kerker des Israel-Hasses befreien.

    Wir wünschen ihnen viel Erfolg bei ihren Bemühungen. Aber der große Befreiungsschlag ist einstweilen spektakulär missglückt. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal.“

    http://www.sueddeutsche.de/politik/die-linke-und-die-juden-befreiungsschlag-missglueckt-1.1110274

    • Heron

      hier, nehmen Sie doch mein Taschentuch…

      Ich wünsche Ihnen Befreiung aus dem Kerker Ihres „linken“ Deutsch-Hasses, denn mehr ist es nicht.

  32. Antisemitisches Flugblatt

    Duisburger Linke verbreitet Hetze gegen Israel

    „Antisemitische Hetze bei der Linkspartei:

    Der Duisburger Kreisverband der Genossen hat im Internet ein Flugblatt weiterverbreitet, das zum Boykott Israels aufruft. Darauf prangt ein Hakenkreuz, das mit einem Davidstern verwachsen ist. Die Spitze der Bundespartei distanziert sich eilig.“

    „Die Duisburger Linke fällt nicht zum ersten Mal mit antisemitischen Ausfällen auf. Bereits 2009 hatte der damalige Fraktionschef im Stadtrat und Oberbürgermeister-Kandidat, Hermann Dierkes, einen Boykottaufruf gegen Israel unterstützt.

    Später tauchte im Internet zudem ein Video auf, in dem Dierkes bei einer Veranstaltung in Berlin die Frage des Existenzrechts Israels als „läppisch“ bezeichnet.“

    „Die Linke zeige einmal mehr, „dass sie sich nicht an unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung gebunden fühlt, diese sogar offen missachtet“, empörte sich Sven Volmering, CDU-Landesvize und Chef der Jungen Union in Nordrhein-Westfalen.

    Der Generalsekretär der NRW-FDP, Joachim Stamp, erklärte:
    „Die Linkspartei in Duisburg liefert selbst den besten Beweis, warum die Ãœberwachung dieser Partei durch den Verfassungsschutz nach wie vor dringend geboten ist.“

    Auch die SPD verurteilte die Verbreitung des Flugblatts. Innenminister Ralf Jäger, auch Vorsitzender der Duisburger Sozialdemokraten, forderte vom Kreisverband „eine lückenlose Aufklärung des gesamten Vorgangs“.“

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/antisemitisches-flugblatt-duisburger-linke-verbreitet-hetze-gegen-israel-a-759367.html

    • Breaking News? Schnee von gestern. Hier und andernorts bereits vor vier Jahren zur Kenntnis gebracht.

      Die Partei Die Linke hatte sich sofort distanziert, nachdem die „Ruhrbarone“ das noch ältere, seit Jahren quasi verstaubte*) Hetzflugblatt entdeckt hatten, es verschwand anschließend von der website, und der OB-Kandidat der Sektion der Partei Die Linke in Duisburg legte im Februar 2009 sein Amt als Fraktionsvorsitzender der linken Stadtratsfraktion nieder, cancelte seine Bewerbung als OB.

      *) schöner Beweis dafür, wie ungeheuer groß die Akzeptanz solchen Drecks ist…

      Sortier mal deinen Zettelkasten.

  33. Anti Israelische Linke Hetz Propaganda wie von „fairneSS“
    zeigt das Linke mit Hamas Terroristen zusammen arbeiten in der Propaganda gegen Israel

    („Wenn dieser Artikel im Inhalt richtig ist, verblassen eure Antisemitismusvorwürfe dagegen glatt gegen Null.“)

    Hamas startet erste Phosphor-Rakete auf Negev, keine Verletzungen gemeldet
    By Yanir Yagna, Eli Ashkenazi and Anshel Pfeffer | Jan.15, 2009 |

    Militante Palästinenser feuerten eine Phosphor-Rakete auf Israel zum ersten Mal gestern, eine von 17 Raketen auf Israel abgefeuert, wie Kämpfe in sein 19. Tag. Die Phosphor-Rakete ist in einem offenen Feld in der westlichen Negev explodierte. Keine Verletzungen oder Schäden gemeldet wurden

    http://www.haaretz.com/print-edition/news/hamas-launches-first-phosphorus-rocket-at-negev-no-injuries-reported-1.268159

    • Was ich jetzt immer noch nicht ganz verstanden habe,
      Augstein verbringt ja eine menge zeit mit juden, israel
      und den drei uboten.

      finden Sie jetzt dass das etwas obsessives hat?
      oder ist das heutzutage eher normal? auch wenn es
      das fruehrer sicher nicth so gegeben hat.

      J

      PS.: fuer mich persoenlich alles ok, jeder soll gluecklich
      werden wie er oder sie meint.

  34. Aber noch zu Augstein und dem Spiegel, das ist ganz einfach. Wenn der Spiegel nicht antisemitisch wäre, würden mindestens 700.000- 900.000 Leser wegfallen, und die kann sich der Spiegel ja gar nicht vergraulen, weil dann wäre der Spiegel ja pleite. Er schreibt dem Abonenten zu.

  35. Ein Artikel, über den man glauben möchte, er wäre besser von erfundener Art, weil so schrecklich.
    von Samuel Reber v. 5.1.2009 in der Baseler Zeitung

    http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Israel-setzt-umstrittene-PhosphorBomben-ein/story/25757222

    Israel setzt umstrittene Phosphor-Bomben ein

    Phosphor-Granaten können Menschen bis auf die Knochen verbrennen. Israel setzt sie im Gaza-Krieg ein, vermuten renommierte Medien. Die israelische Armee gibt dazu ein nebulöses Statement ab.
    Weisser Phosphor ist hochentzündlich und brennt, sobald die Substanz mit Sauerstoff zusammenkommt. Laut Genfer Abkommen dürfen Phosphor-Bomben als Nebelgranaten verwendet werden. Bei Menschen kann dies zu schwersten Verbrennungen führen. Sie sollen 2004 von den USA im Kampf gegen Rebellen in Falludscha eingesetzt worden sein.
    Marineinfanterist Jeff Engelhart schilderte das Resultat den «Wiener Nachrichten Online»: «Verbrannte Körper, verbrannte Kinder, verbrannte Frauen. Weisses Phosphor tötet auf unberechenbare Weise. Es bildet eine Wolke, die im Umkreis von 150 Metern jeden Menschen und jedes Tier verbrennt.»
    «Nur zugelassene Munition»
    Jetzt werden die Granaten auch von den Israeli im Gaza-Streifen – einem der dichtest besiedelten Gebiete der Erde – verwendet, schreiben verschiedenste Medien. Und zwar als Nebelgranaten als Teil einer Verschleierungstaktik, um ihre Angriffe zu vernebeln. Offiziell verneint die Armee laut der «Times» den Einsatz dieser Bomben. Und lässt durch einen Sprecher mitteilen: «Israel verwendet nur Munition, die durch internationales Recht zugelassen sind.»

    Wenn dieser Artikel im Inhalt richtig ist, verblassen eure Antisemitismusvorwürfe dagegen glatt gegen Null.

  36. DENIZ YÃœCEL, Redakteur der taz: „… Und bei Augstein findet sich alles, was den zeitgenössischen Antisemitismus ausmacht: Von der manisch-obsessiven Beschäftigung mit Israel bis zu den einseitigen Schuldzuweisungen, die Israel als Weltbrandstifter erscheinen lassen; von einer Allmacht, die Israel (oder der „jüdischen Lobby“ in den USA) unterstellt wird, bis zu Phantasien darüber, an welchen Schweinerei Israel alles beteiligt ist; von Formulierungen, die eine Analogie zwischen der israelischen Politik und dem deutschen Nationalsozialismus assoziieren lassen, über die Behauptung, die Juden trügen selber Schuld am Antisemitismus bis zum Vorwurf, Israel würde Profit aus dem Holocaust schlagen – alles vorgetragen in der Selbstgewissheit, frei von antisemitischen Ressentiments zu sein, überzeugt von einem Menschenrecht auf Israelkritik und formuliert im Gestus desjenigen, der eine unbotmäßige Wahrheit ausspricht und dafür verfolgt wird.

    Wer will, möge die Belege dafür an geeigneter Stelle nachlesen. Wer nicht, halte sich an Augsteins „Meinungmedium“, …“

    der freitag

    OLIVIER GUEZ, Politikwissenschaftler, Berlin: „Ist Jakob Augstein ein Antisemit? Ich denke nicht, und ich kann es mir auch nicht vorstellen. Ich glaube nicht, dass er zu den 20 Prozent der Deutschen gehört, die mit Juden ein „Problem“ haben.

    Hat Jakob Augstein ein Problem mit Israel? Das ist allerdings wahrscheinlich. Manche der Aussagen in seinen Kolumnen auf Spiegel online über den jüdischen Staat sind schlicht grenzwertig.
    […]

    Beim Lesen der Kolumnen von Jakob Augstein habe ich, wie gesagt, mehr als einmal echtes Unwohlsein verspürt. Zum Beispiel, als ich „Gesetz der Rache“ vom 19. November 2012 las, dass die jüdischen Fundamentalisten „aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ihre islamistischen Gegner“ wären. Wirklich?
    […]

    Im gleichen Text wird der Gazastreifen mit einem „Gefängnis“ und mit einem „Lager“ gleichgesetzt, einer Metapher, die kein deutscher Journalist arglos verwenden kann. Wenn man diesen Zeilen Glauben schenkt, sind die Israelis die einzigen, die für den Verfall Gazas verantwortlich sind.
    […]

    Auch der Text „Wem nützt die Gewalt?“ vom 17. September 2012 über die gewaltsamen Demonstrationen gegen die Veröffentlichung des ebenso unnötigen wie schlechten Films über das Leben von Mohammed lässt mich durch die Decke gehen. Der reflexartige Gedanke, dass diese Gewaltakte den Interessen Israels dienen könnten, erscheint mir umso unsinniger, je weniger Worte Augstein über das Treiben der Salafisten und der radikalen Islamisten verliert, die er als „Opfer“ sieht. Er erwähnt sie nicht.
    […]

    Hinter bestimmten Argumenten Jakob Augsteins steckt zudem eine gewisse Naivität. Oder sagen wir lieber, ich will manche seiner Thesen lieber mit einer gewissen Naivität und einer ziemlichen Unwissenheit über die Region und die psychologische Situation der Menschen dort erklären.
    […]

    Aber auch wenn ich die Dinge anders sehe, bin ich fest davon überzeugt, dass Jakob Augstein kein Antisemit ist. Er hat übrigens in drei Punkten Recht: Es muss möglich sein, Israel zu kritisieren. Das Land ist keine heilige Kuh. Kritiker Israels sind nicht automatisch Antisemiten, im Gegenteil. Je mehr man andere laut des Antisemitismus bezichtigt, desto mehr banalisiert man diese Art von Kampfansage und spielt letztlich den echten Antisemiten in die Hände.

    Aber wer in allem und jedem die Strippenzieher Israels sieht, glaubt, dass Israel den Weltfrieden bedroht und nach Belieben die amerikanischen Politiker oder die deutsche Regierung manipuliert, nährt Hirngespinste und befördert damit Antisemitismus.
    […]“

    …das in seiner aktuellen Ausgabe im von der Sarrazin-Debatte bekannten Bild-Stil titelt „Wie sehr darf man als Deutscher eigentlich Israel kritisieren?“ und dem man antworten möchte: Man darf. Von Montag bis Samstag. Aber warum sind sie eigentlich so geil darauf?

    .

    OLIVIER GUEZ: „Die Isralis, linke wie rechte, können Besserwisser nicht ausstehen. Sie hören nicht auf sie, selbst wenn manche der Argumente stimmen.“

    .

    Also, warum sind die alle eigenlich so geil darauf, was bringt es, und vor allem – wem???

    Es ist so schamlos und verantwortungslos wie einfach!

  37. Samuel Salzborn – ist ein äußerst tendenziös arbeitender Wissenschaftler.

    Seine vorgebliche ‚Studie‘ zum angeblichen Antisemitismus in der Linken haben wir hier schon einmal auseiandergenommen.

    Dabei stellte sich heraus auf welch dünnem Eis der Verfasser der Studie arbeitet, das Wort Wissenschaftlichkeit wird hier in mancher Hinsicht überstrapaziert.

    So habe ich mir dann mal seine ‚Studie‘ vorgeknöpft und dann lauter fadenscheinige Begründungen der folenden Art vorzufinden

    Eine Linke Lokalpolitikerin stimmte als einzige gegen die Bewilligung von Geldern zum Ausbau einer Synagoge. Ergo – ein Beispiel für Antisemitismus.

    Ich erkundigte mich über den Fall und dabei stellte sich heraus, dass die jüdische Gemeinde schon im Jahr zuvor einen Zuschlag von 1,5 Millionen Euro für ihre Synagoge bekommen hatte.

