Das Wunder im Dünensand

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Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Westfalen über „Tel Aviv – Magie einer Metropole (Bilder, Aquarelle, Collagen)“…

Tel Aviv ist nicht nur für die Israelis, sondern auch für viele Tausend Touristen jährlich eine faszinierende Stadt. Die „Weiße Stadt“, 1909 in den Dünen bei Jaffa gegründet, sticht architektonisch in vielerlei Hinsicht hervor: Tel Aviv ist ein wahres Kronjuwel der architektonischen Moderne. Die Dominanz der vielen (weißen) Häuser im Bauhaus-Stil – rund viertausend Gebäude wurden in diesem Stil der klassischen Moderne errichtet – verleiht Tel Aviv sein spezifisches Aussehen.

Einer der beiden Protagonisten der nächsten Ausstellung ist im Jüdischen Museum Westfalen kein Unbekannter. Priv.-Doz. Dr . L. Joseph Heid hat im Museum immer wieder Vorträge zur jüdisch-deutschen und israelischen Geschichte gehalten. Aktuell präsentiert er sich als Fotograf. Bei seinen Recherche-Aufenthalten in Israel entstanden in Tel Aviv viele Fotos von den „weißen Häusern“ in der bekannten Bauhaus-Architektur.

Foto: Eines von vielen tausend weißen Häusern, © L. Joseph Heid

Die Stadt birgt die weltweit größte Ansammlung an Häusern der Bauhaus-Architektur. Aber auch in der Lebensweise unterscheidet sich Tel Aviv von anderen israelischen Städten, in denen, wie vor allem in Jerusalem, mehr gebetet wird. Im pulsierenden Tel Aviv wird gelebt. Die Kluft zwischen Tel Aviv und Jerusalem scheint in der Tat immer unüberbrückbarer zu werden. Amos Oz hat deshalb einmal den – durchaus ernst gemeinten – Vorschlag gemacht, das Land am besten zwischen den frommen und säkularen Juden zu teilen, denn Israel werde niemals, wie etwa die Vereinigten Staaten, ein Schmelztiegel werden. Tel Aviv ist die erste jüdische Stadt – von Juden für Juden errichtet.

Neben den Tel Aviv-Fotos werden Bilder, Aquarelle und Collagen von Karin Sommer-Heid gezeigt. Es sind Arbeiten, die auf ihren Reisen zwischen Okzident und Orient entstanden, Tradition und Moderne aufeinander treffen lassen und Vergangenheit und Gegenwart zu etwas Neuem und Eigenem verschmelzen lassen.

Von jeher kunstinteressiert, Farben und Formen liebend, ist die in Düsseldorf geborene Karin Sommer-Heid seit Mitte der 1990er Jahre künstlerisch tätig. Ihrem eigenen Selbstverständnis nach ist sie Autodidaktin reinsten Wassers. Sie hat sich stetig künstlerisch und handwerklich fortgebildet, Kurse am Novalis-Hochschulverein für bildende Künste, Kamp Lintfort, belegt, sowie an Kunstseminaren in Israel und Brasilien teilgenommen und ihre Technik verfeinert. In ihren Bildern findet sich viel Ungewöhnliches. Ungewöhnlich im Sinne von Spontaneität, Themenwahl und Farbgestaltung. Es ist moderne Kunst, die keiner speziellen Stilrichtung verpflichtet ist und keine künstlerischen Grenzen kennt. Nach den Motiven ihres Malens gefragt, spricht Karin Sommer-Heid von ihrer Freude und ihren Empfindungen am phantasievollen Gestalten mit Farben. Dies spiegelt sich in ihren Bildern, ihrer Technik, in Farben und Motiven. Das, was sie künstlerisch ausdrückt, entspricht ihrer Persönlichkeit. Wie bei anderen Künstlern geht es bei Karin Sommer-Heid nicht um formale Probleme, sondern um die Sichtbarmachung innerer Werte, um das, was sie fühlt. Und das ist ein künstlerischer Wert an sich.

Foto: Israel-Impressionen von Karin Sommer-Heid, © Karin Sommer-Heid

Als Arbeitstechniken bevorzugt sie Öl, Aquarelle, Acryl-Arbeiten, Spachtelarbeiten, Objektarbeiten, Schmuck-Design, Collagen. In den vergangenen Jahren hatte Karin Sommer-Heid eine Reihe von Kunst-Ausstellungen in Duisburg, Oberhausen und Moers. Aktuell ist sie beteiligt am 7. Kunstcocktail („Kunst schafft Brücken“) in Duisburg-Baerl.

Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, den 26. August 2012, um 11:00 Uhr statt.

Jüdisches Museum Westfalen
Julius-Ambrunn-Straße 1
46282 Dorsten
www.jmw-dorsten.de