Trotz allem: Israel kann auf seine Olympia-Bilanz stolz sein

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Der Berg war in Wirklichkeit ein Maulwurfshügel. Und damit meine ich nicht, die übertriebenen Erwartungen an die israelische Delegation vor den Olympischen Spielen in London, sondern unser aller Reaktion – die der Fans, der Journalisten und der Offiziellen – auf halber Strecke…

Von Arie Livnat, Haaretz, 13.08.12

Wir haben die führenden Politiker medial geopfert, und Sportministerin Limor Livnat hat sofort eine Untersuchungskommission ein- und die Förderung für Rio 2016 ausgesetzt. Wir haben alle wichtigen Sportfunktionäre zum Rücktritt aufgefordert – doch hätten wir nur ein paar Tage gewartet, hätte alles schon gar nicht mehr sehr schlimm ausgesehen.

Es stimmt, beim Thema Medaillen gibt es nichts zu beschönigen. Die Surferin Lee Korsitz und der Turner Alex Shatilov haben nicht geliefert. Das war enttäuschend, und ihre Verbände sollten herausfinden, woran es gelegen hat. Shatilov war ohnehin kein Kandidat für die Goldmedaille – Bronze wäre völlig ausreichend gewesen.

[…] In den wichtigsten olympischen Disziplinen – der Leichtathletik – sind wir nicht existent. Doch das wussten wir, bevor die Spiele begonnen haben.

Doch trotz der ausbleibenden Medaillen – war London wirklich so eine Niederlage? Da wären zum Beispiel die Schwimmwettbewerbe. Zum zweiten Mal überhaupt war ein Schwimmer in einem Finale dabei, ein anderer wurde zweimal Zehnter, und zum ersten Mal nahm eine Schwimmerin an einem Halbfinale teil.

Natürlich – im Vergleich zu anderen Ländern klingt das nach nicht viel. Doch für ein kleines Land, das keine Unsummen für die Sportförderung ausgibt, ist es ein absolut respektables Ergebnis. Und beim Turnen hatten wir gleich vier Finalisten. Außerdem erreichten Andy Ram und Yoni Erlich beim Tennis das Viertelfinale.

[…]

Bevor wir alle uns also jetzt über unser Scheitern beschweren: Wir haben es in London in acht Finals geschafft. Das ist nur eins weniger als unser Rekord in Sydney. Es stimmt, unsere Sportfunktionäre konnten nicht stolz auf die Sportler sein, Limor Livnat konnte nicht gratulieren und auch Bibis Netanyahus Job bestand eher darin zu trösten als zu gratulieren. Wären das doch unsere größten Probleme. Wir waren dort und haben ein anständiges Ergebnis erzielt.

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