    Eine andere religiöse Minderheit hatte bislang keine Unterstützung gefunden und die Lokalpolitikerin setzte sich statt dessen ein, dass diese eine angemessene Gebetstätte erhalten sollten.

    Dass die jüdische Gemeinde bereits eine größere Summe für ihre Synagoge erhalten hatte und dass vor diesem Hintergrund und klammen Kassen es eben auch schlichtweg gut begründet war, unter schlug dieser ‚Wissenschaftler‘ – auch alle anderen Argumente kamen recht ähnlich tendenziös daher. Die Vorstellung, dass es sich bei einer ‚Studie‘ um eine Auswertung empirischer Daten handeln würde, welche eine vergleichsweise glaubwürdige Grundlage bieten, wurde hier grob enttäuscht.

    Da kann ich dem Freitag nur zustimmen, der schrieb:

    „DIE LINKE und der Antisemitismus: Die zweite Welle der Stigmatisierung

    …Antisemiten als Koalitionspartner?

    Bei dem vielzitierten und als wissenschaftliche Untersuchung deklarierten Papier der beiden Soziologen Samuel Salzborn und Sebastian Voigt mit dem Titel „Antisemiten als Koalitionspartner?“ handelt es sich um einen frei gestalteten Aufsatz, der die persönliche Meinung der beiden Autoren wiedergibt. Die Verwendung des Begriffs „Untersuchung“ soll suggerieren hier wäre mit empirischen Methoden gearbeitet worden, was jedoch nicht der Fall ist..“

    http://www.freitag.de/autoren/aredlin/die-linke-und-der-antisemitismus-die-zweite-welle-der-stigmatisierung

  38. Wie sieht denn ihre persönliche Vision für eine Lösung eines Landes für 2 Völker aus Heron????

  39. Samuel Salzborn

    Antisemitismus und Linksextremismus
    Eine Skizze zum linken Antisemitismus in Deutschland

    „Genauso wenig, wie es einen genuinen Zusammenhang von Linksextremismus und Antisemitismus gibt, ist das Gegenteil der Fall: die von linker Seite oftmals zu vernehmenden Positionierungen, nach denen eine sozialistische, kommunistische oder anarchistische Weltanschauung mit Antisemitismus unvereinbar sei, argumentieren vielmehr von einem moralischen Standpunkt, von dem aus in letztlich arroganter Weise darauf insistiert wird, dass normativ nicht sein könne, was empirisch nicht selten ist.“

    „In einer solchen (Selbst-)Verleugnung des Antisemitismus als manifestem Problem des deutschen Linksextremismus wird dann sogar Marx wieder auf den Kopf gestellt, da das (moralische) Bewusstsein nun plötzlich das (antisemitische) Sein negiert.“

    „Das materialistische Postulat löst sich mit Blick auf die Selbstkritikfähigkeit hinsichtlich des Antisemitismus der deutschen Linken in idealistischen Moralismus auf.“

    „Linker Antisemitismus begreift sich in aller Regel als moralisch überlegen und reklamiert für sich nicht nur andere zu beurteilen, sondern abschließend über sie zu richten.
    Die Rolle des Klägers und die des Richters fallen dabei in der linken Phantasie zusammen.“

    „Linker Antisemitismus ist ein Antisemitismus von selbsternannten Gutmenschen, deren moralische Register gigantisch, deren historische Kompetenzen allerdings zumeist dilettantisch sind.“

    „Die Voraussetzung des linken Antisemitismus der Gegenwart bildet dabei die Nichtaufarbeitung des linken Antisemitismus der 1970er und 1980er Jahre, der ein zentrales Strukturmerkmal der antiimperialistischen Gruppen und des Linksterrorismus war und die heutige Globalisierung des Antisemitismus wesentlich vorbereitet hat.“

    „Die linken Organisationen, die heute Antisemitismus und Israelhass verbreiten, verfolgen nach wie vor das völkische Weltbild des Antiimperialismus, das von ethnisch-kollektiven Homogenitätsvorstellungen geprägt und wahnhaft strukturiert ist.“

    „Der Antiimperialismus, der sich primär gegen Amerika und Israel richtet, stellt die Rahmenideologie dar, deren integraler Bestandteil der Antisemitismus, vor allem in Form des Antizionismus ist.“

    „Der antiisraelische Antisemitismus fungiert insofern – zusammen mit dem Antiamerikanismus – als zentrales ideologisches Bindeglied in einem modernefeindlichen Weltbild, das den Linksextremismus nicht nur in Deutschland, sondern weltweit verbindet.“

    „In Deutschland wird dabei die Bedeutung des linksextremen Antisemitismus allerdings oft unterschätzt, weil zweierlei zu wenig reflektiert wird: die Zusammenarbeit von außerparlamentarischen und parlamentarischen Kräften und die Bündnisse von Linksextremismus und Islamismus.“

    http://www.fes.de/BerlinerAkademiegespraeche/publikationen/religion/documents/linker-antisemitismus.pdf

  40. Institut für Sozialtheorie

    Antisemitismus von links? Die deutsche Linke und der ’Nahost-Konflikt’

    Ein Vortrag mit Dr. Thomas Haury
    31.05.2010


    Linke und Antisemitismus? Das scheint nicht zusammenzupassen. Ihr Antizionismus, so die Abwehr vieler linker Israelfeinde, könne rein gar nichts mit Antisemitismus zu tun haben.

    Doch je genauer man hinschaut, desto fremder schaut es zurück: „Zerschlagt das zionistische Staatengebilde ’Israel’!“ wurde nach 1967 zur Parole der gesamten „revolutionären“ Neuen Linken in Westdeutschland von der Dritte-Welt-Solidarität über die K-Parteien bis hin zur RAF.

    Und auf der anderen Seite der Mauer verurteilte die SED Israel in deutsch-linkem Gleichklang als einen bloßen „imperialistischen Brückenkopf“.

    Und auch heute, nachdem der über 20 Jahren währende innerlinke Streit über derartige Positionen auch die Partei „Die Linke“ erreicht hat, wird Israel immer wieder beschuldigt, einen „Holocaust“ an den Palästinensern zu verüben, und als bloßer „Staat aus der Retorte“ (Junge Welt) in seiner Existenz negiert.

    Andere propagieren die Solidarität mit der Hamas, in Hamburg wird die Aufführung eines Filmes des Shoah-Regisseurs Claude Lanzmann von linken Anti-Imperialisten verhindert.

    Doch spätestens wenn die „linke“ Parole „Sieg im Volkskrieg!“ von mit Pali-Tüchern ausstaffierten Neonazis skandiert wird, sollte gefragt werden, warum der Weg vom „Antiimperialismus der dummen Kerls“ (Isaac Deutscher) zum antisemitischen Antizionismus mitunter so kurz ist.“

    http://www.sozialtheorie.de/Antisemitismus-von-links

  41. Antizionismus im linken Umfeld

    „Eine Reihe von linken Gruppen in Westdeutschland verknüpfte Solidarität mit den Palästinensern mit einer Gegnerschaft zu Israel. Dieses betrachteten sie nun als Statthalter und Brückenkopf des US-Imperialismus im Nahen Osten. Damit ordneten sie den Nahostkonflikt in ihr antagonistisches Weltbild des von den USA geführten Kapitalismus auf der einen, und den um Befreiung kämpfenden Völker der Dritten Welt auf der anderen Seite ein.“

    „In den 1970er Jahren führte der Umgang mit dem Nahostkonflikt wie der engen Kooperation zwischen deutschen Linksextremisten und der PLO zu Auseinandersetzungen um den Antizionismus wie offenen Antisemitismus in der Linken allgemein.“

    Bereits 1969, am 31. Jahrestag der Novemberpogrome, hatte die militante Gruppe Tupamaros West-Berlin eine Brandbombe im jüdischen Gemeindehaus in Berlin deponiert und mehrere jüdische Mahnmale beschmiert. Anhand der Geiselnahme von München 1972, des Jom-Kippur-Kriegs 1973, der Operation Entebbe 1976 und der Entführung des Flugzeugs Landshut 1977 bekam diese Thematik auch vielfältige Bezüge zu Westdeutschland. Beim Theaterskandal um das Stück Der Müll, die Stadt und der Tod kulminierte 1975 die Auseinandersetzung in der Frankfurter linken Szene.“

    „Hans-Joachim Klein, der noch 1975 als Mitglied der Revolutionäre Zellen (RZ) an der OPEC-Geiselnahme in Wien beteiligt gewesen war, hatte sich danach von den RZ distanziert und vor geplanten antisemitisch motivierten Anschlägen gewarnt.

    „Die RZ sprachen in Bekennerschreiben 1978/79 vom „faschistischen Genozid am palästinensischen Volk“ und vom „Holocaust an den Palästinensern“. Sie nannten als künftige Anschlagsziele in Deutschland unter anderem die Jewish Agency

    2004 wurde der „Antisemitismus der Linken“ in einer Konferenz der Hans-Böckler-Stiftung rückblickend thematisiert“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Antizionismus

  42. Antisemitische Linke Luegen Propaganda

    („Die Palästinenser sind und waren keine Nazis und die Kontakte waren marginal und nicht ursächlich für den Konflikt.“)

    Abbas Erinnert an Terroristische ‘Märtyrer’ von Fatah und Hamas.

    “Darüber hinaus gab es Zehntausende von Märtyrer und Helden hier müssen wir an die Pioniere erinnern -.

    Der Großmufti von Palästina, Hajj Muhammad Amin Al-Husseini der Verbuendete von Adolf Hitler und Himmler,

    sowie Ahmad Al-Shukeiri, der Gründer der PLO und Yahya Hamouda, Leiter des Exekutivkomitees der PLO.

    Wir Vergessen nicht den Märtyrer Izz Al-Din Al-Qassam, der 1936 die Revolution ausgelöst hat.

    Hier der Videobeweis in Orginalton mit englischen Untertiteln

    http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/164091

    „1943 verhinderte al-Husseini die Freilassung von 5000 jüdischen Kindern, die auf Initiative des Roten Kreuzes gegen 20.000 gefangene Deutsche ausgetauscht werden sollten. Durch seine persönliche Intervention bei Heinrich Himmler erreichte er, dass die Kinder stattdessen in deutsche Konzentrationslager deportiert und ermordet wurden. Der Mufti drängte immer wieder auf den strikten Vollzug des Völkermordes an den Juden, unter anderem, indem er Ribbentrop gegenüber die Wichtigkeit der „Lösung des Weltjudenproblems“ beschwor.

    Zitiert nach: Mallmann, Cüppers: Halbmond und Hakenkreuz. S. 118.“

  43. „Israel erschien insbesondere vielen „Linken“ „nicht mehr als Heimstatt der Opfer des Nationalsozialismus, sondern als kolonialistischer (…) Oppressor.“ (Kempter, 2012, S. 367)“

    @Uri Degania

    Zum einen muss ich diesen Satz mal korrigieren – es leben zwar in Israel viele Opfer des National-Sozialismus – aber Israel IST nicht Opfer des National-Sozialismus.

    Die zionistische Bewegung und auch die damit einhergehenden Spannungen zwischen Palästinensern und eingewanderten Juden gab es schon bevor der National-Sozialismus überhaupt an die Macht kam und auch in den 50ern waren 2 von 3 Juden in Israel keine Holocaust-Überlebenden, wenn auch einige mehr noch bereits in den 30ern aus Deutschland dorthin ausgewandert waren.

    Viele Zionisten haben den Zionismus ja selber als kolonialistisches Projekt betrachtet und das war und ist er auch.

    Der Kolonialismus wird nach heutigem Rechtsempfinden als Unrecht betrachtet und zwar genauso der des Britischen Empire, der Franzosen, der Belgier etc. In der Ursprungszeit des Zionismus, war er jedoch in mehreren europäischen Ländern eine Relaität in welcher sich die Nationen zu gegenseitig zu überbieten versuchten. Der 67er Krieg ist, das lässt sich wenn man ehrlich ist kaum leugnen, ein Projekt zur territorialen Ausdehnung Israels. Ja – es gab eine Menge Vodoo um der Welt und sich selbst einzureden, es handelte sich um Selbstverteidigung und man müsse ‚leider,leider‘ dort Siedlungen bauen. Aber dies ernsthaft anzunehmen ist im Besten Fall ein Ausdruck von Dummheit, im schlechteren ein Ausdruck von Selbsttäuschung, im Schlimmsten schlichtweg eine Lüge. Auch zahlreiche führende israelische Militärs haben später eingeräumt, dass Israel sich in keiner Bedrohungslage befand und auch die lang gehegten Pläne sich weitere Ländereien einzuverleiben und die Schmach von 56 wieder zu kompensieren sind mittlerweile bekannt.

