Wieder eine Propagandasendung des ORF

2
38

Am Samstag Mittag gab es auf Ö1 Mittagjournal wieder eine Propagandasendung. Das Thema: „25 Jahre Intifada“…

Von Karl Pfeifer

Diesmal zeichnet die außenpolitische Redakteurin Verena Gleitsmann dafür verantwortlich. ((http://oe1.orf.at/artikel/324965))

Die feierliche Unterzeichnung des Abkommens zwischen Israel und der PLO fand in Washington DC im September 1993 statt. Man hört in der Sendung die Stimme des damaligen US-Präsidenten Clinton. Dann behauptet diese Redakteurin des Ö1, dass drei Monate nach der Unterzeichnung dieses Abkommens der israelische Ministerpräsident Yizchak Rabin ermordet wurde und damit kam nach Gleitsmanns Lesart der Friedensprozeß zum Erliegen. Doch Rabin wurde mehr als zwei Jahre später am 4. November 1995 ermordet.

Gleitsmann läßt den palästinensischen Funktionär Abdallah Frangi Israel beschuldigen, ohne eine einzige kritische Frage zu stellen.

Im September 1993 gab Jassir Arafat durch die Unterzeichnung der Vereinbarung sein Wort, dass die Palästinenser nie wieder Gewalt zur Erreichung politischer Ziele anwenden würden. In den Jahren vor den Oslo-Verträgen wurden durchschnittlich 30 Israelis pro Jahr von Palästinensern getötet. Während der fünfzehn Wochen zwischen der feierlichen Vertragsunterzeichnung und dem Ende des Jahres gab es 14 tödliche Angriffe auf Israelis, bei denen 21 Menschen starben.

Trotz Arafats Versprechen war das Jahr 1994 für die Israelis das blutigste Jahr seit 1948: Im April 1994 gab es einen Autobombenanschlag auf einen Linienbus in Afula, dabei starben 8 Personen. Im gleichen Monat kamen bei einem Selbstmordanschlag auf einen Linienbus in Hadera fünf Menschen ums Leben. Im Oktober 1994 erfolgte ein Selbstmordanschlag auf einen Bus der Linie 5 in Tel Aviv, dabei starben 21 Israelis und ein Niederländer. 1995 verbesserte sich die Lage kaum und 1996 wurden sogar 81 Israelis getötet – soviel wie während der gesamten 1980er Jahre. Während der sechsundzwanzig Monate zwischen dem Oslo-Abkommen und der Wahl Netanjahus, also noch bevor die Aktivitäten der Siedler zunahmen, wurden fast 170 Israelis getötet.

Entweder kennt Frau Gleitsmann diese Fakten nicht oder sie verschweigt sie. Auf alle Fälle zeigte sie mit dieser Sendung, dass sie nicht in der Lage ist offensichtliche Dinge zu hinterfragen und diese dann objektiv und seriös zu bewerten.

2 Kommentare

  1. Gleitsmanns Kaderschmiede KMA (Katholische Medien Akademie) über ihre Aufgaben und Ziele:

    In Österreich gibt es für den Beruf „JournalistIn“ keine Zulassungsbeschränkung. Der Arbeitsmarkt reguliert seinen Bedarf selbst. Deshalb hat die Katholische Medien Akademie ihr Ausbildungskonzept mit JournalistInnen erarbeitet und auf die Erfordernisse des Arbeitsmarktes abgestimmt. Unsere Absolventen und ihre Jobs

    Die KMA richtet sich mit dem Kurs „Journalismus als Beruf“ in erster Linie an Studenten aller Studienrichtungen, die gerne den Beruf des Journalisten / der Journalistin ergreifen wollen. Die Ausbildung umfasst Print- und Hörfunkjournalismus und gibt Einblicke in den Fernsehjournalismus. Ziel der Ausbildung ist ein gleitender Berufseinstieg in den Journalismus.

    http://www.kma.at/index.php?option=com_content&view=article&id=50&Itemid=41

  2. Vielschreiberin Gleitsmann gibt Auskunft:
    ==============================================

    Warum sind Sie Journalistin geworden?

    Ich habe ganz plötzlich Blut geleckt, als ich eine Freundin zu einem
    Journalisten-Kurs begleitet habe. Ich war schon in der Schule
    politisch interessiert, habe Nachrichten und Zeitungen verschlungen
    und auch gerne selbst geschrieben. Da habe ich gemerkt, dass ich
    auch das selber machen will.

    Was gehört zu den schönsten Aufgaben im Journalismus?

    Jeden Tag warten neue Herausforderungen, neue Geschichten,
    neue Leute. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung und erweitert
    meinen Horizont. Der Beruf ist abwechselungsreich, spannend,
    vielseitig und kreativ.

    Welche Fähigkeiten muss man als Journalistin mitbringen?

    Kommunikationsfähigkeit, ein Gefühl für Sprache, Neugier und
    eine kritische Haltung!

    Wie kamen Sie zu Ihrem ersten Beitrag und was war das
    Thema?

    An den tatsächlich ersten Beitrag kann ich mich nicht mehr
    genau erinnern. Aber eine der ersten Geschichten war eine
    Reportage über einen Wiener Schokoladen-Fabrikanten, der in
    Handarbeit Schoko-Osterhasen herstellt. Den Artikel habe ich
    im Rahmen der KMA-Ausbildung geschrieben. War ein nette
    Story – und traumhaft gute Schokolade.

    Wie lernt man Journalismus am besten?

    Journalismus ist zu großen Teilen ein Handwerk, dessen Regeln
    man erlernen kann. Der Aufbau eines Textes beispielsweise.
    Was muss darin vorkommen? Welche Worte verwende ich
    besser nicht? Das lernt man am besten in der Praxis. Alles, was
    darüber hinausgeht, ist auch eine Frage des Talents.

    Was hat Ihnen die KMA für Ihren journalistischen Weg gebracht?

    Erste Einblicke in das journalistische Handwerk, jede Menge Erfahrung,
    viele Kontakte aus allen Bereichen des österreichischen Journalismus.

    Was macht eine gute Journalistin aus?

    Ein/e gute/r Journalist/in muss Geschichten erzählen können, die hängen
    bleiben und die sich die Leute merken. Das klappt, wenn man einen
    wachen Geist hat, neugierig ist, scheinbar offensichtliche Dinge
    hinterfragt Рund diese dann objektiv und seri̦s bewertet. Zumindest
    bei uns im aktuellen Dienst im Radio sollte man auch schnell und
    konzentriert arbeiten können – und sich für seine Arbeit begeistern.

    Welche Tipps können Sie Nachwuchsjournalisten geben?

    Immer wieder heißt es, dass es schlecht um den journalistischen
    Arbeitsmarkt steht. Alles nicht so wild: Sich nicht davon abschrecken
    lassen, weiterarbeiten, weiterschreiben, weiterlernen – nicht locker lassen.

    http://www.kma.at/index.php?option=com_content&view=article&id=58&Itemid=50

Kommentarfunktion ist geschlossen.