    Tatsache ist, dass natürlich viele Menschen, Gott sei Dank, Scham über das dritte Reich empfinden und den Wunsch haben, wenn man schon nichts wieder gut machen kann, dazu beizutragen, dass sowas in Zukunft nicht wieder passiert und dass sich Juden heute in Deutschland wohl fühlen können. Auch dem israelischen Staat wurde lange große Sympathie entgegengebracht Im Prinzip ist an dieser Haltung auch nichts auszusetzen, sie ist der einzig vernünftige und richtige Schluss, den man zunächst aus dieser Geschichte ziehen kann – und auch wenn Sie es nicht glauben mögen, das ist auch meine Haltung.

    Was Israel aber anbetrifft, so sollte man doch so ehrlich, so integer und so mutig sein, zuzugeben, dass diese Neugründung auf Kosten der Palästinenser geschah, die für den europäischen Antisemitismus und den Holocaust gar keine Verantwortung trugen. Und der Umstand, dass der ein oder andere Palästinenser glaubte in den National-Sozialisten vielleicht einen Verbündeten finden zu können, ändert daran gar nichts. Die Palästinenser sind und waren keine Nazis und die Kontakte waren marginal und nicht ursächlich für den Konflikt.

    Ich denke auch in Israel muss man sich dieser Vergangenheit stellen und erst das würde wahrscheinlich zu einem Bewusstseinswandel führen, der es ermöglichen würde, einer vernünftig, pragmatischen Lösung den Weg zu bahnen.

    Die Palästinenser haben diesen Pragmatismus an den Tag gelegt, als sie Israel anerkannten und bereit waren und mehrheitlich auch noch sind, ihren Staat auf dem verbliebenen Territorium zu gründen, und dass, obwohl dies sehr viel weniger ist, als auch schon der über Köpfe hinweg vorgelegte Teilungsplan es vorsah.

    Leider gibt es diesen in Israel nur bei einer kleinen Minderheit.

    Was in der gesamten Rezeption, in der politischen Auseinandersetzung sehr leicht zu einer verzerrten Wahrnehmung führt ist die kollektive Zuschreibung von Motiven, Halungen etc. an ein ganzes Volk. Wo immer man das tut, sei es hinsichtlicher Deutscher, Juden, Palästinenser – macht man schon etwas falsch.

    Wenn dies geschieht, dann ist es schon sinnvoller nach dem Zweck solcher Argumente zu fragen, also was will man damit bewirken. Die Dämonisierung der Palästinenser jedenfalls soll bezwecken, die Israelis von jeglicher Schuld freizusprechen und ein Umdenken in der Politik zu verhindern.

    In dieser Hinsicht gibt es wohl kaum jemand der so grob und unreflektiert kollektiviert wie die Zeloten, die ständig Israel – mit ‚den Juden‘ gleichsetzen und die Palästinenser als eine Art Untermenschen darstellen, die der israelische Staat im Besten Falle zu erziehen hätte, im Schlimmsten Fall zu ermorden. Noch deutlich als in der Forderung des SWC Augstein müsse sich bei ‚den Juden‘ entschuldigen, kann man diese irreführende Kollektivierung nicht zum Ausdruck bringen.

    Ein so homogenes Gebilde sind die Völker nicht, nicht die Juden, nicht die Deutschen und auch nicht die Palästinener, die Muslime etc.

    Auch andere Länder werden hier heftig kritisiert, sei es China, Russland oder andere. Aber Chinesen, Russen etc. fühlen sich nicht persönlich dadurch beleidigt oder in Frage gestellt. Sie wissen, dass sich die Kritik auf eine Politik bezieht, die man kaum unkritisiert lassen kann und sie wissen, dass diese Kritik nicht ihnen als Russen oder Chinesen persönlich gilt.

    Wer ist wer und wer nimmt wann welche Haltung ein. In dieser Hinsicht lässt sich mit der Geschichte sehr leicht Schindluder treiben, wenn man diese für allerlei möglichen propagandistischen Zwecke ausnutzen will. Man wird immer die ein oder andere Person finden, deren Verhalten man dann als exemplarisch darstellt und damit unrechtmäßig ‚alle‘ verunglimpft.

    Die Linke, die Israel heftig schon früh kritisierte, ist im Großen und Ganzen genau die gleiche Linke, die zeitgleich schonungslose Aufklärung des National-Sozialismus vorantriebe und deswegen in heftigem Zwist mit der Elterngeneration lebte .

    vielleicht finden Sie das ein oder andere Beispiel, dass die Behauptung – Nazis wären Linke geworden, und LInke wären Philosemiten geworden, und aus den Philosemiten wären dann die Israelkritiker geworden – stützt.

    Dass dies allerdings exemplarische sein sollte, wage ich doch schwer zu bezweifeln.

    Linke waren generell Feinde der Nazis. Später waren Linke dann Freunde Israels, sie gingen auf Abstand, als Israel sein koloniales Projekt jenseits der Grünen Linie begann und waren mit die ersten die deutlich kritisierten. Aber sie kritsierten ja nicht nur Israel, sondern genauso die Alt-Nazis, die immer noch auf komfortablen Posten weiteragierten etc.

    Das liegt am humanistischen Weltbild, an der proklamierten Gleichheit aller Menschen und dem den Linken zuzuordnenden sozialen Gewissen, welches sich nicht mit der Unterwerfung und Vertreibung eines Volkes verträgt. In dieser Hinsicht überstürzten sich die Ereignisse in der Nachkriegszeit und die Rezeption derselben kann wohl nur über einen längeren Zeitraum erfolgen und das gilt sicher auch für Juden und Israelis.

    In Israel gibt es genau die gleichen Linken, wie in Deutschland oder sonstwo – die aus einem tiefen Gerechtigkeitsempfinden und einer Ethik, die rigide Herrschaftsverhältnisse grundsätzlich in Frage stellt, nicht anders können, als die israelische Besatzung deutlich zu krtisieren und diese Kritik ist die gleiche und was Augstein sagte und schrieb, haben nicht wenige jüdisch-israelische Journalisten schon genauso und ähnlich gesagt.

    Kaum etwas wurde hier wohl so oft gesagt wie ‚Man dürfe Israel ja kritsieren aber…‘

    Wer mit dem Antisemitismus-Vorwurf bislang augenockt wurde, war zumeist Politiker oder andere Personen der Kultur etc, jedoch kein respektierter Vertreter der Presse.

    Israel würde ja krtisiert – ja das ist richtig – das seltsame ist, man kann in der Tat aus der Presse eine Menge über die Besatzung und ihre Schrecken erfahren, wenn sie das Thema auch in der Regel eher zaghaft behandelt – es werden aber keine Konsequenzen aus den sich daraus ergebenden Einsichten gezogen.

    Und dies macht vielen Menschen deutlich – in Sachen Israel wird mit zweierlei Maß gemessen und zwar zu seinen Gunsten.

    Wenn z.Bsp. das Simon-Wiesenthal-Centrum fordert, man dürfe Israel nicht mit einem anderen Mass messen als andere Länder, und dies sein ein Ausdruck von Antisemitismus – dann ist das in gewisser Hinsicht ein Witz.

    Tatsächlich genießt Israel einen sehr privelegierten Status, der es vor ernsten Konsequenz trotz seiner Missachtung des Völkerrechts und der Menschenrechte der Palästinenser seit zig Jahre geschützt hat – und diesen Status Quo wollen Sie und andere Zeloten aufrecht erhalten, in Wirklichkeit fordern sie, dass das Mitgefühl welches ihnen auf Grund der Geschichte des Holocaust gebührt, dem Staat Israel freie Hand in Sachen Expansionspolitik gewähren müsse. Aber das ist schlichtweg nicht akzeptabel und ja – es ist die FORDERUNG NACH ZWEIERLEI MASS.

    Vielleicht sind Sie sich dessen nicht bewusst, vielleicht denken Sie DAS, Rücksichtnahme in jeder Hinsicht, Sympathie und kritiklose Loyalität, wäre die Normalistät – aber das ist sie eben nicht.

    Sie sind und sie waren sich dessen möglicherweise nicht bewusst.

  44. „Die Faschisten – das seid Ihr und Herr Broder ist ihr größter Maulheld.“
    Joseph Wulf, dessen 100. Geburtstag sich dieser Tage jährte, großer Chronist der Shoah und des Fortwirkens des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik, bemerkt zu solcher pathologischen Realitätsverweigerung und Leugnung:
    „Ich habe hier 18 Bücher über das Dritte Reich veröffentlicht, und das alles hatte keine Wirkung. Du kannst Dich bei den Deutschen totdokumentieren, es kann in Bonn die demokratischste Regierung sein – und die Massenmörder gehen frei herum, haben ihr Häuschen und züchten Blumen.“ Joseph Wulf, am 22.12.1912 in Chemnitz geborener, in Krakau aufgewachsener jüdischer Historiker und Shoah-Ãœberlebender, schrieb dies im August 1974 in einem Brief an seinen Sohn in Paris. Zwei Monate später, am 10. Oktober 1974, sprang der schwer Depressive aus dem im 4. Stock gelegenen Fenster seiner Wohnung. Sein Tod reiht sich in die furchtbar lange Reihe der jüdischen Shoah-Ãœberlebenden, die den Freitod gewählt haben…“

    Und: „Gegenüber dem Staat Israel empfand er, dies sollte noch erwähnt werden, eine bedingungslose Identifikation (Schoenberner, 2006, S. 34). Das Umschlagen eines aufgesetzten Philosemitismus in einen meist unverblümten Antisemitismus, den er in Folge der 1968er Bewegung sehr bewusst registrierte, erschütterte ihn zutiefst. Israel erschien insbesondere vielen „Linken“ „nicht mehr als Heimstatt der Opfer des Nationalsozialismus, sondern als kolonialistischer (…) Oppressor.“ (Kempter, 2012, S. 367) In zahlreichen Studien, genannt seien die Studien von Martin Kloke , ist dieser furchtbare Umschwung hin zu einem unverblümten Antisemitismus analysiert worden. Geändert haben diese Studien an dieser verstörenden sozialen Realität jedoch wohl nichts: „Die studentische Jugend, so meinte Wulf resignativ, interessiere sich kaum für Probleme, `die für mich wesentlich sind.´“ (Kempter, 2012, S. 370). Und: „Die anhaltende Bedrohung Israels, die proarabische Haltung der westeuropäischen Mächte, die betonte Neutralität der sozialdemokratisch geführten Bundesregierung und der Antiisraelismus der Neuen Linken wuchsen in Wulfs Augen zu einem einzigen Syndrom zusammen, das das Trauma der Weltkriegsjahre reaktivierte. Israel sei nunmehr `beinahe so einsam´, wie die Juden in den Jahren 1939 bis 1945 es gewesen waren, schrieb er seinem in Israel lebenden Freund Moshe Tavor.“ (ebda., S. 371)“

    http://test.hagalil.com/2012/12/20/wulf/

  45. („Endlich haben die Amerikaner einen Beweis für die behaupteten Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden – sie haben die Quittungen aufgehoben.“)

    Uno-Fotograf Pernacca Sudhakaran nahm die Typenschilder in den Versuchsanlagen auf.

    “19 Lieferanten konnten identifiziert werden, 17 kamen aus Deutschland.

    “Die meisten Teile der Ausrüstung”, so die Uno, “wurden von Pilot Plant geliefert.” Auch Unternehmen wie die Ludwig Hammer GmbH aus dem bayerischen Kleinostheim werden aufgeführt.”

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679461.html

    • Es hatten viele die Finger drin:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Chemiewaffenprogramm_des_Irak#cite_ref-24

      Die Lieferung von nicht geächteten Waffen an einen befreundeten Staat wie den israelischen, offiziell vom deutschen Staat befürwortet und genehmigt, ist nicht vergleichbar mit den unter unverfänglichen Namen segelnden, d.h. falsch deklarierten, zum Teil über ausgeklügelte Umwege gehenden Lieferungen deutscher, im Nachhinein als dubios anzusehenden Firmen an den Irak. Deren Manager, s. den von dir verlinkten Artikel, von der DEUTSCHEN Staatanwaltschaft angeklagt und von denen die, deren Schuld eindeutig bewiesen werden konnte, verurteilt wurden.

      Die Hauptmenge der Grundsubstanzen für die Giftgasherstellung des Irak kam übrigens aus Singapur, dicht gefolgt von den Niederlanden, dann Ägypten, dann Indien und dann (erst) Deutschland, s. Tabelle in oben angegebener URL bzw. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Chemiewaffenprogramm_des_Irak#Zulieferung_und_Herstellung

  46. Die Faschisten – das seid Ihr und Herr Broder ist ihr größter Maulheld.

    Theodor Mommsen: “Sie täuschen sich, wenn Sie glauben, daß man da überhaupt mit Vernunft etwas machen kann. Ich habe das früher auch immer gemeint und immer und immer wieder gegen die ungeheure Schmach protestiert, welche Antisemitismus heißt. Aber es nützt nichts. Es ist alles umsonst. Was ich Ihnen sagen könnte, was man überhaupt in dieser Sache sagen kann, das sind doch immer Gründe, logische und sittliche Argumente. Darauf hört doch kein Antisemit. Die hören nur auf den eigenen Haß und den eigenen Neid, auf die schädlichen Instinkte. Alles andere ist ihnen gleich. Gegen Vernunft, Recht und Sitte sind sie taub.“

  47. Ein Auszug aus Poseners klugedm Beitrag:
    „Es heißt anzuerkennen, dass die Araber nicht ohne Weiteres bereit sind, mit Israel ihren Frieden zu machen. Es heißt anzuerkennen, dass manche Probleme keine Lösung haben, sondern eine Geschichte. Dass es keinen „quick fix“ gibt und dass für Israel schon das Ãœberleben Tag für Tag einen Sieg darstellt. Dass die leichtfertige Preisgabe der Position, die Sicherheit des jüdischen Staats sei Teil der deutschen Staatsräson, den Frieden nicht näher bringt, sondern in weitere Ferne rückt, weil es den unrealistischen Traum vom Verschwinden des Judenstaats befördert.

    Nietzsche sprach anerkennend von den Menschen, die das „Chaos in sich“ haben und „einen Stern gebären“ wollen. Sie haben Europa verwüstet, bevor sie ihn den letzten Menschen überließen. (…)
    Am Badestrand von Herzliya reden wir mit dem jungen Mann vom Sicherheitsdienst, der mit seinem Gewehr die Badenden bewacht. Er kommt aus einem nahe gelegenen arabischen Dorf. „Versteht mich nicht falsch“, sagt er, „ich habe nichts gegen euch Deutsche wegen der Dinge, die ihr den Juden angetan habt. Vielleicht hätten wir das auch machen sollen. Aber jetzt ist es zu spät. We fucked up.“

    Wir haben Scheiße gebaut, unsere Chance vertan. Ein echter Friedenswille wäre schön, bis dahin tut’s wohl diese Einsicht. Wenn die Araber mehrheitlich so abgeklärt sind wie dieser junge Mann, gibt es Frieden im Heiligen Land. Vielleicht.“

  48. Ne, es war ein Netto-Wagen, mit dem diese verwirrte Person durch die Straßen zog, in autistischer Weise „die Juden“ und „die Presse“ für alles Ãœbel der Welt verantwortlich machte. Die Menschen ihrer Umwelt zogen sich in einem am Leben orientierten Impuls von dieser entwurzelten, verwahrlosten Person zurück…
    Dann stolperte sie, hasserfüllte unverständliche Wörthülsen vor sich herprabbelnd, auf die Domplatte – und traf IHREN GLEICHGESINNTEN, den H….

    Nur zur Erinnerung:

    http://test.hagalil.com/2012/07/27/schoah-12-04/comment-page-1/#comment-36771

    http://test.hagalil.com/2012/11/20/sderot-4/comment-page-1/#comment-41609

  49. „auch was das ausgegebene geld betrifft.. kennst du die
    zahlen zu hilfen von ruestungsexporten an andere laender?“

    @Jakobo – (bleiben wir doch BITTE BEIM SIE) Nein kenne ich nicht – aber falls Sie herausfinden, dass der deutsche Steuerzahler auch anderen Ländern Waffen im Wert mit fast 800 Millionen Euro sponsort, dann informieren Sie mich doch bitte. Ich halte es für überflüssig danach zu suchen – ich denke in dieser Hinsicht sind die deutsch-israelischen Beziehungen in der Tat einzigartig.

    Weiterhin – zu Giftgas im Irak.

    Ich persönlich wünsche mir überhaupt, dass diese Waffengeschäfte aufhören – freilich muss man klarstellen, dass in den 80ern der Irak noch ein Partner Israels und der Amerikaner war, die den Irak damals auch mit Waffen belieferten.

    Deshalb kursierte ja zur Zeit der erfolglosen Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak ja folgender Witz:

    Endlich haben die Amerikaner einen Beweis für die behaupteten Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden – sie haben die Quittungen aufgehoben.

    Weiterhin – Israel war der größte Waffenlieferant an den Iran und zwar bis Ende der 80er Jahre.

    „Israel und Iran sind erbitterte Gegner. Dabei waren sie bis in die achtziger Jahre hinein Verbündete. Die Geschichte einer seltsamen Freundschaft

    .. Selbst nach der Machtergreifung durch das Mullahregime ging die iranisch-israelische Zusammenarbeit nach kurzer Pause weiter. Als im September 1980 der Iran-Irak-Krieg begann, stand Israel wieder an der Seite der Iraner. Nach Recherchen der britischen Sonntagszeitung Observer verkaufte man während des gesamten Krieges, der bis 1988 andauerte, jährlich Waffen für 500 Millionen Dollar an Teheran. Das amerikanische Magazin Time berichtete, dass Israelis 1981 und 1982 Schweizer Bankkonten einrichteten, um die Geschäfte abzuwickeln…“

    http://www.zeit.de/2010/16/GES-Iran-Israel

    • @ Jane:

      „@Jakobo – (bleiben wir doch BITTE BEIM SIE)“
      wenn es sie gluecklicher macht, gerne.

      also deutschland, auf platz drei? vier? fuenf? der ruestungexportierenden laender, das auch
      schon direkt giftgas an diktatorische laender verkauft
      hat… (diktatorische laender auch nach Ihren eigenen
      Masstaeben).

      Und, nochmal:Jetzt bekommen Sie auf einmal riesen gewissensbisse wegen DREI U-Booten an israel???

      Verstehen Sie dass das von manchen als absurd aufgefasst
      werden koennte? (ich weis dass ich mich wiederhole)

      „aber falls Sie herausfinden, dass der deutsche Steuerzahler auch anderen Ländern Waffen im Wert mit fast 800 Millionen Euro sponsort,“

      sowas geht doch als konjunkturprogramm durch, schaft
      arbeitsplaetze. im uebrigen gibt es nichts wirklich kostenlos und erst recht nicht in der diplomatie.

      „Ich persönlich wünsche mir überhaupt, dass diese Waffengeschäfte aufhören – freilich muss man klarstellen, dass in den 80ern der Irak noch ein Partner Israels und der Amerikaner war, die den Irak damals auch mit Waffen belieferten.“

      ja wahrscheinlich wurde deutschland sogar gezwungen waffen
      dort hin zu verkaufen.. wer weis..

      wie sich ja rumgesprochen hat kann sich israel seine
      freunde zur zeit nichtussuchen, und so sind da auch
      skurpellose laender dabei, die sogar die feinde israels
      mit industrie und waffen beliefern. aber was soll man da
      machen? leider leider ist die beruehmte lobby wohl doch
      nicht stark genug um gegen die interessen eines in der
      groesse von deutschland anzukommen.

      ich hatte ja eigentlich die zweifelhaften waffengeschaefte von deutschland angesprochen. und Sie verallgemeinern auf
      „ueberhaupt“ und kommen dann gleich wieder auf israel
      zurueck…

      Und deutschland redet viel rum und ist unterm strich dann
      doch nur daran interessiert, zum beispiel mit dem iran geschaefte zu machen. Sie wollen doch nicht bestreiten, dass der Iran die menschenrechte verletzt? oder geht das in ordnung fuer sie solange israel die „besetzten gebiete“ nicht raeumt?

      J

  50. Zu Henryk Broder im European:

    „Unser Autor hat Mitleid mit Henryk Broder. Denn Broder ist kein wirklicher Rassist – lediglich ein schamlos-dreister Opportunist.

    Ich habe Mitleid mit Henryk Broder. Denn es muss wehtun, sein eigenes Gedankengut im Manifest eines rechtsradikalen Terroristen zu finden, der nicht weniger als 77 Menschen abgeschlachtet hat. Nicht nur deshalb stimme ich Broder zu, dass wir – bei aller Unfassbarkeit der Tat – differenzieren müssen. Auch wenn diese Aufforderung nicht einer ungewollten Ironie entbehrt. Stammt sie doch aus dem Munde eines Mannes, der den Großteil seiner Laufbahn darauf aufgebaut hat, undifferenziert auf Andersdenkende einzuhämmern :

    Welcher nicht nur stets das breite Spektrum linker Meinungen über einen Kamm schert, sondern auch die Trennung von Islam und Islamismus für überflüssig hält sowie sich – selbstverständlich reflektiert – an der Einsicht ergötzt, dass „1,3 Milliarden Muslime in aller Welt … chronisch zum Beleidigtsein und unvorhersehbaren Reaktionen neigen.“ Und der beinahe jede Form von Israel-Kritik mit dem Stigma des Antisemitismus behaftet und so mundtot zu machen sucht. Lassen Sie es uns dennoch tun …

    Anders Breivik hat aus einem Antrieb gehandelt: Er wollte die scheinbare Islamisierung Europas aufhalten…Die Politik könne und wolle das Abendland vor den hereinbrechenden Muslimen nicht schützen. Und so führt Breivik an, er sei grundsätzlich gar kein Gegner der Religion an sich, „sondern ein Kritiker der europäischen Appeasement-Politik gegenüber dem Islam“. Darum hat er sich nicht Islamisten, sondern Sozialdemokraten zum Ziel genommen.

    Doch stopp! Das Zitat stammt gar nicht von Breivik, sondern von niemand anderem als Broder. Denn dieser empfindet die islamischen Kolonnen in Berlin, Paris und London als so unzumutbar, dass er am liebsten die Flucht ergreifen würde. Allein das Alter hält ihn angeblich davor zurück nach Ozeanien auszuwandern, und so muss er weiter die von ihm perzipierte islamische Vergewaltigung seines Kontinents mit ansehen.

    Henryk Broder hat mit Sicherheit nicht den Amoklauf Breiviks veranlasst. Gesinnungsbrüder sind sie trotzdem, weil beide ihre Umwelt in ein Schmitt’sches Freund-Feind-Schema unterteilen, welches Broders Verteidiger ausgerechnet seinen Kritikern unterstellt. Und in dieser zweigeteilten (Schein-)Welt von Gut und Böse befinden wir Europäer uns im Ãœberlebenskampf. Weshalb Broder zum Federhalter greift – während sich Breivik stattdessen Glock und Ruger bediente…

    Und dennoch trennen Anders Breivik und Henryk Broder Welten voneinander. Weil der debile Norweger vom Glauben an die Sache getrieben wurde, sein kühl berechnendes Berliner Pendant dagegen den „Kampf der Kulturen“ – ebenso wie jetzt Breiviks Manifest – nur als Mittel zur Selbstdarstellung nutzt. So dienen Islamophobie und europäische Untergangszenarien als Vehikel einer journalistischen Tätigkeit, die über Jahrzehnte im Wesentlichen auf drei Säulen ruhte: beleidigen, verleumden und denunzieren. Immer unter dem Deckmantel der vermeintlich „schonungslosen“ Satire …

    Das mag schamlos sein. Aber dürfen wir Broder tatsächlich vorwerfen, dass er auf diese Weise eine übersteigerte Geltungssucht befriedigt , die augenscheinlich negativ mit dem eigenen intellektuellen Potenzial korreliert? Denn immerhin hat er sich so von den „St. Pauli Nachrichten“ zu „Tagesspiegel“ und „Welt“ emporgepoltert – eine preisverdächtige Leistung, wie nicht nur Helmut Markwort findet. Daher kann der mittlerweile im „Bürgertum“ beheimatete Broder sehr wohl zwischen seinesgleichen und rassistischen Radikalen wie Breivik unterscheiden, um wenige Zeilen später selbige Differenziertheit – zwischen „Mainstream“- und radikalem Islam – wieder fallenzulassen. Nur darauf ansprechen sollten wir ihn besser nicht, weil sonst die Broder’sche Keule aus „Stasi und Waffen-SS“ auf uns einzuschlagen droht …

    Anders Breivik ist ein Rassist. Henryk Broder ein Opportunist. Beide sind ganz arme Würstchen … Mitleid!“

    Mark T. Fliegauf
    The European

    http://www.theeuropean.de/mark-t-fliegauf/7575-mitleid-mit-broder

  51. Jüdische Stimmen zu Broder & Co und ihrem Israel-Komplex (sogar israelisch/jüdische Stimmen, also solche, welchen selbst der Nathan Warszawski nicht den Mund verbieten möchte/oder doch?):

    Gidon Levi sagt: “ Auch so manchem jüdischen Kritiker geht es eigentlich um etwas ganz anders, wenn er Journalisten als Antisemiten bezeichnet: Jede Kritik an Israel wird mittlerweile als Antisemitismus bezeichnet. Und das ist sehr praktisch. Denn anstatt dass wir Israelis uns fragen, läuft da vielleicht was falsch, attackieren wir sofort die Kritiker und sorgen dafür, dass sie sich entschuldigen müssen. Natürlich gibt es Antisemitismus. Keine Frage. Aber es gibt sehr ernstzunehmende Kritik an Israel. Und sie ist berechtigt und verdient. Und diese Kritik hat nichts mit Antisemitismus zu tun.“

    Moshe Zuckermann: „ Es wurde höchste Zeit, dass das miese Unwesen, das diverse Diffamierer im deutschen Diskurs mit dem Antisemitismus-Vorwurf betreiben, endlich als das vorgeführt wird, was es ist: als perfide ideologische Praxis zur Abfertigung und Zurichtung politischer Feinde. Dass es diesmal jemanden getroffen hat, der nicht zu den ‚üblichen Verdächtigten‘ gehört, ist, so besehen, ein günstiger Fall. Plötzlich verteidigen ihn Leute, die in dieser Hinsicht selbst einiges auf dem Kerbholz haben.“

    • @Jane

      „Juedische Stimmen“ decken so ziemlich das gesamte Meinungsspektrum ab. Nur wenn eine dieser „juedischen Stimmen“ mal etwas gegen Israel sagt, bekommt sie in Europa besonderes Gewicht, quasi Dissidentenstatus.

      Israel gehoert zur westlichen Wertegemeinschaft. Israels Verteidigungsfaehigkeit zu staerken heisst Vorneverteidung zu betreiben, so wie es die Amerikaner im kalten Krieg taten. Ich habe keine Probleme damit, dass israel von Deutschland U-Boote erhielt, ganz im Gegenteil, ich bin stolz darauf.

  52. @Lach

    „Jane, ich habe Sie neulich in der Innenstadt gesehen. Da schoben Sie einen alten LIDL-Einkaufswagen“

    Was haben Sie denn geraucht?

    Auf Ihrer aller Lieblingsseite Achgut findet man verlinkt auch folgenden Text zum Thema ‚Juden, die Israel kritisieren‘ mit folgender Passage:

    „Prof. Korn gibt vor, als Jude in Deutschland Israel kritisieren zu dürfen. Er und mit ihm viele offizielle Juden irren. Nur ein Jude in Israel hat das moralische Recht und die moralische Pflicht hierzu. Der Jude in Deutschland hat zu schweigen und zu zahlen. Dafür, dass er hier gut auf Kosten der Vergasten lebt und nichts bis zu wenig für Israel und das Judentum tut.“

    http://www.tabularasa-jena.de/artikel/artikel_4455/

    Unter diesem Link auch mit dem Namen des Autoren zu finden – Nathan Warszawski

    Die Faschisten – das seid Ihr und Herr Broder ist ihr größter Maulheld.

    Verständlicherweise inspiriert dann das hasserfüllte Geschreibsel von Herrn Broder auch islamophobe, rechtsradikale, wie zum Beispiel den norwegischen Linkenhasser und Massenmörder Breivik.

  53. „Inspekteure der Vereinten Nationen haben im Irak zahlreiche Beweise für die Beteiligung deutscher Firmen an der Giftgasproduktion entdeckt.“

    „Dort sollte auch VX, ein Nervengas der jüngsten Generation, hergestellt werden. Vor dem Darmstädter Landgericht beginnt der Prozeß gegen zehn deutsche Manager. “

    „Zunächst bestritt Bonn glatt die Existenz deutscher Giftgasanlagen im Irak. Obwohl eindeutige Hinweise des israelischen und amerikanischen Geheimdienstes schon Anfang 1984 vorlagen, lief die Ausfuhr des Produktionszubehörs bis 1989 heimlich weiter. Kein Politiker in den zuständigen Ressorts für Wirtschaft und Auswärtiges mochte dafür bisher Verantwortung übernehmen.“

    „Als Bonn Mitte der achtziger Jahre Teillieferungen untersagen ließ, verlangten Kolb-Kaufleute dreist eine Entschädigung vom Staat. Die Bundesregierung verhandelte damals sogar ernsthaft mit den Managern über die Regreßforderungen.“

    „Aus bislang unter Verschluß gehaltenen Unterlagen geht hervor, daß die Bundesregierung Mitte der achtziger Jahre bereit war, den Lieferanten eine Abfindung in Höhe von sechs Millionen Mark zu zahlen, wenn sie das Geschäft sausenließen. Auch dieser Kabinettsbeschluß wird im Darmstädter Prozeß zur Sprache kommen.

    Uno-Fotograf Pernacca Sudhakaran nahm die Typenschilder in den Versuchsanlagen auf. 2“

    „19 Lieferanten konnten identifiziert werden, 17 kamen aus Deutschland. „Die meisten Teile der Ausrüstung“, so die Uno, „wurden von Pilot Plant geliefert.“ Auch Unternehmen wie die Ludwig Hammer GmbH aus dem bayerischen Kleinostheim werden aufgeführt.“

    „Die Firma Rhema Labortechnik GmbH aus Hofheim im Taunus hatte ein „Inhalationssystem für toxikologische Untersuchungen“ nach Samarra verkauft. Für erste Gasversuche wurden Beagle-Hunde mitgeliefert. Später schickten die Chemiker Esel in die stählerne Gaskammer. Und dann wurde angeblich sogar getestet, wie iranische Kriegsgefangene auf Nervengas reagierten. Laut Uno könnte mit dieser „Einrichtung“ die „tödliche Wirkung von Mitteln“ untersucht werden.“

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679461.html

  54. Jane, ich habe Sie neulich in der Innenstadt gesehen. Da schoben Sie einen alten LIDL-Einkaufswagen, randvoll gestopft mit Ihren Habseligkeiten, vor sich her und brabbelten halblaut irgendwas. Die Passanten machten um Sie einen Bogen. Ab und zu schrien Sie ein Wort heraus, es war bei dem Lärm in der Fußgängerzone leider schwer zu verstehen.

    Ich finds toll, dass die Stadt für Leute wie Sie nicht nur einen Platz in der Wärmestube, sondern auch Internetzugang bereit stellt. Das ist eine sinnvolle Verwendung meiner Steuern.

  55. Sieh an, sieh an… sol1, der doch so empört jeden Verdacht zurückweist, seine obsessive Rund-um-die-Uhr-Beschäftigung mit der jüdischen Beschneidung sei aus antisemitischen Motiven gespeist, findet sich auch hier ein, um Herrn Augstein gegen die in Schutz zu nehmen, die seine antisemitischen Äußerungen als das benennen, was sie sind.

    Sicher nur ein Zufall. Da besteht bestimmt kein Zusammenhang. Honi soit qui mal y pense.

    • … sol1, der doch so empört jeden Verdacht zurückweist, seine obsessive Rund-um-die-Uhr-Beschäftigung mit der jüdischen Beschneidung sei aus antisemitischen Motiven gespeist…

      Einen idiotischen Verdacht muß ich nicht „empört“ zurückweisen.

      …findet sich auch hier ein, um Herrn Augstein gegen die in Schutz zu nehmen, die seine antisemitischen Äußerungen als das benennen, was sie sind.

      Die Beweisführung, daß Augsteins Äußerungen antisemitisch sind, ist Herrn Küntzel gründlich mißlungen. Aber offenbar weiß er das selbst, sonst hätte er nicht die elementarsten Regeln der Fairneß mißachtet.

      Vielleicht hat sich Küntzel auch einfach nicht getraut, diese Textpassagen eines allseits bekannten Schreiberlings zu analysieren, neben denen Augsteins Essays ausgesprochen zahm wirken:

      http://www.freitag.de/autoren/wolfram-heinrich/volle-breitseite

  56. „“Deutschland ist einer der groessten ruestungsexporteure der
    welt und es gibt leute, die sich tatschaechlich wegen
    3 (in buchstaben drei) u-boten nach israel aufrgen.”

    Das sind nicht ein paar kleine Boote, sondern Boote die mit Atomwaffen bestückt werden können.

    Schon allein deshalb dürften sie nach deutschem Gesetz nicht nach Israel exportiert werden.

    Hinzu kommt, dass diese hochmodernen U-Boote mit Hunderten Millionen Euro vom deutschen Steuerzahler und nicht etwa voll von Israel bezahlt wurden. “

    Sorry.. weist du was noch alles von den ruestungsexporten
    egal in welches land atomar oder chemisch besstueckt
    werden kann?

    wurde von deutschland auch direkt giftgas an andere
    laender exportiert.

    auch was das ausgegebene geld betrifft.. kennst du die
    zahlen zu hilfen von ruestungsexporten an andere laender?

    und jetzt regst du dich ueber d r e i u-bote auf?
    ich bitte dich…. das klingt wirklich wie ein witz.

    J

    PS.: vielleicht ist israel einfach als kunde nicht
    groß genug?

    ausserdem hat israel offiziel keine atomwaffen, genauso
    wenig wie der iran offiziel kein atomwaffenprogram hat.

  57. Muss mich korrigieren – 2/3 der Juden in den 50ern, die keine Holocaustüberlebenden waren, waren zuvor schon da, oder kamen später aus anderen Ländern.

  58. „Im deutsch christlichen Blick auf die Juden, die vor dem Antisemitismus und später vor dem sicheren Tod in den Gaskammern aus Europa fliehen mussten, kehrt sich die Sichtweise um.“

    Blödsinn – ich habe alles Verständnis der Welt für die europäisch-jüdischen Flüchtlinge die sich wo auch immer hin retteten.

    Die beabsichtigte Verdrängung der einheinischen Bevölkerung – und damit meine ich sehr konkret und wortwörtlich Verdrängung – war schon zuvor im Gange und ich habe auch Verständnis für die einheimische Bevölkerung die oft den mordenden Banden der Irgun und Lehi zum Opfer fielen und ihrer Besitztümer beraubt wurden.

    „Nur einer der Gründungsväter der zionistischen Bewegung war mutig genug, die Dinge beim Namen zu nennen: Ze’ev Jabotinsky schrieb schon vor 80 Jahren, dass es unmöglich sei, das palästinensische Volk zu täuschen (dessen Existenz er anerkannte) und dessen Einverständnis mit zionistischen Zielen zu erkaufen. Wir sind weiße Siedler, die das Land des einheimischen Volkes kolonisieren wollen, sagte er, und da gibt es keine Möglichkeit, dass die Einheimischen sich diesem Ansinnen freiwillig unterwerfen. Sie werden Widerstand leisten, wie alle Eingeborenen in den europäischen Kolonien.

    ..Von früher Kindheit an lernten wir über die Pioniere, viele von ihnen Söhne und Töchter aus wohl- situierten und hochgebildeten Familien, die ein bequemes Leben in Europa hinter sich ließen, um ein neues Leben in einem weit entfernten Land und – was den damaligen Lebensstandard betrifft – primitiven Land zu beginnen.

    Dazu brauchten sie einen absoluten Glauben an die Rechtmäßigkeit ihrer Sache.

    „Wir sind weiße Siedler, die das Land des einheimischen Volkes kolonisieren wollen“, sagte er, und da gibt es keine Möglichkeit, dass die Einheimischen sich diesem Ansinnen freiwillig unterwerfen. Sie werden Widerstand leisten, wie alle Eingeborenen in den europäischen Kolonien. Deshalb brauchen wir eine „eiserne Mauer“, um das zionistische Unternehmen zu schützen.

    Als Jabotinsky gesagt wurde, dass diese Herangehensweise unmoralisch sei, antwortete er, dass die Juden sich selbst vor dem drohenden Untergang in Europa zu retten versuchten und deshalb ihre Moral die Moral der Araber von Palästina übertrumpfe.

    Die meisten Zionisten waren nicht bereit, diese gewaltorientierte Theorie zu übernehmen. Sie suchten eifrig nach einer moralischen Rechtfertigung, mit der sie leben konnten.

    So begann die lange Suche nach Rechtfertigungen – und jeder Vorwand verdrängte den vorherigen, immer in Entsprechung zu den Moden des Zeitgeistes.

    Als die Nazis in Europa ans Ruder kamen, wanderten Massen von Juden ins Land. Die arabische Öffentlichkeit sah, wie ihr das Land unter den Füßen weggezogen wurde und begann 1936 eine Rebellion gegen Briten und Juden. Warum sollten sie für die Verfolgung der Juden durch die Europäer zahlen? Aber die arabische Revolte gab uns eine neue Rechtfertigung: Die Araber unterstützten die Nazis. Und tatsächlich wurde der Grußmufti von Jerusalem, Hajj Amin al-Husseini neben Hitler photographiert. Einige Leute „entdeckten“, dass der Mufti der wirkliche Anstifter des Holocaust wäre. (Viele Jahre später wurde aufgedeckt, dass Hitler den Mufti verabscheute und dass dieser keinerlei Einfluss auf die Nazis hatte.)

    Dann kam das Ende des 2. Weltkriegs, dem der 1948er Krieg folgte. Die Hälfte des besiegten palästinensischen Volkes wurde zu Flüchtlingen. Das beunruhigte das zionistische Gewissen nicht, weil es jeder wusste. Sie liefen freiwillig weg; ihre Führung hatte sie aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen, um später mit den siegreichen arabischen Armeen zurückzukehren. Es wurde zwar nie ein Beweis gefunden, der diese Behauptung unterstützte, aber es genügte, um unser Gewissen damit bis heute zu besänftigen.

    ..Dann kam der kalte Krieg. Wir waren natürlich auf Seiten der „freien Welt“, während die großen arabischen Führer, wie z.B. Gamal Abd-al-Nassar ihre Waffen vom Sowjet-Block erhielt. (Während des 1948er-Krieges kamen zwar die Sowjet-Waffen in Mengen zu uns – aber das ist hier nicht weiter wichtig.) Es war ganz klar: Es hat keinen Sinn, mit den Arabern zu reden, weil sie die kommunistische Tyrannei unterstützen.

    Doch der Sowjetblock brach zusammen. „Die terroristische Organisation PLO“, wie Menachem Begin sie zu nennen pflegte, erkannte Israel an und unterzeichnete das Oslo-Abkommen. Nun musste eine neue Rechtfertigung für unsere Unwilligkeit, die besetzten Gebiete dem palästinensischen Volk zurückzugeben, gefunden werden.

    Die Rettung kam aus Amerika: ein Professor mit Namen Samuel Huntington schrieb ein Buch über den „Zusammenprall der Kulturen“ ( Engl.: „The Clash of Civilisations“). Und so fanden wir die Mutter aller Vorwände.

    DER ERZFEIND ist nach dieser Theorie der Islam…..“

    http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Nahost/avnery20.html

    Dass die Hagana 48 zumeist gegen völlig unbewaffnete Araber kämpfte, bzw. an diesen zahlreiche Massaker verübte, um sie zur Flucht zu bewegen, erzählt absolut authentisch hier ein ehemaliger Kämpfer der Hagana:

    http://www.youtube.com/watch?v=KS4OXOom_vk&feature=youtu.be

    Als 700 000 Muslime vertrieben worden waren, verhielten sich die Juden nicht anders als die Deutschen, die sich am Elend der vertriebenen und ermordeten Juden bereicherten.

    Aus Tom Segevs Buch ‚Die ersten Israelis‘:

    „Die Verteilung der Beute“. Es beschreibt mit vielen Details, wer von den Enteignungen, von der Landnahme profitierte und wie die verschiedenen Gruppen der jungen israelischen Gesellschaft sich um die zurückgelassenen arabischen Besitztümer stritten. „Ãœber 50 000 arabische Häuser waren verlassen worden, aber nur 509 Teppiche wurden in die Lagerhäuser der Treuhänder gebracht.“ Dank solcher Sätze beginnt der Leser sich eine Vorstellung von der Anarchie der Cliquenkämpfe zu machen. Der israelische Staat – seine Machtorgane – konstituierte sich wesentlich auch in dieser Auseinandersetzung. Der Nahe Osten glich sehr dem Wilden Westen. 140 000 bis 150 000 Einwanderer wurden damals in verlassenen – das ist ein Euphemismus – arabischen Haushalten angesiedelt. Das ungeschriebene Gesetz lautete: Wer ein Bett in ein Zimmer schaffte und darin eine Nacht schlief, dem gehörte das Zimmer. „Und so rissen sich Zehntausende von Israelis – Soldaten wie Zivilisten – Kriegsbeute unter den Nagel. Der eine nahm sich einen Lehnstuhl, der andere einen Teppich, der dritte eine Nähmaschine und der vierte einen ganzen Konzern.

    Einer nahm sich eine Wohnung und ein anderer einen Weinberg. Ganz schnell und leicht bildete sich eine ganze, wenn auch kleine Klasse von Neureichen: Kaufleute, Spekulanten, Lieferanten, Beauftragte aller Sorten, Industrielle und Bauern. Einige stahlen, was sie konnten, andere bekamen die Kriegsbeute legal zugeteilt…“

    http://www.fr-online.de/literatur/-die-ersten-israelis–so-werden-staaten-gemacht,1472266,3104324.html

    Im übrigen Sebstian waren nicht alle Israelis Flüchtline vor dem Holocaust. In den 50er Jahren war etwa jeder dritte Israeli ein Holocaustüberlebender – die anderen 2 Drittel waren zuvor schon da.

    Der junge jüdische Staat zeichnete sich übrigens auch dadurch aus, dass ihm die allzu verhärmten, alten, gebrechlichen jüdischen Flüchtlinge nicht willkommen waren.

    „Tel-Aviv – eine kleine Sensation veröffentlichte am Mitwoch die israelische Tageszeitung Haaretz. Demnach soll im Jahre 1958, die damalige Außenministerin Golda Meir im Koordinierungsausschuss dafür plädiert haben, durch „Selektion“ den Masseneinwanderungen aus Mittel- und Osteuropa Herr zu werden. Sie verwehrte sich demnach z.B. behinderte und kranke Juden aus Polen aufzunehmen. ..

    In einem Brief an den damaligen israelischen Botschafter in Warschau, Katriel Katz, soll Meir den Diplomaten gebeten haben, der polnischen Regerung zu erklären, dass man nicht weiterhin kranke und behinderte Menschen annehmen könne. Hierbei sollte er vorsichtig agieren, damit die Auswanderungswilligen möglichst ahnungslos bleiben und somit nicht verletzt werden. Ein polnischer Historiker, der dieses Dokument fand, bezeichnete es als „sehr zynisch“ und Golda Meir als eine brutale Politikerin.“

    http://polskaweb.eu/juden-in-polen-nach-dem-zweiten-weltkrieg-746846783686522356.html

    Weiterhin Sebastian – als Deutsche sind wir ja nun wirklich eher in der Verantwortung für die Schrecken des Holocaust, auch wenn ich es ablehne, dass man solche Schuld an nachkommende Generationen vererbt würde, so ist dies wohl naheliegender, als die Widergutmachung wie selbstverständlich einem anderne Volk aufzubürden – wenn das kein Rassismus ist?

    Also Sebastian – wollen Sie dann schon mal ihre Wohnung räumen?

  59. Offenbar ist Matthias Küntzel zu feige, Jakob Augsteins Artikel zu verlinken – es könnte dann ja Leuten auffallen, wie selektiv er zitiert.

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/s-p-o-n-im-zweifel-links-israels-verpasste-chance-a-786383.html

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-guenter-grass-israel-gedicht-a-826163.html

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/u-boote-fuer-israel-wie-deutschland-die-sicherheit-in-nahost-gefaehrdet-a-836816.html

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/mohammed-film-wem-nuetzt-die-welle-der-wut-in-der-islamischen-welt-a-856233.html

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/jakob-augstein-ueber-israels-gaza-offensive-gesetz-der-rache-a-868015.html

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kritik-an-israel-inflationaerer-gebrauch-des-antisemitismus-vorwurfs-a-869280.html

    Und kein einziges Wort verliert Küntzel über die Beleidigungen Henryk Broders, die er nun kleinlaut zurücknehmen mußte und die zuvor vom SWC wie ein Orakel zitiert wurden: „kleiner Streicher“, „lupenreiner Antisemit“, „nur Dank der Gnade der späten Geburt um die Gelegenheit gekommen (…), im Reichssicherheitshauptamt Karriere zu machen“.

  60. „Für die Palästinenser in der West Bank und im Gazastreifen war auch das Jahr 2012 von anhaltenden Demütigungen, Repressionen, Festnahmen, Hauszerstörungen, Vertreibungen und militärischen Angriffen seitens der israelischen Besatzungsmacht geprägt. Eine Chronologie der Ereignisse, die von der Kampagne »Solidarität mit Palästina« an der Universität Cork in Irland zusammengestellt wird, listet die täglichen Drangsalierungen auf: willkürliche Festnahmen, ständige Kontrollen, Militärrazzien in palästinensischen Wohngebieten und Häusern, Angriffe von Siedlern auf Palästinenser und deren Eigentum bis hin zur gezielten und systematischen Zerstörung von Olivenbäumen, der Lebensgrundlage vieler Palästinenser.

    Politische und religiöse Persönlichkeiten wurden ohne Angabe von Gründen festgenommen, für Angehörige und Anwälte ist es oft schwer, sie in den israelischen Gefängnissen ausfindig zu machen. Der Angriff radikaler Siedler auf die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem konnte von Palästinensern abgewehrt werden, das israelische Militär sah zu. Immer wieder wurden Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die Fischer von Gaza werden von der israelischen Marine gezwungen, nur in einem kleinen Bereich der palästinensischen Hoheitsgewässer zu fischen.“

    http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Nahost/2012.html

  61. Ãœbrigens – es ist wohl so wie ich sagte – in Nöten ist Herr Broder, anders lässt sich seine halbherzige Entschuldigung wohl kaum verstehen.

  62. „Deutschland ist einer der groessten ruestungsexporteure der
    welt und es gibt leute, die sich tatschaechlich wegen
    3 (in buchstaben drei) u-boten nach israel aufrgen.“

    Das sind nicht ein paar kleine Boote, sondern Boote die mit Atomwaffen bestückt werden können.

    Schon allein deshalb dürften sie nach deutschem Gesetz nicht nach Israel exportiert werden.

    Hinzu kommt, dass diese hochmodernen U-Boote mit Hunderten Millionen Euro vom deutschen Steuerzahler und nicht etwa voll von Israel bezahlt wurden.

    Das ist schon ziemlich grotesk. Entsprechend ‚diskret‘ versuchte die jeweilige Bundesregierung die Sache über die Bühne zu bringen.

    Die israelische Regierung stattet in Deutschland produzierte und zu großen Teilen von Berlin finanzierte Unterseeboote mit Atomwaffen aus. Die Bundesregierung will davon nichts gewusst haben – zahlt aber weiter drauf.

    „Made and paid in Germany“: Israel bewaffnet Kieler U-Boote mit Atomsprengköpfen –

    Bislang behaupte die Bundesregierung, nichts von einer atomaren Bewaffnung der U-Boote zu wissen, heißt es in dem Bericht. Ehemalige hochrangige Beamte aus dem Bundesverteidigungsministerium wie der frühere Staatssekretär Lothar Rühl oder der einstige Chef des Planungsstabs, Hans Rühle, sagten dem Bericht zufolge jedoch, sie seien schon immer davon ausgegangen, dass Israel auf den Schiffen Atomwaffen stationieren werde. Aus Akten des Auswärtigen Amts gehe zudem hervor, dass die Bundesregierung seit dem Jahr 1961 über die Praxis informiert sei.

    http://www.focus.de/politik/ausland/nahost/made-and-paid-in-germany-israel-bewaffnet-kieler-u-boote-mit-atomsprengkoepfen_aid_761916.html

    Drei Boote wurden bereits geliefert und drei weitere sollen bis 2017 folgen.

    Mit jedem Boot schenkt der deutsche Steuerzahler Isreal 135 Millionen Euro.

    Was kann daran normal sein.

    • Blödsinn.

      Jeden Fischerkahn kann man „mit Atomwaffen bestücken“, jedes Kriegsschiff sowieso, und mit entsprechendem Aufwand könnten die paar in Museen liegenden Weltkrieg I – U-Boote wieder seetüchtig gemacht und so bestückt werden. Restliche Weltkrieg II – Exemplare erst recht.

      In jeden Truppentransporter, zu Land, zu Wasser und in der Luft passt so eine Waffe. Oder mehrere.

      Es ist kein Fehler, wenn die Feinde Israels sich vor wirklichen oder gemutmaßten israelischen U-Boot-Atomwaffenträgern fürchten und das Land in Ruhe lassen.

      Da gibt es doch tatsächlich Leute, die meinen, Iran solle ruhig A-Waffen bauen. Es brauche sie zur Abschreckung, da Nachbarländer wie Pakistan, Indien, Russland und Israel (was aus guten Gründen zu bezweifeln ist) auch welche hätten. Aber Israel solle gefälligst die Finger davon lassen.

      Bestechende Logik 🙂

  63. @Chaim – ich habe unter Ihren Links nachgeschaut und da steht, dass zwar in der Tat der iranische Rundfunk eine solche Ãœbersetzung geliefert hätte, allerdings gibt auch diese an, dass es sich hier um eine Falschübersetzung handelte.

    „Angeblich: „Israel muss von der Landkarte getilgt (ausradiert) werden.“ – Rede am 26. Oktober 2005 auf der Konferenz „Die Welt ohne Zionismus“ in Teheran

    Kein anderer Satz wird so häufig mit dem Präsidenten assoziiert. Es wurde aber wiederholt darauf hingewiesen (z.B. kreativrauschen.de unter Verweis auf englischsprachige Medien), dass es sich um einen Übersetzungfehler handelt. Ausführlich behandelt den Fall Katajun Amirpur, Der iranische Schlüsselsatz, Süddeutsche Zeitung vom 15./16. März 2008, S. 15. sueddeutsche.de

    Persischer Wortlaut: „in rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad“ (nach Amirpur: „Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden“ im Sinne von: „Das [israelische] Besatzerregime muss Geschichte werden.“)

    Siehe auch w:en:Mahmoud Ahmadinejad and Israel: Es waren entgegen Amipurs Darstellung nicht „im Wesentlichen die großen westlichen Nachrichtenagenturen, die die Ãœbersetzung dieser Passage lieferten: Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA)“. Vielmehr übernahmen sie diese vom iranischen Staatsrundfunk IRIB, der am 26. Oktober 2005 gemeldet hatte: Iran’s President Mahmoud Ahmadinejad on Wednesday called for Israel to be „wiped off the map“, und den Präsidenten wie folgt zitierte: „As the Imam [Chomeini] said, Israel must be wiped off the map“. (web.ar chive). Bereits am 30. Oktober 2005 brachte die „New York Times“ eine vollständige Ãœbersetzung der Rede, in der nicht mehr von der Beseitigung Israels, sondern von der des Besatzungsregimes die Rede war: „Our dear Imam said that the occupying regime must be wiped off the map …“

    http://de.wikiquote.org/wiki/Mahm%C5%ABd_Ahmad%C4%AB-Ne%C5%BE%C4%81d

    Es handelt sich also so oder so um eine Fehlübersetzung.

    “ „Das Problem zwischen Juden und Palästinensern hat seinen schlichten und nachvollziehbaren Ursprung darin, dass Juden in sehr großer Zahl nach Palästina kamen und tatsächlich alles daran setzen die einheimische Bevölkerung zu verdrängen.“

    Zitat Jane Ende

    Was für ein Abgrund!“

    Machen Sie sich nicht lächerlich Sebstian – natürlich ist es wünschenswert, dass Länder Flüchtlinge aufnehmen und menschlich behandeln.

    Bei der Gründung Israels war dies allerdings anders – die Verdrängung hatte schon in den 20ern begonnen und die Flüchtlinge kamen dann in so großer Zahl, dass sie eben ganz klar und erklärtermaßen auf eine Verdrängung der einheimischen Bevölkerung hinauslief.

    Die ersten Zionisten waren den Muslimen auch noch willkommen – erst als deutlich wurde, dass sie sich das Land aneigenen und die einheimische Bevölkerung verdrängen wollten, begannen die Animositäten – das wäre überall auf der Welt so.

    „Wenn ich ein arabischer Führer wäre, würde ich nie einen Vertrag mit Israel unterschreiben. Es ist normal; wir haben ihr Land genommen. Es ist wahr, dass es uns von Gott versprochen wurde, aber wie sollte sie das interessieren? Unser Gott ist nicht ihr Gott. Es gab Anti-Semiten, die Nazis, Hitler, Auschwitz, aber war es ihre Schuld? Sie sehen nur eine Sache: Wir kamen und haben ihr Land gestohlen. Warum sollten sie das akzeptieren?“

    David Ben Gurion, zitiert von Nahum Goldmann in Le Paradoxe Juif (The Jewish Paradox), S.121.

    Die Aufnahme von Flüchtlingen von der Sie reden, ist jene, welche die Autonomie und das Heimatrecht der Aufnehmenden respektiert – davon kann ja hier gar keine Rede sein.

  64. Lieber Herr Küntzel,

    Sie haben die deutsche Selbstgerechtigkeit und das deutsche Unvermögen aus Auschwitz zu lernen, mit Klarheit und Wahrheit offen gelegt. Sehr schön ist es zu beobachten, wie ihre Kritiker mit Argumente freier Hilflosigkeit daran scheitern, Ihnen -IN DER SACHE- etwas entgegen zu setzen. Das liegt daran, weil Sie, die Wahrheit schreiben.

    Noch etwas zu Jane. Jane sagt hier

    http://test.hagalil.com/2013/01/01/zwei-staaten-3/comment-page-1/#comment-43944

    „Das Problem zwischen Juden und Palästinensern hat seinen schlichten und nachvollziehbaren Ursprung darin, dass Juden in sehr großer Zahl nach Palästina kamen und tatsächlich alles daran setzen die einheimische Bevölkerung zu verdrängen.“

    Zitat Jane Ende

    Was für ein Abgrund!

    In Deutschland haben wir gelernt, dass man Flüchtlinge und Migranten, wo immer sie auch herkommen eine Heimat geben muss. Nur die Nazis der NSU haben da eine andere „Sichtweise“.

    Kein vernünftiger Mensch bei uns bestreitet die Not der Migranten die zu uns kommen. Allen vernünftigen Menschen bei uns ist klar, dass Migranten bei uns Zuflucht zu gewähren ist. Argumentationen wie, die nehmen uns nur Arbeitsplätze weg, oder die wollen „unsere einheimische Bevölkerung verdrängen“ (um in Janes Worten zu sprechen) sind als rassistisch offenkundig.

    Im deutsch christlichen Blick auf die Juden, die vor dem Antisemitismus und später vor dem sicheren Tod in den Gaskammern aus Europa fliehen mussten, kehrt sich die Sichtweise um.

    Da sagt Jane und viele andere Deutsche, dass die Juden „tatsächlich alles daran setzen würden die einheimische Bevölkerung zu verdrängen“. Eine Argumentation, die gegenüber nicht jüdischen Migranten als offen rassistisch erkannt wird, ist aus Sicht der Deutschen gegenüber jüdischen Migranten, deren Not bekannt sein sollte, auf einmal plausibel.

    Diese Sichtweise ist sehr, sehr übel.

  65. Ich muss noch mal ausholen.

    Quelle No 15 – ‚Die angebliche Mär des Ãœbersetzungsfehlers‘

    Da übernimmt der Autor Küntzel unkritisch einfach die Behauptungen anderer Autoren der gleichen Couleur.

    Da überführt dann also ein Lügner (Küntzel) mit Hilfe eines anderen Lügners, die sich also gegenseitig bestätigen, einen anderen, der die Wahrheit sagt, nämlich Augstein ‚Das berühmte Zitat von der Vernichtung Israels war ein Ãœbersetzungsfehler‘ – angeblich der Lüge – und ist doch selbst nichts als der eigentliche Lügner.

    „Kein Satz wird so häufig mit dem amtierenden Präsidenten Irans, Mahmud Ahmadinedschad, assoziiert wie dieser: Israel muss von der Landkarte radiert werden. Das Problem ist nur – er hat diesen Satz nie gesagt.

    Kein Satz wird so häufig mit dem amtierenden Präsidenten Irans, Mahmud Ahmadinedschad, assoziiert wie dieser: Israel muss von der Landkarte radiert werden. Das Problem ist nur – er hat diesen Satz nie gesagt. Ahmadinedschad hat die Worte für „map“ und „wipe off“ nie benutzt.

    Was also ist passiert? Am 26.10.2005 sprach Ahmadinedschad auf einer Konferenz, die unter dem Motto stand „Die Welt ohne Zionismus“. Es waren im Wesentlichen die großen westlichen Nachrichtenagenturen, die die Ãœbersetzung dieser Passage lieferten: Israel von der Landkarte radieren (AFP), Israel von der Landkarte tilgen (AP, Reuters), Israel ausrotten (DPA). Ahmadinedschad sagte jedoch wörtlich: „in rezhim-e eshghalgar bayad az safhe-ye ruzgar mahv shavad.“

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    Das bedeutet: „Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden.“ Oder, weniger blumig ausgedrückt: „Das Besatzerregime muss Geschichte werden.“ Das ist keine Aufforderung zum Vernichtungskrieg, sondern die Aufforderung, die Besatzung Jerusalems zu beenden.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang die Übersetzung von Memri, dem Middle East Media Research Institute. Memri wertet arabische und persische Medien aus und übersetzt deren Beiträge. Das Institut, gegründet von einem ehemaligen Offizier des israelischen Militärgeheimdienstes und gewiss keiner pro-iranischen Haltung verdächtig, wird regelmäßig wegen angeblicher Entstellung persischer oder arabischer Zitate angegriffen.

    In diesem Fall ist die Ãœbersetzung von Memri jedoch weit akkurater als die der Nachrichtenagenturen. Die auf dem Farsi-Text beruhende, von der offiziellen iranischen Nachrichtenagentur Isna veröffentlichte und von Memri herausgegebene Version der Rede vom 26.10.2005 lautet: „This regime that is occupying Qods must be eliminated from the pages of history.“ Qods – die Heilige – ist der arabische und auch persische Name für Jerusalem.

    Die Memri-Ãœbersetzung ist nur ungenau, weil sie das transitive Verb „eliminieren“ statt des intransitiven „verschwinden“ verwendet – also ein zielgerichtetes, aktives Handeln statt einer ungezielten, passiven Entwicklung. Im Persischen ist mahv shodan jedoch ein intransitives Verb, im Gegensatz zum transitiven eliminieren.

    Unter den Tisch gefallen ist auch der Kontext, in dem Ahmadinedschad gesprochen hat. Seine Äußerung war nämlich ein Zitat Chomeinis, und Ahmadinedschad fügte hinzu, dass das israelische Besatzungsregime verschwinden müsse, so wie das Regime des Schah verschwunden sei, wie dies Chomeini einst prophezeit habe. Auch dieser Zusatz macht deutlich, dass Ahmadinedschad nicht die Auslöschung Israels forderte oder die Vernichtung des jüdischen Volkes, sondern einen Regimewechsel.

    Alles andere wäre in diesem Kontext unsinnig – hieße es doch, Chomeini zu unterstellen, dass er das iranische Volk auslöschen wollte, als er in den siebziger Jahren gegen den Schah opponierte. Ein weiteres Detail unterstreicht, dass Chomeini damals und Ahmadinedschad heute keine Vernichtungsphantasien ventilierten: Chomeini machte seine Bemerkung, dass das Besatzerregime zu verschwinden habe, in den achtziger Jahren. Damals verkaufte Israel Waffen an Chomeinis Iran – ungeachtet der rhetorischen Verteufelung gab es also unter der Hand funktionierende Beziehungen…“

    http://www.sueddeutsche.de/kultur/umstrittenes-zitat-von-ahmadinedschad-der-iranische-schluesselsatz-1.287333

    Wenn man jemandem hier schon vollmundig eine Lüge und unsauberes, journalistisiches Arbeiten unterstellen muss, dann ist das Herrn Küntzel und nicht etwa Herrn Augstein – er hatte sicherlich zwischenzeitlich genug Zeit sich kundig zu machen.

    „Unverblümt narzisstisch schwingt sich hier der Angeklagte, noch bevor der (Diskussions-)prozess begonnen hat, zum Richter über seine Ankläger auf. “

    Schauen Sie doch mal in den Spiegel, Küntzel, Broder & Co.

    Wenn das nicht mal ein Ansatz zur Selbsterkenntnis wäre.

    • Jane, Quelle der englischen Ãœbersetzung (und des „wipe off the map“) sind staatliche iranische Medien ISNA, IRIB und die präsidiale Homepage, wie sich selbst auf wiki nachlesen lässt (http://de.wikipedia.org/wiki/Mahmud_Ahmadinedschad). Diese Agenturen haben sicherlich ein sehr gesteigertes tiefst zionistisches Interesse an Verunglimpfung ihres Präsidenten, sicher. Die Parole „marg bar IsrāyÄ«l“, die in selbiger Rede Erwähnung findet, ist sicher Ihrer Meinung nach Ausdruck gemäßigter, wohlwollender Kritik…

  66. „„Wenn Jerusalem anruft, beugt sich Berlin dessen Willen“, behauptet Jakob Augstein“

    Das ist kein böses Klischee, sondern offensichtlich.

    Obwohl Deutschland die Siedlungspolitik ganz klar als völkerrechtswidrig kritisiert, liefert Deutschland nicht nur Waffen nach Isreal, nein – es schenkt Israel sogar enorm teure U-Boote, während das Land selbst unter einer enormen Schuldenlast ächzt und in Teilen der Bevölkerung sehr unter Armut leiden.

    „Deutschland hat die ersten beiden U-Boote an Israel nach dem ersten Golfkrieg geschenkt und bezahlte die Hälfte am dritten. Das heisst, die ersten drei Boote, 1999 und 2000 geliefert, sind mit 1,1 Milliarden Mark aus dem Bundesetat subventioniert worden.

    Die zwei neuen die gerade ausgeliefert wurden kosten jeweils 500 Millionen Euro, weil eine aufwendigere Antriebs-Technologie verwendet wird. Von den 1 Milliarde Euro zahlt Deutschland 1/3 der Kosten oder 333 Millionen Euro.

    Israel will bei der HDWWerft ein sechstes U-Boot der Dolphin-Klasse bestellen und wünscht sich – wie bei bisherigen Booten – eine millionenschwere Subvention aus dem Bundeshaushalt. Die Bundesregierung hat den Bau des sechsten Bootes bereits 2006 genehmigt.

    Neben dieser enormen Geschenke die den deutschen Steuerzahler erheblich belasten, verstosst diese Lieferung auch gegen das deutsche Kriegswaffenkontrollgesetz (KrWaffKontrG) welches als Ausführungsgesetz zu Artikel 26 Abs. 2 des Grundgesetzes 1961 in Kraft trat.

    Darin verbietet Paragraph 6 unter anderem die Lieferung von Waffen an ein anderes Land, wenn „die Gefahr besteht, dass die Kriegswaffen bei einer friedensstörenden Handlung, insbesondere bei einem Angriffskrieg, verwendet werden.“ Die Lieferung von Kriegswaffen in Krisengebiete ist damit untersagt. Und der Nahe Osten ist wohl DAS KRISENGEBIET schlechthin und Israel droht laufend den Iran mit einem Angriffskrieg. “

    Hier weiterlesen: Alles Schall und Rauch: Israel hat zwei deutsche U-Boote geliefert bekommen http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2009/10/israel-hat-zwei-deutsche-u-boote.html

    „Wir sehen hier, wie wichtig es für ihn ist, dass gerade „ein Deutscher“ Israel zum potentiellen Welt-Brandstifter erklärt“

    Damit teilt Augstein die Meinung vieler und selbst amerikanische Militärs und Geheimdienste haben mittlerweile signalisiert, dass die israelische Siedlungspolitik eine konstruktive politische Entwicklung in den Beziehungen zwischen den Ländern des Nahen Ostens und dem Westen schwer belasten.

    Zudem kann man die Instrumentalisierung des Holocaust und die Diffamierung als Antisemiten wahrlich als eine Art psychologischer Kriegsführung betrachten, die insbesondere in Deutschland ziemlich gut funktioniert.

    Man solle keinen ‚zweiten Maßstab‘ an Isreal anlegen? Ja dann geht es nicht an, dass man unter den Teppich kehrt, dass das Land seit zig Jahren UNO-Resolutionen missachtet, dem Atom-Waffensperrvertrag nicht beitreten möchte, auch nicht, wenn Iran das tut, und dass es seit zig Jahren gegen das Völkerrecht verstößt und die Menschenrechte der Palästinenser aufs Gröbste missachtet.

    Das ist nun mal schlichtweg eine Tatsache. Und der dauernd beschworene vorgebliche Grund – man müsse das leider, leider tun, wegen der bedrohlichen Lage, in der sich Israel umringt von arabischen Diktaturen befindet, ist doch schlichtweg Unsinn. Was an der Besatzung sollte denn Sicherheit schaffen? Das bedient die Klein-Jungen-Western-klischees von Wehrdörfern etc. Mit der potentiellen Kriegsführung heute hat das aber nun wirklich überhaupt nichts zu tun. Statt dessen verunmöglicht dieses Unternehmen jegliche Befriedung zwischen Israel, den Palästinensern, seiner eigenen arabischen Minderheit und seinen Nachbarn.

    Aber nicht nur Deutschland kuscht, auch die Amerikaner kuschen – und warum? Weil einflussreiche jüdische Lobbyisten einen gut Teil der Wahlkämpfe finanzieren, ob nun die der Republikaner oder die der Demokraten.

    Und obwohl Amerika seit zig Jahren stramm zu Isreal steht, sich nach Aussagen eigener Militärs mittlerweile in der arabischen Welt komplett unglaubwürdig macht und dort Jahr für Jahr mehr Geld hin überweist, als in irgend ein anderes Land der Welt, sind die Beziehungen hinter den Kulissen anscheinend weit aus weniger freundlich als man annehmen möchte, und das nicht erst seit Obama am Ruder ist.

    „Politiker mögen lieber ewige Liebe für Israel ausdrücken und jährlich Milliarden von Dollar als Hilfe überreichen, aber das US-Sicherheits-Establishment hat( wenigstens privat) Israel immer als einen unverlässlichen Partner angesehen.

    ..Das Mistrauen ist besonders schwierig zu verbergen gewesen, als es um die Beziehung zum Iran ging..

    Während sich die Berichterstattung auf die persönlichen Animositäten zwischen Obama und den israelischen Ministerpräsidenten konzentrierten, ist die Wahrheit die, dass US-Offiziere allgemein mit Israel bei diesem Problem nicht übereinstimmen.

    Der Konflikt kam in diesem Monat mit Berichten an die Öffentlichkeit, dass das Pentagon die gemeinsamen militärischen Übungen (Austere Challenge) im nächsten Monat mit dem israelischen Militär zurückgefahren hat. Es wäre die größte und bedeutendste gemeinsame Übung in der Geschichte beider Länder gewesen.

    .. Ein ranghoher israelischer Militär sagte zum Time-Magazin, was für eine Botschaft das Überdenken des Pentagon übermittelt hat: „Grundsätzlich sagen die Amerikaner: ‚Wir vertrauen euch nicht’.

    Aber die Uneinigkeit zwischen den beiden „unerschütterlichen Verbündeten“ ist nicht auf den Iran beschränkt. Antiphatie ist seit Jahrzehnten die Norm. Während des Sommers gaben frühere und jetzige CIA-Mitarbeiter zu, dass das US-Establishment Israel immer als seine Nummer eins als Gegen-Geheimdienst im Nahen Osten angesehen hat.

    .. Der berüchtigtste Spion, der für Israel in den 80er-Jahren gearbeitet hat, war Jonathan Pollard.

    Er war ein Marine-Geheimdienstler, der Tausende von Geheimdokumenten in den 80er-Jahren nach Israel befördert hat.

    Mindestens zwei weitere Spione sind in den letzten paar Jahren identifiziert worden.

    Und 2006 wurde Lawrence Franklin, ein Beamter der US-Verteidigung, für schuldig befunden, geheime Dokumente, den Iran betreffend, nach Israel geleitet zu haben.

    Tatsächlich wurden solche Betrügereien von Washington seit Beginn ihrer Beziehungen angenommen. In den frühen Jahren Israels beobachtete eine US-Basis auf Cypern die israelischen Aktivitäten; heute werden israelische Kommunikationen von einem Team hebräischer Linguisten, die im Fort Meade, Maryland, stationiert sind, abgefangen.

    Als Zeichen fortgesetzter US-Vorsicht ist Israel nicht in die Clique von Ländern eingeschlossen, die mit Washington sensible Geheimdienst-Erkenntnisse teilen. Die Mitglieder der „Fünf-Augen“-Gruppe, den USA, Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland, haben versprochen, nicht unter einander zu spionieren – eine Bedingung, die Israel regelmäßig missachtet hätte, wäre es ein Mitglied

    Aber da gibt es noch einen anderen, weniger ausgesprochenen Grund. In der 50er und 60er-Jahren , als Frankreich Israel half, gegen den Willen der USA eine Nuklearwaffe zu entwickeln, beobachtete Francis Perrin, der damalige Chef der französischen Atom-Agentur, einmal, dass die israelische Bombe wirklich „gegen die Amerikaner“ gerichtete ist.

    Nicht weil Israel die USA angreifen wollte, sondern weil ihm klar war, dass – wenn es einmal das einzige nukleare Arsenal des Nahen Ostens besitzt – die USA es kaum wagen , in Israels Weg zu stehen, egal wie sehr seine Politik gegen die US-Interessen laufen.

    Aus diesem Grund ist Israel entschlossen, jeden Rivalen, einschließlich Iran , zu stoppen, Nuklearwaffen zu besitzen , die sein Monopol beenden würde…

    http://www.jonathan-cook.net/2012-09-10/us-love-affair-with-israel-masks-a-real-history-of-mistrust/

    „Wie dies geht, demonstrierte Jakob Augstein in einer Talkshow, die Günther Jauch im April 2012 zum Thema „Der Blechtrommler – was ist dran an Grass‘ Israel-Kritik?“ veranstaltete. „Israel ist eine größere Bedrohung für den Weltfrieden als Iran“ rief Augstein bei dieser Gelegenheit dem Fernsehpublikum zu – Lüge Nummer 1. Teheran hingegen, fuhr Augstein fort, habe Israels Vernichtung niemals angedroht, diese Behauptung beruhe auf einem „Übersetzungsfehler“ – Lüge Nummer 2“

    Der Jahre lang viel zitierte Satz Iran wolle Israel von der Landkarte fegen, ist jedenfalls nachweislich ein Übersetzungsfehler. Das hat auch an seiner weiteren propagandistischen Ausschlachtung nichts geändert.

    Tatsache ist, anders als Israel, dass in der Vergangenheit widerholt seine Nachbarn angriff, hat der Iran in der jüngeren Geschichte nie ein Land, man mag von seiner Regierung halten was man wolle, angegriffen und natürlich muss sich der Iran gegen einen Angriff wappnen, da er seit vielen Jahren ganz oben auf der Liste der Erzfeinde Israels und der USA steht.

    So wie die allgemeine Agitation die eigentlichen Ursachen für den Konflikt kaum je erwähnt, so bemüht man sich Ahmadinedjad, der fraglos zu kritisieren ist, zu einem neuen Hitler hochzustilisieren und unterstellt der iranischen Führung einen Vernichtungsantisemitismus, wie in die National-Sozialisten ausübten – das aber ist schlichtweg ebenfalls Unsinn; seit Jahren trotzt die größte jüdische Gemeinde in den Ländern des Nahen Ostens, die jüdische Gemeinde im Iran, allen lukrativen Lockangeboten Israels doch zu emmigrieren – und das obwohl sie wirklich jederzeit gehen könnten, wenn sie wollten – sie wollen aber nicht.

    Diese Artikel sind übrigens mittlerweile überholt – hat sich Broder doch mittlerweile entschuldigt.

    In der Welt dieser Tage:

    „Das war nicht hilfreich. Ich entschuldige mich

    …Das war vollends daneben. „Nicht hilfreich“, würde die Kanzlerin sagen. Jakob Augstein ist weder ein kleiner noch ein großer Streicher, er verlegt nicht den „Stürmer“, sondern den „Freitag“, er ist verantwortlich für das, was er heute macht, und nicht für das, was er in einem anderen Leben möglicherweise gemacht oder nicht gemacht hätte.

    Ein Hühnerstall ist kein KZ, die Moslems sind nicht die Juden von heute. Ich habe solche Dramatisierungen bei anderen immer kritisiert. Und nun bin ich in dieselbe Falle getappt…

    Dafür entschuldige ich mich. Und nur dafür “

    http://www.welt.de/kultur/article112708625/Das-war-nicht-hilfreich-Ich-entschuldige-mich.html

    • „Neben dieser enormen Geschenke die den deutschen Steuerzahler erheblich belasten,“

      Bei einem Gesamtsteueraufkommen von 600 Milliarden € und ca. 82 Millionen EinwohnerInnen?

      Umgerechnet pro Kopf und Jahr (auch bei allen Nichterwerbstätigen fällt eine Menge an „indirekten“ Steuern an) entspricht 1 Milliarde Euro etwa 1 Euro pro Monat bzw. 3 Cts/Tag/Person.

      „Ist ja furchtbar“, pflegt eine Tante von mir bei sowas zu sagen.

    • Deutschland ist einer der groessten ruestungsexporteure der
      welt und es gibt leute, die sich tatschaechlich wegen
      3 (in buchstaben drei) u-boten nach israel aufrgen.

      das musst du dir auch mal auf der zunge zergehen lassen.

      J

  67. Ein früherer Bahamas-Schreiber merkt auf einmal, dass da beim Der Spiegel ein Antisemit sitzt. Nachdem der da und beim Der Freitag jahrelang sein Unwesen trieb. Guten Morgen! Oder – springt da jemand auf einen fahrenden Zug auf?

    Oder aber, dann stimmt die vorige Frage freilich nicht, hat er schon mal zuvor vor diesem Menschen gewarnt? Wo? Wann? Weiß es wer?

    – –

    Newsletter der Botschaft des Staates Israel in Berlin, 11.01.2013:

    „Botschafter Yakov Hadas-Handelsman hat der Mitteldeutschen Zeitung ein Interview gegeben, in dem er unter anderem zur Debatte um Jakob Augstein, der Lage im Friedensprozess und den Iran Stellung bezogen hat.

    Zu Augstein erklärte er: „’Ich kenne kein Medium in Israel, das über die Augstein-Debatte in Deutschland überhaupt berichtet hat. Nur weil jemand Israel kritisiert, ist er nicht automatisch ein Antisemit. Kritik an Israel ist legitim, aber sie muss konkret und darf nicht obsessiv sein.‘ „

  68. Bei Spiegel-Online wird sogleich genuesslich zitiert, Broder habe sich entschuldigt. Ebenso, dass Jan Fleischhauer, dessen Kommentare ich sonst sehr schaetze, derart unprofessionell fuer Augstein in die Bresche springt und die Kritik des Wiesenthal-Zentrums als Aufmerksamkeitsoekonomie abtut. Beim Spiegel muessen ja die Nerven blank liegen, wenn die sowas noetig haben. Dass sich Broder nur in einem kleinen Punkt, aber nicht in der eigentlichen Sache entschuldigt hat, geht bei SpOn unter. Mir geht Augstein mit seiner sogenannten Israelkritik gewaltig auf die Nerven und ich goenne ihm daher, dass er von Broder vorgefuehrt wird.

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